No. 83
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. Oktober
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 83 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Die vom Fürsten Bismarck in Aussicht genommene Wirthschafts=Reform beginnt jetzt mit den ersten äußeren Zeichen hervorzutreten, die der Sache Form und Gestalt geben. Im Bundesrathe ist die Wahl der Ausschüsse erfolgt und zwar in einer Weise, welche Beachtung verdient. so wurde z. B. Mecklenburg=Schwerin weder in den Ausschuß für Zölle und Verbrauchssteuern, noch in den für Handel und Verkehr wieder gewählt, sondern statt seiner Sachsen=Weimar. Es gilt für unzweifelhaft, daß diese Neuerung sich gegen den freihändlerischen bisherigen Vertreter Mecklenburg's richtet. Eine ähnliche Bewandtniß hat es wohl mit der Wahl des Königreichs Sachsen in den Eisenbahn=Ausschuß an Stelle Oldenburg's, und ebenso die Wahl der Königreiche Bayern und Sachsen in den Ausschuß für Seewesen an Stelle von Oldenburg und Lübeck.
Der Kaiser hat wiederholt seine hohe Befriedigung über den Verlauf des Kölner Dombaufestes ausgesprochen und erklärt, daß er die Eindrücke, welche die Kölner Festtage auf ihn gemacht, zu den schönsten Erinnerungen seines Lebens zähle. Den Werkleuten der Dombauhütte hat er durch den Dombaumeister Geh. Regierungsrath Voigtel 10,000 M. übergeben lassen, von denen jeder Geselle 30 M. erhalten hat; auch ist am 18. im Auftrage des Kaisers den Werkleuten ein Festessen veranstaltet worden.
Der Reichsgerichtspräsident Simson aus Leipzig weilt augenblicklich in Berlin, wie man hört, in der Angelegenheit des in Leipzig für das Reichsgericht auszuführenden monumentalen Baues. Durch das Entgegenkommen der sächsischen Staatsbehörde wie der städtischen Behörden soll übrigens diese Sache bereits solche Förderung erfahren haben, daß schon dem nächsten Reichstage eine entsprechende Vorlage in Betreff der nothwendigen Kreditforderung wird gemacht werden können.
Der Entschluß des Hamburger Senats, bei der Reichsregierung den Antrag zu stellen, den "kleinen Belagerungszustand" auch über Hamburg und sein Gebiet zu verhängen, ist den Hamburgern ziemlich leicht gemacht worden, da die preußische Regierung erklärt hat, daß sie entschlossen sei, ihrerseits diese Maßregeln für die auf preußischem Gebiet belegenen Vorstädte Hamburgs zu beantragen, es würde sich ja sonst der Gefahr ausgesetzt haben, daß die aus dem preußischen Gebiete ausgewiesenen Socialdemokraten auf dem hamburgischen Gebiete Zuflucht gesucht und von dort aus ihre Agitationen fortgesetzt hätten.
Der preußische Cultusminister hat folgenden Erlaß an die Provinzial=Schulcolegien gerichtet: Unter denjenigen Kindern, welche im bevorstehenden Wintersemester ihr sechstes Lebensjahr vollenden und dadurch das Schulpflichtige Alter erreichen, werden sich zum ersten Male solche befinden, welche nicht des Sacraments der Taufe theilhaftig geworden sind, obgleich ihre Eltern einer christlichen Religionsgemeinschaft angehören. Die Schule hat die Pflicht, soweit ihre gesetzliche Zuständigkeit reicht, den hieraus für die sittlich=religiöse Unterweisung der betreffenden Kinder zu besorgenden Nachtheilen nach Kräften entgegenzuwirken. Das kgl. Provinzial=Schulcollegium etc. wolle darum Sorge dafür tragen, daß die bezüglichen Verhältnisse bei der Aufnahme der Schulpflichtigen Kinder genau festgestellt und in Gemäßheit der bestehenden Bestimmungen ungetaufter Kinder evangelischer Eltern in Rücksicht auf die Zugehörigkeit der letzteren zur evangelischen, ungetaufte Kinder katholischer Eltern von dem entsprechenden Gesichtspunkte aus den katholischen Schulen zugewiesen werden, und daß dieselben auch den Religionsunterricht in dem Bekenntnisse ihrer Eltern erhalten.
Oesterreich=Ungarn. Alle Kronländer rüsten sich, um anläßlich der nahe bevorstehenden Vermählung des Kronprinzen ihre Liebe und Treue für das Kaiserhaus an den Tag zu legen. Jedes Land wird mit einem Hochzeitsgeschenke sich an der Vermählungsfeier betheiligen.
Spanien. Den neuesten Nachrichten aus Madrid zufolge haben die zur Feier der Geburt der Infantin abzuhaltenden drei nationalen Festtage am 23. d. ihren Anfang genommen. Am selben Tage fand in der Palastcapelle ein feierlicher Gottesdienst statt, bei dem der päpstliche Nuntius der Königin die vom Papst geweihten Wickelbänder überreicht hat. Hofdamen haben dann sogleich diese Bänder der kleinen Infantin angelegt. Am Tage darauf wird die Königin dem Gottesdienste in der Atochakirche anwohnen. Die Stadt Madrid veranstaltet an diesen Festtagen zwei Stiergefechte, und werden dabei jedesmal acht Stiere und vier Picadores auf dem Kampfplatze erscheinen. Der Zutritt zu diesem Schauspiele wird gänzlich frei sein.
Rußland. An den sich einander widersprechenden Nachrichten über das Befinden des Kaisers scheint leider so viel wahr zu sein, daß derselbe von einem leichten Schlaganfall, jedoch ohne akute Folgen betroffen worden ist. - In Petersburg hat einmal wieder ein Studentenkravall stattgefunden, dessen Urheber zumeist jüdisch=polnischer Herkunft sind. Die Veranlassung war diesmal eine "nahrhafte", da es sich hauptsächlich um die Wiederherstellung der Universitäts=Garküche handelte.


- Einige Entscheidungen, welche das Reichsgericht jüngst gefällt, dürften geeignet sein, ein allgemeineres Interesse zu erwecken. Die eine dieser Entscheidung greift tief in das gemeine Leben ein. Das Reichsgericht hat nämlich festgestellt, daß das Abgeben und Annehmen von Scheingeboten bei Versteigerungen als Betrug strafbar ist. Eine weitere wichtige Entscheidung geht dahin, daß der Begriff der Nothwehr nicht einen bereits erfolgten körperlichen Angriff erfordert, daß vielmehr ein unmittelbar bevorstehender, als die Nothwehr rechtfertigend, genügt. Ferner ist reichsgerichtlich entschieden worden, daß nicht erst mit der Zahlungseinstellung das Verbot des §. 211 der Concursordnung, welcher also lautet: "Schuldner, welche ihre Zahlungen eingestellt haben, oder über deren Vermögen das Concursverfahren eröffnet worden ist, werden mit Gefängniß bis zu zwei Jahren bestraft, wenn sie, obwohl sie ihre Zahlungsunfähigkeit kannten, einem Gläubiger in der Absicht, ihn vor den übrigen Gläubigern zu begünstigen, eine Sicherung oder Befriedigung gewährt haben, welche derselbe nicht oder nicht in der Art oder nicht zu der Zeit zu beanspruchen hatte", in Kraft tritt, sondern bereits mit der Erkenntniß der Zahlungsunfähigkeit.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 83 Seite 2]

- Daily News in London schreibt: Fürst Bismarck beabsichtigt, die ganze Arbeiterbevölkerung Deutschlands in eine einzige Gewerkunion unter Aufsicht des Staates zu verwandeln. Wenn der Plan erfolgreich ist, müssen wir unsere ganze politische Oekonomie umwandeln.
- In der Exentricität scheinen die Amerikaner den Engländern jetzt "über" zu sein. Ein vor 14 Tagen in Wien eingetroffener Amerikaner hat sich durch den dortigen amerikanischen Gesandten im Ministerium des Auswärtigen vorstellen lassen und von Baron Haymerle auf sein Ersuchen, die schriftliche Ermächtigung erhalten, sich einen Lloyddampfer (für 200 fl. täglich) zu miethen und mit demselben der österreichischen Escardre vor Dulcigno sich anschließen zu dürfen, um eventuell das Bombardemet mitzumachen. Allerdings hat nach der jetzigen Sachlage Mr. Loubat keine Aussicht, dieses Ereigniß vor sich gehen zu sehen.
- Auf den Zündhölzchen lastet in Frankreich eine hohe Steuer und sie sind für die Staatskasse noch einträglicher, weil sie schlecht sind und man drei braucht, bis eines Feuer fängt. Daher macht der Figaro den Witz, in den Schulen herrsche große Bestürzung, weil man Faule und Schelme so lange einsperren wollte, bis sie ein - Zündhölzchen angezündet haben.
- Ein für die Geschichtsschreibung des Napoleonischen Feldzugs von 1806 u. ff. werthvoller literarischer Funde wurde dieser Tage in Berlin gemacht. Beim Durchblättern vergilbter Papiere welche 70 Jahre lang unberührt in einem Koffer verpackt gelegen hatten, erwiesen sich viele als die nachgelassenen Papiere des Marschalls Berthier, untermischt mit verschiedenen Schriftstücken Napoleon I. Unter denselben befindet sich auch der Aufruf Napoleons an Sachsen im October 1806. Die Papiere werden in nächster Zeit veröffentlicht werden.
- Kaiser Alexander hat keine ruhige Stunde. Krankheit, Kummer und Sorge, auch selbstgeschaffene, reiben ihn auf. Er leidet in dem schönen und milden Livadia an furchtbarer Athemnoth und Ohnmachten, die sehr bedenklich sind, und denkt an's Abdanken, womit aber seine Gemahlin, Fürstin Dolgorucki, nicht einverstanden ist. So eben ist der Thronfolger nach Livadia abgereist.
- Die Regierung in Frankreich hat angefangen, die Karmeliter, die guten Freunde der Jesuiten, auszuweisen. Es sind recht handfeste Mönche dabei, die mittelst der Fäuste disputiren.
- 9000 Freimaurer in New=York wohnten am 9. October dem Legen des Grundsteines bei, auf welchem der jüngst aus Egypten gebrachte Obelisk errichtet werden soll.
- Ratten als Eierdiebe. In einer der letzten Nummern des zoologischen Anzeigers bringt Herr Professor Dr. von Dalla Torre in Innsbruck einen Beitrag zum Capitel des Seelenlebens der Thiere, den wir allgemeinen Interesses wegen hiermittheilen. Unser Gewährsmann schreibt: Im Keller eines Hauses der . . . gasse in Innsbruck fehlten vorigen Winter wiederholt einzelne Eier, welche über diese Jahreszeit daselbst aufbewahrt worden waren. Natürlich fiel der Verdacht zunächst auf die Magd, die nun Alles aufbot, ihre Unschuld zu beschwören, doch - umsonst. In dieser kritischen Lage stellte sie sich nun auf die Lauer und wurde Zeugin der Diebeslist, welche die Ratten - denn dieses waren die Diebe - anwendeten, um zu den Eiern zu gelangen. Die Eier lagen in einem losen Haufen beisammen und eine lüsterne Ratte kam aus dem Schlupfwinkel hervor, bald darauf eine zweite. Die erste faßte nun ein Ei mit den Vorderbeinen und schob es mit der anderen etwas bei Seite, so weit sie es mit einigen kräftigen Zügen bringen konnten. Hierauf faßte es die erste Ratte zwischen den vorderen Extremitäten und umschlang es fest nach Art der einen Eiersack tragenden Spinnen. Natürlich konnte sie sich nun nicht mehr bewegen, da die Vorderbeine zum Festhalten der Beute verwendet werden mußten. Da faßte die zweite mit dem Maule den Schwanz der ersteren und zog sie mirabile visu - mit großer Eile und ohne allen Anstand gegen das Loch, von dannen sie gekommen waren! Die ganze Affaire, die nach der Zahl der fehlenden Eier zu schließen auf ziemlicher Uebung beruhte, dauerte kaum zwei Minuten; eine Stunde später, nachdem die Ratte vom Schauplatze verschwunden war, erschien sie wieder, entschieden in derselben Absicht, und durch gefällige Mittheilung der Familie Sch . . . ., wo sich dieses Rencontre ereignete, hatte ich Gelegenheit, Augenzeuge eines einmaligen derartigen Vorganges zu sein, der sich nach den Versicherungen der Magd gleichartig abspiegelte.
- Die amerikanische Polizei hat den deutschen Polizeibehörden mitgetheilt, daß 10 äußerst gefährliche Verbrecher Amerika verlassen haben, um in großen deutschen Städten Fälschungen und Gaunerstreiche en gros zu verüben. Ihr ganzer Steckbrief von Kopf bis zu Fuß ist mitgetheilt.
- Das beste Parfüm der Welt ist das rumelische Rosenöl. Es wird in Fläschchen versandt und verkauft, die meist nur wenige Tropfen enthalten und geht durch die ganze Welt. Die heurige Erndte soll eine vortreffliche sein.
- Im Harz ist die Hoch= und Rehwild=Jagd so ergiebig, daß das Pfund Rehwild mit 25-30 Pfennig (Mecklenburg). bezahlt wird.
- In Berlin wurden vom Schwurgericht zwei Mörder zum Tode verurtheilt. Der Eine, der Heilgehülfe Roßbach aus Waldau bei Schleusingen, erklärte sofort, da er nun doch, wenn auch unschuldig, sterben müsse, so wolle er auch gleich sterben und keine Gnade. Die Zweite, eine unverehelichte Schmuck, bat händeringend um Gnade.
- In der schönen lebhaften Stadt Glarus in der Schweiz ist das Leben wie ausgestorben. Der Föhnwind ist nämlich eingezogen. Die Feuerwächter gehen von Haus zu Haus um zu sehen, ob die Feuer gelöscht sind und die Bürger eilen in die Bäckerläden, um das letzte Brod zu holen; denn so lange der Föhn weht, darf nicht gebacken werden. Verboten ist das Rauchen im Freien, das Einheizen, das Feuer in Waschhäusern und Glättöfen, in Bierbrauereien, Brennereien u. s. w. überhaupt jedes Arbeiten bei Licht. Das Kochen ist auf gewisse Stunden beschränkt und bei heftigem Winde ganz untersagt. Noch vor dem Föhn sind die Sennen von den Bergen und Almen heimgekehrt. In stattlichen Schaaren von 50 bis 100 Stück ziehen die "Sennten" jetzt durch die Thalstraßen, voran die jauchzenden Sennen mit "Räf" und Melkkübeln, mit schweren "Plumpen, Treicheln" und Glocken, andere mit dem Melkstuhl am Halse und hinterdrein das muthwillige Rindvieh, von rüstigen Burschen gezügelt. Die Gemsjagd ist seit dem 1. Oktober geschlossen und muß sehr ergiebig gewesen sein. Allenthalben ist in den Wirthschaften Gemspfeffer angekündigt, dazu "Munggenlidli" d. h. Murmelthierbraten, ein Leibgericht der Glarner, und frischer Sauser (Most).
- Die Gelehrten Mantua's wollen eine allgemeine Subscription zur Errichtung eines Denkmals für den römischen Dichter Virgil in Mantua, seiner Vaterstadt, in's Werk setzen. Das Denkmal soll dann unter großen Festlichkeiten am 1900jährigen Todestage des Dichters, am 21. September 1882, enthüllt werden.
- Nach dem soeben ausgegebenen Septemberheft der "Bayreuther Blätter" steht für 1882 wieder eine "Wagner=Aufführung" in Aussicht. Es heißt dort: Wir sind ermächtigt unsern Mitgliedern die Mittheilung zu machen, daß unser Meister sich entschlossen hat, die Aufführung des nächsten Bayreuther Festspieles "Parcival" auf das Jahr 1882 festzusetzen.
- Hans Makart, von seinen Verehrern der "Wiener Rubens" genannt macht mit der Ausstellung seiner Kolossalbilder in den größeren Städten auch kolossale Geld=Geschäfte. Sein neuestes Farbenwunder, der "Jagdzug der Diana", der diesen Sommer in München für 1 M à Person zu sehen war und jetzt in Berlin im Uhrsaale der Kunstakademie ausgestellt ist, soll in Wien nicht weniger als 150000 zahlende Bewunderer herbeigezogen haben. Makart's zum Theil mit überschwenglicher Phantasie ausgedachte und ausgeführte Bilder lassen vielfach Korrektheit der Zeichnung vermissen, aber in dem Reichthum ihrer Farbenwirkung stehen sie den alten Vorbildern nicht nach.
- Wie man von Andermatt berichtet, wird der Gotthardtunnel schon am nächsten 1. Februar soweit vorgerückt sein, daß der Waarentransport und Postverkehr durch denselben wird vermittelt werden können.
- Vom Manöver. Offizier (nachdem er län=

[ => Original lesen: 1880 Nr. 83 Seite 3]

gere Zeit vergebens mit dem Feldstecher das Ziel einer feuernden Batterie gesucht hat): "Artillerist auf was feuern Sie denn eigentlich?" Artillerist: ""Auf Befehl, Herr Lieutenant !""
- Der Wahlspruch der Feuerwehr lautet: Rasch zur Gluth - Rechter Muth - Ruhig Blut - Rettet Gut! Bei den Turnern gehts aus dem doppelten FF: Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei!


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die Grundstücke des Pferdehändlers Carl Ohls jun. zu Schönberg, als:

1. das zu Schönberg an der Hinterstraße sub Nr. 72 belegene Wohnhaus c. p.,
2. die auf dem Schönberger Stadtfelde zwischen Schwedt und Fick belegene, circa 2 Scheffel Aussaat große Wiese und 3. die circa 2 Scheffel Aussaat große, im s. g. Galgenmoor zwischen Fick und Freitag belegene Wiese, -
welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Güterkomplex bilden sollen, - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Mittwoch, den 8. December d. J.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. September 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.     


Bekanntmachung.
(2. Bekanntmachung).

Alle, welche an den Nachlaß der am 29. August 1880 zu Gr. Berkenthien ohne Leibeserben verstorbenen Wittwe Magdalena, Elisabeth Thorn, geb. Plate Erb= oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, haben solche, bei Vermeidung des Ausschlusses von der Masse, innerhalb 12 Wochen von der letzten Bekanntmachung dieses Proclams an gerechnet, bei dem unterzeichneten Gerichte ordnungsmäßig anzumelden und zu bescheinigen.
Ratzeburg den 20. September 1880.

Königliches Amtsgericht.


Alle Geschäfte der hiesigen Spar= und Leihkasse, insbesondere alle Ein= und Auszahlungen, werden vom 1. November d. J. an an jedem Montage Vormittags von 9 bis 11 Uhr auf dem hiesigen Rathhause erledigt, wo der Sparkassenvorstand anwesend ist. Die frühere Erledigung der Geschäfte am letzten Donnerstage jeden Monats findet nicht mehr statt. Anträge auf Anleihen sind nach wie vor bei der unterzeichneten Behörde zu stellen.
Ratzeburg den 22. October 1880.

Der Magistrat.
Hornbostel.


Am Mittwoch den 3. November cr. Vormittags 11 Uhr soll in Lüdersdorf an gepfändetem Vieh:

4 Kühe, 4 Starken, 4 Kälber und ein 3jähriges Füllen
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden.
Sammelplatz der Käufer beim Gastwirth Fahrenkrug in Lüdersdorf.
Schönberg den 25. October 1880.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.     


Kampfgenossen=Verein 1870/71.
Sonntag den 7. November 3 1/2 Uhr. Tagesordnung:

          1. Bericht des Denkmal=Comités.
          2. Unterschrift der Statuten.
          3. Innere Vereins=Angelegenheiten.

I. A.: Roepstorff.     


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Lübeck, gr. Burgstrasse 717.


Die diesjährige

Ausloosung von Antheilscheinen

am Schützenhause findet am

Dienstag den 26. October Abends 8 Uhr

im Saale des Gastwirthes Krüger zu Schönberg statt.

Schönberg.                          
                          Der Vorstand der Schützenzunft.


Pferde-Auction.
Am Montag, den 1. November d. J.
Vormittags 10 1/2 Uhr,

sollen vor dem Schützenhause zu Grevesmühlen eine Parthie (ca. 20 Stück) 3 1/2jährige und 1 1/2jährige

hannoversche Füllen

öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.

Grevesmühlen, 21. Oct. 1880.
                                                    A. Ihlefeld, Adv.


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Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich am heutigen Tage ein

Colonial-, Kurzwaaren- und Porzellan-Geschäft

eröffnet habe und bitte um geneigten Zuspruch.

Ergebenst           
J. Burmeister.      


Zum Ratzeburger Viehmarkt am Mittwoch den 27. October c. fahre ich mit meinem Omnibus bei genügender Betheiligung nach Ratzeburg. Abfahrt von Schönberg Morgens 6 Uhr vom Boye'schen Gasthause. Abfahrt von Ratzeburg um 4 Uhr Nachmittags.

Tretow.     


[ => Original lesen: 1880 Nr. 83 Seite 4]

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Die Gewinnziehung der 1. Classe findet in kurzer Zeit statt und empfehle hierzu:
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      halbe Original=Loose M. 3,
      viertel Original=Loose M. 1 1/2.
Jeder, auch der kleinste Auftrag wird sofort gegen Einsendung des Betrages, am besten pr. Postanweisung, pr. eingeschriebenen Brief in Banknoten, Coupons oder Briefmarken, mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von mir die mit dem Staatswappen versehenen Original=Loose selbst in Händen. Falls gewünscht, kann auch der Betrag gegen Nachnahme erhoben werden. Den Bestellungen werden die amtlichen Pläne kostenfrei beigefügt und übersende den werthen Auftraggebern sofort nach geschehener Ziehung die amtlichen Gewinnlisten sowie Gewinngelder.
Ich bitte, da die Betheiligung stets sehr groß ist, mir die Bestellungen umgehend, jedenfalls aber bis zum

30. October d. J.

zugehen zu lassen und wird es mein Bestreben sein, jeden, auch den kleinsten Auftrag bestens auszuführen.

J. Dammann,
Haupt=Collecteur, etablirt 1851,
Hamburg, Zeughausmarkt 43.


Tapeten, neueste Muster, unglaublich billig, Musterkarten versenden auf Wunsch franco und umsonst. Aber nicht an Tapezierer sondern nur an Privatleute; da es uns absolut nicht möglich, auf diese unglaublich billigen Preise noch Rabatt bewilligen zu können, Tapezierer aber gewöhnt sind hohe Prozente zu genießen.

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Gotthilf Koch, Berlin S. W.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Wilhelm Hamann
Anna Soogmann
Verlobte.
Schönberg i. M.                          


Allen Denen, die unserer theuren Tochter Johanna die Ehre der letzten Begleitung erzeigten, innigsten Dank von

Carl Ohls und Frau.     


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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