No. 97
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Dezember
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 1]

Bekanntmachung.

   Unter Bezugnahme auf das Publicandum Großherzoglicher hoher Landesregierung vom 2. d. M., betreffend die Reichstagswahl, wird hiedurch bekannt gemacht, daß die Wählerlisten für das hiesige Amtsgebiet nebst der Mühle sowie für den hiesigen Bahnhof und den Bauhof nebst der Feldziegelei auf der Registratur der Großherzoglichen Landvogtei vom 9. d. M. an gemäß § 2 und 3 des Reglements zur Ausführung des Reichswahlgesetzes (Bundesgesetzblatt Nr. 17 von 1870) ausliegen.
   Schönberg, 6. December 1876.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt


Erwiderung.

Der Herr Verfasser des Artikels, welcher die vorige Nr. 96 dieses Blatter eröffnet, macht sich die Bekämpfung der Ritterschaft dadurch bequem, daß er den wichtigsten Grund, welcher sie zur Annahme des Antrags, womöglich die Aufhebung der obligatorischen und Einführung der facultativen Civilehe herbeizuführen bewogen hat, einfach unberücksichtigt läßt. Er ficht in Folge dessen gegen Windmühlen. Ich unterschreibe freilich lange nicht alles, was er für die Civilehe vorgebracht hat; man könnte es aber alles unterschreiben, und dennoch den Beschluß der Ritterschaft vollkommen billigen. In der Begründung der Dictamen heißt es wörtlich:

Wir tragen auch kein Bedenken, auszusprechen, daß es uns zulässig, billig und den Grundsätzen der christlichen Religion nur entsprechend zu sein scheint, wenn Diejenigen, welche mit Bewußtsein von der christlichen Kirche sich innerlich und äußerlich gelöst haben, von jedem Zwange zur Befolgung der specifisch kirchlichen Ordnungen befreit werden. Aber dieselbe Freiheit, die wir den mit ihrer Religion Zerfallenen nicht streitig machen, dürfen wir auch für denjenigen Theil unseres Volkes beanspruchen, welcher andern Glauben und den Ordnungen der
christlichen Kirche . . . . festhält.
Und aus der Debatte erlaube ich mir, dem Herrn Verfasser folgende Aeußerungen in's Gedächtniß zu rufen:
Landrath v. Oertzen=Woltow: der Antrag bezwecke nur, denen, welche an christlichen Einrichtungen festhielten wird durch das Institut der Civilehe sich in ihrem Gewissen bedrückt fühlten, dieselbe Freiheit zu gewähren, welche Denen gewährt sei, welche die kirchliche Sitte verachteten.
Geh. Legat.=Rath v. Oertzen=Leppin. Schon das für die Eheschließungen gewählte Formular bringe Verwirrung. Während nämlich die Braut im Eingange mit ihrem Elternnamen bezeichnet werde, unterschreibe Sie das Protocoll mit dem Namen ihres Mannes.
Der bekannte Gottesläugner Strauß verlangt für sich und seine Glaubensgenossen "das Recht außerhalb des Schattens der Kirche zu leben und zu sterben." Dies Recht wird solchen Leuten durch die Bestrebungen der Ritterschaft, welche ihnen ihre weltliche Ehe lassen will, nicht verkümmert. Der Herr Verfasser dagegen hält anscheinend Strauß für viel zu nachgiebig gegen die Kirche, und will auch Diejenigen, welche "im Schatten der Kirche leben und sterben wollen," an das helle Sonnenlicht seines herrlichen Staates mit Gewalt herauszerren.
Die Streitfrage ist überall nicht die, ob diejenigen, welche die kirchliche Trauung verschmähen wollen, zu derselben genöthigt werden sollen, sondern ob diejenigen, welche die Kirche allein als berechtigt zur Eheschließung ansehen, gezwungen werden sollen, entweder auf die Ehe zu verzichten, oder aber, wenigstens äußerlich, den "Civilact" als Eheschließung anzuerkennen. Denn letzteres thun sie schon dadurch, daß sie das Protocoll als Eheleute unterschreiben müssen, und es wird durch die Möglichkeit der nachfolgenden Trauung hieran nicht das geringste geändert. Sie sind gezwungen, sich öffentlich, vor einem Beamten, durch Unterschrift des Protocolles als Eheleute zu bekennen, während ihr Gewissen von ihnen verlangt, daß sie sich erst nach der Trauung und nur durch die Trauung als Eheleute betrachten. Hierin liegt ein Gewissenszwang der herbsten Art, eine Knechtung des christlichen Bewußtseins unter die weltliche Gesetzgebung, gegen welche aufzutreten uns das Gebot:
"Ihr seid theuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte"
unwiderstehlich nöthigt.
Der Herr Verfasser wirft endlich der Ritterschaft vor, politische Zwecke mit ihrem Antrag zu verfolgen. Hierin ist er deshalb nicht zu widerlegen, weil er seinen Vorwurf nicht begründet hat, und es deshalb absolut nicht ersichtlich ist, welche politische Zwecke die Ritterschaft verfolgen soll.
Der Herr Verfasser wird mir aber gestatten, daß ich den Spieß umkehre und meine Ansicht dahin ausspreche, daß er mit seiner Vertheidigung der Civilehe und noch mehr mit seiner Preisgebung der Ritterschaft politische Zwecke verfolgt.
Schon früher ist in diesem Blatte die "Deutschconservative Partei" empfohlen worden, und darf ich wohl annehmen, daß der Herr Verfasser zu den Gläubigen der Dogmen dieser seltsamen Partei gehört. Die "ziemlich engherzige" Ritterschaft dürfte ihm aber im großen und ganzen eben zu "engherzig" erscheinen, um an den viereckigen Kreis, den "Deutsch=Conservatismus," zu glauben. Dagegen giebt es gewiß in unserm Lande viele Feinde der mecklenburgischen Verfassung, welche zugleich einsehen, daß die nationalliberale Gesetzgebung uns nicht nur an den Rand des Verderbens, sondern schon tief ins Verderben hineingeführt hat. Diese

[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 2]

wird ein schwarzes Schaf aus der Heerde der Gegner des National=Liberalismus zum Opfer gebracht; der Stein, der diesen Leuten im Wege liegt, die mecklenburgische Ritterschaft, wird ausdrücklich von den "Deutsch=Conservativen" Bauleuten verworfen. Ich halte mich aber für berechtigt, meine feste Ueberzeugung dahin auszusprechen, daß die mecklenburgische Ritterschaft, wenigstens soweit sie Gott sei Dank die Ehre hat "engherzig" zu sein, mit dieser Verwerfung sehr zufrieden sein wird.
Schönberg, 8. December 1876.

Assessor von Arnim=Lieblingshof.     


Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der Landtag hat den Beschluß der Stände stargardschen Kreises betreffs des Cap. III. der Allerhöchsten strelitzschen Landtagsproposion genehmigt und beschlossen, danach die Antwort ad Cap. III. abzugeben. Nach diesem Beschluß sollen die gesammten Kriegsentschädigungsgelder zu einem besonderen Fonds für gemeinnützige Zwecke konstituirt werden, dessen Verwaltung landesherrlich geführt wird, und über den alljährlich den Ständen Rechnung vorgelegt wird. Ferner wird von den Ständen aus diesem Fonds eine Summe von 200,000 Mark bewilligt für den Wegfall von Stolgebühren und zur Abfindung der Berechtigten; doch soll die Ablösung und Entschädigung auf die Proklamations= und Traugebühren beschränkt bleiben. Auch sollen die Kosten der für die neuen Justizeinrichtungen erforderlichen Bauten aus jenem Fonds bestritten werden; doch wird eine ständische Erklärung über die Abmaßung und die Modalitäten der letzteren Bewilligung zur Zeit noch ausgesetzt und vorbehalten.
Was die Stolgebühren betrifft, so würden wir es an sich allerdings nicht für ein Unglück halten, wenn die Taufgebühren in Bestand blieben; denn wer die heilige Taufe und ihren Segen nicht einmal so viel für werth hält, daß er die geringen Gebühren dafür bezahlen mag, der ist auch desselben selber nicht werth. Aber nachdem die Taufgebühren rings um uns abgelöst sind, möchte es manchem als eine Härte erscheinen, daß er noch Taufgebühren bezahlen soll, und zumal von Seiten der großen Masse der Unverständigen würde das Odium auf die die Taufgebühren beanspruchenden Kirchendiener fallen. Darum muß auch die Ablösung der Taufgebühren sehr wünschenswerth erscheinen; und zumal für unser Fürstenthum dürfte dieselbe dringendes Bedürfniß sein, um so mehr als ja die nöthigen Mittel zur Ablösung in den Kriegsentschädigungsgeldern vorhanden sind und also niemand dadurch belastet wird.
Deutschland. Aus den Verhandlungen des Reichstages ist nur hervorzuheben, daß, wie demselben eröffnet wurde, die Ausprägung von Nickelmünzen bereits inhibirt ist und daß dasselbe auch in Bezug auf die silbernen Fünfmarkstücke geschehen soll, sobald davon 70 Millionen Mark ausgeprägt sind. Dagegen soll das goldene Fünfmarkstück demnächst in die Erscheinung treten.
Der Bundesrath hat beschlossen, die Betheiligung an der Pariser Weltausstellung abzulehnen, ein Beschluß, der gewißlich im Interesse des deutschen Gewerbes wie im Interesse der deutschen Steuerzahler dankenswerth erscheint, wenn auch politische Gründe für die Beschickung geltend gemacht werden könnten. Durch diesen Beschluß des Bundesrathes ist auch die Betheiligung einzelner deutscher Gewerbetreibender an der Ausstellung unmöglich gemacht. Der Reichstag wird sich voraussichtlich mit der Sache nicht zu beschäftigen haben.
Der Entwurf über eine Telegraphen=Anleihe von 10 Millionen Mark für Legung unterirdischer Kabel ist von den Bundesrathsausschüssen einstimmig angenommen und wahrscheinlich schon gestern im Reichstage berathen worden. Die Motive für diesen Beschluß weisen auf die erhöhte Sicherheit des Vaterlandes und die wesentliche Forderung der materiellen Interessen der Nation hin.
Ferner hat der Bundesrath den Gesetzentwurf über die Erhebung von sog. Ausgleichungsabgaben angenommen. Danach sollen Eisen und Stahl mit Ausnahme von Roheisen und altem Brucheisen, ferner grobe Eisen= und Stahlwaaren, Maschinen aus Eisen oder Stahl und Zucker, wenn diese Gegenstände in einem anderen Lande durch Ausfuhrprämien begünstigt werden, bei der Einfuhr in das deutsche Zollgebiet mit einer Ausgleichsabgabe belegt werden können bis zur Höhe der Ausfuhrprämie. In Abgeordnetenkreisen scheint dieser Entwurf wenig Anklang zu finden und hat also wenig Aussicht, im Reichstage angenommen zu werden, weil derselbe der doktrinären Freihandelspolitik der liberalen Mehrheit des Parlaments widerspricht. Offenbar in Rücksicht auf die zu erwartenden Verhandlungen über diesen Gesetzentwurf hat der Reichskanzler schon in seiner kürzlich erwähnten Reichstagsrede solche doktrinäre freihändlerische Haltung der liberalen Reichstagsmajorität in schärfster Weise getadelt, indem er darauf hinwies, daß der Regierung ja, wenn ihr keinerlei Schutzzollmaßregeln gestattet sein sollten, die Hände gebunden und jede erfolgreiche Einwirkung auf das Ausland unmöglich gemacht wäre, denn mit freihändlerischen Belehrungen könne man doch nicht dem Auslande kommen, und die augenblickliche politische Lage Rußlands zu benutzen, um ihm Zollerleichterungen abzunöthigen, wäre politisch unklug. Uebrigens hat der Reichskanzler durch seine Rede nicht nur den bitteren Groll der Fortschrittspartei erregt, sondern auch unter den Nationalliberalen soll man viele lange Gesichter gesehen haben, und die "Nat. Ztg." konstatirt: der Gesammteindruck der Interpellation sei ein peinlicher gewesen, und nicht der interpellirende Redner allein habe eine parlamentarische Niederlage erlitten.
Allerdings ists nicht die Zollpolitik des Reichskanzlers allein, die bei den liberalen Prinzipienreitern großes Bedenken erregt, sondern derselbe hat sich bei dem neulichen politischen Tischgespräch auch als Anhänger der indirekten Steuern erwiesen. Die direkten Steuern sind bekanntlich eine Hauptforderung des Liberalismus und derselbe hat es dahin gebracht daß die Steuern bereits vielfach eine unerträgliche Höhe erreicht haben. Zwar die Theorie von den direkten Steuern hört sich recht gut an, und wenn sie von liberalen Theoretikern vorgetragen wird, scheint nichts gerechter zu sein, als die direkte Steuer; und doch giebt es nichts ungerechteres, als die Einkommensteuer. Ja wenn das Einkommen aller Staatsangehörigen in gleicher Weise erkennbar und abschätzbar wäre, dann möchte es gehen; aber wer will denn das Kapitalvermögen oder das Einkommen aus Spekulationsgeschäften auch nur einigermaßen sicher abschätzen? Dagegen ist das Einkommen der vermögenslosen Leute, der Arbeiter, der Beamten, der Handwerker und überhaupt der kleineren Geschäftsleute sowie der Bauern nur allzuleicht erkennbar, und darum werden gerade diese durch die Einkommensteuer hart bedrückt, während das Großkapital und das Spekulationsgeschäft unberechenbare Vortheile dadurch hat.
Türkei. Die Vorkonferenz in Konstantinopel soll der Wiener "Presse" zufolge heute eröffnet werden.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 182 belegene Wohnhaus c. p. des Tischlers Joachim Klodt hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag den 19. Januar 1877,
Vormittags 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch gegen die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderung auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden

[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 3]

und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. October 1876.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Am Donnerstag den 14. December werde ich aus meiner Holzkoppel an Ort und Stelle gegen

64 Raummeter Buchen Kluft
  8 Raummeter Buchen Knüppel
60 Kaveling Buchen Hesterholz und
20 Fuder Buchen Buschholz
öffentlich gegen gleich baare Zahlung verkaufen lassen, Kaufliebhaber wollen sich Morgens 9 1/2 Uhr im Kruge zu Kampow einfinden.
Kampow.

Hsw. J. Mustin.     


Um auch in diesem Jahre bedürftigen Kindern und alten Leuten eine Weihnachtsfreude zu bereiten, werden Alle, die sich für diese Sache interessiren um ihre Beihülfe gebeten, sei es an Geld, und oder sonst geeigneten Gegenständen, und sind etwaige Gaben baldmöglichst (spätestens bis zum 17. December c.) an Gräfin Eyben oder Brau Bürgermeister Bicker in Schönberg abzugeben.


Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt

Die zu Antonii k. J. auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegt stehenden Capitalien fällig werdenden Zinsen werden wir bereits während der Woche

vom 2. bis 6. Januar 1877
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

auszahlen.
Schönberg, den 9. December 1876.

Das Directorium.     


Todes=Anzeige.

Heute Abend 7 1/2 Uhr entschlief zu einem besseren Leben mein theurer Mann, Vater und Großvater, der Zimmergeselle

J. Schulz,

im kräftigen Mannesalter von 68 Jahren. Sein Andenken wird bei uns und Allen, die ihn kannten, ein gesegnetes sein.
Tief betrauert von mir, seiner einzigsten Tochter und Enkelin.
Die Beerdigung findet am Donnerstag den 14., Nachmittags 2 Uhr statt.
Schönberg, den 10. December 1876.


Antique geschnitzte
Holzsachen

als Journal= und Wandmappen, Garderobe=, Handtuch= und Schlüsselhalter, Stockständer, Cigarren=, Schlüssel= und Liqueurschränke, Wand= und Eck=Consolen, Blumentöpfe, Jardinieren, Blumentische, Lesepulte, Zahnbürsten u. Schwammhalter etc. Alles zur Stickerei passend. Photographierähmen in ganz großer Auswahl empfiehlt

Hermann Hartmann, Lübeck.
Breitestraße 796,
vis à vis Hotel Düffke.


Wein=Körbe.

Lieferanten derselben wollen ihre Offerten gefl. schleunigst an die Annoncen Expedition der Rostocker Zeitung unter H. S. 13 einsenden.


Eine schöne Auswahl eleganter

Galanterie- und Hausstands-Gegenstände
aus Holz, Leder, Pappe u. s. w.,                                       
                          zu Stickereieinsätzen passend,

C. Sievers,     
Schönberg.      


Lederwaaren,
als: Schreibmappen, Cigarrentaschen, Portemonnaies, Handschuh= und Taschentuchkasten, Reise= und Näh=Nezessaires, Photographie=Alben, Damentaschen und Gürtel

empfiehlt in ganz großer Auswahl zu sehr billigen Preisen.

Herm. Hartmann,
Lübeck,
Breitestraße 796, vis à vis Hotel Düffke.


Grabkreuze

in vielen hübschen Mustern aus verschiedenen Eisengießereien hält zu Fabrikpreisen stets auf Lager und empfiehlt bestens

Moritz Stein.     
Ratzeburg.        

Lager von meinen Grabkreuzen zu denselben billigen Preisen bei den Herren

H. Siebenmark=Schlagsdorf,
J. Borchert=Carlow.


Rothe und weiße Gelatine, Agar-Agar, Faden= und Figurennudeln, Pfeiffenmaccaroni, Tapiaco=Sago, Perlsago, Sagomehl, trockne Champignons empfiehlt

Aug. Spehr. in Schönberg.


Weihnachts=Ausstellung.

Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir hiedurch ergebenst anzuzeigen, daß ich am 17. d. M. meine diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

eröffne, und bitte um geneigten Zuspruch.
Schönberg, den 12. December 1876.

                          Hochachtungsvoll
                          Heinrich Freitag.
                          Bäcker und Conditor.


Essig=Sprit=Fabrik
von
A. Paust, Grevesmühlen

liefert 2, 3, und 4 fach starken

Essig=Sprit

zu soliden Preisen.


Fried. Matz.
Lübeck, Breitestrasse 804
Lager von Teppichen und Cocosmatten jeder Art.


Spielwaaren

empfiehlt

H. Schreep Wwe.     
Schönberg.          


[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 4]

Meine diesjährige reichhaltige
Weihnachts=Ausstellung
in Holz=, Leder=, Marmor= und sonstigen Galanterie=Waaren

empfehle einem geehrten Publikum.

Emil Hempel, Buchbinder in Schönberg.


Bis zum 1. Januar 1877

werde ich gegen comptante Zahlung eine Preisermäßigung von 15 bis 20 Procent nachstehender Waaren eintreten lassen.

==Preise per alte Elle:==

5/4 Kleiderzenge 25, 30, 40, 50, 60, 80 Pfennig (Mecklenburg).,
do. rein wollenen Rips, gute Qualität, 88 Pfennig (Mecklenburg).,
8/4 carr. woll. Plaids von 1 M. 12 Pfennig (Mecklenburg). an,
9/4 schwarz wollenen Rips von 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). an,
mix. Lüster von 30 Pfennig (Mecklenburg). an,
Beiderwands 25 Pfennig (Mecklenburg). bis zu den feinsten 65 Pfennig (Mecklenburg).,
Cattun 18 und 25 Pfennig (Mecklenburg)., beste Qualität 30 Pfennig (Mecklenburg).
Pique und Köper=Cattun 37 Pfennig (Mecklenburg).
Cattun=Gardinen 25 und 30 Pfennig (Mecklenburg).
do. doppelt breit 45 Pfennig (Mecklenburg).,
7/4 gestreiftes Schürzenleinen von 50 Pfennig (Mecklenburg). an,
5/4 Bettdrell, gute Qualität, von 65 Pfennig (Mecklenburg). an,
8/4 do. beste do. 1 M. 30 Pfennig (Mecklenburg). und 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).
6/4 Federleinen, prim. Qualität, 88 Pfennig (Mecklenburg). und 1 M. 20 Pfennig (Mecklenburg).,
5/4 und 6/4 Bettparchend 88 und 100 Pfennig (Mecklenburg).,
5/4 und 6/4 gestr. Bettstouts von 30 Pfennig (Mecklenburg). an,
5/4 und 6/4 baumwoll. Bettbezüge von 25 Pfennig (Mecklenburg). an, gedruckten Stouts 30 und 37 Pfennig (Mecklenburg).
9/4 Damast und Rips von 2 M. an,
eine Parthie weißes Leinen, sehr gute Qualität, 30, 40, 55, 56, und 65 Pfennig (Mecklenburg).,
Handtuchdrelle von 22 Pfennig (Mecklenburg). an, Tischtuchdrell 50 Pfennig (Mecklenburg).,
Leinen=Servietten von 88 Pfennig (Mecklenburg). an,
9/4 rein woll. Düffel von 4 M. 25 Pfennig (Mecklenburg). an,
9/4 Flockene in versch. Farben von 8 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). an,
9/4 schwarzen Tuch u. Buckskin, beide unter Preis,
eine Parthie schwerer Buckskins 4 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). (Werth 6 M.),
eine Parthie extra schwerer Buckskins 6 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). (Werth 7 M. 50 Pfennig (Mecklenburg).),
halbwollene Hosenzeuge von 60 Pfennig (Mecklenburg). an, baumwollene Hosenzeuge von 30 Pfennig (Mecklenburg). an,
10/4 Zanella 1 M. 12 Pfennig (Mecklenburg). und 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg).,
do. extra fein 1 M. 75 Pfennig (Mecklenburg). und 2 M. 12 Pfennig (Mecklenburg).
9/4 schwarzen, braunen und blauen Plüsch von 1 M. 80 Pfennig (Mecklenburg). an,
9/4 schwarzen und grauen halbw. Düffel von 1. M. 50 Pfennig (Mecklenburg). an,
schwarz seid Rips und Tafft noch unter alten Preisen,
Rips=, Double= und Velour=Umschlagetücher,
7/4, 8/4 und 9/4 Umstecktücher,
weiße und couleurte Netztücher in großer neuer Auswahl zu Einkaufspreisen.
Paletots, Jacken, Baschliks, Capotten, Fanchons, Shawls, Buckskins=Handschuhe, Westen und Cachenez zu Einkaufspreisen.

Zu billigen Einkäufen hiermit ergebenst einladend zeichnet

                          Hochachtungsvoll
                          August Creutzfeldt
                          in Schönberg.


Laterna-magica (Zauberlaterne) und Nebelbilder=Apparate.

Leider erfreue sich diese reizenden Apparate noch nicht der Verbreitung, welche denselben im Interesse der gediegenen belehrenden Unterhaltung, sowie des großen Vergnügens die sie bieten gebührt. - Der Grund mag wohl darin liegen, daß die seither in den Handel gebrachten Apparate zu theuer und die Handhabung derselben eine zu complicirte ist.
Die Firma Hermann Bernhard in Leipzig hat es sich zur Aufgabe gestellt, praktisch construirte Apparate (unter Musterschutz) zu den entsprechend billigsten Preisen zu liefern und dadurch die Anschaffung eines solchen Apparates jeder Familie zu ermöglichen.
Die Preise sind bei solidestem Fabrikat:

Laterna-magica, neueste runde Form mit 12 feinen Glasbildern M. 6 - .
Laterna-magica, größere Sorte mit 9 Bildern (Farbenspiel, Landschaften, beweglich komisches Bild M. 10 -.
Nebelbilder=Apparat mit 2 Laternen nebst Zubehör, Bilder etc. M. 24. -.
Wir können diese Apparate nur empfehlen und dürfte es kaum ein geeigneteres Weihnachts=Geschenk geben, welche die langen Winterabende mit Freude und Genuß ausfüllt, wie diese Apparate, welche bleibenden Werth haben. -


Die Galanterie=Waaren=, Lampen und Kronleuchter=Handlung
von
Hermann Hartmann, Lübeck,
Breitestraße 796, vis à vis Hotel Düffke.

empfiehlt ein reichhaltiges mit allen Neuheiten der Saison versehenes Lager von

Weihnachtsgeschenken

zu sehr billig gestellten Preisen.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 97 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. December 1876.


Der
Weihnachts-Ausverkauf

in meinem Geschäfte hat begonnen. Sämmtliche Artikel sind bedeutend im Preise herabgesetzt.

Damen-Jacken & Paletots
zu Fabrikpreisen.
Eine Parthie englischer
Kleiderstoffe
per Meter 58 Pfennige. Buckskins=Unterrockstoffe
in bedeutender Auswahl.
Großes Sortiment der neuesten
Umstecktücher.
Julius Schweigmann
in Schönberg.


Geschäfts=Verlegung.
G. Schwartzkopf, Goldschmied
Lübeck,
Fabrik und Handlung von Gold= u. Silberwaaren,
früher Breitestraße 952, jetzt Breitestraße 955, Ecke der Fleischhauerstraße.

Große Auswahl von den einfachsten bis zu den feinsten Artikeln in Gold und Silber, Juwelen, Korallen, Filigran etc.

Billige Preise.

Bestellungen und Reparaturen werden rasch ausgeführt und vorzügliche Art zugesichert.



Herren- und Knaben-
Garderoben
in modernsten Schnitt angefertigt,
hauptsächlich: Paletots, Jaquets, Hosen Westen, Regenröcke und ganze Anzüge empfiehlt zu den billigsten Preisen
Lübeck, Holstenstrasse 177.                                                     F. G. Oderich.


Die Eröffnung meiner
Weihnachtsausstellung
zeige ich hierdurch ergebenst an.

C. Sievers.     


[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 6]

Prima Stearin-,
Tafel=, und Kronleuchter=Lichte
empfiehlt die
Galanterie=Waaren=Handlung
von
Hermann Hartmann,
Lübeck,
Breitestraße 796, visà vis Hotel Düffke.


Jugendschriften u. Bilderbücher, Gesangbücher,
Klassiker, Kochbücher u. s. w.

empfehle zu billigen Preisen.

C. Sievers.     


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich am

Sonnabend den 16. d. Mts.

meine

Weihnachts=Ausstellung

eröffne und empfehle hiermit eine große Auswahl von

Confecten.
Marzipan=, Chocoladen=, Liqueur=, Auflauf= und echtem Eier=Schaum=Confekt
à Pfd. 2 Mark.

Auch werden alle Bestellungen prompt ausgeführt.
Um geneigten Zuspruch bittet

Wwe. Greiff, Conditor.     

Schönberg, den 10. December 1876.


Einem hochgeehrten Publikum von Rehna und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich als

Herren=Kleidermacher

hieselbst etablirt habe. Ich werde bemüht sein, durch gute Arbeit und pünktliche Anfertigung mir das Vertrauen eines hochgeehrten Publikums zu erwerben und bitte um geneigtes Wohlwollen und zahlreiche gefällige Aufträge. Meine Wohnung ist im Hause des Herrn C. Kindt, eine Treppe hoch.
Rehna, den 12. December 1876.

Hochachtungsvoll            
F. König.     


Vom Sonntag, den 17. December d. J. ab, werde ich mit meinem

Omnibus

täglich einmal zwischen Rehna und Bahnhof=Schönberg fahren.

Abfahrt von Rehna:

Morgens 7 Uhr 45 Min. Ankunft in Schönberg rechtzeitig vor dem Eintreffen des Personenzuges nach Lübeck=Hamburg um 9 Uhr 52 Min.

Abfahrt von Bahnhof=Schönberg:

bald nach Ankunft des Zuges von Hamburg=Lübeck um 1 Uhr 2 Min. Mittags.

Rehna.                                                     Ditz, Omnibusfuhrmann.


Als vorzügliche
Winter- und Weihnachts-Artikel

empfehle ich meine

Gläserbouquets

in den brillantesten Farbenzusammenstellungen.

Carl Klüssendorf.     
Rehna.              


Uhr Uhren, Gold= & Silberwaaren
in großer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen
Heinrich Kock,
Uhrmacher & Goldarbeiter in Schönberg.


Ital. Brunellen

Malaga=Feigen, Smyrna=Feigen in kleinen Kisten, ital. Haselnüsse, franz. Wallnüsse, Traubrosinen, Krachmandeln, Rosinen ohne Steine, Zitronen, Succade, cand. und trockne Pomeranzenschaalen, gerein, Pottasche, süße u. bittere Mandeln, Chocolade und Thee, alle Sorten

türk. Tafel=Pflaumen

hält bestens empfohlen

J. Ludw. D. Petersen.     


Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich von heute ab ein Lager von allen Sorten

Töpferwaaren

im Hause des Schuhmachermeisters

C. Witte in Selmsdorf

halten werde, welchen Verkauf Herr Witte von mir übernommen und empfehle mich den geehrten Bewohnern von Selmsdorf und Umgegend.
Schönberg, den 12. December 1876.

                          Hochachtungsvoll
                          H. C. Weinrebe,
                          Töpfermeister.


Bei den fortwährend steigenden Kaffeepreisen empfehle ich nachstehende Sorten noch zu alten Preisen:
fein schmeckenden Maracaibocaffee à Pfund 1 M.,
fein schmeckenden Maracaibocaffee à Pfund 1,05 M.,
Campinos 1,10 M.,
f. Campinos 1,20 M.,
f. Maracaibo 1,20 M.,
ff. gew. Laguayra 1,25 M.,
ff. gelben Maracaibo 1,30 M.,
f. Java=Caffee 1,40 M.,
in Lispfund 1,35 M.,
ff. gelben Java 1,50 M.,
ff. braunen Java 1,75 M.,
Mocca=Caffee 1,75 M.,

Aug. Spehr.     


Neue Traubrosinen,
Malaga=Feigen,
Smyrna=Feigen, in 2Pfd.=Kistchen,
Citronen,
trockene amerik. Aepfel, à Pfd. 70 Pfennig (Mecklenburg).,
candirten Ingber

empfiehlt billigstens

Aug. Spehr.     
Schönberg.      


Für Hof Menzendorf wird zu sofort oder Ostern ein

junger Mann

zur Erlernung der Landwirthschaft gegen mäßiges Kostgeld gesucht.

H. Schultz, Guts=Inspector.     


Zu der am 13. u. 14. Decbr. d. J. stattfindenden

1. Gewinnziehung
271. Hamb. Stadt-Lotterie
empfehlen Originalloose

Viertel à 1 Mark 50 Pf.
Halbe à 3 Mark.
Ganze à 6 Mark.

H. Abbes & Co.
Bremen,
concessionirte Haupt-Collecteure.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 7]

Das
Möbel=Magazin
von
Friedr. Schramm, Lübeck,
Königstraße 904,

empfiehlt als passend zu Weihnachtsgeschenken zu besonders billigen Preisen

Näh-, Blumen-, Rauch- u. Visiten-Tische,
Blumenständer, Eckborten, Handtuchhalter, Garderobenhalter, Wiegenschämel etc. etc. in reicher Auswahl.


Gelbe Brecherbsen und weiße Bohnen

empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.     


Rein engl. Syrup

zu Pfeffernüssen empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.     


Abgelagerte
Bremer u. Hamburger Cigarren

empfiehlt

J. Ludw. D. Petersen.     


Otto's Gasthof.
170 Holstenstrasse, Lübeck,

in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, wird den geehrten Reisenden bezüglich seiner confortable eingerichteten Logirzimmer bestens empfohlen.

Moderate Preise.
Restauration zu jeder Tageszeit.


Einrahmung von Bildern,
geschweifte Gardienenbretter,
Spiegeln, in braunen, Baroque= und vergoldeten,
Rähmen zu billigen Preisen bei

H. Peters,                   
Glasermeister in Schönberg.     


Baschlikmützen

in neuester Form empfiehlt

Heinr. Schäding.     


Glocksien & Evers,
Lübeck,
Schlüsselbuden 192,

Lager von kurzen Waaren en gros & en détail, Weihnachtsausstellung von Spielsachen und Galanteriewaaren.


Marder=, Iltis=, Fuchs=, Dachs=, Otter=, Katzen= und Hasenfelle

werden zu den höchsten Marktpreisen eingekauft von

Heinr. Schäding.     


Morgen Mittwoch
Nürnberger Bier
vom Faß.
                          Aug. Spehr.


Am Mittwoch Abend ist auf der Chaussee nach Selmsdorf 1 Sack Erbsen und Gerste verloren. Dem Wiederbringer eine Belohnung.

Müller Michaelsen.     
Selmsdorf.             


Seit einiger Zeit werden von den auf unserer Feldmark wachsenden Weiden von Unbefugten Zweige gestohlen. Wir verbieten hiermit alles unbefugte Betreten unserer Feldmark und werden Contravenienten dem Gericht zur Bestrafung Anzeigen.

                          Die Dorfschaft Gr. Rünz.


Grüne Kocherbsen

empfiehlt

                          A. Wigger Nachfolger
                          in Schönberg.


Engl. Syrup zu Pfeffernüssen

empfiehlt

                          A. Wigger Nachfolger
                          in Schönberg.


Coul. Seidenzeuge
in allen Farben

à Elle 2 M. - 2 M. 60 [Pfennig]. - 2 M. 75 [Pfennig]. - 3 M. und 3 M. 50 [Pfennig]. in sehr schöner Qualität empfiehlt

August Creutzfeldt.     


Mein gut assortirtes Uhrenlager

erlaube ich mir in freundliche Erinnerung zu bringen; durch günstige Einkäufe bin ich im Stande billig zu verkaufen.

                          L. A. Vogel.
                          Uhrmacher in Schönberg.


Weihnachts=
Ausstellung
mit
Spielwaaren etc.
bei
     C. Schwedt.
     Schönberg.


Zur Festbäckerei empfiehlt Colonial=Syrup, Pottasche, Succade, candirte und trockene Pommeranzenschale, Süße und bittere Mandeln, gemahlenen Cardamom, ff. Java. Canehl empfiehlt

Aug. Spehr, in Schönberg.


Geschälte Victoria=Erbsen, weiße Bohnen, neue türk. Tafelpflaumen, Cath. Pflaumen à Pfd. 70 Pf., trockene franz. Birnen à Pfd. 1 M., franz. Wallnüsse, sicil. Haselnüsse, Nonpareilcappern, Soja, Brabander Sardellen empfiehlt billigstens

Aug. Spehr, in Schönberg.


Pelzwaaren

jeder Art, in großer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen

Heinr. Schäding.     
Schönberg.        


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Zu vermiethen

zu Ostern eine Wohnung, bestehend aus 2 Stuben, 2 Schlafzimmern, 1 Küche, Abseite und Speisekammer nebst Keller und Stallraum. Näheres in der Exped. der Anz. zu Schönberg.


Wir machen hiedurch bekannt, daß wir den Jägern Ollrogg und Gerling die Beaufsichtigung unserer Buschkoppeln übertragen haben und werden künftig Alle, die unbefugt darin betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung Anzeigen.

Die Dorfschaft Petersberg.     


[ => Original lesen: 1876 Nr. 97 Seite 8]

In der Nacht vom Sonntag auf Montag sind mir aus meiner Buschkoppel 7 starke Eschen gestohlen; wer mir den Dieb so namhaft macht, daß ich denselben gerichtlich belangen kann, erhält 30 Mark Belohnung.

Hauswirth Oldenburg.     
Rieps.                   


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 22 M 50Pfennig.
Roggen17 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Gerste15 M -Pfennig  bis 17 M 25Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat29 M 50Pfennig  bis 30 M -Pfennig.
Winter=Rübsen28 M 50Pfennig  bis 29 M -Pfennig.
Schlagleinsaat20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,30 .
Enten d. St. M2,50 .
Hühner d. St. M1,20 .
Hasen d. St. M3,50 .
Tauben d. St. M0,40 .
Küken d. Stück M0,90 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Gänse pr. 500 Gr. M0,80 .


- Aus Berlin schreibt man: Bekanntlich erschien dieser Tage in der Mittlerschen Militärbuchhandlung die zweite Auflage der Briefe Moltke's aus der Türkei aus den Jahren 1835 und 1839. Die Firma Mittler hatte den berühmten Verfasser gefragt, ob er nicht die neue Auflage mit einer Vorrede versehen wolle; der große Schweiger gab hierauf folgende heitere Antwort: "Wozu denn eine Vorrede? Setzen Sie nur auf den Titel: Moltke, früher Hauptmann, jetzt General=Feldmarschall." Das Buch ist deshalb nur mit der alten Einleitung des bekannten Geographen Karl Ritter erschienen.
- Bei der letzten parlamentarischen Soiré sprach sich Fürst Bismarck auch über ein Thema eingehend aus, welches er mit Vorliebe zu behandeln pflegte, nämlich über die Vorzüge der indirecten Steuern, sofern sich dieselben auf wenige große Artikel des freiwilligen Consums (z. B. auf Wein) erstrecke, den Tarif im Uebrigen vereinfache, und den weniger wohlhabenden Klassen Erleichterung in den directen Steuern verschaffe.
- An einem entlegenen Punkte Islands hat man die Reste eines Luftballons gefunden, der allem Anscheine nach schon vor mehreren Jahren dort niedergefallen ist. Die Seide war vollständig verwittert, die Stricke verfault und das Schiff zerfallen. In dem letzteren lagen Menschenknochen, eine zerbrochene Flasche und eine Tasche mit zusammengerollten, ganz in einander verklebten Papieren, deren Schrift nicht mehr entziffert werden konnte. Da nun seit langer Zeit kein Luftschiffer verunglückte, über dessen Schicksal man nicht genau unterrichtet wäre, so drängt sich die Vermuthung auf, daß der Ballon des französischen Matrosen Prince aufgefunden wurde, welcher während der Belagerung von Paris in einer stürmischen Nacht aufstieg, um nie wieder von sich hören zu lassen. Die aufgefundenen Papiere sind vielleicht auch nichts Anderes als photographirte Depeschen und Briefe, welche aus dem eingeschlossenen Paris durch Luftpost an Behörden und Freunde befördert werden sollten.
- Dr. Schliemann soll in Mykene (Griechenland) das Grabmal Agamemnons entdeckt und in demselben viele Pretiosen aufgefunden haben.
- Wie man aus Paris schreibt, soll die Petition, welche die Ausweisung der Jesuiten aus Frankreich fordert, schon an 500,000 Unterschriften erhalten haben.
- In Schweden wird jetzt ein Stoff, Sebastine genannt, in seiner Wirkung geprüft, welcher das Dynamit zu ersetzen im Stande ist. Es ist ein explosiver Stoff auf der Basis von Nitroglyzerin, dessen Fabrikation geheim gehalten wird. Man behauptet, daß seine Wirkung diejenige des Dynamits übertrifft, daß der Transport desselben ungefährlicher und der Preis ein bedeutend niedriger ist, als der für Dynamit.
- Als bewährtes Vorbeugungsmittel gegen Entzündung des Halses und der Athmungsorgane, mit denen gewöhnlich die für Kinder so lebensgefährliche Bräune ihren Anfang nimmt, empfiehlt eine Mutter tägliche Ausspülungen des Mundes und des Halses und zwar Morgens und Abends mit Salzwasser. Seitdem dieses Mittel, das unstreitig sehr billig ist, angewendet wird, hat die Familie Ruhe vor katharralischen Affectionen der Kinder.
- Das Ergebniß der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten von Nordamerika steht noch immer nicht fest.
- Im Aquarium in New=York ist ein Wallfisch von 18 Fuß Länge angekommen und in einem Wasserbehälter untergebracht worden, der täglich mit 30,000 Gallonen Seewasser gefüllt werden muß; gefüttert wird er mit Häringen und See=Aalen.
- Die polnischen Abgeordneten werden nicht müde, sich im Reichstage über die angebliche Vergewaltigung zu beschweren, daß einer Bevölkerung von 2 Millionen in den ehemals polnischen Landestheilen zugemuthet werde, sich im Verkehr mit den Behörden der deutschen Sprache, trotz ihrer Unkenntniß derselben, zu bedienen. Diese Ziffer ist offenbar viel zu hoch gegriffen; denn das Deutsche hat sich auch dort schon ein weites Sprachgebiet erobert und ist selbst in Landstriche eingedrungen, wo in den Familien nur polnisch gesprochen zu werden pflegt. Ein erheiterndes Beispiel davon erzählt die "Danz. Ztg." Der Landrath eines westpreußischen Kreises hatte die Mitglieder einer Gemeinde versammelt, um ihre Meinung über den dringend nöthigen Schulbau im Orte zu hören, wozu er eine namhafte Unterstützung aus Staatsmitteln in Absicht stellte. Kopfschüttelnd erklärte man, "nix Deutsch" zu verstehen und verlangte die Zuziehung eines Dolmetschers. Der Landrath forderte indeß die Anwesenden auf, ihre Wünsche immerhin polnisch vorzutragen, er werde sie schon verstehen. Sie thaten dies in buntem polnischen Durcheinander, worauf der Beamte nach einiger Zeit sagte: "Nun gut, jetzt glaube ich Euch richtig verstanden zu haben und will mein Protokoll etwa so abfassen: Die Mehrzahl der Gemeindemitglieder von Ostrowo scheint mit dem Neubau eines Schulhauses einverstanden zu sein, verzichten aber ausdrücklich auf eine Unterstützung aus Staatsmitteln." Ein allgemeiner "Ausruf des Schreckens wurde laut und von diesem Augenblicke an bedurfte Niemand mehr eines Dolmetschers. Jeder erklärte in gutem fließenden Deutsch, daß der Herr Landrath die früheren Auseinandersetzungen vollständig mißverstanden habe.
- Ist es nicht eine unbegreifliche Verirrung, wenn der Lorbeer, der nach altem guten Brauche die Stirne von Siegern und Dichtern zu schmücken berufen ist oder sonst von Männern, die sich hoch um das Vaterland verdient gemacht haben, zum Kranze gewunden wird für Kunstreiter? Solches ist aber geschehen in Berlin, der Stadt der Intelligenz, als der beliebte Parforcereiter Walls kürzlich seine Benefiz=Vorstellung gab. Unerreichbar müßte der Lorbeer bleiben in einer Sphäre, wo dressirte Trakehner Hengste und elektrisch beleuchtete Tänzerinnen ihr Wesen treiben!
- Sacharin ist der Name eines neuen Ersatzes für Hopfen und Malz zum Bier, welches von einer Berliner Fabrik den Bierbrauern auf das Lebhafteste empfohlen wird. In dem von der betreffenden Fabrik verbreiteten Prospekt heißt es u. A.: "Der Konsum des Sacharins in Bierbrauereien ist so bedeutend, daß wir in den Monaten Juli und August häufig nicht im Stande sind, sämmtliche Aufträge rechtzeitig zu effektuiren". - Ferner: "Wir bedienen uns als Deklaration auf den Frachtbriefen der Bezeichnung "Glasur", oder auf Wunsch Holzlack, Faßlack, Maschinenöl u. s. w. und bewahren strengste Verschwiegenheit". Die Verschwiegenheit charakterisirt die Ehrlichkeit des ganzen Handels besser als Alles, was sonst darüber gesagt werden könnte.
- Zwei Dienstmädchen zu Wiesbaden erhielten vor einige Tagen von ihren Eltern die Nachricht, daß dieselben von dem Herrn Reichskanzler ein Schreiben erhalten haben, wonach ihnen die Erbschaft eines vor vielen Jahren in Holland verstorbenen Verwandten zufallen wird. Die Erbschaft wird unter 7 Stämme getheilt und soll 159 Mill. und 28,000 Franken betragen. Nur durch die Vermittelung des Reichskanzleramtes ist dieselbe den Erben erreichbar geworden. Am 1. Januar sollen angeblich bereits 16 Millionen Franken gezahlt werden.


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