No. 39
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Mai
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 39 Seite 1]

      Das Spielen und Treiben von metall= und anderen Reifen auf den hiesigen Straßen seitens der Kinder wird hiemit von Polizeiwegen bei angemessener Ahndung verboten.
Auch haben Eltern und Vormünder zu gewärtigen, daß sie bei Zulassung und Nichtverhinderung eines derartigen Straßenunfugs seitens ihrer Kinder und Pflegebefohlenen, durch welchen der Verkehr gestört und Thiere leicht scheu gemacht werden, zur Verantwortung gezogen werden.
      Schönberg, den 14. Mai 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.                                                     H. Wohlfahrt.


      Auf Grund des § 18, 7 der Control=Ordnung wird hiedurch amtlich bekannt gemacht, daß in dem am 9. dies. Mts. stattgehabten Classificationstermine der Landwehrmann Schulzen=Anerbe Hans Joachim Wittfoht zu Duvennest in Gemäßheit der §§ 17, 1a und 13, 3 der Control=Ordnung hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückgestellt worden ist.
      Schönberg, den 10. Mai 1879.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungs=Bezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die Thatsache, daß sich die deutsche Regierung bemüht, eine Verbindung der Mächte gegen die internationalen Umsturzparteien zu Stande zu bringen, wird durch ein Telegramm aus Madrid bestätigt, nach welchem sich die dortige Regierung mit dem diesen Punkt betreffenden Schreiben der deutschen Reichsregierung beschäftigt, aber noch keinen Beschluß gefaßt habe. Man hört dazu, daß sich zwischen Deutschland, Rußland und Oestreich schon gewisse Einverständnisse herausgebildet hätten; auch Italien würde der Verbindung beitreten, doch sollen sich Frankreich und England abgeneigt zeigen. Einen erneuerten Impuls soll die ganze Angelegenheit durch die Weigerung der Schweizer Behörden erhalten haben, ein Individuum, welches als der Mörder Mesenzows bezeichnet wird, an Rußland abzuliefern.
In der am Donnerstag im Reichstage begonnenen zweiten Lesung des Tarifentwurfs nahm der Kampf zwischen Schutzzöllner und Freihändler seinen Anfang. Wenngleich die ersten Positionen (Bürstenbinder= und Siebmacherwaaren) wenig bedeutungsvoll waren. So konnte doch nach der Abstimmung darüber berechnet werden, wieviele Mitglieder principiell auf dem Boden der Vorlage stehen und wieviel dagegen sind. Die Position wurde mit einer Majorität von ca. 45 Stimmen angenommen. - Am Sonnabend wurde der Eisenzoll mit mehr als zwei Drittel Majorität angenommen. Damit hat sich der Reichstag vollständig auf den Standpunkt der Tarifvorlage gestellt.
Von den in Berlin anwesenden Deputationen verschiedener Industrie=Zweige haben mehrere, u. A. namentlich die Vertretung der Tabacksindustrie, Anstrengungen gemacht, eine Audienz bei dem Reichskanzler zu erlangen, um ihre Wünsche bezüglich der Zollermäßigung vorzutragen. Es ist ihnen aber bedeutet worden, daß der Reichskanzler keine Deputation zu empfangen entschlossen ist.
Vom Reichspatentamt sind in der Zeit vom 1. Juli 1877 bis zum 31. Decbr. 1878 nicht weniger als 4390 Patente ertheilt, von denen indeß etwa 700 bereits wieder erloschen sind.
Auf dem "deutschen Städtetag", der auf Einladung des Berliner Magistrats am Sonnabend in Berlin zusammentrat, um eine Resolution gegen Vieh= und Getreidezölle zu fassen, waren von den 246 geladenen nur ca. 70 vertreten. Die übrigen haben theils abgelehnt, theils die Einladung unbeantwortet gelassen.
In der Frage wegen Erwerbung überseeischer Colonien ist der erste Schritt gethan. Von den Samoa=Inseln sind Nachrichten angelangt, denen zufolge zwischen unserer und der dortigen Regierung ein Vertrag abgeschlossen ist, demzufolge Deutschland das ausschließliche Recht erhält, den Hafen von Saluafata als Ankerplatz für seine Kriegsschiffe zu benutzen und an den Ufern Kohlenlager anzulegen.
Mit derselben Bestimmtheit, mit welcher in deutschen ultramontanen Zeitungen der nahe Abschluß der Verhandlungen mit dem Vatikan in Abrede gestellt wird, nimmt man in diplomatischen Kreisen eine nahe Beilegung des Streites an.
Oesterreich. Aus Krakau wird von einer Demonstration zu Gunsten der Wiederherstellung des alten Polenreiches berichtet. Am Grabe des heiligen Stanislaus fanden sich etwa 5000 Pilger aus Galizien, Oesterreichisch=Schlesien, Posen und Oberschlesien ein, um für jenen Zweck zu beten. Die Hauptsache aber war die Nachmittags unter freiem Himmel abgehaltene Bauernversammlung, in welcher mit großer Erregung zu allererst die Versöhnung der Bauern mit dem Adel und die Schaffung einer Einheit aller Stände verlangt wurde; erst wenn diese Einigkeit in allen polnischen Ländern herrschend geworden, werde Gott sich über Polen erbarmen und alle polnischen Hoffnungen erfüllen. Ruhestörungen fanden nicht statt, die Pilger zerstreuten sich nach vollzogener Feierlichkeit wieder und die Polizei fand keine Veranlassung einzuschreiten.
Italien. Der alte Garibaldi hat eigenthüm=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 39 Seite 2]

liche Anschauungen von Monarchie und Republik. Auf den bekannten Brief des Generals Türr an ihn hat der Alte von Caprera die Antwort ertheilt: "Die italienischen Republikaner sind die stets besten Freunde des Könige Humbert." Das erinnert denn doch gar zu sehr an die den Dresdenern von 1848 scherzweise untergeschobene Devise: "Wir kämpfen für die Republik und unsern guten König!"
Rußland. Die Nihilisten sind in der letzten Zeit, besonders in Petersburg, wo General Gurko sehr energisch vorgeht, ruhiger geworden. Im Innern mag es wohl noch fortgähren, aber viele Anzeichen deuten darauf hin, daß die Regierung die Fäden der Verschwörung zum großen Theil in der Hand hat. In Petersburg ist gegenwärtig Alles, was früher aus Furcht vor den Nihilisten sich zurückhielt, mit der Polizei im Bunde. Die Dworniks (Hausmeister) sind ein Hauptschutz der Stadt geworden. Den neuen Verordnungen nach gehören sie vollständig zur Polizei. - Während in dieser Hinsicht eine Besserung zu constatiren ist, werden die Stadtbrände zu einer wahren Epidemie. Die Stadt Irbit ist in kurzer Zeit zum dritten Male von einem großem Brande heimgesucht worden und immer mehr greift die Meinung um sich, daß die Brandstiftung sich neuerdings den Schreckmitteln der Nihilisten zugesellt habe.


Kaiserin Augusta ist am 14. Mai auf Schloß Windsor in England eingetroffen.
- Jeder der älteren Hohenzollern könnte Flügelmann der Garde sein. Kaiser Wilhelm mißt 5' 10'' 3''', der Kronprinz 5' 10'' der Prinz Carl 5' 9'', Prinz Friedrich Carl 5' 7'' 1''', Prinz Albrecht Sohn 6' 4'', - (Fürst Bismark hat sich 5' 11'' herausgenommen.)
- Als Beitrag zur Lösung der Frage, woher die kalte Witterung kommt, theilt die Nat.=Ztg. nachstehende Notiz aus Barmen mit: "Einem Privatbriefe eines vor circa 3 Wochen aus Boston mit einem Dampfer nach Liverpool und von dort über Antwerpen nach Deutschland gereisten Herrn entnehmen wir folgende interessante Thatsache, die wohl geeignet sein dürfte, auf die Ursache der für die Saison ungewöhnlich und anhaltend kalten Witterung einiges Licht zu werfen. Der Steamer, mit welchen dieser Herr reiste, begegnete nämlich auf seiner Reise nach Europa (ungefähr unter 60 Grad nördlicher Breite) einer Menge schwimmender, von den Polarzonen losgelöster Eisberge, die stellenweise sich so dicht zusammenhäuften, daß das Schiff Mühe hatte sich durchzuarbeiten. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn uns der beständig wehende Nordwind, nachdem er über große Massen Eises dahingesaust ist, statt lauer Mailüftchen eine recht empfindliche Kälte bringt und aus dem heurigen Frühlinge einen "stellenweise grün angestrichenen Winter" macht."
- Ein practischer Landwirth, welcher Besitzer eines kleinen Rittergutes ist, beabsichtigt eine Flugschrift unter dem Titel "Varzin und Lauenburg" herauszugeben, in welcher nachgewiesen werden soll, welche Erträge die Forst und Feldwirthschaft und die gewerblichen Anlagen auf beiden Gütern gegen die Vorjahre ergeben, sobald der neue Zolltarif in Kraft tritt.
- Die Feuerberge auf Java, sowohl im östlichen als im westlichen Theil der Insel, befinden sich nach den neuesten Berichten aus Singapore in voller Thätigkeit. Ein breiter Strom glühende Lava ergießt sich verwüstend aus dem Krater von Smeru zur südlichen Küste, meilenweit die Nächte mit seiner rothen Gluth erhellend. Die Gedeh=Berge speien gewaltige Mengen Asche aus, welche das ganze umliegende Land bedecken.
- Die diesjährige Versammlung der deutschen Forstmänner findet vom 14.-18. September in Wiesbaden statt.
- Es ist fast ebenso schwer, einen Taubstummen zum sprechen zu bringen, als einen Schwätzer zum Schweigen. In Dresden fiel ein gefährlicher Vagabund der Polizei in die Hände, der aber taubstumm war und nichts verrieth; die Aerzte sagten, er ist nicht taubstumm, er stellt sich nur so, beobachteten ihn monatelang und stellten die verfänglichsten Proben mit ihm an. Umsonst, er blieb taubstumm und mußte entlassen werden. Bald nachher wurde er wieder verhaftet und acht Monate lang im Georgenhaus auf's Peinlichste überwacht: er hörte nicht, er sprach nicht, die Aerzte gaben ihre Zweifel nicht auf. Da narkotisirte oder betäubte man ihn mit künstlichen Mitteln und siehe da, der Stumme sprach sehr geläufig, wenn auch wirres Zeug: Seine seltene Willenskraft war gebrochen durch den künstlichen Rausch.
- Ein Lebendiger, der seine Beerdigungskosten bezahlen soll, ist gewiß eine große Seltenheit. Vor einigen Monaten war in Petschendorf (Preuß. Schlesien) ein junger Mann todt aufgefunden worden, man glaubte einen Schumachergesellen wiederzuerkennen, der im Nachbardorfe Bärsdorf in Arbeit gestanden. Die Leiche wurde beerdigt, und die Heimathbehörde des Verunglückten erstattete auch die Kosten. Der Todtgeglaubte aber ist unlängst gesund und munter daheim angelangt, nicht wenig erstaunt, daß er in Schlesien begraben sein und auch die Beerdigungskosten zahlen soll.
- Eine merkwürdige Fahrt haben die Beamten eines Eisenbahn=Postwagen dieser Tage auf der Tour von Hamburg nach Berlin zu bestehen gehabt. "In unserem Wagen" so erzählt einer der Betheiligten, befanden sich gegen 60 Vögel, darunter eine Sammlung von Papageien, die als Absender ein bekannter großer Thierhändler in Hamburg aufgegeben hatte und die zur Ausstellung der "Ornis" in Berlin bestimmt waren. Aus meinen Calculationen wurde ich plötzlich durch den deutlichen Ruf geschreckt: "Daß du die Nase ins Gesicht behälst!" Die Stimme kam aus der Schaar der grauen Papageien, die nun ein so lächerliches Sprachgetümmel in Scene setzten, daß man sich bei geschlossenen Augen in eine allerdings recht gemischte menschliche Gesellschaft versetzt denken konnte. "Du bist ein Nilpferd", - "Guten Morgen", - "Komm her", - "Papa will schlafen", - "Wie spricht der Hund", welche Phrase übrigens unter Assistenz der anderen Vögel möglichst getreu beantwortet wurde; "Ja ja, so gehts in der Welt, ei, ei!" - "Mach auf, mach auf", - "Das Essen ist fertig!" - "Pfui Teufel". Am meisten machte mir eine Gelbhaube zu schaffen, dieselbe zählte unausgesetzt von 1-15 und schrie laut dazwischen: "Falsch, falsch". Zwischen diese Redner mischten sich perfekte Pfeifer mit den Melodien: "Feins Liebchen unterm Rebendach," - So leben wir" - andere kreischten wieder so unmusikalisch, daß mir unter dem unerhörten Tumult, der durch einige wirkliche Sänger noch erhöht wurde, bald der Humor ausgegangen wäre, wenn mir der graue Tröster nicht von Zeit zu Zeit zugerufen hätte: "Daß du die Nase ins Gesicht behältst!"
- Eine wahrhaft "gesegnete Mahlzeit" hat dieser Tage der ehemalige ostpreußische Grenadier Schwesig in Berlin gehalten. Bei Tisch kam ihm nämlich plötzlich eine Kugel in den Mund und er wußte sogleich, woher sie war. Vor Metz hatte er am 14. August 1870 einen Schuß in den linken Backen erhalten und die Chassepotkugel blieb ihm trotz aller Operationen der Aerzte in den Backenknochen sitzen. Er lag zwei Jahre in dem Lazarethen und hatte immer große Schmerzen: jetzt war er sie los und wird gesund werden. Man hat die Kugel dem Kaiser gebracht.


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. des Bäckermeisters J. H. Schröder daselbst zwangsweise öffentlich meistbietend verkauft werden. Zu solchem Zwecke sind vor dem unterzeichneten Gerichte Termine anberaumt.
1. zum Verkaufe des vorbezeichneten Grundstücks auf

Dienstag den 24. Juni d. J.
Vormittags 11 Uhr

2. zum Ueberbot auf

Donnerstag den 17. Juli d. J.
Vormittags 11 Uhr

wozu Kaufliebhaber hierdurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem Ortsvorstande in Herrnburg jederzeit frei steht.
Dem Schuldner und sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem zur Feststellung der Verkaufsbedingungen auf

[ => Original lesen: 1879 Nr. 39 Seite 3]

Sonnabend den 24. Mai d. J.
Vormittags 11 Uhr

anberaumten Termine zu erscheinen.
Gleichzeitig steht auch ein Termin auf

Dienstag den 10. Juni d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Gerichte an zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die vorbezeichnete, zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritätsausführung, zu welchem die interessirenden Gläubiger unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses hiemit geladen werden.
Ausgenommen von der Meldungspflicht sind die Hypothekgläubiger wegen ihrer intabulirten Kapitalpöste und laufende Zinsen.
Schönberg, den 4. März 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Auf Antrag Dris. Ph. W. Plessing für den Schulzen und Vollhufner zu Groß=Mist bei Schönberg i. M. Hans Heinrich Oldenburg werden alle Diejenigen, welche außer dem Imploranten

an einem auf den Namen von Hans Jochim Oldenburg zu Groß=Mist bei Schönberg ausgestellten, angeblich durch Imploranten auf dem Wege des Erbgangs erworbenen und in den Büchern der Staatsschuldenverwaltung der freien und Hansestadt Lübeck aufgeführten Stadtkassenbrief vom 21. April 1807 über Ct. Mark (Lübeck) 5100 termino Ostern mit 3 %, welcher durch fernere Einzahlungen angewachsen ist zu der Summe von Ct. Mark (Lübeck) 6700 = M. 8040, versehen mit den Loosnummern 274 bis 280, wovon Ct. Mark (Lübeck) 1000 = M. 1200 unter Nr. 279 im Jahre 1878 zur Auszahlung im Ostern=Termin 1879 ausgeloost sind,
Rechte und Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, die Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist, vom Datum dieses Proclams also spätestens am 31. Juli dieses Jahres, im Stadt= und Landgerichte hieselbst, Auswärtige durch einen hier wohnhaften, gehörig legitimirten Bevollmächtigten geltend zu machen, unter dem Rechtsnachtheile, daß Sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen, und die Stadtcasse bezw. Schulden=Regulirungs=Section ermächtigt und angewiesen werden soll, den auf gedachten Stadtcassenbrief ausgeloosten Betrag von M. 1200 an den Imploranten auszuzahlen und den Rest auf den Namen desselben umzuschreiben.
Lübeck den 2. Mai 1879.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung           Funk Dr., Act.


Industrie-Ausstellung
am Thierschautage den 10. Juni 1879
zu Schönberg.

Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Genehmigung der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 9. Juni Abends oder spätestens am 10. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in's Schützenhaus.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungs=Gegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungs=Gegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein Wärter angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comites hinsichtlich der Ausstellung fügen.
Loose zur Industrieausstellung zu 1 M. (20 Stück 19 M.) sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comites fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Schützenhause, hier jedoch nur zum Preise von 1 M. pr. Stück.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zwecke der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Rentier J. Greiff in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitag den 13. Juni durch die hiesigen "Wöchentlichen Anzeigen" publicirt werden.
Schönberg den 18. Mai 1879.

Das Comite der Industrie=Ausstellung.
G. W. Wicke.      L. Bicker.       J. Burmeister       J. Greiff.


Heute Mittag wurden wir durch die glückliche Geburt eines kräftigen Mädchens erfreut.
Strelitz, den 15. Mai 1879.

Oberförster Wentzel       
und Frau,               
geb. Drenkhahn.         


Sehr gute vierprocentige ritterschaftliche Hypothekenscheine und Erbpachtpapiere hat zum Johannistermine abzugeben.

Grevesmühlen.                                                     A. Ihlefeld, Adv.


Alle diejenigen Herren, welche sich für Bildung eines Verschönerungs=Vereins für hiesige Stadt und Umgegend interessiren, werden höflichst ersucht, sich am Freitag den 23. d. M., Abends 8 Uhr in Spehr's Hotel einzufinden.
Schönberg den 19. Mai 1879.


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Packet-Cichorien &
Caffee-Ersatzmittel.

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Lübeck.                     W. Prilloff, Fünfhausen 33.


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Schönberg.                                                     J. Frentz.


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wird zu Michaelis dieses Jahres ein tüchtiger, zuverlässiger Knecht, verheirathet oder ledig, welcher mit Fuhrwerk umzugehen weiß gegen guten Lohn nach Uebereinkunft von

G. Creutzfeldt.       

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10 Mark Belohnung

zahle ich dem, der mir zur gerichtlichen Bestrafung den Thäter namhaft macht, welcher mir am Menzendorfer See die Fischkörbe zerschneidet.

Fischer Dierk.       


Zur bevorstehenden Wollschur empfehle ich mich mit Wollkratzen, Spinnen und Wollenzeugmachen reelle Bedienung versprechend, führt jeden Auftrag in kürzester Zeit aus.

H. Kollmorgen,          
Tuchmachermeister.       

Rehna im Mai 1879.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 39 Seite 4]

Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


Man biete dem Glücke die Hand.
400,000 RM.

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 44,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000, speciell aber
         1 Gewinn a M. 250,000
         1 Gewinn a M. 150,000
         1 Gewinn a M. 100,000
         1 Gewinn a M. 60,000
         1 Gewinn a M. 50,000
         2 Gewinne a M. 40,000
         2 Gewinne a M. 30,000
         5 Gewinne a M. 25,000
         2 Gewinne a M. 20,000
       12 Gewinne a M. 15,000
         1 Gewinn a M. 12,000
       24 Gewinne a M. 10,000
         5 Gewinne a M. 8000
       54 Gewinne a M. 5000
       71 Gewinne a M. 3000
     217 Gewinne a M. 2000
     531 Gewinne a M. 1000
     673 Gewinne a M. 500
     950 Gewinne a M. 300
24,700 Gewinne a M. 138
                          etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
                  1 ganzes Original-Loos nur M. 6
                  1 halbes Original-Loos nur M. 3
                  1 viertel Original-Loos nur M. 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfallt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendung oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.       


Einen kleinen Rest Kuhheu hat zu verkaufen. Näheres in der Ex. d. Az. z. Schönberg.


Nachdem ich hieselbst eine

Fein=Wäscherei

errichtet habe, halte ich mich den geehrten Herrschaften bestens empfohlen und bitte um geneigte Aufträge.
Ich bin auch willens, auf Verlangen außer dem Hause zu plätten.
Schönberg, Wasserstraße.

Anna Brockmüller.       


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu hierdurch zu zahlreichen besuche freundlichst einlade.
1 Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.
Büschen und Schießbedarf wird von mir geliefert.

Gastwirth Michaelsen.       
Selmsdorf.                 


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten findet bei mir ein

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen, Blei und Pulver wird von mir geliefert.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.

Selmsdorf.                                                     Sterly.


Am Himmelfahrtstage                          
großes Fleisch=Verkegeln,
wozu ergebenst einladet                                       
                                                    Jul. Wagner.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs empfehle ich mein

französisches Billard

zur gefälligen Benutzung.

Jul. Wagner.       


Kirchliche Nachrichten.
Himmelfahrt.

Früh=Kirche: Lehrer Horn.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 10)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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