No. 9
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Januar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 9 Seite 1]

Getreidezölle.

Der Frankfurter Friede, der in politischer und finanzieller Hinsicht so außerordentlich günstig für Deutschland war, stellte in handelspolitischer Beziehung fest, daß zwischen Deutschland und Frankreich das Recht der "meistbegünstigten Nation" gelten sollte. Diese Formel ist für Deutschland ziemlich verhängnißvoll, indem alle Vortheile und Concessionen, die unsere Regierung im Handelsverkehr anderen Staaten macht, auch Frankreich zu Gute kommen müssen. Ein Meistbegünstigungsvertrag schließt dies nämlich ausdrücklich ein. Wenn man nun erwägt, daß Frankreich uns an Capital und an der Entwickelung der Industrie um ein gut Stück voraus ist, so würden wir selbst bei gleich hohen Eingangszöllen ihm gegenüber stets im Nachtheile sein, weil in Frankreich der Schulzwang nicht existirt und die Kinder und Frauenarbeit eine viel größere Ausdehnung erlangt hat, als bei uns zu Lande.
Mit geringen Ausnahmen gehen die landwirthschaftlichen Artikel bei uns frei ein und das Ausland macht in diesem an Deutschland ein brillantes Geschäft. Rumänien beispielsweise, das uns jährlich für etwa 6. Mill. Industriewaaren abnimmt, liefert uns in demselben Zeitraum (nach dem Durchschnitt der Jahre 1873-76 berechnet) für etwa 58 Mill. Getreide. Und in unseren Grenzen liegt die Landwirthschaft, die den Grundpfeiler des Staates bilden sollte, total danieder. Ihr kann nur durch Getreidezölle geholfen werden.
Als Amerika anfangs der 60er Jahre auf landwirthschaftliche Artikel (durchschnittlich) 20 % Eingangszoll legte, da riefen unsere Freihändler: Amerika ruinirt seine Landwirthschaft! Heute dagegen steht die Welt erstaunt vor den Resultaten. Seine Papiere standen einst ca. 36 %, heute pari; die Baarzahlungen sind ebenfalls wieder aufgenommen. Für 258 Millionen Dollars hat dieses Land mehr aus= als eingeführt. England mußte seinen Discont - ein unerhörter Fall auf 6 % erhöhen, um den Goldabfluß dahin zu mäßigen. Unterdessen zog Amerika seine Staatspapiere an sich und hörte mehr und mehr auf, Europa und auch uns zinspflichtig zu sein.
Dank unserm Zollvereinstarif hatten wir bis 1865 ein großes Nationalvermögen erworben, wir haben dazu Milliarden von Frankreich empfangen und dennoch sehen wir heute auf allen Seiten, im Reich, wie in den Einzelstaaten, bei den Kommunen, den Aktien= und Privatgesellschaften Deficits! Was uns in erster Linie Noth thut, das sind hohe landwirthschaftliche Zölle. Hat sich unsere Reichsregierung erst zu diesem kühnen Schritt entschlossen, - und der Reichskanzler hat seinen Willen dazu bereits kundgegeben - dann haben wir auch die ferneren Mittel in der Hand, uns aufzuhelfen.
Wird auf dieser Grundlage unser autonomer Tarif festgestellt, dann können wir uns stolz umsehen und sagen: "Ihr Nachbarn, wir haben unsere Landwirthe höher geschützt, als wirklich nöthig ist; in den nächsten 10 Jahren kann unsere Landwirthschaft bei der allergrößten Anstrengung sich nicht so weit entwickeln, um so viel zu liefern, als Deutschland gebraucht. Hier können wir euch Etwas bieten. Wir können nun mit Euch einen Vertrag abschließen; nehmt Ihr von uns Industriewaaren, so sollt Ihr zu billigeren Zöllen Euer Getreide bei uns einführen." Nur auf diese Weise können wir uns aus der handelspolitischen Sackgasse des Frankfurter Friedens wieder herausfinden. Zweitens aber haben wir den Vortheil, uns einen gesunden, consumfähigen Bauernstand zu erhalten.


Politische Rundschau.

Deutschland. Ein neues Verbrechen, Landesverrath, macht wieder viel von sich reden, obgleich darüber bisher nur unbestimmte Gerüchte in die Oeffentlichkeit gedrungen sind. Es heißt, der Angeschuldigte soll eine Person sein, von der man eine derartige That nicht hätte vermuthen können. Er befindet sich bereits, wie ferner gemeldet wird in Haft. Man bringt mit dieser Angelegenheit die Reise des sächsischen Kriegsministers nach Berlin in Zusammenhang. - Dr. Finkelnburg, der vom Reichskanzler nach Wien entsendet worden war, um mit Oesterreich gemeinsam Maßregeln gegen die Einschleppung der Pest zu vereinbaren, ist nach Berlin zurückgekehrt, nachdem das erwünschte Einverständniß mit den Sanitätsbehörden Oesterreichs und Ungarns erzielt worden ist.
Im preußischen Staatsministerium haben neuerdings darüber Erwägungen stattgefunden, ob das beschlagnahmte Vermögen des vormaligen Königs von Hannover nunmehr den preußischen Staatseinnahmen zuzuführen sei.
Das preußische Staatsministerium hat sich im Gegensatz zum Bundesrath, gegen das Tabacksmonopol und für die Gewichtssteuer ausgesprochen, dem Finanzminister wurde die Ausarbeitung einer betr. Vorlage überlassen.
Auf der Tagesordnung des am 8. Februar in Berlin zusammentretenden Congresses deutscher Handelskammern stehen folgende Thesen: Unzulässigkeit der Wiedereinführung des Prinzips der Zollpflichtigkeit aller über die Grenzen eingehenden Gegenstände, sodann: Ausfuhrzölle und Durchgangsabgaben sind in keiner Weise zulässig. Wie verlautet, beabsichtigt der Reichskanzler auch eine Vorlage an den Bundesrath wegen Erhebung von Durchgangsabgaben gelangen zu lassen.
Die Frage, ob die Communen berechtigt sind, die Inhaber von Wanderlagern und Veranstalter von Waarenauctionen einer besonderen Communalsteuer zu unterwerfen, wird nach einer Benachrichtigung der sächsischen Kreishauptmannschaften seitens des Ministeriums des Innern in der nächstem Zeit durch den Bundesrath entschieden werden. Es war das dringend nöthig, da in den verschiedenen Ländern eine ganz verschiedene Praxis herrscht.
Oesterreich. Endlich am Montag hat das Abgeordneten Haus dem Berliner Vertrage seine Zustimmung (mit 154 gegen 112 Stimmen) gegeben.
- Andrassy hat also endlich einen Sieg davon=

[ => Original lesen: 1879 Nr. 9 Seite 2]

getragen, bedeutender, als er und seine Freunde vermutheten.
Holland. In der Königsgruft der Kirche von Delft in Holland ist nun der Prinz Heinrich der Niederlande, ein ausgezeichneter und hochverdienter Mann, zu seinen Vätern versammelt. Die Leichenrede hielt der Hofprediger v. Koetsveld. Sie ist ein Muster in jeder Beziehung und lautet: "Es ist ein heiliger Grund, auf dem wir hier stehen, der heiligste in Niederland, denn hier unter unsern Füßen spricht der Stoff der Todten. Er erzählt uns die Geschichte Niederlands und Oraniens. Die vaterländische Geschichte predigt uns: "So geht die Welt vorbei, Gott allein ist groß." Fast ein halbes Jahrhundert blieb diese Gruft geschlossen und seit drei Jahren stehen wir zum sechsten Male hier. Heute, um einen der edelsten Söhne des Hauses Oranien zu empfangen. Was er im Leben als Seemann und als Statthalter von Luxemburg gewesen, Jedermann weiß es. Er war fromm und voll Aufopferung für seine Mitbürger. Sein Leben war arbeitsreich für Andere. Dem Könige war er ein treuer Bruder und der beste Unterthan. Als er kürzlich seine junge Gattin über die Grenze begleitete, sagte er ihr, sie solle Holland als ein zweites Vaterland betrachten, das gesegnet und groß ist durch die Freiheit. Als Mensch und Christ hat er stets Gott gedient. Sein Lebenswandel war unantastbar, er ist daher geschieden, ohne einen Feind zu hinterlassen. - Fahr wohl, Heinrich, Du guter, treuer Sohn von Oranien, gesegneter Engel aller Armen und der ganzen Niederlande. Selig sind die Todten, die im Herrn sterben etc." Sodann wandte sich der Geistliche an die Versammlung und sagte: "Ihnen, hochgeschätzter König, möge die Liebe Gottes und die Liebe des Volkes Linderung im Schmerze geben. Bitten wir zu Gott, sie erst im hohen Alter zu sich zu rufen. Fürsten und Abgesandte aus der Fremde, bringt die Botschaft in die Heimat, daß das kleine Niederland seine edlen Söhne in Ehren hält und Liebe und Treue die Leibwache des Thrones sind. Lasset uns beten zu Gott, daß er der armen Wittwe nach so kurzer und seliger Treue Trost sende. Möge Gott uns lehren, zu leben und sterben in seiner Gnade."
England. Den thatenlustigen Generälen in Afghanistan hat man die Weisung zugehen lassen, vorläufig von weiterem Vordringen Abstand zu nehmen. - In Kadahar ist inzwischen Gholam=Hussein, der eingeborene Abgesandte beim Emir von Kabul, in Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienste als Civilgouverneur eingesetzt worden - das erste Mal, daß ein Eingeborener (noch dazu von afghanischer Abstammung) in der anglo=indischen Verwaltung einen so hohen Posten erhalten hat. - Während in Afghanistan das Schwert Englands langsam in die Scheide zurücksinkt, ist bereits an einer anderen Stelle der Krieg entbrannt. Der König der Zulus (Südafrika) hat das Ultimatum der englischen Regierung abgelehnt und rückt nun mit 8000 Mann gegen die britischen Besitzung gen vor.


- Nach den neuesten aus Petersburg eingetroffenen Nachrichten werden II. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg Schwerin am Mittwoch den 5. Februar in Schwerin wieder eintreffen und wird das Erbgroßherzogliche Paar am 7. Februar in Ludwigslust und am
8. Februar in Schwerin einziehen, so daß die projectirten Hoffestlichkeiten dem entsprechend am 8. 9. und 10. Februar stattfinden.
- In einem Dubliner Krankenhaus wurde dieser Tage zum erstenmal der Versuch unternommen, Milch in das Blut eines aus Erschöpfung sterbenden Kranken überzuleiten. Der Versuch war erfolgreich. Obwohl der Kranke, als die Operation begonnen, augenscheinlich in den letzten Zügen lag, ist er seitdem genesen; es war ihm etwa ein Schoppen frisch gemelkter Milch in die Adern eingespritzt worden.
- Die Zahl der Musen ist 9 und die Zahl 9 spielt bei den Dichtern des vorigen Jahrhunderts eine bemerkenswerthe Rolle. Der Dichter Gleim wurde 1719, Lessing 1729, Schubart 1739, Goethe 1749, Schiller 1759, Ernst Moritz Arndt 1769, Lord Byron 1789 (wo die Musen zu Furien wurden), Heinrich Heine 1799 geboren. Und einen Dichte gab's, der liebte die süße Muße mehr als alle neuen Musen zusammen.
- Nach 14 Jahren. Vor 14 Jahren verschwand in Ober=Kre ein gewisser N. Niemand wußt, wohin der Mann gerathen war, und so setzte sich, da Tag für Tag, Woche für Woche verging, ohne daß N. zurückgekehrt wäre, die Ansicht fest, es sei ihm ein Unglück zugestoßen. Sein Weib und seine 2 Knaben betrauerten den Vater als todt und die vermeintliche Mutter ernährte und erzog die beiden Kinder so gut es eben ging. Vor Weihnachten saßen Mutter und Söhne gegen Abend in ihrem Stübchen: da klopfte es und herein trat ein Mann aus dem nahen Michle. Er war als Bote erschienen und fragte die Frau, ob sie geneigt wäre, ihren Mann wieder in Gnaden aufzunehmen. Man kann sich das Staunen der Mutter und Söhne vorstellen. Nach einigen Hin= und Hersagen machte sich der ältere Sohn auf, um den lieben Papa von Michle abzuholen. Der "verlorene" Vater sieht trefflich aus. Man hat an ihm keine wesentliche Veränderung bemerkt; nur fiel ihm anfangs das Böhmischsprechen etwas schwer; er mischte stets französische Wörter hinein. Durch 14 Jahre war er nämlich mit einer französischen Kunstreitergesellschaft als Musikus in ganz Frankreich herumgezogen, bis ihn endlich die Sehnsucht nach Hause trieb.
- In einem Frankfurter Gasthofe kehrten zwei Reisende ein, deren Musterkoffer ganz ähnlich waren. Am Sonnabend fuhr der Eine nach Darmstadt und der Andere nach Hanau, und der Hausknecht verwechselte die Koffer, was erst nach der Abreise bemerkt wurde. Nach ein paar Tagen kehrten beide zurück und der Wirth bat sie für die unangenehme Verwechselung um Entschuldigung. Beide waren sehr erstaunt und brachen dann in ein lautes Gelächter aus; denn auf ihrer ganzen Reise hatte kein Kunde Muster zu sehen verlangt und waren sie mithin auch nicht in der Lage, ihre Koffer zu öffnen. So ist jetzt der Geschäftsgang.
- Ueber eine neue Zahnoperation haben die Herren David und Magitot der französischen Akademie in Paris kürzlich Mittheilung gemacht. Es handelt sich um die Verpflanzung von Zähnen an Stelle ausgezogener. Ein so eingepflanzter gesunder Zahn soll in 10-12 Tagen festwurzeln. Von 62 solchen Operationen sollen dem Erfinder 57 gelungen sein.
- Auf dem Hausdach eines Gutsbesitzers in Ungarn hatte sich eine Storchfamilie angesiedelt. Einmal ließ der Herr einen Storch fangen und ihm ein eisernes Halsband anlegen, das die Worte trug: "Ex Hungaria colonia N. N." (aus einer ungarischen Colonie). Als im nächsten Jahre die Störche von ihrer Winterreise zurückkehrten, trug ein Storch ein sehr glänzendes Halsband. Man fing ihn und erblickte ein goldenes Halsband, auf welchem lateinisch zu lesen war: Aus Indien schicke ich mit dem Storch ein Gastgeschenk.
- Ein altes Wort ruft der Dienstmagd zu: Wasch' Dich, kämm' Dich, putz' Dich schön, wenn Du willst zum Tanze geh'n! In Jugenheim übertrieb ein Mägdelein den Putz. Die ganze Jugend des Tanzbodens bewunderte ihren prachtvollen Haarzopf, bis der Polizeidiener kam und ihn und sie abholte; denn der Zopf war aus ächtem Roßhaar und kurzweg aus dem Schweif eines Pferdes herausgeschnitten.
- Noch einmal die Sprüchwörter und Redensarten des Volkes. Der Genügsame spricht: Wenn man nicht anders weiß, schmeckt das Kraut wie Fleisch, oder: Es ist besser eine Laus im Kraut, als gar kein Fleisch. Der genügsame Handwerksbursch meint: Bei Brod ist gut wandern; dem Wählerischen im Essen sagt man: Wer trotzt der Schüssel, schadet seinem eigenen Rüssel; so auch: Wenn die Maus satt ist, schmeckt das Mehl bitter; von Einem, der gern viel und gut ißt, sagt man: Er ist seinem Maul kein Stiefkind. An den wenig Haushälterischen richtet man die mahnenden Worte: Mühl warm, Backofen warm, macht den reichen Bauer arm. Was ich nicht brauch', dafür geb ich keinen Heller aus, spricht der Verständige dagegen meint der Eitle: Man sieht mir nicht in den Magen, man guckt mir auf den Kragen. Wer nicht unabhängig ist, sei klug und denke: Deß Brod ich

[ => Original lesen: 1879 Nr. 9 Seite 3]

eß, deß Lied ich sing'. Dem Heirathslustigen wird der Rath gegeben: Frei über'n Mist, weißte was de kriegst.


Anzeigen.

Concurseröffnung
und
Gläubigeraufruf.

Es ist über das Vermögen des Parcelisten Heinrich Friedrich Adolph Mirow in Kl. Zecher, mittelst Erkenntnisses vom heutigen Tage der förmliche Concurs der Gläubiger eröffnet worden.
Ansprüche und Forderungen jeglicher Art an den genannte Gemeinschuldner sind zur Vermeidung der Ausschließung

am 7. März d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor hiesigem Gericht anzumelden und zu bescheinigen, wobei Auswärtige Actenbevollmächtigte am Gerichtsorte zu bestellen haben, wiedrigenfalls ihnen solche Gerichtswegen werden bestellt werden.
Zugleich wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse gehörenden, in Kl. Zecher gelegnen Landstelle (cr. 39 Morgen Acker und 12 Morgen Buschkoppel) erster Termin auf

den 12. Februar d. J.,
Vormittags 11 Uhr

zweiter Termin auf

den 7. März d. J.
Vormittags 11 Uhr,

dritter und letzter Termin auf

den 4. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Gericht anberaumt und werden Kaufliebhaber geladen.
Als Güterpfleger ist der Gemeindevorsteher Hufner Carsten Mirow in Kl. Zecher bestellt worden.

Ratzeburg, den 18. Januar 1879.
Königliches Amtsgericht.
Sachau.


Holz=Auction.

Am Montag den 3. Februar Morgens 9 Uhr sollen in Kösters=Hotel nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

I. Aus den Niendorfer Tannen.

  90 Rmt. Nadelholz Kluft und Knüppel
  12 Rmt. Eichen Kluft und Knüppel
  25 Fuder starkes Eichen Durchforstholz
  10 Stück Eichen Wagendeichseln
    1 Stück Eichen Nutzholz.

II. Aus dem Rupensdorfer Holze.
a. beim Müschenbrach.

  20 Rmt. Eichen Kluft und Knüppel
  30 Rmt. Buchen Kluft und Knüppel
einige Fuder Eichen Zeigholz.

b. im Schälschlage.

  40 Fuder gemischtes Eichen Durchforstholz.

c. in der Försterkoppel u. Umgebung.

130 Rmt Loheichen Kluft u. Knüppel
  16 Rmt. Buchen Olm
  10 Rmt. Nadelholz Knüppel.
Das Holz sub II. a. und b. wird erst Ende dieser Woche fertig.
Schönberg den 27. Januar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Dienstag den 4. Februar Morgens 10 U. sollen beim Gastwirth Krützmann in Ziethen nachstehende Holzsortimente aus den

Garnseerholze

meistbietend verkauft werden.

7 Stück buchen Nutzholzblöcke
180 Rmt. buchen Kluft und Olm
146 Fuder buchen Durchforst= u. Zweigholz
  14 Rmt. eichen Olm u. Knüppel
    4 Rmt. aspen Kluft u. Knüppel
    3 Fuder aspen Reiser.
Schönberg den 27. Januar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 5. Februar Morgens 10 U. sollen beim Gastwirth Spolert auf der Bäck nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

I. Aus dem Hasselholz.

  10 Stück Buchen Nutzholzblöcke
126 Rmt. Buchen Kluft und Olm

II. Aus dem Steinort.

37 Rmt. Buchen Kluft und Knüppel
10 Rmt. Ellern Kluft und Knüppel

III. Aus dem Seebruch.

  4 Stück Eichen Nutzholzblöcke
  2 Stück Eichen Klassenbäumen
12 Stück Eichen Wagendeichsel
  3 Stück Buchen Nutzholzblöcke
  4 Rmt. Eichen Kluft und Knüppel
  8 Rmt. Buchen Olm
  3 Fichten Nutzholzblöcke
27 Fichten Klassenbäume und Stangen
16 Rmt. Fichten Kluft und Knüppel

IV. Aus dem Bodenteich und Bäckerholz.

14 Rmt. Buchen Olm.
Schönberg, den 27. Januar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Allen Denen sage ich meinen innigsten Dank, die meiner lieben Frau das Geleite zu ihrer Ruhestätte gegeben haben.

Altentheiler H. Wigger.       

Gr. Siems, den 27. Januar 1879.


In einem hiesigen Grundstück werden

1200 Mark

gesucht gegen sichere Hypothek.

J. Kibbel.       


Zur gefälligen Beachtung.

Von heute an berechne sämmtliche Stoffe, worunter noch einige Winterpaletots und Confirmanden=Anzüge zu und unter Einkaufspreis, bei comptanter Bezahlung, um gänzlich wieder damit zu räumen.

H. H. Meier,            
Herren=Kleidermacher.       

Schönberg, im Januar 1879.


Die Apotheke zu Schönberg empfiehlt:

Liebig's Fleischextrakt
Malzextrakt, mit u. ohne Eisen
Pepsinwein nach Liebreich.
Condensirte Milch.
Nestle's Kindermehl.
Entöltes Cacaopulver.
Chokolade.
Emser=Pastillen.
Vichy=Pastillen.
Biliner=Pastillen.
Glycerinseife.
Gallseife.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 9 Seite 4]

Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Bekanntmachung.

Nach dem Rechnungsabschluß der Bank für das Geschäftsjahr 1878 beträgt die in demselben erzielte Ersparniß:

80 Procent

der eingezahlten Prämien.
Die Banktheilhaber empfangen, nebst einem Exemplar des Abschlusses, ihren Dividenden=Antheil in Gemäßheit des zweiten Nachtrags zur Bankverfassung von 1877 der Regel nach beim nächsten Ablauf der Versicherung beziehungsweise des Versicherungsjahres, durch Anrechnung auf die neue Prämie in den in obigem Nachtrag bezeichneten Ausnahmefällen aber alsbald baar durch die unterzeichnete Agentur, bei welcher auch die ausführliche Nachweisung zum Rechnungsabschluß zur Einsicht für jeden Banktheilnehmer offen liegt.
Schönberg, den 31. Januar 1879.

                                           Wilh. Schreep.
                                           Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.


Stollwerk'sche Brustbonbons

Die außerordentliche Verbreitung dieses Hausmittels hat eine ebenso große Zahl ähnlicher Präparate als Nachahmer hervorgerufen, welche sich nicht entblöden Verpackung, Farbe und Etikette in täuschender Weise herzustellen. Die Paquete des ächten Stollwerk'schen Fabrikates tragen den vollen Namen des Fabrikanten und kennzeichnen sich die Verkaufstellen durch ausgelegte Firmen=Schilder.


Bis Ende Februar:
Ausverkauf bei Ludwig Wendt, Lübeck.
Als besonders billig werden empfohlen:
fertige Costume, sämmtliche Confection, schwarze und couleurte Seidenstoffe, grosse Parthien Kleiderstoffe, Gardinen, Teppich- und Möbelstoffe und Longchales.


Beste flüssige Copenhagener
Butterfarbe
in Flaschen zu a 1, 1/2, und 1/4 Liter
empfiehlt zu Fabrikpreisen                          
                                                    Aug. Spehr.


Günstige Gelegenheit.

Um Jedem, auch dem Minderbemittelten, Gelegenheit zum Ankauf einer guten und soliden Uhr zu bieten, haben wir uns entschlossen, Beamten, Kaufleuten, Lehrern, Gewerbtreibenden sowie allen sonstigen sicheren Personen Uhren unter den nachstehenden Bedingungen zu liefern:

1. Gute silberne Cylinderuhr, 4 Steine, Preis 20 Mk. - Zahlbar in monatlichen Raten a je 5 Mk.
2. Schwere silberne Cylinderuhr, Remontoir, 8 Steine, Preis: Mk. 30. - Zahlbar in monatlichen Raten a je 5 Mk.
3. Sehr gut vergoldete Cylinderuhr, 8 Steine, auch sehr als Damenuhr sich eignend, Preis: Mk. 40. - Gegen erstmalige Einsendung von Mk. 10, und darauf folgende monatliche Ratenzahlungen von je 5 Mk.
4. Prachtvolle massivgoldene Ancre=Uhr, Remontoir, 12 Steine, Preis: Mk. 90. - Gegen erstmalige Einsendung von Mk. 20, und darauf folgende monatliche Ratenzahlungen von je 10 Mk.
Jeder Käufer einer Uhr erhält einen Garantieschein auf die Dauer von 2 Jahren. Die Uhren werden stets nach Erhalt der ersten Einsendung dem Besteller franco zugesandt. Bei nicht regelmäßiger Einhaltung der monatlichen Ratenzahlungen erlischt das Recht auf diese Begünstigung und der ganze noch schuldige Restbetrag wird sofort und auf einmal zahlbar.
Wir enthalten uns jeder weiteren Anpreisung und bemerken nur noch, daß wir bei Nichtconvenienz bereit sind, Jedermann den eingesandten Betrag gegen franko Retournirung der Uhr wieder zurückzuzahlen.

Hochachtungsvoll
Fr. Renard & Eder.
Paris,
Nr. 100. Boulevard de Rochechourard, Nr. 100.


Kampfgenossen=Verein 1870/71

Sonntag den 2. Februar: Versammlung im Vereins=Locale.

Der Vorstand.       
I. A.: Diersen.       


Dienstag den 11. Februar
Große Maskerade
zu welcher ergebenst einladet                                          
                                                    J. Köster Wwe.
                                                    Schönberg.


Dienstag, den 4. Februar 1879.
Großer Maskenball

wozu meine Freunde von Stadt und Land ergebenst einlade.

J. Boye.       

Anfang präcise 7 Uhr.
NB. Maskenbillets und nummerirte Sitzplätze sind bei Herrn Cigarrenmacher Rieckhoff und in meiner Wohnung zu haben.

Von Montag den 3. Februar cr. an steht die neue, elegante Maskengarderobe des Herrn Offenhäuser aus Lübeck zum Preise von 1 Mk. bis 12 Mk. dem geehrten Publikum zur Verfügung.

D. O.       


Perrücken für Maskenbälle

für Herren und Damen werden vermiethet, auch nach Wunsch angefertigt und wieder zurückgenommen, auch Bärte, Zöpfe, Locken u. s. w. Haarpuder in Weiß, Gold, Silber und brillant

empfiehlt
                          E. Söhlbrandt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 2. Februar.

Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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