No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. März
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 22 Seite 1]

Die Katastrophe von Szegedin.

[] Politik und Natur theilen sich die Aufgabe, die Menschheit in steter Erregung zu erhalten. Kaum daß Europa erleichterten Herzens aufathmen konnte bei der Nachricht, die Pest in Rußland sei als erloschen zu betrachten, so dringt auch schon eine neue Schreckensbotschaft an unser Ohr, die uns von dem fürchterlichen Walten der entfesselten Elemente und von der überreichen Ernte, die der Tod gehalten hat, erzählt.
Das Unglück, welches die Stadt Szegedin, die zweitgrößte Stadt des Ungarlandes betroffen hat, ist ein so furchtbares, daß die Geschichte ihm nur wenig gleichartige Beispiele an die Seite zu setzen vermag. Im Zeitraum von wenigen Stunden ist eine blühende, volkreiche Stadt (ca. 75,000 Einwohner) bis auf den Grund zerstört. Die Stadt lag in einer Tiefebene am Zusammenflusse der Theiß und der March und war durch ein System von Dämmen gegen die besonders im März und April gefährlichen Hochfluten der Theiß geschützt. Bei dem ungemein reichlichen Schneefall des vergangenen Winters sah man dem diesmaligen Frühjahr mit besonderem Besorgniß entgegen. Schon am 1. März wurde die Lage ernst und man versuchte Alles, um die Dämme widerstandsfähiger zu machen und zu erhöhen. Allein die Gewässer eroberten einen Damm nach dem andern; die Arbeit wurde so gefährlich, daß bürgerliche Arbeiter nicht mehr dran wollten; es mußte das Standrecht proklamirt werden, auf Grund dessen dann die Einwohner zu den Dammarbeiten gezwungen wurden.
Es wurden noch 6000 Mann Truppen requirirt und diese vertheidigten die Dämme bis zum letzten Augenblick. Um 30 Fuß war das Wasser gestiegen, aber am Sonntag vergangener Woche hatte sich der Wind gelegt - Hoffnung belebte die Gemüther - am nächsten Tage fiel das Wasser um 2 Zoll! Die Hoffnung klammert sich an den Strohhalm: auf 30 Fuß gestiegen, um 2 Zoll gefallen und dennoch Hoffnung, Hoffnung! Am vergangenen Montag "hoffte" man, die Stadt sei gerettet. Da erhebt sich aber plötzlich der Sturm von Neuem, der Damm berstet - die Wasser fluten brausend darüber hinweg und wallen sich verheerend gegen die Stadt. Alles flüchtet, die Fluth aber ist schneller als die Fliehenden. Die Fluth erreicht sie, so sehr sie auch eilen. Der hochgelegene Eisenbahn=Damm, der den Flüchtigen einen Zufluchtsort zu bieten versprach, ist ebenfalls zerstört. Die Wassermassen erreichen die Stadt. - Die Bewohner eilen in die oberen Stockwerke der Gebäude - umsonst, die Häuser werden in ganzen Reihen fortgespült, wie Kinderspielzeug - sie brechen zusammen und begraben die sich Rettenden in den Fluthen und unter den Trümmern.
Das Wasser naht sich, von ferne tönt es brausend daher und ein wüthender Nordsturm rast über die unglückliche Stadt dahin. Er peischt die trübe eiskalte Fluth der Stadt zu, er saust und wüthet. Die Gasanstalt steht längst unter Wasser. Die schwarze düstere Nacht des Unglücks liegt über der Stadt. Fackeln? - Nein die hatte man vergessen und darum rennen in diesen Stunden der Todesfurcht, der Verzweiflung, des Entsetzens die 70,000 Menschen durcheinander, im Dunkel, ziellos, planlos.
Und das Brausen wird stärker, das Entsetzen, die Verzweiflung wächst ins Ungeheure. Hier erzählen Leute, die aus der Unterstadt kommen, die Häuser dort stürzten, vom Wasser unterwühlt, zusammen; nach der Kreuzgasse drängt die Menschenmasse, die liegt höher, da giebt es Rettung - Entsetzen, - in der Landstraße stürzen die Gebäude, begraben die Menschen, die noch Hab und Gut, noch etwas mehr als das nackte Leben retten wollten, unter ihren Trümmern. In die Kirchen eilen die Katholiken, in der Synagoge hoffen die Juden Rettung zu finden. Die Mauern wanken, das Dach stürzt, - und die Beter begräbt der Tempel unter seinem Trümmern.
Und das Wasser steigt und steigt und, als ein stürmischer, trüber Morgen anbricht, da sieht man hier und da noch ein Dach emporragen, oder eine Giebelspitze, oder ein paar Häuser in der Kreuzgasse - das ist der Ort, wo 24 Stunden zuvor eine blühende Stadt, von ihren Einwohner stolz als "die Perle des Alföld" gepriesen, sich ausbreitete. Ueber diese blühenden Gefilde des Alföld breitet sich ein zehn Quadratmeilen großer See - Leben, Glück, Wohlstand, Alles liegt begraben auf seinem Grunde.


Politische Rundschau.

Deutschland. Die Geburtstagsfeier des Kaisers wird voraussichtlich eine sehr große Zahl fürstlicher Gäste in Berlin versammeln. Ein Theil derselben hat seine Ankunft bereits anmelden lassen und für die nächsten Tage werden noch zahlreiche Anmeldungen erwartet.
Aus der Donnerstagssitzung des Reichstages ist noch nachzutragen, daß die in derselben fortgesetzte Etatsberathung den verschiedenen Parteien Veranlassung gab, sich über die Eisenbahn=Tarife und das Princip der Staatsbahnen zu äußern. - Am Freitag fiel die Sitzung aus. - Am Sonnabend stand die Convention betr. Schutzmaßregeln gegen die Reblaus und das Vogelschutz=Gesetz zur erstem Lesung, wonach in der Etatsberathung fortgefahren werden sollte.
Der elsässische Verfassungsantrag wird wahrscheinlich am Mittwoch auf die Tagesordnung des Reichstags gesetzt werden. Sämmtliche Fractionen der Reichstages, mit Ausnahme des Centrums, sollen beschlossen haben, für denselben zu stimmen, so daß derselbe auf erhebliche Mehrheit im Reichstage zu rechnen hat. Weiter heißt es, daß alsdann der Reichskanzler dem Reichstage noch in dieser Session einen Gesetzentwurf über die anderweite Organisation der Reichslande zukommenlassen wird.
Dem Reichstag ist der Gesetzentwurf, betr. das Faustpfandrecht, vom Bundesrathe zugegangen.
Alles wartet auf das Zollprogramm Bismarcks im April. Die Depeschen bringen immer nur Brocken und Brosamen. Z. B. die Säcke für Ta=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 22 Seite 2]

bak sind pr. Centner ausländischen Tabaks auf 70, für inländischen auf 58 M. festgestellt.
In nationalliberalen Kreisen glaubt resp. fürchtet man, daß der Reichskanzler, nachdem er mit diesem Reichstag seine Zollreformpläne zu Stande gebracht haben werde, eine Auflösung beabsichtige, um sich eine feste konservative Mehrheit für eine im konservativen Sinne vorzunehmende Revision der Reichs=Gesetzgebung zu verschaffen.
Frankreich. Die gemäßigten Republikaner in der Kammer Frankreichs haben eine Feuerprobe glücklich überstanden. Sie haben den Antrag der Rothen und Röthlichen, die Staatsstreich=Minister Mac Mahons vom 16 Mai v. Js. in Anklagezustand zu versetzen, mit 338 gegen 167 Stimmen abgelehnt.
Rußland. Das russische Kaiserpaar ist unerwartet schnell von St. Petersburg nach dem Süden gereist. Als Grund für den plötzlichen Entschluß des Czaren, seine Hauptstadt zu verlassen, wird angegeben, daß er sich in Petersburg nicht sicher fühle! - Wieder sind mehrere geheime Druckereien der Nihilisten entdeckt und vielfache Verhaftungen vorgekommen worden. - Der Gouverneur hat dringend um Militairverstärkungen gebeten und die Lage der Behörden als höchst gefährdet bezeichnet.
In Petersburg sind zwei geheime Druckereien von der Polizei entdeckt worden. Die eine befand sich in den unterirdischen Räumen einer Pulverfabrik, die andere in der Privatwohnung eines höheren Verwaltungsbeamten, also in officiellen Räumen. Es sind dies jene Druckereien, welche unter den Augen der Regierung die dreistesten Proclamationen druckten und verbreiteten. Zugleich ist in Petersburg nun mit Bestimmtheit davon die Rede, daß der Oberpolizeimeister Zuroff auf kurze Zeit seinen gegenwärtigen Posten verlassen und nach Charkow begeben werde, um die Untersuchung gegen die Mörder des Fürsten Krapotkin zu leiten und überhaupt über die Charkower Zustände genau Bericht zu erstatten. In Regierungskreisen herrscht eine sehr schwüle Stimmung, die von wirklicher Bestürzung kaum weit entfernt ist. Die Abreise des Hofes nach der Krim ist kaum in optimistischen Sinne zu deuten.
Norwegen. Im norwegischen Storthing hat die Linke ein Gesetz beantragt, wonach die norwegische Flagge, sowie sie vom Könige 1844 bestimmt worden ist, und auch die Fahne der Armee dahin abgeändert werden soll, daß das Zeichen der Verbindung mit Schweden daraus verschwinde.
Asien. Der furchtbare König von Birma hat neulich 86 Prinzen seines Hauses hinrichten lassen und auch den heimischen Göttern in die Augen gegriffen, nämlich den Priestern einen Theil ihres Einkommens zu Gunsten seiner eigenen Tasche entzogen. Die meisten Priester haben sofort ihre Thätigkeit eingestellt und gedroht, auszuwandern und ihre Götter mit sich zu nehmen. Das Volk fürchtet davon das größte Unheil. (Der königl. Wütherich bereitet sich auf einen Krieg mit England vor. Das wäre ein dritter Krieg Englands).


- In der Quellenhöhle des Teplitzer Stadtbades hat man bei ihrer jetzigen Erweiterung außer verschiedenen böhmischen und deutschen auch eine römische Münze gefunden, deren Prägung eine weibliche Büste mit der Umschrift "Sabina Augusta" (Gemahlin des Kaisers Hadrian) darstellt. Man schließt daraus, daß diese Quelle schon zu Hadrians Zeit (er regierte von 117 - 138 n. Chr.) bekannt gewesen, aber wieder verschwunden sei; denn in der böhmischen Geschichte wird sie erst im Jahre 762 erwähnt.
- Die Reihe der akustisch=electrischen Apparate, die zu den merkwürdigsten Errungenschaften der neuesten Zeit gehören, hat sich wiederum um einen vermehrt, der jedenfalls der ärztlichen Praxis wesentliche Dienste leisten wird. Der Apparat, von seinem Erfinder, Dr. Stein in Frankfurt a. M., Sphygmophon (Pulstöner) genannt, hat den Zweck, die feinsten Lebensbewegungen des menschlichen Körpers, den Her= oder Pulsschlag, auch wenn derselbe noch so schwach ist, nicht nur vernehmbar sondern laut hörbar zu machen. Er wird auf den zu untersuchenden Körpertheil aufgeschnallt und durch Leitungsdrähte einerseits mit einer electrischen Batterie, andererseits mit einem Telephon verbunden. Der von der Batterie aus= und durch den Körpertheil durchgehende electrische Strom erregt nun in der Hörplatte des Telephon Schwingungen, welche den rhythmischen Bewegungen des Pulses der Art entsprechen, daß aus dem Telephon vollkommen analoge Töne mehr oder weniger laut je nach der Stärke des electrischen Stromes hervortreten. Bei zwei mittelgroßen Bunsen'schen Elementen sollen die Töne so laut werden, wie wenn man mit einem Lineal rhythmisch auf den Tisch klopfen würde.
- "Bedarf Deutschland der Colonien?" ist der Titel eines bei Perthes in Gotha erschienenen vortrefflichen Schriftchens. Der sehr unterrichtete und umsichtige Verfasser (der bekannte Missionsdirector Dr. Fabri in Bremen, der durch seine 21 jährige Thätigkeit auf dem Missionsgebiete vielfach Veranlassung gehabt hat, sich mit überseeischen, insbesondere Colonialangelegenheiten zu beschäftigen) prüft die Frage von der politischen Seite und von Seite der Kultur und spricht sich in jeder Beziehung für Gründung von Ackerbau=, Handels= und Straf=Colonien aus.
- Für die preußischen Volksschulen tritt mit dem 1. April d. J. eine neue Ferienordnung in Kraft, welche die noch herrschenden großen Ungleichheiten in Bezug auf Zeit und Dauer beseitigen soll. Danach ist für das Land die gesammte Ferienzeit eines Jahres auf 63 Tagen festgesetzt, mit Einschluß der in die Ferienzeit fallenden Sonn= und Festtage. Nicht einzurechnen sind dagegen die außerhalb der Ferienzeiten fallendem allgemeinen kirchlichen Festtage nebst dem Geburtstag des Kaisers und dem Sedanstag. Bloß örtliche Festtage werden auf obige 63 Tage angerechnet. In den Städten kann die Ferienzeit auf 49 Tage jährlich beschränkt werden.
- Der König von Bayern hat den hungernden Dörfern im Spessart 3000 M. geschickt, die Königin=Mutter 500 M. - Die 12. Compagnie des bayerischen 17. Infanterie=Reg. Orff in Germersheim in der Pfalz hat sich 75 Laib Brod vom Munde abgespart und sie ihren hungernden Landsleuten im Spessart geschickt.
- Von dem Gebrauch abweichend ist die Hochzeit des Herzogs von Connaught mit der Prinzessin Louise von Preußen, Tochter des Prinzen Friedrich Carl, nicht in Potsdam oder Berlin, sondern auf Schloß Windsor in England gefeiert worden. Von deutschen Ehrengästen waren gekommen der Kronprinz mit Gemahlin und der Prinz Friedrich Carl mit Gemahlin. Unter den englischen Gästen war ein gefangener indischer Fürst. Die Braut hatte 8 Brautjungfern. Die Trauung vollzog der Primas von England, und nach dieser fand die bürgerliche Trauung statt. Abends siedelte das Brautpaar nach Schloß Claremont über, wo es seine Flitterwochen feiern wird. Der kostbaren Geschenke waren unzählige, namentlich in Silber, Gold und edlen Steinen. Die deutsche Kronprinzessin hatte ein Bild - Stillleben - in Oel gemalt, die Erbprinzessin von Meiningen ein "äußerst distinguirtes Theeservice" geschenkt, die erste Bonne oder Kinderfrau ein seidenes Kissen, auf welchem neben einem Myrthenkranz die ersten Kinderschuhe von braunem Saffian lagen, welche die Prinzessin getragen. Die Geschenke des Kaisers, der Kaiserin, des Kronprinzen etc. vertreten Kunstwerke der deutschen Industrie; es waren u. a. eine große Schatulle mit Abbildungen der Burg Hohenzollern und Schloß Windsor; eine Porzellanvase mit dem Schloß Sanssouci, eine Nachbildung des Reiterstandbildes Friedrich des Großen unter den Linden und endlich eine deutsche Bibel in reichem Einband mit silbernen Beschlägen und Edelsteinen und einer eigenhändigen Widmung des Kaisers Wilhelm.
- Seit dem Mittelalter hat sich Frankreich in der Rosenkultur hervorgethan. Toulouse feierte zur Rosenzeit berühmte "Blumenspiele." In Brie=Comte=Robert bei Paris wohnten schon 1867 über, 100 Rosenzüchter. Diese verkauften jährlich ungefähr 3 Millionen Rosen. Bei einem Rosenfest stellten sie 78,500 Rosen aus. Die größte Rosengärtnerei der Welt ist die von Lercque und Söhne in Ivry bei Paris. Sie zählt ihre Rosenbäume nach Millionen.
- Das Convertiren ist, wie schon oft behauptet, ein Geschäft und ist in neuerer Zeit auch

[ => Original lesen: 1879 Nr. 22 Seite 3]

bei den Regierungen Mode. Man convertirt von 5 auf 4 1/2 und auf 4 pCt. der Anleihen. Baden hat mit Hülfe von Rothschild auch abwärts convertirt. Man sieht, besser werden die Convertiten selten.


Anzeigen.

Auf Antrag Dris. Görtz für den Hauswirth J. H. Retelsdorf, die Ehefrau Catharina Elisabeth Oldörp im Beistande ihres Ehemannes des Anbauers Jochen Oldörp, den Arbeitsmann H. Bockhold, letzterer für sich und seinen minderjährigen Sohn Johann Joachim Heinrich Bockhold werden hiedurch alle Diejenigen, welche an den auf den Namen von Jochim Redelstorp und Anna Redelstorp geschriebenen Cassabrief Loosnummer 1331 über 400 Mark (Lübeck) Crt. = 480 M. außer den Imploranten, nämlich Jochen Hinrich Retelsdorf, Hauswirth zu Beutin=Restorf, Catharina Elisabeth Oldörp geb. Redelstorf daselbst und Anna Catharina Bockwoldt geb. Redelsdorf, ebenfalls in Beutin=Resdorf, Erb= oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt - und zwar Auswärtige unter der Auflage ordnungsmäßiger Bestellung eines hiesigen Bevollmächtigten - ihre vermeintlichen Ansprüche bei Vermeidung des Ausschlusses und bei Vermeidung, daß der vorerwähnte Stadtkassenbrief für alleiniges Eigenthum der Imploranten erklärt werden soll, binnen doppelter sächsischer Frist, mithin spätestens bis zum 1. Mai d. J., im Stadt= und Landgerichte hieselbst ordnungsgemäß geltend zu machen.
Lübeck den 31. Januar 1879.

                          Das Stadt= und Landgericht.
                          Zur Beglaubigung       Funk Dr., Act.


Der Neubau eines Viehhauses mit Schafstall auf der Meierei Lockwisch soll im Wege der Minuslicitation an einen zuverlässigen Unternehmer vergeben werden.
Riß und Anschlag, sowie die näheren Bedingungen können in der hiesigen Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 22. d. M. hierher einzureichen.
Schönberg den 12. März 1879.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
In Vertretung:
H. Spickermann.


Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des an der Bülower=Straße sub Nr. 54 belegenen Wohnhauses des wailand Töpfermeisters Hoyer ist ein Termin auf

Freitag, den 4. k. M. April
Vormittags 11 Uhr

auf dem Rathhause hieselbst anberaumt, wozu Kaufliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß für das Haus bereits 3000 M. geboten sind und daß die Verkaufsbedingungen im Termine werden festgestellt werden.
Rehna, den 6. März 1879.

Bürgermeister und Rath.


Der diesjährige Frühjahrsviehmarkt findet am 20. d. M. (am Mittwoch nach Lätare) Statt. In einigen Kalendern ist hierüber eine unrichtige Notiz enthalten.
Ratzeburg, den 12. März 1879.

Der Magistrat.
Hornbostel.


Alle diejenigen, welche Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Schlossermeister Wienck in Carlow zu erheben haben, werden aufgefordert, binnen 4 Wochen bei den unterzeichneten Vormündern anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. - Gleichzeitig ersuchen wir alle Schuldner des verstorbenen Schlossermeisters Wienck, ihre Rückstände binnen gleicher Frist an uns zu berichtigen, widrigenfalls wir Klageanträge bei dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst stellen werden.
Carlow u. Schönberg, den 17. März 1879.
                                                    J. Wienck, Halbhufner.
                                                    Joh. Wienck, Landvogtei=Pedell.


Aus dem Nachlasse des verstorbenen Schlossermeisters Wienck zu Carlow sollen am Sonnabend den 22. ds. Mts., Mittags 12 Uhr, zwei Pferde (Litauer) an Ort und Stelle gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.

Die Vormünder.        


Holz=Auction.

Im Vitenser Forste, Revier: Woitendorf am Donnerstag den 20. März 1879, über den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

Geringe eichen Drümme und Eichhester zu Bau=, Nutz= und Pfahlholz tauglich
Eichen Klafterholz
Buchen Nutzholz Drümme
Buchen Klafterholz zum Theil für Stellmacher und Böttcher brauchbar
Buchen Zweigholz
Birken Wagendeichsel und Leiterbäume
Birken Fuderholz
Fichten zu Wesebäumen, Leiterbäumen und Schleeten tauglich
Versammlung Morgens 9 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.

Großherzogl. Forst=Inspection Rehna.
                          I. A. L. Wiegandt, Förster.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistrikts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 13. März 1879.

Die Armenbehörde.


Drathgewebe, blau und schwarz
Einfriedigungsdrath,
Gartengeräthe

als: Spaten, Schaufeln, Harken, Hacker, Knickreißer, Baumsägen, Zweig= und Heckenscheeren, Gärtner= und Oculirmesser empfiehlt billigst
C. Schwedt.


Hobelblöcke und Hobeleisen jeglicher Art,

Breitbeile, Aexte, Sägen, Winkeleisen, Beitel, Feilen, Meißel, Brett=, Drumm= u. Forstsägen, krumme und gerade Zugmesser, Maurer=, Fugen= und Dachkellen in gut sortirter Auswahl empfiehlt billigst

C. Schwedt.       


50,000 Torf
das Tausend 4 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) hat noch zu verkaufen                          
                                                    Hauswirthswittwe Fick
                                                    in Lüdersdorf.


Schinken, fett und durchgewachsenes Speck, Mettwurst, Schmalz, Schinkenwurst empfiehlt

Hr. Soltmann,              
Schlachtermeister.       


          Prima Weizen=Dampf=Mehl,
          Roggen=Fein=Mehl,
          Griff,
          Hafer= und Buchweizen=Grütze=Graupen,
          Schöne Graupengrütze,
          Manna=Grütze,
          Reis und Reismehl
empfiehlt billigstens

Ad. Niendorf,       
Mehlhändler.         

Rehna, den 16. März 1879.


Ich empfehle mich mit meinem fertigen Fußzeug und stelle die Preise billig.

Schmalfeldt, Sabowerstraße.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 22 Seite 4]

Kampfgenossen=Verein 1870/71.
Zur Vorfeier des Geburtstags Sr. Majestät des Kaisers
am Freitag den 21. März 1879
Theater und Ball im Vereins=Locale.

Einführung findet durch Mitglieder statt und sind Karten mit Programm bei den Kameraden Dirsen, Röpstorff und Rindfleisch vorher zu lösen.
Entree für Nichtmitglieder

zum Theater die Person 50 Pfg.           zum Ball für Herren 1 Mk.
Anfang präcise 7 Uhr.

Das Comite.       


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo Februar 1879.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schwerin, im März 1879.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage , Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.       W. H. Schacht.


Spielkarten

in Oelfarbendruck und bester Qualität mit und ohne Goldecken empfehlt

Aug. Spehr.       


f. hamb. Kronenschmalz
empfiehlt                                                    
                                                     Aug. Spehr.


Auf dem Hof=Menzendorf sind einige

Kuhnen und Pölke

zu verkaufen.


          Feinstes oberländisches roth Kleesaat
          Feinstes oberländisches weiß Kleesaat
Steinklee, schwed. Klee sowie alle Sorten Grassämereien empfiehlt billigstens.

Aug. Spehr.       


Einige Tagelöhner finden bei gutem Contracte zu Ostern d. J. noch Aufnahme zu Torisdorf.


Tesch's Restauration.
am 22. d. M.
Am Geburtstage Se. Majestät des deutschen Kaisers
Krebs=Suppe u.
großes Karpfen=Essen
wozu freundlichst einladet                          
                                                    F. Tesch & Frau.
Portionsweise außer dem Hause.


Sonnabend=Verein.

Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am 22. März werden Mitglieder und Gäste ersucht, sich recht zahlreich Abends im Vereinslokale einfinden zu wollen.

Der Vorstand.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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