No. 96
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Dezember
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 96 Seite 1]

Berlin im "kleinen Belagerungszustand."

Die preußische Regierung hat über die Reichshauptstadt den kleinen Belagerungszustand verhängt. Der § 28 des Socialistengesetzes, auf Grund dessen die betreffenden Anordnungen ergangen sind, giebt den Centralbehörden der Bundesstaaten das Recht, mit Genehmigung des Bundesraths für die Dauer von längstens einem Jahr folgende Anordnung zu treffen:
1) Daß Versammlungen nur mit vorgängiger Genehmigung der Polizeibehörde stattfinden dürfen;
2) daß die Verbreitung von Druckschriften auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder anderen Orten nicht stattfinden darf; 3) daß Personen, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu besorgen steht, der Aufenthalt in den Bezirken oder Ortschaften versagt werden kann;
4) daß der Besitz, das Tragen, die Einführung und der Verkauf von Waffen verboten, beschränkt oder an bestimmte Voraussetzungen geknüpft wird.
Die preußische Regierung hat für Berlin nicht den vollumfanglichen Gebrauch des ihr nach dem Socialistengesetze zustehenden Rechtes gemacht, indem sie nur die ad 3 und 4 angeführten Maßregeln verfügt hat. Und schnell, wie beim Gewitter der Donner auf den Blitz folgt, hat die Berliner Polizeibehörde sich ihrer Vollmacht bedient und bereits ca. 100 Abweisungen von bekannten Socialisten verfügt. Die Mehrzahl der Ausgewiesenen sind Familienväter und besitzen selbstständige Geschäfte.
Der "kleine Belagerungszustand" ist für die Berliner, die am Donnerstag dem Kaiser Wilhelm einen überaus festlichen Empfang bereiten wollen, ein Wermuthstropfen in dem festlichen Freudenbecher. Die zwar sehr strenge und energische, aber gleichwohl korrekte und der offenbaren Tendenz entsprechende Handhabung des Socialistengesetzes namentlich in Berlin und der Umgegend, hat die Bestrebungen der bezeichneten Art, soweit sie insbesondere durch die Presse und in Versammlungen in die äußere Erscheinung treten können, unmöglich gemacht und es fällt nun dem Unbefangenen schwer, Thatsachen herauszufinden, welche die getroffenen Maßnahmen rechtfertigen.


Politische Rundschau.

Mecklenburg. Dem Landtage ist durch ein hohes strel. Rescript mitgetheilt, daß ein Landgericht in Neustrelitz errichtet werden soll; dasselbe spricht die Hoffnung aus, daß die Stände stargardschen Kreises der Regierung die in der Billigkeit liegende Hülfe dazu in annehmbarer Weise würde zu Theil werden lassen. Es steht eine Vereinbarung in Aussicht, nach welcher Mecklenburg=Strelitz bis auf Weiteres zum Güstrower Schwurgerichtsbezirk, der sich über ganz Mecklenburg=Schwerin erstreckt zugetheilt wird. Amtsgerichte erhalten die Städte Neustrelitz, Neubrandenburg, Friedland, Woldegk, Schönberg und die Flecken Mirow und Feldberg.
Deutschland. Zu den Verhandlungen zwischen Berlin und dem Vatikan wird aus Rom berichtet: Der Erzbischof von Bamberg fungirt bis zur Beendigung des Kulturkampfes als Träger der Verbindung zwischen dem Vatikan und dem preußischen Episkopat und der Geistlichkeit. Dieses zeitweilige Vermittelungsverhältniß hat die Zustimmung des Reichskanzlers.
Der Kaiser wird am Donnerstag den 5. d. M. wieder in Berlin eintreffen, wo ihm der festlichste Empfang bereitet wird. Se. Majestät hat auf Antrag des evangelischen Oberkirchenraths genehmigt, daß zur Feier seiner Wiedergenesung an dem, der Ankunft in Berlin folgenden Sonntage, also am 7. December d. J., in allen evangelischen Kirchen Preußens ein Dankgottesdienst abgehalten werde.
England. Es werden eifrige Vorbereitungen für das Parlament getroffen und man kümmert sich vorläufig nicht darum, was in verschiedenen Ländern über die Politik der englischen regierung gedacht und gesagt wird. Die Truppen in Afghanistan dringen immer weiter vor und schaffen inzwischen Thatsachen, mit welchen das Parlament rechnen muß. Vom afghanischen Kriegsschauplatze wird gemeldet, wegen der Gefährlichkeit der Gebirgspässe in Afghanistan seien große Vorsichtsmaßregeln ergriffen worden. Wer sich an die englischen Siege gegen Afganistan im Jahre 1842 und an den vereitelten Rückzug der Engländer erinnert, wird die jetzige Vorsicht begreifen und billigen.
Rußland. Die von den russischen Staatsmännern wiederholt betonte Friedensliebe hat eigenthümliche Illustrationen. Aus Adrianopel wird gemeldet, daß daselbst täglich starke Truppenabtheilungen konzentrirt werden. Die getroffenen Vorbereitungen lassen darauf schließen, daß die Russen in Adrianopel überwintern sollen. Sofia soll befestigt werden und hat Rußland 3 Mill. Rubel dazu angewiesen. Endlich hat Rußland mit der rumänischen Bahngesellschaft einen Contract abgeschlossen, nach welchem der russischen Heeresverwaltung 30 Locomotiven und Waggons zur Beförderung von Truppen und Kriegsmaterial zur Verfügung gestellt werden.
Mexiko. Ueber den Ocean dringt die Kunde von einer unerhörten Blutthat zu uns, deren Beweggründe religiöser Fanatismus bildet. In der Ortschaft Atzala in Mexico wurde ein Protestant zum Alkalden (Ortsrichter) gewählt, worüber die katholischen Einwohner in Wuth geriethen und rebellirten. Es erschien aber rechtzeitig bewaffnete Macht, welche die Ruhestörer zerstreute und die Anführer in's Gefängniß warf. Nun ergriffen alle Katholiken die Waffen, befreiten die Gefangenen und begannen die Metzelei. Mehr als 200 mit Hacken, Dolchen und Gewehren bewehrte Menschen stürzten mit dem Rufe: "Es lebe die Religion! Tod den Protestanten!" auf das Stadthaus zu. Der Alkalde und die Munizipalräthe waren das erste Opfer; ihre Leichen wurden in tausend Stücke gerissen. Die Mörder theilten sich jetzt in mehrere Banden, plünderten die Hänser der Protestanten und metzelten Alles nieder, was nicht entfliehen

[ => Original lesen: 1878 Nr. 96 Seite 2]

konnte. Der Tempel wurde geplündert, die Bibeln und Einrichtungsstücke verbrannt und dann, nachdem dies Blut= und Zerstörungswerke gethan, kehrten die Katholiken in ihre Wohnungen zurück. Mehrere Protestanten wurden in die Berge als Gefangene abgeführt.


Schönberg. In der nächsten Zeit, vom 5.-11. d. M. werden die Schweriner Solisten das 2. Concert hierselbst geben. Da das erste Concert so außerordentlich befriedigte, so ist zu erwarten, daß diesmal noch mehr kunstliebende Bewohner der Stadt und Umgegend die Gelegenheit benutzen werden, sich einen seltenen Kunstgenuß zu verschaffen. Der Tag, an welchem das Concert stattfinden wird, kann erst später bekannt gemacht werden.
- Thermometer=Unterschiede. Am Montag Morgen um 8 Uhr zeigte das Thermometer in Haparanda beinahe 19 Kältegrade, während in Brest 10 Grad Wärme verzeichnet wurden, das ist eine Differenz von 29 Graden. In Stockholm waren es 5 Grad Kälte, in Paris 9 Grad Wärme. In den Tagen vorher hatte München fortwährend 3-5 Grad Kälte während in den viel nördlicher gelegenen Orten hohe Wärmegrade angezeigt wurden.
- Billige Häuser. Vor einem Menschenalter begann man in Kopenhagen mit dem Bau gesunder, hübscher, solider kleiner Menschenwohnungen. Jeder, der die schön gelegenen Vorstädte Kopenhagens berührt hat, kennt die langen Straßen mit kleinen niedrigen Häusern. Die Anregung dazu ging von Aerzten aus. Seitdem haben sich mehre Vereine gebildet, welche das Baucapital durch geringe Beiträge, Minimum 35 Pfennig (Mecklenburg). wöchentlich, Maximum 3 M. 50 Pfennig (Mecklenburg)., sammeln und die Häuser verloosen. Die Theilnehmer erhalten ihren Antheil am Ertrage, an der Miethe der nicht verloosten oder noch nicht aus dem Verbande geschiedenen Häuser als Zinsen. Wer nach 10 Jahren kein Haus bekommen hat und austreten will, erhält seine Capitaleinlage zurück. Jedes Jahr entstehen ganze Reihen von diesen einfachen, netten Wohnungen in den gesundesten Lagen. Ein Fideicommiß hat für sich allein eine ganze Colonie derselben gebaut. Nicht allein Handarbeiter bewerben sich um diese Wohnungen, sondern auch geistige Arbeiter, Lehrer, kleine Bürger etc. Lägen alle die kleine netten Straßen und Viertel dieser Häuschen zusammen, sie würden ein ansehnliches Städtchen ausmachen. Dieses Beispiel verdiente wohl auch anderwärts Nachahmung.
- Ein weiterer Riß bezüglich der Uebereinstimmung der Amtskleidung der deutschen Richter scheint in Bayern bevorzustehen. Eine bei der Berathuug des Gesetzentwurfs zum Reichsverfassungsgesetze in der bayerischen Kammer vor Beginn der Specialverhandlung wegen der Amtstracht der Richter gestellte Anfrage wurde vom Justizminister dahin beantwortet, daß die Regierung eine Aenderung der bisherigen Vorschriften nicht beabsichtige doch dürfte es zweckmäßig sein, den Frack durch den Rock, ähnlich etwa dem für Verwaltungsbeamte im Dienste vorgeschriebenen, zu ersetzen. - Es soll viele Leute auch außerhalb Bayerns geben, welche letzteren Vorschlag für den zweckmäßigsten von allen bisher aufgetauchten zu erachten geneigt seien.
- Man wundert sich mehrfach, daß bei den Communalwahlen in Berlin die Sozialdemokratie in Bezirken, in welchen sie bei der Reichstagswahl siegte, nur eine verschwindend kleine Anzahl von Stimmen vereinigt hat. Man findet den Grund darin, daß bei den Reichstagswahlen die Stimmenabgabe geheim mit Stimmzetteln, bei den Communalwahlen dagegen öffentlich zu Protocoll erfolgt. Mancher mag doch wohl jetzt Bedenken tragen, sich öffentlich als Sozialdemokrat zu declariren.
- Russisch. Eine merkwürdige Antwort erhielt nach den "Russ. Wed." kürzlich der Kaufmann Radsikowskij von Morschansk von der Verwaltung der Rjashsk=Wajasmaer Bahn, auf der eine Tabaksendung von 425 Pud kürzlich in vier Tagen eine Gewichtsverminderung von 48 Pud erlitten hatte. Die Eisenbahn erklärte, der Taback sei um diesen Gewichtstheil eingetrocknet! Herr M. warnt nun vor Tabakstransporten auf dieser Bahn, indem er bemerkt, daß, wenn nach obiger Erfahrung in 4 Tagen 48 Pud eintrocknen, man darauf gefaßt sein müsse, daß man nur noch die leeren Säcke bekommen werde, wenn der Taback etwas länger, etwa ein Monat, der tropischen Hitze dieser Bahnlinie ausgesetzt sei.
- Seltenes Motiv. In Steglitz bei Berlin hat sich der Sohn eines Fuhrherrn im Ortsteich ertränkt, aus Gram darüber, das er nicht - zum Militair genommen wurde. Derselbe dürfte wenige Nachahmer finden.
- Der Massenmörder. Dem Kaiser Napoleon I. soll einst ein berühmter Arzt, welcher in höhnischer Weise von ihm gefragt worden war, wie viele Menschen er denn wohl in seiner Praxis getödtet hätte, geantwortet haben: "Sire, ungefähr 500,000 weniger als Ew. Majestät."
- Der berühmte Naturforscher Bec[?]ari will in den Wäldern von Sumatra eine Riesenblume gefunden haben, gegen welche die Victoria regia ein Zwerg ist. Er nennt sie Titanura und theilt sie der Familie Amorphosphallus zu. Der Durchmesser der Blüthe geht bis auf 83 Centimeter.
- Im Walde bei Forbach hat der Fabrikbesitzer einen Wolf erlegt, der ein Riese unter Seinesgleichen ist.


Anzeigen.

Der von uns gegen den Tischlergesellen August Albrecht Emil Georg Brinkmann, geboren am 26. Juli 1851 zu Neustrelitz, unter dem 19. d. M. erlassene Steckbrief ist erledigt.
Schönberg, den 29. November 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend die Subhastation der zu Lüdersdorf belegenen Winkenwerder'schen Halbstelle c. p. wird der auf

Freitag den 13. December d. J.
Vormittags 11 Uhr

anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hiedurch in Erinnerung gebracht, daß in dem Verkaufstermine am 22. d. M. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 27. November 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend die Subhastation der zu Lüdersdorf belegenen Winkenwerder'schen Halbstelle c. p. wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß in dem Liquidationstermine am 22. d. M. der Präclusivbescheid sofort zu Protocoll erlassen und publicirt ist.
Schönberg, den 27. November 1878.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Anlangend den von uns wegen des nach § 246 des Strafgesetzbuchs strafbaren Vergehens der Unterschlagung unterm 12. d. M. erlassenen Steckbrief wird hierdurch gemeinkundig gemacht, daß der Verfolgte, wie sich jetzt herausgestellt hat, nicht Raputzky, sondern Ragutzky, der Geburtsort desselben aber nicht Tilpowo, sondern Tilposo heißt.
Schönberg, den 26. November 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend die Subhastation des zu Schönberg neben der Kirche sub Nr. 213 belegenen Wohnhauses c. p. des Kaufmanns Jul. Schweigmann allhier wird hiemit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß in dem Termine am 21. d. Mts. der

[ => Original lesen: 1878 Nr. 96 Seite 3]

Praeclusivbescheid sofort zu Protocoll erlassen und publicirt ist.
Schönberg, den 27. November 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Lüdersdorf verstorbenen Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder wird, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen, mittelst des gegenwärtigen Proclams ein Liquidations=Termin auf

Freitag den 24. Januar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Halbhufner und Zieglermeister August Winkenwerder, in specie an dessen zu Lüdersdorf belegene Halbstelle c. p., soweit solche Ansprüche und Forderungen in Gemäßheit des Publicandi vom 26. August d. J., betr. den zwangsweisen öffentlich meistbietenden Verkauf dieser Halbstelle, nicht schon in dem auf Freitag den 22. November d. J. Morgens 11 Uhr vor Großherzogl. Justiz=Amte anstehenden Liquidationstermin zur Anmeldung gelangen müssen zu haben, vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hiedurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisnug von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, hiemit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf

Mittwoch den 19. Februar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem hiesigen Justiz=Amte anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Winkenwerder'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwaige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und des Ausschlusses mit der Prioritätsdeduction hierdurch geladen werden.
Den etwaigen Winkenwerder'schen Schuldnern wird hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an die Winkenwerder'schen Erben, sondern nur an das unterzeichnete Justiz=Amt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 4. November 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


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In Bezug auf die Bekanntmachung in voriger Nummer dieser Anzeigen, betr. die Beaufsichtigung der Niendorfer Holzkoppel durch den Revierjäger Herrn Ahrens mache ich hiermit bekannt, daß ich für meine Holzkoppel und Hecken demselben diese Aufsicht nicht ertheilt habe.

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[ => Original lesen: 1878 Nr. 96 Seite 4]

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(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 96 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 96 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 3. December 1878.


- "Allgemeines Reichs=Commersbuch für deutsche Studenten" ist der genaue Titel des in 3. Auflage im Verlage von Breitkopf und Härtel und von dem Dichter Müller v. d. W. herausgegebenen famosen Commersbuches.
- Es giebt nur einen Himmel, aus dem ausgeplaudert wird. Das "Himmlische Reich" der Chinesen. Wie sie es selber nennen, gehört nicht dazu und ist nichts weniger als ein Himmel. Ein nicht nur hochgestellter, sondern auch hochheiligster Chinese, der jetzt in Californien und also weit vom Schuß und Zorn seines Kaisers lebt, schildert sein Vaterland viel grauer als die Geographen. Die Bevölkerung, welche bisher auf 450-500 Millionen geschätzt wurde, beträgt nicht mehr als 120-150 Mill. Seelen. Die Entwickelung des Ackerbaues hat ihren Höhepunkt erreicht und sowohl die Kopfzahl der Bevölkerung als auch deren Wahlstand seit über 125 Jahren beständig abgenommen. Werden aus anderen Welttheilen nicht bald verbesserte Maschinen eingeführt, so ist das Volk nicht länger im Stande, für seinen Unterhalt zu sorgen; jetzt schon ist dasselbe in tiefste Armuth versunken und kann kaum die nothwendigsten Lebensbedürfnisse erschwingen. Der Reichtum des Landes vertheilt sich auf wenige Bevorzugte und ist eine Massenauswanderung nach den Vereinigen Staaten, wie sie an der Küste des Stillen Oceans befürchtet wird, bei beständig abnehmender Bevölkerung und Erhöhung der heimischen Arbeitslöhne kaum zu erwarten. Bitter beschwert sich der Chinese über die Behandlung, welche seinen Landsleuten in Amerika zu Theil wird.
- (Macht eines Gewissens.) Folgender psychologisch merkwürdiger Fall, der von der Macht des Gewissens zeugt, wird aus der Schweiz berichtet. Der Vorarbeiter und Bahnwärter an der Jura=Bern=Luzern=Bahn, Jac. Keller, in Tägertschi, verheirathet, jedoch kinderlos, erfreute sich bisher eines unbescholtenen Rufes, war aber im Umgang mürrisch und gedrückt. Um so mehr erstaunte man, als Keller vor wenigen Tagen zum Regierungsstatthalter in Konofingen kam und diesem das Geständniß ablegte, daß er ein Mörder sei. Wie er selbst aussagt, stand er Ende der vierziger Jahre bei Großrath Gfeller in Niederwichtrach in Dienst, bei dem er etwa 56 Jahre alte Christian Großenbacher, der über ein Vermögen von 8000 verfügte, als Miether wohnte. Keller trat bei Gfeller aus, um dem Großenbacher die Haushaltung zu führen, und dieser setzte ihn testamentarisch zum Haupterben ein, wonach Keller nach Großenbacher's Tod 4000 Fr. zukommen sollten. Eines Tages wurde Keller von Großenbacher ausgescholten; er fürchtete deshalb, dieser werde sein Testament rückgängig machen. Am 19. Januar 1856, Vormittags, steckte er ein Seil zu sich, mit dem festen Vorhaben seinen Gönner zu ermorden, um bald das Erbe in Empfang zu nehmen. Mittags, als dieser im Sessel ruhte, schlang ihm Keller das Seil um den Hals, riß den Unglücklichen zu Boden, und nachdem er ihn erdrosselt hatte, hängte er ihn am Seile neben dem Bett auf Niemand hatte damals den geringsten Verdacht auf Keller der denn auch den Lohn seines Verbrechens einstrich. Seitdem aber ließ ihm sein Gewissen keine Ruhe, und trieb ihn endlich, wenn auch spät, zur Selbstanklage. Da übriges das eingestandene Verbrechen von Keller vor 20 Jahren verübt wurde, ist inzwischen Verjährung eingetreten und kann eine gerichtliche Bestrafung nicht mehr eintreten.
- Zwei Jenenser Studenten, ein Russe aus Riga und ein Hamburger, haben sich am Freitag im Rauthale bei Jena auf Pistole duellirt. Da sie nicht, wie Gambetta Foulau, auf 35, sondern nur auf 5 Schritte Distance auf einander schossen, so ist eher zu verwundern, daß nicht der eine oder der andere todt auf dem Platz geblieben ist, sondern beide nur, wenn auch erheblich, doch nicht lebensgefährlich, der eine am rechten Arm, der andere am Oberschenkel verwundet worden sind. Beiden wurden in der chirurgischen Klinik die Kugel kurz nach dem Duell ausgezogen. Die Sympathien der Jenenser sind beiden Duellanten keineswegs hold, man wünscht vielmehr, daß die äußerste Strenge des Gesetzes gegen sie in Anwendung kommen möge. Die Veranlassung zu diesem mörderischen Zweikampf ist noch unbekannt.
- Haberskirchen in Niederbayern, 23. Nov. Gestern begab sich der Häusler Rackerseder von Unterfeilnbach nach Reisbach. Als er gegen Abend nach Hause kam, fand er Alles gewaltsam erbrochen und es fehlte auch seine Ehefrau. Schlimmes ahnend, eilte er zu den Nachbarn, um sie in dem das Häuschen von drei Seiten umgebenden Walde zu suchen, was aber wegen der einbrechenden Dunkelheit nicht lange fortgesetzt werden konnte. Heute wurde in aller Frühe das Suchen wieder aufgenommen und man fand sie circa 60 Schritte vom Hause entfernt in einem Dickicht erdrosselt auf. Der Räuber hatte nichts als 4 Beinkleider mitgenommen. Man ist allgemein der Ansicht, daß der Thäter ein Bekannter gewesen sei, sonst hätte er das 60 Jahr alte Weib nicht ums Leben gebracht.
- Weibliche Rache. "In Wällisch=Birken starb dieser Tage ein Weib, welches noch einen Tag vor dem Tode mit ihrem Manne einen Streit hatte. Die Angehörigen des zarten Geschlechtes von Wällisch=Birken behaupteten nun, daß der Mann an dem Tode seiner Gattin schuld sei; bei dem Leichenbegräbniß vereinigten sie sich und verlangten, daß er seinem Weibe in's Grab nachfolge. Begreiflicherweise hatte er keine Lust, diesem Verlangen zu entsprechen, weshalb die "Damen" ihn in's Grab auf den Sarg warfen und ihn mit Erde und Steinen zu bewerfen begannen. Nur durch das Dazwischentreten das Geistlichen wurde der Wittwer gerettet und konnte in eine andere Gemeinde zu Verwandten entfliehen.
- (Eigenthümliche Sorte von Mitleid.)
"Also Du hast wirklich noch Jemanden gefunden, der Dir fünfhundert Mark borgt?" - "Allerdings." "Unter welchen Bedingungen?" - "Ich hatte Wahl, ob ich einen Wechsel über fünfhundert Mark oder fünf Wechsel über je hundert Mark ausstellen wollte." - "Und wofür hast Du Dich entschieden?" - "Für die fünf Wechsel, - aus Mitleid, damit der Mann wenigstens nicht sein Geld auf einmal verliert."


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Emil Jannicke,
Bandagist.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 96 Seite 6] WAFR1878Nr96S6 3. December

Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die nächste Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich fest-gestellt und findet

schon am 11. und 12. December d. J. statt

und kostet hiezu

1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baligst direct zu richten an

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Nur Mark 3,50

kostet 1 Dtz. Speiseteller echten Cölner Porcellan, Dessertteller pro Dtz. von 2,50 bis zu 5,50 Mark, sowie mehreren andern Porzellan und Steingut zu möglichst billigen Preisen.
Ferner empfehle noch eine Parthie, Petroleum Kochöfen 2, 4 und 8 flammige von 3,50 bis 15 Mark Fleischhackmaschinen von 12 Mark an.

Schönberg.                                                     H. C. Weinrebe.


Ueber Musik-Spielwerke.

Die Kunstindustrie hat während jeder Zeitperiode einen Artikel aufzuweisen, der als besonderer Liebling sich rasch die allgemeine Gunst erwirbt. Seit mehr als einem Jahrzehnt zählen zu solchen die Musik=Spielwerke, deren Beliebtheit im steten Wachsen ist. Fast in Jeder comfortablen, ja nur halbwegs anständigen Haushaltung findet man ein Erzeugniß dieser Kunstindustrie vor. Ein solch Spielwerk oder Spieldose ist ein prächtiges und stets unterhaltendes Ding, immer dazu da, uns und unsern Gästen Vergnügen und Zerstreuung zu gewähren, in einsamen und sorgenvollen Stunden die üble Laune zu verbannen, unsere Grillen zu vertreiben. Niemand, dessen Mittel es immer nur gestatten, sollte anstehen ein Spielwerk oder eine Spieldose sich anzuschaffen und bei einem beabsichtigten Geschenke in erster Reihe seine Wahl dafür zu treffen. Und erst zu einem Weihnachtsgeschenke! Da giebt es gewiß nichts Passenderes, nichts das dem Empfänger eine größere Freude zu verursachen vermöchte.
Tonangebend, und diese Branche der Kunstindustrie geradezu beherrschend, ist das weltberühmte Haus J. H. Heller in Bern, welches viele Hunderte der geschicktesten Arbeiter beschäftigt, das Vollendetste in diesem Genre produzirt, und durch die Verdienstmedaille wiederholt ausgezeichnet wurde. Die Hellerschen Werke unterscheiden sich vortheilhaft von allen anderen: durch ihre Tonfülle, Reichhaltigkeit und geschickte Wahl der Melodien, sowie durch ihre harmonische Vollendung. Als Kennzeichen trägt jedes seiner Werke die Marke der Firma, (alle andern als Heller'sche angepriesenen sind fremde) an welch' letztere man sich bei Bestellungen, auch wenn es sich nur um eine kleine Spieldose handelt, am besten stets direct wenden wolle. Ganz besonders sind die Heller'schen Spielwerke - die im Inseratentheil unseres Blattes von diesem Hause direct dem verehrlichen Publicum empfohlen werden - für Hotels, Cafes und Restaurants geeignet und zu empfehlen. In denjenigen Etablissements, in welchen sie bis nun eingeführt sind, hat sich für die Herren Wirthe ihre Rentabilität eklatant erwiesen. Wir ertheilen daher jedem Wirthe, dem es um eine erprobte Anziehungskraft seiner Gäste zu thun ist, den wohlgemeinten Rath, die Ausgabe für die Anschaffung sich nicht reuen zu lassen, ebenso wie wir zu überaus geeigneten Weihnachtsgeschenken die Hellerschen Spielwerke und Spieldosen nochmals nachdrücklich empfehlen.
Illustrirte Preiscourante werden auf Verlangen Jedem franco zugesendet.


Gehör-Oel heilt die Taubheit, wenn selbige nicht angeboren und bekämpft sicher alle mit Harthörigkeit verbundenen Uebel à Fl. 18 Sgr. versendet

                          C. Chop.
                          Apotheker in Sondershausen.
                          (Thüringen.)


Unterzeichneter empfiehlt in großer und schöner Auswahl soeben angekommene Neuheiten in Holz= und Alabaster=Gegenständen etc. zum Graniren mit Stickereien.

C. Sievers,     
Buchbinder.     


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1 .
Enten d. St. M2,60 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M 50Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 25Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


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ZVDD