No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. September
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1876 Nr. 71 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Se. Maj. der Kaiser hat vom 5. bis 7. September den großen Kaisermanövern des 12. Königlich Sächsischen Armeekorps bei Leipzig beigewohnt und hat besonders in Leipzig einen ebenso großartigen wie herzlichen Empfang gefunden. Am 7. ist Se. Majestät nach Merseburg weitergefahren, um dort die Manöver des 4. Armeekorps abzuhalten.
Die Einberufung des Reichstages wird dem Vernehmen nach zwischen dem 26. und 31. October stattfinden.
Bekanntlich wurde zwischen Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, der Argentinischen Konföderation, Dänemark, Skandinavien, Rußland, Schweiz, Peru und Türkei am 20. Mai 1875 zu Paris ein Uebereinkommen dahin getroffen, unter dem Namen: "Internationales Maß= und Gewichts=Bureau," ein wissenschaftliches permanentes Institut mit dem Sitze in Paris auf gemeinschaftliche Kosten zu gründen und zu unterhalten; und wie der Reichsanzeiger meldet, sind nunmehr die Ratifikationen dieses Vertrages ausgewechselt worden. Der Vertrag ist auf zwölf Jahre abgeschlossen, und nach Verlauf dieser Zeit kann derselbe von der einen oder andern der vertragschließenden Mächte, doch nur ein Jahr vor dem beabsichtigten Austritte gekündigt werden.
Der Generalpostmeister Dr. Stephan ist zum "Kaiserlich Wirklichen Geheimen Rathe" mit dem Prädikate Excellenz ernannt worden.
Wie aus Hamburg berichtet wird, hat die Auswanderung in erfreulichster Weise abgenommen, was durch den Vergleich des Monats August, in welchem die Auswanderung immer am stärksten zu sein pflegte, mit demselben Monat der Vorjahre erwiesen wird. So betrug dieselbe im August 1871: 4786 - 1872: 4576 -1873: 4139 - 1874: 6098 Köpfe, während im August 1876 nur 2631 Mann über Hamburg auswanderten. Zumal soll die früher so bedeutende Auswanderung aus Mecklenburg fast ganz aufgehört haben.
Im Verlage der Zimmer'schen Buchhandlung in Frankfurt am Main ist vor kurzem von den "Zeitfragen des christlichen Volkslebens" das 5. Heft unter dem Titel: Vier Jahre Kulturkampf von Dr. Ferdinand Schröder, erschienen, ein Schriftchen, das über den sogenannten Kulturkampf eine wahrhaft vernichtende Kritik übt und das überaus lesenswerth ist.
Wie wenig die Nationalliberalen mit ihrer neuerdings der Fortschrittspartei entgegengebrachten Freundschaft bei der letzteren Anklang findet, zeigt ein Artikel der berliner fortschrittlichen Volkszeitung, wo es wörtlich heißt: "Auch in die Milliardenseligkeit hatte sich die nationalliberale Partei nicht wenig verrannt. Sie wollte nicht erkennen, daß es kein Heil ist, Milliarden ohne Arbeit in ein Land zu bringen. Selbst einige Führer der Partei ließen sich zu Gründerunternehmungen verleiten, die dem Volke schwere Opfer auferlegt haben. Ebenso wahr ist es, daß diese Partei in anderen gesetzgeberischen Materien viel zu viel die Interessen des Groß=Kapitals vertrat und dadurch Verstimmung gegen diese Gesetze wachgerufen hat." Daß ebendieselben Anklagen, welche von konservativer Seite längst erhoben worden sind, nun auch von Seiten der Fortschrittspartei, deren Freundschaft sie suchen, erhoben werden, muß ja die Nationalliberalen ganz besonders Schmerzen. Aber verschuldet haben sie's ja selbst, und verdient haben's sie's reichlich, daß kein Mensch mehr recht was mit ihnen zu schaffen haben will.
Spanien. Der alte berühmte Karlisten=General Ramon Cabrera, Graf von Morilla, der bekanntlich im letzten Kriege sich ganz von der Sache des Karlismus abgewendet hatte, ist in Windsor in England gestorben.
Türkei. Vom Kriegsschauplatz sind die erwarteten oder gefürchteten Nachrichten noch nicht eingetroffen. Der Sieg der Türken über die Serben scheint doch nicht so groß gewesen zu sein, wie behauptet wurde, denn die letzten befinden sich noch immer im Besitz von Alexinatz; und die Montenegriner haben die Türken aufs neue geschlagen und dadurch das Eindringen derselben in Montenegro verhindert.
- Die von allen Großmächten gemeinsam geforderte Waffenruhe ist von der Pforte abgelehnt worden; doch sollen die Friedensverhandlungen noch immer im Gange sein, und die Pforte scheint auch dem Frieden nicht abgeneigt zu sein, will aber selber die Friedensbedingungen diktiren. Auf die Weise wird's also wohl mit dem Frieden noch nichts werden.
In Rußland ist die Stimmung eine sehr kriegerische, und es ist offenes Geheimniß, daß täglich hunderte von Russen nach dem Kriegsschauplatz abgehen, um den stammverwandten Serben gegen die verhaßten Türken zu helfen.


- Schlossermeister Kupfer in Frankfurt a. M. hat in voriger Woche eine von dem Fabrikanten Hammeran angefertigte Patent=Panzer=Kasse in Gegenwart von vielen Zeugen in 1 Stunde 35 Minuten durch "geräuschloses Bohren, Sägen und Brechen" etc. geöffnet und die vorher hineingelegten Geldrollen herausgeholt. Vor Notar und Zeugen wurde ein Protokoll darüber aufgenommen.
- Der Dichter Anastasius Grün (Graf Anton Auersperg) ist in Graz vom Schlage gerührt worden und hat die Sprache verloren.
- In Germersleben bei Aschersleben haben verruchte Diebe eine Familiengruft und die Särge in derselben erbrochen, um nach goldenen Uhren und Ketten zu wühlen.
- Die größten Glocken Deutschlands sind: Kölner Kaiserglocke 500 Centner, Erfurter Dom 275 Ctnr., Magdeburger Dom 266 Ctnr., Cölner Dom 224 Ctnr., Elisabeth=Kirche in Breslau 220 Ctnr., Halberstädter Dom 170 Ctnr.
- Die englische Criminalpolizei findet, daß ihr Landsmann Perreau, der seinen Namen öfter wechselt und sich jetzt z. B. Tourvill, schreibt, auffallendes Unglück mit seinen Frauen hat. Seine erste Frau, mit 40,000 Pf. St. Vermögen, war kränklich, aber seine Schwiegermutter war eine rüstigere Frau. Da zeigte er ihr eines Tages den Mechanismus seines Revolvers und das Unglück wollte, daß das Ding losging und seine Schwiegermutter tödtete.

[ => Original lesen: 1876 Nr. 71 Seite 2]

Dabei war Niemand; seine Frau starb bald darauf an den Folgen des Schreckens und er mußte die 40,000 Pfund ganz allein auf sich nehmen. Voriges Jahr nahm er seine zweite Frau mit 70,000 Pfund und machte im Juli d. J. mit ihr eine Reise nach Tyrol. In der Nähe von Inspruck stürzte seine Frau einen Abhang hinunter und starb. Es war wieder Niemand dabei und die Tyroler können sich's heut noch nicht erklären, wie Jemand an der betr. Stelle verunglücken kann. Ich bin ein Pechvogel, sagt Herr Tourville und trägt seine 70,000 Pfund sammt den 40,000 ohne Murren.
Zur Vertilgung der Ratzen. Der engl. Schiffskapitain W. machte 1858 wiederholt eine Fahrt nach Cuba; schon im Meerbusen von Mexiko beklagte sich die Mannschaft über Ratzen. Dies Ungeziefer nahm so furchtbar zu, daß, wörtlich gesagt, dasselbe mit der Mannschaft aus einer Schüssel aß. Von einer der Inseln, wo die Mannschaft gelandet waren grüne Pflanzen mitgenommen worden. Schon in der folgenden Nacht bemerkte die Schiffswacht, daß Ratten auf's Verdeck kamen und ängstlich thaten; am folgenden Tage sprangen sogar viele Ratten über Bord. Dies wurde dem Capitain gemeldet; derselbe untersuchte Alles und fand endlich, daß da, wo die grünen Pflanzen lagen, sich auch gar kein Ungeziefer mehr zeigte. Er ließ nun die Pflanzen in alle Räume des Schiffes vertheilen, beachtete im Verlauf der Zeit die Wirkung und sah zu seiner Freude, daß die Ratten schaarenweise auf das Verdeck kamen und in ihrer Angst über Bord sprangen. Bald war das Schiff von keiner Ratze mehr bevölkert. Bei seiner Landung übergab der Capitain die Pflanzen einem Botaniker und dieser erkannte sie als die auch in Deutschland wild wachsende Hundszunge. - Der Schiffs=Capitain bezog im Jahre 1866 ein Besitzthum , wo Ratten genug sein sollten, namentlich unter einem Schweinestall. Wenigstens wurde ihm dies später mitgetheilt, als seine Frau in dieser Stallabtheilung mehrere Enten zum Brüten gesetzt hatte. Sofort wurde genaue Untersuchung gehalten und er fand bald die Aussage seines Nachbars bestätigt. Dessen Federviehstall stieß an seinen Schweinestall und jenem waren in einer Nacht einige 20 Gänseküken gefressen worden. Der Capitain schickte sogleich zur Apotheke und ließ um grüne Hundszunge bitten, konnte diese aber nur trocken und in zerriebenem Zustande erhalten. Er nahm das Pulver, streute es in die Löcher und Ritzen. Den ganzen Sommer über waren keine Ratzen zu sehen. Die Hundszunge gehört zu den betäubenden Gewächsen, es entspricht in seiner Wirkung des Bilsenkraut. Immerhin dürfte ein Versuch dieses äußerst einfachen Medicaments gegen die unliebsamen Gäste als empfehlenswerth erscheinen.
- Ende August sind beim Zollamt auf dem Bahnhofe zu Metz 50 Hectoliter spanischen Weines wegen festgestellter Fälschung desselben mit arsenikhaltigem Fuchsin mit Beschlag belegt und der Polizeibehörde zur weiteren Untersuchung der Sache überwiesen worden. Zugleich meldet der Courr. de la Mos., daß wenige Tage vorher in Nancy 5000 Liter gefälschter Weine gleichfalls weggenommen worden sind. Hoffentlich werden die Sicherheitsbehörden hüben und drüben den Giftmischern auf die Fingern sehen und ihnen ihr sauberes Handwerk gründlich zu legen wissen.
- Vor 8 Tagen hatten die Badegäste auf Helgoland das aufregende Schauspiel, einen großen Seedampfer vor ihren Augen untergehen zu sehen. Bei scharfem Südostwind und hohem Seegang gewahrte man Morgens 5 Uhr dicht vor Helgoland ein Schiff, dessen Vordersteven tief im Wasser ging, während das Hintertheil hoch emporragte. Dadurch war der Dampfer des Gebrauchs der Schraube vollständig beraubt und hülfslos den Wogen preisgegeben, die ihn hin und her warfen. Trotz der Gefahr, in die Brandung und auf die Klippe zu gerathen, lehnte der Kapitän desselben die Hülfe der Helgoländer Schiffer ab und trieb in nordwestlicher Richtung weiter. Nachdem er jedoch vergeblich etwa noch 2 Stunden mit der hochgehenden See gekämpft hatte, hißte er plötzlich die Nothflagge auf, worauf die Helgoländer sofort mit einer Schaluppe und 2 Böten zu Hülfe eilten. Das Rettungswerk war mit nicht geringer Schwierigkeit und Gefahr verbunden; auch war es die höchste Zeit gewesen, denn kaum war die Bemannung des Dampfers, aus 18 Köpfen bestehend, in die Boote aufgenommen, da ergoß sich eine gewaltige Sturzsee über das Vorderdeck desselben, sein Vordertheil senkte sich jäh nach unten, und während der Hintersteven sich hoch aufrichtete, schoß das stolze Schiff plötzlich in die Tiefe und war spurlos verschwunden. Das verunglückte Schiff, der englische Kohlendampfer "Tunstall" befand sich auf der Reise von Hamburg nach London und hatte in der Mündung der Elbe durch Zusammenstoß mit einer der Tonnen, die dort als Seezeichen liegen, einen Leck bekommen.
- Seit der Suez=Kanal eine ununterbrochene Wasserstraße zwischen dem Rothen= und Mittelländischen Meere bildet, wird der wohlthätige Einfluß desselben auf das Klima seiner vorher ganz unfruchtbaren Uferstrecken immer mehr bemerkbar. Von 1854 bis 1870 regnete es dort höchstens einmal im Jahre. Jetzt thaut es stark und regnet wenigstens zweimal monatlich. Die Bewohner von Suez empfinden weniger als früher die Hitze des Sommers und längs des Kanals ist ein Pflanzenwuchs entstanden, welcher seinen Ursprung nur den feuchten Niederschlägen aus der Atmosphäre verdankt.
- Neuseeländische Auffassung des Bankerotts. Ein Maori=Häuptling in Neuseeland, ein Mann von Intelligenz und in Geldangelegenheiten mit seinen benachbarten Pakehas (Weißen) sehr gewissenhaft, verlor kürzlich 40 Pfund Sterling bei einem Weißen, der sich bankerott erklärt hatte. Er erzählte befreundeten Häuptlingen, daß er sein Geld bei einem Pakeha verloren, welcher "packarapu" (bankrupt) geworden. Auf die Frage, was "packarapu" bedeute, gab er folgende Erklärung: "Ein Pakeha, der "packarapu" werden will, fängt ein Geschäft an, verschafft sich ohne Zahlung recht viel Waaren. Er macht dann möglichst viel Geld daraus, vielleicht 2000 Pfd. Sterl. und bringt es sicher bei Seite, mit Ausnahme von 5 Pfd. Sterl. Mit diesen 5 Pfd. Sterl. geht er zum Richter und erklärt, er wolle "packarapu" werden. Der Richter entgegnet, es thue ihm zwar leid, aber es müsse geschehen. Er ruft hierauf alle Advokaten zusammen, sowie alle Leute, welchen der Pakeha schuldet, und spricht: "Dieser Mann hier ist "packarapu"; allein er will Euch Alles geben, was er hat, und darum hat er mich gebeten, diese 5 Pfd. Sterl. unter Euch zu vertheilen." Der Richter giebt dann dem Advokaten 4 Pfd. Sterl. und unter die Gläubiger vertheilt er 1 Pfd. Sterl., worauf der "packarapu" Pakeha ruhig nach Hause geht."
- Examinator: Gut, dieses ethische Phänomen nennen wir Liebe. Wie erklären Sie nun die Liebe? Examinand: Im schwarzen Frack und weißer Halsbinde, indem ich dem Mädchen sage, daß ich es heirathen will.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg neben der Kirche sub No. 51 belegene Wohnhaus c. p. des Schneidermeisters Johann Otto allhier und dessen an der Schweriner Chaussee belegenen Garten von angeblich ca. 2 Schffl. Aussaat Größe - welche zwei Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 16. September cr.,
Morgens 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht abgemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forde=

[ => Original lesen: 1876 Nr. 71 Seite 3]

rungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettelvollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. Juni 1876.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Antragsmäßig soll über das zu Schönberg neben der Kirche sub No. 50 belegene Wohnhaus c. p. des Schneidermeisters Fritz Otto allhier und dessen zu Schönberg an der Maurinebrücke belegene Wiese in Größe von angeblich ca. 24 []Ruthen - welche zwei Grundstücke einen gemeinsamen Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend den 16. September cr.,
Morgens 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken, sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. Juni 1876.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Dem Dienstmädchen des Herrn Doctor Max Marung hieselbst sind nach der gemachten Anzeige am gestrigen Tage ein schwarzer Frauenrock, eine schwarz seidene Schürze und ein paar neu lederne Halbschuhe aus der unverschlossenen Leutestube gestohlen worden. Wir ersuchen alle resp. Polizei und Gerichtsbehörden um Vigilanz auf das gestohlene Gut und auf den Dieb dienstergebenst.
Schönberg, den 11. September 1876.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Anmeldungen

auf Kauftorf zur "Vollen Taxe" sehe ich umgehend entgegen.
Schönberg, den 11. September 1876.

Der Oberförster.
C. Hottelet.


Es wird hierdurch wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß die diesjährige

Umfahrt,

welche am Montage den 11. September begonnen ist, am Donnerstage den 14. und am Montage den 18. September in hergebrachter Weise vollendet werden wird.
Schönberg 12. September 1876.

G. Fischer,     
Pastor sec.       


Die Schulden=Regulirungs=Section beabsichtigt, in Gemäßheit des Rath= und Bürgerschlusses vom 10. Mai 1875, an der Ausloosung theilnehmende Obligationen der alten Anleihen, sowohl der freiwilligen wie der contributiosmäßigen von den Mindestfordernden anzukaufen.
Versiegelte Verkaufsofferten sind, als solche bezeichnet, mit Angabe der Nummern und des Betrages der einzelnen Stücke, sowie des Zinsfußes und des Zinsverfalltages, bis zum 30. d. Mts. bei Senator Schroeder hieselbst einzureichen.
Die Auszahlung der Kaufgelder erfolgt im October.
Lübeck den 1. September 1876.

Schulden=Regulirungs=Section.


Zur Deckung der Brandschäden, Unterhaltung der Löschanstalten und zur Bestreitung der Verwaltungskosten vernothwendigt sich für das laufende Jahr ein Beitrag von 50 Pf. (8 Schill.) für 300 M. (100 Thlr.) der Versicherungssumme, welches den Interessenten hiermit angezeigt wird.
Der Zahlungstag wird den einzelnen Ortschaften noch besonders angezeigt werden.
Schönberg, den 7. September 1876.

Direction der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg.


Kampfgenossenverein 1870-71.
Außerordentl. General-Versammlung
am Sonntag den 17. d. Monats, Abends 7 Uhr,
im Vereins=Locale.

Tagesordnung: Beschlußfassung über eine Einladung des Parchimer Krieger=Vereins zur Betheiligung an der Enthüllung des Moltke=Denkmals.

Schönberg.                                                     Der Vorstand:
                                                                              Dr. M. Marung.


Die Mitglieder der Sterbekasse der Schützenzunft werden ersucht,

am Sonnabend den 16. d. M.,
Abends 8 Uhr,

im Boye'schen Saale zur Versammlung zu kommen.
Schönberg, den 11. September 1876.

Der Vorstand.     


Herbst-& Winter-Jackets
sowie
Winter=Paletots

in bedeutender Auswahl empfing soeben

Julius Schweigmann
in Schönberg.


Gummi=Regenröcke,

prima Qualität, zu den billigsten Preisen empfiehlt

Heinrich Creutzfeldt.     
Schönberg.             


Starke Kornsäcke

von à Stück 1 M. 12 Pfennig (Mecklenburg). an, in Dutzend billiger, empfiehlt

Heinrich Creutzfeldt.     
Schönberg.             


Fried. Matz.
Lübeck,
Breitestrasse 804.
Lager von Tapeten, Borden, Goldleisten Rouleaux & Teppichen.


Segelschiff     Täglich frischen Kalk
und echt englischen
Portl.=Cement
bei
W. J. Heymanson,
Lübeck.


Nähmaschinen

in größter Auswahl, als
Singer's Familienmaschine, elegant mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 108,
Wheeler & Wilson's Familienmaschine mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 80, dieselbe hochelegant M. 96,
La Novita, ähnlich wie Singer, mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 96,
Löwe=Maschine mit Verschlußkasten und allen Apparaten M. 120,
Handmaschinen, Doppelsteppstich, von 48 bis 60 M.
Handwerker=Maschinen für Schneider und Schuhmacher in verschiedenen Systemen
empfiehlt ergebenst unter Garantie

Wilh. Harmsen.
Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1876 Nr. 71 Seite 4]

Die
Tremser Knochenmühle & Superphosphatfabrik
in
Trems bei Lübeck

empfiehlt zur diesjährigen Roggen= und Weizensaat ihr anerkannt vorzügliches gedämpftes und aufgeschlossenes Knochenmehl als wirksamstes und billigstes Düngemittel für obige Getreidearten mit Gehaltsgarantie unter Controle der Controlstationen in Kiel und Rostock zu niedrigsten Preisen.

H. C. Koch.     
Trems und Lübeck.


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo August 1876.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, im September 1876.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.      W. H. Schacht.


Krieger-Verein für Rehna und Umgegend.
Generalversammlung und Stiftungsfest
Sonntag den 17. d. Mts., Nachmittags 4 1/2 Uhr,
im Vereinslocale.

Tagesordnung: Jahresabschluß. Berathung wegen Entsendung einer Commission zur Einweihung des Moltke=Denkmals in Parchim am 2. October d. J. Vorstandswahl.
Die Mitglieder werden ersucht, zu dieser Versammlung sämmtlich und pünktlich zu erscheinen.

Der Vorstand.     


Dachpfannen und Holfter
bei                                                    F. Heitmann. Schönberg.


Künstl. Düngemittel

unter Garantie der Gehalte und Controle der Versuchsstation in Rostock stehend bei

F. Heitmann.     
Schönberg.       


Extra starke Kornsäcke
à Stück 1 M. 12 Pfennig (Mecklenburg) - 1 M. 25 Pfennig (Mecklenburg) - 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) - 1 M. 80 Pfennig (Mecklenburg) - 2 M. 25 Pfennig (Mecklenburg) -
per Dutzend 12 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) - 14 M. - 16 M. 50 Pfennig (Mecklenburg) - 20 M. - 24 M. empfiehlt

August Creutzfeldt     
in Schönberg.         


Gesucht
zu Michaelis ein Knecht, der mit Pferden umzugehen weiß und Ackerwirthschaft versteht.
Pfaffenmühle. H. Penckow.


Ein Kindermädchen oder Kinderfrau sucht zu Michaelis

Frau Utermöhl.     
Rupensdorf.     


Forderungen

an den Nachlaß des verstorbenen Rathmanns Carl Köhler sind innerhalb von 14 Tgen bei mir zu machen.
Schönberg, den 7. September 1876.

Georg Breuel jun.     


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen20 M 50Pfennig  bis 22 M 50Pfennig.
Roggen18 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Hafer18 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M -Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat29 M 50Pfennig  bis 30 M -Pfennig.
Winter=Rübsen28 M 50Pfennig  bis 29 M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,45 .
Enten d. St. M2,25 .
Hühner d. St. M1,00 .
Küken d. St. M0,60 .
Tauben d. St. M0,40 .
Schinken pr. 500 Gr. M0,90 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD