No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Juni
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 44 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Aus Anlaß der goldenen Hochzeitsfeier wird der Kaiser, wie officiös geschrieben wird, Begnadigungen resp. Strafminderungen nach vorgängigem Gesuch und nach Prüfung des einzelnen Falls in weitere Ausdehnung, als grundsätzlich und in gewöhnlichen Zeiten geschieht, eintreten lassen. Ferner hat der Kaiser seine Bereitwilligkeit erklärt, auch den aus Anlaß der vorjährigen Attentate wegen Majestätsbeleidigung zu Gefängnißhaft verurtheilten Personen, unter gewissen Voraussetzungen, Begnadigung zu gewähren, ebenso den Militairpflichtigen, die unerlaubten Austritts oder Control=Entziehung wegen straffällig geworden sind.
Unter den vielen fürstlichen Gästen für diese Woche wird auch der Kronprinz von Schweden in Berlin erwartet. Man knüpft an diesen Besuch die Nachricht, der Prinz wolle um die Enkelin des Kaiserpaares, die 17jährige Prinzessin Victoria von Baden, anhalten. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden werden in Berlin anwesend sein.
Der Bischof von Ermland hat für alle katholischen Kirchen seines Sprengels angeordnet, daß am 11. Juni zur Feier des 50jährigen Ehejubiläums des Kaiserpaares ein großes Hochamt nebst Tedeum abgehalten werde. Ob wohl alle katholischen Prälaten Deutschlands diesem Beispiele folgen werden?
Das neue Kriegsgericht in Sachen des "Großer Kurfürst" hat bereits am 3. d. im Admiralitätsgebäude seine erste Sitzung gehalten, um diese Angelegenheit, welche bereits am 31.. Mai jährig geworden war, einen möglichst schnellen Abschluß entgegenzuführen. Die Sitzungen dürften bereits beendet und der Spruch gefällt sein; indessen wird der Kaiser erst nach Beendigung der dieswöchentlichen Feierlichkeiten das neue Urtheil prüfen.
Die Nachricht, das die Reichsregierung bei dem Vicekönig von Egypten hat ernstliche Vorstellungen machen lassen, bestätigt sich doch und sogar mit dem Hinzufügen, daß der deutsche Vertreter erklärt hat, die Entwickelung der ägyptischen Frage "könne sehr ernste Folgen" haben. Es handelt sich also wirklich um eine ernstliche diplomatische Drohung und man hat bei der Bismarck'schen Politik noch nicht erlebt, daß sie erst drohte, um nachher schwächlich zurückzuweichen. Veranlaßt mag ein solches überraschendes Vorgehen durch die Erwägung sein, daß England und Frankreich bisher so thaten, als hätten sie allein über Egypten zu entscheiden. Die deutsche Politik unterstützt die französische indirect, giebt aber zugleich den beiden erstgenannten Mächten zu verstehen, daß sie im Streite auch ein selbstständiges Wort mitzureden habe. - Ebenso ist die deutsche Reichsregierung von deutschen Colonisten in Südafrika um Schutz gegen die Vergewaltigungsbestrebungen der Engländer ersucht worden, welche daselbst einen deutschen Missionar widerrechtlich verhaftet haben sollen.
Nach dem preuß. Ausführungsgesetz zu der deutschen Gerichtsverfassung ist dem Justizminister die Bestimmung der Amtstracht anheimgegeben, welche Richter, Staatsanwälte und Gerichtsschreiber, sowie die bei öffentlichen Sitzungen der Oberlandesgerichte und Landesgerichte auftretenden in den öffentlichen Sitzungen tragen sollen. Seitens des Justizministers ist dem "Tgbl." zufolge jetzt bestimmt worden, daß als Amtstracht die in Frankreich und seit Einführung des Code Napoleon auch in der Rheinprovinz übliche "Robe" mit Baret (aus schwarzem Stoff) eingeführt werden soll.
Ueber den jüngsten Reichstagsabgeordneten, den Grafen Wilhelm Bismark, den Sohn des Kanzlers, hören wir das Erste von dem Ungar Remenyi, der lange in Berlin verweilt und allerlei Studien gemacht hat. Er schildert ihn so. Der Graf ist trotz seiner Jugend fast ganz kahl und hat damit einer Dame das Witzwort eingegeben: er sieht seinem Vater ähnlich bis aufs Haar. Er sieht dem Vater in der That ähnlich; riesig von Gestalt, aber doch kleiner als der Kanzler, in den Gesichtszügen dem mächtigen Alten verwandt, nur weicher und schlaffer. In Gesellschaft besitzt er Humor, zeigt aber eine sehr ausgeprägte Abneigung gegen liberale Ideen. Die burschikosen Maniren sagt man auch der Jugend seines Vaters nach, nicht aber die Scheu vor der Rede. Dem Gerücht, als wolle er bei Berathung der Petitionen über die Civilehe gegen die Civilehe sprechen, hat er selbst widersprochen, er wäre auch ein sonderbare Geschmack für einen Jungfernredner. Wer ihn so Seelenruhig gelangweilt auf seinem Platze sieht, den Reden über Flachsbau und Leinwandzoll lauschend, der ist überzeugt, daß dieser Mann nicht daran denkt, aus dem Zustand parlamentarischer Unschuld herauszutreten.
Frankreich. Der Befehlshaber des Avisodampfer "Huron" erhielt vom Marineminister den Befehl, im Namen Frankreichs Besitz von der Inselgruppe der Neuen Hebriden zu nehmen und daselbst die französische Flagge aufzuhissen. Die Inselgruppe liegt nordöstlich von Neucaledonien (Australien) und besteht aus neun größeren und vielen kleinen Insel mit zusammen etwa 200 Quadratmeilen Flächeninhalt und 110,000 Einwohnern. - Das "Journal officiel" veröffentlicht ein Decret, durch welches weitere 288 wegen Theilnahme an dem Communeaufstande im Jahre 1871 verurtheilte Personen begnadigt werden. Mit dem 5. Juni hat das sogen. Amnestiegesetz seine Wirksamkeit verloren. Die nach dem 5. d. Begnadigten treten nicht wieder in den Besitz der politischen Rechte.
England. In England macht der Ausgang des chilenisch=peruanischen Seekampfes, bei welchem bekanntlich ein Panzerschiff durch ein Holzschiff in Grund gebohrt wurde, wieder viele Sorge. Abermals ist der Glaube an den Werth der colossalen Panzerschiffe, welche so enorme Summen kosten, recht erheblich erschüttert worden und es ist natürlich, das in England die Wirkung eines solchen Ereignisses noch stärker hervortritt, als anderwärts, weil die britische Macht gegenwärtig fast nur auf diesen Panzerschiffen ruht! - Der Friede mit Afghanistan ist perfect geworden. Jacub Khan beabsichtigte am 8. d. M. nach Kabul zurückzukehren. Derselbe hat dem Vicekönig von Indien angezeigt, daß er dem=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 44 Seite 2]

selben voraussichtlich schon gegen das Ende des Winters einen Besuch abstatten werde, nachdem er die Angelegenheiten seines Reiches geordnet haben werde.


- Die Bade=Saison ist nicht blos in Kissingen Wiesbaden etc., sondern auch an der ganzen Mainlinie auf verbotenen wie öffentlichen Badeplätzen eröffnet. Obwohl die öffentlichen Plätze gegen Kleiderdiebstahl streng überwacht werden, begegnetem doch zwei Frankfurtern, die ihre Kleider in den Sitzkasten ihres Wagens gelegt um dem erquickenden Bade im freien Main sich überlassen hatten, daß ihr eigenes Pferd mit Wagen und Kleidern durchging, sie selbst aber im paradisischen Zustande zurückließ.
- Das Berliner D. Montagsbl. schreibt: Ein in New=York weilender Leser unseres Blattes übersendet uns unterm 12. Mai folgende interessante Mittheilung: In den nächsten Tagen wird von hier aus eine großartige Expedition unternommen werden. Zweihundert junge Leute aus den besten Familien Nordamerikas treten in Begleitung einer Reihe der tüchtigsten Lehrer eine Reise um die Welt an. Die Kosten der Ausrüstung, der Reise und Verpflegung stellen sich für jeden Theilnehmer auf 1000 Dollars. Den Impuls zu dieser Expedition gab einer der reichsten Staatsbürger, Mr. Goodwin. Er stellte einen mit allen Erfordernissen der Neuzeit ausgestatteten Dampfer ohne jedes Entgelt zur Verfügung, den er für 200,000 Dollars angekauft hatte. Die Dauer der Reise, wohl einer der großartigsten Studienreisen, die je unternommen wurden, ist auf 4-5 Monate veranschlagt.
- Ueber das Alter der Thiere ist in einem neuen Buche des Lord Lennox Folgendes zu lesen: Ein Bär wird selten über 20 Jahre alt, auch ein Hund lebt nur bis 20 Jahre, ein Wolf ebenso 20 Jahre, ein Fuchs zwischen 14 bis 16 Jahre, Löwen werden sehr alt; ein solcher Löwe der den Namen Pompey führte, erreichte das 70. Jahr. Das Durchschnittsalter der Katzen ist 14 Jahre, der Eichhörnchen und Hasen 7 bis 8 Jahre, der Kaninchen 7 Jahre. Elephanten erreichen erwiesenermaßen das hohe Alter von 400 Jahren. Als Alexander der Große den Inderfürsten Porus besiegt hatte, nahm er ihm auch einen großen Elephanten ab, der tapfer den König vertheidigt hatte, benannte ihn hinfort "Ajax" und weihte Ajax dem Sonnengotte, wobei ihm die Inschrift umgehängt wurde: "Alexander, der Sohn des Jupiter, weihte Ajax dem Sonnengotte." So ließ er den Elephanten laufen. Dieser selbe Elephant ist nach 354 Jahren lebend wieder eingefangen worden. Schweine haben schon ein Alter von 30 Jahren, erreicht das Rhinozeros dagegen soll nur 20 Jahre alt werden. Ein Pferd hat einmal schon bis zu 62 Jahren gelebt, doch sind sonst 20-25 Jahre der Durchschnitt. Kamele leben bisweilen bis zu 100 Jahren. Auch Hirsche erreichen ein hohes Alter, wogegen Schafe wieder selten über 10 Jahre alt werden und Kühe bis etwa 15 Jahre leben. Der Naturforscher Cuvier hielt es für wahrscheinlich, daß die Wallfische bisweilen bis zu 1000 Jahre alt werden. Delphin werden dagegen 30 Jahre alt. Ein Adler starb in Wien im Alter von 104 Jahren. Auch die Raben bringen es häufig bis zu 100 Jahren. Ebenso hat man das Alter von Schwänen auf 300 Jahre zuverlässig berechnet. Ein Engländer, Namens Mallerton, besitzt noch das Scelet von einem Schwan der 290 alt geworden war. Auch die Pelikane erreichen ein hohes Alter. Ebenso hat man eine Schildkröte 107 Jahre alt werden sehen.
- Die Hohenzoller=Hechinger lassen sich ihre Bierkrone nicht rauben; sie trinken von allen preußischen Provinzen das meiste Bier, nämlich à Kopf 131,3 Liter.


Anzeigen.

Drei noch gut erhaltene Drainsmaschinen die auf der hiesigen Feldziegelei benutzt sind, sollen, da der Betrieb auf der letzteren eingestellt ist, verkauft werden und wollen Kaufliebhaber sich dieserhalb an das unterzeichnete Domainen=Amt wenden.
Schönberg, den 4. Juni 1879.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Ueber den Nachlaß des am 15. October 1878 verstorbenen Schlossermeisters Hans Heinrich Böttcher zu Schlagsdorf wird, nachdem die Vormünder seiner beiden minderjährigen Töchter und Beneficialerbinnen, Productenhändler Burmeister und Gastwirth Reimers daselbst. am 4. d. M. wegen Unzureichlichkeit der inventirten Nachlaßmasse zur Deckung der inzwischen bekannt gewordenen Schuldforderungen an den Erblasser, dieselbe dessen Gläubigern abgetreten haben, hiemit, unter Vorbehalt der creditorischen Rechte, der formelle Concurs eröffnet und deshalb mittelst gegenwärtigen Proclams ein Liquidationstermin auf

Donnerstag den 12. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Schlosser Böttcher'schen Nachlaß zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel, sowie zur Prioritätsausführung unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln und der Prioritäts=Ausführung geladen werden.
Ferner wird ein Termin auf

Sonnabend den 5. Juli d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem hiesigen Justizamte anberaumt, zum Versuche vergleichsweiser Aufgreifung des Debitwesens, zu welchem die nicht präcludirten Böttcher'schen Gläubiger zur Abgabe ihrer Erklärungen unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Ablehnung der vergleichsweisen Beilegung des Debitwesens hiedurch geladen werden.
Gleichzeitig werden alle Diejenigen, welche noch aus irgend einem Rechtsgrunde Zahlungen an den verstorbenen Schlossermeister Böttcher zu leisten haben, hiemit bei Vermeidung von Zwangsverfügungen, aufgefordert, spätestens binnen 4 Wochen den Betrag der resp. Schuldpöste an das Concursgericht einzuzahlen.
Die sonstige nur noch aus den Schmiedegeräthschaften und geringfügigen Mobiliargegenständen bestehende Nachlaßmasse ist bereits öffentlich meistbietend verkauft und der Auctionserlös von 290 M. 72 Pfennig (Mecklenburg) zum gerichtlichen Verwahrsam genommen.
Schönberg, den 12. März 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg vor dem Siemzer Thore belegenen Gartens des Schmiedemeistes W. Kühn allhier steht zur Erklärung der Gläubiger über die Liquidate ein Termin auf

Sonnabend den 14. Juni d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

Vor dem unterzeichneten Subhastationsgerichte an, zu welchem die interessirenden Kühn'schen Gläubiger unter dem Nachtheil der Anerkennung der Liquidate hiemit geladen werden.
Schönberg, den 18. Mai 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Auction
auf dem Löwitzer Mühlengehöfte.

Am Montag den 23. Juni d. Js., Vormittags 10 Uhr soll auf dem Löwitzer Mühlengehöfte der Nachlaß des verstorbenen Müllers Creutzfeldt öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Vorzugsweise gehört:

das lebende und todte Inventar des Mühlenbetriebes und der Ackerwirthschaft, sowie Mobilien, Betten, Haus= und Küchengeräthe, einige Faden Buchenholz und was sich sonst noch vorfindet.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 44 Seite 3]

Auction.

Am 24. und 25 Juni sollen auf dem Hofe Stove von Morgens 10 Uhr an öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:

1 Locomobile (8 Pferdekr.) und Zug, 1 Dampfdreschmaschine, 1 viersitzige eleg. Chaise und 1 Omnibus für 10 Personen, beide sehr gut erhalten, 1 Halbchaise, 1 Stuhlwagen, 1 fast neues Pianino, 1 tafelförm. Klavier, 1 feuerfester Geldschrank, divers. Silberzeug und platirte Sachen, 1 hocheleganter Kronleuchter, 2 elegante Spiegel, Sophas, Tische aller Art, Lehn=, Polster= und Rohrstühle, Schränke aller Art, Bettstellen, herrschaftliche= und Leute=Betten, Leinenzeug, Federn, Gartenbänke und Tische und dgl. m.
Die zu verkaufenden Gegenstände können schon vom 22. d. M. an besichtigt werden.
Stove, im Juni 1879.

I. A.    A. Kaiser.          


Thierschau in Schönberg.

1) In Folge Beschlusses des landwirthschaftlichen Vereins findet am Dienstag den 10. Juni d. J. auf dem sog. Baubrink hieselbst eine Thierschau, verbunden mit einer Industrie=Ausstellung statt.

2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indeß concurriren zu den Prämien nur Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins und Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.

3) Nichtmitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, welche Vieh zur Schau stellen, haben 3 M. zu bezahlen.

4) Es sind folgende Prämien ausgesetzt:

A. für Pferde.

a. für die beste 4jährige und ältere Stute 60 .
b. für die beste 3jährige Stute 30 M.
c. für das beste Wagenpferd 45 M.
d. für das beste Arbeitspferd 36 M.
e. für das beste 2jährige Füllen 24 M.
f. für das beste 1jährige Füllen 24 M.

B. Für Rindvieh.

a. für den besten 2jähr. oder älteren Bollen 24 M.
b. für den besten 1jährigen Bollen 18 M.
c. für die beste milchgebende Kuh (Preis der Stadt Schönberg) 50 M.
d. für die nächstbeste Kuh 36 M.
e. für die beste 2= oder 3jährige Starke 24 M.
f. für die nächstbeste dito 18 M.

C. Für Schweine.

a. für den besten Zuchteber 18 M.
b. für die beste Sau 15 M.
c. für die nächstbeste 12 M.

5) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeitspferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.

6) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.

7) Mit der Einsammlung von freiwilligen Beiträgen für die Thierschau ist seitens des hiesigen Magistrats der Stadtdiener Boye beauftragt. Uebrigens ist auch der Secretair des landwirthschaftlichen Vereins zur Entgegennahme freiwilliger Beiträge bereit. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten, das Stück 1 M. sind bei dem Herrn Aug. Spehr und bei der Frau Gastwirthin Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg den 28. Mai 1879.

Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Industrie-Ausstellung
am Thierschautage den 10. Juni 1879
zu Schönberg.

Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Genehmigung der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 9. Juni Abends oder spätestens am 10. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in's Schützenhaus.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungs=Gegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungs=Gegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein Wärter angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comites hinsichtlich der Ausstellung fügen.
Loose zur Industrieausstellung zu 1 M. (20 Stück 19 M.) sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comites fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Schützenhause, hier jedoch nur zum Preise von 1 M. pr. Stück.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zwecke der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Rentier J. Greiff in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitag den 13. Juni durch die hiesigen "Wöchentlichen Anzeigen" publicirt werden.
Schönberg den 18. Mai 1879.

Das Comite der Industrie=Ausstellung.
G. W. Wicke.      L. Bicker.       J. Burmeister       J. Greiff.


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[ => Original lesen: 1879 Nr. 44 Seite 4]

Duve's Hotel Schönberg i. M.
Dienstag, den 10. Juni 1879.
Thierschautag
Table d'hote 1/2 3 Uhr,
pr. Couvert 1 M. 75 Pfennig (Mecklenburg).
Restauration zu jeder Tageszeit.
                                                    H. Duve.


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo Mai 1879.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schwerin, im Juni 1879.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage , Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.       W. H. Schacht.


Am goldenen Hochzeitstage des deutschen
Kaiserpaares
Mittwoch den 11. Juni:
Eisgekühltes Erlanger=Bier v. Faß.
Anstich 6 Uhr Nachmittags.
                                                    H. Duve.


Zu verkaufen:
1 gut erhaltener Kinderwagen, 3 rdr., u                          nd eine Korbwiege.
                                                    Preuß, Bahnhof.


Frischen                          
Seifenstein
und
Chlorkalk
empfing und empfiehlt                          
                                                    J. F. Eckmann.


Concert-Anzeige.

Die Unterzeichnete wird, unter gefälliger Mitwirkung der Herren Organist Jimmerthal=Lübeck und Organist Meier=Schönberg am Sonntag den 15. d. Mts. ein

geistliches Concert
in der Kirche zu Schönberg

geben, wozu sie ein hochgeehrtes Publikum Schönbergs und der Umgegend freundlichst einladet.

Anfang des Concert's 5 Uhr Nachmittags.
Entree à Person 1 M.
Programm

1. Fantasie u. Fuge f. Orgel v. J. S. Bach.
2. Arie aus dem Oratorium, "Paulus" v. F. Mendelssohn-Bartholdy.
3. Adagio für Orgel v. L. Spohr.
4. Recitativ und Arie aus dem Oratorium "Die Schöpfung" von J. Hayn.
5. Andante für Violine u. Orgel v. L. v. Beethoven.
6. Sanctus v. Cherubini.
7. Concert f. d. Orgel v. G. F. Händel.

F. v. Gresani,                      
Concertsängerin aus Lübeck.                   


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 15).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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