No. 30
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. April
1877
siebenundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1877 Nr. 30 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Heut findet die Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs von Mecklenb.=Strelitz mit Ihrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Anhalt=Dessau statt; und das ganze mecklenburgische Volk nimmt von Herzen Antheil an diesem frohen Ereignisse, wie denn der Tag auch vielfach in Stadt und Dorf festlich gefeiert wird. Wie sollte es sich desselben auch nicht freuen? Blicken doch aller Augen voll Vertrauen und Zuversicht auf unsern Erbgroßherzog; und besonders groß ist die Freude unsers Volkes, weil es eine deutsche Fürstentochter ist, die nun bald als Erbgroßherzogin ihren Einzug bei uns halten wird.
seitens der Großherzoglich Mecklenb.=Schwerinschen Regierung ist ein Antrag an den Bundesrath gerichtet worden auf Erstattung der zur Herstellung von Kasernementsbauten aus Landesmitteln verauslagten Kosten im Betrage von 121,043 Mark aus Reichsmitteln, wie eine solche Erstattung auch an Sachsen und Würtemberg gewährt werden soll. Jene Kasernementsbauten waren bei dem Eintritt Mecklenburgs in den norddeutschen Bund nöthig geworden.
Deutschland. Die vielbesprochene Kanzlerkrisis ist beendet; und außer in liberalen Kreisen wird die Nachricht mit großer Freude aufgenommen worden sein, daß nicht, wie es anfänglich hieß, der preußische Vice=Ministerpräsident Camphausen, sondern der Präsident des Reichskanzleramtes Hofmann mit der Vertretung Bismarcks betraut worden ist. Ersterer hat nur die Vertretung Bismarcks als preußischen Ministerpräsidenten erhalten; und von verschiedenen Seiten wird mit großer Bestimmtheit versichert, daß weder Camphausen noch andere liberale preußische Minister mehr sein werden, wenn der Fürst Bismarck die Geschäfte wieder übernimmt. Der Urlaub soll bis zum August, oder, wie von andern behauptet wird, auf unbestimmte Zeit ertheilt worden sein. Der Für st hat sich bereits in Begleitung seines Sohnes, des Grafen Herbert von Bismarck auf seine lauenburgischen Besitzungen begeben.
Dem Reichstage ist schon am Mittwoch voriger Woche ein Schreiben des Reichskanzlers zugegangen, in welchem derselbe gleicherweise wie früher dem Reichstage die Mittheilung macht, daß ihm sein Gesundheitszustand nicht erlaube, sich an den bevorstehenden Verhandlungen des Reichstages zu betheiligen, und daß ihm vom Kaiser ein Urlaub ertheilt, während dessen seine Vertretung in den laufenden inneren Geschäften der Präsident Hofmann, in den auswärtigen Angelegenheiten Herr v. Bülow übernommen habe. Verwunderlicherweise hat der Reichstag dies Schreiben des Reichskanzlers am Freitag auf Antrag des Abg. Hänel von der Fortschrittspartei einer weitläufigen und völlig zwecklosen Besprechung unterzogen, bei der natürlich nichts herausgekommen ist. Außerdem hat sich der Reichstag mit Etat=Berathungen beschäftigt, unter denen wir nur die Berathung des Etats der Postverwaltung nennen, bei welcher viele Bitten und Klagen laut wurden.
Nach Bekanntmachung des Reichskanzleramtes vom 10. April ist die Rinderpest im ganzen Reichsgebiete für erloschen zu erachten.
Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien verlassen heute Berlin wieder, um sich über Essen nach Paris zu begeben.
Dem Einflusse der deutschen Regierung soll es gelungen sein, die Willkürmaßregel der spanischen Regierung, wodurch die in Cuba ansäßigen Deutschen zur Bezahlung einer außerordentlichen Kriegskontribution gezwungen werden sollen, wieder rückgängig zu machen.
Preußen. Der bisherige Bezirks=Präsident von Puttkammer in Metz ist an Stelle des aus dem Staatsdienst geschiedenen Grafen v. Arnim=Boitzenburg zum Ober=Präsidenten der Provinz Schlesien ernannt worden.
In Italien regen sich die "Internationalen." Große bewaffnete Haufen haben sich an verschiedenen Orten gezeigt und machen Streifzüge durch das Land. Den Behörden ist es noch nicht gelungen, der Mordbrenner habhaft zu werden.
Türkei. Der Stand der orientalischen Frage wird von allen Seiten als sehr ernst bezeichnet, und stündlich wird der Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Rußland und der Türkei erwartet.
Mit Montenegro ist der Waffenstillstand nicht verlängert und die Friedensverhandlungen sind abgebrochen worden. Da die Miriditen von den Türken eine Niederlage erlitten haben sollen, so ist wohl anzunehmen, daß Montenegro bereits wieder in den Kampf eingetreten ist.
Die in den europäischen Gewässern stationirten amerikanischen Schiffe haben Befehl erhalten, sich bei Nizza zu vereinigen und zum Schutze der amerikanischen Staatsangehörigen nach Konstantinopel zu gehen.


Neustrelitz, 14. April. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin und Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog haben sich heute mit zahlreichem Gefolge zu Höchstdessen Vermählung nach Dessau begeben.
- Wie ein Märchen aus alten Zeiten klingen die Preise für Lebensmittel und Löhne u. s. w. in der Zeit nach dem 30jährigen Kriege, etwa von 1650 bis 1700 und länger hinaus. In der theuren Stadt Frankfurt a. M. erhielt ein starker Fuhrknecht 26 bis 30 fl. das Jahr, eine Köchin 12 fl., ein Kindermädchen 5-7 fl., eine Waschfrau täglich 14 Kreuzer nebst Kost. Ein Schuhmacher erhielt für ein Paar Stiefeln von geschmiertem Leder mit drei Sohlen 4 bis 4 1/2 fl., für ein Paar Bauernstiefel 3 1/4-3 3/4 fl., für ein Paar gedoppelte Mannsschuhe 1 fl. 16 kr., für ein Paar Bauernschuhe 1 fl. 8 kr., für ein Paar doppelte Sohlen aufzusetzen 24-28 kr. Ein Schneider durfte berechnen: für ein Camisol mit Futter und Knopflöchern zu machen 40 kr., für einen geistlichen Kirchenrock 1 1/2-2 fl., für ein wollenes Hemd 20 bis 24 kr. Maurer und Zimmerleute empfingen den Tag: ein Meister 32 kr., ein Geselle 24, ein Lehrjunge 20 kr., zur Winterzeit 4 kr. weniger. Aehnlich bei Steinmetzen und Dachdeckern. Die Töpfer sollten für einen Topf, der ein Maaß faßte, nicht mehr als 1 kr. nehmen, für einen von 1 1/2 Maaß 2 kr., für eine Bratpfanne von 3/4 Elle

[ => Original lesen: 1877 Nr. 30 Seite 2]

Länge 6 kr., für eine Ofenkachel 14-15 Pf. Der Schlosser hatte für das Beschlagen einer Stubenthür mit Banden, Schloß und Zubehör 2 1/2-3 fl. zu fordern, für einen gewöhnlichen Schlüssel 6- 8 kr., für einen großen Kleiderschrank mit zweifachem Schloß, Handhaben, Nietnägeln u. s. w. 1 1/2 fl. Der Tischler für eine gewöhnliche eingefaßte Stubenthür, inwendig und auswendig verkleidet, wenn er auch das Holz liefert, 2 1/2-3 fl., für einen tannenen Lehnstuhl 18 bis 21 kr., für einen gewöhnlichen Fensterladen 12 bis 15 kr. Ein Blumengärtner erhielt täglich 24 kr., ein Stellmacher für ein Paar neue Räder 2 1/2-3 fl., eine neue Axe 24-32 kr., eine neue Deichsel desgl., für ein Pflugrad 20-24 kr., für eine Egge mit 4 Balken 1 fl., für einen Pflug sammt allem Zubehör 2 1/2-3 fl. Der Schmied erhielt für das Beschlagen eines schweren Pferdes mit 4 neuen Eisen 40 kr., für das Aufschlagen eines alten Eisens 4 kr., für einen starken wohlbeschlagenen vierspännig zu fahrenden Lastwagen 27-28 fl. Der Sattler für einen gewöhnlichen Reitsattel 4-6 fl., für ein Kummet 3 bis 3 1/2 fl., für einen Bauernzaum 1 fl. Nahrungsmittel: Gesalzene Butter der Centner zwischen 11 und 30 fl., holländische Käse der Centner 14-15 fl., Heringe, die Tonne zu 1000-1100 Stück zu einem Preise von 14-22 fl., wobei dann der Preis des Stückes auf 4-6 Pf. festgesetzt wurde; Stockfisch der Centner 8-12 fl., das Pfund 6 1/2-8 Kreuzer, gesalzenen Lachs der Centner 15-17 fl., das Pfund 10-12 Kreuzer, gesalzenen Hecht der Centner 15 fl., das Pfund 10 Kreuzer, Bricken das Stück nach der Größe 2-4 Kreuzer. Der Preis für das Pfund Lichte, wenn der Centner Unschlitt 12-17 fl. betrug, sollte 8-11 Kreuzer nicht übersteigen, gedörrter Speck begann mit 12 fl., Wagenschmiere mit 10 fl. pro Ctr., der Preis des Baumöls wird auf durchschnittlich 20-24 fl. pro Ctr. veranschlagt, wobei dann im Einzelkauf 14-16 kr. pro Pfund genommen werden durften. Der Preis für den Centner Wachs betrug durchschnittlich 40-44 fl., für den Centner Hanf 9-13 fl. Der Morgen Weizen, Roggen, Gerste, Erbsen oder Linsen zu schneiden und zu binden kostete 28-32 Kr., wozu außerdem ein Laib Brod und eine Suppe zu verabreichen war; für den Morgen Hafer wurden 8 Kr., und für je zwei Morgen außerdem ein Laib Brod festgesetzt, für den Morgen Gras oder Grummet 14 Kr. und dieselbe Brotlieferung. Das Drescherlohn für ein Malter (200 Pfund) Kornfrüchte betrug 15 Kr., dazu des Tags ein Laib Brod und eine Suppe. (Es ist hierbei zu bemerken, daß damals auch in größeren Städten noch viel Ackerbau getrieben wurde.)
- Die 3 Worte: "Ein Buchhalter gesucht!" hatte ein Mainzer Kaufmann in die "Kölnische" und "Frankf. Ztg." einrücken lassen, und es liefen nicht weniger als 231 Meldungen bei ihm ein.


Anzeigen.

In der Concurssache des Krämers A. Schulze zu Mannhagen ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen, ein Liquidationstermin auf

Dienstag den 26. Juni c.,
Morgens 11 Uhr,

vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige, zu Mannhagen belegene Wohnhaus c. p. desselben zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel, sowie zur Prioritätsausführung unter dem hiedurch ein für alle Mal angedrohten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln und mit der Prioritätsausführung hiemit peremtorisch geladen werden.
Die in dem über das Haus c. p. des Cridars A. Schulze errichteten Hypothekenbuch eingetragenen, von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommenen Gläubiger haben nur ihre Forderungen rückständiger Geld= und Natural=Abgaben, sowie rückständiger Zinsen und etwaiger Schäden und Kosten zu liquidiren.
Zur Erklärung über die einzelnen Liquidate Seitens des Gläubiger=Corps, sowie zum Versuche der vergleichsweisen Beilegung des Debitwesens ist ein Termin auf

Dienstag den 24. Juli c.,
Morgens 11 Uhr,

anberaumt worden, wozu die nicht präcludirten A. Schulze'schen Gläubiger bei dem Nachtheile des Ausschlusses mit ihren resp. Erklärungen und des Zugeständnisses der Liquidate hiermit geladen werden.
Der Schmiedemeister Pöhls zu Mannhagen ist zum interimistischen Güterpfleger der A. Schulze'schen Concursmasse bestellt; dieselbe besteht aus dem zu Mannhagen belegenen, auf den Cridar am 21. September 1869 bestätigten Wohnhause c. p., aus sehr geringfügigen Mobiliargegenständen, sowie aus mehreren Waarenresten und unbedeutenden Schuldforderungen.
Den Schuldnern des Cridars wird die Zahlung an denselben bei Vermeidung doppelter Zahlung untersagt und ihnen hiemit die Berichtigung ihrer Schuldpöste binnen 4 Wochen an den interimistischen Güterpfleger oder an das Concursgericht aufgebeben.
Schönberg, den 9. April 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In der Concurssache des Krämers A. Schulze zu Mannhagen sind Termine vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anberaumt
1) zum Verkaufe des zur Masse gehörigen, zu Mannhagen belegenen Wohnhauses c. p. auf

Sonnabend den 30. Juni c.,
Nachmittags 1 1/2 Uhr,

2) zum Ueberbot auf

Sonnabend den 21. Juli.,
Nachmittags 1 Uhr,

wozu Kaufliebhaber hierdurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem zum interimistischen Güterpfleger bestellten Schmiedemeister Pöhls zu Mannhagen jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen drei Wochen vor dem Verkaufstermine auf der Justiz=Amts=Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind,
3) zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf

Sonnabend den 30. Juni c.,
Nachmittags 1 Uhr,

in welchem dem Cridar, sowie den sämmtlichen nicht präcludirten A. Schulze'schen Gläubigern das Erscheinen freigelassen bleibt.
Aus den Verkaufsbedingungen wird hierher bemerkt, daß als Angeld, welches als Conventionalpoen haftet, 1000 Mark zu zahlen sind.
Von dem zu verkaufenden Hause, zu welchem ein kleiner Garten gehört, sind alljährlich und zwar zu Michaelis 4 Thaler oder 12 Rm. Kanon an die Dorfschaft Mannhagen zu bezahlen.
Das vor wenigen Jahren neu erbauete massive und 1 1/2 Stock hohe Wohnhaus ist in gutem baulichen Zustande, hat mehrere große geräumige Keller und eignet sich durch seine Anlage besonders gut für eine Krämerei.
Schönberg, den 9. April 1877.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Holzverkauf.

Am Montag den 23. April, Morgens 10 Uhr, soll beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf der in den Hohemeiler Tannen noch unverkauft gebliebene Brennholzrest, bestehend in

    1 Stück eichen Schiffsbauholz, lagernd beim Forsthof,
600 Rmtr. tannen Knüppel und Kluft,
  44 Rmtr. eichen und ellern Knüppel,
  44 Fuder buchen, eichen und birken Durchforstholz,
150 Rmtr. tannen Rodestämme
meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

[ => Original lesen: 1877 Nr. 30 Seite 3]

Herr Förster Polle ertheilt nähere Auskunft über das zur Versteigerung gelangende Holz.
Schönberg, den 15. April 1877.

Der Oberförster     
C. Hottelet.       


Auctions=Anzeige.

Am Dienstag den 17. April werde ich in meinem Hause folgende Sachen, als:

2 Sophas, 2 Schränke, Stühle, 1 Eckschrank, 1 gute Uhr, diverse Spiegel, 1 1/4 Faden kleingemachtes Holz, 2 Bänke, 1 Waschmaschine, Tische, 1 Aufwasch, verschiedenes Küchengeräth, Porcellan, 1 Commode, 2 Plättmaschinen, 1 Fliegenschrank, Bettzeug, 1 tannener Koffer, 1 Waschbalge, 1 Nähtisch, 1 Hundehaus, 1 Nähmaschine, 1 Kannenbort, 1 Schreibtisch und was sich sonst noch vorfindet
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen lassen.
Die Auction beginnt Morgens 9 1/2 Uhr.

Julius Schweigmann.     


Die Schulgelderhebung

findet vom 19. bis 28. d. M. statt; die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

Schönberg.                                                     J. Wegner, beauftragter Erheber.


Allen Denen, welche unsere liebe Tochter und Schwester Bertha zum Grabe begleitet haben, sagen wir hiermit unsern tiefgefühlten Dank!
Schönberg, den 16. April 1877.

C. Schwedt und Frau nebst Kindern.


Statt besonderer Meldung.
Die Verlobung ihrer einzigen Tochter Frieda mit dem Kaufmann Herrn Heinrich Stürtzel beehren sich ergebenst anzuzeigen                                                    
                                                                              Fr. Dammit und Frau
                                                                              geb. Zschuck.     
Hannover, im April 1877.                                                    

                                         ------------------                          (H0534a.)
Frieda Dammit
Heinrich Stürtzel.
Verlobte.
Hannover.                                                     Rehna.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner ist in der Zeit vom 15. bis 31. Mai d. J. mit drei Zehntel des einfachen Ansatzes (3/10 Simplum) auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 6. April 1877.

Die Direction des
Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner.
Namens derselben:
Bruhn, Secretair.


Der Ausverkauf

in meinem Geschäfte dauert noch bis nächsten Sonntag und sind in dieser Woche die Preise auf das

Allerbilligste

gestellt. Spätestens am Montage wird das Geschäft bis zum 1. Mai streng geschlossen.
Am 8. Mai wird mein Nachfolger das Geschäft wieder eröffnen.
Nebenbei bringe hiermit zur Kenntniß, daß ich Schönberg nicht verlasse, sondern in meinem Hause, 1 Treppe hoch, wohnen bleibe.
Vom Montag den 23. d. Mts. an bin ich geschäftlich stets Vormittags, 1 Treppe hoch, zu sprechen.

Julius Schweigmann
in Schönberg.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Frischen Chlorkalk
empfiehlt                          
                          J. Ludw. D. Petersen.
                          in Schönberg.


Eine neue Sendung
frischen Chlorkalk und engl. Seifenstein
empfing und empfiehlt                                                    
                          Friedr. Dierking,
                          Ratzeburg, Domstraße Nr. 138.


Am heutigen Tage habe ich in der Bülowerstraße beim Hoftischlermeister Herrn Meyer ein

Mehlgeschäft

eröffnet; auch halte ich alle Sorten Grütze und Graupen vorräthig. Es bietet um ein geneigtes Wohlwollen

Hochachtungsvoll     
Adolf Niendorf.     

Rehna, den 17. April 1877.


Portland=Cement
aus der Fabrik von
Thiele & Gripp in Lägerdorf
und
frischen Kalk
bei                                                    Thiele in Ratzeburg.


Seifenstein & Chlorkalk

in stets frischer Waare, sowie

prima russische Seife,

à Pfund 45 Pfennig (Mecklenburg)., bei 10 Pfund 42 Pfennig (Mecklenburg)., empfiehlt

Aug. Spehr.     


Für Blumenfreunde!
v. Levetzow's
Patent-Culturblumentöpfe
empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


        Spaten,
        Schaufeln und
        Harken
empfiehlt billigst

C. Schwedt,     
Schönberg.        


Einen noch brauchbaren

Blasebalg
hat billigst abzugeben                                                    J. Oldenburg,
        Schönberg.                                                          Schmiedemeister.


Saathafer und Saaterbsen
auf
Hof Rabensdorf.


Hierdurch beehre ich mich dem hiesigen und auswärtigen Publikum ergebenst anzuzeigen, daß ich am Donnerstag den 20. April eine

Bierstube

eröffnen werde und bitte um geneigten Zuspruch.

Julius Wagner,     
Conditor.          


Zu Michaelis dieses Jahres habe ich noch

2 Wohnungen

nebst Keller zu vermiethen.

Julius Wagner, Konditor.     
Schönberg.               


[ => Original lesen: 1877 Nr. 30 Seite 4]

Die Union,
Allgemeine Deutsche Hagelversicherungs=Gesellschaft,
- gegründet im Jahre 1853 -
mit einem Grundkapital von 9 Millionen Mark.
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Davon sind in 5,019 Aktien emittirt 7,528,500 Mark       
Vorhandene Reserven Ende Dezember 1876 1,320,390 Mark
Derzeitiges Gesammt=Garantie=Kapital: 8,848,890 Mark.   
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Die Union, welche mit der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft in engster Verbindung steht, versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden ausschließlich zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung.
Bei Abschluß von Versicherungen auf mehrere Jahre wird ein nahmhafter Rabatt auf die Prämie gewährt.
Die Vergütung der Schäden gelangt spätestens binnen Monatsfrist, in der Regel aber früher, zur vollen und baaren Auszahlung.
Jede Auskunft über die Gesellschaft wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch den unterzeichneten Agenten:

Herrn J. H. Meyer, Organist in Schönberg.

Die General=Agentur der "Union."     
Schall & Schwenke.                


Theilweise leicht beschädigt
aus
dem gestrandeten Dampfschiff "Persia"
10,000/2 Meter Englische Kleiderstoffe 25 Pf.
10,000/2 Meter hochf., in schwarz u. coulrt. do. 40 Pf.
5,000/2 Meter hochf. Engl Buckskins zu halben Preisen.
5,000/2 Meter breites echtes Bettzeug 25 Pf.
sowie Verschiedenes zu Spottpreisen, als: Schirme Tischdecke, mit 6 und 12 Servietten, Halbleinen, Leinen, Stouts, Schürzen, Unterröcke, Piqué, Flanelle, Hemden, Hüte, Shawls und fertige Herrengarderobe. Baumwollene Hosenzeuge 40 Pf.
10,000/2 Meter Cattune 18 Pf.
1,000/2 Meter Gardinen 20 Pf.
500 Dtz. rein leinene Taschentücher, spottbillig.
300 Stück neueste Facons Regenmäntel und Jackets 2 1/2 Thlr.
50,000 Damen-Shawls, 5 Pf. pr. Stück.
Man komme und überzeuge sich.
730 Dampfschiffhafen 730. Ecke der grossen Altenfähre.
Lübeck.                                                     Jul. Heymanson.


Gesucht

wird zu Michaelis ein Mädchen vom Lande in gesetztem Alter gegen guten Lohn von

                          Heinrich Freitag, Bäckermeister
                          in Schönberg.


Schaf Vor einiger Zeit hat sich bei mir ein Schaf angefunden, welches der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten kann bei dem

Gastwirth Oldenburg in Lockwisch.     


Sämereien!
Alle Sorten
Gras= und Kleesamen
empfiehlt billigstens                          
                          Aug. Spehr.


Zur Ausführung aller vorkommenden
Maler=, Tapezier- & Lackir-Arbeiten

empfiehlt sich angelegentlichst
Rehna.

                                                    H. Faasch,
                                                    wohnhaft beim
                                                    Schlossermeister Rothlender jun.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M 50Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen17 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Erbsen15 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rübsen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


(Hierzu Off. Anzeiger Nr. 13.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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