No. 52
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Juli
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 52 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Einem Berichte der "Mecklb. Anz." über die Einzugsfeierlichkeiten in Neustrelitz entnehmen wir folgendes: "Eingangs der Glambeckerstraße, von Neubrandenburg kommend, erblickt man schon von weitem eine imposante Ehrenpforte, in welcher die Mitglieder des Magistrats, an ihrer Spitze der Bürgermeister der Residenzstadt, Hofrath Fischer, sowie 50 Ehrenjungfrauen in hohen weißen Mullkleidern mit halblangen Aermeln, mit seidenen Schärpen in den mecklenburgischen Landes= und Dessauischen Stadtfarben paarweise geschmückt, Aufstellung genommen hatten, um das hohe Ehepaar Namens der Stadt feierlichst zu begrüßen.
Die Einzugsstraßen prangten im festlichen Schmucke. Von 10 zu 10 Fuß waren zu beiden Seiten dieser Feststraßen hohe Fichtenbäume, in ihrer grünen Umkleidung mit Laubgewinden unter einander verbunden und mit Fahnen, Kränzen, Schleifen etc. geschmückt, aufgestellt; sie verwandelten die Glambecker= und Schloßstraße, diese beiden Einzugsstraßen, sowie den zwischen beiden liegenden Marktplatz, dessen Mittelpunkt eine hübsche Anlage mit Springbrunnen ziert, gewissermaßen in eine Festhalle. Mehr oder weniger in gleichem Schmucke prangten die unmittelbaren Nebenstraßen.
Eine sehr große Menschenmenge bewegte sich in diesen Feststraßen schon vom frühen Vormittage an. Das Gedränge war zwar sehr stark, doch fanden die Seitens der Polizeibehörde recht zweckmäßig getroffenen Anordnungen, Unfällen möglichst vorzubeugen, die thunlichste Berücksichtigung. Ungeduldig harrte die frohe Menge der Ankunft der hohen Herrschaften. Da erscholl plötzlich der Ruf: "Sie kommen!" und dieser Ruf pflanzte sich wie ein Lauffeuer von Mund zu Munde.
Alsbald gab die in der Nähe postirte Batterie einige Salven ab und gleich darauf erschien die mit sechs schwarzen Rappen bespannte Hofequipage mit dem hohen Paare. Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog hatte die Majorsuniform hiesigen Infanterieregiments angelegt, während Ihre Königl. Hoheit die Frau Erbgroßherzogin eine weiße Seidenrobe trug. Das erlauchte Paar wurde nun von dem Bürgermeister Hofrath Fischer in kurzer Rede Namens der Stadt willkommen geheißen, worauf Frl. Marckhoff ein der Feier entsprechendes Gedicht mit vielem Verständniß und einigem Pathos vortrug. Nach diesem Actus setzte sich der Zug wieder in Bewegung, welcher durch die Domanialpächter (in weiße Hose und Frack gekleidet) zu Pferde eröffnet wurde. Zunächst die Equipage des hohen Paares, geleitet von dem Oberstallmeister v. Bülow, dabei zur Rechten der Stallmeister Kannengießer und zur Linken der Stallmeister Schweppe. Der hierauf folgende Wagen nahm die Hofdamen und einen Hofcavalier (Prem.=Lieut. v. Lücken) auf. Hieran schloß sich die hiesige Schützengilde, welcher die Deputationen der Schützengilden von Altstrelitz, Fürstenberg, Wesenberg eingereiht waren. Der Kriegerverein, der Sängerverein, die Schulen bildeten den Schluß. Als der Zug die Ehrenpforte passirt hatte und die Glambeckerstraße unter Glockengeläute betrat, war das Gedränge so groß, daß es schwer hielt, den Platz zu behaupten, den man eingenommen hatte. Unter dem Jubel der Bevölkerung bewegte sich der lange Zug nach dem Schlosse hin. Daselbst wartete der fürstlichen Neuvermählten ein herzlicher Empfang des hohen Elternpaares. Zu den Festfeierlichkeiten waren unter Anderen eingetroffen: II. Königl. HH. der Großherzog und Erbgroßherzog von Mecklenburg=Schwerin mit hohem Gefolge, die Prinzen Georg und Michael, Söhne des Herzogs Georg von Petersburg, Ministerpräsident Graf Bassewitz, der spanische Gesandte in Berlin."
Am Montag Abend hat bei Hofe ein Familien=Diner stattgefunden und Seitens der Bürgerschaft ein Fackelzug. Am Dienstag: Cour und Diner und Abends: Soiree bei der Frau Großherzogin=Mutter. Am Mittwoch: eine Festoper, ausgeführt von eigens dazu engagirten Kräften, und Fremdendiner. Gestern: Concert im Schloß. Heute: Ball in der Orangerie.
Deutschland. Der Reichskanzler Fürst v. Bismarck hat bereits am Montag Berlin wieder verlassen, nachdem derselbe am Sonntag die Botschafter Rußlands und Italiens empfangen und mit Sr. K. K. H. dem Kronprinzen eine fast dreistündige Unterredung gehabt hatte. Der Fürst hat sich zunächst nach Schönhausen begeben, um von da nach Friedrichsruhe und später nach Varzin zu reisen.
Der "Nat.=Ztg." zufolge ist in nächster Zeit ein Pferdeausfuhrverbot zu erwarten; und das preußische Staatsministerium soll sich bereits für den Erlaß eines solchen Verbotes entschieden haben.
Das durch das Patentgesetz vorgeschriebene und vom Reichs=Patentamt herausgegebene Patentblatt, daß schon im Juli ins Leben treten soll, wird enthalten: die amtlichen Verordnungen und Entscheidungen des Patentamtes, sowie nicht amtliche Mittheilungen; ferner die Patentliste mit den Bekanntmachungen, Ertheilungen und Löschungen von Patenten.; und endlich die Patentschriften mit ausführlichen Beschreibungen und Abbildungen der patentirten Gegenstände.
Wie verschiedene Zeitungen berichten, hat der Präsident des Königsberger Schwurgerichtes, Gerichtsdirektor Göbel, bei Eröffnung der Schwurgerichts=Periode den Geschworenen nach statistischen Angaben mitgetheilt: "daß in den fünf Jahren nach dem Kriege von 1871-1875 die Anklagen wegen Mordes und Todtschlags beinahe um das Doppelte gestiegen sind. Kindesmorde haben sich um mehr als das Doppelte vermehrt. Vom Jahre 1876 fehlt es an bestimmter Nachricht, aber daß es in dieser Beziehung nicht besser geworden, davon seien wohl Alle überzeugt. Man rede heute von Raubmorden als wie von ganz gewöhnlichen Vorkommnissen, von getödteten Kindern, als ob man eine Katze im Wasser gefunden hätte. Es liefere diese Thatsache einen entsetzlichen Beweis von der zunehmenden Verwilderung und Demoralisation im Volke." - Daß der Herr Gerichtsdirektor mit den Worten "nach dem Kriege" nicht etwa den Grund für die angeführten erschrecklichen Zustände, wie liberale Blätter gerne glauben lassen möchten, in einer durch den Krieg hervorgerufenen Verwilderung der Sitten finden will, liegt auf der Hand. Vielmehr wird

[ => Original lesen: 1877 Nr. 52 Seite 2]

jeder, der Augen hat zu sehen, und der sich nicht gewöhnt hat, die Dinge durch die Brille des Liberalismus zu betrachten, leicht erkennen, daß die Ursache jener Zustände nur gefunden werden kann in der gottlosen naturalistischen und materialistischen Weltanschauung, wie sie in den Prinzipien des kirchlichen wie des politischen Liberalismus enthalten ist und durch die liberalen Zeitschriften und Tagesblätter fort und fort ausgesäet und gepflanzt wird, Wie sie durch den "Kulturkampf" gezeitigt ist und von den Sozialismus geerntet wird! das wir damit nicht zu viel behaupten, wenn wir dem gefeierten Kulturkampfe gottlose materialistische Prinzipien und gottlose materialistische Ziele schuldgeben, möge die "Nat.=Ztg." eine Hauptvertreterin der Kulturkämpfer, durch ihre eigenen Worte beweisen. Dieselbe fragt nämlich in Anlaß einer Besprechung des Königlichen Bescheides in der Präsident Hegel'schen Angelegenheit: welches denn das eigentliche Ziel des Riesenkampfes sei, den das deutsche Reich auf seinen jungen Schultern habe, um ihn im Namen und zum Heil der Menschheit durchzuführen (!)? "Sind es denn nur die paar Bestimmungen der Maigesetze über Vorbildung und Anstellung der Geistlichen - Bestimmungen, die anderwärts längst ganz unangefochten in Geltung sind?" Und sie antwortet: "Nein, wahrlich, darum würde es sich für keinen von beiden Theilen so heißen Ringens verlohnen. Sondern um die Principienfrage handelt es sich von Anfang an: hat die Kirche Recht mit ihrem Anspruch, als übermenschliche göttliche Institution und Trägerin unmittelbarer Offenbarung und unfehlbarer Wahrheit das Denken und Leben der Menschheit unbedingt zu beherrschen, oder steht es vielmehr der menschlichen Gesellschaft zu, ihr Leben und Denken nach, den autonomen Gesetzen ihrer Vernunft und ihres Gewissens zu ordnen!"
Das ist also das Ziel der Kulturkämper, die Kirche, die Trägerin der göttlichen Offenbarung sein will, unter die gottlose (das Wort in eigentlichen Sinne verstanden) Majorität zu Knechten und die Vernunft und das Gewissen allein zur Quelle der Wahrheit zu machen. Unumwundener konnte die "Nat.=Ztg." kaum dem Vorwurf zustimmen, den die bekenntnißtreuen Christen stets gegen den Kulturkampf erhoben habe. Dabei wäre es nur interessant, eine Definition der "Nat.=Ztg." vom "Gewissen" zu kennen.
Frankreich. Der Präsident der Republik, Mac Mahon, hat nach der am Sonntag stattgehabten Revue einen Tagesbefehl an die Truppen erlassen, dessen Schluß lautet:
"Verstehet wohl Euere Pflichten! Ich rechne auf Euch zur Vertheidigung der theuersten Interessen des Landes. Ich bin sicher, Ihr werdet mir beistehen, die Achtung vor der Autorität und vor den Gesetzen aufrecht zu erhalten bei Ausführung der Mission, die mir anvertraut wurde und die ich erfüllen werde bis ans Ende.
Die Wahlen für die Abgeordnetenkammer werden der "Agence Havas" zufolge im September, die theilweisen Neuwahlen für die Generalräthe im Oktober stattfinden.
Vom Kriegsschauplatze ist zu berichten, daß das Hauptquartier des russischen Kaisers und des Großfürsten Nicolaus nach Simnitza verlegt ist. Der Uebergang der Russen über die Donau an verschiedenen Stellen dauert beständig fort. Auch der Kaiser selber ist bereits einmal auf dem rechten Donauufer gewesen. Nach den neuesten Nachrichten haben die Russen sogar schon die alte bulgarische Hauptstadt Tirnowa mit Sturm genommen, eine wichtige Stadt, welche die eine der sechs über den Balkan führenden Straßen beherrscht.
Auch die rumänische Armee, in welcher sich der spanische Kronprätendent von Carlos befindet, hat ihren Donauübergang an der Mündung des Timok begonnen.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Krämers August Schulze in Mannhagen giebt

das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 26. d. M. abgehaltene Liquidations=Protokoll, nachdem die öffentliche, gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Akten docirt worden, hiedurch den

Bescheid:

daß Alle, welche weder in dem am 26. Juni c. abgehaltenen Liquidationstermine noch auch bis jetzt ihre Forderungen und Ansprüche an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige, zu Mannhagen belegene Wohnhaus c. p. desselben angemeldet, ihre schriftlichen Beweismittel nicht vorgelegt und die etwa beanspruchten Vorzugsrechte nicht ausgeführt haben, damit von der vorhandenen Masse abgewiesen resp. ausgeschlossen werden.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 28. Juni 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.
(L. S.)                                                    A. Dufft.


Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstücks.

In Gemäßheit Verfügung des Königlichen Kreisgerichts zu Ratzeburg soll das dem Tischler Johann Carl Christian Peters daselbst gehörige Wohnhaus (Fischerweg 274, Schuld= und Pfandprotocoll Vol. VI. fol. 271) ausgeklagter Forderung halber, im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
Zu diesem Ende wird erster Termin auf

d. 10. Juli d. Js., Vorm. 11 Uhr,

Zweiter Termin auf

d. 7. Aug. d. Js., Vorm. 11 Uhr,

dritter und letzter Termin auf

d. 4. Sept. d. Js., Vorm. 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses

am 7. August cr., Vorm. 11 Uhr,

abzumelden und zu bescheinigen. Auswärtige auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 22. Juni 1877.

Königliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Die Lieferung des Bedarfs an besten Petroleum für die Straßenlaternen in hiesiger Stadt und auf dem Amte während der Zeit vom 1. October 1877 bis 31. März 1878 soll event. dem Mindestfordernden übergeben werden. Reflectanten werden hiedurch aufgefordert, ihre Preisofferten

bis zum 10. Juli cr.

schriftlich bei uns einzureichen.
Schönberg, den 2. Juli 1877.

Der Magistrat.


Verkaufs=Anzeige.

Am nächsten Monat den 9. Juli d. J. Mittags von. 12 Uhr an sollen im Kruge in Duvennest gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

Gegen 700 Ellen flächsen und heeden Leinewand, gute Betten, flächsen Garn, gehekelter Flachs, Männer= und Frauenkleidungsstücke, 2 eichen Laden, 2 eichene Kisten und was sich sonst noch vorfindet.

Schönberg, den 5. Juli 1877.

Kutzbach,          
Landreiter.     


Am Sonntag, den 15. d. M.,

Mittags von 2 Uhr an, sollen beim Gastwirth Kreutzfeld hierselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

3 Stand gute Betten, 2 Koffer, 1 Lade, 1 Commode, 12 Bettlacken, 8 Tischlacken, gute Manns= und Frauen=Kleidungs=Stücke u. s. w.

Carlow, den 4. Juli 1877.

Struck,     
Landr.     


[ => Original lesen: 1877 Nr. 52 Seite 3]

Eine im Domanial=Amte Rehna belegene
Büdnerei

soll sofort unter der Hand verkauft werden. Der zur Stelle gehörige Acker, 36 Scheffel Aussaat, ist guter Mittelboden und befindet sich in bester Cultur. Die Wiese liefert vortreffliches Futter, so daß 4 Kühe gehalten werden können. Das Wohnhaus ist geräumig und enthält außer den zur Ackerwirthschaft nöthigen Localitäten und der eigenen Wohnung noch 4 Miethswohnungen. Verkaufsbedingungen günstig. Näheres zu erfragen in der Expedition des Anzeigers zu Rehna.


Technische Fachschulen der Stadt
Buxtehude

bei Hamburg. (Reorgan. Technikum) Baugewerk=, Künstgewerbe=, Maschinenbau und Architektur=Schule. - Diplom= und Meisterprüfungen. - Städtische Logirhäuser. - Vorschule d. 9. Oktober, Hauptkursus den 6. November. Programme und Lehrpläne gratis. Schleunige Anmeldungen an den Direktor Hittenkofer.
Besuch im Winters. 1876/77 = 226.


Die Schulgelderhebung findet in den nächsten beiden Wochen, vom 9. bis 21. Juli statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

J. Wegner,            
beauftragter Erheber.     


Carlow.

Einem geehrten Publikum Carlow's und Umgegend zur gefl. Nachricht, daß ich daselbst (im Siebenmark'schen Hause) eine Filiale meines Geschäfts in Schönberg errichtet habe.
Ich empfehle mich bei Bedarf aller Artikel in

Manufactur- & Modewaren,

und verspreche bei soliden Preisen reelle und prompte Bedienung.
Schönberg und Carlow.

Ferdinand Seelig.     


Zu Michaelis suche ich

ein Mädchen

für Küche und Hausarbeit.

Betty Marung.     


Tapeten, Borden und Rouleaux

in den neuesten Mustern empfiehlt
Schönberg.

H. E. Peters,      
Glasermeister.     


Jeden Bandwurm

entfernt in 3-4 Stunden vollständig schmerz= und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt Bleichsucht, Trunksucht, Magenkrampf, Epilepsie, Veitstanz und Flechten - auch brieflich:

Voigt, Arzt zu Croppenstedt.     


Liebig's Kumys=Extract

ist nach neuest. Forschungen mediz. Autoritäten alleiniges, sicheres diät. Radical=Mittel bei: Halsschwindsucht, Lungenleiden (Tuberculose, Abzehrung, Brustkrankheit), Magen=, Darm= und Bronchial=Catarrh (Husten mit Auswurf), Rückenmarksschwindsucht, Asthma, Bleichsucht, allen Schwächezuständen (namentlich nach schweren Krankheiten). Kisten von 5 Flacon an à Flacon 1 1/2 Mark excl. Verpackung versend. mit Gebrauchsanw.: Hartung's Kumys=Anstalt, Berlin W., Verläng. Genthiner St. 7. Aerztl. Brochüre über Kumys=Kur liegt jeder Sendung bei.
Wo alle Mittel erfolglos, mache man vertrauensvoll den letzten Versuch mit Kumys, Heilung wird der Lohn sein.


Honig,
à Pfund 75 Pfg., verkauft                          

Schönberg.                                                     J. Wegner.


Zum Auskarren von Lagererde aus Schuten werden

20 bis 30 Arbeiter

bei gutem Accord gesucht.
Lübeck, den 28. Juni 1877.

Der Stadtbaudirector.     


Ein neuer

Federwagen,

ein= und zweispännig zu fahren, steht preiswürdig zum Verkauf bei

Th. Rütz,     
Maler.       

Schönberg.
Für gute und dauerhafte Arbeit wird garantirt.


Zu Michaelis habe

einige Zimmer

nebst Zubehör zu vermiethen.

Schönberg.                                                     Ferdinand Seelig.


     Champagner=Flaschen à 10 Pf.
     Ausschuß=Flaschen à 5 Pf.
sind stets vorräthig in der Weinhandlung von

Bernh. Drenkhan.     


Eine große Parthie

eigengemachtes Bauerleinen

empfiehlt

Schönberg.                                                     August Creutzfeld.


Neue Matjesheringe

in feinster Qualität empfiehlt

Aug. Spehr,     
Schönberg.     


Neuen Matjes=Hering,
feinste Qualität,

empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen     
in Schönberg.        


Am Sonntag und Montag, den 8. und 9. d. Mts. findet bei mir ein

großes Scheibenschießen

nach Gewinnen, nebst Ball am ersten Tage, statt. Wozu ergebenst einladet
Schlagsdorf.

Reimers,     
Gastwirth.     

NB. Besondere Einladung findet nicht statt.


Von meiner Koppel am Rupensdorfer Holze sind mir am Freitag Abend 4 1/4jährige Kälber entlaufen, zwei davon roth, und zwei roth und weiß. Ich bitte, mir gefällige Nachricht geben zu wollen, wenn sich dieselben irgendwo angefunden haben.

Hauswirthin Grevsmühl     
in Sülsdorf.           


Alles unbefugte Betreten unserer Feldmark, namentlich auch alles Krautpflücken, sowohl auf den Feldern wie an den Wegen und Hecken verbieten wir hiermit, und werden alle, die dennoch darauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Die Dorfschaft     
Gr. Rünz.        


Den Mitgliedern des Lübecker=Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner wird bei Anlage vorschriftsmäßiger Blitzableiter eine Ermäßigung der Beitrags=Ansätze um

1/2 pro mille

der Versicherungssumme gewährt. Die Firma Heise in Kiel hat die Ausführung und Controle der Blitzableiter unter günstigen Bedingungen für die Vereins=Mitglieder übernommen.
Lübeck, im Juni 1877.

Die Direction des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins der Landbewohner.

Namens derselben: Bruhn.


Neuer Sommerfang
Heering
bei                                                     C. Schwedt.


Gefunden in Schlag=Sülsdorf 1 Tuch. Abzufordern gegen Erstattung der Insertionsgebühren bei Lehrer Ollmann daselbst.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 52 Seite 4]

Zu dem am Montag, den 16. und Dienstag den 17. Juli d. J. stattfindenden

Königschuß
laden wir die geehrten Bewohner von Stadt und Land so höflichst als ergebenst ein.
Schönberg.
Kapitän & Schaffner der Schützenzunft.
Vogel.    J. Lud. D. Petersen.    C. Sievers.
--------------
Programm.

Zur Vorfeier am Sonntag Nachmittag die üblichen Ständchen. - Von Abends 8 Uhr an Concert im Schützenhause. - 10 Uhr Zapfenstreich.
Montag den 16. Juli: Morgens 5 Uhr Reveille durch die Stadt; um 7 Uhr Antreten der Schützen vor dem Hause des Capitains; um 8 Uhr Ausmarsch in nachstehender Ordnung:
  1) die Wärter der Zunft mit der Scheibe und den Silbergewinnen,
  2) Musikcorps,
  3) der Magistrat mit dem Schützenkönig,
  4) die Herren Ehrenmitglieder von Stadt und Land - Medaille mit rother Schleife - und
  5) solche nicht uniformirte Bürger, welche der Zunft 4 Jahre und länger angehören - Medaille mit blauer Schleife -,
  6) Musikcorps,
  7) die Compagnie der Schützenzunft,
  8) Tamboure,
  9) die verschiedenen Vereine hiesiger Stadt, sofern sie sich anzuschließen belieben und
10) sonstige Festtheilnehmer.
Nach Ankunft im Schützenhause Beginn des Schießens nach der Königsscheibe und den beiden Gewinnscheiben. Frühstück bei Tafelmusik. - Von Nachmittags 4 Uhr an bis zum Einmarsch Harmonie=Musik im Schützenhause und auf dem Festplatze. - Abends Ball für Stadt= und Landbewohner gegen Entree im Schützenhause.
Dienstag, den 17. Juli: Ausmarsch, Schießen, Harmonie u. s. w., wie am Montage. Nachmittags 6 Uhr.

Ziehung der Tombola.

Abends Festball für Stadt= und Landbewohner im Schützenhause gegen Entree.
Mittwoch, den 18. Juli: Abends von 7 Uhr an im Schützenhause freier Schützenball, nur für Ehren= und Zunftmitglieder, welche als Legitimation die betreffende Medaille mit Schleife zu tragen haben.


Donnerstag, den 12. Juli
Grosses Militär-Concert
im Boye'schen Garten,
ausgeführt vom Trompeter=Corps der Großherzogl. Mecklenb. Artillerie=Abtheilung.
Anfang 5 Uhr.                                                      Entree à Person 50 Pf.
Nach dem Concert folgt Tanz.
Festliche Illumination des Gartens.
Hierzu ladet ergebenst ein                                                     M. Boye, Wittwe.


Zu Michaelis findet ein ordentlicher Hausknecht bei mir einen Dienst.

Bürgermeister Bicker.     
Schönberg.               


Zu Michaelis suche ich ein ordentliches Mädchen für Küche und Hausarbeit.

Bürgermeister Bicker. Schönberg.

Bürgermeister Bicker.     
Schönberg.               


Ein Stubenmädchen

wird zu sogleich oder zu Michaelis gesucht.

Aug. Spehr.     


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag, 8 Juli.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen19 M -Pfennig  bis 25 M 50Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,05 .
Hühner d. St. M1,60 .
Tauben d. St. M0,45 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,85 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 6 St. für M0,30 .
Kücken d. St. M1,10 .


(Hierzu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1877 Nr. 52 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 52 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 6. Juli 1877.


Der Wilderer.
Eine Erzählung.
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1877 Nr. 52 Seite 6]

Der Wilderer.
Eine Erzählung.
[Schluß.]


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