No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Februar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 10 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Braunschweigischen Erbfolgefrage haben sich nun, wie aus London berichtet wird, auch die englischen Kronjuristen zu äußern gehabt. Ihrer Meinung nach sind die Ansprüche des Herzogs von Cumberland nicht gesetzlich bei Seite zu schieben. Er ist der nächste Erbe. Im Falle seines Todes oder Verzichtes kommt der Herzog von Cambridge und nach ihm die Württemberger Dynastie an die Erbreihenfolge.
Für die Erbprinzessin Charlotte von Meiningen und die Prinzessin Luise von Oldenburg, die Töchter des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, ist die Abhaltung von Kirchengebeten angeordnet worden.
Am Donnerstag trat der Justizausschuß des Bundesraths zusammen, um über den Gesetzentwurf betreffend die Strafgewalt des Reichstages zu berathen.
Eine kaiserliche Verordnung beruft den Reichstag, zum 12. k. M. nach Berlin zusammen.
Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, durch welche die Einfuhr einer ganzen Reihe solcher Gegenstände aus Rußland, die Ansteckungsstoffe übertragen könnten, verboten ist.
Der Bundesrath ist durch den Reichskanzler aufgefordert worden, alsbald sich über die dem Kaiser zu unterbreitenden Vorschläge zur Berufung der Mitglieder des Reichsgerichts schlüssig zu machen. Es liegt in der Absicht, die Ernennungen schon vor dem 1. April zu bewirken, um den Berufenen möglich zu machen, alsbald für ein Unterkommen in Leipzig zum 1. October d. J. zu sorgen.
Auch die deutsche Presse ist mit einer Vorlage des Reichskanzlers bedacht. Schon am 8. Okt. v. J. sprach der Kanzler beim Sozialistengesetz im Reichstage von der "Gefälligkeit der Post, wohlfeile Blätter für 4 Sgr. Porto das ganze Jahr lang viele hundert Meilen weit durch das Land zu fahren". Diese "Gefälligkeit" soll nun (nach der "Brsl. Morgen=Zeitung") durch eine erhebliche Vertheuerung der Postprovision für Zeitungen beseitigt werden. Die Vorlage ist bereits in der Ausarbeitung begriffen.
Rußland. Die russischen Blätter bringen Mittheilungen über allerlei Vorschläge und Vorgänge in Betreff der Pest. Eine Versammlung von Aerzten in Petersburg beschäftigte sich am 27. Januar mit dem Plane, die Stadt Petersburg gegen die Gefahr zu schützen und zu diesem Zwecke ein Pestcomitee zu errichten. Es wurde auf die Gefahr aufmerksam gemacht, welche beim Aufgehen des Frühlings von den bedeutenden industriellen Centren Südrußlands her drohe, nämlich Rostow am Don, sowie dem ganzen Ufer des Don. Die Atmosphäre sei dort mit Aufgang des Stromes von jeher verpestet durch die Lage, die vielen Fischer am Ufer und die in elenden Hütten wohnende Bevölkerung. Rostow sei Sommers erfüllt von den Miasmen seiner vielen Talgsiedereien und von einer elenden Arbeiterbevölkerung, die von allen Seiten dorthin zusammenströme. Die Verbindung mit Zarizyn sei die bequemste. Zuletzt werden nach dieser Seite hin Vorsichtsmaßregeln gefordert mit dem Bemerken, daß solche Einrichtungen natürlich zweckmäßig herzustellen wären, und nicht so, wie beispielsweise bei dem neu errichteten Corden von Zarizyn vorgekommen sei, "wo die Soldaten Jedermann für 10 Kopeken durch den Cordon lassen."
Frankreich. Mac Mahoun der bisherige Präsident von Frankreich, konnte und wollte seiner Ueberzeugung nach den Vorschlägen nicht zustimmen, die ihm seine Minister machten, er wollte die obersten Kommandostellen im Heere nicht mit Leuten besetzen, die ihm die republikanische Majorität vorschlug - er reichte am Donnerstag Nachmittag seine Entlassung ein. Der Congreß, bestehend aus den Mitgliedern des Senats und der Deputirtenkammer, trat sofort zusammen, nachdem auf Vorschlag Gambettas sich sämmtliche Gruppen der Linken über die Candidatur Jules Grevys, des bisherigen Präsidenten der Deputirtenkammer, geeinigt hatten, ist der Letztere mit 563 (von 705) Stimmen zum Präsidenten der Republik für die nächsten sieben Jahre gewählt. Mac Mahon war einer der ersten, welche den neuen Präsidenten beglückwünschten. An Stelle Grevys wurde Gambetta zum Präsidenten der Deputirtenkammer gewählt. Jules Grevy, der neue Präsident der französischen Republik, ist 69 Jahre alt und hat eine rein republikanische Vergangenheit seine persönlichen Eigenschaften haben ihm selbst die Achtung seiner politischen Gegner gesichert.


- Die Verordnung, betreffend Beschränkungen der Einfuhr aus Rußland, ist in der letzten Nummer des "Reichsanzeiger" publicirt. Es betrifft bekanntlich die Einfuhr von gebrauchter Leib= und Bettwäsche, gebrauchten Kleidern, Hadern und Lumpen aller Art, Papierabfällen, Pelzwerk, Kürschnerwaaren, Fellen, Häuten, Ziegenleder, und Schafleder, Blasen, Därme, Filz, Haaren, Borsten, Federn, Kaviar, Fischen und Sarepatbalsam.
- Die Pesterkrankungen, welche am Bosporus vorgekommen sein sollen, werden neuerdings entschieden in Abrede gestellt, dagegen soll die Cholera in der asiatischen Türkei bedeutend um sich greifen.
- Aus Berlin wird der "Weserzeitung" berichtet, daß man dort einer verrätherischen Mittheilung wichtiger militärischer Geheimnisse an eine fremde Macht auf die Spur gekommen sei und daß die verdächtige Persönlichkeit bereits in Haft sich befinde. Auch die "Börsenzeitung" erklärt die betreffenden Gerüchte für nicht unbegründet. Von anderer Seite werden dieselben als leere Erfindung bezeichnet.
- Am 1. Februar fand der Schluß der Verhandlungen des Kriegsgerichts in Sachen "Großer Kurfürst" statt. Am Schlusse der Satzung ermahnte der Präses, den Bestimmungen gemäß, die Richter, die Entscheidung geheim zu halten, bis eine Allerhöchste Bestätigung des Urtheils erfolgt sei.
- Die nach dem Heerde der Pestepidemie in Rußland abgehende Deutsche Commission besteht aus Prof. Dr. Hirsch, Oberstabsarzt, Semmelbrod und Dr. Kissner aus Halle.
- Wie es neuerdings in Berlin heißt, erbt die Wittwe des kürzlich verstorbenen Prinzen Heinrich

[ => Original lesen: 1879 Nr. 10 Seite 2]

der Niederlande, die Tochter des Prinzen Friedrich Carl von Preußen, Werthe im Betrage von Vierzig Millionen Holländischen Gulden nebst 3 Schlössern, die das Privaat=Eigenthum ihres verstorbenen Gatten waren.
- In Paris liegt der Schnee 50 Centimeter hoch. Der Straßenverkehr ist äußerst schwierig; die Wagen fahren nur im Schritt. Die Stadtverwaltung bietet Alles auf, um den Verkehr zu erleichtern, und Tausende von Karren schleppen den Schnee nach der Seine; aber die Mittel der Seine=Präfekten stehen zu dem Unwetter nicht im richtigen Verhältniß. Die Seine ist fast überall in ihr Ufer zurückgetreten und die Schifffahrt wurde wieder aufgenommen. Folgt rasches Thauwetter, so ist schweres Unglück zu befürchten, da es in dem ganzen Seine=Thal ungewöhnlich stark geschneit hat und noch schneit.
- In Berlin hat in Folge der in Astrachan ausgebrochenen Pestepidemie der Verbrauch von Caviar fast gänzlich aufgehört, so daß die Händler große Verluste befürchten, da bekanntlich der Caviar leicht verdirbt. Auf die Börsen haben die Pestgerüchte eine nachtheilige Einwirkung gehabt und die Course herabgedrückt.
- Wiederum soll eine Eisenbahn=Ladung Erbsen, von Rußland kommend, an der preußischen Grenze mit Beschlag belegt sein, weil dieselbe durchaus Wurm krank ist und aus jeder einzelnen Erbse ein lebender Käfer von dunkelgrauer Farbe fällt. Sobald die Erbse geöffnet ist. Beim Kochen dieser Erbsen schwimmen die Käfer zu Hunderten im Topfe herum.
- Aus Warschau wird berichtet, daß in den Weichsellanden das russische, meist am kaspischen Meere gewonnene Petroleum das amerikanische fast ganz verdrängt hat, weil es der Zolldifferenz wegen billiger ist und an Qualität dem amerikanischen mindestens gleichkommt.
- Eins der größten Wunder, welche man neuerdings im Schooße der Erde entdeckt hat, ist die Riesenhöhle von Luray im Hawkshillthale im nordamerikanischen Staate Virginien. Sie erstreckt sich mehrere Meilen unter der Erde hin, enthält unterirdische Seen, die prächtigsten Tropfsteingebilde zum Theil in wunderbaren Formen, riesige Corridore und Galerien von weißem Gestein und farbenschimmernde Kristallbildungen, Zu den bemerkenswerthesten Sehenswürdigkeiten zählt man außer vielen anderen die Elfenquelle, einen Becken aus weißem Gestein mit hellem frischen Wasser, von hohen Tropfsteinwänden umgeben, ferner die aus Tropfsteinsäulen gebildete Riesenhöhle, und die Orgel, deren Pfeifen, aus cylinderförmigen großen Stalaktiten bestehend, einem auf geraume Entfernung vernehmbaren Ton geben, wenn sie mit einem harten Gegenstande angeschlagen werden.
- In München wurde am 28. Januar in einem Laden ein als Bauer verkleideter Falschmünzer verhaftet als er im Begriff stand, größere Mengen von falschen 5 Mark=Goldstücken in Papier sich umwechseln zu lassen.
- Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt nach gemachten Beobachtungen bei Geistlichen 65, Gelehrten und Landleuten 61, Militärpersonen 59, Juristen 58, Künstlern 57 und Aerzten 56 Jahre. Nach den Ländern classificirt: für Rußland 21, für Preußen 29, Schweiz 34, Frankreich 35, Belgien 36 und Frankreich 38 Jahre. Diese letzteren scheinbar viel ungünstigeren Zahlen erklären sich leicht durch die große Sterblichkeit vor erreichtem 20. Jahre. Wir können die gesammte Einwohnerzahl auf Erden zu Tausend Millionen abschätzen, davon sterben jährlich 33,333,333, täglich 91,824, stündlich 3730, in jeder Minute 60. Einer also per Secunde. Von diesen täglich und stündlich Sterbenden steht der vierte Theil noch im Kindesalter, zwei Viertel, also die Hälfte, vor dem 20. Lebensjahr. Von Tausend erreichen 10 das 65., 2 das 80. und einer das 100. Jahr. Kurz, wie unser Leben sein mag, erscheint es doch lang im Vergleich mit dem Leben Derer, die mit uns die Erde bewohnen. Nur der Wallfisch, der Elephant, einige Vögel und Reptilien leben länger als der Mensch. Das Rhinoceros lebt 70 Jahre, das Kameel 50, der Hirsch 30, die größeren Katzen, die Rinder, das Pferd, der Esel gegen 25, der Hund und sein Geschlecht 18, Schafe, Ziegen, Gazellen etc. 12, die Katze 10, Hasen, Kanienchen, Meerschweinchen höchstes 8, Mäuse 5-6 Jahre etc.
Honig als Mittel gegen aufgesprungene Hände. Honig mit frischer, ungesalzener Butter oder mit Glycerin gemischt und auf die aufgesprungene Haut zu wiederholten Malen aufgetragen, beseitigt das Uebel, wie Versuche hinreichend bekunden, in kurzer Zeit.
Merkwürdige Eigenschaft des Petroleums. Hochgradiges Petroleum ist ein vortreffliches Mittel, um die der Feuchtigkeit und dem Wasser ausgesetzten Gegenstände von dem Anhaften des Eises zu bewahren. Die größten Gegenstände, wie Wassermühlenräder, Windmühlenflügel, Holzkrahne werden, wenn sie im trockenem Zustande mit Petroleum getränkt, weder gefrieren, noch Eis ansetzen. Manchem Industriellen dürfte mit dieser Entdeckung ein weitgehender Vortheil im Winter geboten werden.
Die Klebegürtel bei Aepfelbäumen gegen den dem Obste so gefährlichen Frostspanner - sagt die "Hannoversche landwirthschaftliche Ztg." - wird leider noch viel zu wenig angewendet. Den zu diesem erforderlichen Leim - Brumata=Leim - kann sich jeder so gut wie kaltflüssiges Leimwachs billig selbst bereiten; zu diesem Leim nimmt man 1 Theil gewöhnliches Harz oder Colophonium, schmilzt dasselbe und setzt ihm unter stetem Rühren ebensoviel Rüböl zu, läßt es einige Minuten auf gelindem Feuer stehen, damit ist es fertig. Bei recht kalter Witterung nimmt man etwas mehr Oel, bei warmer etwas weniger; es ist aber besser, die Masse nicht zu dünn zu machen, damit sie nicht so leicht an dem Papier herunterläuft. Das Pfund dieses Leims kostet 30 bis 40 Pf. Zuthaten; er ist dem Theer vorzuziehen, weil der nicht lange klebt, während diese Masse lange bei jeder Witterung klebrig bleibt.


Getreide=Wochenbericht, Hamburg, den 3. Februar.

Amerikas Preise gingen zurück und die Ausfuhr stockte ganz. In England stehen Notirungen unverändert, allein das Geschäft war leblos dort. Auch Frankreich, Belgien und Holland klagen über große Ruhe und die Woche verlief dort zu unveränderten Preisen. Am Rhein und in Süddeutschland, sowie in Oesterreich=Ungarn mußten Notirungen weichen, aber auch dort war wenig Umsatz. Hier ist es anhaltend still und leblos. Für Weizen ist die Tendenz matt und nur zu kleinen Preisen waren die offerirten Parthien zu begeben. In Roggen ist durchaus kein Geschäft und auch für Gerste ist es schwer Käufer zu finden. Von Hafer wurden einige Pöste zu vorwöchentlichen Preisen begeben. Auch für diesen Artikel ist wenig Frage.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Schönberg verstorbenen Schlächtermeisters Daniel Stockfisch, ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen sind, auch inzwischen ein interimistischer Güterpfleger bestellt worden, mittelst des gegenwärtigen Proclams ein Liquidations=Termin auf

Sonnabend den 8. Februar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Schlächtermeister Daniel Stockfisch zu Schönberg oder dessen Hinterlassenschaft zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf

Dienstag den 4. März 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem hiesigen Justiz=Amte anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Daniel Stockfisch'schen Gläubiger unter dem ein für

[ => Original lesen: 1879 Nr. 10 Seite 3]

alle Mal angedroheten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machendem Vergleichsvorschläge - wobei etwaige Ablehnungen und Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hierdurch geladen werden.
Schließlich wird den etwaigen Daniel Stockfisch'schen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an die Daniel Stockfisch'schen Erben, sondern nur an das unterzeichnete Justiz=Amt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 16. November 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen, betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des wailand Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder zu Lüdersdorf giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 24. d. M. abgehalten Liquidations=Protokoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Akten docirt worden, hierdurch zu Recht den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche an den Winkenwerder'schen Nachlaß Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der gegenwärtigen Concursmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren hiemit praecludirt.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 27. Januar 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Lockwisch belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Joch. Kröger daselbst wird hiermit zur öffentlichem Kenntniß gebracht, daß auf das Liquidations=Protocoll vom 25. d. M. der Präclusivbescheid sofort im Termin erlassen und publicirt ist.
Schönberg, den 27. Januar 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Lockwisch belegene Vollstelle des Hauswirths Heinrich Maack daselbst wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am 25. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll sofort im Termin der Präclusivbescheid erlassen und publicirt ist.
Schönberg den 27. Januar 1879.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Concurseröffnung
und
Gläubigeraufruf.

Es ist über das Vermögen des Parcelisten Heinrich Friedrich Adolph Mirow in Kl. Zecher, mittelst Erkenntnisses vom heutigen Tage der förmliche Concurs der Gläubiger eröffnet worden.
Ansprüche und Forderungen jeglicher Art an den genannte Gemeinschuldner sind zur Vermeidung der Ausschließung

am 7. März d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor hiesigem Gericht anzumelden und zu bescheinigen, wobei Auswärtige Actenbevollmächtigte am Gerichtsorte zu bestellen haben, wiedrigenfalls ihnen solche Gerichtswegen werden bestellt werden.
Zugleich wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse gehörenden, in Kl. Zecher gelegnen Landstelle (cr. 39 Morgen Acker und 12 Morgen Buschkoppel) erster Termin auf

den 12. Februar d. J.,
Vormittags 11 Uhr

zweiter Termin auf

den 7. März d. J.
Vormittags 11 Uhr,

dritter und letzter Termin auf

den 4. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Gericht anberaumt und werden Kaufliebhaber geladen.
Als Güterpfleger ist der Gemeindevorsteher Hufner Carsten Mirow in Kl. Zecher bestellt worden.

Ratzeburg, den 18. Januar 1879.
Königliches Amtsgericht.
Sachau.


Die heute erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau von einem gesunden Töchterchen erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen.
Schönberg, den 1. Februar 1879.

Koeppen.;                  
Landvogtei=Registrator.       


Statt besonderer Meldung.

Heute entschlief zum ewigen Frieden nach langen, schweren Leiden meine geliebte Frau Anna, geb. Rußwurm.

Dr. Arndt.       

Ratzeburg, den 2. Februar 1879.


Die Wohnung nebst Garten des verstorbenen Schlössermeisters Bötcher zu Schlagsdorf soll vermiethet und daß Land ca. 2 Schfl. groß sowie die kleine Wiese desselben sollen auf mehrere Jahre verpachtet werden. Reflectanten wollen sich innerhalb 14 Tagen melden bei dem unterzeichneten Vormund.

Handelsmann J. Burmeister,       
zu Schlagsdorf.                 


Auf dem Hofe Löwitz bei Rehna werden zu Ostern d. J. zwei Mädchen für die Holländerei gesucht.


Ich erlaube mir, ein geehrtes Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß ich meine

Maskengarderobe

vollständig neu, und höchst elegant eingerichtet habe und empfehle dieselbe zu den bevorstehenden Bällen auch jeder geschlossenen Gesellschaft so angelegentlichst wie ergebenst.
Schwerin, Schusterstraße Nr. 8.

C. Maack.       


Günstige Gelegenheit.

Um Jedem, auch dem Minderbemittelten, Gelegenheit zum Ankauf einer guten und soliden Uhr zu bieten, haben wir uns entschlossen, Beamten, Kaufleuten, Lehrern, Gewerbtreibenden sowie allen sonstigen sicheren Personen Uhren unter den nachstehenden Bedingungen zu liefern:

1. Gute silberne Cylinderuhr, 4 Steine, Preis 20 Mk. - Zahlbar in monatlichen Raten a je 5 Mk.
2. Schwere silberne Cylinderuhr, Remontoir, 8 Steine, Preis: Mk. 30. - Zahlbar in monatlichen Raten a je 5 Mk.
3. Sehr gut vergoldete Cylinderuhr, 8 Steine, auch sehr als Damenuhr sich eignend, Preis: Mk. 40. - Gegen erstmalige Einsendung von Mk. 10, und darauf folgende monatliche Ratenzahlungen von je 5 Mk.
4. Prachtvolle massivgoldene Ancre=Uhr, Remontoir, 12 Steine, Preis: Mk. 90. - Gegen erstmalige Einsendung von Mk. 20, und darauf folgende monatliche Ratenzahlungen von je 10 Mk.
Jeder Käufer einer Uhr erhält einen Garantieschein auf die Dauer von 2 Jahren. Die Uhren werden stets nach Erhalt der ersten Einsendung dem Besteller franco zugesandt. Bei nicht regelmäßiger Einhaltung der monatlichen Ratenzahlungen erlischt das Recht auf diese Begünstigung und der ganze noch schuldige Restbetrag wird sofort und auf einmal zahlbar.
Wir enthalten uns jeder weiteren Anpreisung und bemerken nur noch, daß wir bei Nichtconvenienz bereit sind, Jedermann den eingesandten Betrag gegen franko Retournirung der Uhr wieder zurückzuzahlen.

Hochachtungsvoll
Fr. Renard & Eder.
Paris,
Nr. 100. Boulevard de Rochechourard, Nr. 100.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 10 Seite 4]

Bis Ende Februar:
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Ausführliche Gebrauchsanweisung auch bei Entnahme der kleinsten Büchse gratis.


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Liebig's Fleischextrakt
Malzextrakt, mit u. ohne Eisen
Pepsinwein nach Liebreich.
Condensirte Milch.
Nestle's Kindermehl.
Entöltes Cacaopulver.
Chokolade.
Emser=Pastillen.
Vichy=Pastillen.
Biliner=Pastillen.
Glycerinseife.
Gallseife.


Zur gefälligen Beachtung.

Von heute an berechne sämmtliche Stoffe, worunter noch einige Winterpaletots und Confirmanden=Anzüge zu und unter Einkaufspreis, bei comptanter Bezahlung, um gänzlich wieder damit zu räumen.

H. H. Meier,            
Herren=Kleidermacher.       

Schönberg, im Januar 1879.


Besen
Kopenhagener Piassava=Besen,

prima 4 5 6 6 6 6 in Breite Reihen
Waare 10 12 15 11 13 15 in Länge Reihen
Dtz. M.    4/88    5/75    6/55    6/0    6/75    7/60

empfehlen bei Dutz.=Abnahme gegen contant zu obigen Fabrikpreisen, sowie auch Büttenschrupper und Besenstiele billigst.

Müller und Reinboth, Lübeck.


Beste flüssige Copenhagener
Butterfarbe
in Flaschen zu a 1, 1/2, und 1/4 Liter
empfiehlt zu Fabrikpreisen                          
                                                    Aug. Spehr.


Technicum Mittweida.
(Sachsen.) - Höhere Fachschule für Maschinen-Ingenieure und Werkmeister. Vorunterricht frei.
Aufnahmen: Mitte April u. October.


Dienstag, den 4. Februar 1879.
Großer Maskenball

wozu meine Freunde von Stadt und Land ergebenst einlade.

J. Boye.       

Anfang präcise 7 Uhr.
NB. Maskenbillets und nummerirte Sitzplätze sind bei Herrn Cigarrenmacher Rieckhoff und in meiner Wohnung zu haben.

Von Montag den 3. Februar cr. an steht die neue, elegante Maskengarderobe des Herrn Offenhäuser aus Lübeck zum Preise von 1 Mk. bis 12 Mk. dem geehrten Publikum zur Verfügung.

D. O.       


Perrücken für Maskenbälle

für Herren und Damen werden vermiethet, auch nach Wunsch angefertigt und wieder zurückgenommen, auch Bärte, Zöpfe, Locken u. s. w. Haarpuder in Weiß, Gold, Silber und brillant

empfiehlt
                          E. Söhlbrandt.


Am 7. Februar d. J.
Ball
des Pogetzer Versicherungs=Vereins
beim Herrn Gastwirth Kaven
                          Der Vorstand.
                          Schneiderm. Bruhn u. Schneiderm. Möller.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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