No. 2
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Januar
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 2 Seite 1]

Bekanntmachung.

Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß ein hier zugereister polnischer Arbeiter Namens Staniscinzki, an den Pocken erkrankt und im Seuchenhause untergebracht ist.
Schönberg, den 6. Januar 1879.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Publicandum.

Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die im Jahre 1859 und früher geborenen, resp. mit einer endgültigen Entscheidung über ihre Militairpflicht nicht versehenen militairpflichtigen jungen Leute, welche im hiesigen Fürstenthum ihren dauernden Aufenthalt haben, verpflichtet sind, sich Zwecks Eintragung ihrer Namen in die Recrutirungsstammrolle in der Zeit

von 15. Januar bis 1. Februar d. Jahres

bei dem Ortsvorstande ihres Aufenthaltsorts anzumelden, und zwar die auswärts Geborenen unter Vorlegung eines Geburtsscheins (der zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt wird) sowie die schon früher Gemusterten unter Vorlegung ihres Loosungsscheines.
Im Uebrigen wird bezüglich der Meldepflicht auf die Vorschriften des § 23 der Ersatz=Ordnung (deutsche Wehrordnung vom 28. September 1875) hingewiesen und wird hervorgehoben, daß von der Meldepflicht nur die mit dem Berechtigungsschein zum Einjährigfreiwilligendienste oder mit besonderer Ausstandsbewilligung versehenen Militairpflichtigen ausgenommen sind. Sind zur Meldung Verpflichtete vorübergehend von ihrem ständigen Aufenthaltsorte abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehrer, Brod= oder Fabrik=Herren etc. die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumelden.
Zugleich werden sämmtliche Militairpflichtige sowohl, wie die Ortsvorstände des hiesigen Fürstenthums auf die genaue Befolgung resp. Ueberwachung der Bestimmungen im § 23 sub 8 der Ersatz=Ordnung aufmerksam gemacht, wonach Militairpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militairpflichtjahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem andern Aushebungsbezirke verlegen, dieses Zwecks Berichtigung der Stammrolle sowohl beim Abgange der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aufgenommen hat, als auch nach der Ankunft an dem neuen Orte derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Tage zu melden haben.
Die Unterlassung der vorgeschriebenen Meldungen ist mit Geldstrafe bis zu 30 M. oder mit Haft bis zu 3 Tagen bedroht.
Schönberg, den 4. Januar 1879.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirk für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Politische Rundschau.

Deutschland. Prinz Arnulf von Bayern befindet sich gegenwärtig in Petersburg zum Besuche des russischen Kaiserhauses. Man knüpft an diese Thatsache die Vermuthung, daß der Prinz vom Czaren zum Fürsten für das neugeschaffene Fürstenthum Bulgarien ausersehen sei. Prinz Arnulf ist am 6. Juli 1852 geboren und ist ein Vetter des regierenden Königs; er hat den deutsch=französischen Krieg als Secondelieutenant mitgemacht und war im Sommer 1877 mehrere Monate im russischen Hauptquartier anwesend.
Der Zusammentritt des Reichstages steht bereits im Februar bevor, da die Reichsregierung beabsichtigt, das Votum desselben über den deutsch=österreichischen Handelsvertrag möglichst bald einzuholen.
Wie verlautet, erfolgte im Bundesrathe die Ueberweisung des Schreibens des Reichskanzlers vom 15. December an die Tarif=Revisions=Commission zwar nicht einstimmig aber mit großer Majorität. Die Mehrzahl der deutschen Bevollmächtigten zum Bundesrath nimmt zu dem Schreiben augenscheinlich eine freundliche Haltung ein, womit nicht gesagt ist, daß in allen Punkten eine Uebereinstimmung der Ansichten vorhanden wäre. Allein als Ausgangspunkt zur Gewinnung eines Wirthschaftsprogramms, das die Matrikularbeiträge wesentlich verringert, findet es volle Beachtung, und

[ => Original lesen: 1879 Nr. 2 Seite 2]

es scheint nicht, als würden dem Reichskanzler seitens des Bundesraths Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden.
In Berlin erzählt man sich folgende Aeußerung Bismarcks über sein zoll= und handelspolitisches Programm: "Will man nicht meinem Vorschlage gemäß verfahren, lassen Bundesrath und Reichstag oder einer von Beiden mich im Stich, so bin ich nicht mehr Reichskanzler; dann müssen andere sehen, wie sie die Defizits aus der Welt schaffen."
- Das neue Zollprojekt Bismarcks zielt, wie die in Bern erscheinende schweizerische Zeitung "Bund" bemerkt, auf die Einführung allgemeiner Einfuhrzölle nach dem Gewichte der Waaren, also desjenigen Zollsystems, welches die Schweiz bei ihren Grenzzöllen von jeher zur Anwendung gebracht hat und auf welchem der neue schweizerische Zolltarif beruht.
Preußen hat beim Bundesrath die Erwerbung der Königl. preußischen Staatsdruckerei für das Reich beantragt. Kaufpreis 3,573,000 M.
Man erfährt aus maßgebenden Kirchenkreisen, daß der Papst vorerst mit einem kleinern Kreise vertrauter Cardinäle die Eventualität eines neuen ökumenischen Concils in Erwägung gezogen habe; deshalb sei auch eine Stockung in den Berliner Verhandlungen eingetreten, welchen man einen weiteren Gesichtskreis als den eines Separatfriedens geben will.
In der Socialistischen Partei vollzieht sich eine Spaltung. Die Verstimmung zwischen Liebknecht und Bebel wird immer größer und die Gruppirung der Partei in Gemäßigte und Exaltirte immer mehr ersichtlich. Am 21. December haben sich 18 der bedeutenderen Agitatoren nach Newyork eingeschifft.
Um den Herzog von Cumberland zum endgültigen Verzicht auf das Königreich Hannover zu bewegen, werden von der englischen Königsfamilie Anstrengungen gemacht. Bezüglich der Frage der braunschweigischen Thronfolge nimmt die preußische Regierung eine streng abwartende Haltung ein. Die Mittheilung eines Süddeutschen Blattes, der Commandant von Magdeburg habe Ordre erhalten, im Falle der Thronerledigung dieses Herzogthums das Land militairisch zu besetzen, soll auf Erfindung beruhen.
Oesterreich. Da die Frage der staatsrechtlichen Stellung des türkischen Gebietes noch nicht gelöst ist, auch wohl nicht gut gelöst werden kann, bevor die Annexion vollzogen ist, hat die Regierung nunmehr sich entschlossen, eine vorläufige "Landesregierung" daselbst einzusetzen. - Die Delegationen werden spätestens am 10. k. Mts. zusammentreten. - Kronprinz Rudolf soll sich, wie ein Gerücht sagt, mit der Prinzessin Mathilde von Sachsen, Tochter des Prinzen Georg verlobt haben. In gut unterrichteten Kreisen Dresdens findet diese Meldung indessen keinen Glauben. Auch ein anderes Gerücht, wonach Kronprinz Rudolf sich mit der Erzherzogin Antoinette von Toskana, ebenfalls einer Nichte des Königs von Sachsen verlobt haben soll, bedarf noch der Bestätigung.
Italien. Die Regierung hat durch Dekret die Vieheinfuhr von Deutschland verboten.
Rußland. Die Petersburger Studenten sendeten eine Deputation an den Zaren mit einer auch von den Moskauer, den Kiewer und den Charkower Commilitonen unterzeichneten Petition, worin um Abhilfe von den fortwährend gegen sie gerichteten, die geistigen Interessen des Reiches schädigenden Verfolgungen seitens der Polizei gebeten wurde. Da in der Petition gleichfalls im Allgemeinen die traurigen Zustände des Reiches geschildert wurden und ein Passus die Nothwendigkeit einer freiheitlichen Verfassung hervorhob, wurde die Deputation nicht empfangen. Es fanden im Gegentheile mehrere Verhaftungen statt.
Türkei. In Folge der fortwährenden Aufregungen in letzter Zeit hat die Gesundheit des Sultans stark gelitten. - Jüngst wurde in den Hochschulen ein Erlaß des Scheik=ul=Islam verlesen, in welchem derselbe die Professoren dieser Schulen auffordert, alle jene Softas, welche ihre Studien unterbrechen und sich mit Politik befassen, zu relegiren. Unter den Softas herrscht deswegen eine große Aufregung.
- In ganz Europa dieselbe Klage über fortwährenden Schnee. Woher kommen die massenhaften Niederschläge? Die Antwort giebt uns der berühmte Wetterprophet Mathieu de la Drome in Paris. Nach ihm existiren im Ocean verschiedene Ströme, deren bedeutendster den Namen Golfstrom hat , da er im Golf von Mexiko entspringt, wo die Gewässer, aus welchen er gebildet wird, eine beträchtliche Menge Wärme enthalten; von dort fließen jene warmen Wasser durch den Ozean gegen die Küste von England, Dänemark und Schweden. Je mehr sie sich dem Nordpole nähern, desto mehr verlieren sie ihre Wärme und kehren dann an den Küsten von Nordamerika zu ihrem Ausgangspunkte zurück, wobei sie am Ende ihres Laufs eine ebenso große Kälte annehmen, wie sie vorher Wärme hatten. Solche Ströme giebt es aber nicht ausschließlich nur im Ozean. Es existiren auch in den Luftregionen einige Ströme, deren Lauf weniger regelmäßig ist, welche aber doch nahezu eine feste Richtung haben. Der wichtigste dieser Ströme ist unter dem Namen Aequatorialstrom bekannt. Seit dem vorigen Jahre nun scheint der letztere gerade über dem Golfstrom gelagert zu sein und diese Lage, welche 6-7 Jahre dauern kann, bringt nach wissenschaftlichen Berechnungen folgende Thatsachen hervor: Indem jene 2 Ströme aus sehr heißen Gegenden kommen, haben sie natürlich auf ihrem Wege eine große Ausdunstung und zwar so lange, als sie einen Ueberfluß an Wärme haben, und das dauert während ihres Durchganges durch den Ozean und ihres Laufes an den europäischen Küsten bis zu ihrem Eintritt in die Polarmeere. Dadurch entsteht eine ungeheuere Menge an Wolken, welche die natürliche Ursache der häufigen Niederschlage sind. Die zweite Ursache ist die: Da der Luftstrom viel schneller, als der Wasserstrom reist, so entsteht dadurch eine Reibung, die eine unberechenbare Menge von Electricität entwickelt, die die Quelle der Gewitter, der Orkane, Wasserhosen und jeder Art von atmosphärischen Störungen bildet. Daher werden unsere Länder während der ganzen Zeit des Uebereinanderlagerns dieser beiden Ströme durch viele Regengüsse, Gewitter und im Winter durch großen Schneefall heimgesucht.
- Der Kronprinz Rudolph von Oesterreich, der erst kürzlich durch einen Schuß an der Hand verletzt wurde, war am 29. December auf der Jagd in der Nähe von Besnyö wieder in Lebensgefahr. Der Hund des Kronprinzen stürzte auf einen Eber, der sich wüthend gegen den Hund wendet, welcher sich erschreckt zwischen die Beine des Kronprinzen verkroch. Der Kronprinz konnte wegen der verwundeten Hand nicht rasch zielen und der Schuß ging fehl, lenkte aber den wüthenden Eber wenigstens von der Richtung ab und hinderte ihn, sich auf den Kronprinzen zu stürzen, so daß dieser am Kronprinzen vorüberrannte. Einige Schritte davon stand ein Jäger, den der Eber beinahe niedermachte. Das Thier durchbrach die Kette der Jäger und entkam.
- Zu dem uralten Gesindemarkt in Metz am zweiten Weihnachtsfeiertage hatten sich 600 Knechte und Mägde, meist vom Lande, eingefunden.
- Von den vielen Räthen des Obertribunals in Berlin wollen nur 15 in das Reichsgericht in Leipzig eintreten, die andern sich pensioniren lassen.
- Der Rinderpest sind in Preußen erlegen im Jahre 1878 1410 Rinder. Auch 900 Schafe und 300 Ziegen fielen ihr zum Opfer.
- Der Berliner "Ulk" schildert in seiner ersten Nummer dieses Jahres das Jahr 1878 folgendermaßen. Es war ein Jahr
      der Anfälle für die Monarchen,
      der Unfälle für die Seeleute,
      der Ausfälle für die Geschäftsleute.
Darum, meint er, wird mit Recht die Nachrede über dasselbe allgemein eine abfällige sein.
- In dem Dorfe Wlassowa bei Moskau brach im December Abends ein Wolf in eine Bauernhütte ein und richtete die Bäuerin und Sohn und Tochter derselben, obwohl die Bäuerin ihn muthig mit dem Beile angriff, fürchterlich zu. Auch zwei Bauern, die mit Beil und Heugabeln zu Hülfe eilten, verwundete er, bis er endlich den hageldichten Hieben und Stichen unterlag.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 2 Seite 3]

Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Schlächtermeisters Daniel Stockfisch in Schönberg sind Termine vor dem unterzeichneten Concurs=Gerichte anberaumt

1. zum Verkaufe des zur Masse gehörigen, zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 99 belegenen Wohnhauses c. p. auf

Sonnabend den 15. Februar 1879
Vormittags 11 Uhr,

2. zum Ueberbot auf

Sonnabend den 15. März 1879
Vormittags 11 Uhr,

wozu Kaufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei den Daniel Stockfisch'schen Erben jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Schönberg, den 16. Novbr. 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Schönberg verstorbenen Schlächtermeisters Daniel Stockfisch, ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen sind, auch inzwischen ein interimistischer Güterpfleger bestellt worden, mittelst des gegenwärtigen Proclams ein Liquidations=Termin auf

Sonnabend den 8. Februar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Schlächtermeister Daniel Stockfisch zu Schönberg oder dessen Hinterlassenschaft zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf

Dienstag den 4. März 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem hiesigen Justiz=Amte anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Daniel Stockfisch'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machendem Vergleichsvorschläge - wobei etwaige Ablehnungen und Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hierdurch geladen werden.
Schließlich wird den etwaigen Daniel Stockfisch'schen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an die Daniel Stockfisch'schen Erben, sondern nur an das unterzeichnete Justiz=Amt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 16. November 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.       


Zur Vermeidung der zur Winterzeit durch Schnee und Glätte erschwerten Passage auf den Straßen wird hiedurch daran erinnert, daß

1) Sämmtliche Hausbesitzer hiesiger Stadt verpflichtet sind, die Bürgersteige und Hauseingänge bei Schneefall von allem Schnee zu reinigen und die Wasserrinnen etc. gehörig aufzueisen, auch bei Frostwetter die Bürgersteige und Hauseingänge mit Sand, Asche oder Sägespähnen zu bestreuen und dies Bestreuen, so lange der Frost anhält, täglich Morgens zu erneuern;
2) in denjenigen Straßen, wo wegen mangelnder oder ungenügender Breite der Bürgersteige die Fußpassage auf die Fahrbahn angewiesen ist, jeder Hausbesitzer einen genügend breiten Weg in der Fahrbahn täglich Morgens mit Sand oder Asche zu bestreuen hat und zwar so, daß jeder Hausbesitzer die Bahn seines Nachbarn in möglichst gerader Linie fortführt; zugleich wird
3) die Bekanntmachung vom 4. December 1855 in Erinnerung gebracht, wonach das Stehenlassen von Wagen, außer auf dem Markte, wo dieselben dann aber von eintretender Dunkelheit an bis zum Tagesanbruch mit einer brennenden Laterne versehen sein müssen, jedes Lagern von Holz, Steinen und andern die Passage hindernden Gegenständen auf den Straßen und Bürgersteigen verboten ist.

Uebertreter dieser Bestimmungen werden mit einer Strafe von 1 M., in Wiederholungsfällen mit schärferer Strafe belegt.
Schönberg den 23. December 1878.

Der Magistrat.


Holz=Auction.

Montag den 13. Januar, Morgens 10 Uhr, sollen im Kruge zu Boitin=Resdorf nachstehende Hölzer meistbietend verkauft werden,
aus dem Resdorfer Söhren:

2 Rmtr. eichen Knüppel,
44 Fuder eichen Durchforstungsholz 1. Cl.
10 do. buchen do. 2. Cl.
1. Rmtr. aspen Knüppel.
Schönberg den 6. Januar 1879.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 15. Januar, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow in Selmsdorf nachstehend aufgeführte Hölzer meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden

aus dem Schwanbecker Zuschlage:

ca. 100 Fuder starkes eichen Durchforstholz,
ca. 50 Stück eichen Wagendeichseln.
Schönberg den 6. Januar 1878.

Der Oberförster:       
C. Hottelet.            


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

Die Anstalt ist während des Antoni=Termins vom

Freitag den 17. Januar d. J.
bis
Freitag den 24. Januar d. J.
beide Tage einschließlich,
täglich von
8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags,
am
Sonntag den 19. Januar d. J.
jedoch nur von
8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Morgens

geöffnet.

Das Directorium.       


Zu zeitgemäßem Zinsfuße und gegen gute Sicherheit suche ich zu sofort oder zum kommenden Antony=Termine die Summe von 3000 Mark.
Schönberg, im December 1878.

E. Wohlfahrt.              
Advocat.      


Zum bevorstehenden Antony=Termine suche ich auftragsmäßig in ein hiesiges Grundstück gegen hypothekarische Sicherheit und zu zeitgemäßigem Zinsfuße

die Summe von 1200 Mark

Schönberg den 2. Januar 1879.

E. Wohlfahrt, Advocat.       


Das Leih= und Pfandhaus von Aron Pincus, Lübeck, Kolk 315 bei der Holstenstr., ist täglich bis 9 Uhr Abends geöffnet.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 2 Seite 4]

Wieder sind von hoher Staats=Regierung
8 Millionen 920,000 Reichsmark

dazu bestimmt, um in den nächstem Monaten durch Verloosung in sechs Abtheilungen vertheilt zu werden. 45,000 Nummern erhalten sicher, im glücklichsten Fall:
              1 Prämie und Gewinn von 450,000 Reichsmark sonst aber
              1 Gewinn 300,000 Mark.
              1 Gewinn 150,000 Mark.
              1 Gewinn 100,000 Mark.
              1 Gewinn 60,000 Mark.
              3 Gewinne a 40,000 Mark.
              3 Gewinne 30,000 Mark.
              1 Gewinn 25,000 Mark.
              5 Gewinne a 20,000 M.
            12 Gewinne a 15,000 M.
              1 Gewinn 12,000 M.
            22 Gewinne a 10,000 M.
              2 Gewinne a 8,000 M.
              4 Gewinne a 6,000 M.
            61 Gewinne a 5,000 M.
              6 Gewinne a 4,000 M.
          107 Gewinne a 3,000 M.
          213 Gewinne a 2,000 M.
              1 Gewinn 1600 M.
          523 Gewinne a 1000 M.
          848 Gewinne a 500 M.
        1100 Gewinne a 300 M.
Für die unparteiliche Vertheilung und pünktliche Auszahlung des ganzen Capitals von 8,920,000 Mk. hat der Staat die Garantie übernommen. Die Ziehung der Nummern und Gewinne geschieht durch zwei Waisenknaben unter steter Aufsicht einer dazu eingesetzten obrigkeitlichen Behörde im öffentlichen Saal, wozu der Eintritt Jedem frei gestattet ist. Nach geschehener Ziehung werden die Nummern und die Gewinne noch mal auf das Genaueste revidirt, reihenfolgend geordnet und dann die, unter Aufsicht in der Staatsdruckerei gedruckten, amtlich gestempelten Gewinn Ziehungslisten ausgegeben. Man verwechsele diese Prämien=Verloosung nicht mit den vielen Privat=Lotterien, auch bitte ich, mich nicht etwa mit jenen Loose=Händlern zu verwechseln, vor welchen in den Zeitungen gewarnt wird. Ich stehe mit der hohen Behörde in direkter Verbindung und kann jeder, der sich an mich wendet, der reellsten und pünktlichsten Bedienung versichert sein. Auch bei der vor Kurzem beendeten Capital=Verloosung hatte ich wieder das Vergnügen, sowohl hier am Platze wie nach entfernten Orten viele der größten Gewinne auszuzahlen; für meine gewissenhafte Handlungsweise erhielt ich eine Menge Dankschreiben. Meiner strengen Redlichkeit habe ich es auch wohl zu danken, daß meine Loose zum größten Theil im Voraus feste Abnehmer haben. Man mache daher die Bestellung sofort, zumal schon am

16. Januar 1879 die erste Ziehung

beginnt und über die voraus bestimmte Zahlen den Gesetzen nach keine Loose nachgeliefert werden. Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermöglichen, ist von hoher Regierung der Preis für diese 1 Ziehung in humanster Weise
                          für ein ganzes Original=Loos zu 16 Mark
                          für ein ganzes Original=Loos zu 8 Mark
                          für ein ganzes Original=Loos zu 4 Mark
                          für ein ganzes Original=Loos zu 2 Mark
festgestellt und versende ich zu diesem Preise die mit dem Staatswappen und meinem Namensstempel versehenen Loose gegen Einsendung des Betrages durch Postanweisung oder Brief, oder auf Wunsch auch gegen Postvorschuß, mit amtlichem Prospect oder Plan, nach allen Gegenden. Es werden nur Gewinne gezogen, und sende ich nach der Ziehung die amtlich gestempelte Gewinn=Ziehungs=Liste, sowie die Gewinngelder prompt und verschwiegen. Gesang=, Turn=, Schützen= und anderen Vereinen, auch Clubs und Spielgesellschaften, kann ich noch mit Partien in beliebiger Theilung dienen, wenn mir die Aufträge baldigst zugehen. Hiesige Firmen, wie hohe Behörde selbst können die beste Auskunft über mich ertheilen.
Man wende sich stets nur direkt an den

Haupt=Collecteur Carl Hemme in Braunschweig.
Bohlweg 7, gegenüber dem Herzoglichen Residenzschloß.

NB. Wer es unterläßt, dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen, hat es oft sich selbst zuzuschreiben, daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt, wohin ihn ein derartiger Versuch so schnell erheben kann.


Man biete dem Glücke die Hand!

Die allerneueste grosse Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist, besteht aus

87000 Loosen 45000 Gewin. und einer Prämie.

Der grösste Gewinn ist im glücklichsten Falle 450,000 Mark, dann wie folgt:
300,000, 150,000, 100,000. 60,000, 3 a 40,000, 3 a 30,000, 25,000, 5 a 20,000, 12 a 15,000, 12,000, 22 a 10,000, 800, 4 a 6000, 61 a 5000, 6 a 4000, 107 a 3000, 213 a 2000, 1600, 523 a 1000, 848 a 500, 1100 a 300, 75 a 240, 85 a 200, 28,200 a 142, 50 a 130, 2900 a 122, 25 a 100, u. s. w., ein Capital von

8,920,000 Mark.

muss innerhalb einiger Mo. bestimmt verloost werden. Die Ziehung findet statt am 16. und 17. Januar 1879.
Zu welcher ich nur Original-Loose

1/4 M. 1/2 8 M. 1/1 16 M.

gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuss versende. Jeder erhält die amtlichen Pläne und Gewinnlisten gratis. Da die Aufträge recht zahlreich einlaufen, so erbitte gefl. Bestellungen umgehend einzusenden an

Louis Königsdorf,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Braunschweig, am Magnithor 8. Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn=Actien und Anlehnsloose.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke, Bandagist.       


Breitestraße 804 Friedr. Matz, Breitestraße 804
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Gestempl. Spielkarten
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Ich Endesunterzeichneter bekenne, daß ich den Stellmacher Bröcker nicht allein beleidigt, sondern auch flegelhaft gegen ihn gehandelt habe. Da mir solches nun leid ist, so erkläre ich frei und offen, daß der Stellmacher Bröcker ein in jeder Beziehung ehrenwerther Mann ist.

J. Schütt.       


Zum sofortigen Antritt suche ich ein tüchtiges Stubenmädchen

Schönberg.                                                     H. Duve.


Zu dem am 10. Januar stattfindenden
Bauernball

erlaube ich mir meine geehrtem Gönner freundlichst einzuladen.

Rabensdorf.                                                     H. Voss.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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