No. 82
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Oktober
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 82 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Der Reichstag wird nicht, wie es bisher hieß, am 30. October, sondern am 3. November zusammen berufen werden. Uebrigens wird in letzter Zeit auch Mitte November als Termin des Zusammentritts genannt. Der Reichstag wird vornemlich über die großen Justizgesetze und über den Etat für das erste Quartal des Jahres 1877 zu berathen haben. Außerdem soll der Entwurf eines Gesetzes über die Untersuchung von Seeunfällen zur Verhandlung kommen, der soeben dem Bundesrathe zur Beschlußnahme vorliegt.
Es ist eine merkwürdige Erscheinung, daß in letzter Zeit von allen Seiten Freunde der Kirche auftauchen, von denen man früher nicht recht was gewußt hat. Es sind allerdings Freunde, von denen man zu sagen pflegt: Gott bewahre uns vor unsern Freunden, vor unsern Feinden wollen wir uns selber schützen! So suchen zumal liberale Flugblätter vielfach die Liberalen als die rechten Freunde der Kirche hinzustellen, indem sie ihren Lesern vorrechnen, wie viel gerade die liberale Partei für die Kirche gethan und wie große Summen sie in den letzten Jahren zur Aufbesserung der Lage der Lehrer und der Geistlichen gethan habe. Ja eben dieselben Leute, welche das preußische Schulgesetz und all die vielen Kulturkampfgesetze verschuldet haben, wollen nun Freunde der Kirche heißen, weil sie den Dienern derselben das Stück Brod nicht versagt haben, das sie ihnen zu geben schuldig waren! Ueberdies antwortet der Reichsbote ganz richtig darauf: Es sei keine Kunst, Gelder zu bewilligen, wenn alle Staatskassen von Geld überlaufen, und zumal, wenn's nicht aus dem eigenen, sondern aus dem Staatssäckel geht. Von solchen liberalen Phrasen wird sich wohl kein verständiger Mann täuschen lassen. Schlimmer dagegen ist die Freundschaft solcher Leute, die sich vorzugsweise gerne konservativ nennen, wenn sie es auch in Wirklichkeit nicht sind, die mit der Geschichte der "neudeutschen" Entwickelung unzufrieden, Zustände, wie sie vor 1866 in Deutschland bestanden, wieder herzustellen suchen, mit einem Worte, die Freundschaft der Reaction. So fordern die "Hessischen Blätter", ein Blatt, das sich schon lange zum Vorkämpfer für reaktionäre Ideen gemacht hat, in einem "konservative Position" überschriebenen Artikel neben anderen schönen Dingen, wie "Schaffung eines wirklichen Reiches", "Wiederherstellung des föderativen Karakters der deutschen Gesammtverfassung", "Wiederaufnahme Oesterreichs in Deutschland" u. s. w., daß ein Uebereinkommen, ein Vertrag zwischen der Kirche und der Staatsgewalt geschlossen und die kirchenpolitische Legislation auf diesem Vertragsboden aufgebaut werde. Diese Forderungen scheinen doch wirklich von der Freundschaft für die Kirche diktiert zu sein; aber jedenfalls sind es Forderungen einer unverständigen Freundschaft, die nichts von kirchlichen Fragen und Angelegenheiten versteht. Die Kirche des Herrn ist nicht ein Reich von dieser Welt. Darum kann sie auch nicht wie ein irdisches Reich mit andern Reichen Verträge schließen. Sie hat von ihrem himmlischen Könige den Befehl: Unterthan zu sein der Obrigkeit und ihr zu gehorchen, nicht aber: mit der Staatsgewalt, wohl gar mit einer konfessionslosen (!), zu paktieren und dieselbe zu zwingen auf dem Boden solchen Vertrages seine kirchenpolitische Legislation aufzubauen! Konkordate können nur von der geistliches und weltliches in schlimmster Weise vermischenden römischen Kirche geschlossen werden, bei derem Ultramontanismus auch die politische Reaktion Anklang finden dürfte.
Preußen. Das Abgeordnetenhaus ist nunmehr durch eine Königliche Verordnung vom 14. October förmlich aufgelöst worden. Nach Bekanntmachung des "Staats=Anzeigers" findet die Wahl der Wahlmänner am 21., die Wahl der Abgeordneten am 27. October statt.
Oesterreich. Mit den schon vor längerer Zeit als perfekt bezeichneten Ausgleich zwischen beiden Reichshälften scheints doch noch faul zu stehen. Wenigstens wird neuerdings aus Wien berichtet, daß Graf Andrassy nach Pest reisen werde, um rücksichtlich der österreichisch=ungarischen Ausgleichs=Angelegenheit seinen Einfluß geltend zu machen.
Spanien. Der Königin Isabella ist es endlich gestattet worden, in Madrid, ihrer ehemaligen Hauptstadt, einen Besuch machen zu dürfen.
Türkei. Von Seiten Rußlands ist der türkische Vorschlag eines sechsmonatigen Waffenstillstandes bereits ausdrücklich abgelehnt worden; und es scheint ein Krieg zwischen Rußland und der Pforte immer mehr unvermeidlich zu werden. In Konstantinopel scheint man sich vorläufig wieder durch einen Ministerwechsel helfen zu wollen.


- Alle anders lautenden Nachrichten sind dahin zu berichtigen, daß die deutsche Reichsregierung keineswegs die Vollmacht verlangt, die Silberthaler außer Cours zu setzen, sondern nur die Vollmacht, die in ihren Kassen sich anhäufenden Thalerstücke in Reichssilbermünzen umprägen zu dürfen.
- In Berlin ist eine Stiefmutter, welche ihr 10jähriges Stieftöchterchen oft ohne allen gerechten Anlaß barbarisch mißhandelte, zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden.
- Im Thiergarten in Köln werden zwei junge Löwen mit der Milchflasche aufgezogen.
- In Oberwinter am Rhein erlegte ein Wächter im Weinberg ein 200 Pfund schweres Wildschwein. Der Magen des Traubendiebes war ganz mit Weintrauben angefüllt und wurde von einem Gutschmecker theuer bezahlt.
- Der König von Bayern hat auf der Bayreuther Ausstellung eine Nähmaschine gewonnen, weshalb die Bayreutherinnen meinen, nun sei's Zeit zum Heirathen.
- Eine Perle von einer Gemeinde ist die 400 Einwohner zählende Brudergemeinde Königsfeld im badischen Schwarzwald. In derselben ist seit 50 Jahren keine polizeiliche Bestrafung, geschweige ein schwerer Straffall, keine gerichtliche Versteigerung, keine uneheliche Geburt, keine Eheklage, kein Prozeß und kein - Bettler vorgekommen.

[ => Original lesen: 1876 Nr. 82 Seite 2]

- Im Mai d. J. trafen hinter Würzburg zwei wandernde Handwerksburschen zusammen, ein Schneidergeselle Köhler, ein ziemlich kleiner, ruppiger und finsterer Geselle, der kaum ein paar Groschen in der Tasche hatte und ein hübscher fröhlicher Metzgerbursche mit strotzendem Felleisen und blankem Geld in dem Beutel. Sie zogen selbander durch den Spessart gen Aschaffenburg und der gutmüthige Metzger hielt den armen Kameraden in der Herberge frei. Im Walde legten sie sich nieder, um zu schlafen. Es war des Metzger Tagesschlaf; denn sein Wandergeselle schlief nicht, sondern zog eine Pistole heraus, schoß ihn durch den Kopf, nahm sein Felleisen und sein Geld (13 Mark) und entfloh. In Bornheim wurde er nach einiger Zeit erkannt, verhaftet und dieser Tage vor das Schwurgericht in Würzburg gestellt Da entrollte sich eine entsetzliche Verbrecherlaufbahn. Köhler (aus Nürnberg) war Soldat gewesen und aus dem Militair ausgestoßen worden; er halte eine Frau ermordet und beraubt, war vom Schwurgerichte zum Tode verurtheilt und vom König zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. Er schilderte mit höhnischem Munde, wie er da bußfertig und fromm geworden und richtig nach 12 Jahren als bekehrter Sünder begnadigt und auf freien Fuß gestellt worden war. Es folgten neue Verbrechen und neue Zuchthausstrafen. Im Mai wurde er entlassen. In Würzburg kaufte er eine Pistole, "um mir Geld zu schaffen um jeden Preis", erzählte er den Geschworenen. An mehreren ausersehenen Opfern mit denen er wanderte oder übernachtete, ging der Todesengel durch Zufall vorüber, bis er den Metzgergesellen traf und an ihm zum Mörder wurde. "Der arme Kerl," sagte er, "hat mich eigentlich gedauert, es war nicht der Mühe werth, ich hatte Größeres und Gescheidteres vor, aber morden und rauben, wie es geht, war mein Vorhaben, sowie ich aus dem Zuchthaus heraus war." - Sein Vertheidiger plaidirte auf Todtschlag. "Sie reiten mich hinein, rief ihm Köhler zu, ich bin ein Raubmörder, ich habe die Faxen satt, ich will lieber heute als morgen aufs Schaffot; dann ist alles aus!" So wurde er zum zweitenmal zum Tode verurtheilt und wird dasmal schwerlich begnadigt werden.
- Was doch die Engländer für sonderbare Bemerkungen machen. Ueber Deutsche und Oesterreicher sagt z. B. der Globe: Erstere sind eine Nation von Soldaten, bei denen es fortwährend "Stillgestanden," letztere eine Nation, bei der es immer "Rührt Euch" heißt. Man könnte glauben, daß es den Oesterreichern vollständig an dem Stoffe mangele, aus dem man Soldaten macht. Man ist in Oesterreich überrascht, sich inmitten eines Volkes zu befinden, welches Deutsch spricht und doch nicht den Eindruck machte als ob es jeden Augenblick seine Botschafter bei den europäischen Höfen abberufen und in einem allgemeinen Kriege schwelgen wolle. Man findet dort nicht das ewige Exerzieren und fortwährende Rasseln von Säbeln, auch weisen die Güterwagen der Eisenbahnen nicht wie in Deutschland durch ihre Bezeichnungen fortwährend darauf hin, daß 6 Pferde so viel Raum einnehmen als 32 Mann. Tritt ein preußischer Kavallerieoffizier in den Salon eines Hotels, so macht er den Eindruck, als ob er alles, mit Ausnahme seines Pferdes, mitgebracht hätte. Seine ganze Bildung hat einen militärischen Beigeschmack, er beschäftigt sich mit Vorliebe mit Statistik und man hat ihm gegenüber das unbestimmte Gefühl, als ob er mehr von der britischen Armee wisse, als man selbst. Kommt man von Preußen nach Oesterreich, so ist es, als ob man von hartem Granitpflaster auf elastischen Asphalt käme.
- Narren und Giftnickel verrathen sich gewöhnlich durch ihr Testament. Ein Schänkwirth in London vermachte 1745 sein Haus und seine Wirthschaft seinen Erben nur unter der Bedingung, daß weder Haus noch Wirthschaft jemals gereinigt werden dürften; kein Besen, kein Federwisch, kein Staublappen dürfe gebraucht, kein Glas gereinigt werden. Die Erben haben die Bedingung getreulich gehalten und besitzen die Wirthschaft heute noch, haben auch ein gutes Geschäft dabei gemacht; denn seit mehr als hundert Jahren wollte jeder Narr das Haus einmal besuchen, es war eine Merkwürdigkeit geworden. Der Unrath, der sich aufgehäuft hat, ist grauenvoll und über alle Beschreibung. Als dieser Tage ein Seitenerbe ein ähnliches Testament errichten wollte, wurde es vom Gericht abgelehnt. - In Straubing wurde der Doctor zu einem Kranken gerufen. "Wo fehlt's?" - "Im Magen, da drückt's fürchterlich!" - "Habt Ihr was Schweres gegessen?" - "Wüßt nit, nur Krebs', die ich geschenkt bekommen und gebraten hab'." - "Wo sind die Schalen geblieben?" - "Schalen? Die hab' ich mit 'gessen! I woaß nöt, wos d' Leut' mit die Krebs'n hab'n, sie warn nöt amal guet!" -


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zum Hammer belegene Büdnerstelle c. p. des Büdners Heinr. Willms daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 13. Januar 1877,
Vormittags 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke, sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. September 1876.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Nachdem der Krämer Rudolph Beier zu Carlow am heutigen Tage die Erklärung abgegeben hat, daß er seine Güter seinen Gläubigern rein abtrete, wird zu Recht erkannt:

daß über das Vermögen des Krämers Rudolph Beier zu Carlow, unter Vorbehalt der creditorischen Rechte, der förmliche Concurs=Prozeß, wie hiemit geschieht, zu eröffnen.
Schönberg, den 16. October 1876.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend das Debitwesen des Oelmüllers A. Capell zum Hammer wird hiedurch öffentlich bekannt gemacht, daß der Verkauf der zur Masse gehörigen, zu Mannhagen belegenen sogenannten Enters'schen Kathe, der zum Hammer belegenen Kupfermühle c. p. und der zu Lockwisch belegenen Erbpachtmühle c. p. bis auf Weiteres ausgesetzt sein soll, und wird der zu diesem Verkaufe auf den 31. d. M. anstehende Ueberbotstermin hiemit abgekündigt.
Schönberg, den 10. October 1876.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den über die Verlassenschaft des Hauswirths P. J. Oldenburg zu Herrnburg wird der auf

Mittwoch den 1. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anstehende Ueberbots=Termin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht daß in dem Verkaufs=Termine am 6. d. M. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 10. October 1876.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Oelmüllers Adolph Capell zum Hammer giebt

[ => Original lesen: 1876 Nr. 82 Seite 3]

das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 7. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Akten docirt worden, hiedurch den

Bescheid:

daß nunmehr alle Diejenigen, welche an den Cridar Ansprüche und Forderungen machen zu können vermeinen, solche aber bis dahin nicht angemeldet haben, von der gegenwärtigen Concursmasse gänzlich abgewiesen werden; auch werden diejenigen Gläubiger, welche zwar ihre Forderungen angemeldet, aber ihre schriftlichen Beweismittel nicht eingereicht haben, mit den letzteren hiemit präcludirt.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 10. October 1876.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.
(L. S.)                                                     A. Dufft.


Torf=Auction.

Am Freitag den 27. October, Morgens 10 Uhr, soll auf dem Rüntzer Moor der noch vorräthige Torf, bestehend aus:

ca. 60 Ruthen Torf,
ca. 138 mille Stechtorf
gegen Baarzahlung meistbietend verkauft werden. Schönberg, den 18. October 1876.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Auction.

Am Sonnabend den 21. October cr., Vormittags von 10 1/2 Uhr an, soll in der Behausung des Gastwirths Lühr zu Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Ecksopha, 1 großer Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Schenkschrank, 1 Koffer, 1 Wanduhr mit Goldrahmen, verschiedene Tische, Stühle, 3 große Tischplatten mit Untersätzen, 11 Bilder in Rahmen, 1 Küchenschrank, 3 messing. Kessel, 1 zweischläfriges Bett, 1 Wagen mit Leitern, 1 brauner Wallach, 3 Ferkel.
Schlagsdorf, den 10. October 1876.

Krüger,          
Landreiter.     


Auctionsabkündigung.

Die zum Freitag den 27. d. M. beim Kaufmann Beier hieselbst angesetzte Auction findet nicht statt.
Carlow, den 16. October 1876.

Struck,         
Landreiter.     


Bekanntmachung.

Die nochmalige Hebung einer Armensteuer zum halben Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 12. October 1876.

Die Armenbehörde.     


Die
Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt
zu Schönberg

ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.

Das Directorium.


Die Schulgelderhebung findet in den nächsten beiden Wochen - vom 23. October bis 4. November - statt; die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.
Schönberg.

J. Wegner,              
beauftragter Erheber.     


Putzpulver

von A. L. Wimpassinger in Puschwitz (Böhmen) empfiehlt in Original=Packeten

J. Ludw. D. Petersen.     
Schönberg.         


Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbstbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner ist in der Zeit vom 15. bis 30. November d. J. mit drei Zehntel des einfachen Ansatzes (3/10 Simplum) auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck den 4. October 1876.

Die Direction
des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins
der Landbewohner.
                          Namens derselben:
                          Bruhn,
                                  Secretär.


Für Carlow und Umgegend erlaube mir die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt ab ein

Lager von allen gangbaren
Töpferwaaren

zum Verkauf halte, welche einem geschätzten Publikum bestens empfehle.
Carlow. October 1876.

Glasermeister Busch Wwe.     


Neue Malaga=Feigen und Sicil. Haselnüsse
empfiehlt                                                    J. Ludw. D. Petersen in Schönberg.


Fried. Matz.
Lübeck,
Breitestrasse 804.
Lager von Tapeten, Borden, Goldleisten Rouleaux & Teppichen.


Segelschiff     Täglich frischen Kalk
und echt englischen
Portl.=Cement
bei
W. J. Heymanson,
Lübeck.


Zum
Stiftungsballe
der
Schönberger Liederkrone
am
Montag den 23. October 1876,
Anfang 7 Uhr Abends,
im Saale der Frau Gastwirthin Boye,

laden wir unsere Vereinsmitglieder hierdurch freundlichst ein.
Einführung findet statt, und zahlen Nichtmitglieder (Herren) 1 M. Entree.

Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Melonen=, Trauben=, Graureinett= und noch sonstige Sorten Aepfel

sind zu verkaufen auf dem Bauhofe zu Schönberg.


Brennmaterial

in Holz, Torf und englischen besten Steinkohlen.

Schönberg.                                                     C. Egert.


Ich mache hiermit den Bewohnern von Selmsdorf und von der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das Schneidern gelernt habe und werde jede in meinem Fache vorkommende Arbeit verfertigen. Indem ich bemüht sein werde, durch solide Arbeit und reelle Bedienung mir die Zufriedenheit des Publikums zu erwerben, ersuche um geneigten Zuspruch.
Selmsdorf, den 11. October 1876.

Maria Asmus.     


Gefunden am 1. Marktage ein Stück Wachstuch. Abzufordern gegen Erstattung der Insertionskosten in der Exped. der Anz. zu Schönberg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 82 Seite 4]
Logo der Hagelassekuranz

Zur Deckung der diesjährigem Verwaltungskosten, besonders aber zur Ansammlung des statutenmäßigen Sicherheitsfonds vernothwendigt sich ein Beitrag von 20 Pfennigen pro 100 M. Versicherungssumme und werden unsere Interessenten ersucht, solchen Beitrag am

Mittwoch, den 1. November d. J.,
Morgens 10 Uhr,
im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.

Die Versicherungssumme unserer Gesellschaft beträgt 1,093,470 M. und der bei hiesiger Ersparniß= und Vorschußkasse belegte, resp. zu belegende Sicherheitsfonds wird nach dieser Hebung die Höhe von 4000 M. erreichen.
Schönberg, den 19. Oktober 1876.

Direction der Hagel-Versicherungs-Gesellschaft.
A. Wigger.        Wilh. Heincke.


Dresch-Maschinen für Hand= und Göpelbetrieb mit wesentlichen Verbesserungen liefern zu neuerdings ermäßigten Preisen franco Bahnfracht unter Garantie und Probezeit. Solide Agenten erwünscht, wo wir noch nicht vertreten sind.

Ph. Mayfarth & Comp., Maschinenfabrik, Frankfurt a. M.


Stärksten Seifenstein

in trockner Waare empfing und empfiehlt zu billigem Preise

J. F. Eckmann     
in Schönberg.       


Ein Buch welches 68 Auflagen erlebt hat, bedarf wohl keiner weiteren Empfehlung, diese Thatsache ist ja der beste Beweis für seine Güte. Für Kranke, welche sich nur eines bewährten Heilverfahrens zur Wiedererlangung ihrer Gesundheit bedienen sollten, ist ein solches Werk von doppeltem Werth und eine Garantie dafür, daß es sich nicht darum handelt, an ihren Körpern mit neuen Arzneien herumzuexperimentiren, wie dies noch sehr häufig geschieht. - Von dem berühmten 500 Seiten starken Buche: "Dr. Airy's Naturheilmethode" ist bereits die 68. Auflage erschienen. Tausende und aber Tausende verdanken der in dem Buche besprochenen Heilmethode ihre Gesundheit, wie die zahlreichen, dann abgedruckten Atteste beweisen. Versäume es daher Niemand, sich dies vorzügliche populär=medizinische, 1 Mark kostende Werk baldigst in der nächstem Buchhandlung zu kaufen aber auch gegen Einsendung von 10 Briefmarken à 10 Pfg. direct von Richter's Verlags=Anstalt in Leipzig kommen zu lassen, welch' Letztere auf Verlangen vorher einen 100 Seiten starken Auszug daraus gratis u. franco zur Prüfung versendet.


Ich mache hiermit den Bewohnern von Schönberg und von der Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich die

Sattler= und Tapezier=Arbeit

betreibe und werde jede in meinem Fache vorkommende Arbeit liefern. Indem ich bemüht sein werde, durch solide Arbeit und prompte Bedienungen mir die Zufriedenheit des Publikums zu erwerben, ersuche um geneigten Zuspruch.

Carl Bartels.
Siemzerstraße 104.
Schönberg.


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werde ich mit meinem Omnibus Morgens 5 Uhr 30 Minuten vom Boyeschen Gasthause in Schönberg bei genügender Betheiligung abfahren und Abends wieder zurückkehren. Preis hin und zurück 2 Mark.

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haben sich am Montage von meinem Felde verlaufen. Davon 3 bunte und 1 weiße, deren Schwimmhaut am rechten Bein geschlitzt.

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Dem höchstgeehrten Publikum von Rehna und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich unter nachstehender Firma ein

Getreide=Geschäft

etablirt habe, gleichzeitig aber auch das schon 38 Jahre bestehende

Colonial= u. Material=Waaren=Geschäft

des Herrn Stubbendorff weiter führen werde, und bitte ich das geehrte Publikum, mich mit ihren werthen Aufträgen zu beehren. Ich werde mich bemühen, das mir geschenkte Vertrauen in jeder Hinsicht zu rechtfertigen.
Rehna, den 15. October 1876.

H. Diestel,               
Stubbendorffs Nachfolger.     


Kirchliche Nachrichten
Sonntag 22. October.
Erndte=Dankfest.
(Collecte für den Gustav=Adolf=Verein.)

Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Gerste17 M -Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Hafer17 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Erbsen16 M 50Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat29 M 50Pfennig  bis 30 M -Pfennig.
Winter=Rübsen28 M 50Pfennig  bis 29 M -Pfennig.
Schlagleinsaat20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,50 .
Enten d. St. M1,75 .
Hühner d. St. M1,00 .
Hasen d. St. M3,50 .
Tauben d. St. M0,50 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,90 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Gänse d. St. M6 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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