No. 81
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Oktober
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 81 Seite 1]

Zwei Jubelfeiern

haben in der vergangenen Woche in unserm Fürstenthume stattgefunden, die beide in weiten Kreisen lebendige Theilnahme erweckt haben. Am Sonntag den 8. October feierte der Küster Wegner in Herrnburg und an dem darauf folgenden Donnerstage der Pastor Archivrath Dr. Masch in Demern das 50jährige Amtsjubiläum.
Auch das zuerst genannte Fest beschränkt sich nicht auf das Haus und die Schule. Die Schulkinder hatten ihrem Lehrer freilich am Morgen seines Ehrentages die ersten Grüße gebracht. Aber dann wollte auch die Gemeinde in der Kirche theilnehmen an dem Feste des Jubilars. Der Probst Rußwurm war eigens aus Ratzeburg gekommen, um an heiliger Stätte den von früher her ihm persönlich nahe verbundenen Mann an diesem Tage zu begrüßen. Nach der Predigt des Pastors Langmann trat der Probst in den Altar und hielt eine herzliche Ansprache an den Küster Wegner, der von den Juraten und dem Pastor vor den Altar geführt war. Er überbrachte zugleich die Glückwünsche des Konsistoriums und ein Gnadengeschenk Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs. Eine Liebesgabe vieler alter Schüler, Gemeindeglieder und Freunde war schon zuvor dem Jubilar überreicht worden als ein Zeichen dankbarer Liebe und treuer Anhänglichkeit. Herzliche Begrüßungen seitens abgesandter Lübeckscher Lehrer von Stadt und Land und von Amtsgenossen aus unserem Lande wurden ihm nach dem Gottesdienste dargebracht in seinem Hause. Ein bescheidenes aber sehr fröhliches Festmahl vereinigte darauf eine recht große Zahl von Festgenossen. Der Jubilar wird mit Freuden auf diesen Tag und seine Feier zurückblicken. Er hat es erfahren, daß das von der Welt oft geringgeschätzte Amt an Kirche und Schule, in dem er arbeitet, doch ein köstliches Amt ist, und daß der Treue in diesem Amt der Segen nicht fehlt. -
Für die Gemeinde Demern brachte der 12. October einen solchen Festtag. Hier konnte der Pastor der Gemeinde selber auf eine fünfzigjährige gesegnete Amtsthätigkeit zurückblicken und, obgleich schon ein Greis von 82 Jahren, doch noch in voller Geistesfrische und Kraft seinen Ehrentag feiern. Diesen Festtag würdig zu begehen, war schon seit lange der herzliche Wunsch der vielen Freunde des Jubilars in und außerhalb seiner Gemeinde gewesen; und diesem Wunsch kam die eifrige Fürsorge derjenigen entgegen, welche die eifrige Vorbereitung des Festes für den verehrten Jubilar in die Hand nahmen. Am Morgen des 12. October haben die Vertreter der Gemeinde und Familiengenossen dem würdigen Jubilar die ersten Grüße und Gaben gebracht. Es folgten die sämmtlichen Amtsbrüder desselben aus dem Fürstenthume, welche in sein Haus kamen und durch den Mund des Kirchenraths Pumplün ihre Segenswünsche aussprachen. Der erste Beamte des Landes, Herr Oberlanddrost Graf v. Eyben, beglückwünschte ihn im Namen des Großherzogs und überreichte ihm die Büste Allerhöchstdesselben, mit welcher der Landesherr den Jubilar beschenkte. Dann wurde derselbe in die festlich mit Blumen und Kränzen geschmückte Kirche geführt, wo die zahlreich versammelte Gemeinde auf ihren Pastor wartete. Hier bestieg derselbe nach dem Gesang die Kanzel und sprach selber den Dank seines Herzens aus für alle ihm in seinem langen Leben und auch in seinem fünfzigjährigen Amtsleben zu Theil gewordene Gnade Gottes und schloß mit der Bitte, daß der Herr nun auch am Abend seines Lebens bei ihm bleiben möge mit seiner Gnade. Die Gemeinde stimmte darauf ein Loblied an, und der Probst Rußwurm sprach vom Altar aus im Anschluß an die bekannten Worte des 118. Psalms, Vers 24 und 25 mit der herzlichsten Theilnahme von der Bedeutung dieses Tages, verkündigte dem Jubilar, daß Se. K. H. der Großherzog ihm zu diesem Tage den alt Ratzeburger Titel eines Seniors verliehen habe und überreichte ihm ein Glückwunschschreiben des Konsistoriums. Mit dem Liede: Nun danket alle Gott und dem Segen schloß die kirchliche Feier. Weitere Begrüßungen folgten im Hause des Seniors. Im Namen der benachbarten Schweriner Geistlichen sprach der Präpositus Rönnberg. Pastor Keil überbrachte die Glückwünsche des patriotischen Vereins, sowie des Gadebusch=Rehnaer Missionsvereins. Die Schönberger Schule, als deren Rektor der Jubilar die Geschichte des Bisthums Ratzeburg geschrieben hatte, sowie verschiedene gelehrte Vereine hatten schriftliche Glückwünsche gesandt. Für ein würdiges Fest war durch die Umsicht und Mühewaltung der Festordner auf das Beste gesorgt, und der ganze Verlauf des froh belebten Zusammenseins bei Tisch brachte dem Jubilar neue Beweise der innigen Theilnahme an seinem Feste der herzlichen Verehrung gegen seine Person. - Der Mann, dem diese Feier galt, ist vor andern mit Ehren und Titeln geschmückt, er hat darin vielleicht nicht seines gleichen unter den evangelischen Geistlichen unseres Vaterlandes. Er ist bekannt und anerkannt in den Kreisen der gelehrten Erforscher der alten heimischen Geschichte. Aber mehr werth, als dieser Ruhm, den er sich erworben, ist die Frische des Geistes, die ihm bewahrt geblieben ist und die er auch an seinem Festtage bewies auf der Kanzel, wie in den Antworten auf die verschiedenen Begrüßungen, und noch mehr werth als diese seltene Kraft ist der Sinn des Gemüths, mit dem er von allen Ehren= und Geistesgaben absehend einstimmt in die Worte des Apostels: Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größeste unter ihnen. -


Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der 17. Oct., seit langer Zeit ein Fest= und Freudentag für ganz Deutschland, ist in besonderem Sinne für uns Mecklenburger ein Fest= und Freudentag geworden, indem wir heute das Geburtsfest unseres allverehrten Landesherrn, Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg=Strelitz feiern. Es ist gewiß nicht ohne Bedeutung daß uns dies Geburtstagsfest zusammenfällt mit der Feier der Errettung von der Zwingherrschaft: wars doch ein Held aus unserm Fürstenhause, der einer der ersten war in jenen Freiheitskämpfen, die wir am 17. und 18. October feiern, und sind doch unsere Fürsten je und je fest und standhaft für Recht und Wahrheit im engeren wie im weiteren Vaterlande eingetreten. Darum blicken

[ => Original lesen: 1876 Nr. 81 Seite 2]

wir Mecklenburger in hohem Vertrauen und in dankbarster Verehrung zu unserm Fürstenhause auf, das nie seine Traditionen verleugnen wird. Und wenn wir in unserm engeren Vaterlande - Gott sei Dank! - bisher noch wenig von jenen schlimmen Wirren auf dem wirthschaftlichen, sozialen oder kirchlichen Gebiete betroffen worden sind, die in unserem weiteren Vaterlande so manches deutsche Herz bedrängen und beängstigen, und die vielerorten unerträgliche Nothstände hervorgerufen haben. So wissen wir wohl, daß wir das nebst vielen anderen nächst Gott dem Herrn der festen Standhaftigkeit und der treuen Fürsorge unseres edlen Großherzogs verdanken. Gott segne und erhalte denselben unserm Mecklenburg noch lange!
Deutschland. Der Liberalismus scheint sich jetzt überall im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen noch einmal zu erneuter Thätigkeit aufraffen zu wollen; an vielen Orten ist die Agitation in vollem Gange. Wahlversammlungen werden gehalten und hier und da hat man sogar s. g. Wahlprogramme zu Stande gebracht, aber rechte frische lebenskräftige Thätigkeit ists nicht, die da entwickelt wird; vielmehr ist es die Furcht, die dazu angestachelt hat, die Furcht vor den Deutsch=Konservativen. Das ist aus allen liberalen Zeitungen wie aus allen Reden herauszuhören, die auf liberalen Wahlversammlungen gehalten werden, das zeigt sich ganz besonders in den liberalen Programmen, die allerdings kaum des Namens werth sind, denn sie wissen kaum anderes vorzubringen als Angriffe und Verdächtigungen gegen die Deutsch=Konservativen, denen sie um jeden Preis das Feld streitig machen wollen. Allen solchen Aeußerungen gegenüber brauchen wir jedoch nur auf das klare unzweideutige Programm des Vereins der Deutsch=Konservativen hinzuweisen, denn durch dasselbe werden alle Schmähungen und Verdächtigungen sofort als grundlos erwiesen. Allerdings zu verstehen ist der maßlose Haß des gesammten Liberalismus gegen den deutsch=konservativen Verein sehr wohl. Ists doch der ausgesprochene Zweck des letzteren, dem Liberalismus gegenüber "die stabilen Elemente der Gesellschaft" zu sammeln und alle diejenigen zu gemeinsamer Thätigkeit zu verbinden, welche, wie es in dem Flugblatt Nr. 4 des Vereins heißt, "gegenüber der Fortbildung nach liberaler Theorie die stätige und organische Entwickelung unseres Staatslebens auf den gegebenen Grundlagen wollen, welche gegenüber dem Streben der Demokratie nach Majoritätsherrschaft auf die monarchischen Grundlagen unseres Staatslebens hervorragendes Gewicht legen - alle die, welche unserem Volke sein religiöses Leben, die christlichen und kirchlichen Einrichtungen, die dessen Träger sind, erhalten wissen wollen, - alle die, welche der fortschreitenden Auflösung sozialer Bande, der zunehmenden Verwilderung der Masse entgegentreten wollen, die mehr und mehr die Achtung vor Gesetz und Obrigkeit untergräbt, - endlich alle diejenigen, welche gegenüber der fast ausschließlichen Berücksichtigung der Interessen des Groß=Kapitals die gerechte Würdigung der Interessen des Grundbesitzes und des Handwerkes, gegenüber der einseitigen Rücksichtsnahme auf die Verhältnisse der Verkehrs=Zentren des platten Landes und der Landstädte wollen."
Der frühere deutsche Botschafter Graf Harry v. Arnim ist durch Urtheil des Staatsgerichtshofes "des wiederholten Landesverrathes, der Majestätsbeleidigung, der Beleidigung des Reichskanzlers Fürst Bismarck und des auswärtigen Amtes des deutschen Reiches" für schuldig erklärt und zu fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt worden.
Türkei. Die Waffenstillstandsverhandlungen, in denen es die Pforte trefflich verstanden hat, Europa wochenlang an der Nase herumzuführen, scheinen nunmehr insofern einen Schritt vorwärts gekommen zu sein, als die Pforte wirklich mit positiven Vorschlägen hervorgetreten ist und einen sechsmonatlichen Waffenstillstand beantragt hat. Daß dieselbe auf diese Weise einen für sie äußerst unbequemen Winterfeldzug zu vermeiden gedenkt, liegt auf der Hand; doch wird ein solcher Vorschlag voraussichtlich nur in der Türkei selbst Anklang finden.


- Die Türken haben auch einen heiligen Rock und dieser spielt in Constantinopel eine noch größere Rolle als der heilig Rock in Trier. Am Ramazanten=Feste, das eben jetzt in Constantinopel gefeiert wird, verfügen sich der Sultan und die höchsten Würdenträger in die Reliquienkammer, wo der Chef=Eunuche den h. Rock oder Mantel von seiner Umhüllung befreit und vom Sultan angefangen, jedem der Anwesenden den Zipfel des Rockes zum Kusse darreicht. Nach jedem Kusse wird der Zipfel in einem silbernen Waschbecken in Wasser eingetaucht. Nach Beendigung dieser Feierlichkeit wird das Wasser in dem Waschbecken auf Fläschchen abgezogen und vertheilt. Als besonders wirksam gilt es, am Abend des Tages nach Sonnenuntergang die Fasten damit zu brechen, daß man von diesem Wasser trinkt.
- In der Residenzstadt Belgrad hat der Polizeipräsident die Frauen und Mädchen öffentlich verwarnt, sich nach Einbruch der Dämmerung auf die Straßen zu wagen. Diese Warnung waren nothwendig, denn nach vielen anderen Vorgängen war die Frau eines Ministers und ein junges Mädchen von russischen Gästen und Helfern vergewaltigt worden.
- In Hinterhermsdorf bei Dresden sind zwei Hitzköpfe, der Oberförster Schlegel und der Förster Eppendorf beim Skatspiel so hintereinander gerathen, daß sie sich andern Morgen auf Jagdgewehre duellirten. Eppendorf erhielt einen Schuß durch die Brust, an dem er tödtlich daniederliegt.
- Zehn Minuten von Völs, einem Dorfe bei Innsbruck, steht ein Wallfahrtskirchlein und neben diesem steht das Pfarrhaus. Zum Pfarrer kommen dieser Tage Abends drei junge Herren und wollen in die Bruderschaft des Kirchleins eingeschrieben sein. Als der Pfarrer ihre Namen ins Buch schreibt, wird er von zwei Pistolenschüssen todt niedergestreckt, ein dritter Schuß auf die betagte Haushälterin geht fehl und diese läuft hülferufend nach Völks. Ehe die Mörder die Kasse der Bruderschaft rauben konnten, waren die Bauern da und hielten Treibjagd auf sie, alle drei wurden gefangen. Der Eine ist der verlorene Sohn eines Oberlandgerichtsrathes in Innsbruck, der andere der Sohn eines bankerotten Kaufmanns, der dritte ein Kaiserjäger. (Der Geistliche lebt noch, trägt aber zwei tödtliche Schuß= und eine Stichwunde.)
- So sehr selten, wie versichert wird, müssen die Hinrichtungen in Bayern doch nicht sein; denn die an dem Mörder Ruf in München dieser Tage vollzogene war die 64ste, die der Scharfrichter Scheller ausgeführt hat. - (Ruf, der rohere der beiden Mörder, konnte, als er zum letzten Gang ging, kaum gehen und mußte mehr noch getragen als geführt werden. Das Beil war nach dem ersten Kopfabhauen stumpf geworden und mußte mit einem andern gewechselt werden. Kein Messerschmied in München wollte die Beile schärfen, sodaß es der Nachrichter selber besorgen mußte.)
- Auf dem Markte einer westlichen Stadt Amerikas fragte eine erst seit Kurzem eingewanderte Sächsin nach dem Preis von ein paar Hühnern. Man forderte 5 Schilling. "I, Herr Jeses! Bei uns in Sachsen kaufen wir ja so'n Hihnchen vor zehn Neikroschen.!" - "Ei, liebe Frau! warum sind sie denn nicht in Sachsen geblieben?" fragte der Verkäufer. - "I, mein kutestes Männchen, weil wir da keene zehn Neikroschen nicht hatten!"


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die Grundstücke der Ehefrau des Schlossermeisters Wascher zu Schönberg, Dorothea geb. Wagener, nämlich:

1) über ihr zu Schönberg an der Siemzerstraße sub No. 112 belegenes Wohnhaus c. p. und
2) über ihre auf dem Ochsenberge belegene Wiese -
welche beide Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen- ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 28. October c.,
Vormittags 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit auf=

[ => Original lesen: 1876 Nr. 81 Seite 3]

gefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 14. August 1876.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den über die Verlassenschaft des Hauswirths P. J. Oldenburg zu Herrnburg wird der auf

Mittwoch den 1. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anstehende Ueberbots=Termin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht daß in dem Verkaufs=Termine am 6. d. M. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 10. October 1876.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Auction.

Am Donnerstag den 19. d. Mts., Vormittags 11 Uhr werde ich im Gastwirth Boye'schen Locale in Schönberg

verschiedene Mannskleidungsstücke, einen Regenrock, 1 Fußsack, 1 Ankeruhr, 1 Sopha, 3 Stühle, 1 Koffer, Säcke, ein engl. Reitsattel u. s. w.
in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung versteigern.
Schönberg.

Staffeldt,       
Landreiter.     


Verkaufs=Anzeige.

Am Montag den 23. October d. J., Vormittags von 11 Uhr ab, sollen im Hause des Krügers Oldenburg in Pahlingen in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:

1 Kuh (6 Jahre alt), 2 Kleiderschränke, 1 Eckschrank, 1 Sopha, 1 Sophatisch, 1 Kommode, 6 gepolsterte Stühle, 1 Spiegel, 1 Stubenuhr, 1 eichene Lade, mehrere Bolzen Leinewand, gute Betten und Frauenkleidungsstücke, 17 Pfd. gehecheltes Flachs und andere Sachen mehr.
Schönberg, den 16. October 1876.

Kutzbach,       
Landreiter.     


Auction.

Am Freitag den 27. d. M. und nöthigenfalls am folgenden Tage, Morgens von 9 1/2 Uhr an, sollen beim Kaufmann Beier hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

10 Packete Stickbaumwolle, circa 170 Ellen gedruckten Stauts, 23 große und kleine Grapen, 7 große irdene Kruken, circa 200 Ellen gefärbten Parchend, 15 Paar hölzerne Pantoffeln, 2 Kleiderschränke, 33 porcellan. Bratenschüssel und Kümme, 206 Flaschen Rothwein, 2050 Packet Cichorien, 230 Packet Caffeemehl, verschiedene Reiferwaaren u. s. w.
Carlow, den 15. October 1876.

Struck,          
Landreiter.     


Auction.

Am Sonnabend den 21. October cr., Vormittags von 10 1/2 Uhr an, soll in der Behausung des Gastwirths Lühr zu Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Ecksopha, 1 großer Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Schenkschrank, 1 Koffer, 1 Wanduhr mit Goldrahmen, verschiedene Tische, Stühle, 3 große Tischplatten mit Untersätzen, 11 Bilder in Rahmen, 1 Küchenschrank, 3 messing. Kessel, 1 zweischläfriges Bett, 1 Wagen mit Leitern, 1 brauner Wallach, 3 Ferkel.
Schlagsdorf, den 10. October 1876.

Krüger,          
Landreiter.     


Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum halben Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 12. October 1876.

Die Armenbehörde.     


Heute Nachmittag 1 1/2 Uhr wurden wir durch die Geburt eines Sohnes erfreut.
Schönberg, 14. October 1876.

Husar A. Doll     
und Frau.         


Die Lübecker Bank vergütet für bei ihr belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung. Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als M. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1876.

Lübecker Bank.     


Gummi=Regenröcke

prima Qualität, in allen Größen und zu billigsten Preisen bei

Wilh. Harmsen.
Ratzeburg.


Ich mache hiermit den Bewohnern von Selmsdorf und von der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das Schneidern gelernt habe und werde jede in meinem Fache vorkommende Arbeit verfertigen. Indem ich bemüht sein werde, durch solide Arbeit und reelle Bedienung mir die Zufriedenheit des Publikums zu erwerben, ersuche um geneigten Zuspruch.
Selmsdorf, den 11. October 1876.

Maria Asmus.     


Am ersten Markttage ist im Gastwirth Böckmanschen Local ein weißes Tuch, worin verschiedene Stoffe Zeug gebunden, ferner bedrucktes Zeug zu zwei Kleiderröcken und ein paar neue Schuhe abhanden gekommen.
Da diese Sachen aus Versehen mitgenommen sein dürften, so wird ersucht, vorbezeichnete Gegenstände bei Herrn Böckmann in Schönberg wieder abzuliefern.


Verloren am 1. Markttage in Schönberg eine silberne Cylinderuhr mit zweigliedriger silberner Kette. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine Belohnung abzugeben in der Exped. der Anz. zu Schönberg.


Für Carlow und Umgegend erlaube mir die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt ab ein

Lager von allen gangbaren
Töpferwaaren

zum Verkauf halte, welche einem geschätzten Publikum bestens empfehle.
Carlow. October 1876.

Glasermeister Busch Wwe.     


Putzpulver

von A. L. Wimpassinger in Puschwitz (Böhmen) empfiehlt in Original=Packeten

J. Ludw. D. Petersen.     
Schönberg.         


Neue Malaga=Feigen und Sicil. Haselnüsse
empfiehlt                                                    J. Ludw. D. Petersen in Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 81 Seite 4]

Post-Omnibusfahrt
zwischen
Rehna und Bahnhof=Schönberg.
Abfahrt von Rehna:
Morgens 7 Uhr. - Nachmittags 3 Uhr 20 Min. (nach Ankunft der Schweriner Post).
Abfahrt von Bahnhof=Schönberg:
Vormittags nach Ankunft des Zuges von Kleinen um 9 Uhr 52 Min.
Abends nach Ankunft des Zuges von Lübeck um 7 Uhr 31 Min.

Der Post=Omnibusfuhrmann ist zu erkennen an einer Armbinde mit dem Reichsadler.

Fahrpreis vom 15. Oktober d. J. an à Person 35 Pfennig (Mecklenburg).


Filzschuhe und Filzsohlen
in großer Auswahl empfiehlt

Heinrich Schäding               
Schönberg.     


Filzhüte
für Herren und Knaben in neuester Facon empfiehlt

Heinrich Schäding               
Schönberg.


Das Neuste in

Herren= und Knaben=Mützen

empfiehlt

Heinrich Schäding               
Schönberg.     


Zum Ratzeburger Viehmarkt

werde ich mit meinem Omnibus Morgens 5 Uhr 30 Minuten vom Boyeschen Gasthause in Schönberg bei genügender Betheiligung abfahren und Abends wieder zurückkehren. Preis hin und zurück 2 Mark.

J. Tretow.     


Am Montag v. W. ist von Lübeck nach Schönberg ein Sack, enthaltend gr. Budenlaken und andere kleine Gegenstände, verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben beim Fuhrmann Herrn Fanselow in Schönberg gegen eine angemessene Belohnung abzugeben.


Nähmaschinen

in größter Auswahl, als
Singer's Familienmaschine, elegant mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 108,
Wheeler & Wilson's Familienmaschine mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 80, dieselbe hochelegant M. 96,
La Novita, ähnlich wie Singer, mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 96,
Löwe=Maschine mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 120,
Handmaschinen, Doppelsteppstich, von 48 bis 60 M.
Handwerker=Maschinen für Schneider und Schuhmacher in verschiedenen Systemen
empfiehlt ergebenst unter Garantie

Wilh. Harmsen.
Ratzeburg.


Zum
Stiftungsballe
der
Schönberger Liederkrone
am
Montag den 23. October 1876,
Anfang 7 Uhr Abends,
im Saale der Frau Gastwirthin Boye,

laden wir unsere Vereinsmitglieder hierdurch freundlichst ein.
Einführung findet statt, und zahlen Nichtmitglieder (Herren) 1 M. Entree.

Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Fried. Matz.
Lübeck,
Breitestrasse 804.
Lager von Tapeten, Borden, Goldleisten Rouleaux & Teppichen.


Segelschiff     Täglich frischen Kalk
und echt englischen
Portl.=Cement
bei
W. J. Heymanson,
Lübeck.


Liebigs Fleischfuttermehl
mit 10 % Preisermäßigung,
sowie
Palmmehl und Reisfuttermehl

empfiehlt

Ernst Stiller,     
Lübeck.       


Gefunden am 1. Marktage ein Stück Wachstuch. Abzufordern gegen Erstattung der Insertionskosten in der Exped. der Anz. zu Schönberg.


Dem höchstgeehrten Publikum von Rehna und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich unter nachstehender Firma ein

Getreide=Geschäft

etablirt habe, gleichzeitig aber auch das schon 38 Jahre bestehende

Colonial= u. Material=Waaren=Geschäft

des Herrn Stubbendorff weiter führen werde, und bitte ich das geehrte Publikum, mich mit ihren werthen Aufträgen zu beehren. Ich werde mich bemühen, das mir geschenkte Vertrauen in jeder Hinsicht zu rechtfertigen.
Rehna, den 15. October 1876.

H. Diestel,               
Stubbendorffs Nachfolger.     


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen17 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Gerste17 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Hafer17 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Erbsen16 M 50Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat29 M 50Pfennig  bis 30 M -Pfennig.
Winter=Rübsen28 M 50Pfennig  bis 29 M -Pfennig.
Schlagleinsaat20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,45 .
Enten d. St. M2,25 .
Hühner d. St. M1,00 .
Hasen d. St. M3,50 .
Tauben d. St. M0,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,90 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,40 .
Gänse d. St. M6 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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