No. 12
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Februar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 12 Seite 1]

Bekanntmachung.

In Gemäßheit der Verordnung vom 6. August 1873, betreffend die Heranziehung der Ersatz=Reservisten erster Classe zum Classifications=Geschäft, - Armee=Verordnungs=Blatt Nr. 21 pro 1873 -wird hiedurch darauf hingewiesen, daß diejenigen

Ersatz=Reservisten I. Classe,

welche auf Grund ihrer häuslichen Verhältnisse für den Fall einer Mobilmachung zurückgestellt zu sein wünschen, sich mit ihren Gesuchen baldigst, jedenfalls noch vor dem Beginn des diesjährigen Kreis=Ersatz=Geschäfts, an ihre resp. Ortsbehörden zu wenden haben und in dem Classificationstermine, welcher demnächst im Anschluß an das Kreis=Ersatz=Geschäft anberaumt werden wird, erscheinen müssen.
Die Ortsvorsteher werden aufgefordert, diese Bekanntmachung möglichst zur Kenntniß der Betheiligten zu bringen und den § 4 der Bestimmungen über Classificirung der Reserve= und Landwehr=Manschaften rücksichtlich ihrer häuslichen und gewerblichen Verhältnisse - Officieller Anzeiger Nr. 19 pro 1868 auch rücksichtlich der Ersatz=Reservisten I. Classe zu befolgen.
Schönberg den 28. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


In der Subhastationssache über die dem Schustermeister Friedrichs allhier zugehörigen Grundstücke sind in dem am 24 d. Mts. abgehaltenen Verkaufstermin Gebote nicht abgegeben.
Der auf Sonnabend, den 14. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, vor uns anstehende Ueberbotstermin wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Zum Aufgebot kommen:

A. das am Markte allhier sub Nr. 30 (früher 28) belegene Wohnhaus mit seinen unzertrennlichen Pertinencien, zu welchen auch ein Erbpachtackerstück von circa 180 [] R. im s. g. hiesigen Osterfelde gehört;
B. das vor dem Sabower (nicht Siemzer) Thor im Camp zwischen dem Schuster Eckmann'schen und dem früher Maurer Oldenburg'schen Stücken belegene Ackerstück von circa 3 1/2 Scheffel Aussaat;
C. das im s. g. Galgenmoor zwischen den Schlächter Ohlsen'schen und früher Schmied Holst'schen Stücken belegene Moor von ca. 3 Scheffel Aussaat
und werden Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen, daß sowohl mit dem Gesamtverkaufe als auch alternative mit dem Einzelverkaufe der Grundstücke ad A, B und C vorgegangen und der demnächstige Zuschlag für das höhere, auf dem einen oder dem andern dieser beiden Wege zu erzielende Totalmeistgebot ertheilt werden soll.
Beim Gesamtverkaufe ist das als Conventialpoen haftende Angeld mit 300 Taler (Mecklenburg), beim Einzelkaufe von je 100 Taler (Mecklenburg) sofort im Termin zu erlegen, in welchem auch die Schuldner sowie dessen interessirenden Gläubigern zwecks endlicher Feststellung der Verkaufsbedingungen das Erscheinen frei gelassen bleibt.
Schönberg, den 29. Januar 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) Arndt.


Die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. des verstorbenen Rademachers Schwarz soll auf zulässig befundenen Antrag der Vormundschaft der minorennen Beneficialerben öffentlich meistbietend verkauft werden.
Es ist dazu von uns im hiesigen Gerichtslocale ein Verkaufstermin auf Donnerstag, den 19. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzt, und werden Kaufliebhaber dazu mit dem Bemerken geladen, daß ein als Conventionalpoen haftendes Angeld von 200 Taler (Mecklenburg) von dem Meistbietenden sofort im Termin zu erlegen ist, im Uebrigen aber in selbigem auch bei annehmlich befundenem Gebote sofort der Zuschlag erfolgt.
Die Besichtigung der Büdnerei, in welcher die Rademacherei mit Erfolg betrieben worden und welche zwei Wohnungen mit angebauetem Stalle und ca. 4 Scheffl. Aussaat Land einer Wiese und Garten enthält, ist nach voraufgegangener Meldung bei den Vormündern, Schmiedemeister Teege und Krämer Hagen in Herrnburg, jederzeit gestattet.
Die Verkaufsbedingungen werden von 8 Tagen vor dem Termine an auf der Gerichts=Registratur zur Einsicht ausliegen.
Schönberg, den 30. Januar 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Wahrsow belegene Vollstelle c. p. des sub cura des Hauswirths Heinrich Lühr in Kl. Mist stehenden Joachim Heinrich Friedrich Schütt in Wahrsow ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend, den 28. Februar k. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel, vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. Decbr. 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 12 Seite 2]

Bekanntmachung,
den freiwilligen Verkauf einer Anbauerstelle in Grönau betreffend.

Da das im dritten Verkaufs=Termin am 3. d. M. für die Anbauerstelle der Minorennen des wail. Dr. med. Michelsen in Grönau abgegebene Höchstgebot nicht genehmigt worden ist, wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf gedachter Anbauerstelle c. p. anderweitiger Termin auf den 10. März d. J., Mittags 12 1/2 Uhr, vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Ratzeburg, den 3. Februar 1874.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Holzverkauf.
Am Montag, den 16. Februar, Morgens 1/2 11 Uhr, sollen im Kruge zu Lüdersdorf bei freier Concurrenz gegen baare Zahlung

aus den Lenschower und Wahrsower Tannen
101 tannene Classenbäume meistbietend verkauft werden.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 9. Februar 1874.
Danckwarth.


Holz=Auction.
Am Dienstag, den 10. Februar, Vormittags präcise 10 Uhr, auf der Schiffswerfte des Herrn T. H. Evers am neuen Hafen, über:

742 Zwölfter, 1 Stück 1, 1 1/4, 1 1/2 und 3 Zoll dicke und 5 bis 11 Zoll breite ebenkantige föhrene Schwedische Bretter und Planken.
Verzeichnisse sind von Dienstag, den 3. Februar an, beim Unterzeichneten, obere Hüxstraße 325, zu erhalten.

G. Olrogge,        
beeid. Auctionator.     

Lübeck, 31. Jan. 1874.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich; es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, ihre Beiträge fördersamst an die Armenvorsteher

Ackerbürgereipächter Heitmann,
Zimmermeister Westphal sen.
Pfarrackerpächter Bielefeldt,
Hauswirth Will in Retelsdorf,
Hauswirth Maas in Lindow,
Hauswirth Wigger in Grieben,
Hauswirth Pet. Meyer in Mahlzow
einzuzahlen.
Schönberg, den 9. Februar 1874.

Die Armenbehörde.


Vom 1. Februar c. ab werden auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler

1) Y. Lucullus,
2) Y. Mambrino,
3) Norfolk,
4) Neger
zur Benutzung des pferdezüchtenden Publicums aufgestellt sein.
Neustrelitz, den 27. Januar 1874.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. von Bülow.


Bekanntmachung.

Wir bringen in Erinnerung daß Gesuche um Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das Schuljahr Ostern 1874 bis Ostern 1875 bis zum 1. März d. J. bei uns angebracht werden müßen, sowie auch daß gemäß der Schulordnung vom 21. März 1872 nur wirklich bedürftige Berücksichtigung finden.

Armknecht.      Wesemann.


Die hiesige Stadtcasse nimmt an jedem Cassentage Geldanleihen zum Betrage von mindestens 500 Taler (Mecklenburg) auf 1/2jährige Kündigung zu 3 1/2 Procent Zinsen entgegen.
Rehna, den 22. Januar 1874.

Bürgermeister und Rath.
H. Lange.


Einen großen Kettenhund
nebst Hütte hat zu verkaufen, für 10 Thaler
Hof Menzendorf.      Langermann, Wwe.


Nachdem mir die Programme, betreffend die zu Bremen vom 13. bis 21. Juni d. J. unter dem Protectorate Sr. Kaiserl. und Königl. Hoheit des Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen stattfindende

internationale landwirthschaftliche Ausstellung

zugegangen sind, gestatte ich mir, Namens des Vorstandes des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg auf diese Ausstellung, welche "dem In= und Auslande die Fortschritte der gesammten Landwirthschaft und der damit verbundenen technischen Gewerbe vor Augen zu führen und so Veranlassung zur Nacheiferung und zur Besserung der sich etwa zeigenden Mängel zu geben" bezweckt, hiermit aufmerksam zu machen. Die Ausstellung soll in X. Abtheilungen stattfinden. Die I. Abtheilung enthält sub 1) Pferde, sub 2) Rindvieh, sub 3) Schafe, sub 4) Schweine und sub 5) Ziegen und Kaninchen. Die II. Abtheilung ist für Mastvieh - Rindvieh, Schafe und Schweine - bestimmt. Die III. Abtheilung enthält Geflügel. Die IV. Abtheilung umfaßt Producte und Geräthschaften des Fischereigewerbes. Die V. Abtheilung ist der Bienenzucht und dem Seidenbau, und die VI. Abtheilung der Forstwirthschaft und der Jagd gewidmet. Die VII. Abtheilung wird landwirthschaftliche Producte und landwirthschaftlich=technische Fabrikate, die VIII. Abtheilung Erzeugnisse des Garten=, Obst= und Weinbaues, und die IX. Abtheilung landwirthschaftliche Maschinen und Geräthe vorführen, während endlich die X. Abtheilung für die Erzeugnisse wissenschaftlicher Forschungen auf den Gebieten vorstehender Abtheilungen bestimmt ist. Die ausgesetzten Geld=Preise betragen ad I. 1) - 33,000 Reichsmark, ad I. 2) - 33,000 Reichsmark, ad I. 3) - 8980 Reichsmark, ad I. 4) - 3870 Reichsmark, ad I. 5) - 210 Reichsmark, ad II. - 2000 Reichsmark, ad III. - 3000 Reichsmark, ad V. - 825 Reichsmark und 600 Reichsmark, und ad VIII. -9580 Reichsmark. Die übrigen Preise bestehen in goldenen, silbernen und bronzenen Medaillen.
Zu näherer mündlichen Auskunft sind Herr Domainenrath von Hobe hieselbst und der Unterzeichnete bereit.
Schönberg, den 2. Februar 1874.

C. Giehrke, Advocat,
qu. Secretair des landwirthschaftl. Vereins.


Es ist seitens des landwirthschaftlichen Vereins beschlossen, daß im Sommer dieses Jahres eine

Thierschau,

verbunden mit einer

Gewerbe=Ausstellung

hieselbst stattfinden soll und wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

I. A.: C. Giehrke, Advocat,
qu. Secretair des landwirthschaftl. Vereins.


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell Gicht und Reumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Pakten zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei

Wilh. Heincke in Schönberg.


Um die Verhältnisse der Sterbekasse der Schützenzunft mehr zu verbreiten, diene zur Nachricht, daß im verflossenen Jahre für 6 große Leichen à 28 Thlr. und 11 Kinder à resp. 6, 8 und 12 Thlr., in Summa 246 Thlr. gezahlt wurden, wozu der Beitrag eines Mitgliedes fürs Jahr 37 1/2 ßl. betrug.
Die Zahl der Mitglieder ist gegenwärtig 392. Es existirt ein Fond für Epidemien. Die Grundlage ist Gegenseitigkeit; aufgenommen werden Gesunde im Aller von 15 bis 45 Jahren; es ist jedem Einwohner zu rathen, sich dem gemeinnützigen Verein anzuschließen. Die Statuten, die jeder Interessent besitzt, geben über die Aufnahme Aufschluß.
Schönberg, den 4. Februar 1874.
Der Vorstand.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 12 Seite 3]

Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


Sonnabend=Verein.
==============
Freitag, den 13. Februar:
Gesellschafts=Abend.
Anfang 7 Uhr.
Der Vorstand.


Dem geehrten Bewohnern Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich meinen Laden jetzt wieder vollständig mit bedeutender Auswahl

Schuhmacherarbeiten

versehen habe und ersuche daher meine Freunde und Gönner, mir das bisher geschenkte Zutrauen auch ferner erhalten zu wollen.
Schönberg, den 2. Febr. 1874.

A. Lenschow, Schuhmachermeister.
Hinterstraße 79.


Neue , Mess. Citronen empfiehlt Aug. Speer.


Eine Parthie abgelagerte

Cuba=Ausschuß=Cigarren,
pro Mille 40 Reichsmark
leicht und weiß brennend, empfiehlt als preiswürdig

Aug. Speer.     


- Niemand ist allwissend, aber der Rath eines unparteiischen, uninteressirten und gut unterrichteten Mannes ist doch unschätzbar, zumal wenn er unentgeltlich gegeben wird. Die Abonnenten der Neuen Börsenzeitung haben das Recht, Auskunft über Papiere, - Kauf und Verkauf - von der Redaction zu verlangen, auf Wunsch auch brieflich; das Abonnement auf die täglich in größtem Format erscheinende reichhaltige Zeitung mit Geschäftskalender, Verloosungslisten aller gangbaren Papiere, Geschäftsberichten der Banken, Eisenbahnen, Industriegesellschaften etc. kostet vierteljährlich nur 1 Thlr. 20 Sgr. Die Redaction unterzieht sich gegen eine kleine Vergütung auch den An= und Verkauf von Papieren für die Abonnenten.


Pferd

Mein rothbrauner Hengst, Herkules, deckt bis zum 1. Juli d. J. fremde Stuten. Deckgeld 16 Mark (Lübeck) 50 Pfennig (Mecklenburg) (5 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)) excl. Trinkgeld an den Stall.
Dassow, den 26. Jan. 1874.

G. Callies.     


Pianino's.
Gänzlicher Ausverkauf.
Wegen Aufgabe des Geschäfts

Sollen sämmtliche Piano's und Pianino's zu Fabrikpreisen und darunter verkauft werden. Gebrauchte Pianino's zu bedeutend billigen Preisen. 3 Tafelform à 12 Taler (Mecklenburg), 1 gut erhaltenes Tafelform 80 Taler (Mecklenburg).
[H. 057b.

Lübeck, Schlüsselbuden 187.        J. A. Penzel.


Am Freitag, den 13. Febr. d. J., wird bei mir ein

Fastnachts=Ball

stattfinden, wozu ich alle meine geehrten Freunde und Gönner hiedurch ergebenst einlade.

Entree 12 ßl.
Gastwirth Tretow in Demern.


Gesucht,

zu Ostern ein tüchtiger, solider Knecht, der mit Pferden umzugehen versteht und Feldarbeit kennt.

Pfaffenmühle.     H. Penckow.


Gesucht wird auf dem Hofe zu Schlagsdorf zu Ostern ein ordentliches Mädchen für die Meierei gegen guten Lohn.


Suche zu Ostern bei leichtem Fuhrwerk einen Kutscher.
Schönberg.
Oberförster Danckwarth.


Ammen können sofort und immer gegen sehr hohen Lohn hier auswärts placirt werden durch das Nachweis=Bureau von Frau Stuht, Lübeck, Hundestr. 126. [H. 015 b.]


Zum Oster=Termine dieses Jahres wird ein Knabe rechtlicher Eltern vom Lande als Laufbursche gesucht für die Apotheke in Schönberg.


Zu Ostern wird auf dem Hofe zu Demern bei Rehna ein gewandtes, erfahrenes Stubenmädchen gesucht.
Amtmann Wicke.


Zu Ostern wird ein Lehrling zur Erlernung des Weingeschäftes gesucht bei H. F. v. Melle in Lübeck.


Alle
Dienstmädchen und Ammen erhalten von jetzt an
ganz kostenfreie Plätze gegen hohen Lohn nachgewiesen und erbittet baldige Anmeldungen
Frau Reichert, Lübeck,
Breitestraße 954, beim Rathhause.


Den Herren Maschinen=Fabrikanten, Schmieden, Schlossern etc. hiemit die ergebene Anzeige, daß ich mich hier als

Feilenhauer

etablirt habe. Ich bitte um recht zahlreiche Aufträge und verspreche prompte und billige Bedienung.

Julius E. Reymann,
Lübeck a. d. Mauer zw. Mühlen= u. Düvkenstr.


Alle Diejenigen, die an den Nachlaß des zu Carlow verstorbenen Tabaksfabrikanten und Gastwirth Schlatow noch Ansprüche zu machen haben, werden hiedurch aufgefordert, sich innerhalb 4 Wochen bei dem unterzeichneten Vormunde der minorennen Schlatow'schen Kinder zu melden.
Carlow, den 7. Februar 1874.

Hauswirth Drevs in Kuhlrade.
Hauswirth Heitmann in Klocksdorf.


Alles Reiten und Fahren auf den zu unserer Feldmark gehörenden Fußsteig verbieten wir hiermit und werden Alle, die dennoch auf unserem Eigenthum betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Die Dorfschaft Lübseehagen.
Schulze Callies.


Wir machen dem geehrten Publicum von Stadt und Land die ergebene Anzeige, daß wir einen Laden von

fertigen Schuhmacherarbeiten

errichtet haben und versprechen bei soliden Preisen gute und reelle Arbeit. Der Laden befindet sich beim Schuhmachermeister H. Eckmann, Sabowerstraße Nr 43.
Schönberg, den 29. Januar 1874.

Mehrere Schuhmachermeister.


Ueber meine Hauskoppel und meine sog. Moorwiese ist seit längerer Zeit ein Schleichsteig, nach der Lübecker Landstraße führend, von Unbefugten angelegt. Ich verbiete denselben hiermit und werde Alle, die künftig darauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Boitin=Resdorf.               Hauswirth Ollrogge.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 12 Seite 4]

Dem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend hiermit die Anzeige, daß ich in nächster Zeit in Folge vielseitiger Aufforderung außer Fein= und Grobroggerbrod täglich auch

Weizenbrod,

nämlich Semmel, für 5 Pf. Reichsmünze 4 Stück, außerdem auch Franzbrod, Stullen und Butterwaaren nach Schönberg sende und den Herren Schwie und Kaufmann Brüchmann zum Verkauf übergebe. Die erste Lieferung erfolgt in den letzten Tagen dieser Woche.
Lockwisch, den 9. Februar 1874.

Hochachtungsvoll
A. Capell.


Lebensversicherungsbank für Deutschland in Gotha
Gegründet 1827. Eröffnet am 1. Januar 1829.
Stand Ende 1873.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Versicherungsanträge werden durch unterzeichneten Agenten entgegengenommen und vermittelt,

Schönberg.        Wilh. Schrep.


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo December 1873.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Die in den letzten 10 Jahren an die Lebensversicherten zurückgezahlten Dividende beträgt durchschnittlich 33 Prozent der tarifmäßigen Prämie und ist nach dem statutenmäßigen Vertheilungs=Modus für die jüngeren Lebensalter noch progessiv höher.

Schwerin, im Januar 1874.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.     W. H. Schacht.


Unentgeldl. Kur der Trunksucht.

Allen Kranken und Hülfesuchenden sei das unfehlbare Mittel zu dieser Kur dringenst empfohlen, welches sich Schon in unzähligem Fällen aufs glänzenste bewährt hat, und täglich eingehende Dankschreiben die Widerkehr häuslichen Glückes bezeugen. Die Kur kann mit, auch ohne Wissen des Kranken vollzogen werden, hierauf Reflektirende wollen vertrauensvoll ihre Adressen an F. Vollmann, Droguist in Guben, einsenden.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 12 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 12 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 10. Februar 1874.


- Der Entwurf, welchen die Bundesrathsausschüsse für Handel, Verkehr und Justizwesen wegen Abänderung einiger Bestimmungen der Gewerbeordnung berathen und zur Annahme empfohlen haben, enthält eine den neuesten Zeitverhältnissen entsprechende neue Bestimmung: "Mit Geldstrafe bis 150 Mark Reichsmünze oder Haft werden, wenn sie mit dem Bewußtsein der Rechtswidrigkeit handeln, betraft: 1) Arbeitgeber, welche ihre Gesellen, Gehülfen oder Fabrikarbeiter widerrechtlich entlassen oder von der Arbeit zurückweisen; 2) Gesellen, Gehülfen, und Fabrikarbeiter, welche die Arbeit widerrechtlich verlassen oder verweigern. Mit der gleichen Strafe wird bestraft, wer Arbeitgeber und Arbeitnehmer etc. zu den gedachten Handlungen durch Mittel aller Art oder durch Zuwendung oder durch Zusicherung von Vortheilen bestimmt oder zu bestimmen versucht, insofern durch das Strafgesetzbuch nicht eine härtere Strafe eintritt."
- Nach den bisherigen Resultaten der Commissionsberathung über das Civilehegesetz im Herrenhause hält man das Zustandekommen des Gesetzes gesichert, da grundsätzliche Verschiedenheiten zwischen den Beschlüssen beider Häuser nicht zur Geltung kamen und nur einige Aenderungen an den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses den Gegenstand weiterer Verhandlungen bilden werden. Man erwartet daher einen übereinstimmenden Beschluß beider Häuser noch vor Vertagung des Landtags.
- Wer sich ein Andenken an den Erzbischof Ledochowski sichern will, findet dazu jetzt in Berlin eine schöne Gelegenheit. In dem Schaufenster eines dortigen Juweliers zieht ein prachtvoller Ring mit der Bezeichnung "dem Erzbischof Ledochowski abgepfändet!" die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Auf einem prächtigen Amethyst ist ein Kreuz mit dem Erlöser eingeschnitten, während die Goldfassung mit kunstvoller Emaillearbeit bedeckt ist. Dieser Ring, ein sogenannter Bischofsring, wie er von den Bischöfen im Amte getragen wird, zeigt sowohl an der Goldfassung wie an dem harten Edelsteine unverkennbare Spuren langen Gebrauchs. Kaufpreis 1000 Mark. - Die dem Fürstbischof Dr. Förster in Breslau abgepfändeten Wagenpferde wurden bei der Versteigerung von dem Kaufmann Großmann um 901 Thlr. erstanden und - sofort wieder nach dem fürstbischöflichem Stalle zurückgeführt.
- Das frühere Gerücht taucht wieder auf, daß man in Rumänien damit umgehe, den Bruder des Fürsten Carl, den Prinzen von Hohenzollern, feierlich zum Thronfolger zu erheben. Mit dem voraussichtlichen Widerspruche der Pforte hoffe man fertig zu werden und fürchte nur die Einsprache Rußlands, welches dem Plane feindselig entgegentreten würde.
- Die durch das Sinken des Geldwerths herbeigeführte Theurung aller Lebensbedürfnisse drückt nicht nur den gemeinen Mann, den Bürger und Beamten, auch die allerhöchsten Civillisten wollen nicht mehr ausreichen und bedürfen einer Aufbesserung. Die zweite Kammer in Stuttgart hat eine jährliche Zulage von 146,000 Gulden bewilligt.
- Früher umfaßte die höchste Stufe der klassificirten Einkommensteuer in Berlin alle diejenigen, welche ein Einkommen von 240,000 Thlr. und darüber besaßen; nach dem Gesetz vom 25. Mai 1873 sind aber von 240,000 Thlr. ab noch weitere Stufen gebildet, welche von 20,000 Thlr. zu 20,000 Thlr. steigen. Wie die "Nat. Ztg." hört, sind in diese höchsten Stufen in Berlin nur sechs Personen eingeschätzt, je eine in die Stufe von 240,000 bis 260,000 Thlr., von 300,000 bis 320,000 Thlr., von 380,000 bis 400,000 Thlr. und 480,000 bis 500,000, und zwei, wie schon mitgetheilt, in die Stufe von 600,000 bis 620,000 Thlr. Die Zahl derjenigen Personen, welche mehr als 100,000 Thlr. Einkommen bis höchstens 620,000 Thlr. besitzen, wird von derselben Zeitung auf 26 angegeben, eine Zahl, die keineswegs sehr hoch und wohl erheblich zu niedrig gegriffen ist.
- Von den Gründen sagt man der Berliner Börse: Auf Gummi (Rädern) fahren sie, Wechsel reiten sie, Pleite gehen sie.
- Der bekannte Oberst Stoffel hat einen Fürsten Polignac zum Nachfolger in Berlin erhalten Dieser Militärbevollmächtigte ist noch mehr als militärfromm, er gilt als einer der frömmsten Männer Frankreichs. Seine Braut, die Prinzessin von Croy, gehört den Frömmsten der Frommen in Westphalen an und hat schon eine Wallfahrt nach Jerusalem gemacht.
- In München wurde vor ein paar Tagen der Tannhäuser gegeben; ein Gast, Herr Hauser, hatte die Heldenrolle übernommen und erwies sich auch als Held. Er wurde während des Spiels von der Cholera überfallen und sang dennoch seine Rolle zu Ende.
- Grün gefärbt. In England hatte kürzlich ein Arbeiter, der des Abends mit einer Laterne in der Hand allein in einer Lohgerberei beschäftigt war, das Mißgeschick in eine der Lohgruben zu fallen. Das Licht ging aus, Niemand war da, um ihm zu helfen , und es verging geraume Zeit, ehe es ihm glückte, sich herauszuarbeiten. Verletzt hatte er sich nicht, war jedoch über und über mit der scharfen Lohe überzogen, deren Wirkung das Aeußere des Mannes vollständig verwandelte; seine Haut ist dunkelgrün geworden und sieht ganz wie Maroquin=Leder aus. Seine eigene Frau erkannte ihn beim ersten Anblicke nicht. Es soll kein Mittel bekannt sein, den Bedauernswerthen von seinem Grün zu befreien, und so wird er wohl sein Leben lang (!) diese unnatürliche Farbe behalten müssen.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 12 Seite 6]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Fortsetzung.]


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