No. 89
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. November
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 89 Seite 1]

Zweck und Bedeutung der Krieger=Vereine.

In Folge eines Aufrufes des Generals von Glümer macht sich unter den deutschen Krieger=Vereinen eine außergewöhnliche Bewegung bemerklich. General v. GLümer ist nämlich vom Kaiser Wilhelm beauftragt, diese Vereine zu einem großen Bunde zu vereinigen, über welchen der Kaiser persönlich das Protektorat übernehmen wird. Hier etwas Näheres über die Erstehung und den Zweck dieser Vereine. Die Kriegervereine verdanken ihre Entstehung der Zeit nach den glorreichen Feldzügen von 1813-1815. Die damaligen Kampfgenossen schaarten sich zusammen und lebten der Erinnerung an jene stolzen Tage. Allein mit der Zeit schmolzen die Häuflein der Kämpfer von Leipzig und Waterloo gewaltig zusammen und ihre Vereine starben schließlich aus. Was ihnen fehlte war junge Reserve - frisches Blut. Anders mit den Krieger=Vereinen heutigen Tages. Abermals hatte das deutsche Volk eine Zeit heißen Ringens hinter sich und abermals hat die Erinnerung an die gemeinsam bestandenen Kämpfe die glücklich Heimgekehrten zu Hundert=Tausenden zusammengeschaart. Ueberall in Deutschland, fast in jeder Stadt sind Kriegervereine entstanden und sind noch im Entstehen. Nur wenige derselben huldigen dem Grundsatze der alten Vereine von 1813-15: nur Kämpfer eines Feldzuges als Mitglieder aufzunehmen. Fast in allen jetzigen Kriegervereinen findet jeder brave Kamerad, der des Kaisers Rock in Ehren getragen hat, freundliche Aufnahme. Der Hauptzweck der Kriegervereine besteht in der Pflege der Kameradschaft. Mit ihren bescheidenen Mitteln suchen sie dem armen und kranken Kameraden zu helfen, sorgen, wenn er gestorben, für ein anständiges und ehrenvolles Begräbniß und stehen seiner Wittwe und jungen Waisen nach Kräften zur Seite. Ihr Ideal, welches sie pflegen, ist in dem Wahlspruch ausgedrückt: Für Fürst und Vaterland, für Kaiser und Reich! Mit Begeisterung feiern sie die Gedenktage des deutschen Vaterlandes, mit inniger Liebe verehren sie ihren obersten Kriegsherrn. In dem Begriff der Treue gegen Fürst und Kaiser liegt auch der Kampf gegen die Umsturzparteien, sie mögen Namen haben, wie sie wollen. Durch Lehre, That und Beispiel wird jeder Kriegerverein in seinem Kreise zur Befestigung und Fortpflanzung echter Vaterlandsliebe beitragen. An vielen Orten haben sie sich den Behörden zur Verfügung gestellt und versehen bei Feuersbrünsten den Ordnungsdienst. Auch bei der Beseitigung von Aufruhr haben sie sich den Behörden mit Erfolg dienstbar gemacht und es ist zu erwarten, daß sie jeder Zeit bereit sind , sich den Gemeinden nützlich zu zeigen, wann und wo dies erforderlich ist. Politische Ziele verfolgen die Vereine durchaus nicht. Bewußt und unbewußt sind sie und ihre Mitglieder die Träger einer sittlichen Idee und Mitarbeiter am Staatenbau. Vielfach noch in der Entwickelung begriffen, werden sie unter dem Schutze ihres kaiserlichen Protektors heranreifen: tüchtig in ihrem Beruf, treu in der Pflicht, ein Stolz der deutschen Nation!


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Welfenfonds spielt neuerdings und zwar anläßlich der Verheirathuug des Herzogs von Cumberland mit der dänischen Prinzessin Thyra seine Rolle. Der König von Dänemark giebt sich viel Mühe, um jenen Fonds für seinen zukünftigen Schwiegersohn freizubekommen. Er hat Vertrauensmänner zu Kaiser Wilhelm geschickt, um dieserhalb zu unterhandeln; man scheint in Kopenhagen darauf bedacht zu sein, die Sache derart zu betreiben, daß die preußische Regierung, wenn überhaupt geneigt, den Wünschen des hannoverschen Prinzen Folge zu geben, beim Landtage in der nächstens beginnenden Session die Aufhebung des Sequesters, das auf dem Vermögen des verstorbenen Königs von Hannover von Gesetzes wegen ruht, durch einen Gesetzesvorschlag bewirke. Von einem Versuch Preußens, dem Herzog die ihm testametarisch zugesprochene Summe schlechtweg vorzuenthalten, kann nicht die Rede sein, aber die Regierung wird sehr vorsichtig operiren und eben dieselbe Vorsicht wird der preußische Landtag beobachten.
"Der kirchliche Frieden und die Centrumspartei." Unter diesem Titel veröffentlicht die neueste "Prov.=Corr." einen langen Artikel, in dem sie die Ansicht ausspricht, einer Versöhnung mit Rom stehe die Haltung unserer Centrumspartei störend im Wege. Der Artikel gipfelt in folgendem Schlußpassus: "Wenn das aufrichtige Streben der deutschen Regierung im Verein mit einem friedliebenden Papste für die Wiederherstellung des kirchlichen Friedens in Deutschland in Wahrheit und dauernd gelingen soll, so muß durch die berufenen kirchlichen Autoritäten und aus der katholischen Bevölkerung heraus dem verwirrenden und vergiftenden Treiben der Partei ein Ziel gesetzt werden, deren einflußreichsten Führern das Interesse der Kirche nur der Deckmantel für politisch unterwühlende Zwecke ist und welche der Erwartung des Papstes in Bezug auf die Treue der katholischen Unterthanen des Deutschen Reichs durch ihr ganzes Verhalten offen Hohn sprechen."
Den englischen Damen, welche bei den Beerdigungen der anläßlich des Unterganges des "Großer Kurfürst" verunglückten deutschen Marine=Officiere und Soldaten eine so große Theilnahme bethätigt hatten, sind im Auftrage der Kaiserin Augusta als Zeichen der Anerkennung ihres hochherzigen Verhaltens Andenken in der Form von Brochen mit einer angemessenen Inschrift durch den kaiserlichen Botschafter in London überreicht worden.
Dem Vernehmen nach ist bei dem im Reichskanzleramt eingeleiteten Vorarbeiten für die Revision des Zolltarifs zunächst die Einführung von Finanzzöllen, ferner aber die Erhöhung der Zölle von Wein, Häuten und die Einführung von Getreidezöllen in Aussicht genommen, welche als Compensationsobjecte bei den Handelsvertragsverhandlungen mit Oesterreich, Italien, Frankreich dienen sollen.
Die Tabacksenquete=Commission ist am Montag unter Vorsitz des General=Steuer=Directors

[ => Original lesen: 1878 Nr. 89 Seite 2]

Fabricius zur weiteren Berathung zusammengetreten. Der Kommission ist der Wunsch der Reichsregierung mitgetheilt worden, daß die Enquete=Arbeiten bis Mitte December beendet sein mögen, damit der Bundesrath möglichst frühzeitig in den Stand gesetzt werde, auf Grundlage des Berichts die betreffenden Vorlagen für den Reichstag ausarbeiten zu lassen.
Der Mecklenburgische Landtag ist am 6. d. M. in Malchin eröffnet worden.
Frankreich. Die republikanische Presse jubelt über den Ausfall der Wahlen am 27. October. Gambetta's Organ schreibt: "Der Sieg ist vollständig, vernichtend: die Zahlen, die wir in einigen Tagen nachtragen, werden selbst die Zuversichtlichsten in Staunen setzen; wir können aber nicht länger warten, um Frankreich zu verkündigen, daß die Republik die letzte Schlacht, die ihr von den verbündeten feindlichen Fractionen geliefert wurde, gewonnen hat. Frankreich wird gute Neujahrs=Geschenke bekommen!" Am Marsfelde zu Paris hat mit dem 1. November die Räumung des Weltausstellungspalastes begonnen; insbesondere beeilen sich die Käufer, die von ihnen erstandenen Objecte abzuholen. Die Krondiamanten wurden schon Tags zuvor vom Staatsschatze zurückgezogen.
England. Aus London wird gemeldet, daß Lord Beaconsfield in Folge der mit seiner Politik verbundenen Aufregungen erkrankt ist und soll sich sein Befinden in Folge des letzten Ministerkonseils noch verschlimmert haben. Dies hat den greisen Staatsmann aber nicht verhindert, die Verhandlungen mit Portugall wegen Abtretung der Delagoa=Bai (einer wichtigen Position an der Südostküste Afrikas) zum Abschluß zu bringen. England zahlt dafür an Portugal 600000 Pfd. Sterling.
Bezüglich des englisch=afghanischen Konflicts wird als authentisch berichtet, daß in dem an den Emir Schir Ali abgegangenen Ultimatum eine Antwort bis zum 20. d. M. gefordert wird, widrigenfalls die englischen Truppen sofort in Afghanistan einrücken würden.
Türkei. Die Idee, einen Nach=Congreß zu veranstalten, gewinnt immer mehr Boden, da die Pforte nicht in der Lage ist, die ihr durch den Berliner Vertrag auferlegten Bedingungen zu erfüllen. Es kommt nun darauf an, neue Abmachungen zu treffen, welche geordnete Zustände für die Balkanhalbinsel schaffen und exekutorisch dem Türkenregiment die Schranken weisen, die man ihm überhaupt in Europa noch gönnen darf, ohne neue Störungen des Friedens befürchten zu müssen. Wie die Dinge jetzt liegen, sind sie durchaus unhaltbar. Die Russen denken gar nicht an das Räumen der besetzten Gebiete, die Einwohner der Landschaften, die nach dem Berliner Vertrage an andere Staaten abgetreten werden sollen, empören sich, mitten im Lande ist ein Insurrectionscorps v. 50,000 Mann auf den Beinen; Rumänien, Griechenland und Montenegro sind noch nicht befriedigt, die Kassen der Pforte sind leer; Steuern sind bei der herrschenden Noth nicht einzutreiben. Da wird also wohl der Berliner Congreß seine Arbeit corrigiren müssen.


- Auch in Deutschland kostet die Ehre, im Reichstag zu sitzen, Geld und Geist, aber doch nicht so viel Geld, wie in England der Ehrgeiz, in's Parlament gewählt zu werden. Lord Collin Campbell ließ sich seine Wahl in's Parlament 5700 Pf. Sterl. (nahezu 40,000 Thlr.) kosten; sein Gegner, Oberst Malcolm, warf sogar 9000 Pf. Sterl. zum Fenster hinaus, denn er fiel durch. In Boz "Pickwickiern" ist zu lesen, warum die Wahlen in England so viel Geld kosten.
- Unter den kostbaren Geschenken, die die Tochter des Fürsten Bismarck zu ihrer Verehelichung erhalten, macht besonders ein Schleswig=Holsteiner Gesangbuch Aufsehen. Das Gesangbuch ist in dunklen Purpur=Sammt (Wappenfarben) gebunden und mit schwerem Silberbeschlag versehen. Das Schloß ist in Silber mit Krone und Monogramm höchst kunstvoll ausgeführt. Das Widmungs=Blatt ist auf Pergament im Gothischen Styl geschrieben. Das Geschenk ist von Fräulein Isabella von Manteuffel gewidmet.
- Was alles in Berlin zur Anzahlung auf Grundstücke gegeben wird, wie dieselben jetzt überhaupt an den Mann gebracht werden, illustrirt folgende Thatsache. In letzter Woche wurde ein großes fünfstöckiges Haus aus freier Hand für die Uebernahme der darauf haftenden Schulden von 66,000 M. und gegen Zahlung von fünf lebenden Rambouillet=Böcken verkauft. Die fünf Böcke wurden sofort geliefert.
- Die im Postverkehr behufs Zeitersparniß übliche Kürze bei amtlichem Vermerken auf Briefen n. dergl. fördert zuweilen auch recht komische Dinge zu Tage. So ist unlängst eine von Berlin nach Bremen aufgegebene Kreuzbandsendung an den Absender zurückgelangt mit folgendem amtlichen Vermerk auf der Rückseite: "Adressat ist in London postlagernd."
- Viele untere Beamte der Behörden, namenlich der Gerichte in Berlin, kann man Abends in den Concerten und im Theater spielen sehen und hören. Ihre Kunst geht nach Brod. Die Musiker vom Fach erblicken aber in dieser Thätigkeit von Laien und Beamten eine Beeinträchtigung ihres Gewerbes und haben den Kronprinzen um Abstellung gebeten. Dieser hat die Bittschrift an den Justizminister abgegeben zur Entscheidung, ob Frau Themis auch singen und spielen darf.
M. Busch erzählt in seinem Buche "Fürst Bismarck und seine Leute" vielerlei Interessantes aus dem Kriege von 1870. Als im Felde auf den Minister Herzog Gramont, der hauptsächlich den Krieg geschürt, die Rede kam, sagte Bismarck, "er hätte, groß und stark, wie er ist, in ein Regiment eintreten sollen, um seine Dummheit zu büßen. Ich hätte es anders gemacht 1866, wenn es nicht gut gegangen wäre; ich wäre sofort in ein Regiment eingetreten, ich hätte mich ja lebendig nicht mehr sehen lassen können." - Ein andermal war von Telegraphenlinien die Rede, die so rasch hinter den maschierenden Truppen entstanden; da wurde erzählt: Die Telegraphisten, denen ihre Stangen weggeschleppt und ihre Drähte durchschnitten worden, verlangten von den Bauern, daß sie des Nachts bei der Leitung Wache hielten. Die wollten aber nicht, auch als man ihnen Bezahlung dafür anbot. Zuletzt versprach man ihnen, daß jede Stange den Namen dessen erhalten sollte, der bei ihr gewacht habe, und die Speculation auf die französische Eitelkeit glückte: die Kerls mit den langen Zipfelmützen hielten die ganze Nacht getreulich Wache, und es gab keine Beschädigungen mehr.
- In Frankfurt ist ein Postassistent mit 4000 M. verduftet.
- In Preußen wird eine neue Trommel eingeführt die eigenartig gebaut und mit blechernen Trommelstöcken geschlagen wird. Sie ist von dem Instrumentenmacher Bertram in Rendsburg erfunden.
- Von Angers fuhr letzter Tage ein Personenzug ab. Der Locomotivführer scheint mit seinem Geschäfte das eines Zahnarztes zu verbinden. Auf einer der nächsten Stationen forderte Jemand seine Hülfe, und er stieg ruhig von der Locomotive herunter, um den Patienten von seinem schadhaften Backenzahn zu befreien. Als dies geschehen, gaben der Arzt und der Patient ihre beiderseitige Zufriedenheit dadurch kund, daß sie miteinander eine Flasche Wein ausstachen. Als der Locomotivführer sich seines harrenden Personenzuges erinnerte und die Lokomotive bestieg, war er betrunken. Unterwegs prügelte er den Heizer jämmerlich durch, so daß dieser sich beeilte, auf der nächsten Station die Locomotive zu verlaßen. Der Stations=Vorsteher forderte den Betrunkenen auf seinen Dienst niederzulegen, aber dieser antwortete nur mit Verwünschungen, und nachdem er den Feuerraum mit Kohlen vollgestopft, auf die Gefahr eine Explosion herbeizuführen, schickte er sich an, weiterzufahren, als glücklicherweise die Gensdarmen herbeikamen. Man brauchte sechs Mann, um den Tobenden dingfest zu machen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Lockwisch belegene Vollstelle c. p. des geisteskranken Hauswirths Heinrich Maack daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmel=

[ => Original lesen: 1878 Nr. 89 Seite 3]

dung auf

Sonnabend, den 25. Januar 1879
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch den künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. October 1878.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Antragsmäßig soll über die zu Lockwisch belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Joch. Krüger daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden dazu alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 25. Januar 1879
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachttheil hiedurch aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor den Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig ausgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. October 1878.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Oelmüllers A. Capell zum Hammer wird hiemit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß in dem Termin am 1. d. Mts. der Präclusivbescheid sofort zu Protocoll erlassen und publicirt ist.
Schönberg den 1. November 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


Holz=Auction.

Am Montag den 11. November, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf meistbietend verkauft werden

1. aus dem Pellmoor

177 Rmt. Loh=Eichen Kluft=, Knüppel und Zackholz,
    4 Fuder do. Zweigholz,

2. aus den Lenschower Tannen
bei der Meierei Lenschow

34 Rmtr. Loh=Eichen Kluft=, Knüppel= und Zack=Holz,
  9 Rmtr. do. kiefern Kluft= und Knüppel,

3. aus der Herrnburger Schonung
bei der Ochsenkoppel,

51 Fuder geringes kiefern Durchforstholz,

4. aus den Duvennester Tannen

12 Haufen kiefern Stangen von Schleetstärke.

Schönberg den 3. November 1878.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Das Sandgraben auf der Lauer Feldmark unweit der Hohenmeile, hart an der Chaussee, ist bei angemessener Strafe verboten.
Lauen, im November 1878.

J. Prüss.     


Bekanntmachung.

Die diesjährige Controlversammlungen im Compagnie Bezirk Schönberg, werden in Schlagsdorf am 20. November Morgens 9 Uhr und in Schönberg an demselben Tage Nachmittags 2 1/2 Uhr stattfinden.
Neustrelitz, den 5. November 1878.

Großherzgl. Landwehr=Bezirks=Commando.


Gebrt. Westph. pr. Weisskalk

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Eine große Parthie
feinschmeckenden Maracaibo à Pf. 88 Pf.
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Cathinka Wilhelm.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 89 Seite 4]

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1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Zahnarzt Ebenhusen

in Lübeck, Breitestraße 796 1. Etage, neben der Commerzbank, gegenüber Düffckes Hotel künstliche Zähne u. s. w.

Specialität: Goldfüllung in hohle Zähne.


In den Nächten von Sonnabend bis Montag ist mir aus meiner Rethwiese Reth gestohlen, wer mir den Thäter zur geldlichen Bestrafung nahmhaft macht, erhält eine Belohnung von 10 Mark.

Sülsdorf.                                                     Hauswirth Grevsmühl.


Bei starker Verschleimung

oft mit Husten und sogar Brechreiz verbunden, worüber sich viele Personen des Morgens beim Aufstehen beklagen, leistet der L. W. Egers'sche Fenchelhonig besonders gute Dienste, wenn man ihn heiß einnimmt, und zwar mindestens 3-4 Mal täglich, jedes Mal einige Theelöffel. Wer an Verstopfung leidet, thut gut, jedes Mal einen Eßlöffel voll zu nehmen. Leichtere Beschwerden werden bald gehoben, bei chronischen ist ein fortgesetzter Gebrauch nothwendig. Da ein Fläschchen bequem 5 Tage reicht und nur 1 Mark kostet. So kommt die Kur nicht theurer zu stehen, als täglich 20 Pfennige. Man hüte sich aber vor den vielen Nachpfuschungen des seit nunmehr 18 Jahren eingebürgerten L. W. Egers'schen Fenchelhonigs und achte sorgfältig darauf, daß derselbe nur echt ist, wenn die Flasche das Siegel, den Namenszug und im Glase eingebrannt die Firma von "L. W. Egers in Breslau" trägt. Meine Verkaufsstelle ist in Schönberg allein bei Buchbinder C. Sievers.

L. W. Egers in Breslau.


Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist.


Ein zurückgebliebener Ueberzieher, ein Umschlagetuch und ein Paar neue Stiefel sind abzuholen bei

J. Köster Wittwe.     

Schönberg, den 6. November 1878.


Zu dem am Donnerstag den 14. d. M. bei mir stattfindenden

Bauerballe

erlaube ich mir die geehrten Hauswirthe, sowie sonstige Freunde und Gönner ergebenst einzuladen.

J. Köster, Wittwe.     

Schönberg, den 6. November 1878.


Zu dem am 15. Nov. bei mir stattfindenden

Ball

lade ich meine Freunde und Gönner hiedurch freundlichst ein.

Gastwirth H. Tretow in Demern.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1,30 .
Enten d. St. M2,50 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 - 80 .


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 27)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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