No. 4
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Januar
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 4 Seite 1]

Publicandum.

     Es ist hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die im Jahre 1860 und früher geborenen, resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche im hiesigen Fürstenthum ihren dauernden Aufenthalt haben, verpflichtet sind, sich zwecks Eintragung ihrer Namen in die Recrutirungs=Stammrolle in der Zeit

vom 15. Januar bis 1. Februar d. Js.

bei dem Ortsvorstande ihres Aufenthaltsortes anzumelden, und zwar die auswärts geborenen unter Vorlegung eines Geburtsscheins (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird) sowie die schon früher Gemusterten unter Vorlegung ihres Loosungsscheines.
     Im Uebrigen wird bezüglich der Meldepflicht auf die Vorschriften des § 23 der Ersatz=Ordnung (deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875) hingewiesen und wird hervorgehoben, daß von der Meldepflicht nur die mit dem Berechtigungsschein zum Einjährigfreiwilligendienste oder mit besonderer Ausstandsbewilligung versehenen Militairpflichtigen ausgenommen sind. Sind zur Meldung Verpflichtete vorübergehend von ihrem ständigen Aufenthaltsorte abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrik=Herren etc. die Verpflichtung sie zur Stammrolle anzumelden.
     Zugleich werden sämmtliche Militairpflichtige sowohl, wie die Ortsvorstände des hiesigen Fürstenthums auf die genaue Befolgung resp. Ueberwachung der Bestimmungen im § 23 sub 8 der Ersatz=Ordnung aufmerksam gemacht, wonach Militairpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militairpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aushebungsbezirke verlegen, dieses zwecks Berichtigung der Stammrolle sowohl beim Abgange der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aufgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden haben.
     Die Unterlassung der vorgeschriebenen Meldungen ist mit Geldstrafe bis zu 30 M. oder mit Haft bis zu 3 Tagen bedroht.
     Schönberg, den 1. Januar 1880.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirk für das Fürstenthum Ratzeburg.

I. V.

W. v. d. Lancken.


Politische Rundschau.

Deutschland. In Bezug auf unsere auswärtige Politik ist nicht viel Neues, wenigstens nichts Wichtiges zu melden. Die australischen Ausstellungen, die Intacthaltung der deutschen Besitzungen auf den Samoa=Inseln, die Verhandlungen mit Rom, der Schutz deutscher Interessen bei dem Südamerikanischen Kriege, einzelne Consularangelegenheiten - das ganze bildet so etwa den Gegenstand der augenblicklichen Bearbeitung, während die speciellen Beziehungen zu Frankreich, Rußland und Oesterreich sich der eingehensten Beachtung Seitens unseres Reichskanzlers erfreuen. Es ist die Herzlichkeit aufgefallen, mit der Fürst Bismarck dem neuen französischen Ministerium seine Sympathien hat verkündigen lassen. Bisher neigte man der Ansicht zu, daß die guten Beziehungen Deutschlands zu Frankreich mit dem Bestande des Ministeriums Waddington stehe und falle. Vielleicht aus diesem Gesichtspunkte heraus mag das Gerücht entstanden sein, daß Waddington französischer Botschafter in Berlin werden solle; in Wirklichkeit deuten aber alle Anzeichen darauf hin, daß Graf St. Vallier auf seinem Posten verbleiben wird.
Die Berufung des Reichstags ist für die erste oder zweite Februarwoche mit Sicherheit zu erwarten. Man nimmt an, daß die Reichstagssession bis Ostern dauern wird.
Wie erwartet, ist die Nothstandsvorlage dem Landtage gleich nach seinem Zusammentritt zugegangen. Die Regierung fordert einen Credit von 6 Mill. M.; theils soll derselbe für Nahrungsmittel, theils für Saatkorn, theils für öffentliche Arbeiten verausgabt werden. Der Schluß der Motive zu dieser Vorlage lautet: Die Staatsregierung hat Berathungen darüber eintreten lassen, in wie weit die dem Nothstande unterliegenden Theile Oberschlesiens vor der Wiederkehr eines solchen gesichert und die wirthschaftliche Lage dieser Gegenden durch Bodenmeliorationen, Verkehrsanlagen gehoben werden. Sie behält sich vor, nach dem Ergebnisse dieser Berathungen zur Durchführung der als zweckentsprechend erkannten Maßregel die erforderlichen Mittel seiner Zeit von der Landesvertretung zu erbitten.
Dem Bundesrath sind am 5. die Verlängerungen der Handelsverträge mit Oesterreich=Ungarn und Belgien von der Reichsregierung vorgelegt und von diesem den betreffenden Ausschüssen zur Begutachtung überwiesen worden.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 4 Seite 2]

Im neuen Jahr 1880 werden wieder umfassende Landwehrübungen stattfinden, namentlich wird die Einberufung solcher Landwehroffiziere erfolgen, welche neuerdings aus der Reserve in die Landwehr übergetreten sind und weiterer Ausbildung namentlich in Bezug auf selbstständige Commandos entgegengeführt werden.
Für die an den Staat übergegangenen Eisenbahnen hat der Minister Maybach in Stettin, Magdeburg u. Köln "Königl. Directionen" eingesetzt, welche direct dem Minister unterstehen und in den ihnen übertragenen Geschäften alle Befugnisse und Pflichten einer öffentlichen Behörde haben.
Nachdem vielfache Vermuthungen über den Nachfolger des Grafen St. Vallier in seinen Botschafterposten zu Berlin aufgestellt worden sind, wird jetzt aus Paris gemeldet, daß man dort auf sein Verbleiben in Berlin, welches auch von der deutschen Regierung gern gesehen werde, besonderen Werth lege, und daß Aussicht vorhanden sei, er werde auf die wiederholten dringenden Vorstellungen Waddingtons und Freycinets sein Entlassungsgesuch zurücknehmen.
Oesterreich=Ungarn. Der Ankauf von Privat=Eisenbahnen durch den Staat scheint jetzt immer allgemeiner Grundsatz werden zu wollen; auch in Ungarn hat der Ministerrath den Ankauf zweier bedeutender Bahnen, der Theißbahn und der Siebenbürger, Bahn beschlossen.
Rußland. In Rußland werden bereits alle Vorbereitungen getroffen, um im Frühjahr den Feldzug gegen die Teke=Turkmenen wieder zu eröffnen und vor allen Dingen Merw zu besetzen, gleichzeitig soll aber auch ein zweites Heer unter General Tergukassaw von Tschikischl aus vordringen. Auch der Khan von Chiwa und der Emir von Bokhara sollen an dem Feldzuge sich betheiligen.
Frankreich. Die Nachrichten aus Paris bestätigen im Allgemeinen nur das Bestreben der neuen Regierung, alle Beamte von nicht=republikanischer Gesinnung einfach zu beseitigen. Der neue Staatssecretair im Finanzministerium ist durch ein specielles Decret des Präsidenten mit besonderen Machtbefugnissen bei Neubesetzungen ermächtigt worden, während dies bisher nur dem Minister selber zustand.
Zunächst hat der Herr Unterstaatssecretair eine nicht mißzuverstehende Verwarnung an alle seine Beamte erlassen, worin es heißt, daß eine Neutralität der Beamten nicht genüge, es müsse vielmehr die volle Sympathie derselben für die Republik verlangt werden. Auch meldet der radikale "Mot d'ordre", daß der Kriegsminister Farre demnächst eine allgemeine durchgreifende Reform seines Personals vornehmen werde und das Blatt hofft, daß dann sämmtliche der Republik feindliche Elemente aus der Armee ausgeschieden werden würden.
Schweiz. Im Gotthard=Tunnel ist man nun auch auf der Seite von Göschenen wieder auf festes Gebirge gestoßen, welches Anwendung der Bohrmaschinen zuläßt. In Folge dessen beträgt der Fortschritt des Richtstollens auf dieser Seite neuerdings 7 Meter. Am 4. d. M. waren noch 370 Meter zu durchbohren. Wie von fachmännischer Seite mitgetheilt wird, hofft man auf das baldige Auftreten von Zerklüftungen, welche frischen Luftzug erzeugen und den Arbeitern so ihr schweres Tagewerk bedeutend erleichtern.


- Am Hofe von Waldeck hat sich Prinz Oskar von Schweden eingefunden; man sagt, er wolle Schwager der Königs von Holland werden.
- Die Nachricht, welche vor Kurzem durch die Zeitungen lief, daß die Stadt Genf möglicherweise die Erbschaft des Herzogs Carl von Braunschweig wieder herausgeben müßte, weil derselbe verfügungsunfähig gewesen, wird neuerdings als unbegründet bezeichnet. Es sind vom regierenden Herzog an den Nachlaß seines Bruders nur einige Kostbarkeiten, auf die er kein Besitzrecht hatte, zurückverlangt und ausgeliefert worden; darunter der unschätzbare Onyx und das einen großen Saphir enthaltende Petschaft der Königin Maria Stuart, welche Gegenstände Herzog Carl vor seiner Flucht dem Braunschweiger Museum entnommen hatte.
- Schmierig ist der Wucher und der Wucherer immer, deshalb auch glitschig und schwer zu fassen, wie ein Aal. Die Juristen aller Zunge behaupten, es sei fast unmöglich, ein Wuchergesetz zu machen, in welchem der betreffende Aal nicht durch die Maschen des Netzes schlüpfe. Man sollte eine Prämie auf ein gutes Wuchergesetz aussetzen. In Wien arbeiten die Abgeordneten an einem solchen. §. 1 lautet so: "Wucher begeht, wer bei Creditgewährung eines Andern Lage, Leichtsinn, Gemüthsaufregung, Verstandesschwäche oder Unerfahrenheit durch Bedingungen ausbeutet, welche das wirthschaftliche Verderben des Creditnehmers oder Bürgen herbeizuführen geeignet sind." Das Strafmaß kann bis zu zwei Jahren Gefängniß und 4000 fl. als Nebenstrafe steigen.
- Wie es Hyänen der Schlachtfelder gibt, so gibt es auch Nothstands=Hyänen. Das sind "Leute" aus Breslau und Berlin, die sich nach Oberschlesien aufgemacht haben, um die von den Nothstands=Comite's vertheilten Kleider aufzukaufen. Der Staatsanwalt in Ratibor hat eine öffentliche Bekanntmachung über sie erlassen und fordert alle Behörden zur strengsten Ueberwachung und nöthigenfalls zur Verhaftung dieser Hyänen auf.
- In Bromberg ist Schumacher Zurkiewiz im hohen Alter von 112 Jahren gestorben.
- Einen seltenen Braten bekommt der Herzog von Coburg nächstens in's Haus geschickt. Ein berühmter Jagdgenosse und Gemsenjäger, der Engländer Baille=Grohmann, hat ihn im December aus dem hohen Gebirgszug der Rocky=Mountains in Nordamerika an ihn abgeschickt. Es ist ein Binghorn oder Steinbock, den er am 11. December aus einein Jagdzuge dort erlegt hat. Dieses Thier gilt unter den Trappern und Indianern als der schmackhafteste Wildbraten. Das Thier wurde in Eis verpackt und machte den ersten Theil seiner Reise auf indianischen Ponies über zerrissene Bergketten und fast undurchdringliche Wälder bis zur nördlichen Grenze Californiens und von da mit Extrazügen. Die ganze Reise bis nach Thüringen beträgt 7800 engl. Meilen.
- Gegen die Schleuderer. Etwa 600 Verleger Deutschlands und Oesterreichs, darunter alle bedeutenden Firmen, haben den Beschluß gefaßt, vom 1. Januar ab mit jeden Buchhändlern, die Verlagsartikel nicht zu den von dem Verleger vorgeschriebenen Ladenpreisen verkaufen, alle Beziehungen abzubrechen und so eine Beseitigung jener unreellen Elemente vorzunehmen, die dem gesammten Buchhandel bisher unberechenbaren Schaden zufügten.
- In Kösen ist eine in dürftigster Weise lebende alte Dame, Fräulein Zeckenbach, in ihrem ungeheizten Zimmer erfroren. Bei Durchsuchung ihres Nachlasses fanden sich in einem alten Unterrock 132,000 M. in Gold und Kassenscheinen. Die Erben werden gesucht.
- Eine gefahrvolle Fahrt machte beim Eisgange auf dem Rheine von Plittersdorf nach Bonn ein junger Mann von 18 Jahren. Derselbe war am Plittersdorfer Ufer auf dem Saumeis damit beschäftigt, Treibholz aus den Fluthen zu fischen, als sich plötzlich die Scholle, auf der er stand, in Bewegung setzte, so daß er das Ufer nicht zu erreichen vermochte. Nun ging die Fahrt weiter bis nach Bonn, und es ist wahrhaftig kein kleiner Glücksfall, daß der Mann gerettet wurde. Als derselbe in der Nähe der Holzschneide=Anstalt von Mosel und Salzig in der Gronau vorbeitrieb, gewahrten ihn die Arbeiter, und es gelang den vereinten Anstrengungen, den Bedrängten ans Land zu bringen. Die Scholle, auf der er die Schreckensreise zurückgelegt, hatte nur eine Größe von vier Quadratfuß und knapp die Tragfähigkeit für den Menschen.
- Für die Kathedrale von Garden City auf Long Island, der größten zum Staate New=York gehörigen Insel der nordamerikanischen Freistaaten, ist gegenwärtig eine Orgel im Bau begriffen, welche im nächsten Frühjahr fertig werden und die größte und merkwürdigste der ganzen Welt sein wird. Sie wird ungefähr 40,000 Dollars kosten und etwa 120 Register haben (die gegenwärtig größte in der Albert Halle hat deren 111). Ein Theil derselben kommt in ein am westlichen Ende der Kirche befindliches Thurmzimmer, ein anderer über die Decke in der Mitte der Kirche, ein dritter in einer unterhalb des Chores, wo der Hauptheil der Orgel angebracht ist, befindlichen Kapelle. Alle Theile werden

[ => Original lesen: 1880 Nr. 4 Seite 3]

vom Chor aus durch elektrische Verbindung gespielt durch eine eben solche kann der Organist auch das im Thurm hängende große Glockenspiel in Bewegung setzen. Die Blasebälge des Instruments werden durch 5 hydraulische Maschinen bedient. Ungeachtet der verschiedenen Mechanismen, welche die Tastatur in Bewegung zu setzen hat, soll dieselbe eben so leicht zu spielen sein, wie bei einem Piano. Durch die Vertheilung des Orgelwerkes auf verschiedene zum Theil von einander ziemlich entfernte Plätze, glaubt ihr Erbauer, Roosevelt, außerordentliche Wirkungen zu erzielen.


Anzeigen.

Die Anmeldung zur Stammrolle aller im Jahre 1860 und früher geborenen, resp. mit ihrer endgültigen Entscheidung über ihre Militärpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche in der Stadt Schönberg ihren Aufenthalt haben, hat am

Mittwoch den 28. Januar d. J.

Vormittags in den Stunden von 10-12 Uhr

bei uns zu geschehen. Auswärts geborene Militärpflichtige haben ihren Geburtsschein (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird), die bereits früher Gemusterten ihren Loosungsschein vorzulegen.
Schönberg den 12. Januar 1880.

Der Magistrat.


Holz=Auction.

Am Montag den 19. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Spolert auf der Baeck nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus dem Hasselholze.

    9 Stück buchen Nutzholzblöcke
211 Rmt. buchen Kluft I. und II. Cl.

2. Aus dem Steinort.

    3 Stück buchen Nutzholzblöcke
  65 Rmt. buchen Kluft I. und II. Cl.

3. Aus dem Rodendieck.

  ca. 40 Rmt. buchen Kluft I. und II. Cl.
    2 Rmt. buchen Knüppel
    6 Fuder buchen Zweigholz.
Schönberg, den 11. Januar 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction.

Am Dienstag den 20. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Krüger Jabs zu Schlagsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus dem Schlagbrügger Holze.

    1 Stück buchen Nutzholzblock
115 Rmt. buchen Kluft I. und II. Cl.
    2 Rmt. eichen Knüppel.

2. Aus dem Thandorfer Zuschlage

    1 Stück eichen Nutzholzblock
    6 Rmt. buchen Knüppel
    8 Fuder buchen Durchforstholz
    4 Rmt. ellern Knüppel
    6 Fuder ellern Zweigholz
  16 Rmt. fichten Knüppel.

3. Aus dem Steinbrinck.

    6 Stück eichen Wagendeichseln
  28 Fuder eichen Durchforstholz (für Kiepenmacher)
  16 Rmt buchen Knüppel
  17 Fuder buchen Zweigholz und Hegenholz.
Schönberg den 11. Januar 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 15. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Krützmann in Ziethen nachstehende Holzsortimente aus dem Garnseerholze meistbietend verkauft werden:

3 buchen Nutzbolzblöcke
100 Fuder buchen Durchforstholz
60 Fuder buchen Zweigholz
Schönberg den 7. Januar 1880.

Der Oberförster:              
C. Hottelet.          


Durch die glückliche Geburt einer gesunden Tochter wurden hoch erfreut

H. Ihlenfeld und Frau.     

Teschow den 11. Januar 1880.


Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Die Anstalt                                      
ist während des
Antoniitermines
vom
17. bis 24. Januar d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 18. Januar d. J.
aber nur
von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.                                                            

Das Directorium.                    


Von den jungen Tannen an der NordSeite der Kirche ist kürzlich von ruchloser Hand eine abgeschnitten worden.
Wer mir den Thäter so namhaft macht, daß er gerichtlich zur Verantwortung gezogen und bestraft werden kann, erhält von mir

Zwanzig Mark.
Schönberg.                                                     Kaempffer.


Heute oder morgen empfange ich wieder eine Ladung der beliebten

Daberschen Eßkartoffeln,

die ich ab Bahnhof billigstens empfehle. Um Bestellungen bittet

Aug. Spehr.     


Verloren

am Sonntag eine Uhr auf dem Wege von der Marienstraße bis zum Ende der Siemzerstraße. Abzugeben gegen angemessene Belohnung beim

Kantor Hempel.     


Den am 19. d. M. Nachmittags 1 Uhr von hier abreisenden Arbeitsgesellen zu Ehren, ersuchen wir unsere Collegen selbige aus dem Thore zu begleiten.
Schönberg, den 12. Januar 1880.

Mehrere Gesellen.     


Empfehle mein

Doppel=Malzbier,
(eigenes Gebräu)

ganz vorzüglich schmackhaft und kräftig.

Für Reinheit wird garantirt.

In Gastwirthschaften, wo meine Placate hängen, wird mein Bier geschänkt.

C. Schwedt.     


In der Flachs=Reinigungsfabrik zu Schönberg werden noch einige Frauen zum Schwingen bei gutem Lohn gesucht. Meldung an Wirthschafter Stoll.

Bauhof, Schönberg den 5. Januar 1880.

Frau Amtmann Drevs.     


Zu dem am 14. Januar stattfindenden

Bauerball

erlaube ich mir meine geehrten Gönner freundlichst einzuladen

Rabensdorf.                                                     H. Voss.


Aus meiner Caffeebrennerei
empfehle ich stets frisch gebrannten reinschmeckenden
Domingo Caffee a Pfund M. 1,00
Maracaibo Caffee a Pfund M. 1,20
Laguayra Caffee a Pfund M. 1,40
                                                    C. H. Vock.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 4 Seite 4]

Vom 10. September v. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserer Gesellschaft angemeldet.

  1. vom Hauswirth Dilse in Thandorf 1 Pferd 400 M.
  2. vom Hauswirth Will in Retelsdorf. 1 Kuh 120 M.
  3. vom Hauswirth Harms in Pogez 1 Pferd 100 M.
  4. vom Schulzen Dräger Wwe.=Lauen 1 Kuh 135 M.
  5. vom Hauswirth Möller=Lindow 1 Pferd 400 M.
  6. vom Bäcker Lenschow=Selmsdorf 1 Kuh 135 M.
  7. vom Arbeitsmann Stahl=Selmsdorf 1 Kuh 135 M.
  8. vom Hauswirth Retelsdorf=Raddingsdorf 1 Pferd 500 M.
  9. vom Schulzen Bollow=Campow 1 Kuh 120 M.
10. vom Hauswirth Oldörp=Pahlingen 1 Pferd 350 M.
11. vom Hauswirth Rußwurm=Lockwisch 1 Pferd 400 M.
12. von demselben 1 Pferd 250 M.
13. vom Hauswirth Haiden=Schlagsdorf 1 Pferd 250 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 90 Pfennig (Mecklenburg) pro 100 M. Versicherungssumme am

Mittwoch den 21. Januar Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg den 11. Januar 1880.

Direction der Viehversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
J. Boye=Rabensdorf.           Wilh. Heincke.


Wieder von hoher Staats=Regierung
9 Millionen 718 Tausend Reichsmark

dazu bestimmt, um in den nächsten Monaten durch Verloosung in sechs Abtheilungen vertheilt zu werden. 48,000 Nummern erhalten sicher, im glücklichsten Fall:

1 Prämie und Gewinn von 450,000 Reichsmark, sonst aber:
      1 Gewinn 300,000 Mark.
      1 Gewinn   150,000 Mark.
      1 Gewinn   100,00 Mark.
      1 Gewinn   75,000 Mark.
      2 Gewinne a 50,000 Mark.
      1 Gewinn   40,000 Mark.
      6 Gewinne 30,000 Mark.
      1 Gewinn   25,000 M.
      2 Gewinne a 20,000 M.
    12 Gewinne a 15,000 M.
      1 Gewinn   12,000 M.
    22 Gewinne a 10,000 M.
      2 Gewinne a 8,000 M.
      4 Gewinne a 6,000 M.
    62 Gewinne a 5,000 M.
      6 Gewinne a 4,000 M.
  107 Gewinne a 3,000 M.
  313 Gewinne a 2,000 M.
  623 Gewinne a 1000 M.
  848 Gewinne a 5000 M.
1300 Gewinne a 3000 M.

Für die unparteiliche Vertheilung und pünktliche Auszahlung des ganzen Capitals von 9,718,000 Mk. hat der Staat die Garantie übernommen. Die Ziehung der Nummern und Gewinne geschieht durch zwei Waisenknaben unter steter Aufsicht einer dazu eingesetzten obrigkeitlichen Behörde im öffentlichen Saal, wozu der Eintritt Jedem frei gestattet ist. Nach geschehener Ziehung werden die Nummern und die Gewinne noch mal auf das Genaueste revidirt, reihenfolgend geordnet und dann die, unter Aufsicht in der Staatsdruckerei gedruckten, amtlich gestempelten Gewinn=Ziehungs=Listen ausgegeben. Man verwechsele diese Prämien=Verloosung nicht mit den vielen Privat=Lotterien, auch bitte ich, mich nicht etwa mit jenen Loos=Händlern zu verwechseln, vor welchen in den Zeitungen gewarnt wird. Ich stehe mit der hohen Behörde in direkter Verbindung und kann Jeder, der sich an mich wendet, der reellsten und pünktlichsten Bedienung versichert sein. Auch bei der vor Kurzem beendeten Capital=Verloosung hatte ich wieder das Vergnügen, sowohl hier am Platze wie nach entfernten Orten viele der größten Gewinne auszuzahlen, für meine gewissenhafte Handlungsweise erhielt ich eine Menge Dankschreiben. Meiner strengen Redlichkeit habe ich es auch wohl zu danken, daß meine Loose zum größten Theil im Voraus feste Abnehmer haben. Man mache daher die Bestellung sofort, zumal schon am

15. Januar 1880 die 1. Ziehung

beginnt und über die voraus bestimmte Zahl, den Gesetzen nach keine Loose nachgeliefert werden. Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermöglichen, ist von hoher Regierung der Preis für diese 1. Ziehung in humanster Weise

für ein ganzes Original=Loos zu 16 Mark
für ein halbes Original=Loos zu 8 Mark  
für ein viertel Original=Loos zu 4 Mark  
 für ein achtel Original=Loos zu 2 Mark   

festgestellt und versende ich zu diesem Preise die mit dem Staatswappen und meinem Namensstempel versehenen Loose gegen Einsendung des Betrages durch Postanweisung oder Brief, oder auf Wunsch auch gegen Postvorschuß, mit amtlichem Prospect oder Plan, nach allen Gegenden; mache aber aufmerksam, daß Postnachnahme bedeutend theurer kommt. Es werden nur Gewinne gezogen, und sende ich nach der Ziehung die amtlich gestempelte Gewinn=Ziehungs=Liste, sowie die Gewinngelder prompt und verschwiegen. Gesang=, Turn=, Schützen= und anderen Vereinen, auch Clubs und Spielgesellschaften, kann ich noch mit Partien in beliebiger Theilung dienen, wenn mir die Aufträge baldigst zugehen. Hiesige Firmen, wie hohe Behörde selbst können die beste Auskunft über mich ertheilen.
Man wende sich stets nur direkt an den

Haupt=Collecteur Carl Hemme in Braunschweig
Bohlweg 7, gegenüber dem Herzoglichen Residenzschloß

NB. Wer es unterläßt, dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen, hat es oft sich selbst zuzuschreiben, daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt, wohin ihn ein derartiger Versuch so schnell erheben kann.


Die Wassersucht
wird radical geheilt durch                                                    
                                                Frau Lindemann-Lübeck.
                                             Hüxterthor=Allee 47.


Eine alte deutsche Feuer= und Lebensversicherungs=Gesellschaft ersten Ranges sucht einen thätigen Agenten unter günstigen Bedingungen.
Offerten unter A. A. an Rud. Mosse=Schwerin.


Tech's Restauration.
Morgen Mittwoch
Krebs Suppe.


Am Freitag den 23. Januar 1880
Abends 6 Uhr
Ball
des Kuh=Versicherungs=Vereins
beim Gastwirth Kaven in Pogetz.
                                                    Der Vorstand.


Sehr triebkräftige Preß=Hefe,

pr. Ko. frei ab M. 1,00 pr. Cassa, empfiehlt die Dampf=Kornbrennerei Julius Kranstöver, Matthias Meyer's Nachfolger., Rostock i. M.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 1.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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