No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Februar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 16 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Die von der deutschen und österreichischen Regierung nach dem Herd der Pest entsandten ärztlichen Kommissare ist in Zarizin angekommen und hat sich am Donnerstag dem Generalgouverneur Loris=Melikoff vorgestellt. Der deutsche "Reichsanzeiger" enthält folgende Nachricht: Eine telegraphische Meldung von verläßlicher Seite lautet günstig über den Stand der Pestepidemie und über die dagegen getroffenen Maßregeln, bezeichnet die entgegenstehenden Zeitungsnachrichten für unbegründet und spricht die Ueberzeugung aus, daß der nördliche Theil des Gouvernements Astrachan in 10 Tagen gesetzlich von der Quarantäne wird befreit werden können infolge eines dann ohne Erkrankungen verlaufenen 42tägigen Zeitraums.
Bei der am Freitag in Breslau stattgehabten Wahl (engere Wahl) wurde Justizrath Freund mit 8959 Stimmen zum Abgeordneten gewählt. Sein Gegencandidat, der Sozialdemokrat Kräcker, erhielt 7544 Stimmen, über 2000 Stimmen mehr, wie im ersten Wahlgange.
Der Reichstag brachte am Donnerstag endlich die Wahl seines zweiten stellvertretenden Vorsitzenden zu Stande, die auf Herrn v. Lucius (freicons.) fiel. - Im Uebrigen begann die Debatte über den neuen deutsch=österreichischen Handelsvertrag, die auch in der Freitagsitzung fortgesetzt und dann nochmals vertagt wurde. Der Reichskanzler nahm am Freitag Veranlassung in einer längeren Rede seine zollpolitische Stellung darzulegen, ohne indessen auf die Einzelheiten seiner neuen Projekte einzugehen.
Der "Reichs=Anz." veröffentlicht in seiner jüngsten Nummer eine Verordnung, betreffend die Maßregeln zur Sicherung gegen das Eindringen der Pest auf dem Wege des Seeverkehrs.
Das längst erwartete Tabaksteuer=Gesetz, welches im preußischen Finanzministerium ausgearbeitet worden, ist dem preußischen Staatsministerium zugegangen, das dasselbe so rasch als möglich an den Bundesrath gelangen zu lassen hat. Es sind dies drei vollständig ausgearbeitete Steuergesetze; in dem Entwurfe über die Besteuerung des Tabaks nach Gewicht ist festgesetzt für importirten Tabak und Cigarren eine Normaltaxe von 70 M. pro Centner, für inländischen Tabak von 40 Mark pro Centner. Ferner enthält der Entwurf ein Gesetz über eine Nachversteuerung und ein solches über eine Licenzsteuer, danach soll von den Händlern mit Tabak und Tabakfabrikation eine Licenzgebühr nach der Größe des Geschäfts und des Umsatzes erhoben werden.
In Reichstagskreisen wird behauptet, die Zolltarifkommission habe die Aufforderung erhalten, ihre Arbeiten aufs äußerste zu beschleunigen, wo möglich bis zum 1. März fertig zu sein. Der von der Commission beschlossene Eingangszoll auf Kupfererze beträgt 1 1/2 M. auf den Centner. Die Beschlußfassung über die Getreidezölle soll diese Woche erfolgen.
Zur Verhütung des Zusammenstoßes auf See ist ein internationales Abkommen zwischen dem deutschen Reiche, Großbrittanien, Frankreich, Italien, Belgien, Spanien und Portugal vereinbart und von dem Reichskanzler den deutschen Einzelstaaten zur Aeußerung und Erklärung mitgetheilt worden. Die weiteren Verhandlungen sollen so beschleunigt werden, daß noch im Laufe dieses Jahres die Neuordnung in Wirksamkeit treten kann. Dieselbe ist tiefgreifend und geeignet, ein Ausweichen auf See ohne große Mühe und Anstrengung herbeizuführen.
Wie aus Nordschleswig berichtet wird, sind dort aus Anlaß der Aufhebung des Art. 5 des Prager Frieders in mehreren dänischen Versammlungen aufrührerische Reden, betr. der Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Dänemark gehalten worden. Gegen die betreffenden Redner ist die Untersuchung eingeleitet worden.
Oesterreich. Die Wiener Hofkreise sind seit einiger Zeit viel weniger mit europäischen Angelegenheiten beschäftigt, als mit der Frage, wen der Kronprinz Rudolph heirathen wird. Die katholischen Prinzessinnen sind spärlich vorhanden. Die Wahl soll zwischen der Tochter des Herzogs von Toskana und der ältesten Tochter des Prinzen Georg von Sachsen schwanken. Die letztere ist erst 16 Jahr alt und im Uebrigen sehr umworben. Auch die Familie des Königs von Spanien, der jetzt allerdings noch in tiefer Trauer um die Königin Mercedes ist, soll an die sächsische Prinzessin denken, deren Mutter bekanntlich eine Infantin von Portugall ist.
Frankreich. Seit Donnerstag wogt in der Versailler Deputirtenkammer der Debattenkampf über den Umfang der zu erlassenden Amnestie. Die Haltung der Regierung und insbesondere die energische Sprache des Justizministers Leroyer gegenüber dem unverständigen Verlangen der Radikalen, eine vollständige Amnestie auch für Diejenigen zu bewilligen, die ihre Betheiligung an dem blutigen Pariser Aufstand von 1871 nicht bereuen, ist ein Beweis, daß die Republik sich stark genug fühlt, allen Stürmen zu trotzen. Der Gegen=Gesetzentwurf von Louis Blanc (allgemeine Begnadigung) ist denn auch von der Kammer mit 363 gegen 105 Stimmen abgelehnt worden. - Der Telegraph berichtet ferner mit lakonischer Kürze, der Senat habe mit 109 gegen 3 Stimmen den Gesetzentwurf betr. die Reorganistion der augsburgischen Confession angenommen. Außer der Bemerkung, daß dieser Kirche eine constituirende Synode bewilligt worden sei, erfährt man einweilen über den Inhalt des neuen Gesetzes nichts Näheres.
England. Die Lage der englischen Truppen in Südafrika ist sehr ernst; sie beschränken sich darauf, Vertheidigungsstellungen einzunehmen, um die Ankunft neuer Hülftstruppen abzuwarten. - In Afghanistan haben die Engländer den Vormarsch eingestellt, seitdem eine Verständigung mit Rußland über die innerasiatische Frage im Werke ist. Lord Napier of Magdala ist in London angekommen, nicht, um nach dem Kap zu gehen, wie es Anfangs hieß, sondern um der Regierung mit seinem erfahrenen Rath wie in der afrikanischen als besonders auch in der afghanischen Frage zur Seite zu stehen. - Die großartigen Strikes in England lenken die öffentliche Aufmerksamkeit im hohen Grade auf sich.

[ => Original lesen: 1879 Nr. 16 Seite 2]

Eine große Anzahl der strikenden Dockarbeiter in Liverpool fügte sich den Bedingungen der Arbeitgeber und nahm die Arbeit wieder auf; es befinden sich jedoch noch immer über 40,000 Mann im Strike.
- Der Seemansstrike in Cardiff veranlaßte einen ernstlichen Krawall.
Amerika. Der Negeraufstand auf der Insel Haiti scheint doch einen ernstlichen Charakter anzunehmen, als dies die ersten Berichte erwarten ließen. In New=York vorliegende Meldungen berichten über ein Treffen, welches zwischen den Insurgenten und den Truppen der Regierung von Haiti am 9. d. Mts. stattgefunden hat. Die Regierungstruppen verloren 25 Todte und 89 Verwundete, die Verluste der Aufständischen waren beträchtlicher. Man erwartet, daß es, sobald die Truppen Verstärkungen erhalten haben würden, zu einem entscheidenden Kampfe kommen werde.


- Der egyptische Khedive ist arg heruntergekommen. Früher war es ein Midas, der alles in Gold verwandelte, was er anrührte; jetzt wurde er in Cairo von seinen eigenen Offizieren öffentlich beleidigt und mißhandelt, weil er sie entlassen und ihnen den Sold schuldig geblieben war.
- Ein k. k. Vorbild allen Großmüttern ist die Kaiserin von Oesterreich. Jetzt wieder ist sie nach Irland gereist, um zu jagen. (Die Kaiserin bleibt 6 Wochen in Irland und kommt knapp vor ihrer silbernen Hochzeit nach Wien zurück.)
- Eine recht praktische Erfindung haben die Gebrüder Rosenberg in Cassel gemacht und sich patentiren lassen. Sie besteht in einem zweitheiligen Kettenring, der zum Ineinander= und Auseinanderschieben eingerichtet, höchst einfach und sinnreich construirt ist und zur Verbindung zweier Kettenglieder dient. Mittelst dieses Ringes können zerissene Ketten ohne Beihilfe (z. B. bei dem Zerreißen auf offener Landstraße) schleunigst wieder hergestellt werden. Für Landwirthe, Fuhrwerksbesitzer etc. ist der Besitz dieser Kettenringe von großer Wichtigkeit.
- Bei einem Buchhändler in London ist eine Bibel zu sehen, die einst dem Reformator Dr. Martin Luther gehörte und 16 eigenhändig geschriebene Zeilen mit seiner Unterschrift und der Jahreszahl 1542 enthält.
- Dänemark steckt ebenso, wie wir, im Schnee. In Fühnen liegt er seit dem 17. Februar 5 Fuß hoch, im südl. Jütland 7, im nördlichen 9 und in Vendyssel 10-14 Fuß hoch bei 9 Gr. Kälte. Und immer noch schneit's und stürmt's aus Nordost. Der Eisenbahnverkehr ist auf allen Bahnen fast eingestellt.
- Der siegreiche Kaffernkönig Cetewayo am Cap ist ein Mann, der im Blut watet. Die christlichen Missionare erzählen von ihm: Panta hatte zwei Söhne, Umbulazi und Cetewayo, von denen er den ersten bevorzugte. Cetewayo überfiel daher 1856 mit 20,000 Mann den Bruder, der ihm nur 8000 Mann entgegensetzen konnte. Ein entsetzliches Morden begann, was nicht unter der Assagai (Wurfspieß) und der Streitaxt fiel, wurde in den Tugalafluß gedrängt, so daß die ganze Macht Umbulazi's an einem Tage vernichtet wurde. Umbulazi selbst fiel dem unmenschlichen Bruder in die Hände, der ihn lebendig schinden, dann auf das zuckende Fleisch heiße Asche und schwarze Ameisen streuen, dann ihm die Rippen ausbrechen und das Herz durch seine Krieger verzehren ließ. Der Lieblingsfrau seines Vaters, Panda, ließ er die Augen mit einem Spieß ausbohren und schickte sie dann mit der Weisung fort: "Suche Deinen Tod, wo Du ihm begegnest!" Einem jüngeren Bruder ließ er die Hände abhauen und ließ ausrufen: "Es giebt nur einen König, der ist Cetewayo!" Hierob sammelt Panda seine alten getreuen Regimenter, fällt über seinen rebelischen Sohn her, zerschlägt seine Macht und der eben noch so gefürchtete Tyrann ist ein Flüchtling. Indeß auch er sammelt noch einmal einen mächtigen Anhang und Vater und Sohn regieren, Beide einander meidend, neben einander bis zu Panda's Tode (1872). Der Gouverneur von Natal berichtet wörtlich: "Es ist keine Uebertreibung, zu sagen, daß Cetewayo's Geschichte vom ersten Anfang an in Buchstaben von Blut geschrieben ist. Ich beziehe mich hierbei auf die lange Chronik seiner Menschenschlächtereien, von der Niedermetzelung seiner Brüder und ihrer Anhänger an bis zu der neueren Massentödtung sämmtlicher unverheiratheter Frauen, welche seinem in einem plötzlichen Anflug von Laune ertheilten Befehl, daß sie die älteren unverheiratheten Krieger aus seinem Heere heirathen sollten, auszuweichen suchten. Dieses Blutbad wurde später auf sämmtliche Verwandte ausgedehnt, welche die offen herumliegenden Leichen der niedergemetzelten Frauen zur Beerdigung entfernten."
- Einen interessanten und glücklicherweise seltenen Gesinnungswechsel hat ein Königsberger Ehepaar gezeigt, das sich im Jahre 1869 gerichtlich scheiden ließ, sich 1871 wieder verheirathete, dann 1876 von Neuem sich gerichtlich trennte und jetzt im Begriffe steht, sich wiederum zu vereinen. Das Paar feiert dann also die dritte Hochzeit in seiner hölzernen Ehe.
- Eine brave Frau in Essen fordert die Leute, die ihren verstorbenen Manne nachsagen, er spuke, in der Zeitung auf, binnen drei Tagen zu widerrufen, widrigenfalls u. s. w.
- Joachim, der berühmte Geigenspieler, sah einmal in Hannover den Schlittschuhläufern auf dem Teiche zu und bekam auch Lust zu laufen. Heda, rief er dem Eisfeger zu, schnallt mir die Schlittschuhe an, aber laufen kann ich nicht! - Macht nichts, sagte der Feger, schnallte ihm die Schlittschuhe an und stellte ihn auf die Beine. Passen Sie nur auf, - zuerst den rechten Fuß vor, so recht, und dann den linken Fuß vor und dann laufen Sie! - Der Künstler warf den rechten Fuß aus und dann den linken - er hatte ihn aber kaum halb "herausgeworfen", so lag er schon, mit Respekt zu sagen, auf dem Rücken. Der brave Eisfeger sah gemüthlich zu, stellte dann den Künstler wieder auf die Beine und sagte: ja, ja, Herr Joachim, so leicht ist das nicht wie das Geigenspielen!
-In Frankfurt verlief auch der zweite Maskenball im Saalbau recht heiter. Ein wohlbekannter Herr hatte das Vergnügen, während des ganzen Abends eine und dieselbe Dame um sich zu haben, die einen unstillbaren Durst nach Champagner zeigte und sich beim Demaskiren zu seinem Schrecken und Vergnügen aller Anderen - als Herr entpuppte. Es gab nun eine kleine Scene, der Champagner war aber einmal bezahlt.


Anzeigen.

Der Johann Jochim Nicolaus Körting, geb. am 4. Mai 1856 zu Mannhagen, Sohn des Arbeitsmanns A. H. G. Körting daselbst und seiner Ehefrau Dorothea Elisabeth geb. Aal, welcher sich bisher zur Erfüllung seiner Militairpflicht nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc. edictaliter hiedurch geladen, in dem auf

Dienstag den 17. Juni d. J.

Morgens 11 Uhr vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anstehenden Termin sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termin dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 6. Februar 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Schlächtermeisters Daniel Stockfisch in Schönberg wird der auf

Sonnabend den 15. März d. J.
Vormittags 11 Uhr

anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem ersten Verkaufstermine am 15. Februar d. J. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg den 17. Februar 1879.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 16 Seite 3]

In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Buchbinders K. Bade zu Schönberg steht zur Beschlußfassung der Gläubiger über das von dem Curator bonorum Kaufmann W. Schrep hieselbst, beanspruchte Honorar, sowie über den von der Wittwe Bade hieselbst gestellten Antrag auf Auszahlung der nach dem rechtskräftigen Prioritätserkenntnisse für die Termine von Johanis 1877 bis Weihnachten 1878 ihr zukommenden Quartalsrenten von zusammen 373 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). ein Termin auf

Donnerstag den 20. März d. J.
Morgens 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Concursgerichte an, zu welchem die interessirenden Bade'schen Gläubiger unter dem Nachtheile des Gebundenseins an die von den Erscheinenden zu fassenden Beschlüsse hierdurch geladen werden.
Schönberg, den 9. Februar 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Holz=Auction.

Am Donnerstag den 27. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus dem Heidenholze meistbietend verkauft werden:

15 Stück buchen Nutzholzblöcke,
ca. 240 Rmtr. buchen Kluft= und Knüppel,
24 Fuder starkes eichen Durchforstungsholz,
57 Fuder buchen Durchforstungsholz und Zweigholz.
Schönberg den 18. Februar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 26. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Eckmann zu Carlow nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

a. Aus dem Röggeliner Holze

  24 Stück Eichen Wagendeichseln
    1 Buchen Block
  30 Rmt. Eichen Kluft und Knüppel
    2 Fuder Eichen Durchforstholz I.
  50 Rmt. Buchen Knüppel
130 Fuder Buchen Durchforst= u. Zweigholz
    2 Rmt. Fichten Knüppel

b. Aus dem Rünzer Holze

    1 Eichen Block
  32 Rmt. Nadelholz Kluft

c. Aus dem Cronscamper Zuschlage

  21 Fuder Eichen Durchforstholz für Kiepenmacher.

d. Aus dem Carlower Holze

    1 Fauleschen Block.
Schönberg, den 19. Februar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Montag den 3. März, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Reimers zu Schlagsdorf nachstehend verzeichnete Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

1. Aus dem Mechower Holze.

2 eichen Blöcke,
46 eichen Wagendeichseln,
2 Rmt. eichen Knüppel,
2 Fuder starkes eichen Durchforstholz,
2 Fuder eichen Zweigholz,
16 Rmt. buchen Kluft= und Knüppel,
75 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz.

2. Aus dem Seebruch.

3 Rmt. buchen Kluft
26 Fuder buchen Durchforstholz
6 Stück fichten Blöcke
10 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel
70 Stück tannen Schalbretter.

3. Aus den Hasselbüschen.

ca. 25 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz.
Schönberg den 24. Februar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Zur Publication des von der Ehefrau des Erbpächters Peter Heinrich Voß in Zehmen, Catharina Maria geb. Retelsdorf aus Gr. Mist, errichteten, bei mir deponirten Testamentes, setze ich nach dem am 8. Februar c. erfolgten Ableben der Testatrix einen Termin in meiner Wohnung an auf

Mittwoch den 4. März c.
Morgens 11 Uhr,

und werden etwaige Interessenten zu demselben hierdurch geladen.
Schönberg den 24. Februar 1879.

E. Wohlfahrt, Advocat,       
als Notar.                      


Kampfgenossen Verein 1870/71.

Auf Antrag von 12 Mitgliedern wird zum Sonntag den 2. März Nachmittags 4 Uhr eine außerordentliche General=Versammlung zur Berathung dringender Vereins=Angelegenheiten einberufen. Nach Erledigung der Tages=Ordnung wird der für die Monats=Versammlung in Aussicht genommene Vortrag des Kammeraden Director Dr. Schildt über Mecklenburgische Geschichte gehalten werden.

Der Vorstand.              
Dr. Marung.       


Gelbe Kocherbsen
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Besten Haid=Scheiben=Honig, täglich frisch ausgenommen, 6 Pfund. a Pfund. 70 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 60 M.
Reinen Haid=Leck=Honig, 8 Pfund. a Pfund. 60 Pfennig (Mecklenburg). 100 Pfund. 50 M.
Feinsten Haid=Seim=Honig, (prima ausgedrückter Honig) 8 Pfund. a Pfund. 40 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund. 35 M.,
Futterhonig gestampft und in großen Scheiben a Pfund. 35-55 Pfennig (Mecklenburg)., 100 Pfund 30-50 M. Fastage 50 Pfennig (Mecklenburg). und 2 M. Bienenwachs pr. Pfund. 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg), 100 Pfund. 130 M., versendet gegen Nachnahme

E. Dransfeld.                     
Soltau, Lüneburger Haide.       

Nicht passendes nehme fco. zurück.


Portraits

lebenstreu in Oelfarbe auf Photographie von Cabinet bis Lebensgröße zu verschiedenen Preisen; directe Aufnahme wie auch Vergrößerungen nach kleinen Bildern, unter Garantie der Aehnlichkeit

im photographischen Atelier
von
Carl Kindermann,
Lübeck, Breitestraße Nr. 788.


Fritz Reuter,
Lustspiele & Polterabend-Gedichte
Ergänzungsbände
zu seinen sämmtlichen Werken.
Billige Ausgabe in 4 Lfgn. a 75 Pfennig (Mecklenburg)., oder in 2 Bdn. (geh.) a 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
In eleg. grün. Bd. geb. a 2 M. 10 Pfennig (Mecklenburg)., in rothem Prachtbd. geb. a 2 M. 40 Pfennig (Mecklenburg).

Obige Ergänzungsbände schließen sich in Format und Ausstattung genau der Volksausgabe an.

Leipzig.                                                     C. A. Koch's Verlag.


Knaben, welche die hiesige Realschule besuchen sollen, kann zu nächstem Ostern gute und billige Pension nachgewiesen werden durch den Director Dr. Schildt.
Schönberg, 24. Februar 1879.


Technicum Mittweida.
(Sachsen.) - Höhere Fachschule für Maschinen-Ingenieure und Werkmeister. Vorunterricht frei.
Aufnahmen: Mitte April u. October.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 16 Seite 4]

Den Interessenten unserer Gesellschaft machen wir hierdurch die Mittheilung, daß nach statutenmäßigem Ausscheiden des vorsitzenden Aeltermanns L. Vock, der Schulze J. Boye zu Rabensdorf wiederum zum vorsitzenden Aeltermann - Director - und ebenso, nach Ausscheiden des Aeltermannes Claasen=Schlagbrügge der Hauswirth und Schmiedemeister Kindt zu Mechow wiederum zum Aeltermann für den dortigen District ernannt ist.
Schönberg, den 24. Februar 1879.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
I. A.: Wilh. Heincke.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg Schwerin und Strelitz.

Die 26. ordentliche General=Versammlung der Vereinsmitglieder wird in diesem Jahre am

Donnerstag den 27. März d. J. Vormittags 11 Uhr

zu Schwerin in Sterns Hotel stattfinden und kommen folgende Gegenstände zur Verhandlung.

1. Bericht über die im Jahre 1878 stattgehabte Verwaltung und Vorlage der Rechnung pro 1. März 1878/79 sowie der revidirten Rechnung pro 1877/1878.
2. Wahl eines Rechnungs=Revisors für die Jahre 1879/82.
3. Wahl neuer Districts=Beamten für die nach Ablauf ihrer Dienstzeit statutenmäßig ausscheidenden Herren.
4. Wahl einer Revisions=Comitte nach Vorschrift des § 42 der Statuten.
5. Beschlußnahme über Vereinsangelegenheiten, welche von der Direction zur Entscheidung der Generalversammlung verstellt werden.
Die Herren Vereins=Mitglieder werden hierdurch zu dieser Versammlung eingeladen und ersucht sich bei der gleichzeitig stattfindenden Feier des fünf und zwanzig jährigen Bestehen des Vereins recht zahlreich zu betheiligen.
Grevesmühlen, den 15. Februar 1879.

Die Direction.


Bis Ende Februar:
Ausverkauf bei Ludwig Wendt, Lübeck.
Als besonders billig werden empfohlen:
fertige Costume, sämmtliche Confection, schwarze und couleurte Seidenstoffe, grosse Parthien Kleiderstoffe, Gardinen, Teppich- und Möbelstoffe und Longchales.


Zu Ostern wird noch ein Mädchen gesucht von

                          J. Ludw. D. Petersen.

Schönberg, den 23. Februar 1879.


Hiedurch mache ich bekannt, daß ich den über meine Hofstelle führenden Schleichsteig, nach Demern führend, hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.

Büdner Burmeister,       
in Schaddingsdorf.        


Ich mache hiermit bekannt, das ich mich mit

einer Schneide= und Drehbank

eingerichtet habe, und daß ich jetzt Reparaturarbeit an landwirthschaftlichen Maschinen mache, sowie auch neue Maschinen.

Cronskamp.                                                     J. Wiese.


Fastnachts-Ball
der
Liederkrone
am Mittwoch, den 26. Febr. d. J.
im Saale des Hrn. Gastw. J. Boye
in Schönberg.
Anfang des Balles Abends 7 Uhr.
Der Vorstand.


Donnerstag, den 27. d. M.
Fastnachtsmusik.
                          J. Köster. Wwe.


Schützen-Fastnachtsball

findet am 25. Februar statt, wozu alle Mitglieder der Schützenzunft freundlichst eingeladen werden.

Der Vorstand der Schützenzunft.
Die Localitäten sind geheitzt.


Getreide=Wochenbericht.           Hamburg, den 25. Februar 1879.

Amerika meldet steigende Preise sowohl für Weizen als auch für Mehl, und die Inhaber waren sehr zurückhaltend und scheinen zu den niedrigen Notirungen nicht abgeben zu wollen, denn die Hauptparthien sind vom Markt zurückgezogen. Dennoch lautete eine heutige Depesche wieder 1 c. niedriger. Englands Märkte wurden von Amerikas Verhalten beeinflußt und obschon die Zufuhren von einiger Waare sich vergrößerten, so konnten doch Preise aufkommen und hoben sich nicht unwesentlich. Frankreich stieg täglich, und festere Tendenz, sowie größere Nachfrage bei kleinem Angebot machte sich auf allen Märkten bemerkbar. Die letzten Berichte hingegen melden wieder weichend. In Belgien, Holland, am Rhein und in Süddeutschland ist viel Begehr für Waare und in festerer Tendenz schlossen sämmtliche Börsen bei steigenden Forderungen. In Oesterreich=Ungarn war das Geschäft recht lebhaft und bei größerem Umsatz wurde Weizen auch dort theurer bezahlt.
Auch wir können von etwas mehr Lebhaftigkeit im Geschäft berichten. Die Zufuhren waren nicht mehr sehr groß und die Frage für Waare vermehrte sich. Weizen verkehrte in fester Tendenz und ging höher. Alle übrigen Getreidearten unbeachtet und notiren unverändert.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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