No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Januar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 6 Seite 1]

Des Volkes Sprache in Ernst und Scherz

kommt bekanntlich auf kurze, derbe und schlagende Art besonders im deutschen Sprüchwort zur Erscheinung. Blättert man die Sammlungen von Simrock, Kortüm u. A., besonders aber das große Werk von Wander durch, so trifft man unter den Sprüchwörtern viele an, die man, wenigstens für unsere Gegend, deshalb zu den ganz oder halb verschollenen zählen muß, weil man sie entweder gar nicht oder nur noch äußerst selten zu hören bekommt. Frischen wir einmal einzelne desselben auf.
Den Verlauf des menschlichen Lebens und einzelner seiner Erscheinungen findet man in das Wort gefaßt: "Anfang heiß, Mittel lau, Ende kalt." In Beziehung auf die Launenhaftigkeit Hochbetagter heißt: "Alte Leute sind wunderlich; das nimmt ihnen Niemand als die Schaufel." Die sucht nach irdischem Gut wird mit den Worten gegeißelt: "Vor Geld fallen Baals Brüder - wie vor dem goldene Kalbe nieder." Der gute Name soll unter allen Umständen erhalten werden; denn "Ein Riß in die Ehr' - heilt nimmermehr." Vor Ueberschätzung soll man sich besonders in der Jugend bewahren; denn "Einbildung vor der Zeit - hindert Geschicklichkeit." Ueber allerlei Geringfügigkeiten soll man nicht gleich verdrießlich werden; denn "Wer sich stößt an ein Stroh - wird sein Leben nicht froh." Wer in seinem Berufe Anfechtung zu erleiden hat, soll sich des Wortes getrösten: "Lieber sag, wo ist der Mann - der Jedermann gefallen kann? - Niemand ist er genannt - Nusquam ist sein Vaterland." Auch steht es ihm frei, so zu denken: "Viel Vögel sind, die hassen mich - ich bin ein Kauz und acht es nicht." Von Widerspenstigen heißt es: "Hans Widerborst hat Igelsart - hält Jedermann das Widerpart." An Heuchler, die in unserm Beisein schön thun, hinter dem Rücken aber schmähen, wird das Strafwort gerichtet: "Wer einen lobt in praesentia - und schimpft in absentia - den hol die pestilentia!" Von Leuten, die auf das Ansehen und den Rang ihrer Vorfahren sich viel zu gute thun und gern davon sprechen, wird gesagt: "Maulesel treiben viel Parlaren - daß ihre Voreltern Pferde waren." An jede junge Dame, die stolz ist, ohne daß ihr bedeutende Mittel zu Gebote stehen, richtet sich der Spottvers: "Fräulein von der Hutsche - wenn sie fahren will, hat sie keine Kutsche."
Auf die Wichtigkeit der Eheschließung wird in dem Worte hingewiesen: "Des Menschen Freien - sein Verderben oder Gedeihen." Den Heirathscandidaten wird der Rath gegeben: "Willst du gern die Tochter han - sieh vorher die Mutter an!" Von entschieden böswilligem Charakter zeugt es, so Jemand dem Sprüchworte Beifall zollt: "Wenn zwei Frauen zusammen kommen - wird die dritte in die Hechel genommen." Leuten, die ihren Beruf deshalb vernachlässigen, weil sie sich oft mit dem Kleinvieh, der Fütterung der Tauben und dergleichen beschäftigen, hält man das Wort entgegen: "Was ein Biedermann will sein und heißen - der hüte sich vor Tauben und Geißen!" An solche die der Ehrgeiz treibt, es gern mit hohen und höchsten Herrschaften zu thun zu haben, ist die Mahnung gerichtet. "Wer das Placebo domino nicht wohl singen kann (der Herr habe Gefallen an mir) - der bleibe von Hofe." In Zeiten, wo geistlichen und weltlichen Herren zu zehnden und zu frohnden war, mag das Sprüchwort entstanden sein: "Was nicht nimmt Christus - das nimmt der Fiscus." Von rein volkswirthschaftlicher Bedeutung endlich ist das Sprüchwort: "Neuer Landtag - gewisse Steuern."


Politische Rundschau.

Deutschland. Unsere Flotte hat wieder Arbeit bekommen. Die Regierung der Samoa=Inseln (Asien) hält die Verpflichtungen nicht, die sie im Juni v. J. eingegangen war und verweigert die Entschädigungen, für die den dort wohnenden deutschen Unterthanen zugefügten Verluste. Außer der Corvette "Ariadne" hat auch das Kanonenboot "Nautilus" vor Adia, dem Hauptorte, Anker geworfen, um eventuell die geforderte Genugthuung zu erzwingen.
Dem kaiserlichen Admiralitätsrath, welcher zusammenberufen ist, scheinen umfassende Arbeiten bevorzustehen. Nicht nur wegen einer projectirten zweiten Einfahrt in Wilhelmshaven wünscht man seinen Rath einzuholen, sondern auch wegen einer Aenderung der Fahrordnung der Panzergeschwader soll er befragt werden.
Der Generalpostmeister Stephan war in Friedrichsruh beim Reichskanzler, um mit diesem über die Fortführung der unterirdischen Kabelleitungen zu verhandeln. Es soll in den Absichten des Generalpostmeisters liegen, eine unterirdische Kabelleitung einerseits zwischen Berlin, Elbing, Danzig, Königsberg bis an die russische Grenze, andererseits zwischen Berlin, Oderberg gleichfalls bis an die russische Grenze zu legen. Hierzu können jedoch die Mittel nur dadurch beschafft werden, indem man, wie in ähnlichen Fällen, den Weg der Reichsanleihe beschreitet.
- Den neuesten Nachrichten zufolge stehen wir vor einem allgemeinen Zollkrieg; denn auch die franz. Regierung hat nicht nur den englisch=französischen Handelsvertrag, der die Grundlage der internationalen Handelsbeziehungen im freiheitlichen Sinne gebildet hat. Sondern auch die mit andern Nationen noch bestehenden Verträge für den Schluß des laufenden Jahres gekündigt, offenbar, um freie Hand zu haben, je nach der Wendung, welche die deutsche Zollpolitik im Anschluß an die von Bismarck ausgesprochenen Ansichten nehmen wird.
- Der "Frkftr. Ztg." zufolge hat die Mehrheit in den Bundesrathsausschüssen, denen der Bericht der Tabaksenquete=Commission zugewiesen ist, sich für Einführung des Tabacksmonopols erklärt.
- Wie die "Post" hört, wird vom Reichskanzler ein Antrag an den Bundesrath vorbereitet, welcher die Regulirung der Eisenbahn=Tarife auf dem Wege der Gesetzgebung nach Analogie der Post=Tarife bezweckt.
Oesterreich. Der Kronprinz Rudolph wird in

[ => Original lesen: 1879 Nr. 6 Seite 2]

dieser Woche nach Dresden kommen. Damit stehen vielleicht die Gerüchte von einer Verbindung des jungen Fürsten mit einer dem sächsischen Fürstenhause verwandten Prinzessin in Verbindung.
England. Im Kriege in Afghanistan scheint jetzt nach der Einnahme von Kandahar ein Stillstand eingetreten zu sein, wenigstens liegen keine Nachrichten vom Kriegsschauplatze vor, die von irgend welchem Belang wären. Die englischen Blätter ergehen sich in Lobsprüchen über die Tapferkeit der Truppen und berichten, daß der Feldzug für diesen Winter sein Ende erreicht habe. - Interessant ist die Notiz, daß ein Telegramm der Berichterstatter in Afghanistan an ihre Blätter in England oft gegen 12000 M. kostet. - In London haben auf verschiedenen Bahnen die Unterbeamten die Arbeit eingestellt. - In Portsmouth sind von einem Bataillon, das nach Indien eingeschifft werden sollte, 200 Mann desertirt. Zwischen den Ausreißern und den sie aufsuchenden pflichttreuen Truppen kam es an einzelnen Stellen zum Handgemenge.
Italien. Die Agitationen in der Bevölkerung, um Triest und Trient mit Italien zu vereinigen, dauern immer noch fort, obwohl die Behörden alles aufbieten, sie zu verhindern, um es nicht mit Oestreich zu verderben.
Rußland. Die Regierung läßt beruhigende Nachrichten über den Stand der schwarzen Pest an der untern Wolga verbreiten. Nachdem in sechs Dörfern alle Erkrankten gestorben, sollen daselbst, wie der Bericht sagt, keine neue Erkrankungsfälle mehr vorgekommen sein. Gegenwärtig sei die ganze Aufmerksamkeit der Behörde auf das noch stark erkrankte Dorf Wetlianka gerichtet. Es wird die Versicherung hinzugefügt, daß die Epidemie ihren Höhepunkt bereits überschritten habe und in beständiger Abnahme begriffen sei.
- Kropatschek's Repetir=Gewehr. Die Prager "Bohemia" schreibt: Am 7. und 8. d. wurde auf der hiesigen Garnisons=Schießstätte auf dem Invalidenhausplatze die Erprobung des Kropatschek=Repitir=Gewehres durch das 6. Feldjäger=Bataillon beendet. Es galt die Leistungsfähigkeit des Gewehres während eines länger dauernden Feuers - wie dies zum Beispiel während eines ganzen Gefechtes der Fall ist - zu erproben, als auch die Treffresultate und Zeitverhältnisse sowohl in Salven= und Einzelfeuer, als im Schnell= und Langsamfeuer gegenüber den Leistungen des Werndl=Gewehrs sicherzustellen. Allen diesen Anforderungen entsprach das Kropatschek=Gewehr in vorzüglicher Weise und war gegenüber dem Werndl=Gewehre entschieden im Vortheile. Zur Vornahme der Probe wurden zwei Abtheilungen des 6. Feldjäger=Bataillons, je einen Zug von zehn Rotten formirend, wie selbe im Verbande eine Feldcompagnie neben einander rangiren, auf die Distanz von 500 Schritt aufgestellt und nun in geschlossener Form bis auf 200 Schritt avancirt. Der eine Zug war mit dem Kropatschek=Repetir=Gewehr, der andere mit dem Werndl=Gewehr ausgerüstet. Jeder Mann war mit der ganzen Kriegstaschen=Munition, d. h. 70 Patronen, versehen. Es wurden sonach - abgerechnet die Zeiträume, wo das Feuer behufs Abzählung der Treffer eingestellt wurde - von dem mit Kropatschek'schen=Repetir=Gewehren ausgerüsteten Zuge in etwa 11 Minuten, von dem mit dem Werndl=Gewehre ausgerüsteten Zuge in etwa 21 Minuten je 1400 Patronen verfeuert. Als Ziel dienten bei den Zügen Abtheilungsscheiben, etwa 6 Meter breit. Der mit dem Kropatschek=Gewehre bewaffnete Zug erreichte nahezu 900 Treffer, der mit dem Werndl=Gewehre bewaffnete bloß 600 Treffer, so daß das erstere bei halbem Zeitaufwande um fast 20 Procent mehr Treffer hatte als das Werndl=Gewehr. Selbst bei der schon in einem früheren Berichte der Bohemia über das Repetir=Gewehr hervorgehobenen Constructions=Vorzügen des Repetir=Gewehres muß besonders der ausgezeichneten Patronen gedacht werden. Während der ganzen Erprobungsdauer kam bei dem Kropatschek'schen Repetir=Gewehre kein Versagen vor, und während des schnellsten Feuerns kam demselben die stets exacte Functionirung des Patronenziehers im Vereine mit dem einfacheren Verschluß= und Schloßmechanismus in sichtlicher Weise zu Hülfe.
- Bei einem Leipziger Sozialdemokraten wurden 3 größere Packete vom Auslande gekommener socialdemokratischer Zeitungen beschlagnahmt. Der Mann wurde sofort verhaftet.
- In Bayern geht man jetzt auf's Schärfste gegen die Socialdemokraten vor.
- Das in Sachen "großer Kurfürst" berufene Kriegsgericht wird in der nächsten Woche zusammentreten. Ein Endresultat der Verhandlungen, welches der Oeffentlichkeit übergeben werden kann, ist vor Ende Februar schwerlich zu erwarten.
- In Berlin giebt es 9000 Tischler, von denen 3-4000 ganz oder theilweise ohne Arbeit sind.
- In Bromberg ist ein 117jähriger Veteran Bartholomäus Bagnewski gestorben.
- Dieweil Straßburg wieder Deutsch geworden ist, haben 130 alte Herren und einstige Corpsbrüder deutscher Universitäten am 11. Januar einen deutschen Commers nach alter Weise gefeiert.
Die alten Herren, Beamte und (studirte) Offiziere des Reichslandes und alte Corpsbrüder aus dem benachbarten Baden, hatten dazu die jungen Corpsbrüder aus Straßburg geladen, so daß ihrer nahezu 200 "fröhlich beisammen saßen", alle geschmückt mit den alten Cerevismützchen und den alten Bändern und Farben. Der älteste und doch jüngste und munterste der alten Herren der 94 Studenten=Semester zählte, der Oberpräsident des Reichslandes, Herr v. Möller, präsidirte dem Commers. Feierlich erklangen die alten Lieder: "Sind wir vereint zur frohen Stunde, das Gaudeamus und der "Landesvater", dazwischen gute Reden und Trinksprüche und alles endete in allgemeiner "Fidelität", in welcher die alten Herren die jungen viel übertrafen. Andern Vormittag fehlte auch nicht das "Kater=Frühstück" (Die Studenten zählen bekanntlich nicht nach Jahren, sondern nach Halbjahren oder Semestern, weil sonst die Herrlichkeit gar zu schnell vorüber rauschte, und sie zählen vom ersten Semester immer weiter bis einst "der alte Knochenhauer" ein Ende macht.)
- Wir könnten heute wieder ein langes Register von Mordanfällen, Ermordungen und Selbstmorden aus allen Theilen Deutschlands und Oesterreich aufstellen, aus welchem Jedermann ersehen könnte, daß das Verbrechen oder die Verzweiflung an sich und den Zuständen in allen Ständen und in allen Altern verbreitet ist. Unter den Selbstmördern namentlich sind viele, die anscheinend in guten, in der That aber in faulen Verhältnissen lebten. Wir wollen aber nur von dem brutalsten und schrecklichsten Morde berichten. In Oberhofen im Innenthal hat ein Bauernbursche seine hochbetagte Mutter Nachts im Bette erdrosselt und ihr dann noch mit einem Hammer die Stirn zertrümmert. Der 82 jährige Vater erschrack so, daß er in derselben Nacht starb. Und der Grund des Mordes? Die Mutter hatte dem liederlichen Sohne 10 Kreuzer zum Trinken im Wirthshaus abgeschlagen. - In Pisek in Mähren hat ein Wütherich von Sohn seinen Vater mit dem Messer erstochen.


Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zu Lüdersdorf belegene Büdnerei der Ehefrau des Arbeitsmanns Griebel daselbst, Maria Elisabeth geb. Schütt, giebt das

Großherzogliche Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 11. d. M. abgehaltene Liquidations=Protokoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Akten docirt worden, hierdurch den

Bescheid :

daß alle weder in dem Liquidationstermine am 11. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen.

Schönberg, den 13. Januar 1879.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 6 Seite 3]

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Kaufmanns Ferdinand Seelig hieselbst steht zur Vorlegung und Prüfung der Curatel Rechnung, event. zur Ertheilung der Decharge au den Curator bonorum Termin auf

Mittwoch den 12. Februar d. J.
Morgens 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Concursgerichte an, zu welchem die nicht präcludirten Seelig'schen Gläubiger unter dem Nachtheil hiemit geladen werden, daß sie im Falle Ihres Nichterscheinens mit ihren etwaigen Monituren gegen die Curatel=Rechnung präcludirt und als in die Ertheilung der Decharge an den Curator bonorum einwilligend angenommen werden sollen.
Schönberg, den 14. Januar 1879.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.       


Die Anmeldung zur Stammrolle aller im Jahre 1859 und früher geborenen, resp. mit ihrer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militärpflichtigen jungen Leute, welche in der Stadt Schönberg ihren Aufenthalt haben, hat am

Mittwoch den 29. Januar d. J.
Vormittags in den Stunden von 9-12 Uhr,

bei uns zu geschehen. Auswärts geborene Militairpflichtige haben ihren Geburtsschein (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird), die bereits früher Gemusterten ihren Loosungsschein vorzulegen.
Schönberg den 14. Januar 1879.

Der Magistrat.


Zur Beachtung.

Diejenigen Schönberger und Selmsdorfer Einwohner, welche sich bisher noch kein Holz zur ermäßigten Taxe vom Hohenmeiler Revier haben anweisen lassen, werden hiedurch benachrichtigt, daß solches Holz nur noch bis zum 10. Februar verabfolgt wird, und spätere Anmeldungen keine Berücksichtigung für dieses Jahr finden.
Schönberg den 20. Januar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            

Am Donnerstag den 23. Januar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Michelsen in Selmsdorf nachstehende Holzsortimente aus den Palinger Tannen meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

ca. 41 Raumt. tannen Kluft
ca. 580 Raumt. tannen Knüppel.
Schönberg den 16. Januar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Auf der Station Schönberg decken vom 1. Febr. c. ab unter den bekannten Bedingungen die Großherzogliche Landbeschäler Y. Lucullus, Fuchs, v. Lucullus, a. e. Ivenacker Stute, Phantom, v. Cardinal, a. e. meckl. Stute, Paladin, rothbraun v. Tschibuk a. e. meckl. Stute.
Neustrelitz, den 16. Januar 1879.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. von Bülow.


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

Die Anstalt ist während des Antoni=Termins vom

Freitag den 17. Januar d. J.
bis
Freitag den 24. Januar d. J.
beide Tage einschließlich,
täglich von
8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 19. Januar d. J.
jedoch nur von
8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens

geöffnet.

Das Directorium.       


Auftragsmäßig suche ich zu sofort in ein hiesiges Grundstück

die Summe von 1200 Mark

gegen hypothekarische Sicherheit und zu zeitgemäßem Zinsfuße.
Schönberg den 20. Januar 1879.

E. Wohlfahrt, Advocat.       


Am Freitag den 24. d. M. Morgens 11 Uhr sollen in Kleinfeld bei Schönberg i. M. auf dem Woisin'schen Gehöfte

12 gute Milchkühe

öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verrauft werden.

N. Nehls.       


Besen
Kopenhagener Piassava=Besen,

prima 4 5 6 6 6 6 in Breite Reihen
Waare 10 12 15 11 13 15 in Länge Reihen
Dtz. M.    4/88    5/75    6/55    6/0    6/75    7/60

empfehlen bei Dutz.=Abnahme gegen contant zu obigen Fabrikpreisen, sowie auch Büttenschrupper und Besenstiele billigst.

Müller und Reinboth, Lübeck.


F. Heitmann

empfiehlt sein Lager von: 4000 Pfd. 100 Pfd.
pr. Braunkohlenbriquettes 57 M. 1,50 M.
pr. böhm. Stück-Kohlen 48 M. 1,25 M.
pr. Maschin. Stück-Kohlen 48 M. 1,25 M.
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L. Barthold
Dresden, Grunaer Strasse 11
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Original-Büchsen a 16 Mk.
1/2 Büchsen a 9 Mk.
1/4 Büchsen a 5 Mk.

gegen Einsendung des Betrages. Aufträge werden prompt effectuirt. Wiederverkäufer erhalten angemessenen Rabatt und sind Niederlagen an allen Stellen erwünscht. Die letzten Mastungen haben fast unglaubliches geliefert und dürfte unser Mastpulver, zumal dasselbe über 100 % an Mastfutter spart, bei keinem Landwirthe fehlen. Der geringste Versuch dürfte genügen, um sich von der Güte unseres Pulvers zu überzeugen.
Ausführliche Gebrauchsanweisung auch bei Entnahme der kleinsten Büchse gratis.


Das Leih= und Pfandhaus von Aron Pincus, Lübeck, Kolk 315 bei der Holstenstr., ist täglich bis 9 Uhr Abends geöffnet.


Beste Mess. Apfelsinen
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


1 oder 2 Knaben welche zu Ostern die hiesige Schule besuchen sollen finden gute und billige Pension in der Nähe der Schule bei

Schönberg.                                                     W. Hagen.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 6 Seite 4]

Jürgensen & Robschuld,
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von Haus= und Küchengeräthen,
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Stollwerk'sche Brustbonbons

Die außerordentliche Verbreitung dieses Hausmittels hat eine ebenso große Zahl ähnlicher Präparate als Nachahmer hervorgerufen, welche sich nicht entblöden Verpackung, Farbe und Etikette in täuschender Weise herzustellen. Die Paquete des ächten Stollwerk'schen Fabrikates tragen den vollen Namen des Fabrikanten und kennzeichnen sich die Verkaufstellen durch ausgelegte Firmen=Schilder.


Wichtig für Hustende und Verschleimte.

      Herrn Fenchelhonigfabrikanten L. W. Egers in Breslau.

Pfaffenhofen im Elsaß, 2. April 1878.       

    Geehrter Herr! Voriger Jahr habe ich von ihrem Fenchelhonig*) 5 Flaschen angewandt, erster Sorte mitblauem Siegel und gelben Etiquette, welcher mir den Schleimhusten völlig beseitigt hat, wo ich Ihnen meinen besten Dank sage für Ihr gutes Mittel. Wollen Sie mir gefälligst umgehend 5 Flaschen zukommen lassen, wofür Sie 9 Mark per Postanweisung erhalten.

Achtungsvoll Jacq. Gerst, Holzhändler.       

      *) Allein echt in Schönberg bei Buchbinder C. Sievers.


Zu Ostern d. J. wird ein Mädchen zu allen häuslichen Arbeiten gesucht.
Schönberg. J. Ludw. D. Petersen.


Die von mir am 19. d. M. verloosten Mobilien sind auf nachstehende Nummern gefallen:
          [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg den 19. Januar 1879.

H. Oldenburg.              
Tischlermeister.       


Verloren

Am Dienstag Abend ist eine schwarz und rothe Reisedecke auf dem Wege von Rehna nach Schönberg verloren gegangen. Abzugeben Stadt Hamburg in Rehna oder Spehr's Hotel in Schönberg gegen 5 Mark Belohnung.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Ich erlaube mir, ein geehrtes Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß ich meine

Maskengarderobe

vollständig neu, und höchst elegant eingerichtet habe und empfehle dieselbe zu den bevorstehenden Bällen auch jeder geschlossenen Gesellschaft so angelegentlichst wie ergebenst.
Schwerin, Schusterstraße Nr. 8.

C. Maack.       


Verloren ein Haarscheitel auf dem Wege von der Wasserstraße bis zum Bahnhof.
Abgabe erbeten beim

Gärtner H. Upal.       


Dienstag, den 4. Februar 1879.
Großer Maskenball

wozu meine Freunde von Stadt und Land ergebenst einlade.

J. Boye.       

Anfang präcise 7 Uhr.
NB. Maskenbillets und nummerirte Sitzplätze sind bei Herrn Cigarrenmacher Rieckhoff und in meiner Wohnung zu haben.

D. O.       


Concert

der hiesigen Musik=Kapelle, im Locale des Herrn Gastwirth Boye, am

Montag den 27. Januar,
wozu freundlichst                           einladen                          
                                                    die Vereinsmusiker.
Anfang 7 Uhr. Entree für Concert a Pers. 50 Pfennig (Mecklenburg).
Nach dem Concert
Ball.


Wir machen hiemit bekannt, daß wir jedes unbefugte Betreten unserer Aecker und Holzkoppel, sowie das Durchbrechen durch die Hecken verbieten und Jeden, den wir dabei betreffen, gerichtlich belangen und daß wir auf unsern Gehöften an den Gebäuden Eisen legen werden, um Ungeziefer zu fangen.
Pogetz den 12. Januar 1879.

Hauswirthe J. Freitag und H. Harm.       


Wir machen hiemit bekannt, daß wir jedes unbefugte Betreten unserer Aecker und Holzkoppel, sowie das Durchbrechen durch die Hecken verboten und jeden, den wir dabei betreffen, gerichtlich belangen und daß wir auf unsern Gehöften an den Gebäuden Eisen legen werden, um Ungeziefer zu fangen.
Pogetz den 12. Januar 1879.

Hauswirthe J. Freitag und H. Harm.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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