No. 92
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. November
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 92 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der Landtag hat die beantragte Landeshülfe zum Bau einer Secundär=Bahn von Waren bis Malchin und zum Müritz=Ufer genehmigt. Die Landeshülfe soll der Friedrich=Franz=Eisenbahn, die diesen Bahn=Bau übernommen, ausbezahlt werden. Der Bau wird 1879 begonnen und muß 1881 fertig sein.
Nach Bestimmung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs erhält das Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz, wie hier gestern bekannt wurde, sein eigenes Landgericht mit dem Sitze in Neustrelitz.
Deutschland. Die zwischen dem Vatikan und Deutschland schwebenden Verhandlungen dürften, wie es scheine zu einem günstigen Resultat gelangen. Die aus Deutschland ausgewiesenen Bischöfe haben nämlich an den Vatican ein Memorandum gerichtet, in welchem sie, infolge der an sie ergangenen Aufforderung, ihre Anschauungen betreffs einiger Punkte der Unterhandlungen darlegen. Die Bischöfe sprechen hierbei den Wunsch aus, daß man zu einem billigen Uebereinkommen gelangen möchte.
Der nunmehr zum Abschluß gelangte Telegraphen=Vertrag zwischen Deutschland und Großbritannien führt das letztere Land, das sich bisher von dem Worttarifsystem ausgeschlossen hatte, diesem modernen, zweckmäßigen und billigen System zu. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß der englisch=deutschen Convention ähnliche Vereinbarungen der anderen Festlandsstaaten mit Großbritannien folgen werden. Damit kann der Worttarif, der der Anregung des deutschen Generalpostmeisters entsprungen ist, als allgemeine Einrichtung der civilisirten Welt gelten.
Das Reichsfinanzamt wird voraussichtlich mit dem 1. Januar k. J. in Function treten und damit also noch Gelegenheit erhalten, an der Aufstellung des nächsten Reichshaushaltsetats Theil zu nehmen.
Gutem Vernehmen nach finden seit längerer Zeit und noch jetzt bei der Reichsregierung und dem preußischen Staatsministerium Verhandlungen über die Reform des preußischen Vereinsgesetzes vom Jahre 1850 durch die Herstellung reichsgesetzlicher Bestimmungen gegen den Mißbrauch des Vereins= und Versammlungsrechts statt, welche sich vorwiegend auf die Frage der gesetzlichen Beschränkung der politischen Vereinsthätigkeit erstrecken. Insbesondere soll es sich um eine gesetzliche Bestimmung der Altersgrenze für Personen, welche an politischen Vereinen und Versammlungen sich betheiligen wollen, handeln.
Die Reichsregierung hatte der österreichischen Regierung den Vorschlag gemacht, den mit dem 31. December zu Ende gehenden Handelsvertrag um sechs Monate zu verlängern. Oesterreichischerseits ist dieser Antrag abgelehnt worden.
Die Großherzoglich Hessische Familie ist von einem schweren Unfall heimgesucht. Nicht weniger als 6 ihrer Angehörigen, darunter der Großherzog und der Erbgroßherzog, sind an der Diphteritis erkrankt.
Offiziös wird mitgetheilt: Man erwartet, daß in nächster Woche die im Gange befindliche Voruntersuchung über die Katastrophe des "Großer Kurfürst" zum Abschluß kommen werde. Nachdem alsdann das General=Audittoriat die Revision der Akten vorgenommen haben wird, wird die Zusammensetzung des Kriegsgerichts erfolgen können. Die Verhandlungen des letzteren könnten nach ungefährer Schätzung im Laufe des Jahres noch zu Ende geführt werden.
England. Während die Entscheidung in der Afghanistan=Angelegenheit noch immer nicht erfolgt ist, wird aus Indien berichtet, daß 500 Mollah's (Priester) in Ghizin den Glaubenskrieg gegen England predigen. Etwa 30,000 Freiwillige, die sich in Ghizin zusammengefunden hatten, erhielten vom Emir den Befehl, daselbst zu verweilen, da es noch ungewiß sei, ob die Engländer angreifen werden. In Kabul selbst hat eine Kriegssteuer von 4 Rupien (etwa 8 Mark) für jede Familie große Niedergeschlagenheit hervorgerufen. - Der frühere Vicekönig von Indien, Lord Lawrenze, der sich jetzt in London aufhält, hat ein Comite gebildet, dessen Aufgabe es sein soll, eine rege Agitation gegen einen Krieg mit Afghanistan in Scene zu setzen; man will jetzt darauf hinwirken, zunächst das Parlament zusammen zu berufen und dies zu befragen. - In den ersten 10 Monaten dieses Jahres sind an den Küsten Englands im Ganzen etwa 1300 Schiffe gescheitert; der Gesammtverlust an Capital beziffert sich dabei auf etwa 10 Mill. Mark.
Italien. Für die Theilnahme an den politischen Wahlen wird gegenwärtig in Italien ein neuer Maßstab gesucht. Außer dem vorgeschriebenen Alter von 21 Jahren wird für die Zukunft auch eine gewisse elementare Schulbildung gefordert. (Bisher hatte Italien bei 28 Millionen Einwohnern nur 608,000 Wähler, d. h. etwa zwei auf 100, während in England auf 100 acht, in Deutschland zwanzig, in Frankreich 26 Wähler kommen.)
Holland. Die praktischen Holländer scheinen von dem Nutzen schmalspuriger (sogenannter Secundär=) Eisenbahnen mehr überzeugt zu sein, als die Deutschen, und den Bau solcher Bahnen energisch und im großen Umfange in's Werk setzen zu wollen. So hat jetzt ein Herr von der Meulen zu Amsterdam die Konzession von nicht weniger als 18 solcher Bahnen erhalten.
Rußland. Ueber den Gesundheitszustand des Czaren gehen ab und zu geheimnißvolle Andeutungen durch die Blätter, welche aber regelmäßig von dem offiziösen Telegraphen als unbegründet bezeichnet werden. Dem Berl. Tageblatt wird jetzt wieder aus Petersburg gemeldet: Das kaiserliche Befinden ist, wie uns aus zuverlässiger Quelle bestä=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 92 Seite 2]

tigt wird, trotz aller offiziellen Dementis so unbefriedigend, daß von einer Betheiligung desselben an den Staatsgeschäften nicht die Rede sein kann. Ueber den wahren Zustand desselben wird strengstes Schweigen beobachtet.
Türkei. Der Minister des Aeußern, Sasvet Pascha, beabsichtigt eine neue Note an die Großmächte zu erlassen. Er will darin den Unwillen der Pforte darüber aussprechen, daß von den Russen den geflohenen Muhamedanern die Rückkehr in das von den Russen besetzte Gebiet verweigert wird, weil die von den Türken verlassenen Wohnungen gegenwärtig von den aus Furcht der russischen Armee folgenden Christen besetzt sind. - Der Aufstand im Rhodogebirge ist fast völlig erloschen. Angesichts der täglich fortschreitenden Auflösung der Banden wird weder seitens der Russen noch seitens der Türken energisch gegen die Insurgenten eingeschritten. In den Gehilfen sollen nur noch einzelne Ortschaften von denselben besetzt sein.


- Wie es scheint, wird die Festung Straßburg von Seiten der Militärbehörden, trotz der vielen neuerbauten Forts, noch immer nicht für fest genug und uneinnehmbar erachtet, vielmehr ist nach der "Köln. Ztg." an maßgebender Stelle bereits der Beschluß gefaßt und fest bestimmt, daß zwischen den beiden auf den Hausbergen belegenen Forts noch ein drittes angelegt werden soll; und zwar ist der Platz dafür auf einer beim Dorfe Mundolsheim belegenen Bergkuppe, der Mundolsheimer Kopf, aus gewählt worden. Die zum Bau des Forts nöthigen Entwürfe sind in allen Eigenheiten fertig gestellt und liegen dem Kriegsministerium zur Entscheidung vor. Man hofft nach getroffenem Entscheide noch im Winter die Absteckungs= und sonstigen Vorarbeiten ausführen zu können, um mit Beginn der guten Jahreszeit den Bau in vollem Umfange zu beginnen. Durch die Anlegung dieses Forts steigt die Zahl der Straßburger detachirten Forts auf vierzehn.
- Vor einigen Tagen hat ein Windstoß den vergoldeten Hahn, welcher die Spitze des Dachreiters der Notre=Dame=Kirche zu Paris schmückt, von seinem luftigen Standpunkte herabgerissen, und man hat ihn seitdem nicht wiedergefunden. Wenn diese Zierrath, welche nach vollendeter Restauration des berühmten Domes durch Meister Viollet=le=Duc erst vor einigeu Jahren an dem Thürmchen angebracht wurde, nicht gerade in die Seine, sondern, was viel wahrscheinlicher, einem unehrlichen Finder in die Hände gefallen ist, so hat der letztere einen glücklichen Fang gethan; denn der Hahn trug in seinem Leibe eine ganze Sammlung von französischen Gold=, Silber= und Kupfermünzen vom Centime bis hinauf zum Hundert=Francsstück, sowie Gold= und Silberstücke mit dem Bildniß aller europäischen Souveräne der Gegenwart.
- Amerikanischen Blättern zufolge wird Celluloid, das seit geraumer Zeit im großem Maßstabe bei der Fabrikation von Bijouterie, Billardbällen und Phantasie=Artikeln verwendet wird, jetzt als ein Surrogat für Leinwand benutzt, indem Kragen, Manschetten, Hemdeneinsätze und sogar Halsbinden aus diesem merkwürdigen Stoffe verfertigt werden. Diese neumodische Celluloid=Artikel sollen nicht allein thatsächlich unzerstörbar sein, sondern können auch, wenn sie schmutzig sind, mit Seife und Bürste gereinigt werden.
- Im Kreisgericht wurden zwei Bummler, die eine große Anzahl junger Bäume umgeknickt hatten, zu 1 1/2 Jahr Gefängniß verurtheilt. Sie erklärten, mit der Strafe zufrieden zu sein, weil sie die That nur verübt hätten, um sorgenfrei untergebracht zu werden. Die Ehrlosigkeit ist also so groß, daß die Gefängnißkost künftig doch wieder Prügelsuppe enthalten muß. -
- Busch schildert den Fürsten Bismarck als streng religiös, aber auch nicht frei von einem gewissen Aberglauben. Nach den Kämpfen von Metz äußerte er: Sprechen wir nicht vom Fell des Bären, ehe er erlegt ist. Ich gestehe ich bin in dieser Hinsicht abergläubisch. - In Rheims bemerkte sein Vetter, Graf Bismarck=Bohlen, indem er die Gedecke an der Tafel zählte: Wir sind doch nicht etwa 13 bei Tische? - Nein! - Das ist gut; denn Bismarck hat das nicht gern. - Am 14. October fragte er in seinem Büreau: Was haben wir heute für einen? - Den 14., Excellenz. - so, da waren die Schlachten von Hochkirch und Jena. Da muß man keine Geschäfte abschließen. - Auch der Freitag gilt ihm für unheilbringend. - Das kommt alles vom Freitag her, sagte er einmal, als die Verhandlungen nicht glücken wollten. - Graf zu werden, sträubte er sich anfangs, weil alle Familien, die in Pommern zu Grafen gemacht würden, ausstürben. Das Land erträgt es nicht, fügte er hinzu. Ich weiß 10-12 Familien zu nennen, denen es so ergangen ist.
- Fremdwörtergebrauch. Wie geht es Ihnen, Frau Schulze? Ich danke schön Frau Müller! Ich habe mir jetzt eine Villa in N. N. gekauft, die ich nächstens mit meiner Tochter beziehen werde. Vorn heraus haben wir eine schöne Reverada, hinten einen Babylon. Von der ersten Etagere bis zur zweiten führt eine Lawendeltreppe von barbarischem Marmor in die Höhe, und da hat sich meine Tochter die ja sehr schön malt, eine kleine Artillerie eingerichtet, und da sehen wir jedem Morgen die Offiziere vorbeidestilliren. Sie müssen nämlich wissen, meine Tochter leidet an zerissenem Nervencostüm und ich wollte mit ihr zu einem Professor fahren. Aber denken Sie sich nur, als wir auf die Bahn kamen, waren die Karriere schon geschlossen, der Paragraph gezogen und das Nomitiv ging ab. Na, wir nahmen uns eine Droschke, und als wir zum Professor kamen, war nur der Existenzarzt da und sagte: Nehmen Sie doch einstweilen im Feuilleton Platz, der Herr Professor steht sofort zur Desinfektion. Der Professor sagte dann: Ihre Tochter, liebe Frau, leidet an kathedralischer Affektasion in den Kniekehlen. Darauf bezahlte ich und wir gingen nach Hause. Unterwegs begegnete uns mein Neffe, der ist nämlich, müssen Sie wissen, ein großes Volumen und promovirt alle Tage auf der Straße. Der sagte, wir müssen noch ins Theater gehen. Wir lassen uns dazu bewegen, haben einen Platz in der Prozessionsloge und da verliere ich mein Portepee; das mußte ich in die Zeitung setzen und noch die Insurrektionskosten bezahlen. Denken Sie nur was Einem Alles pressirt.
- Aus London wird eine diplomatische Ueberraschung angemeldet, ähnlich wie in Cypern. England soll der Türkei Geld borgen und hat sich die nöthigen Procente pränumerando erbeten.
In Chapelle St. Savens wurde ein Ehepaar verhaftet, das von seinen 14 Kindern 12 umgebracht hat.
- In Pest ist die 18jährige schöne Tochter des Generals Perczel aus unglücklicher Liebe in die Donau gesprungen und spurlos in den Wellen verschwunden.
- Es ist im Publicum weniger bekannt, daß auch das Bestellgeld für Postanweisungen, Geldbriefe etc. vom Absender vorausbezahlt werden kann. Namentlich ist die Vorausbezahlung des Bestellgeldes bei Geldsendungen an Behörden zu empfehlen, da diese nicht selten das verauslagte Bestellgeld so geringfügig es ist, durch Postnachnahme wieder einziehen, und dadurch dem Abseuder unangenehme Kosten entstehen. Das Bestellgeld beträgt für Geldbriefe bis zu 1500 Mark fünf Pfennig, welche durch eine Marke aufgeklebt werden können.


Anzeigen.

In Sachen, betreffend die Subhastation des dem Fuhrmann J. Barkenthin hieselbst gehörigen, an der Siemzerstraße sub Nr. 181 belegenen Wohnhauses c. p. steht zur Publication der abgesetzten Prioritätsurtel ein Termin auf

Sonnabend den 23. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte an, zu welchem die interessirenden Gläubiger unter dem Nachtheile hiemit geladen werden, daß auch im Falle ihres Nichterscheinens mit der Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 11. November 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 92 Seite 3]

Auf Instanz einer Gläubigerin soll die zu Lüdersdorf belegene Halbstelle c. p. des wailand Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder daselbst öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demgemäß wird der Verkaufstermin auf

Freitag, den 22. November d. J.
Vormittags 12 Uhr

der Ueberbotstermin auf

Freitag, den 13. Dezember d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Justizamte anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Zur endlichen Regulierung der Verkaufsbedingungen steht sodann ein Termin auf

Freitag, den 25. October d. J.
Vormittags 11 Uhr

an, zu welchem dem für die Winkenwerder'sche Halbstelle bestellten Sequester und den Erben des verstorbnen Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder, sowie dessen Gläubigern das Erscheinen hiedurch freigelassen bleibt.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermin auf der Justizamts=Registratur eingesehen werden, auch sind dieselben gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten und wird aus selbigen hierher bemerkt, daß die Conventionalpoen 3000 Mark beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstücks, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, die andere Hälfte desselben zu Ostern 1879 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu verkaufende Grundstück zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf

Freitag, den 22. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr

angesetzt, zu welchem die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 26. August 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen, betreffend die Subhastation des an der Siemzerstraße sub Nr. 213 hieselbst belegenen früheren Kaufmann Jul. Schweigmann'schen Wohnhauses steht vor dem unterzeichneten Justiz=Amte zur Erklärung der Gläubiger über die Liquidate Termin an auf

Donnerstag, den 21. November c.,
Morgens 11 Uhr,

und werden dazu die interessirenden Gläubiger bei Strafe der Anerkennung der Liquidate hierdurch vorgeladen.
Schönberg, den 12. November 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 23. November, Morgens 9 Uhr, sollen in den Lenschower und Herrnburger Tannen meistbietend verkauft werden:

ca. 40 Kiepenholz=Tannen,
ca. 2200 Kiefern=Dachschächte,
ca. 40 Fuder geringes Kiefern=Durchforstholz.
Sammelort der Käufer bei der Meierei Lenschow.
Schönberg den 17. November 1878.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Zur Beachtung.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 92 Seite 0]Zugleich ersucht der unterzeichnete alle Ortsvorstände des Fürstenthums ihre Ortsinsassen auf Vorstehendes aufmerksam zu machen.
Schönberg den 17. November 1878.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Nach langen, schweren Leiden starb am 15. d. M. der Nagelschmiedemeister Matthias Soltmann, schmerzlich betrauert von

den Hinterbliebenen.     

Die Beerdigung findet Dienstag den 19. d. M. Nachmittags 2 Uhr statt.


Alle, welche noch Forderungen an den Nachlaß des zu Schlagesdorf verstorbenen Schlossermeisters Böttcher zu haben glauben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Schuld innerhalb 14 Tagen bei mir anzumelden: ebenso fordere ich diejenigen auf, die dem Verstorbenen etwas Schulden, ihre Schuld binnen gleicher Frist bei mir zu berichtigen.
Schönberg den 15. November 1878.

                          Handelsmann Burmeister
                          zu Schlagsdorf.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 30. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


[ => Original lesen: 1878 Nr. 92 Seite 4]

Der Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg

ist erschienen und an den bekannten Verkaufsstellen zum Preise von 25 Pfennigen pro Stück zu haben.


Steingut-, Porcellan- und Glaswaaren-Handlung.
En gros! en detail!

Hiedurch erlaube mir die Anzeige zu machen, daß ich bei wirklich biligen Preisen, nur gegen Contant verkaufe. Von 3 Mark an 5 % Sconto.

J. N. Nisfen, Breitestrasse 795.     


Fleischhack-, Wurststopf- und Brodschneidemaschinen
empfehlen sehr billig
Jürgensen & Robschuld,
Magazin von Haus- und Küchengeräthen.
Lübeck.
717. Gr. Burgstrasse 717.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.

Nach der in heutiger Directorial=Versammlung aufgestellten Berechnung sind in diesem Jahre versichert 2321977 Centner Getreide, dessen Werth nach den Preisen vom 15. August und 1. November d. J. 16650735 M. 30 Pfennig (Mecklenburg) beträgt.
Für die in diesem Jahre stattgefundenen 51 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten erforderlich 50299 M. Zur Aufbringung dieser Summe ist der diesjährige Beitrag auf 30 Pfennig pro 100 M. festgesetzt worden.
Nach Vorschrift des § 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrages eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen, den 6. Nov. 1878.

Die Direction.


Nur Mark 3,50

kostet 1 Dtz. Speiseteller echten Cölner Porcellan, Dessertteller pro Dtz. von 2,50 bis zu 5,50 Mark, sowie mehreren andern Porzellan und Steingut zu möglichst billigen Preisen.
Ferner empfehle noch eine Parthie, Petroleum Kochöfen 2, 4 und 8 flammige von 3,50 bis 15 Mark Fleischhackmaschinen von 12 Mark an.

Schönberg.                                                     H. C. Weinrebe.


Hochfeine u. gewöhnliche Kohlenhelme, Ascheimer, Ofenvorsetzer, in verschiedenen Mustern empfiehlt

W. Wieschendorf.     
Klempner.             

Schönberg.


Für Kinder.

billige Filzsachen halte in großer Auswahl vorräthig.

W. Gartz.     


Ein reichhaltiges Lager von Filzschuhen und Pantoffeln für Herren und Damen
empfiehlt

W. Gartz.     


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung.
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden prompt und billig ausgeführt.


Billiger Ausverkauf in Spielwaaren
                          H. Schrep, Wwe.


Englisch Salz
empfiehlt                          
                          H. Schrep, Wwe.


Gute Kocherbsen
empfiehlt                          
                          H. Schrep, Wwe.


Sehr schönen                  
Syrup
zum Pfeffernuß backen empfiehlt                          
                          H. Schrep, Wwe.


Wir suchen

in allen Dörfern und Städten unter günstigen Bedingungen recht thätige Vertreter anzustellen. Adresse: General=Direction der Sächsischen Vieh=Versicherungs=Bank zu Dresden.


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Auf dem Hofe zu Demern stehen
zwei große tragende Säue,
die zu Weihnachten d. J. ferkeln, zum Verkauf.


Zu dem am Freitag den 22. d. M.

bei mir stattfindenden Bauerball erlaube ich mir sowohl die geehrten Hauswirthe als auch meine geschätzten Gönner zur gütigen Theilnahme hiedurch einzuladen.

Schönberg.                                                     Gastwirth Boye.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1 .
Enten d. St. M2,60 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M 50Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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