No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Februar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 17 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Kaiser Wilhelm ist von einer leichten Erkältung, die er sich in den letzten Tagen der vorigen Woche zugezogen hatte, bereits wieder hergestellt.
Das soeben im Reichstage zur Vertheilung gelangte erste Verzeichniß der bei demselben eingegangenen Petitionen enthält in seinen 355 Nummern eine reiche Blumenlese aller möglichen und unmöglichen Wünsche. Das Steuer= und Wirthschaftsprogramm des Reichskanzlers hat bereits eine wahre Fluth von Petitionen hervorgerufen und täglich mehrt sich die Zahl derselben, die Legion zu werben verspricht. Die meisten dieser Petenten sind dem Fürsten Bismarck noch "über". So bittet der landwirthschaftliche Bezirksverein zu Hof in Baiern, dahin zu wirken, daß ein Zoll von 10 bis 15 Proc. des Werthes auf die Einfuhr von Getreide und Hülsenfrüchten gelegt und unter Aufhebung der Gewerbeordnung im Wege der Reichsgesetzgebung die Wiedereinführung der polizeilichen Taxen für Mehl, Brod, Fleisch und Bier angeordnet werde. Ob die Petition in Bezug auf den letzten Punkt von dem Reichskanzler unterstützt wird, ist aus dem Petitionsverzeichniß leider nicht zu ersehen; daß er aber ein Freund der Brodtaxe ist, soll Fürst Bismarck in der Soiree am Sonnabend ausdrücklich erklärt haben. - Wie die Landwirthschaft, so sind auch die Zünftler nicht müssig gewesen, um ihrerseits einen Sturmlauf gegen die ihnen unbequemen Bestimmungen der Gewerbeordnung zu unternehmen. 117 Petitionen, ausgehend von eingetragenen Genossenschaften, Creditvereinen etc., erklären sich gegen die Aufhebung der allgemeinen Wechselfähigkeit; nur eine Petition ans Westphalen verlangt Bestrafung des Wuchers, angemessene Beschränkung des Zinsfußes und Beschränkung der allgemeinen Wechselfähigkeit.
Von jenen Männern, denen Deutschland seine neueste Gestaltung verdankt, ist wieder einer dahingegangen. Der ehemalige preußische Kriegsminister General=Feldmarschall Graf Roon ist es, der vor einigen Tagen nach langem Todeskampf gestorben ist. Die eigentliche Zeit seines Ruhmes begann, als er im Jahre 1858 dem damaligen Prinz=Regenten seinen Plan zur Militär=Reorganisation überreichte, den der "Prinz von Preußen" einigermaßen umgestaltete und der dann zur Basis der ganzen preußischen Militair=Organisation wurde. 1859 wurde er Kriegsminister und beinahe vierzehn Jahre blieb er dies - während dreier Kriege ist er Kriegsminister gewesen und das allein sichert ihm die Bedeutung in der Geschichte. Was Bismarck einfädelte, was Moltke erdachte, das wurde durch Roons Hülfe praktisch ausgeführt. - Ein charakteristischer Zug aus seinen letzten Lebenstagen ist folgender. Am Freitag sollte er auf Anordnung der Aerzte geschröpft werden. Während er halb und halb bereits bewußtlos war, murmelte er: "Es ist Zeit zum Abmarschiren." Der General=Feldmarschall blieb Soldat selbst im Todeskampfe.
Das deutsche Kriegsschiff "Prinz Adalbert" - an Bord Prinz Heinrich, der Sohn des Kronprinzen - ist am 21. Februar in Lima glücklich vor Anker gegangen.
Dem Reichstage ist der Vertrag zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn wegen Abänderung des Art. 5 des Prager Friedens zur Kenntnisnahme zugegangen.
England. Der Gouverneur des Caplandes meldet, daß man gegenwärtig keine Besorgniß in Betreff der Lage der engl. Truppe habe, da dieselben eine starke Position inne hätten.
Italien. Daß sich die traurige Industrie= und Handelskrisis nicht nur auf Deutschland beschränkt, beweist die nachfolgende Meldung. Laut einer Petition, die der Schifferverband in Genua an die italienische Regierung gerichtet hat, finden in Italien an 1000 Schiffe keine Ladung 20000 Matrosen sind ohne Beschäftigung, 180 Schiffsbaumeister mit 9500 Zimmerleuten sind Arbeitsmangels wegen zur Auswanderung gezwungen; 30,000 Kaufleute und Krämer sind an den Bettelstab gekommen.
Bulgarien. Die Notabelnversammlung scheint nun doch zu Stande kommen zu sollen. Die meisten Mitglieder derselben sind schon in Tirnowa angelangt. Am Dienstag kam auch der russ. Gouverneur, Fürst Dondukow, zu dessen Empfang Salutschüsse abgegeben und die Kirchenglocken geläutet wurden. Es heißt, daß die mehrfach in Frage gestellte Candidatur des Prinzen Battenberg nunmehr nach Abschluß des russisch=türkischen Friedens, wieder Aussicht auf Erfolg habe. Prinz Alexander von Battenberg sieht augenblicklich als Secondelieutenant beim Regiment Garde du Corps in Potsdam, thut, wie wir hören, dort mit großem Eifer seinen Dienst und steht schwerlich in Unterhandlungen mit den Leitern der großen Cabinette. Dem jungen noch nicht 22 Jahre alten Prinzen stehen übrigens die mannigfachsten verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Höfen von Petersburg und Wien wie von London und Berlin zur Seite. Dabei spricht für seine Candidatur seine Bekanntschaft mit Land und Leuten in Bulgarien, zu der ihm der Feldzug, den er mitgemacht, mannigfachste Gelegenheit geboten hat.


Schönberg. Die auf Mittwoch den 26. Febr. zusammenberufene Vertretung des Fürstenthums Ratzeburg war auch diesmal nicht beschlußfähig. Die erschienenen Vertreter wurden von dem Stande des Landesfonds unterrichtet, der bereits die stattliche Höhe von 177,467 M. erreicht hat und zinstragend angelegt ist.
Schönberg. Das Unwetter, welches seit Anfang dieser Woche hier herrscht, hat allen Verkehr nach außen unmöglich gemacht; die Chausseen und Landwege sind durch Schnee sowohl für Fußgänger wie für Wagen nach allen Richtungen unpassirbar, der Post= und Eisenbahnverkehr hat seit Montag Abend vollständig aufgehört; der Güterzug von Hamburg, der am Dienstag Morgen hier eintraf, blieb unweit der Rottensdorfer Chaussee im Schnee stecken und konnte nur mit Mühe wieder frei gemacht werden, hat aber doch auf seiner langsamen Weiterfahrt mehrere Wagen verloren, die bis Donnerstag auf der Strecke nach Grevesmühlen eingeschneit lagen. Hunderte von Arbeitern sind beschäftigt die Bahn frei zu machen. Die erste Locomotive traf Donnerstag Mittag von Grevesmühlen hier ein, man hoffte bis Abends ihr die Bahn nach Lübeck

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frei machen zu können. - Der Verkehr stockte in diesen Tagen auf allen an der Küste gelegenen Bahnen. - Dabei schneit es unaufhörlich weiter.


- In Teplitz hat man am Sonnabend begonnen, den Quellschacht abzuteufen und von dem Ausgange dieser Arbeit wird es abhängen, ob Teplitz sein bisheriges glänzendes Schicksal behalten , oder ob es in allmähligen Verfall gerathen wird. Der Erfolg dieser Arbeit ist also für den Ort von weittragendster Bedeutung.
- In Berlin hat ein Dienstmädchen das zweijährige Töchterchen ihrer Herrschaft entführt und ist spurlos damit verschwunden.
- Es war Mitternacht geworden auf der letzten parlamentarischen Soiree Bismarcks, die Gesellschaft wollte sich entfernen, aber der Wirth bat noch zu bleiben. Er hatte soeben sein Glas ausgeschlürft und verlangte noch einen frischen Seidel. Der Diener bringt ihm Berliner Bier. "Ich wünsche Hofbräu!" - "Durchlaucht, das Faß ist leer." - "Dann lassen Sie das zweite Gebinde anstechen." - "Durchlaucht, das ist auch schon leer." Die Anwesenden brachen in ein homerisches Gelächter aus über ihren eigenen Durst. Die erste parlamentarische Soiree war zu Ende, so lustig wie sie begonnen; denn einigen der in Berlin fremden Landboten, welche noch nie des Kanzlerhauses Gäste gewesen, war ein amüsantes Mißverständniß passirt. Die Wilhelmstraße durchschreitend, sahen sie sein in Lichterglanz strahlendes Haus. Sie traten ein, gaben den Dienern ihre Garderobe und befanden sich zu ihrem Schrecken plötzlich inmitten eines Balles. Vor den strahlenden Toiletten der Damen, die bei dem Fürsten Pleß versammelt waren, flüchteten sie und gelangtem erst dann in die parlamentarische Gesellschaft.
- Das Krippensetzen oder Koppen der Pferde. Diese Untugend gehört zu denjenigen Fehlern, welche selbst von Sachverständigen meist nur nach längerer Beobachtung des Thieres entdeckt werden. Das Uebel besteht bekanntlich darin, das die Lungenmuskeln des Halses angespannt werden und in Verbindung mit Luftschlucken der sogenannte Koppton, eine Art Rülpsen, hervorgebracht wird. Dies geschieht auf zweierlei Art: die einen drücken als sogenannte "Aufsatzkopper", die Zähne auf irgend einen festen Gegenstand, Krippe, Stange, Deichsel, zuweilen sogar auf einen Vorderfuß und geben hierbei den Ton von sich; die anderen bedürfen hierzu keines Stützpunktes, sondern beugen nur den Kopf gegen die Brust und öffnen hierbei einigemal das Maul; dies sind die "Luftkopper". In beiden Fällen entsteht der Ton nicht durch Ausstoßen von Luft, sondern dadurch, daß dieselbe in d. Schlundkopf getrieben wird und zum Theil in den Magen gelangt, die Magenwände ausdehnt und in Folge dessen die Verdauung stört, was sogar Kolik erzeugen kann. Obgleich Ursachen wie Wirkungen des Uebels bekannt sind, führten doch die bisher angewendeten Beseitigungsmittel - fliegende Krippen, Züchtigung und Verkehrtstellen im Stalle in Verbindung mit Frostbeuteln oder endlich das Gewaltmittel der Koppriemen - zu wenig Erfolg. Bessere Aussicht gewährt der neue patentirte Apparat Burdajewicz zum Verhindern und Abgewöhnen des Krippensetzens. Derselbe besteht aus einem Riemen, welcher nur mäßig fest um den Hals geschnallt und durch einen Stirnriemen am Herabrutschen verhindert wird. Dieser Halsriemen ist an seinem untern Ende da, wo er mit den Halsbeugemuskeln in Berührung kommt, mit einem Mechanismus versehen, welcher das schon früher versuchte Prinzip der Stacheln in verbesserter Form zur Anwendung bringt. Drei durch einen Lederüberzug verdeckte Spiralfedern umfangen je eine Stachel, die an ihrem oberen Ende durch eine entsprechende Hülse geführt wird, welche mit einer daumbreiten Schiene direkt in Verbindung steht, so daß die Stacheln bei normaler Lage unsichtbar und verdeckt sind, während sich die Schiene, sobald das Thier zu Koppen beginnt, herabdrückt, wodurch die Stacheln einen empfindliche Schmerz, doch ohne jede nachtheilige Wirkung dem Halse des Pferdes zufügen. Die stetige Wiederholung dieses Schmerzes bei dem Koppversuch wird das Pferd bald von der Untugend abbringen. Der Apparat ist zum Preise von 9 M. durch das Patent=Bureau von Otto Sack in Plagwitz=Leipzig zu beziehen.
- Zur Reparatur von Pappdächern. Den Eigenthümern von Gebäuden mit Pappdächern wird eine Mittheilung über die wasserdichte Herstellung alter reparaturbedürftiger Pappdächer nicht unwillkommen sein. Das zu reparirende Pappdach wird zunächst einer sorgfältigem Revision unterzogen; die in der Dachpappe befindlichen Risse und kleinen Löcher werden mit Mastix=Dachkitt vollständig verschmiert. Hiernach wird die ganze Dachfläche mit heißem Mastix=Dachlack vermittelst einer sogenannten Schrupperbürste überstrichen. Dieser Ueberzug soll so vorzüglich sein, daß infolge der schieferähnlichen Festigkeit desselben die Dächer nicht allein vollständig wasserdicht hergestellt werden, sondern auch alte ausgetrocknete Dachpappe wieder biegsam und geschmeidig wird. - Mastix=Dachlack liefert die Firma W. Lentze. Dachpappenfabrik in Einbeck.
- Gegen Katarrhe. Es scheint wenig bekannt zu sein, daß die gewöhnliche Kochzwiebel sich als eines der besten Mittel gegen die besonders im Frühjahre und Herbst so häufig herrschenden epidemischen Katarrhe (Schnupfen und Husten) bewährt hat. Die Zwiebel werden geviertheilt, mit Kandiszucker oder noch besser mit ungehopften Bierwürze gedämpft und von dem Safte alle 2 Stunden ein kleiner Theelöffel voll genommen. Diesen eingekochten Saft sollte man in gutverkorkten Gläsern im Hause vorräthig halten. Man würde damit in den meisten Fällen bessere Resultate erzielen, als mit den vielen theuren Katarrhmitteln, Bonbons, Säftchen etc., besonders wenn die Anwendung zeitig geschieht ehe aus einem einfachen Husten ein hartnäckiger chronischer Bronchial= oder Lungenkatarrh entsteht. Gegen Katarrhe, die bei regnerischen Wetter mit Westwind eintreten, ist das Mittel unfehlbar.
- Erbsenschoten=Extract. Wenn Hausfrauen die von den Erbsenkörnern befreiten Hülsen als ungenießbar wegwerfen, so berauben sie sich dadurch einer vortrefflichen, billig Suppenwürze für die Zeit, in der es an frischem Gemüse fehlt. Wenn man nämlich diese Erbsenschalen mit Wasser, dem ein wenig kohlensaures Natrum zugesetzt wurde, gehörig auskocht, die Abkochung durch ein Tuch seiht und mit Zusatz von etwas Zucker ganz dick einkocht, so erhält man ein Extract, das sich unbegrenzte Zeit ohne zu schimmeln hält und von dem ein Theelöffel voll, einem Teller mit Fleischbrühe zugesetzt, genügt, letzterer den Geschmack nach frischen Erbsen zu ertheilen.
- Gegen die Pest. Der "St. Petersburger Herold" erörtert in einem Artikel die Frage: "Wie schützt man sich gegen die Pest in verseuchten Pestorten?", und beantwortet dieselbe unter Heranziehung der bei früheren Pestepidemien gemachten Erfahrungen dahin, daß tägliche Einreibungen mit Leinöl, welchem Terpentin zugesetzt ist, den relativ sichersten Schutz gewähren; für Aerzte und Krankenwärter wird das Tragen derartig getränkter Kleider empfohlen.
- Der Nutzen der Eulen, welchen dieselben durch Vertilgung von Mäusen stiften, ist ein bedeutender, wie folgende vom Lehrer Grote im "Hannov. Land= und forstw. Vereinsbl. mitgetheilte Erfahrung zeigt. Der Genannte fand im vorigen Frühjahr ein Eulennest, das Nest eines Keuzchens, in einem hohlen Baume. In dem Neste lagen 4 Eier und 7 Hausmäuse. Am Tage darauf waren von den 7 Mäusen 6 verzehrt und 8 frische in's Nest gebracht. In einem andern hohlen Baume neben dem Eulenneste fanden sich 5 todte Mäuse. Tags darauf lagen im Neste 6 und im hohlen Baume daneben 7 Stück Mäuse, darunter 5 Feldmäuse. So ging's fort alle darauf folgenden Tage, immer wurden frische Mäuse vorgefunden. Leider konnte die Beobachtung nur 14 Tage lang fortgesetzt werden. In dieser Zeit betrug die Zahl der in dem Neste und dem daneben stehenden hohlen Baume aufgespeicherten Mäuse über 200 Stück, und in dem von den Eulen ausgeworfenen Gewölle wurden nur Mäusehaare, Mäuseknochen und Flügeldecken von Käfern, namentlich von Mistkäfern, gefunden. Um nicht irre zu gehen, hatte sich Herr Grote jeden Tag Merkmale an den todten Mäusen gemacht und weiß deshalb ganz bestimmt, daß keine von den vorgefundenen zweimal gezählt worden ist.
- Zur Warnung für Absender von eingeschriebenen resp. mit Geldwerth deklarirten Briefen diene die Mittheilung, daß sie nicht, wie meist üblich, un=

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ter dem Worte "Eingeschrieben" oder der Werthangabe einen dicken Strich ziehen, da es schon mehrfach vorgekommen ist, daß diese geschlossene Linie Veranlassung zu einem verbrecherischen Eröffnen des Briefs gegeben hat, indem mit einem feinen Messer dem Striche entlang geschnitten und der Brief seines Inhalts beraubt, alsdann der Brief wieder zugeklebt und der Tintenstrich nachgezogen worden ist.
- Warnung. Vor dem Abpflücken von Blumen von fremden Gräbern kann nicht eindringlich genug gewarnt werden. In Berlin wurde vor kurzer Zeit eine bisher unbescholtene 80 Jahre alte Wittwe wegen dieses Vergehens zu einem Tage Gefängniß verurtheilt. Eine ungleich härtere Strafe traf einen Mann in Dobrilugk, der Blumen von Gräbern entwendet hatte, die mit Gittern umgeben waren; er erhielt dafür 4 Jahr Zuchthaus.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Müllers Heinrich Meyn zu Mannhagen wird den etwaigen Schuldnern des Cridars die Zahlung an denselben bei Strafe doppelter Zahlung hiermit untersagt und wird bemerkt, daß die Masse durch Inventarisirung bereits sicher gestellt, auch in der Person des Hauswirths Heinrich Nehls zu Mannhagen ein interimistischer Curator bonorum bestellt worden ist.
Zur Beschlußfassung über die Fortsetzung der Wirthschaft und die Bestellung der Frühjahrssaat auf den zur Concursmasse gehörigen, zu Mannhagen und Panten belegenen Grundstücken steht ein Termin auf

Donnerstag den 6. März d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Concursgerichte an, zu welchem die Meyn'schen Hypothekengläubiger, welche sich eventuell durch Vorlegung ihrer Originalhypothekenscheine auszuweisen haben, unter dem Nachtheile hiemit geladen, daß die Ausbleibenden an die Beschlüsse der Erschienenen gebunden sein sollen.
Schönberg, den 17. Februar 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Kaufmanns Ferdinand Seelig hieselbst steht zwecks Berathung und Beschlußfassung der Gläubiger über die Aufgreifung der noch mit einzelnen Seelig'schen Schuldnern schwebenden Processe ein Termin auf

Mittwoch den 19. März d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Concursgerichte an, zu welchem die nicht präcludirten Seelig'schen Gläubiger unter dem Nachtheil hiemit geladen, daß die nicht erscheinenden an die Beschlüsse der erschienenen gebunden sein sollen.
Schönberg, den 19. Februar 1879.

Großherzogl. Justiz=Amt der Ladvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction.

im Vitenser Forste, Revier: Cordshäger Holze am Mittwoch den 5. März 1879 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichhester zu Nutz= und Pfahlholz tauglich
Buchen Klafterholz
Buchen Zweigholz
Fichten zu Rüstbäumen, getrennten Schleeten, Wesebäumen, Schleeten und Leiterbäumen tauglich.
Versammlung Morgen 9 Uhr auf der Kreuzschneiste in den hohen Buchen.

Großherzogl. Forst=Inspection Rehna.
                          I. A. L. Wiegandt, Förster.


Holz=Auction.

Am Montag den 3. März, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Reimers zu Schlagsdorf nachstehend verzeichnete Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

1. Aus dem Mechower Holze.

2 eichen Blöcke,
46 eichen Wagendeichseln,
2 Rmt. eichen Knüppel,
2 Fuder starkes eichen Durchforstholz,
2 Fuder eichen Zweigholz,
16 Rmt. buchen Kluft= und Knüppel,
75 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz.

2. Aus dem Seebruch.

3 Rmt. buchen Kluft
26 Fuder buchen Durchforstholz
6 Stück fichten Blöcke
10 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel
70 Stück tannen Schalbretter.

3. Aus den Hasselbüschen.

ca. 25 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz.
Schönberg den 24. Februar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Zur Beachtung.

Am Dienstag nächster Woche wird der Termin für die heute, wegen der unpassirbaren Wege ausgesetzten Holz=Auction aus dem Heidenholze bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 27. Februar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Zur Publication des von der Ehefrau des Erbpächters Peter Heinrich Voß in Zehmen, Catharina Maria geb. Retelsdorf aus Gr. Mist, errichteten, bei mir deponirten Testamentes, setze ich nach dem am 8. Februar c. erfolgten Ableben der Testatrix einen Termin in meiner Wohnung an auf

Mittwoch den 4. März c.
Morgens 11 Uhr,

und werden etwaige Interessenten zu demselben hierdurch geladen.
Schönberg den 24. Februar 1879.

E. Wohlfahrt, Advocat,       
als Notar.                      


Statt besonderer Meldung.

Heute Nachmittag 3 Uhr wurden wir durch die Geburt eines kräftigen Knaben erfreut.
Schönberg, den 27. Februar 1879.

Oberförster Hottelet u. Frau.       


India Soya a Glas 75 Pfennig (Mecklenburg).
Nonpareille Cappern a Glas 65 Pfennig (Mecklenburg).
Vanille-Zucker, vortheilhaft zu Bäckereien,
Mehlspeisen, Eis etc. a Glas 60 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


f. Cakes von A. H. Langnehse
Hamburg, a Pfund. 1, 1,20, 1,40, 1,50 M.
empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Portraits

lebenstreu in Oelfarbe auf Photographie von Cabinet bis Lebensgröße zu verschiedenen Preisen; directe Aufnahme wie auch Vergrößerungen nach kleinen Bildern, unter Garantie der Aehnlichkeit

im photographischen Atelier
von
Carl Kindermann,
Lübeck, Breitestraße Nr. 788.


Danksagung.

Den Bürgern, insbesondere dem Vorstande der Armenkasse und den Behörden, sagen wir für die Mildthätigkeit, die sie uns bei dem schlechten Wetter in jeder Hinsicht angedeihen ließen, unsern herzlichsten Dank.
Zu jeder Zeit wird uns die Stadt Schönberg in bestem Andenken bleiben.

Alle auf der Herberge zu Schönberg befindlichen reisenden Handwerksburschen.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 17 Seite 4]

Den Interessenten unserer Gesellschaft machen wir hierdurch die Mittheilung, daß nach statutenmäßigem Ausscheiden des vorsitzenden Aeltermanns L. Vock, der Schulze J. Boye zu Rabensdorf wiederum zum vorsitzenden Aeltermann - Director - und ebenso, nach Ausscheiden des Aeltermannes Claasen=Schlagbrügge der Hauswirth und Schmiedemeister Kindt zu Mechow wiederum zum Aeltermann für den dortigen District ernannt ist.
Schönberg, den 24. Februar 1879.

Direction der Viehversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
I. A.: Wilh. Heincke.


Die Erzeugnisse
der Königlich Preussischen und Kaiserlich Oesterreichischen
Hof-Chocolade-Fabrikanten
Gebrüder Stollwerck
in Cöln a. Rh.,
Filialen in Frankfurt a. M, Breslau und Wien,
verdanken ihren Weltruf der gewissenhaften Verwendung von nur besten Rohmaterialien und deren sorgfältiger Bearbeitung.
Die Original 1/4- und 1/2- Pfund-Packungen sind mit Preisen und Garantie-Marke (rein Cacao & Zucker) versehen.
Die Fabrik ist brevetirte Lieferantin:
I. I. M. M. des Kaisers Wilhelm, der Kaiserin Augusta, Sr. Kaiserl. u. Königl. Hoh. des Kronprinzen, Sr. Kaiserl. u. Königl. apostol. Majestät Franz Joseph, sowie der Höfe von England, Italien, der Türkei, Bayern, Sachsen, Holland, Belgien, Baden, Sachsen-Weimar, Mecklenburg, Rumänien und Schwarzburg.
10 goldene, silberne und broncene Medaillen.
Stollwerck'sche Chocoladen & Cacaos
sind in allen Städten Deutschlands zu haben, sowie auch an den Haupt-Bahnhof-Büffets.
In Schönberg bei F. Lundwald.      In Herrnburg bei Joachim Kleinfeldt.


Besserung bei Husten und Athembeschwerden!

        Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau.

Lippersdorf bei Forchheim, 31. August 1878.        

Senden Sie mir nochmals 5 ganze Flaschen Fenchelhonig*) unter Postvorschuß. Von letzter Sendung theile Ihnen auf Verlangen mit, daß bei meiner Frau, welche an Husten und Athembeschwerden litt, nach Verbrauch dreier Flaschen Besserung eintrat u. s. w.

Achtungsvoll Carl Aug. Fritsch, Hausbesitzer.       

        *) Allein echt in Schönberg bei Buchbinder C. Sievers.


Fritz Reuter,
Lustspiele & Polterabend-Gedichte
Ergänzungsbände
zu seinen sämmtlichen Werken.
Billige Ausgabe in 4 Lfgn. a 75 Pfennig (Mecklenburg)., oder in 2 Bdn. (geh.) a 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
In eleg. grün. Bd. geb. a 2 M. 10 Pfennig (Mecklenburg)., in rothem Prachtbd. geb. a 2 M. 40 Pfennig (Mecklenburg).

Obige Ergänzungsbände schließen sich in Format und Ausstattung genau der Volksausgabe an.

Leipzig.                                                     C. A. Koch's Verlag.


Knaben, welche die hiesige Realschule besuchen sollen, kann zu nächstem Ostern gute und billige Pension nachgewiesen werden durch den Director Dr. Schildt.
Schönberg, 24. Februar 1879.


Zu Ostern wird noch ein Mädchen gesucht von

                          J. Ludw. D. Petersen.

Schönberg, den 23. Februar 1879.


Hiedurch mache ich bekannt, daß ich den über meine Hofstelle führenden Schleichsteig, nach Demern führend, hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.

Büdner Burmeister,       
in Schaddingsdorf.        


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Gastwirthen oder sonstigen soliden Personen ist der Verkauf eines überall leicht verkäuflichen guten Artikels bei hoher Provision zu übertragen. Franco Offerten sind innerhalb 8 Tagen sub M. P. 800 postlagernd Carlsruhe (Baden) zu richten.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 2. März.

Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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