No. 9
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Januar
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1880 Nr. 9 Seite 1]

      Nachdem zur Anzeige gekommen ist, daß bei öffentlichen Tanzvergnügungen auch Kindern vielfach der Zutritt zu den Tanzböden von den Inhabern der Tanzlocale gestattet wird, so wird die Bekanntmachung vom 20. Januar 1851:

Im allerhöchsten Landesherrlichen Auftrage wird den Inhabern von Tanzböden in der Stadt Schönberg und auf dem Lande im hiesigen Fürstenthume bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 15 Mark hiermit untersagt, Schulkinder zu öffentlichen Tanzgesellschaften zuzulassen.
      Landreiter, Districtshusaren und Gensd'armen sind angewiesen, die Uebertreter dieses Verbots zur Bestrafung anzuzeigen
hierdurch wieder in Erinnerung gebracht.
      Schönberg, den 26. Januar 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Neustrelitz, 27. Januar. Wie wir zu unserer Freude vernehmen, befinden sich Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin sowie die neugeborene Prinzessin den Umständen nach fortdauernd wohl und bezeichnen auch die bisher ausgelegten beiden Bulletins das Befinden Höchstderselben als ein durchaus befriedigendes.


Politische Rundschau.

Der Reichskanzler Fürst Bismark ist Montag von Varzin in Berlin eingetroffen.
Dem Bundesrath ist vom Reichskanzler ein Entwurf von Vorschriften, betreffend den Schutz gewerblicher Arbeiter gegen Gefahren für Leben und Gesundheit zugegangen. Der Entwurf bezieht sich auf Fabriken, welche Arbeiter in geschlossenen Räumen beschäftigen und auf gewerbliche Anlagen, in welchen durch elementare Kraft bewegte Maschinen Verwendung finden.
Im preußischen Landtag kam gelegentlich eines Gesetzes für die linksrheinischen Kirchengemeinden die alte Frage auf's Tapet, ob die weltliche oder kirchliche Behörde die Benutzung der Kirchenglocken bei allgemeinen Landesfesten zu gewähren habe. Trotz des Protestes des Cultusministers setzten die Conservativen ihren Antrag durch, daß der Oberpräsident nach Anhörung der kirchlichen Oberbehörden diejenigen feierlichen und festlichen Gelegenheiten nichtkirchlichen Charakters festsetzen solle, bei welchen die Kirchenglocken zu benutzen sind.
Die neue Militär=Vorlage bildet den hervorragendsten Theil der Besprechung des In= und Auslandes. Die Mehrzahl der Blätter beurtheilt die Vorlage in durchaus sachgemäßer und besonnener Weise. Unsere liberalen u. conservativen Blätter begegnen sich in gleichem Patriotismus und erkennen die Nothwendigkeit der Erhöhung des Heeres an und machen auch selbst gegen die abermalige Bewilligung des Militär= Etats für 7 Jahre keine Opposition; die Blätter des Centrums verhalten sich abwartend, während die fortschrittlichen Organe in gewohnter Weise gegen den Entwurf Sturm laufen. Der alte Moltke soll bei einem Privat=Gespräch über diese Vorlage und ihre Bedenken achselzuckend gesagt haben: "Besser wir bringen diese Opfer jetzt und haben nicht nöthig, sie praktischen verwerthen, als daß wir später unvorbereitet angetroffen werden und dann viel schwerere Opfer zu bringen haben." Der alte Herr zeigt wie immer des Pudels Kern. Wir müssen um unserer Existenz willen und müssen nur zusehen, wie wir diese Last tragen, damit sie nicht allzuschmerzlich drückt. Das ist Sache des Reichstages. -
Offiziös verlautet, daß die Verhandlungen mit Oesterreich=Ungarn wegen eines definitiven Zoll= und Handelsvertrages in kürzester Zeit wieder aufgenommen werden sollen.
In der Angelegenheit des in Südamerika beschlagnahmten deutschen Dampfers "Luxor" hat die Reichsregierung ihren festen Willen kundgegeben, auf die Freigabe des Schiffes zu bestehen. Sie wird dabei durch die österreichisch=ungarische und die englische Regierung unterstützt, welche ihren Vertretern in Südamerika den Auftrag gegeben haben, die Schritte ihres deutschen Collegen zu unterstützen. Denn die Beschlagnahme des Dampfers durch den höchsten Gerichtshof in Lima wird als eine dreiste Verletzung des Völkerrechts betrachtet. Nach Nachrichten aus Panama vom 14. d. M. soll der "Luxor" bereits freigegeben sein.
Ein Erlaß des preußischen Marine=Ministers vom 20. Dec. v. J., der das bisherige Steuer=Commando nun in sein Gegentheil umzusetzen empfiehlt, sodaß Steuerbord (rechts) fortan backbord (links) bedeutet, hat Rheder und Schiffer in große Aufregung versetzt. Da die Bemannung der Kauffahrer im Wehrdienst durch die Kriegsmarine geht, so ist davon eine sehr gefährliche Verwirrung vorherzusehen, so lange die Handelsflotte nicht den gleichen Wechsel vornimmt.
England. Die "Times", die sonst die Politik Beaconfield's vertraten, machen jetzt eine bedenkliche Schwenckung. Sie veröffentlichen einen Plan zur Regelung der afghanischen Frage. Darnach sollen sich die englischen Truppen nach Jellalabad zurückziehen, die Afghanen sich einen neuen Herrscher wählen und England auf das Recht, nach Kabul eine Gesandtschaft zu schicken, so lange verzichten, bis der neue Emir seine Macht befestigt haben wird. - Die Partei der Fenier, die aus Irland eine Republik machen wollen, hebt wieder ihr Haupt. Ihr Führer Parnell hob in einer in Buffalo gehaltenen Rede hervor, daß Irland das Recht einer eigenen Nationalität habe. Wenn es möglich sei, dieselbe zu erlangen, so müßten die Ir=

[ => Original lesen: 1880 Nr. 9 Seite 2]

länder ihr Blut für die Vertheidigung ihres Landes opfern. Er (Parnell) könnte nicht sagen, ob eine friedliche Lösung möglich sei; wenn dies aber nicht der Fall sein sollte, so bleibe nichts anderes übrig, als daß die Grundeigenthümer das Land verließen!
Spanien. Die Vertheidiger des Attentäters Otero beantragte, daß Sachverständige mit der Untersuchung des Geisteszustandes desselben betraut würden. Der Untersuchungsrichter hat diesem Antrage Folge gegeben. Die Sachverständigen erklären nun, daß Otero ganz verständig sei und einen hohen Grad von Verschmitztheit und Energie besitze. Der Untersuchungsrichter ließ ferner konstatiren, daß die erste Kugel vor dem Kopfe der Königin vorbei in die Luft ging, während die zweite Kugel das Mauerwerk des königlichen Palastes beschädigte.


- Fürst Bismark hat der Mutter seines verstorbenen politischen Gegners Favre sein Beileid bezeigt.
- Auf der spanischen Insel Cuba wird nach dem Beschluß des Landtages in Madrid die Sklaverei aufgehoben.
- Die Beseitigung des Schnees in Paris hat der Stadt eine Summe von 1,174,000 Francs gekostet.
- Die junge Wittwe des Feldmarschall v. Steinmetz hat sich in Wörlitz mit einem Gerichtsreferendar verlobt, der nebenbei ein Graf Brühl und Besitzer der Herrschaft Seifersdorf ist.
- Seither hatte man immer geglaubt, die nahezu vorzeitlichen Bewohner der Pfahlbauten hätten sich bei ihrem Table d' Hote nur der natürlichen fünfzinkigen Gabel bedient, seit man aber in bloßgelegten Pfahlbauten der Schweizer Seen Instrumente aus Hirschhorn gefunden hat, die Gabeln ähnlich sehen, seitdem sind die Gelehrten zweifelhaft geworden.
- Wie Herr von Glinski Hofmaler wurde. Der Hofmaler Herr v. Glinski, welcher die Fahnen malt, die der Kaiser an Kriegervereine verleiht, ist auf eine eigenthümliche Weise Hofmaler geworden. Einst hatte er im Auftrage der Bürgerschaft einer preußischen Stadt eine Adresse für König Friedrich Wilhelm VI. gemalt. Zum Scherz hatte er in einer Ecke des Blattes eine Fliege höchst naturgetreu gezeichnet. Als die Adresse dem König überreicht wurde, machte derselbe eine Handbewegung um die Fliege fortzujagen. Eine genaue Betrachtung ergab nun die Täuschung, welche sich der Künstler erlaubt hatte. Der Scherz gefiel dem König so, daß er Herrn v. Glinski zum Hofmaler ernannte.
- Auf der Leipziger Messe zeigen Baumwollen=Waaren "steigende Tendenz"; eine "rapide" Steigerung fand in Leinenwaaren statt, namentlich in solchen, zu deren Herstellung höhere Nummern Leinengarne verwendet werden. Spinner und Weber haben erheblich höhere Preise verlangt und erhalten.
- In den ersten drei Tagen der vorigen Woche wurden im Berliner Schlachthause 7 Schweine trichinös befunden.
- In Göttingen ist Dr. Carl v. Seebach, Professor der Mineralogie und Geologie, 41 Jahr alt gestorben. Er war ein geborener Weimaraner, gehörte der bekannten alten sächsisch=thüringschen Adelsfamilie an und war Pathe der Kaiserin Augusta. In seinem Fache hat er viele wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, sein Hauptwerk, die Vulkane Central=Amerikas, blieb unvollendet.
- Die Donau bei Regensburg ist zum zweitenmal fast vollständig zugefroren und der zweite Schnee im bayrischen Wald etc. So hoch wie der erste. -
- Unter den Tausenden von Arbeitern in dem Fabrikort Linden bei Hannover ist große Noth. Wie helfen und rasch helfen? Fragte sich der Oberpräsident in Hannover. Hülfrufe, Sammlungen - ach ihrer sind so viele aller Art. Er fand ein Mittel. Er veranstaltete seine erste große Gesellschaft, die hohen Beamten, Offiziere und Cavaliere mit ihren Damen drängen sich in seinen Sälen, es gab Musik zum Tanzen aber keine Tafel, keine kalten und warmen Leckerbissen, keinen Johannisberger und Champagner und kein Eis, nur Butterbrod und Thee und Thee und Butterbrod. Niemand stutzte und klatschte, sondern alle wußten, was der Hausherr sagen und thun wollte, das Gespräch und der Tanz war munterer als je; denn es galt einer guten That und der Herr Oberpräsident hatte die Freude, das theure Geld, was der Luxus verzehrt hätte, den armen Webern in Linden geben zu können. Der erste, der dem guten Beispiele folgte, war Prinz Albrecht, der kommandirende General; die Tausende die erspart wurden, kamen den Arbeitern in Linden zu gut - und nun ist in Hannover schon guter Ton geworden, Abends zu tanzen, zu singen und zu spielen bei Thee und Butterbrod und dafür die Armen satt und froh zu machen, bis bessere Zeit kommt.
- Eine große Freudenbotschaft wird den Landwirthen angekündigte Professor Piazze Smyth in London glaubt nämlich die Entdeckung gemacht zu haben, daß dem nördlichen Europa in gewissen Cyklen "Hitzewogen" zuströmen und daß diese Cyklen mit dem Auftreten der Sonnenflecken in Zusammenhang stehen. Derartige Hitzewogen machten sich, wie er herausgefunden haben will, in den Jahren 1826, 1834, 1846, 1856 und 1868 geltend. Die Abstände zwischen den genannten Jahrgängen sind, wie man sieht, ebenso ungleichmäßig wie die Perioden der Sonnenflecken. In jedem einzelnen Falle ging der Hitzwoge ein Minimum von Sonnenflecken um ein bis zwei Jahre vorher. Im gegenwärtigen Jahre soll die Hitze ihren verhältnißmäßigen Höhepunkt um Mitte October erreichen. Somit hätten wir einen schönem Sommer, eine heiße, trockene Erndtezeit und einen milden Winter zu erwarten. Nur schade, daß bereits von anderer Seite auf Grund dieser selben Sonnenfleckentheorie genau das Gegentheil der vorstehenden Prophezeihung angekündigt ist.
- Interessantes über den "Fieberheilbaum". Der "Fieberheilbaum" zeichnet sich neben seiner "fieberheilenden" Eigenschaft durch ein überaus schnelles Wachsthum aus. Bentley der Verfasser einer Pharmac. Zeitung, gibt an, daß dieser interessante Baum in seinem Vaterlande Australien in 10 Jahren die Entwicklung einer 100jährigen Eiche erlangt, und daß daselbst Exemplare von 300-350 Fuß Höhe vorkommen. Ist diese Angabe richtig, so ist der Eucalyptus globolus der höchste Baum der Welt, welcher selbst die Willingtonia gigantea weit überragt. Bentley führt ferner an, daß in allerjüngster Zeit die Blätter des Fieberheilbaumes vielfach zu antiseptischen Verbänden an Stelle von Charpie und getrocknet und zerkleinert in Form von Cigarretten behufs Erleichterung asthmatischer Beschwerden in Gebrauch sind, und daß man in Australien dieselben als Schlafmittel verwendet, indem man einige Blätter unter den Kopf des Kranken legt. Das dieser Baum unseren Winter im Freien nicht verträgt, darf kein Hinderniß sein, ihn uns nützlich zu machen. Der "Blaugummibaum" läßt sich sehr leicht als Topfpflanze kultiviren und verlangt nur wenig Pflege. Ein schöner pyramidale Wuchs, metallglänzend bl. Belaubung u. ein fremdartig starker aber angenehmer Geruch, welchen die Pflanze in ihrer Umgebung verbreitet, sind Eigenschaften, welche den Eucalyptus bei uns in Kürze zu einer beliebten Zimmerpflanze erheben dürfen.


Anzeigen.

In der Concurssache über das Vermögen des Müllers Meyn zu Mannhagen ist zur Auflösung des Debitwesens Termin auf

Sonnabend den 7. Februar d. J.
Vormittags 11 Uhr,

vor Gericht allhier anberaumt, zu welchem alle liquidirt habenden Gläubiger hiedurch vorgeladen werden unter dem Nachtheile, daß sie als an die im Termine zu fassenden Beschlüsse gebunden erklärt, das Debitwesen aufgelöst und die auf sie entfallenden Beträge auf ihre Gefahr und Kosten wieder ad depositum judiciale werden genommen werden.
Es wird noch bemerkt, das die Generalmasse schon im Termine vom 15. November v. J. aufgelöst worden ist.
Schönberg, den 23. Januar 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.     


[ => Original lesen: 1880 Nr. 9 Seite 3]

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zur Baeck belegene Büdnerstelle Nr. 18 der Ehefrau des Arbeitsmannes Leonhardt geb. Clasen daselbst, wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß auf das am 24. d. M. abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präclusivbescheid abgesetzt und publicirt worden ist.
Schönberg, den 26. Januar 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
G.Horn.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 5. Febr. Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Krützmann zu Ziethen nachstehende Holzsortimente aus dem Garnseerholze meistbietend verkauft werden.

270 Rmt. buchen Kluft I. und II. Cl.
    5 Rmt. buchen Knüppel
    6 Rmt. birken Kluft und Knüppel
    4 Fud. birken Zweigholz
    2 Rmt. Espen Kluft.
Schönberg, den 27. Januar 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Auction

Am Sonnabend den 31. Januar von Morgens 10 1/2 Uhr an, sollen beim Gastwirth Creutzfeldt in Carlow öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

1 Sopha, 1 Bett und Bettstelle, 1 Uhr, 1 Küchenschrank, 1 Commode, 1 Tisch, 2 Rohrstühle, 1 Koffer, 15 Pfund gehecheltes und 56 Pfund gebraktes Flachs und Frauenkleidungsstücke.
Schönberg den 23. Januar 1880.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.     


Die Erben des frühern hiesigen Tischlermeisters, späteren Schullehrers J. Möller in Sülsdorf wollen ihre in hiesiger Stadt und Feldmark belegenen Grundstücke öffentlich meistbietend verkaufen, nämlich:

1. das Wohnhaus in der Sabowerstraße mit dem Erbpachtstücke auf dem Osterfelde,
2. ein Ackerstück im Galgenmoor,
3. ein Ackerstück im Langencamp und
4. eine Wiese im Bohnrad,
und ist dazu Verkaufstermin angesetzt auf

Sonnabend den 21. Februar.
Vormittags 11 Uhr

im Hause des Herrn Ackerbürgers Böckmann, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Schönberg, den 29. Januar 1880.

Chr. Buschow, Privatschreiber.     


Kampfgenossen-Verein 70/71
Sonntag den 1. Febr. Nachmittags 3 1/2 Uhr.
Generalversammlung
im Vereinslocal.
                                    Der Vorstand.
                                                    I. A.: Diersen.


Unterzeichneter erlaubt sich hiermit einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend sein

Papp= und Schieferdeckergeschäft

in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Anfertigung von Papp= und Schieferdächern unter Garantie der Haltbarkeit. Ueberstrich von Pappdächern sowie Reparaturen werden prompt und zu den billigsten Preisen besorgt.

                          Achtungsvoll
                                               Hubert Keul
                                       Papp= und Schieferdecker.

Meine Wohnung ist im neuerbauten Hause des Drechslermeisters Herrn Holst, Wallstraße.


Verlaufen.

Ein gelb=brauner Teckel (Hündin) mit weißer Brust. Dem Wiederbringer eine Belohnung.
Schönberg den 27. Januar 1880.

Ahrens, Revierjäger.     


Beste
Messina Apfelsinen
                                                            empfiehlt
                                                          J. Ludw. D. Petersen.


In nächster Zeit erwarte ich wieder eine Ladung feiner

Dabersche Eßkartoffel

die ich ab Bahnhof billigstens empfehle

Aug. Spehr.     


Gesucht

Zu Ostern ein ordentliches Mädchen, welches auch melken kann, von

Frau Elise Spolert       
Domhof Ratzeburg.       


Köster's Salon.
Sonntag den 1. Februar 1880.
großes Concert
der Günther'schen Bergkapelle.
Nach dem Concert Tanz.
Entree à Person 50 Pfg.
Anfang präcise 6 1/2 Uhr.


Die eleganten

Herren- und Damen-Maskenanzüge

welche sich im vorigen Jahre in Köster's Hôtel befanden, stehen d. J. den 2. und 3. Februar in Duves Hôtel zur Vermiethung.


Perrücken
zu vermiethen von 50 Pfennig (Mecklenburg). an von
                          E. Söhlbrandt.


Gesucht wird zu Ostern

ein junges kräftiges Mädchen zur Erlernung der Meierei. Persönliche Meldungen erwünscht.

Kl. Rüntz,                                                         F. Janssen.
pr. Schönberg.                                                    Holländereipächter.


Heirathsgesuch.

Ein Wittwer, Handelsmann, mit einer Landstelle von 2 Pferden, wünscht sich mit einer Dame oder Wittwe von 30-45 Jahren zu verheirathen.
Offerten mit Angabe der näheren Verhältnisse bef. sub Nr. 279 die Annoncen=Expd. von Haasenstein & Vogler, Lübeck.


Stollwerck'sche
Chocoladen und Cacaos

Sorgfältigste und vollkommene Fabrikation. Unbedingte Garantie für den Wortlaut der Etikette. Preise jeder Tafel aufgedruckt.

Verkauf in den meisten guten Conditoreien, grösseren Colonialwaaren-Handlungen und Apotheken.


Geschälte                          
Victoria=Erbsen
                          empfehlt billigstens
                          Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 9 Seite 4]

Lotterie
für die Errichtung eines Deutschen Militair-Curhauses auf Sylt
Lotterie

Gesammtwerth der Gewinne:
Mark 46,000.
1. Hauptgewinn Rm. 10,000 u. s. w.
Die Gewinn-Ausstellung in Bremen ist eröffnet und währt bis Ende März 1880.
Loose à 3 M.
sind durch das Comité und durch den General-Debiter E. Calmann, Hamburg zu beziehen.
Ziehung
am 30. März 1880.
Bei Entnahme von 10 Loosen gewährt das Comité ein Freiloos, bei grösserer Abnahme sehr günstige Bezugsbedingungen.
Tarifsätze, photographische Abbildungen der 8 Hauptgewinne, sowie Prospecte und Plakate stehen Jedermann gratis und franco zu Diensten.
Man wende sich
An das Lotterie-Comité
in Bremen,
Domhof Nr. 28.


Bis Ende Februar.
Ausverkauf bei Ludwig Wendt in Lübeck.
Als besonders billig werden empfohlen:
Fertige Costume, sämmtliche Confection, schwarze und couleurte Seidenstoffe, grosse Parthien Kleiderstoffe, Gardinen, Teppiche, Möbelstoffe und Longchâles.


Gegen Husten und Katarrh,

gegen alle Beschwerden des Kehlkopfes, der Luftröhre und Lunge, gegen Heiserkeit, Verschleimung, Grippe, Keuch= und Stickhusten etc. ist der von mir erfundene und seit 1861 fabricirte

L. W. Egers'sche Fenchelhonig

ein anerkannt wirksames Mittel. Man nehme ihn täglich 3-4 Mal, auch öfter, jedes Mal einige Theelöffel. Wer an Verstopfung leidet, nehme jedesmal einen Eßlöffel voll. Selbst bei den kleinsten Kindern kann es ohne Bedenken angewendet werden. Manches Kind ist durch seinen rechtzeitigen Gebrauch schon gerettet worden! Namentlich auf dem Lande, wo Arzt und Apotheke oft entfernt, sollte der L. W. Egers'sche Fenchelhonig in keinem Hause fehlen. Man hüte sich vor den zahlreichen Nachahmungen und achte darauf, daß jede Flasche mein Siegel, meinen Namenszug und im Glase eingebrannt meine Firma trägt, sowie daß der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig in Schönberg allein zu haben ist bei Buchbinder C. Sievers.

L. W. Egers in Breslau, Erfinder des Fenchelhonigs.


Köster's Salon.
Dienstag den 3. Februar
große Maskerade.
Anfang 7 Uhr Abends.

Nummerirter Sperrsitz 1,50 M. Billets für Masken 1,00 M., Gallerie 1,00 M. - Billets für Sperrsitz a 1,25 M, sind vorher im Locale zu haben.
Elegante und billige Maskengaderobe vom 2. Febr. an ebendaselbst.

Ergebenst
                          J. Köster. Wwe.


Verloren

ein schwarz seidener Schleier vom Bauhof bis zur Kirche, der Finder wird gebeten denselben gegen eine Belohnung abzugeben bei

J. Ludw. D. Petersen.     


Meinen 5jährigen braunen Hengst, hannov. Race, empfehle zum Decken fremder Stuten.

Deckgeld p. Stute 10 M.
Kl. Mist.                                                    H. Lühr.


Vom Dienstag den 3. Febr. an werde ich die Dörfer Palingen, Lüdersdorf, Wahrsow, Gr.= und Kl. Mist, Utecht, Campow und Schattin jeden Dienstag und Freitag mit meinem Brodwagen befahren, bei welcher Gelegenheit ich mich mit Grob=, Fein= und Weißbrod bestens empfehle.

Bäcker Petersen, Herrnburg.     


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 1. Februar.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 4.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD