No. 36
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Mai
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 36 Seite 1]

Die parlamentarischen Soireen.

Fürst Bismarck hat eine eigenthümliche Einrichtung geschaffen, um dem trockenen geschäftlichen Verkehr zwischen ihm und dem Reichstage etwas von deutscher Gemüthlichkeit hinzuzufügen und das sind die sogenannten "parlamentarischen Reichskanzler=Soireen." Aeußerlich tragen dieselben natürlich einen blos privaten Charakter; der Fürst läßt eben eine nicht unbedeutende Anzahl Einladungen an die Reichsboten ergehen und Sonnabends Abends finden sich dann die Geladenen zu einem solennen Abendbrod in dem Hotel der Wilhelmsstraße zusammen. Der Reichstagsabgeordnete bekommt keine Diäten und deshalb wird ihm eine Einladung nicht unerwünscht sein, die er nicht zu erwiedern braucht. Aber trotzdem haben diese Reichskanzlersoireen doch eine hohe politische Bedeutung; sie spiegeln mit ziemlicher Treue die jedesmalige parlamentarische Lage wieder und da Deutschland nicht so glücklich ist, eine leitende politische Partei zu besitzen, da sich seine frühere Zerklüftung noch jetzt in seinem zerrissenen Parteiwesen wiederspiegelt - da folgerecht die Reichsregierung sich auch niemals auf eine Partei allein stützen kann, sondern immer und immer Kompromisse suchen muß, so ist es klar, daß die reichskanzlerischen Soireen am besten zeigen, in welcher Richtung hin Kompromisse gesucht und gefördert werden.
Von socialdemokratischen Abgeordneten ist noch Niemand der Ehre theilhaftig geworden, an des Reichskanzlers Tafel den Thee einnehmen zu dürfen; das ist erklärlich. Der Fortschritt steht in dieser Beziehung kaum besser da; prinzipielle Opposition eignet sich schlecht zu Compromissen. Die Ultramontanen, wenigstens so weit sie als engagirte Parteimitglieder auftreten, mußten bisher gleichfalls den reichskanzlerischen Tafelgenüssen fern bleiben. "Nach Canossa gehen wir nicht !" hatte einst Fürst Bismarck gesagt. "Wir gehen nicht nach der Wilhelmstraße!" konnten die Ultramontanen um so leichteren Herzens antworten, als sie bisher nie geladen waren.
Conservative, Freikonservative und Nationalliberale waren bisher des Fürsten Bismarcks Stammgäste auf seinen parlamentarischen Soireen und das Strärkeverhältniß der verschiedenen Partien bei jenen Sonnabendzusammenkünften konnte immer den ungefähren Gradmesser abgeben für die politische Windrichtung, die jeweilig herrschte. Hatten doch die Soireen den Zweck, die politischen Gegensätze auf neutralem Boden gemüthlich zu vereinen. Diejenigen in freundschaftliche, angenehme, persönliche Beziehungen zu bringen, die sich sachlich befehden; dadurch, meinte man, müßte im Parlament die Debatte an Sachlichkeit und Glätte gewinnen und die Verhandlungen müßten einen schnelleren ersprießlicheren Verlauf nehmen. Wenn ich mich mit einem politischen Gegner am Sonnabend beim Kanzler über Theater, Eingangszölle, Concert, Finanzreform, Literatur und Steuerverminderung unterhalte und die Aussicht habe, in 14 Tagen an der Kanzlertafel wieder neben ihm zu sitzen, darf ich ihn doch übermorgen, am Montag, nicht persönlich angreifen, sondern muß mich darauf beschränken, seine Ausführungen rein sachlich zu widerlegen. Diese Rücksicht, die ihre Wirkung auf den Gang der Parlamentsdebatten nicht verfehlt, macht die parlamentarischen Soireen allein schon werthvoll.
Aber es ist nicht immer dieselbe Gesellschaft, die sich in den Sonnabendassembleen beim Kanzler zusammenfindet; man sah sie oft und stark wechseln und der jeweilige Wechsel bezeichnete eine drastische Wendung in den politischen Verhältnissen und Beziehungen. Lange blieben die Altkonservativen aus: Es war das in jener Zeit, als Fürst Bismarck vom Ministertische aus ein Anathem gegen die Kreuz=Zeitung schleuderte, als Herr v. Kleist=Retzow und Gerlach oppositionelle Reden hielten und Fürst Bismarck bei den Konservativen als unverbesserlicher Liberaler galt.
Dann aber verständigte sich der Reichskanzler mit seinem conservativen Freunden, die Konservativen erschienen wieder auf den parlamentarischen Soireen und bildeten da die Majorität. Die Nationalliberalen sind im Laufe der Zeiten in gar raschem Wechsel bald viel, bald wenig, bald gar nicht erschienen; ein launenhaftes Aprilwetter herrscht beständig in den Beziehungen zwischen dem Reichskanzler und den Nationalliberalen, Regen und Sonnenschein, Frost und Hitze wechseln mit großer Schnelligkeit ab.
Seit Jahren war indeß die Gesellschaft nicht so charakteristisch zusammengesetzt, wie am letzten Sonnabend. Zum ersten Male war der Abg. von Meppen, Dr. Windhorst, erschienen, den einst der Herr Reichskanzler die "Perle von Meppen" nannte und mit ihm kam der "Schwarze Helmerding", Herr Schröder=Lippstadt, der die Jüdinnen wohl leiden mag, aber von den Juden gar nichts wissen will. Das ist in der That ein politisches Ereigniß. Fürst Bismarck unterhielt sich länger als eine halbe Stunde mit dem Abg. Windhorst. Das hat natürlich Anlaß zu den weitgehenden Combinationen gegeben; es ist bemerkenswerth, daß zwei Männer die mehr als ein Jahrzehnt hindurch vielfach mit Erbitterung einander befehdet, nach so langer Zeit kund thun, daß es sachliche und nicht persönliche Differenzen gewesen seien, die sie von einander getrennt gehalten. Es wird übrigens auf das Bestimmteste versichert, daß ihr Gespräch nicht mit einer Silbe die Politik oder Tagesfragen berührt habe.


Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm, der während mehrerer Tage durch eine leichte Erkältung an das Zimmer gefesselt war, konnte, wie aus Wiesbaden berichtet wird, bereits wieder eine längere Spazierfahrt unternehmen. Man sieht die Rückkehr des Monarchen nach Berlin für den kommenden Sonntag entgegen.
Betreffs der Verhandlungen der preußischen Regierung mit der welfischen Königsfamilie erfährt man jetzt, der Herzog von Altenburg habe, schon vor der Audienz des Abg. Windhorst beim Reichs=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 36 Seite 2]

kanzler, einen förmlichen Antrag bei der preußischen Regierung gestellt, der Königin Marie ihr Witthum auszuzahlen, worauf den auch die Regierung eingegangen sei.
Die deutsche Reichsregierung hat den Fürsten Alexander I. von Bulgarien bereits officiell anerkannt.
Die Generaldebatte im Reichtage über den Zolltarif wird wahrscheinlich noch die ganze Woche ausfüllen. Nachdem sich am Sonnabend der Abg. Reichensperger=Olpe für, Bamberger gegen , und v. Minigerode (im Sinne der Agrarier) für die Vorlage ausgesprochen, kämpfte der Abg. Eugen Richter in dritthalbstündiger Rede dagegen; mit Delbrück und Richter haben die Freihändler ihre hervorragensten Führer vorgeschickt. Die Schutzzollpartei verfügt nicht eben über bedeutende oratorische Kräfte und muß sich schon Herrn v. Kardorff als besten gefallen lassen, der denn auch die Aufgabe übernahm, dem Abg. Richter zu antworten. Abg. Oechelhäuser wird für viele Positionen stimmen, verwirft aber die Zölle auf Getreide, Vieh und Holz.
Der Städtetag, der in Berlin zur Beschlußfassung über den Zolltarif abgehalten werden soll, scheint zu Stande zu kommen. Der Berliner Magistrat, der sich anfänglich ablehnend zu dem Project verhielt, hat sich jetzt der Sache angenommen; es sind bereits Vorbesprechungen eingeleitet. Der Städtetag soll namentlich Beschlüsse über die Beziehungen der erhöhten Steuern auf Verzehrungsgegenstände fassen.
Die Kaiserliche Admiralität hat die erforderlichen Anordnungen getroffen, um, falls die sonstigen Verhältnisse dies gestatten die Anwesenheit der Corvette "Bismarck" zur Eröffnung der Ausstellung in Sydney (Australien) zu ermöglichen.
Es ist eine wenig dankbare Aufgabe, über Angelegenheiten berichten zu müssen, deren wirklichen Stand man nicht kennt, da sich das Amtsgeheimniß um sie hüllt, und die dennoch die allgemeine Aufmerksamkeit für sich in Anspruch nehmen. Von der deutschen Politik kommt in dieser Beziehung vor Allem der Ausgleich mit Rom in Betracht. Der Umstand, daß der Abg. Windhorst auf der letzten parlamentarischen Soiree des Reichskanzlers anwesend war und von dem Gastgeber mit besonderer Auszeichnung behandelt wurde, gab dem Gerüchte von dem baldigen Zustandekommen des fraglichen Ausgleichs frische Nahrung. Dazu schreibt nun die "Köln. Ztg.", die betr. Verhandlungen dauern fort, aber in längeren Pausen und ohne schnell vom Fleck zu kommen. Die Friedensliebe des Vatikans sei bis jetzt nur platonisch; übrigens aber würden die Verhandlungen in freundlichster Weise geführt.
England. Der Thronfolger, der Prinz von Wales, der bereits nach Indien gehen mußte, um den Völkern daselbst die Macht der brittischen Königin zu demonstriren, geht jetzt in Veranlassung der Weltausstellung nach Australien. - In Afganistan stehen die Dinge zweifelhaft, obwohl sich Jacub Khan nach Gundemac begeben hat, um mit den Vertretern der englisch=indischen Regierung persönlich zu verhandeln. Der älteste Sohn Schir Ali's, Moheged Ibrahim Khan ist plötzlich gestorben. Der regierende Kahn verliert in ihm einen Gegner, der ihm im geeigneten Falle vielleicht den Thron streitig gemacht hätte. - Die Strikelust ist in England gewaltig angeregt. Am 13. findet eine Versammlung von Delegirten der Kohlenarbeiter statt, welcher der Antrag unterbreitet werden soll die ganzen Kohlenarbeiter des Reiches sollen gleichzeitig striken.
Frankreich. Aus Neucaledonien sind 15 Deportirte entwichen und in einem Boote an der Küste von Queenslands auf englischem Boden gelandet. - Von den bisher begnadigten Kommuneverurtheilten sind etwa 20 Ritter der Ehrenlegion und 70 Inhaber der Militärmedaille. Dieselben verlangten jetzt auch die Erlaubniß zum Tragen ihrer Auszeichnungen wieder, da ihnen die Amnestie alle bürgerlichen Ehren wiedergiebt.
Amerika. Die Einwanderung in die Vereinigten Staaten ist wieder im Wachsen begriffen. Im verflossenen Jahre sind 75,347 Seelen eingewandert, fast 21,000 mehr als im Vorjahre, wo die Einwanderung geringer war als sie seit Jahrzehnten gewesen.
Deutsche sind im Jahre 1878 eingewandert 23,051 wogegen in 77 nur 17,753 und 76 auch nur 21,045. Die deutsche Einwanderung seit 1869 (incl.) beträgt 614,090 Seelen oder ein starkes Drittel der Gesammteinwanderung während derselben Zeit. Am stärksten ist das deutsche Element vertreten in Wisconsin. Zur Zeit geht die Einwanderung meist nach den Staaten Kansas, Nebraska und Dakotah.


- Neulich fanden die Bewohner eines Hauses in Berlin bei der Rückkehr in ihre Wohnung in Folge des Bruchs der Wasserleitung eine völlige Ueberschwemmung: das Wasser stand fast Fuß hoch. Durch das Anwachsen des Wassers war eine Katze mit ihren beiden Jungen, die in einem Körbchen in der Küche zu ebener Erde untergebracht worden waren, in große Verlegenheit gekommen. Was thut nun die alte, verständige Katze? Da sie einen kleinen auf dem Fußboden stehenden hölzernen Napf entdeckt, nimmt sie eins ihrer Jungen nach dem andern in's Maul, trägt sie in den kleinen Napf und besteigt letzteren schließlich selbst. Als die geängstigten Bewohner die Thüre öffneten, sahen sie die kleine Familie in größter Seelenruhe in ihrer sicheren Arche auf dem Wasser treiben.
- Die Amtstracht der preußischen Richter, in Robe und Barett nach dem Muster des Rheinlandes, der Niederlande und der Provinz Hannover bestehend, wird in Kürze publicirt werden. Die Firma S. Steinberg in Bielefeld offerirt 9 Qualitäten, je drei in Alpacca, Kachemir und Tuch. Für Robe soll sich der Stoff von Kachemir am besten eignen.
- Böse Ahnung. Aus dem Leben des Viecekönigs von Aegypten wird folgende Geschichte erzählt: Der Viecekönig Ismail will mit seinen beiden Oheimen Halim und Achmed eine Lustfahrt nach dem Suez=Kanal machen. Nubar Pascha, damals Eisenbahn=Director, läßt den Zug ordnen, eine Lokomotive und einen Salon=Wagen. Wie die Herren einsteigen wollen, läßt Ismail sich wegen Unwohlsein entschuldigen. Nubar erklärte, unter diesen Umständen müsse er auch zu Haus bleiben. Die beiden Herren fahren allein. Die Lokomotive fährt mit rasender Schnelligkeit durch das flache Nilland. Wie sie an den Nil kommen, sieht der Lokomotiv=Führer, daß ein Joch der Nilbrücke abgefahren ist um einige Barken durchzulassen. Er kann nicht einhalten: er läßt einen schrillen Pfiff ertönen - zu spät, Maschine und Waggon stürzen in den Nil. Achmed ertrinkt; Halim war durchs Fenster gesprungen und hatte sich unglücklicher Weise - durch schwimmen gerettet! Der ahnungsvolle Ismael! -


Anzeigen.

Hiermit mache ich die Anzeige, daß ich von jetzt an
          Sommerkohl und
          Blumenkohl,
          nebst div. Blumenpflanzen,
sowie später
          Winterkohl,
          Wirsing=, Rosen=,
          Rothen= u. Grünenkohl,
          Sellerie,
          Porro,
          rothe Beth,
          Steckrüben,
          Kohlrabi,
          Runkelrüben und
          Spargel
verkaufe.

H. Brüchmann.       


Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend hiermit zur Nachricht, daß wir zum bevorstehendem Jahrmarkte wieder mit einer großen Auswahl holsteinischem, haltbarer fertigem

Herren=, Damen= und Kinder=Fußzeug

anwesend sein werden, reelle Waare zu den billigsten Preisen versprechend bitten wir um gütigen Zuspruch.

                          Ferdinand Rohwedder,
                          Johannis Rohwedder.
                                                    aus Preetz in Holstein. Unsere Buden sind an unserer Firma zu erkennen.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 36 Seite 3]

Logo der Hagelassekuranz
Die Hagel=Versicherungs=Gesellschaft
im Fürstenthum Ratzeburg,
gegründet aus Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt 1847,

gewährt ihren Mitgliedern die unzweifelhafteste Sicherheit, vergütet schon von 1/16 Schaden ab und regulirt die vorkommenden Schäden durch Abschätzung ihrer eignen Interessenten.
Der erhobene Beitrag des vorigen Jahres - 25 Pfennig (Mecklenburg). von 100 M. Versicherungssumme - ist voll bei der hiesigem Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt zinsbar belegt. - Laut Directorial=Beschluß sollen alle in diesem Jahre Neueintretende ohne weitere Vergütung hierfür sofort in den Mitgenuß unseres belegtem Reservefonds treten. - Unsere Beiträge sind, wie die Durchschnittsberechnung von 32 Jahren ergiebt, nur sehr geringe. Selbst in dem hagelreichen Jahre 1877, wo wir gleich allen deutschen Hagelassecuranzen wiederholt und stark - in 13 Dorfschaften unseres Fürstenthums - von Hagelschlag getroffen wurden, waren unsere Beiträge von allen deutschen Actien= und Gegenseitigkeits=Gesellschaften die niedrigsten.
Wir laden zum Beitritt in unsere Gesellschaft ergebenst ein.
Schönberg, den 8. Mai 1879.

Direktion der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.           Wilh. Heincke.
Lenschow-Grieben.      Kröger-Lockwisch.      Bade-Ollndorf.      Heitmann-Klocksdorf.      Mette-Pahlingen.      Oldörp-Schlag-Sülsdorf.


Hierdurch erlaube ich mir, Ihnen die Mittheilung zu machen, dass ich am hiesigen Platze

Fünfhausen Nr. 33

ein Geschäft in

Packet-Cichorien und Caffee_Ersatzmitteln

errichtet habe.
Es ist mir gelungen, die alte wohlbekannte Firma der Herren

Dommerich & Co. in Buckau-Magdeburg
- begründet 1819 -

zu veranlassen, mir eine Niederlage ihrer Fabrikate zu übergeben und bin ich dadurch in den Stand gesetzt, den allseitig als besten anerkannten Magdeburger Cichorien dieser Firma nicht allein an Kaufleute zu Fabrikpreisen abzugeben, sondern auch im Einzelverkauf niedrigere Preise als Andere zu stellen, bei stets frischer, vorzüglicher Waare.
Da ich nur gegen baar verkaufe und der Bezug ein grosser Posten in billigster Fracht geschieht, so kann ich dem Publikum besondere Vortheile gewähren und bitte, sich davon zu überzeugen.
Lübeck, im April 1879.

Cichorien-Niederlage von Dommerich & Co.
W. Prilloff.


Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


Kösters Hôtel.
Am 1. Markttage

große Tanzmusik
mit starkbesetztem Orchester.
a Tanz 10 Pfennig.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 36 Seite 4]

Stets vorräthig:

einfache und doppelte Bruchbänder in verschiedenen Sorten, Suspensor oder Tragbeutel, Stechbecken, Gummi=Luftkissen, Eisbeutel, Clysopomp, und doppelte Clystirspritzen zum selbstklistiren, Wundspritzen jeglicher Art, Irrigator mit Mutterrohr, runde= und Flügel=Mutterkränze, Krankenleder, Gummi=Leinen zum Schutz des Durchnässen für Betten in Wiegen, Milchpumpen, Brusthütchen, Brustgläser, electromotorische Zahnhalsbänder, Kindern das Zahnen leicht und schmerzlos zu befördern, sehr empfehlenswerth, Zahnkitt für hohle Zähne, Zahnringe in Gummi und Horn, starke Schlauchgarnitur mit Bürste und Flasche, sowie giftfreie Gummisauger ohne Naht sind stets zu haben in Schönberg bei

Emil Jannicke,       
Bandagist.           


Gebrannt. Bruch-Caffee a Pfd. 90 Pf.
Gebrannt. Santos-Caffee a Pfd. 100 Pf.
Gebrannt. fl. Campinos-Caffee a Pfd. 115 Pf.
2 mal wöchentlich frisch geröstet, aus der Dampf=Caffee=Brennerei von C. Retelsdorf=Hamburg, empfehlt

C. J. W. Burmeister.     

Alleinige Niederlage für Schönberg.


Einige Tausend alte Dachpfannen hat abzugeben

G. Greuel.     

Schönberg im Mai 1879.


Bestes Rigaer
Kron=Säe=Leinsaat
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

Sonntag den 11. Mai d. J. nachmittags 3 1/2 Uhr:

General=Versammlung.
                          Der Vorstand.
                                                    I. A. B. Diersen.
Tages=Ordnung.
I. Jahresbericht des Vorsitzenden und des Secretairs der Krankenkasse. Rechnungsablage des Kastenführers.
II. Neuwahl des Vorstandes.
III. Wahl und Instruction des Delegirten zum Bützower Kriegertage.
IV. Verschiedene Vereins=Angelegenheiten. Fragekasten.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich das Schönberger Markt mit einer sehr großen Auswahl

Schuhwaaren

besuchen werde; als Damenstiefel in Zeug, Glace, Chagrin und Roßleder; dasselbe für Mädchen und Kinder; Promenaden und Halbschuhe mit und ohne Absatz von Zeug und Leder, Kinderstiefel in allen Größen, Herrnstiefeletten zu den billigsten Preisen. Mein Stand ist vor der Apotheke.

J. Schleuß,                       
Schuhmachermeister aus Lübeck.       


Zu vemiethen
ist zu Michaelis d. J. eine kleine Wohnung bei                          
                                                    F. Otto,
                                                    Schneidermeister.


Man biete dem Glücke die Hand.
400,000 RM.

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 44,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000, speciell aber
         1 Gewinn a M. 250,000
         1 Gewinn a M. 150,000
         1 Gewinn a M. 100,000
         1 Gewinn a M. 60,000
         1 Gewinn a M. 50,000
         2 Gewinne a M. 40,000
         2 Gewinne a M. 30,000
         5 Gewinne a M. 25,000
         2 Gewinne a M. 20,000
       12 Gewinne a M. 15,000
         1 Gewinn a M. 12,000
       24 Gewinne a M. 10,000
         5 Gewinne a M. 8000
       54 Gewinne a M. 5000
       71 Gewinne a M. 3000
     217 Gewinne a M. 2000
     531 Gewinne a M. 1000
     673 Gewinne a M. 500
     950 Gewinne a M. 300
24,700 Gewinne a M. 138
                          etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
                  1 ganzes Original-Loos nur M. 6
                  1 halbes Original-Loos nur M. 3
                  1 viertel Original-Loos nur M. 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfallt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendung oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 31. Mai d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.       


Von Dienstag den 13. Mai fahre ich mit meinem Omnibus täglich.

H. J. Oldenburg,               
Fuhrmann.       

Carlow.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 11. Mai.

Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 8)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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