No. 23
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. März
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 23 Seite 1]

Getreidezoll und Brodpreise.

[] Die Befürchtung, daß durch die in Aussicht genommenen Getreidezölle eine Verteuerung der wesentlichsten Lebensbedürfnisse eintreten wird, nimmt das allgemeine Interesse in solchem Maße in Anspruch, daß die Beleuchtung dieser Frage erforderlich erscheint, und hierbei muß auf einen Punkt hingewiesen werden, der von den meisten Leuten völlig außer Acht gelassen wird. - Es ist durchaus irrig, Getreidepreise und Brodpreise für gleich zu halten und wenn auch beide zu einander nahe und natürliche Beziehungen haben, so werden doch einige der Praxis entnommene Zahlen zeigen, daß die Wechselwirkung zwischen beiden eine sehr eigenthümliche ist, die dem Käufer des Getreides zu Gute kommt. Gewiß hat Jeder in seinem Leben schon einmal den Gedanken gehabt, wie wenig man in billigen Jahren nach guten Ernten, an die Semmeln eine wesentliche Vergrößerung wahrzunehmen vermag, obgleich zwischen den Preisen des Weizens von 18 und 28 M., wie wir sie in nicht langen Jahren erlebt haben, doch ein gewaltiger Unterschied zu Tage tritt. Ebenso ist der Preis des Roggenbrodes nicht in dem Maße verschieden, wie die Zahlen 12 und 24 M. eigentlich vermuthen lassen sollten. Schwankungen in den Getreidepreisen von 70-100 pCt. machen sich im besten Falle in den Brodpreisen nur zu 20 pCt. bemerkbar. - Einer zuverlässigen Quelle sind folgende Angaben entnommen. 100 Kilo Roggen geben etwa 99 Kilo Schwarzbrodmehl, wie es in hiesiger Gegend verbacken wird, und 66-70 K. Sichtmehl. 100 K. Weizen geben 66-80 K. Weißbrodmehl. 100 K. des entsprechenden Mehls liefern 145-155 K. Schwarzbrod, 135-145 K. Weißbrod. Abgesehen von kleineren localen Vertheuerungen ergeben sich für das Brod nachfolgende Zahlen nach den zur Zeit üblichen Marktpreisen: Zu 50 Kilo Schwarzbrod, für Mehl 9,88 M., Unkosten der Bäckerei für Lohn, Heizung etc. 1,46 M., zusammen 11,34 M. Verkaufspreis im Detail 18 M. Für 100 K. Weißbrod, Mehl 18,60 M., Unkosten der Bäckerei 2,16 M. zusammen 20,76 M. Preis des Weißbrodes im Detail 40 M, Preis der Semmel 60 M. Wenn wir stetig, ohne darüber zu murren und ohne daß wir dadurch zu Grunde gerichtet worden sind, dem Händler und Bäcker einen solch anständigen Gewinn zahlen und gönnen, wie ihn die vorstehenden Zahlen erkennen lassen, so werden wir auch wohl in der Lage sein, dem Landwirthe den kleinen Preisaufschlag zu zahlen, welcher durch die in Aussicht genommene Getreidesteuer vertreten wird. Nebenbei geben die mitgetheilten Zahlen auch einigen Anhalt dafür, das die eintretende Preissteigerung des Getreides nicht in erheblicher Weise den Preis des Brodes zu erhöhen braucht, wenn hiergegen in geeigneter Weise vom Staate Maßregeln getroffen werden. Der § 72 der Gewerbeordnung hat ja allerdings mit den anderen Taxen auch die Brodtaxen aus der Welt geschafft und führt es zu nichts, jetzt darüber zu streiten, ob die schöne Theorie der freien Concurrenz in diesem Falle das Richtige gewesen ist. Billiger ist jedenfalls an keiner Stelle nach Aufhören der Brodtaxen das Brod geworden. Zwingt man hingegen die Bäcker überall, das Brod von einem bestimmten Gewichte zu backen und den Preis veränderlich zu machen, wie dies zweckmäßigerweise z. B. in Wiesbaden der Fall ist, und läßt sie mit jedem Brödchen das Sollgewicht angeben, so wird jede Differenz sofort nach außen sichtbar und die Concurrenz dadurch wesentlich angeregt werden. Die im § 74 der Gewerbeordnung gegebene Vorschrift, daß die Bäcker und Brodhändler gezwungen werden können, in ihrem Verkaufslocale zur Benutzung für die Käufer eine Waage mit Gewichten zum Nachwiegen des Brodes aufzustellen, kann als eine ausreichende Maßregel nicht betrachtet werden. - Wie nöthig unserer Landwirthschaft ein kleiner Schutz ist, der sie vor der Ueberfluthung durch fremdes Getreide ein wenig sichert, das hat zu Anfang dieser Woche in dem landwirthschaftlichen Theile der "Kölnischen Zeitung" die Beschreibung der Art und Weise geliefert, wie bei Odessa ein intelligenter Landwirth auf seinem großen, billig gekauften Areale mit gemietheten Ochsen, geliehenen Militairpferden und von den Offizieren überlassenen Soldaten, unter Benutzung von Dampfmaschinen reiche Ernten von Weizen und Oelsamen erzeugte, die ihm keine nennenswerthen Unkosten machten. Da der Artikel mit der Bemerkung veröffentlicht wurde, daß der Nachdruck verboten sei, müssen wir auf die Wiedergabe verzichten, empfehlen das Lesen derselben aber allen, die sich darüber belehren wollen, mit welcher Concurrenz unsere Landwirthe zu kämpfen haben.


Politische Rundschau.

In seiner Montagssitzung beschäftigte sich der Reichstag mit dem von der Regierung erstatteten Rechenschaftsbericht über die Gründe zur Rechtfertigung des seit 4 Monaten über Berlin verhängten kleinen Belagerungszustandes. Außer dem Referenten der Petitionscommission sprach dazu nur der Abg. Liebknecht; er hielt der Socialdemokratie eine Vertheidigungsrede, im ganzen recht gemäßigt, gab aber dennoch dreimal Veranlassung, daß ihn der Präsident zur Sache rief und mußte endlich durch den Unwillen des Hauses genöthigt die Tribüne verlassen, als er sein Sitzenbleiben beim Hoch auf den Kaiser (in der Eröffnungssitzung) beschönigen wollte. - Im Weiteren setzte der Reichstag die Etatsberathungen fort.
Auch dem Bundesrathe ist nun, wie dem Reichstage, der "Berliner Vertrag" zur Kenntnisnahme unterbreitet worden. Es wird angenommen, daß die Angelegenheit weder dort noch im Reichstage zu weiteren Erörterungen führen wird, ebenso wenig dürfte die Revision des Artikels 5 des Prager Friedens Debatten veranlassen, obschon der Abg. Kryger (Hadersleben) sich die größte Mühe giebt, die Sache in irgend welcher Form zur Sprache zu bringen.
In Sachsen sollen vom 1. April c. an officielle Listen von Bettlern und Vagabunden angelegt werden. Das Justizministerium hat die Gerichte erster Instanz angewiesen, von gedachtem Zeitpunkte an besondere Listen zu führen, welche Namen, Alter und Erwerbszweig aller wegen Bettelns oder Landstreichens zu bestrafenden Personen enthalten.

[ => Original lesen: 1879 Nr. 23 Seite 2]

Officiös wird geschrieben, daß es in Anregung gekommen sei, durch einen Zusatz zur Gewerbeordnung die Rückkaufshändler den Pfandleihern in gewerbepolizeilicher Beziehung gleichzustellen. Auch unterliegt es der Erwägung, ob nicht die Bestimmung über den Gewerbebetrieb der Pfandleiher selbst einer Abänderung bedürfe, namentlich in der Beziehung, ob das Pfandleihgewerbe für konzessionspflichtig zu erklären sei.
In Braunschweig circulirt das Gerücht, der Herr von Cumberland habe mit der preußischen Regierung oder richtiger mit dem preußischen Hofe ein gütliches Uebereinkommen getroffen, welches am 22. d. M. (am Geburtstag des Kaisers Wilhelm) offenkundig werden würde. Dieses Uebereinkommen geht dahin, daß der Herzog von Cumberland seinen Ansprüchen auf Hannover entsage, die preußische Regierung dagegen einwillige, daß der Herzog von Braunschweig am Tage seines 25jährigen Regierungs=Jubiläums zu Gunsten des Herzogs von Cumberland abdanke. Viel Wahrscheinlichkeit hat diese Meldung keineswegs.
Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so hat Deutschland im vergangenen Monat einen Krieg, einen wirklichen Krieg mit allen seinen Schrecken, wenn auch nur im verkleinerten Maßstabe, durchgemacht. Von den Samoa=Inseln im fernen Asien liegt ein noch vom Januar datirter Bericht vor, welcher darauf schließen läßt, daß der Conflict mit der Regierung der genannten Inselgruppe auf friedlichem Wege nicht zu lösen sei. Die beiden dort befindlichen deutschen Kriegsschiffe mit zusammen 600 Mann Besatzung haben wahrscheinlich den Vertragsbruch der Samoa=Regierung bestraft und Besitz von einigen Inseln ergriffen. Bestätigende Nachrichten liegen noch nicht vor und können auch erst nach mehreren Wochen in Deutschland eintreffen.
Holland. Der feierliche Einzug des Königs von Holland und seiner jungen Königin in Amsterdam, welcher früher in Folge des Ablebens des Prinzen Heinrich verschoben wurde, soll nunmehr am 28. April stattfinden. Das königl. Schloß in Amsterdam ist bereits prachtvoll hergerichtet. Unmittelbar darnach wird der König und die Königin ihren festlichen Einzug in den Haag halten.


- Wie viel Menschenleben das Unglück in Czegedin gekostet hat, weiß man noch nicht; denn alles hat sich verlaufen und Niemand hat eine Uebersicht. Der Verlust an Gebäuden und Möbeln wir auf 15 Mill. angeschlagen. Die dringend nöthige Theißregulireung ist schon lange im ungarischen Reichstag anhängig, aber die Wasseebau=Techniker waren niemals einig und ließen in einem Jahre die Dämme abtragen und im andern wieder auftragen - und Geld ist schon lange der gesuchteste Artikel in Ungarn. Jetzt wird in ganz Oesterreich von Amtswegen gesammelt.
Ein Wiener überbrachte dem unermüdlich thätigen Bürgermeister Palffy in Czegedin Anerbietungen von Geld und Brod. Dieser antwortete Ihm: "Wo sollen wir Geld vertheilen? wo Lebensmittel? wo finden wir die Bedürftigen? Sie haben alle den Kopf verloren, rennen planlos und wahnsinnig umher sind bald hier bald dort. Wer kann rettet sich auf der Eisenbahn, drei viertel der Einwohner sind nach allen Richtungen zerstreut" u. s. w. - Das Wasser peitscht immer höhere Wellen empor, jede Sturzwelle fast schnell einen Leichnam in die Höhe. Man bringt die Ertrunkenen nach Szöregh, wo der Todtengräber vom frühen Morgen bis in die finstere Nacht seines schaudervollen Amtes waltet. In den seltensten Fällen weiß man wer der Todte ist, wo seine Verwandten sind. Kein Kreuz bezeichnet die Stelle dessen, der von qualvollen Leiden für immer dort ausruht. Heute Nacht war es entsetzlich kalt. Die Hände der Ruderer erstarrten, sie konnten nur langsam mit unsäglicher Mühe vorwärts kommen. Dazu stürmte fortwährend der Orkan, der die Fackeln verlöschte - es war eine Schreckensnacht. Heute Morgen brachte man 8 erfrorene Menschen, welche unter Trümmern der Vorstadt entdeckt wurden. Ich selbst holte von einem schwimmenden Thor den Leichnam eines Mädchens herab und brachte ihn ans Ufer. Viele Menschen sahen mir zu, Niemand kannte das unglückliche Kind. Während der Nacht fischten Arbeiter des Oberlieutenants Zubovits einen männlichen Leichnam heraus; der Todte hielt in jedem Arme ein Kind. Auch der Leichnam einer Frau wurde gefunden; an den Röcken derselben hatten sich 3 Kinder so krampfhaft festgeklammert, daß es nur nach äußerster Anstrengung möglich war, den Stoff aus den vom Tode erstarrten Händchen loszulösen. Wohin man sieht überall schreckliche Scenen! Der Mensch verlernt hier über so viel Gräßlichem, sich zu entsetzen, Herz und Seele werden stumpf gegen Tod und Elend. . . . Heute wurde der Befehl erlassen, daß blos Menschen zu retten seien, die Mobilien sollen erst später in Sicherheit gebracht werden; aber Hunderte sitzen noch auf den Trümmern ihrer Häuser und gestatten nicht, sie ohne ihre Habseligkeiten fortzuführen.
- Armer Mozart! Deine unsterbliche Oper "Figaro's Hochzeit" erzielt dieser Tage im Theater im goldenen Mainzter ganze 55 M. Casse=Einnahme. Schlimmer noch erging's Richard Wagner's "Meistersingern". Sie kamen gar nicht zum Singen, denn es war kein Publikum da. Die Oper "Seecadetten" dagegen, weder von einem Mozart noch von einem Wagner machte zum 26. mal ein volles Haus und bracht eine Kasse=Einnahme von 650 M.
- Die Reblaus ist durch Verträge der europäischen Staaten, denen auch Deutschland beigetreten ist, als internationale feind gebrandtmarkt worden. Sie hat's vollauf verdient als Verderber des Weins, dieses internationalen Sorgenbrechers.
- Mancher Hamburger, der sonst nur auf die Börse und in den Austerkeller geht, besucht auch fleißig die Kunsthalle. Da hängt nämlich das berühmte und schöne, aber etwas bedenkliche Bild von dem Wiener Maler Makart: Karl V. Einzug in Antwerpen. Die Hamburger haben es für 50,000 M. gekauft.
- Interessiren sich unsere Leserinnen für die schönen Damen und Kleider auf der Hochzeit in Windsor? Die indischen Prinzessinnen Maharedia und Dhulez Sing schwammen förmlich in einem Meer von Diamanten und goldgewirkten Gewändern. Unter den europäischen Fürstinnen war am reichsten die Herzogin von Edingburg, in rosa Seide mit unschätzbaren Schmucke am reizendsten die Prinzessin von Wales mit ihren drei Töchterchen, alle hellbraun, sie bildeten gewissermaßen eine entzückende Gruppe für sich. Prachtvoll sahen die Königin von Belgien in pfaugrüner Seide und dei Herzogin Teck in olivgrün aus. Die Königin trug eine weiße Wittwen=Haube, schweres, schwarzes Seidenkleid. Seltsam sah die Gattin des chinesischen Gesandten in himmelblauen Oberkleid, brennend rothem Unterkleid und sehr breiter, von den Schultern nach vorn fallender dunkelvioletter Schleife aus.
- In Mainz kam dieser Tage ein wackerer Schwabe mit Frau und 7 Kindern an, um nach Amerika auszuwandern. Es ward ihm aber wüst und krank im Magen und Kopf und da die mancherlei Schnäpschen keine Besserung herbeiführten, sagte er: "Das Herrgöttle wöllet nit, daß mer auswandere, mer ziehet wieder heim." Und so geschah es andern Tages.


Anzeigen.

Der Johann Jochim Nicolaus Körting, geb. am 4. Mai 1856 zu Mannhagen, Sohn des Arbeitsmanns A. H. G. Körting daselbst und seiner Ehefrau Dorothea Elisabeth geb. Aal, welcher sich bisher zur Erfüllung seiner Militairpflicht nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc. edictaliter hiedurch geladen, in dem auf

Dienstag den 17. Juni d. J.

Morgens 11 Uhr vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termin sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termin dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 6. Februar 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 23 Seite 3]

Der Neubau eines Viehhauses mit Schafstall auf der Meierei Lockwisch soll im Wege der Minuslicitation an einen zuverlässigen Unternehmer vergeben werden.
Riß und Anschlag, sowie die näheren Bedingungen können in der hiesigen Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 22. d. M. hierher einzureichen.
Schönberg den 12. März 1879.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
In Vertretung:
H. Spieckermann.


Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des an der Bülower=Straße sub Nr. 54 belegenen Wohnhauses des wailand Töpfermeisters Hoyer ist ein Termin auf

Freitag, den 4. k. M. April
Vormittags 11 Uhr

auf dem Rathhause hieselbst anberaumt, wozu Kaufliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß für das Haus bereits 3000 M. geboten sind und daß die Verkaufsbedingungen im Termine werden festgestellt werden.
Rehna, den 6. März 1879.

Bürgermeister und Rath.


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 26. März, Morgens 9 Uhr, sollen in Kösters Hotel nachstehende Holz=Sortimente aus dem Sülsdorfer und Kleinfelder Zuschlage meistbietend verkauft werden:

2 birken Nutzholzblöcke,
16 Rmtr. eichen Kluft= und Knüppel,
28 Fuder eichen Durchforstholz 1. Cl.,
106 Rmtr. buchen Kluft= und Knüppel,
45 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz,
2 Haufen fichten Stangen von Leiterbaumstärke.
Schönberg den 20. März 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistrikts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 13. März 1879.

Die Armenbehörde.


Der diesjährige Frühjahrsviehmarkt findet am 20. d. M. (am Mittwoch nach Lätare) Statt. In einigen Kalendern ist hierüber eine unrichtige Notiz enthalten.
Ratzeburg, den 12. März 1879.

Der Magistrat.
Hornbostel.


Alle diejenigen, welche Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Schlossermeister Wienck in Carlow zu erheben haben, werden aufgefordert, binnen 4 Wochen bei den unterzeichneten Vormündern anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. - Gleichzeitig ersuchen wir alle Schuldner des verstorbenen Schlossermeisters Wienck, ihre Rückstände binnen gleicher Frist an uns zu berichtigen, widrigenfalls wir Klageanträge bei dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst stellen werden.
Carlow u. Schönberg, den 17. März 1879.
                                                    J. Wienck, Halbhufner.
                                                    Joh. Wienck, Landvogtei=Pedell.


Frischen Westph. Kalk
und                          
Prima Portland=Cement
empfing und empfiehlt                          
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Unterzeichneter empfiehlt sein Lager von Gemüse und Blumensämereien, sowie 40 bis 50 Schock durchgewinterte Sommerkohlpflanzen, halb= und hochstämmige Rosen, Trauer=Rosen, Trauer=Eschen, Trauer=Weiden, Obstlbäume u. s. w.
Gartenanlagen sowie alle Gartenarbeiten werden nach gutem Geschmack von mir ausgeführt.

H. Upahl, Handelsgärtner.       


Mühlen=Verpachtung

Von der Gutsherrschaft zu Löwitz soll das Löwitzer Windmühlengehöft mit Zubehör zu Johannis d. Js. neu verpachtet werden. - Wir haben auf Antrag der gedachten Gutsherrschaft zu dieser Verpachtung im Wege des Meistgebots einen Termin auf dem Löwitzer Mühlengehöfte auf

Dienstag den 15. April d. Js.

Nachmittags 3 Uhr anberaumt, wozu Pachtliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Verpachtungs=Bedingungen auf dem Hofe zu Löwitz einzusehen sind und die Besichtigung des Mühlengehöfts zu jeder Zeit gestattet ist.

Patrimonial=Gericht Löwitz, den 18. März 1879.


Ich Unterzeichnete empfehle mich als Krankenwärterin, sowie zum Ankleiden der Leichen.

Schönberg.                                                     Wittwe Schmalfeldt.


Confirmanden=Hüte
in neuester Form und größter Auswahl
empfiehlt                                                    Heinrich Schäding.


      Empfehle mein Lager von
engl. Schiefer, Dachpappe, Asphalt=Theer und Dachlack, eis. Stall=, Keller= und Dachfenster Rohrschieber, Pappnägel und Drathstifte zu den billigsten Preisen

C. Schwedt.       


Unterzeichneter empfiehlt sich einem geehrten Publicum Schönbergs und Umgegend zur Anfertigung von Papp= und Schieferdächern und verspricht bei reeller Arbeit und soliden Preisen sich das vollste Zutrauen zu erwerben. Reparaturen werden prompt und billigst besorgt.

Hubert Keul,              
Papp= und Schieferdecker.       
Wallstraße.                 


          Prima Weizen=Dampf=Mehl,
          Roggen=Fein=Mehl,
          Griff,
          Hafer= und Buchweizen=Grütze=Graupen,
          Schöne Graupengrütze,
          Manna=Grütze,
          Reis und Reismehl
empfiehlt billigstens

Ad. Niendorf,       
Mehlhändler.         

Rehna, den 16. März 1879.


f. hamb. Kronenschmalz
empfiehlt                                                    
                                                     Aug. Spehr.


Auf dem Hof=Menzendorf sind einige

Kuhnen und Pölke

zu verkaufen.


          Feinstes oberländisches roth Kleesaat
          Feinstes oberländisches weiß Kleesaat
Steinklee, schwed. Klee sowie alle Sorten Grassämereien empfiehlt billigstens.

Aug. Spehr.       


Sonnabend=Verein.

Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers am 22. März werden Mitglieder und Gäste ersucht, sich recht zahlreich Abends im Vereinslokale einfinden zu wollen.

Der Vorstand.       


Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers

Tanzmusik

wozu freundlichst einladet

J. G. Staack.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 23 Seite 4]

Als anerkannt bestes Mast= und Milchfutter offeriren wir

neues frisches Palm=Kuchenmehl

mit ca. 18 % Proteinstoffen, ca. 35 % Kohlehydraten und ca. 5 % Fett

mit 4,50 Mark pro Centner

ab Berlin, exclusive Säcke, die zum Transport geliehen werden, bei Entnahme von mindestens 100 Ctr. (die Eisenbahntarife für 200 Centner sind am günstigsten).
Da Palmmehl stets trocken und darin über 90 % verdauliche Stoffe enthalten sind, so ist es das billigste Kraftfutter.
Ueber Eisenbahnfrachten von Berlin nach allen Stationen geben gerne Auskunft; sowie wir auch auf Wunsch ausführlicher über dies anerkannt gute, gesunde und nahrhafte Futtermittel berichten.
Fabrik: Moabit, Kaiserin Augusta=Allee 7.

                          Palmkern= und Cocos=Oel=Fabrik
                          Rengert & Co.,
                                                    Berlin, C. Linienstraße Nr. 81.


Gebr. Burchard

beehren sich den Empfang ihrer Neuheiten, in Damen= und Herren=Artikel ergebenst anzuzeigen.
Sämmtliche Baumwollen= und Wollen=Waaren haben wir bei guten Qualitäten im Preise erheblich herabgesetzt und empfehlen dieselben, als außergewöhnlich vortheilhafte Gelegenheit zu Einkäufen.


Stollwerk'sche Brustbonbons

Die außerordentliche Verbreitung dieses Hausmittels hat eine ebenso große Zahl ähnlicher Präparate als Nachahmer hervorgerufen, welche sich nicht entblöden Verpackung, Farbe und Etikette in täuschender Weise herzustellen. Die Paquete des ächten Stollwerk'schen Fabrikates tragen den vollen Namen des Fabrikanten und kennzeichnen sich die Verkaufstellen durch ausgelegte Firmen=Schilder.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.
Zur Vorfeier des Geburtstags Sr. Majestät des Kaisers
am Freitag den 21. März 1879
Theater und Ball im Vereins=Locale.

Einführung findet durch Mitglieder statt und sind Karten mit Programm bei den Kameraden Dirsen, Röpstorff und Rindfleisch vorher zu lösen.
Entree für Nichtmitglieder

zum Theater die Person 50 Pfg.           zum Ball für Herren 1 Mk.
Anfang präcise 7 Uhr.

Das Comite.       


Feuer-Versicherungs-Verein mecklenb. Lehrer.

Ersuche alle Mitglieder den einfachen Beitrag nebst 20 Pfennig (Mecklenburg). Porto bis Palmarum an mich zu entrichten.

Der Districtsvorsteher.       
H. Oldörp.             

Kl. Mist.


Lehrer=Versammlung.

Am Sonnabend den 29. d. M. Nachmittags 2 1/2 Uhr, bei dem Gastwirth Oldörp in Boit. Resdorf. Um zahlreichen Besuch wird gebeten.

Kl. Mist.                                                     H. Oldörp.


Tesch's Restauration.
am 22. d. M.
Am Geburtstage Se. Majestät des deutschen Kaisers
Krebs=Suppe u.
großes Karpfen=Essen
wozu freundlichst einladet                          
                                                    F. Tesch & Frau.
Portionsweise außer dem Hause.


Sonnabend, den 22. d. M.

Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät unseres Kaisers

Tanzmusik

wozu ergebenst einladet

J. Köster Wwe.       


Kirchliche Nachrichten.
Freitag den 21. März.

Passionspredigt: Pastor Fischer.

Sonntag den 23. März.

Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Hiezu ein Preisverzeichniß der Firma Warner und Bierstedt in Lübeck.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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