No. 11
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Februar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1874 Nr. 11 Seite 1]

- Wo die Ultramontanen Einfluß haben, wühlen sie wider das junge deutsche Reich und suchen es mit Himmel und Hölle zu unterwerfen, so in Frankreich, Belgien und Italien und so in Deutschland selbst. Sie arbeiten im Stillen und von langer Hand. Kein Wunder daher, daß schwarze Punkte am Horizont auftauchen. Frankreich knirscht, daß auf Andrängen Bismarcks die angesehenste, aber auch schwärzeste und deutschfeindliche Zeitung auf zwei Monate hat unterdrückt werden müssen; Belgien empfindet die Mahnung Bismarcks, die deutschfeindliche, namentlich pfäffische Presse schärfer zu überwachen, ebenfalls sehr schwer, und das Verhältniß zwischen Deutschland und Italien trübt sich noch mehr. Der italienische General und früherer Ministerpräsident La=Marmora hat in seinem berüchtigten Buch: "Mehr Licht" die gehässigen Anschuldigungen gegen Bismarck geschleudert, Bismarck schwieg, er konnte vertrauen, daß Deutschland nicht glauben werde, daß Bismarck, der vor allem das deutsche Reich geschaffen, deutsche Provinzen an Frankreich habe verhandeln wollen. Da schleuderte der Ultramontane Mallinckrodt von der Rednerbühne des Abgeordnetenhauses gegen ihn die Anklage des Vaterlandsverrathes. Man weiß, wie er geantwortet und wie er La=Marmora als Verläumder und Fälscher gebrandmarkt hat, er scheint aber von der Regierung und dem Parlament Italiens eine Genugthuung erwartet zu haben, die bis jetzt ausgeblieben ist. Man scheint in Italien die Sache todtschweigen zu wollen und das wird in Berlin schwer empfunden. Ein zwar nicht öffiziöses, aber der Regierung nahestehendes Blatt (Spenersche Zeitung) verurtheilt entschieden die Haltung Italiens und schließt: "Wenn Italien uns eine Genugthuung zu bieten, nicht anerkennt, so werden wir mit Bedauern zu der Einsicht kommen, daß wir uns über die Stärke und Echtheit der Sympathien Italiens für Deutschland getäuscht haben.
- Auch eine andere (freilich noch nicht bestätigte) Nachricht aus Wien deutet auf eine Schwenkung Italiens hin. Sie lautet: Die Regierung des Königs Victor Emanuel, durch die freundlichere Stellung Frankreichs großer Sorge enthoben, beschäftigt sich mehr als je damit, der Politik Italiens auf dem Gebiete der kirchlichen Angelegenheiten ihre selbstständigen Bahnen anzuweisen und unter günstigen Bedingungen ihren Frieden mit der römischen Kirche zu schließen.
- Daß der österr. General v. Gablenz seinem Leben durch einen Schuß ins Herz selber ein Ende gemacht hat, ist kein Geheimniß mehr. Am 27. Januar Abends kam er in Zürich an, auf den 28. Morgens 11 Uhr bestellte er zwei Freunde zu sich, eine halbe Stunde vorher erschoß er sich. Die Freunde fanden folgenden Zettel neben ihm: "Ich habe mich gesammelt und zu Gott gebetet. Ich habe stets das Gute gewollt und meinem Nächsten geholfen, wo ich konnte. Meine Stellungen waren mir so angenehm, weil ich in erhöhtem Maße helfen und Gutes thun konnte. Dies ist mir eine große Beruhigung. Doch genug, mein Zustand ist unerträglich hinfort. Monate lang nervöse Aufregung, kein Schlaf, beinahe bis zur Unzurechnungsfähigkeit. Ich leide, ohne es zu zeigen. Doch nun ist das Maß voll." In einem andern Briefe bittet er, "ihn so einfach und schlicht zu begraben, wie den einfachsten Mann dieses Landes." Den Armen des betr. Kirchspiels vermachte er 100 Frks. Gablenz war Protestant und mit der Tochter des bekannten Bankiers Freiherrn v. Eskeles verheirathet. Diese Familienverbindung brachte ihm seit seiner Pensionirung mit der Wiener Finanzwelt in geschäftliche Verbindungen, die zu einer langen Kette von Umfällen und schwer lastenden Verwickelungen führten. Er entzog dem Nächstehenden sein Vertrauen und verzichtete damit auf ehrenvolle Rettung.
- Kaiser Franz Joseph tritt am 11. Febr. seine Reise nach Petersburg an, um den Kaiser Alexander seinen Gegenbesuch zu machen. Minister Graf Andrassy begleitet ihn.
- Obgleich schon im vorigen Jahre die Gage der Unteroffiziere im deutschen Heer vom Feldwebel bis zum Gefreiten bedeutend aufgebessert worden ist, so hat man doch erkannt, daß noch mehr geschehen muß; es soll deshalb dem Reichstage eine neue Vorlage gemacht werden.
- Zu Ulm auf dem Theater explodirten 20 an der Decke hängende Petroleumlampen plötzlich während einer Vorstellung. Das Petroleum fiel links und rechts, unter andern auf Damen. In einem Nu waren deren Kleider in Brand. Schwere Verwundungen waren die Folge davon, sowie der Tod einer Dame, der eine Stunde später erfolgte.
- In Ostpreußen sind 23 Schulkinder in einem See, dessen dünne Eisdecke brach, ertrunken.
- In Ungarn und Siebenbürgen leben noch viele Zigeuner. Im Clausenburger Comitat beläuft sich die Zahl derselben auf 5738 und zwar 4955 in festen Colonien, 374 als Nomaden. Die Mehrzahl derselben, 1877, sind Lutheraner, 1439 gehören der griechisch katholischen, 347 der römisch=katholischen Kirche an.
- In Leoben in Steiermark wurde jüngst eine junge hübsche Bäuerin vom Kreisgericht zum Tode verurtheilt, weil sie geständig war, ihren Gatten, einen hochbetagten Mann, vergiftet zu haben. Die Frau zählte zu den frömmsten Personen des Dorfes, in welchem sie lebte; sie fehlte an keinem Sonntag in der Kirche; war es ihr nur einigermaßen möglich, so besuchte sie dieselbe auch im Laufe der Woche, und die Art, wie sie mit hoch erhobenen oder gerungenen Händen zu beten pflegte, war der Anlaß, daß die Geistlichkeit das "fromme Weib" Anderen wiederholt als nachahmungswerthes Beispiel hinstellte. Zur Beichte ging Maria Mayerl gewöhnlich alle 2 Monate und ihre Zerknirschung nach Ablegung derselben soll sehr erbauend gewesen sein. Dagegen war es im Dorfe eben so bekannt, daß die Eltern der jungen Frau es stets für sehr überflüssig gehalten hatten, sie in die Schule zu schicken, daß daher Maria Mayerl weder lesen, noch schreiben kann. Ihren Mann hatte sie nur geheirathet, um sich der lieblosen Behandlung von Seiten einer griesgrämigen Großmutter zu entziehen; zu spät machte sie die Entdeckung, daß auch ihr eigener Heerd nicht danach angethan war, ihr Leben zu einem rosigen zu gestalten. Sie befand sich in fortwährendem Unfrieden mit ihrem Manne und war, wie sie bei der Verhandlung gestand, überzeugt, daß sie in Folge dessen nicht ins Himmelreich eingehen werde; denn dieses sei Eheleuten, die in Zank und Hader gelebt, verschlossen. Diese Ueberzeugung trieb sie denn auch dazu, ihren Mann zu vergiften, "denn in die Höll' hab' ich ohnedem

[ => Original lesen: 1874 Nr. 11 Seite 2]

müssen, was war's da weiter, wenn ich ihn aus dem Weg räumt' und ich mir so wenigstens das Leben leichter macht'!" Besonders interessant ist es, daß Maria Mayerl ihrem Manne das Gift ins Bierglas goß, als sie auf dem Wege zur Kirche in einem Gasthause kurze Rast machten, daß sie dann vor dem Bilde der Jungfrau Maria inständigst betete, der Arsenik möge doch auch sicher seine Wirkung thun, und daß sie ihren Mann, als er das Gift schon im Leibe hatte, unablässig drängte, er möge doch nicht etwa nach einem Arzte, sondern zur Beichte gehen. Auch jetzt nach ihrer Verurtheilung soll Maria Mayerl stundenlang betend in ihrer Zelle sitzen, und die Sorge, die ihr Herz beschwert, betrifft nicht den Mord selbst, sondern nur den Umstand, daß ihr Mann ohne Absolution ins Jenseits hinübergegangen.
- Ein französischer Offizier P. in Paris, berüchtigt als Raufbold, forderte einen Oesterreicher v. Z. um einer Lumperei willen auf Pistolen und erschoß ihn. Als Prahler erklärte er, er müsse erst zehn Mitglieder der Familie v. Z. erschossen haben, ehe er befriedigt sei. Der Bruder des Erschossenen, österr. Husarenlieutenent, reiste nach Paris, suchte ihn auf und nannte ihn öffentlich einen Prahlhans. Es kam zum Duell auf Säbel und im zweiten Gange führte der Oesterreicher einen so gewaltigen Hieb, daß er seinem Gegner die Parade durchschlug und ihm den Kopf spaltete. Unbehelligt verließ er mit seinen Secundanten Paris.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1874 Nr. 11 Seite 3]

Bekanntmachung.

Die nachstehende, von dem Großherzoglichen Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidations=Wesen unterm 7. d. M. erlassene Verfügung:

In Veranlassung desfallsiger Requisition der Königlichen Intendantur des 9. Armee=Corps zu Altona werden die sämmtlichen Ortsbehörden des hiesigen Landes darauf aufmerksam gemacht, daß sie sich fortan bei Aufstellung der Liquidationen für gelieferte Fourage der neuen Gewichts=Bezeichnung (Centner, Kilogramm und Gramme zu bedienen haben, und die Vergütigungen, sowohl in diesen Liquidationen, als auch in den Nachweisungen über vorschußweise gezahlte Marsch Kompetenzen an einberufene Heerespflichtige in preußischem Gelde anzugeben sind.
Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die Fourage= und Servis=Liquidationen quartaliter und die Marschgeld=Nachweisungen innerhalb 6 Wochen bei Strafe des Verlustes des Vorschusses einzureichen sind.
Strelitz, den 7. Januar 1874.

Der Groherzogliche Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidationswesen.
G. v. Fabrice

wird hierdurch zur Kenntnisnahme und Nachachtung der Betheiligten gebracht.
Schönberg, den 22. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstentum.
Ratzeburg.
F. Graf von Eyben.


Bekanntmachung.

In Gemäßheit der Verordnung vom 6. August 1873, betreffend die Heranziehung der Ersatz=Reservisten erster Classe zum Classifications=Geschäft, - Armee=Verordnungs=Blatt Nr. 21 pro 1873 -wird hiedurch darauf hingewiesen, daß diejenigen

Ersatz=Reservisten I. Classe,

welche auf Grund ihrer häuslichen Verhältnisse für den Fall einer Mobilmachung zurückgestellt zu sein wünschen, sich mit ihren Gesuchen baldigst, jedenfalls noch vor dem Beginn des diesjährigen Kreis=Ersatz=Geschäfts, an ihre resp. Ortsbehörden zu wenden haben und in dem Classificationstermine, welcher demnächst im Anschluß an das Kreis=Ersatz=Geschäft anberaumt werden wird, erscheinen müssen.
Die Ortsvorsteher werden aufgefordert, diese Bekanntmachung möglichst zur Kenntniß der Betheiligten zu bringen und den § 4 der Bestimmungen über Classificirung der Reserve= und Landwehr=Manschaften rücksichtlich ihrer häuslichen und gewerblichen Verhältnisse - Officieller Anzeiger Nr. 19 pro 1868 auch rücksichtlich der Ersatz=Reservisten I. Classe zu befolgen.
Schönberg den 28. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


In der Subhastationssache über die dem Schustermeister Friedrichs allhier zugehörigen Grundstücke sind in dem am 24 d. Mts. abgehaltenen Verkaufstermin Gebote nicht abgegeben.
Der auf Sonnabend, den 14. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, vor uns anstehende Ueberbotstermin wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Zum Aufgebot kommen:

A. das am Markte allhier sub Nr. 30 (früher 28) belegene Wohnhaus mit seinen unzertrennlichen Pertinencien, zu welchen auch ein Erbpachtackerstück von circa 180 [] R. im s. g. hiesigen Osterfelde gehört;
B. das vor dem Sabower (nicht Siemzer) Thor im Camp zwischen dem Schuster Eckmann'schen und dem früher Maurer Oldenburg'schen Stücken belegene Ackerstück von circa 3 1/2 Scheffel Aussaat;
C. das im s. g. Galgenmoor zwischen den Schlächter Ohlsen'schen und früher Schmied Holst'schen Stücken belegene Moor von ca. 3 Scheffel Aussaat
und werden Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen, daß sowohl mit dem Gesamtverkaufe als auch alternative mit dem Einzelverkaufe der Grundstücke ad A, B und C vorgegangen und der demnächstige Zuschlag für das höhere, auf dem einen oder dem andern dieser beiden Wege zu erzielende Totalmeistgebot ertheilt werden soll.
Beim Gesamtverkaufe ist das als Conventialpoen haftende Angeld mit 300 Taler (Mecklenburg), beim Einzelkaufe von je 100 Taler (Mecklenburg) sofort im Termin zu erlegen, in welchem auch die Schuldner sowie dessen interessirenden Gläubigern zwecks endlicher Feststellung der Verkaufsbedingungen das Erscheinen frei gelassen bleibt.
Schönberg, den 29. Januar 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) Arndt.


Die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. des verstorbenen Rademachers Schwarz soll auf zulässig befundenen Antrag der Vormundschaft der minorennen Beneficialerben öffentlich meistbietend verkauft werden.
Es ist dazu von uns im hiesigen Gerichtslocale ein Verkaufstermin auf Donnerstag, den 19. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzt, und werden Kaufliebhaber dazu mit dem Bemerken geladen, daß ein als Conventionalpoen haftendes Angeld von 200 Taler (Mecklenburg) von dem Meistbietenden sofort im Termin zu erlegen ist, im Uebrigen aber in selbigem auch bei annehmlich befundenem Gebote sofort der Zuschlag erfolgt.
Die Besichtigung der Büdnerei, in welcher die Rademacherei mit Erfolg betrieben worden und welche zwei Wohnungen mit angebauetem Stalle und ca. 4 Scheffl. Aussaat Land einer Wiese und Garten enthält, ist nach voraufgegangener Meldung bei den Vormündern, Schmiedemeister Teege und Krämer Hagen in Herrnburg, jederzeit gestattet.
Die Verkaufsbedingungen werden von 8 Tagen vor dem Termine an auf der Gerichts=Registratur zur Einsicht ausliegen.
Schönberg, den 30. Januar 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


Am 4. d. M. entriß uns der Tod unsern einzigen geliebten Sohn Otto nach einem 5tägigen schweren Leiden im Alter von 9 Jahren.
Diese Trauer=Anzeige theilen wir allen Freunden und Bekannten hierdurch mit.
Maler Westphal und Frau.
Die Beerdigung findet am Montag, den 19. d. M., Nachmittag 3 Uhr, statt.


Um die Verhältnisse der Sterbekasse der Schützenzunft mehr zu verbreiten, diene zur Nachricht, daß im verflossenen Jahre für 6 große Leichen à 28 Thlr. und 11 Kinder à resp. 6, 8 und 12 Thlr., in Summa 246 Thlr. gezahlt wurden, wozu der Beitrag eines Mitgliedes fürs Jahr 37 1/2 ßl. betrug.
Die Zahl der Mitglieder ist gegenwärtig 392. Es existirt ein Fond für Epidemien. Die Grundlage ist Gegenseitigkeit; aufgenommen werden Gesunde im Aller von 15 bis 45 Jahren; es ist jedem Einwohner zu rathen, sich dem gemeinnützigen Verein anzuschließen. Die Statuten, die jeder Interessent besitzt, geben über die Aufnahme Aufschluß.
Schönberg, den 4. Februar 1874.
Der Vorstand.


Sonnabend=Verein.
==============
Freitag, den 13. Februar:
Gesellschafts=Abend.
Anfang 7 Uhr.
Der Vorstand.


Dem geehrten Bewohnern Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich meinen Laden jetzt wieder vollständig mit bedeutender Auswahl

Schuhmacherarbeiten

versehen habe und ersuche daher meine Freunde und Gönner, mir das bisher geschenkte Zutrauen auch ferner erhalten zu wollen.
Schönberg, den 2. Febr. 1874.

A. Lenschow, Schuhmachermeister.
Hinterstraße 79.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 11 Seite 4]

Geschäfts-Eröffnung

Mit Gegenwärtigem erlaube mir die ergebene Mittheilung zu machen, dass ich nach Auflösung der Firma Schmidt & Wolters am hiesigen Platze

795. Breitestrasse 795, Lübeck
Düffke's Hotel gegenüber

unter der Firma

Alfred Schmidt

ein vollständiges

Putz- und Weisswaaren-Confections-Geschäft,

verbunden mit

Lger sämmtl. Weisswaaren, Gardinen, Stickereien und Spitzen

eröffnet habe.
Für das der alten Firma geschenkte Vertauen bestens dankend, hoffe dasselbe mir durch streng reelle Bedienung auf's Neue zu erwerben.
Höflichst bittend, mein Unternehmen zu unterstützen, zeichne hochachtungsvoll

Lübeck, den 5. Februar 1874.                               Alfred Schmidt.
H. 0217 b.


Eine Erbpachtstelle,

über 11000 []° groß, guter Roggenboden, Sämmtliche Gebäude neu, wenige Abgaben, Kaufpreis sehr billig, kann bis Ende d. M. nachweisen
Dassow, im Januar 1874.

align="right"H. Wigger. Conditor.


Bis Ende Februar.
Ausverkauf
in der
Manufactur-Waaren-Handlung
von Lud. Wendt, Lübeck.


Sämmtliche Zimmerleute des Fürstenthums werden hiedurch ersucht, sich am Montag, den 9. Februar, Nachmittags auf der Herberge einzufinden.
Schönberg, den 4. Februar 1874.


Gesucht,

zu Ostern ein tüchtiger, solider Knecht, der mit Pferden umzugehen versteht und Feldarbeit kennt.

Pfaffenmühle.     H. Penckow.


Gesucht wird auf dem Hofe zu Schlagsdorf zu Ostern ein ordentliches Mädchen für die Meierei gegen guten Lohn.


Suche zu Ostern bei leichtem Fuhrwerk einen Kutscher.
Schönberg.
Oberförster Danckwarth.


Gehör=Oel

von Apotheker Chop in Hamburg heilt die Taubheit und alle damit verbundene Uebel, à Flacon mit Anweisung 18 Sgr.
Depositaire gesucht.
[H. 0589.


Ueber meine Hauskoppel und meine sog. Moorwiese ist seit längerer Zeit ein Schleichsteig, nach der Lübecker Landstraße führend, von Unbefugten angelegt. Ich verbiete denselben hiermit und werde Alle, die künftig darauf betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Boitin=Resdorf.      Hauswirth Ollrogge.


Alles Reiten und Fahren auf den zu unserer Feldmark gehörenden Fußsteig verbieten wir hiermit und werden Alle, die dennoch auf unserem Eigenthum betroffen werden, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Die Dorfschaft Lübseehagen.
Schulze Callies.

Bekanntmachung.

Das Reiten und alles Viehtreiben in dem Kirchsteig zwischen meiner Wintersaat kann ich nicht länger dulden; diejenigen Leute, die ich dabei treffe, werde ich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Bechelsdorf,       Hauswirth Tews.


Wir machen dem geehrten Publicum von Stadt und Land die ergebene Anzeige, daß wir einen Laden von

fertigen Schuhmacherarbeiten

errichtet haben und versprechen bei soliden Preisen gute und reelle Arbeit. Der Laden befindet sich beim Schuhmachermeister H. Eckmann, Sabowerstraße Nr 43.
Schönberg, den 29. Januar 1874.
Mehrere Schuhmachermeister.


Den geehrten Bewohnen Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das, der Zeit von meinem seligen Vater, geführte

Maler- und Lackier=Geschäft

wieder eröffnet habe und bitte, das demselben geschenkte Vertrauen, auch auf mich zu übertragen.

Conrad Schultze,
Maler u. Lackier.


Am Freitag, den 13. Februar wird bei mir ein
Ball
stattfinden, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner hiedurch freundlichst einlade.
Anfang 6 Uhr.
Selmsdorf.     J. Lenschow.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 22. Januar. Dem Zimmergesell Kohert zu Kl.=Bünsdorf ein Sohn. - 23. Jan. Dem Handelsmann Törper vor Schönberg eine Tochter. - 24. Jan. Dem Maurergesell Maaß zu Gr.=Siemz eine Tochter. - 26. Jan. Dem Arbeitsmann Vagt zu Wahlsdorf ein Sohn.

Gestorben. 22. Jan. Franz Joachim Maaß aus Niendorf, verwittw. Arbm. vor Schönberg, 71 J. 8 M. alt. - 26. Jan. Anna Maria Möller aus Petersberg, Arbm.=Tochter zu Rupensdorf, 18 J. 1 M. alt, - 4. Febr. Otto Friedrich Wilhelm Heinrich Westphal, Malermeisters Sohn hies., 9 J. alt.

Copulirt. 25. Januar. Johann Heinrich Köster aus Bechelsdorf, Arbm. hies., und Anna Maria Sofia Bruhn hies.
Proclamirt. Johann Peter Heinrich Lüth, Schuhmacher hies., und Friederike Sofia Elise Schröder zu Vietgester Hütte. - Hans Friedrich Christian Könke, verwittw. Gastwirth zu Ratzeburg, und Catharina Maria Lühr aus Rupensdorf daselbst.

Sonntag den 8. Februar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 7.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD