No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. März
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 21 Seite 1]

Die Temperatur im Reichstage.

+ "Es riecht sengerich!" Diese volksthümliche Redensart kennzeichnet kurz und treffend die Situation im Reichstage. Es fühlt sich Niemand behaglich - die Unruhe macht sich bei jeder Debatte geltend; kleine Zufälligkeiten, etwas pointirte Redewendungen fassen häufig den vorläufig noch glimmenden Funken aufflackern, Compromißgerüchte kommen und verschwinden wieder - kurz, man empfängt den Eindruck, als ob die gegenseitige Empfindsamkeit zwar äußerst mühsam, aber jedenfalls so lange zurückgehalten werden soll, bis der Etat durchberathen ist, so daß in den laufenden Reichsgeschäften keine Störung eintritt. Ist aber das Budget erst festgestellt, dann geht es an die großen Fragen und dann - ja es glaubt schon Niemand mehr so recht an eine Verständigung - dann stehen wir vor der Alternative, daß entweder der gegenwärtige Reichstag dem Kanzler oder der Kanzler dem Reichstage weicht.
Zwei Vorlagen der Regierung hat der Reichstag bereits abgelehnt. Handelte es sich bei beiden um Fragen, deren grundsätzliche Wichtigkeit wir keineswegs verkennen wollen, so tritt die letztere doch vor den großen Fragen, die nach den Osterferien das Parlament beschäftigen sollen, ganz in den Hintergrund zurück. Handelte es sich bei den abgelehnten Vorlagen um politische Rechte und Freiheiten, deren Zusammenhang mit den materiellen Volksbedürfnissen nur ein mittelbarer ist, so greifen die Wirthschaftsfragen vor Allem in die Erwerbsverhältnisse ein und daran ist auch derjenige Staatsbürger interessirt, der sich den rein politischen Fragen gegenüber passiv zu verhalten gewohnt ist.
Die parlamentarischen Parteien stehen auf vollem Kriegsfuß mit einander - warum jetzt schon, weiß eigentlich Niemand zu sagen. Deutlicher als irgend ein früherer Verhandlungstag hat die Sonnabendsitzung des Reichstages die tiefe Kluft gezeigt, welche zwischen der Regierung und der nationalliberalen Parthei besteht, auf welche der Reichskanzler bis jetzt hauptsächlich angewiesen war. Man fühlt aus den gehaltenen Reden eine hochgradige Spannung heraus, die in den ganz anderen Dingen ihre Ursache hat, als in Meinungsverschiedenheiten über die bisher zur Verhandlung gelangten Berathungsgegenstände.
Der Reichskanzler war am Sonnabend im Hause erschienen; es stand der Etat für Reichskanzleramt und auswärtige Angelegenheiten zur Berathung und da hat die Opposition, besonders die Fortschrittspartei, in den Vorjahren immer Gelegenheit gefunden, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu geben. Diesmal jedoch hat die Opposition, zurückgehalten, wahrscheinlich um die Temperatur nicht noch unerträglicher zu machen. Aber das nutzte nichts. Von einem ganz neutralen, praktisch nüchternen Gegenstande flog der Funke aus, der einen Theil des aufgehäuften Zündstoffes in Flammen setzte. Es wurde über die Rinderpest, die Absperrungsmaßregeln und den Grenzschmuggel debattirt und da sagte der Reichskanzler u. A.:
"Ich erlaube mir, daran zu erinnern, wie wir das Gesetz betr. die Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen über die Verhütung der Einschleppung der Rinderpest vorgebracht haben, wie außerordentlich von der Seite, die es für ihre Aufgabe hält, mehr Rücksicht auf den Verbrecher als auf das Verbrechen zu nehmen, man bemüht gewesen ist, demselben seinen abschreckenden Charakter zu nehmen."
Durch die gesperrt gedruckten Worte fühlte sich obgleich er nicht genannt war, der Abg. Lasker getroffen und nahm das Wort zu einer scharfen Entgegnung, worauf der Reichskanzler replicirt:
Der Herr Abgeordnete hat sehr unerwartet plötzlich mit Schärfe und Heftigkeit des Angriffs mir vorgeworfen, meine Politik wäre nicht die richtige, um zum Ziele zu kommen. Meine Herren, darüber lassen Sie mich selbst urtheilen. Ich weiß sehr gut, wohin ich strebe und was ich mit diesem Angriff gegen die zu milden Strafbestimmungen bezwecke, ist mir vollständig klar und wird auch seine Wirkung thun."
Nächst dem Treffen zwischen dem Fürsten Bismarck und Lasker bot die Sonnabendsitzung noch ein zweites, höchst charakteristisches Moment. So wie der Abg. Richter=Hagen das Wort nahm, erhob sich der Reichskanzler und verließ den Saal, um erst zurückzukehren wenn Richter gesprochen. Das hat natürlich in parlamentarischen Kreisen viel von sich reden gemacht und ebenso der Umstand, daß der Reichskanzler auf eine Rede des ultramontanen Abg. Lingens in sehr wohlmeinender Weise sachlich einging.
Als fernerer Belag für die precäre Lage können die Bemerkungen gelten, die der Reichskanzler einer Deputation Industrieller aus dem Königreich Sachsen gemacht hat; Fürst Bismarck wies unzweideutig darauf hin, daß ihn der gegenwärtige Reichstag in den Zoll und Steuerfragen nicht unterstützen könne.
Alle diese Thatsachen bilden das Vorspiel zu dem großen Drama, das nach den Osterferien im Reichstage unter dem Titel "Biegen oder Brechen" in Scene gehen wird; ohne Schwarzseher zu sein, wird man die Eventualität einer abermaligen Reichstagsauflösung als das Wahrscheinliche in's Auge fassen müssen. Bei dem dann erfolgenden Wahlkampfe aber wird die Parole nicht einen politischen Klang haben, sondern sie wird lauten: "Hie Freihandel - hie Schutzzoll!"


Politische Rundschau.

Deutschland. In jüngster Zeit ist wiederum viel die Rede gewesen von erneuter Aufnahme der Verhandlungen zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Cardinalstaatssecretair Nina. Es scheint, als ob diesmal die Hoffnung auf irgend welche positiven Erfolge nicht so ganz unberechtigt wäre. In der Centrumsfraction hat man allerdings längst die Ueberzeugung, daß ein Ausweg unter allen Umständen gefunden werden muß, und daß die Regierung aus rein politischen Gründen einen solchen zu finden

[ => Original lesen: 1879 Nr. 21 Seite 2]

sich bemüht. Es ist bemerkt worden, daß Fürst Bismarck in ungewöhnlicher Weise einzelnen Mitgliedern des Centrums gegenüber seine schroffe persönliche Haltung geändert hat. So konnte man ihm in der Sonnabend=Sitzung in lebhafter Unterhaltung mit dem Schriftführer Abg. Bernards erblicken; desgleichen mußte ein sachliches Eingehen auf die Rede des Abg. Lingens auffallen.
In seiner Sonnabendssitzung fuhr der Reichstag in der Etatberathung fort und die dabei entstandenen Debatten führten zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem Reichskanzler und dem Abg. Lasker; beide ergriffen bezüglich des streitigen Punktes drei Mal das Wort. Auffällig war es ferner, daß der Reichskanzler zu wiederholten Malen den Saal verließ, wenn dem Führer der Fortschrittspartei Eugen Richter das Wort ertheilt wurde. -Am Montag fand keine Sitzung statt; am Dienstag wurde die Etatberathung fortgesetzt.
Die Zollkommission hat unerwartet schnell, nämlich am Sonnabend schon ihre Arbeiten beendet. Etwa Mitte nächster Woche wird der Bericht an den Bundesrath gehen.
Zu der Etatberathung ist von dem Abg. von Vühler (Oehringen) der Antrag gestellt worden: "den Fürsten Reichskanzler zu ersuchen, einen europäischen Staatencongreß zum Zwecke der Herbeiführung einer wirksamen allgemeinen Abrüstung etwa auf die durchschnittliche Hälfte der gegenwärtigen Friedensstärke der europäischem Heere für die Dauer von vorläufig 10-15 Jahren zu veranlassen.
Der Antrag Reichensperger auf Beschränkung der Wucherfreiheit wird wahrscheinlich noch diese Woche auf der Tagesordnung des Reichstages gesetzt werden. Die Deutschconservativen und ein großer Theil der Reichspartei sind geneigt, den Antrag zu unterstützen; selbst unter den Nationalliberalen wird geltend gemacht, man dürfe den Antrag Angesichts der vielfachen Klagen aus dem Lande nicht kurzer Hand abweisen.
Der vierte Monat der Wirksamkeit des Socialistengesetzes weist in Summa 29 Verbote auf, während im dritten Monat 89, im zweiten 105 und im ersten 270 Verbote durch den Reichs=Anzeiger veröffentlicht wurden. Im Ganzen ergiebt dies für die vier Monate, seitdem das Socialistengesetz in Kraft ist, 493 Verbote.
Oesterreich. Graf Andrassy kommt langsam aber sicher zu seinem Ziele. Sowohl in den österreichischen wie ungarischen parlamentarischen Körperschaften macht die Opposition immer erst einen furchtbaren Anlauf gegen seine Occupationspolitik nachdem sich aber der Redesturm ausgetobt hat, werden die Geldbewilligungsvorlagen angenommen. So ists in Wien gewesen und so spielte sich die Sache auch wieder in Pest ab, woselbst am Sonnabend der geforderte Nachtragscredit von 106 Mill. Gulden bewilligt wurde.
England. Die Regierung scheint an den beiden Kriegen in Afghanistan und im Zululande, die doch Geld und Mannschaften hinreichend in Anspruch nehmen, noch nicht genug zu haben, denn bereits ist ein neuer Krieg mit dem blutigen Herrscher von Birmah (Hinter=Indien) in Aussicht genommen, der kürzlich ein so blutiges Massacre unter seinen Verwandten angerichtet haben soll. Da fühlen die Engländer natürlich sofort den humanen Trieb, dieses Land mit Pulver und Blei zu civilisiren und nebenher auch wohl ihrem Handel zu erschließen - Vom Zulu=Kriegsschauplatze liegen in London Nachrichten bis zum 18. v. M. vor, nach denen im Caplande die Lage wenig verändert ist. Oberst Pearson soll einen Angriff der Kaffern auf seine verschanzte Stellung mit großen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen haben. Im Uebrigen kann das Capland aufathmen; in Kurzem muß ja Lulu dort eintreffen und der wird den Kaffern schon zeigen, was eine Harke ist.
Bulgarien. Die bulgarische Nationalversammlung scheint sich in ihrer Rolle als vielumworbene Königstochter, die ihrem Erwählten eine Krone als Brautschatz anzubieten hat, so zu gefallen, daß sie die Wahl eines Fürsten um ein halbes Jahr vertagt hat. Inzwischen will sie die Verfassung des Landes feststellen, die Verwaltung einrichten, ein verantwortliches Ministerium bilden und bis zu erfolgter Fürstenwahl einen Regenten einsetzen. Dazu soll der bisherige russische Generalgouverneur des Landes, Fürst Dondukoff, ausersehen sein, aber man bezweifelt mit Recht, daß die Großmächte dazu ihre Zustimmung geben werden.
Egypten. Nun hat der Vicekönig seinen Willen doch durchgesetzt: er bildete ein neues Ministerium und stellte seinen Sohn Tewfik Pascha an die Spitze. Nubar Pascha gehört dem neuen Ministerium nicht an. England und Frankreich haben zu dieser Neugestaltung der Dinge ihre Zustimmung gegeben.


- Wenn jemand an Ehren und Siegen reich ist, so ist es der alte Moltke, der preußische Generalfeldmarschall und Graf. Am 8. März hat er in aller Stille, bei seinem Bruder in Ratzeburg sein 60jähriges Militärjubiläum gefeiert, jeder öffentlichen Feier ist er aus dem Wege gegangen. Moltke ist ein Mecklenburger, geboren am 26. October 1800 in Parchim, gerade wie der alte Blücher und wie dieser hat er in seinen ersten Militärjahren in fremden Diensten gestanden. 1822 trat er als Lieutenant in die preuß. Armee, besuchte die Kriegsakademie und kam in den Generalstab. Im Jahre 1835 machte er eine Reise in den Orient, wurde militär. Rathgeber des Sultans Mahmud und nahm 1839 an dem Kriege gegen Mehmed Ali Theil und kehrte nach Berlin zurück. 1858 wurde er Chef des großen Generalstabes. Der Operationsentwurf des Krieges wider die Dänen 1864 gehört ihm an und machte ihn rühmlich bekannt. Der Feldzug von 1866 zeigte ihn als einen Feldherrn ersten Ranges, sein ganzes Genie bewährte er im Kriege von 1870. Die ohne alle Störung bewerkstelligte Beförderung gewaltiger Heeresmassen auf der Eisenbahn, der Aufstellung der drei Armeen am Rhein, die große Rechtsschwenkung der dritten Armee und der Maasarmee mitten im Marsch Ende August, die Schlacht bei Sedan und die Belagerung von Paris erfüllten die Welt mit Bewunderung und gelten als strategische Meisterstücke. König Wilhelm ertheilte ihm zu dem Schwarzen Adler=Orden (1866) das Großkreuz des eisernen Kreuzes, ernannte ihn zum Generalfeldmarschall und verlieh ihm Dotationen; viele Städte ernannten ihn zum Ehrenbürger und die Parchimer errichteten ihm 1876 ein Denkmal. Das beste Denkmal hat er sich in dem dankbaren Gedächtniß aller Deutschen errichtet. (M. war in Ratzeburg bei seinem Bruder; die Gymnasiasten haben ihm einen großen Fackelzug gebracht.)
- Seit vor Tausenden von Jahren das rothe Meer Pharaos Rosse und Reiter verschlungen und Moses und seine Leute gerettet hat, wurde oft gefragt: was nützt das rothe Meer? Ein Chemiker hat kürzlich die praktischste Antwort gegeben, er hat eine Fabrik errichtet, mittelst deren er aus dem merkwürdigen Wasser chlorsaures Kali und nebenbei 30 Prozent Profit zieht.
- Sonst hieß es: wer den Papst zum Vetter hat, wird leicht Cardinal. In Frankreich ist's fast umgekehrt: wer den - Gambetta zum Neffen hat, wird Bischof von Annecy. Dem Abbé Massabie wenigstens, dem Oheim Gambetta's, ist's passirt.
- In Zabrze in Schlesien wohnt eine Familie von St. von deren Kinder 2 jüdischen, 3 katholischen und 2 evangelischen Glaubens sind. Frau St. ist die Schwester eines bekannten altkatholischen Pfarrers K. jüdisch geboren wie dieser, später katholisch geworden. Sie heirathete, zum Judenthum zurückgetreten einen Juden und bekam 2 Kinder. Von ihrem Manne geschieden, wurde sie wieder katholisch, und heirathete wieder einen evangelischen Mann. Drei Mädchen aus dieser Ehe wurden nach der Matter katholisch, zwei Knaben nach dem Vater evangelisch. -
- Immer die alte lebensgefährliche Unvorsichtigkeit. Eine junge Frau in Nürnberg goß Oel auf die brennende Lampe, das Petroleum explodirte und richtete die Arme so fürchterlich zu, daß sie nach einigen Stunden starb.


Anzeigen.

Der Seefahrer August Joachim Carl Oldörp, geboren zu Dorf Lockwisch am 12. April 1856, welcher sich zu den von der Ersatzbehörde angeordneten Revisionen nicht gestellt hat, wird in Gemäß

[ => Original lesen: 1879 Nr. 21 Seite 3]

heit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc. edictaliter hiedurch geladen, in dem auf

Dienstag den 17. Juni d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 9. Februar 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Schönberg verstorbenen Schlächtermeisters Daniel Stockfisch steht zur Erklärung der Gläubiger über die Liquidate, eventuell zur Wahl eines actor communis, sowie zur Beschlußfassung über den ferneren Betrieb dieses Debitwesens ein Termin auf

Donnerstag den 27. März d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichnete Concursgerichte an, zu welchem die nicht präcludirten Stockfisch'schen Gläubiger unter dem Nachtheile hiemit geladen werden, daß die Nichterschienenen an die Beschlüsse der Erschienenen gebunden sein sollen.
Schönberg, den 5. März 1879.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Der Neubau eines Viehhauses mit Schafstall auf der Meierei Lockwisch soll im Wege der Minuslicitation an einen zuverlässigen Unternehmer vergeben werden.
Riß und Anschlag, sowie die näheren Bedingungen können in der hiesigen Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 22. d. M. hierher einzureichen.
Schönberg den 12. März 1879.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
In Vertretung:
H. Spickermann.


Holz=Auction.

Am Montag den 17. März Morgens 9 Uhr sollen beim Gastwirth Boye hieselbst nachstehende Holzsortimente aus dem Rupensdorfer Holze meistbietend verkauft werden.

ca. 150 Rmt. eichen Kluft I. u. II. u. Knüppel
ca. 16 Fd. eichen u. eschen Durchforstholz I u. II.
ca. 160 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
ca. 30 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz
ca. 18 Rmt. ellern u. birken Kluft u. Knüppel
ca. 23 Fuder ellern Wadelholz
ca. 25 Rmt. Nadelholz Kluft u. Knüppel
       5 Stück eichen Nutzholzblöcke
     13 Stück ellern Nutzholzblöcke.
Schönberg, den 9. März 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Dienstag den 18. März Morgens 10 Uhr sollen beim Schulzen Niese zu Lindow nachstehende Holzsortimente aus dem Sahmkower Holze meistb. verkauft werden.

107 Rmt. Loheichen Kluft und Knüppel
  52 Rmt. buchen Kluft und Knüppel
  56 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz
    2 Rmt. fauleschen Kluft
    1 Fuder ellern Wadelholz
    1 eichen Nutzholzblock.
Schönberg den 8. März 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Aus dem Nachlasse des verstorbenen Schlossermeisters Wienck zu Carlow sollen am Sonnabend den 22. ds. Mts., Mittags 12 Uhr, zwei Pferde (Littauer) an Ort und Stelle gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.

Die Vormünder.       


Holz=Auction.

Im Vitenser Forste, Revier: Woitendorf am Donnerstag den 20. März 1879, über den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

Geringe eichen Drümme und Eichhester zu Bau=, Nutz= und Pfahlholz tauglich
Eichen Klafterholz
Buchen Nutzholz Drümme
Buchen Klafterholz zum Theil für Stellmacher und Böttcher brauchbar
Buchen Zweigholz
Birken Wagendeichsel und Leiterbäume
Birken Fuderholz
Fichten zu Wesebäumen, Leiterbäumen und Schleeten tauglich
Versammlung Morgens 9 Uhr beim Holzwärterhause zu Woitendorf.

Großherzogl. Forst=Inspection Rehna.
                          I. A. L. Wiegandt, Förster.


Bekanntmachung.

Die diesjährigen Frühjahrs Controlversammlungen im Compagnie=Bezirk Schönberg; werden in Schlagsdorf am 9. April er. Morgens 9 Uhr und in Schönberg an demselben Tage Nachmittags 2 1/2 Uhr stattfinden.
Neustrelitz den 12. März 1879.

Großherzogliches Landwehr Bezirks=Commando.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistrikts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 13. März 1879.

Die Armenbehörde.


Der Bau eines neuen Schulhauses in Klocksdorf Einem der drei Mindestfordernden übergeben werden. Offerten sind bis zum 18. d. Mts. bei den Unterzeichneten, bei welchen auch Riß und Anschlag einzusehen sind, einzureichen.
Klocksdorf den 2. März 1879.

Die Schulvorsteher:       
Möller.               
Burmeister.            


J. H. C. Reichert's
Auctions=Local
Lübeck

Montag den 17. und Dienstag den 18. März, Morgens 10 Uhr,

10,000 Rollen Tapeten und Borden
in Gold, Glanz, Matt und Thon
in bequemen Cavelingen.


Schinken, fett und durchgewachsenes Speck, Mettwurst, Schmalz, Schinkenwurst empfiehlt

Hr. Soltmann,              
Schlachtermeister.       


Drathgewebe, blau und schwarz
Einfriedigungsdrath,
Gartengeräthe

als: Spaten, Schaufeln, Harken, Hacker, Knickreißer, Baumsägen, Zweig= und Heckenscheeren, Gärtner= und Oculirmesser empfiehlt billigst
C. Schwedt.


Hobelblöcke und Hobeleisen jeglicher Art,

Breitbeile, Aexte, Sägen, Winkeleisen, Beitel, Feilen, Meißel, Brett=, Drumm= u. Forstsägen, krumme und gerade Zugmesser, Maurer=, Fugen= und Dachkellen in gut sortirter Auswahl empfiehlt billigst

C. Schwedt.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 21 Seite 4]

Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg Schwerin und Strelitz.

Die 26. ordentliche General=Versammlung der Vereinsmitglieder wird in diesem Jahre am

Donnerstag den 27. März d. J. Vormittags 11 Uhr

zu Schwerin in Sterns Hotel stattfinden und kommen folgende Gegenstände zur Verhandlung.

1. Bericht über die im Jahre 1878 stattgehabte Verwaltung und Vorlage der Rechnung pro 1. März 1878/79 sowie der revidirten Rechnung pro 1877/1878.
2. Wahl eines Rechnungs=Revisors für die Jahre 1879/82.
3. Wahl neuer Districts=Beamten für die nach Ablauf ihrer Dienstzeit statutenmäßig ausscheidenden Herren.
4. Wahl einer Revisions=Comitte nach Vorschrift des § 42 der Statuten.
5. Beschlußnahme über Vereinsangelegenheiten, welche von der Direction zur Entscheidung der Generalversammlung verstellt werden.
Die Herren Vereins=Mitglieder werden hierdurch zu dieser Versammlung eingeladen und ersucht sich bei der gleichzeitig stattfindenden Feier des fünf und zwanzig jährigen Bestehen des Vereins recht zahlreich zu betheiligen.
Grevesmühlen, den 15. Februar 1879.

Die Direction.


Frischen Westph. Kalk
und                          
Prima Portland=Cement
empfing und empfiehlt                          
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Spielkarten

in Oelfarbendruck und bester Qualität mit und ohne Goldecken empfehlt

Aug. Spehr.       


Besten Haid=Scheiben=Honig, täglich frisch ausgenommen, 6 Pfund. a Pfund. 70 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 60 M.
Reinen Haid=Leck=Honig, 8 Pfund. a Pfund. 60 Pfennig (Mecklenburg). 100 Pfund. 50 M.
Feinsten Haid=Seim=Honig, (prima ausgedrückter Honig) 8 Pfund. a Pfund. 40 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 35 M.,
Futterhonig gestampft und in großen Scheiben a Pfund. 35-55 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund 30-50 M. Fastage 50 Pfennig (Mecklenburg). und 2 M. Bienenwachs pr. Pfund. 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg), 100 Pfund. 130 M., versendet gegen Nachnahme

E. Dransfeld.                     
Soltau, Lüneburger Haide.       

Nicht passendes nehme fco. zurück.


Technicum Mittweida.
(Sachsen.) - Höhere Fachschule für Maschinen-Ingenieure und Werkmeister. Vorunterricht frei.
Aufnahmen: Mitte April u. October.


India Soya a Glas 75 Pfennig (Mecklenburg).
Nonpareille Cappern a Glas 65 Pfennig (Mecklenburg).
Vanille-Zucker, vortheilhaft zu Bäckereien,
Mehlspeisen, Eis etc. a Glas 60 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


f. Cakes von A. H. Langnehse
Hamburg, a Pfund. 1, 1,20, 1,40, 1,50 M.
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Ein Kindermädchen
wird zu Ostern gesucht.                                                    
                                                    Antonie Hempel,
                                                    geb. Rosenow.
Hof Lockwisch.                                                    


Ein geräumiger Stall wird als Lagerraum in Miethe gesucht von

F. Lundwall.       


Portraits

lebenstreu in Oelfarbe auf Photographie von Cabinet bis Lebensgröße zu verschiedenen Preisen; directe Aufnahme wie auch Vergrößerungen nach kleinen Bildern, unter Garantie der Aehnlichkeit

im photographischen Atelier
von
Carl Kindermann,
Lübeck, Breitestraße Nr. 788.


Ich empfehle mich mit meinem fertigen Fußzeug und stelle die Preise billig.

Schmalfeldt, Sabowerstraße.       


Annoncen

für die Eisenbahn=Zeitung, wie für alle Zeitungen und Zeitschriften des In= und Auslandes besorgt zu Originalpreisen

Wilh. Heincke.       


Zu nächsten Ostern sucht ein Mädchen gegen guten Lohn
Schönberg.                                                     Organist Meier.


Messina Apfelsinen
empfiehlt                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

     Zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Kaisers

Theater und Ball im Vereins=Locale.

     Einführung findet durch Mitglieder statt und sind Karten mit Programm bei den Kameraden Dirsen, Röpstorff und Rindfleisch vorher zu lösen.
     Entree für Nichtmitglieder
          zum Theater die Person 50 Pfennig (Mecklenburg),
          zum Ball für Herren 1 M.

Anfang präcise 7 Uhr.

Das Comite.       


Einige Tagelöhner finden bei gutem Contracte zu Ostern d. J. noch Aufnahme zu Torisdorf.


Auf der Schulzenstelle zu Boitin=Resdorf sind mehrere Schafe sofort verkäuflich.

Hagendorf.       


Wegen Brückenbau ist der Weg von Schönberg nach Retelsdorf bis aus Weiteres gesperrt.

Die Dorfschaft Retelsdorf.       


Kirchliche Nachrichten.
Freitag den 14. März.

Passionspredigt: Pastor Fischer.

Sonntag den 16. März.

Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 5)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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