No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. November
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 93 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Die Nachricht, daß Oesterreich den Vorschlag der deutschen Reichsregierung wegen Verlängerung des bestehenden Handelsvertrages um ein Jahr zurückgewiesen habe, bedarf einer Erläuterung. Oesterreich hat sich mit Rücksicht auf den am 1. Januar k. J. in Kraft tretenden autonomen Zolltarief außer Stande erklärt, kurzweg auf den deutschen Vorschlag einzugehen, hat indessen andere Anerbietungen gemacht, die im Wesentlichen auf einen Meistbegünstigungs=Vertrag hinauslaufen. Eine grundsätzliche Verständigung über diesen Punkt scheint noch nicht erzielt, doch dürfte die deutsche Regierung auf diesen neuen Vorschlag vielleicht für die Dauer eines Jahres eingehen.
Die aus Amerika zurückgekehrte Tabacks=Commission soll sich gegen die Einführbarkeit einer Fabriksteuer für Taback in Deutschland ausgesprochen haben.
Aus Darmstadt wird gemeldet, daß die Prinzessin Marie leider der Diphteritis erlegen ist, wogegen sich die übrigen erkrankten Mitglieder der Großherzoglichen Familie sämmtlich auf dem Wege der Reconvalescenz befinden.
Die beiden Häuser des preußischen Landtages sind am Dienstag wieder zusammengetreten. Abends zuvor hatten schon die Fractionssitzungen stattgefunden. Die Eisenbahnpolitik der Regierung wird übrigens nicht nur bei der Berathung des Eisenbahnetats im Landtage zur Sprache kommen. Es werden auch bei dem Zusammentritt der Fraktionen Interpellationen vorbereitet wurden, welche den Handelsminister Maybach veranlassen sollen, sein Programm zu entwickeln.
Das Sozialistengesetz ist jetzt einen Monat in Kraft und muß constatirt werden, daß dasselbe in fast allen Teilen des Reiches mit größter Energie und thunlichster schnelle zur Ausführung gekommen ist. Innerhalb des verflossenen Monats sind auf Grund des Gesetzes verboten worden: 116 Vereine und Gewerkschaften, 31 Zeitungen und 91 Broschüren und dergl.
Der Bundesrath wird demnächst, wie officiös verlautet, die Berathung der in der vorigen Session vorgelegten Novelle zu dem Gesetz betreffend den Unterstützungswohnsitz wieder aufnehmen.
Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Bekanntmachung zur Ausführung des Gesetzes vom 3. Juli d. J. betreffend den Spielkartenstempel.
Oesterreich. Der Rückmarsch der demobilisirten Truppen aus Bosnien ist beinahe vollendet, und der größte Theil der Reservisten der 6. Division, welche die Campagne mitzumachen hatten, wird in wenigen Tagen in seiner Heimath sein. Das schwierigste Werk, welches die wackere Truppen=Division zu bewältigen hatte, war unbedingt dieser Rückmarsch, denn er erfolgte auf einer Straße, von der man meinen sollte, es sei unmöglich, sie längere Zeit zu benutzen. Nicht blos stellenweise, sondern ununterbrochen marschirte die Truppe bis über die Kniee im Kothe, und 14 Tage lang kam sie bei fast wolkenbruchartigem andauernden Regen nicht unter Dach und Fach.
Frankreich. In der Militärschule von La Fleche sind unter den Schülern Unruhen ausgebrochen, die von der Regierung aber so ernst genommen werden, daß man an eine Schließung der Anstalt denkt. General Cliuchant ist zur Untersuchung der Sache beordert, die damit angefangen hat, daß die neu eintretenden Schüler sich nicht in der bis dahin üblichen Weise von den älteren hänseln lassen wollen.
Italien. Als König Humbert am Sonntage Seinen Einzug in Neapel hielt, stürzte aus der ihn Sympathisch begrüßenden Volksmenge ein Individuum, Namens Johaun Passavant (ein Koch, 29 Jahre alt) mit gezücktem Dolch auf den königlichen Wagen los, verwundete den König leicht an der Schulter und den Ministerpräsidenten Cairoli, der ebenfalls im königlichen Wagen saß und den Mörder abwehren wollte, in der Hüfte. Der Mörder wurde verhaftet. Die Aufregung des Volkes war unbeschreiblich und äußerte sich durch die sympatischsten Kundgebungen für den geretteten Monarchen. Der Meuchelmörder gehört nach neueren Berichten der Internationale an. - Während am 18. Abends auf dem Signoria=Platze eine patriotische Kundgebung für den König stattfand, platzte mitten unter der versammelten Volksmenge eine Orsinibombe, durch welche zwei Personen getödtet und mehrere andere verwundet wurden. Trotz der Erbitterung des Volkes über diese Schandthat nahm die patriotische Kundgebung ihren ruhigen Fortgang. - In den letzten Tagen hat der Tiber=Fluß durch eine bedeutende Ueberschwemmung viel Unheil angerichtet.
Türkei. Midhat Pascha ist vom Sultan wieder in Gnaden angenommen; er ist beauftragt, mit den von England beantragten Reformen in Syrien vorzugehen.


- Als in London im Jahre 1807 der erste Versuch gemacht wurde, das Gaslicht einzuführen, da erblickten die Oelhändler jener Zeit in der neuen Erfindung ein Werk des Teufels und prophezeiten das vorzeitige Erblinden der halben Menschheit. Das Gas hat dennoch die Welt erobert und jetzt ist der Teufel wieder los. Im Zeiträume weniger Monate sind Telephon, Phonograph und Mikrophon entdeckt und der größte Revolutionär wird das elektrische Licht werden. Edison und gleichzeitig mit ihm einige andere haben (bis jetzt nur durch kleinere Versuche) bewiesen, daß sie die schwierigste Aufgabe der elektrischen Beleuchtung, die Theilbarkeit des Lichts und damit die Möglichst, mit einer Leitung viele elektrische Flammen zu Speisen, gefunden haben. Edison beabsichtigt, Versuche im Großen zu machen und die Stadt Newyork elektrisch zu beleuchten. An dem Gelingen ist nicht zu zweifeln. Das ist aber nur der Anfang; denn Edison hofft nach einiger Zeit mit demselben Leitungsdraht, der für die elektrischen Lampen dient, den Leuten auch

[ => Original lesen: 1878 Nr. 93 Seite 2]

die Wärme für ihren Ofen und die Triebkraft für ihre Maschinen zuzuführen, ja selbst her dienstbare Küchengeist wird unter dem Lesen eines Romans Kaffeemahlen etc. besorgen durch den in meilenweit entfernter Werkstatt erzeugten galvanischen Strom. Es fängt wirklich an, ungemüthlich zu werden, selbst unsere Zündhölzer sollen wir entbehren, denn ein Druck auf eine Feder und das Licht leuchtet, der Ofen wird warm. Welches Jubellied werden unsere Feuerversicherungsanstalten anstimmen, da mit dieser Erfindung Tausende von Brandursachen wegfallen. Edison fängt an fürchterlich zu werden; durch die Verwirklichung seiner Träume verdammt er die Gasfabrikanten und Feuerungshändler zur Rolle der Oelhändler von 1807. Träume sind's bis jetzt, aber bald muß sich's zeigen, ob der Durchführung unüberwindliche Schwierigkeiten im Wege stehen. Ist man einmal so weit, Elektrizität in beliebiger Menge an jede gewünschte Stelle leiten zu können, so ist nach der Entwickelung der heutigen Technik die Umsetzung derselben in Wärme, Licht oder Bewegung leicht zu bewerkstelligen.
- Bayern scheint auch für das Wetter besondere Rechte erlangt zu haben, denn es ist dort anders als im deutschen Reiche. Im Bayerischen Walde hat's seit einer Woche Stein und Bein gefroren, die Leute getrauen sich Morgens und Abends nicht mehr in's Freie und die Hirsche und Rehe, die Hasen und Füchse flüchten in die menschlichen Wohnungen. "Die Kälte ist seit 3 Tagen furchtbar," berichtet das Passauer Tageblatt vom 11. d. M. - Die Grade zu melden, wäre praktischer gewesen.
- Auch Württemberg schwimmt jetzt auf dem Meere. Der Kriegsminister v. Stosch taufte eine soeben in Stettin vom Stapel gelassene Corvette auf diesen Namen, da Württemberg nicht nur viele tapfere Krieger, sondern auch bewährte Männer der Künste und Wissenschaften hervorgebracht hat, was nicht zu läugnen ist. Man könnte die ganze Flotte auf Württemberger laufen.
- In Frankfurt wurde eine Familie nach dem Genuß von Butterbrod von heftigen Leibschmerzen befallen. Es stellte sich heraus, daß in der Butter Quecksilber war. Der Verkäufer, ein Händler, ist ermittelt.
- In Berlin ist der Schriftsteller und Schauspieler Hiltl, in Wien der Bildhauer Fernkorn, der Schöpfer des Reiterdenkmals für Erzherzog Carl, gestorben.
Denkmäler berühmter Todter in Berlin aufzustellen, hält ungemein schwer, man findet selten einen passenden Platz; auch dem weltberühmten Augenarzt Gräfe ergeht es so, man muß das Modell zu einem Denkmal bald da, bald dort Probe stehen lassen. Diese Berliner Eigenthümlichkeit hat wenigstens das Gute, daß man große Männer gewissermaßen zwingt, so lange wie möglich zu leben.
- Große Heiterkeit rief dieser Tage ein Zwischenfall in der badischen zweiten Kammer hervor. Man debattirte über die Amtstracht der Richter, als welche der bisher übliche Frack in Geltung bleiben soll. Ein dem Richterstande angehörendes Kammermitglied rief im Laufe der Debatte mit antikem Heroismns: "Ich bin bereit, meinen Frack auf dem Altar des Vaterlandes zu opfern!" worauf ein gleichfalls das Forum besuchender College zum großen Gaudium des Hauses ganz trocken bemerkte: "Er wird auch wohl darnach sein!"
- Die Hexenküche, in welcher der orientalische Brei brodelt, ist augenblicklich in Baden-Baden. Da sind die russischen drei Hauptköche versammelt, der alte verschlagene und rachsüchtige Kanzler Gortschakoff, der russische Botschafter Graf Schuwaloff in London und der russische Botschafter Orloff in Paris. Man sieht es geht aus dem FF, aber jeder hat ein anderes Recept.
- Fürst Bismarck ist äußerst aufgebracht über die Ausplaudereien des Buches von Busch und hat erklärt er werde künftig einen Knopf mehr zuknöpfen. Berühmt aber durch Schweigen wie der alte Moltke, wird er niemals werden.
- Der türkische Reformer Midhat Pascha ist wieder zu Gnaden angenommen und zum Gouverneur von Syrien, einer der wichtigsten Provinzen, ernannt worden, ein Sieg der Engländer über die Russen. Die Engländer hoffen ihn noch zum Gouverneur des Sultans selber zu machen.
Zwei Brüder, Georg und Mile Dragovacz, trieben zusammen 5 Stück Hornvieh nach dem Markte Ubdina (Galizien), sie verkauften es um 150 Gulden, machten sich auf den Heimweg, aber nur Georg kam zu Haus an. Wo ist Dein Bruder und Dein Geld? fragten die Nachbarn, und er antwortete: wir sind unterwegs unter Räuber und Mörder gefallen, mir haben sie den Geldgurt abgenommen und meinen Bruder Mile ermordet. - Man suchte nach dem Todten und fand ihn mit aufgeschlitztem Leib, aus dem die Gedärme heraushingen, und in diesen Gedärmen einen - Knopf, der an der Weste des Bruders abgerissen war und fehlte. Als der Mörder den Knopf sah fiel er auf die Knie und gestand.
- "500 Jahre Berliner Geschichte. Vom Fischerdorf bis zur Weltstadt. Von Adolf Streckfuß". (Brigl i. B.) Da sieht man, was Einer werden kann, der klein anfängt, werden unter hartem Wetter in Sturm und Kämpfen aller Art. Die Geschichte Berlins beginnt in den Sümpfen der Spree, mit zwei winzigen, blutarmen Oertlein, Köln und Berlin; es hält schwer, bis aus den beiden Nestern ein Städtlein wird; zuerst spielen die Bürgermeister und die Patrizier und die Zünfte die Rolle, bald Markgrafen und Kurfürsten mit eiserner Hand; denn Berlin hatte eine Burg bekommen und war Residenz geworden - und dann kommen die schöpferischen Könige, denen Berlin so viel verdankt. Man muß diese höchst interessante Berliner Chronik lesen. Sie erscheint bereits in 2. Auflage.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des Schlächtermeisters Daniel Stockfisch in Schönberg sind Termine vor dem unterzeichneten Concurs=Gerichte anberaumt

1. zum Verkaufe des zur Masse gehörigen, zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 99 belegenen Wohnhauses c. p. auf

Sonnabend den 15. Februar 1879
Vormittags 11 Uhr,

2. zum Ueberbot auf

Sonnabend den 15. März 1879
Vormittags 11 Uhr,

Wozu Kaufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei den Daniel Stockfisch'schen Erben jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Schönberg, den 16. Novbr. 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Schönberg verstorbenen Schlächtermeisters Daniel Stockfisch, ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen sind, auch inzwischen ein interimistischer Güterpfleger bestellt worden, mittelst des gegenwärtigen Proclams ein Liquidations=Termin auf

Sonnabend den 8. Februar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Schlächtermeister Daniel Stockfisch zu Schönberg oder dessen Hinterlassenschaft zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf

Dienstag den 4. Mai 1879
Vormittags 11 Uhr

vor dem hiesigen Justizamte anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und

[ => Original lesen: 1878 Nr. 93 Seite 3]

event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Daniel Stockfisch'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machendem Vergleichsvorschläge - wobei etwaige Ablehnungen und Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hierdurch geladen werden.
Schließlich wird den etwaigen Daniel Stockfisch'schen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an die Daniel Stockfisch'schen Erben, sondern nur an das unterzeichnete Justiz=Amt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 16. November 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Sonnabend den 23. November, Morgens 9 Uhr, sollen in den Lenschower und Herrnburger Tannen meistbietend verkauft werden:

ca. 40 Kiepenholz=Tannen,
ca. 2200 Kiefern=Dachschächte,
ca. 40 Fuder geringes Kiefern=Durchforstholz.
Sammelort der Käufer bei der Meierei Lenschow.
Schönberg den 17. November 1878.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Zur Beachtung.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 93 Seite 0]Zugleich ersucht der unterzeichnete alle Ortsvorstände des Fürstenthums ihre Ortsinsassen auf Vorstehendes aufmerksam zu machen.
Schönberg den 17. November 1878.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Bekanntmachung.

Der neben der Moorstraße zum Theil versackte Feldsteinversatz am alten Kirchhofe muß auf 150 m lang neu aufgesetzt werden. Diese Reparatur soll dem Mindestfordernden übertragen werden. Meldungen sind beim Kirchenvorstand abzugeben.
Schönberg, den 21. November 1878.

Kämpffer.     


Vorläufige Anzeige.
Kampfgenossen Verein 70.71.
Montag den 2. December
Theater und Ball
Programm nächste Nr. d. Bl.
                          Das Comite.


Nur Mark 3,50

kostet 1 Dtz. Speiseteller echten Cölner Porcellan, Dessertteller pro Dtz. von 2,50 bis zu 5,50 Mark, sowie mehreren andern Porzellan und Steingut zu möglichst billigen Preisen.
Ferner empfehle noch eine Parthie, Petroleum Kochöfen 2, 4 und 8 flammige von 3,50 bis 15 Mark Fleischhackmaschinen von 12 Mark an.

Schönberg.                                                     H. C. Weinrebe.


Allen denen, die meinem lieben Mann und meiner Kinder liebevoller Vater den Nagelschmiedemeister Soltmann die letzte Ehre erwiesen und ihn zu seiner letzten Ruhestätte geleitet haben, sagen wir hierdurch unsern tiefgefühlten Dank.
Schönberg, den 19. November 1878.

Die tiefbetrübte Wittwe nebst Kindern.     


Beim Gastwirth Bohn in Ratzeburg, ist am letzten Viehmarkt eine Pferdedecke, ein Reiserock und ein Halfter auf einen verkehrten Wagen gelegt. Es wird ersucht, die Sachen abzugeben beim

Gastwirth Böttcher in Rieps.


Englisches Salz,
empfiehlt                          
                          C. H. Vock.


Gelbe Kocherbsen,
empfiehlt                          
                          C. H. Vock.


Für Schuhmacher empfiehlt C. H. Vock Amerikanische Holzstifte, pr. Qualität a Pfd. 30 Pfennig (Mecklenburg).

Garn,

     Supcrior Barbarbour's a Knäuel 25 Pfennig (Mecklenburg).
     Patet Nr. 3. Barbarbour's a Knäuel 20 Pfennig (Mecklenburg).
     C. Nr. 1. Barbarbour's a Knäuel 15 Pfennig (Mecklenburg).
     C. kl. Nr. 1. Barbarbour's a Knäuel 10 Pfennig (Mecklenburg).
Deutsche G. C. Stiefeleisen a Dtz. Paar incl. Drahtstifte 85 Pfennig (Mecklenburg). Geschnittene Schuhstifte

(Parire Stifte) a Pfd. 24 Pfennig (Mecklenburg).

Stahlzwecken, angefeilt und gebläut mit S 100 Stück 30 und 36 Pfennig (Mecklenburg).

Strippenband und Schnürrieme.


Für Pantoffelmacher empfehle Eisen= und Wachstuchklappen.

C. H. Vock.     


Gold- & Silberwaaren,
als

Brochen, Ohrringe, Kreuze, Medaillons, Schlüssel, Ketten, Armbänder, Verlobungs= u. Siegelringe, Haarkettenbeschläge, Ringschilder, silberne Bestecks, Pottage=, Punsch=, Gemüse=, Eß= und Theelöffel, Moccalöffel, Menagen, Zuckerschaalen, silberne Ketten u. s. w. empfiehlt zu billigen Preisen

H. Kock.               
Uhrmacher und Goldarbeiter.     

NB. Altes Gold und Silber wird angenommen, Reparaturen und Bestellungen werden prompt und billigst ausgeführt.

D. O.          


Heute Freitag den 22. cr.
Vorzügliches Erlanger Bier
vom Faß.
                          Ergebenst.
                                   H. Duve.
Anstich 5 1/2 Uhr Nachmittags.


Tesch's Restauration.
(Heute.) Backhähnel, gefüllte Tauben Champinon=Sauce, Lachsforellen in Gelee, Beefsteack und Cotelettes.
Marienthaler Bier vom Faß.
Erlanger und Kieler Bier.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 93 Seite 4]

Der Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg

ist erschienen und an den bekannten Verkaufsstellen zum Preise von 25 Pfennigen pro Stück zu haben.


A. F. Haussmann's Piano-Magazin
Lübeck, untere Aegidienstraße links Nr. 643, Lübeck

Größtes Lager (40 bis 50 Pianos) aus 15 der besten Fabriken unter 5jähriger Garantie zu billigsten Preisen.

Pianos in ganz Eisenrahmen von Mark 450 an.

Patent=Pianos mit überliegendem Stimmstock und Eisenrasten aus der Fabrik von Th. Mann in Bielefeldt, sehr elegant, zu Mark 550.

Gebrauchte Pianos und Pianofortes zum Verkauf und zum Vermiethen zu billigsten Preisen.
Pianos durch monatliche Miethezahlungen als Eigenthum zu erwerben.
Reparaturen und Stimmen bestens besorgt.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die nächste Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich fest-gestellt und findet

schon am 11. und 12. December d. J. statt

und kostet hiezu

1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baligst direct zu richten an

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Auf dem Hofe zu Demern stehen
zwei große tragende Säue,
die zu Weihnachten d. J. ferkeln, zum Verkauf.


Forderungen an den Nachlaß meines Vaters des Uhrmachers L. A. Vogel erbitte mir im Laufe dieses Monate zu melden.
Schönberg, den 21. November 1878.

Ludwig Vogel.     


Billiger Ausverkauf in Spielwaaren
                          H. Schrep, Wwe.


Englisch Salz
empfiehlt                          
                          H. Schrep, Wwe.


Gute Kocherbsen
empfiehlt                          
                          H. Schrep, Wwe.


Sehr schönen                  
Syrup
zum Pfeffernuß backen empfiehlt                          
                          H. Schrep, Wwe.


Hochfeine u. gewöhnliche Kohlenhelme, Ascheimer, Ofenvorsetzer, in verschiedenen Mustern empfiehlt

W. Wieschendorf.     
Klempner.             

Schönberg.


Stiftungsfest
des
Sonnabend-Vereins
am Mittwoch den 27. November.
Programm.
1. Vorträge.
2. Abendessen.
3. Ball.
Anfang 7 Uhr.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag 24. November.
Früh=Kirche: Lehrer Horn.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,20 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1 .
Enten d. St. M2,60 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M 50Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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