No. 10
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Februar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 10 Seite 1]

Bekanntmachung.

Die nachstehende, von dem Großherzoglichen Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidations=Wesen unterm 7. d. M. erlassene Verfügung:

In Veranlassung desfallsiger Requisition der Königlichen Intendantur des 9. Armee=Corps zu Altona werden die sämmtlichen Ortsbehörden des hiesigen Landes darauf aufmerksam gemacht, daß sie sich fortan bei Aufstellung der Liquidationen für gelieferte Fourage der neuen Gewichts=Bezeichnung (Centner, Kilogramm und Gramme zu bedienen haben, und die Vergütigungen, sowohl in diesen Liquidationen, als auch in den Nachweisungen über vorschußweise gezahlte Marsch Kompetenzen an einberufene Heerespflichtige in preußischem Gelde anzugeben sind.
Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die Fourage= und Servis=Liquidationen quartaliter und die Marschgeld=Nachweisungen innerhalb 6 Wochen bei Strafe des Verlustes des Vorschusses einzureichen sind.
Strelitz, den 7. Januar 1874.

Der Groherzogliche Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidationswesen.
G. v. Fabrice

wird hierdurch zur Kenntnisnahme und Nachachtung der Betheiligten gebracht.
Schönberg, den 22. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstentum.
Ratzeburg.
F. Graf von Eyben.


Bekanntmachung.

In Gemäßheit der Verordnung vom 6. August 1873, betreffend die Heranziehung der Ersatz=Reservisten erster Classe zum Classifications=Geschäft, - Armee=Verordnungs=Blatt Nr. 21 pro 1873 -wird hiedurch darauf hingewiesen, daß diejenigen

Ersatz=Reservisten I. Classe,

welche auf Grund ihrer häuslichen Verhältnisse für den Fall einer Mobilmachung zurückgestellt zu sein wünschen, sich mit ihren Gesuchen baldigst, jedenfalls noch vor dem Beginn des diesjährigen Kreis=Ersatz=Geschäfts, an ihre resp. Ortsbehörden zu wenden haben und in dem Classificationstermine, welcher demnächst im Anschluß an das Kreis=Ersatz=Geschäft anberaumt werden wird, erscheinen müssen.
Die Ortsvorsteher werden aufgefordert, diese Bekanntmachung möglichst zur Kenntniß der Betheiligten zu bringen und den § 4 der Bestimmungen über Classificirung der Reserve= und Landwehr=Manschaften rücksichtlich ihrer häuslichen und gewerblichen Verhältnisse - Officieller Anzeiger Nr. 19 pro 1868 auch rücksichtlich der Ersatz=Reservisten I. Classe zu befolgen.
Schönberg den 28. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Auf dem Pachthofe zu G. Molzahn soll der Neubau eines Meiereigebäudes ausgeführt und im Wege der Minuslicitation in Entreprise gegeben werden.
Riß und Anschlag, sowie die näheren Bedingungen können in der Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 18. Februar d. J. hierher einzureichen.
Schönberg, den 25. Januar 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Es soll der Bau eines massiven Schweinestalles auf der Meierei Westerbäk ausgeführt und die Arbeiten im Wege der Submission, d. h. dem Mindestfordernden, übertragen werden.
Der Riß, der Bauanschlag sowie die Bedingungen können in der Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 15. Februar d. J. hierher einzureichen.
Schönberg, den 23. Januar 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt,
F. Graf Eyben.


In der Subhastationssache über die dem Schustermeister Friedrichs allhier zugehörigen Grundstücke sind in dem am 24 d. Mts. abgehaltenen Verkaufstermin Gebote nicht abgegeben.
Der auf Sonnabend, den 14. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, vor uns anstehende Ueberbotstermin wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Zum Aufgebot kommen:

A. das am Markte allhier sub Nr. 30 (früher 28) belegene Wohnhaus mit seinen unzertrennlichen Pertinencien, zu welchen auch ein Erbpachtackerstück von circa 180 [] R. im s. g. hiesigen Osterfelde gehört;
B. das vor dem Sabower (nicht Siemzer) Thor im Camp zwischen dem Schuster Eckmann'schen und dem früher Maurer Oldenburg'schen Stücken belegene Ackerstück von circa 3 1/2 Scheffel Aussaat;
C. das im s. g. Galgenmoor zwischen den Schlächter Ohlsen'schen und früher Schmied Holst'schen Stücken belegene Moor von ca. 3 Scheffel Aussaat
und werden Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen, daß sowohl mit dem Gesamtverkaufe als auch alternative mit dem Einzelverkaufe der Grundstücke ad A, B und C vorgegangen und der demnächstige Zuschlag für das höhere, auf dem einen oder dem andern dieser beiden Wege zu erzielende Totalmeistgebot ertheilt werden soll.
Beim Gesamtverkaufe ist das als Conventialpoen haftende Angeld mit 300 Taler (Mecklenburg), beim Einzelkaufe von je 100 Taler (Mecklenburg) sofort im Termin zu erlegen, in welchem auch die Schuldner sowie dessen interessirenden Gläubigern zwecks endlicher Feststellung der Verkaufsbedingungen das Erscheinen frei gelassen bleibt.
Schönberg, den 29. Januar 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) Arndt.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 10 Seite 2]

Die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. des verstorbenen Rademachers Schwarz soll auf zulässig befundenen Antrag der Vormundschaft der minorennen Beneficialerben öffentlich meistbietend verkauft werden.
Es ist dazu von uns im hiesigen Gerichtslocale ein Verkaufstermin auf Donnerstag, den 19. Februar d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzt, und werden Kaufliebhaber dazu mit dem Bemerken geladen, daß ein als Conventionalpoen haftendes Angeld von 200 Taler (Mecklenburg) von dem Meistbietenden sofort im Termin zu erlegen ist, im Uebrigen aber in selbigem auch bei annehmlich befundenem Gebote sofort der Zuschlag erfolgt.
Die Besichtigung der Büdnerei, in welcher die Rademacherei mit Erfolg betrieben worden und welche zwei Wohnungen mit angebauetem Stalle und ca. 4 Scheffl. Aussaat Land einer Wiese und Garten enthält, ist nach voraufgegangener Meldung bei den Vormündern, Schmiedemeister Teege und Krämer Hagen in Herrnburg, jederzeit gestattet.
Die Verkaufsbedingungen werden von 8 Tagen vor dem Termine an auf der Gerichts=Registratur zur Einsicht ausliegen.
Schönberg, den 30. Januar 1874.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Grundstücke des Schustermeisters Friedrichs zu Schönberg giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 24. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle Diejenigen, welche sich so wenig in dem Termin am 24. d. Mts. als bis jetzt gemeldet haben, nunmehr mit ihren etwaigen dinglichen Ansprüchen an die Schustermeister Friedrichs'schen Grundstücke, wie hiermit geschieht für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 26. Januar 1874.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)      Arndt.


Zwangsverkauf
einer in Mustin belegenen Anbauerstelle c. p.
und
Pfand=Gläubiger=Ankauf.

Zufolge Verfügung des unterzeichneten Amtsgerichts vom 20. d. M. soll die zu Mustin belegene Anbauerstelle des Anbauers Heinrich Schaper daselbst ausgeklagter Schulden wegen, im Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
In Ausführung dessen wird zum Verkauf der Anbauerstelle nebst Zubehör erster Termin auf den 3. März d. Js., Vormittags 11 Uhr, zweiter Termin auf den 31. März d. J., Vormittags 11 Uhr, dritter und letzter Termin auf den 28. April d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumt.
Dingliche Ansprüche und Forderungen an das zu verkaufende Gewese sind im zweiten Verkaufstermine mithin am 31. März d. J., Vormittags 11 Uhr, zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben anzumelden und zu bescheinigen, wobei Auswärtige für Bestellung eines Bevollmächtigten Sorge zu tragen haben.
Ratzeburg, den 20. Januar 1874.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
H 0196 b.]             Bodmer.


Holz=Auction.
Am Dienstag, den 10. Februar, Vormittags präcise 10 Uhr, auf der Schiffswerfte des Herrn T. H. Evers am neuen Hafen, über:

42 Zwölfter, 1 Stück 1, 1 1/4, 1 1/2 und 3 Zoll dicke und 5 bis 11 Zoll breite ebenkantige föhrene schwedische Bretter und Planken.
Verzeichnisse sind von Dienstag, den 3. Februar an, beim Unterzeichneten, obere Hüxstraße 325, zu erhalten.
G. Olrogge, beeid. Auctionator.
Lübeck, 31. Jan. 1874


Vom 1. Februar c. ab werden auf der Beschälstation Schönberg die Großherzoglichen Landbeschäler

1) Y. Lucullus,
2) Y. Mambrino,
3) Norfolk,
4) Neger
zur Benutzung des pferdezüchtenden Publicums aufgestellt sein.
Neustrelitz, den 27. Januar 1874.

Großherzogliches Marstall=Amt.
D. von Bülow.


Die hiesige Stadtcasse nimmt an jedem Cassentage Geldanleihen zum Betrage von mindestens 500 Taler (Mecklenburg) auf 1/2jährige Kündigung zu 3 1/2 Procent Zinsen entgegen.
Rehna, den 22. Januar 1874.

Bürgermeister und Rath.
H. Lange.


Zu Ostern d. J. werden wiederum neue Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar hieselbst aufgenommen werden. Die Aufnahmeprüfung wird am Mittwoch den 25. Februar von Morgens 8 Uhr an, die durch Regierungsverfügung vom 17. Februar 1872 (Off. Anz. Nr. 8 dess. J.) vorgeschriebene ärztliche Untersuchung wird Tags zuvor stattfinden, und haben die Aspiranten sich dieserhalb bis zum 24. Februar Mittags im Seminar vorzustellen. Bei der Aufnahme werden diejenigen jungen Leute, welche das 17. Lebensjahr zurückgelegt haben oder im laufenden Kalenderjahre noch zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 17. Februar einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selbst geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangszeugniß von der zuletzt besuchten Schule bei beizufügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen:
ein Taufschein, ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung und eine vom Vater oder Vormunde vollzogne, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Eintrittsgeldes von Mark 16,50 und des Pensionsgeldes von jährl. Mark 75 auf 3 Jahre.
Noch wird bemerkt, daß in Folge Landesherrl. Bestimmung die Aufzunehmenden von ihrem Eintritt in die Anstalt sich durch Beibringung eines von ihnen selbst, wie von den Vätern rsp. Vormündern unterschriebenen, von der Ortsobrigkeiten zu beglaubigenden Reverses zum Landesherrlichen Dienst auf zehn Jahre zu verpflichten haben.
Mirow, den Januar 1874.

Beckström,        
Seminardirektor.     


Zwecks Rechnungsablage werden diejenigen Mitglieder der Feuerassecuranz, welche ihre Beiträge noch nicht bezahlt haben, aufgefordert, solche binnen 14 Tagen an den Unterzeichneten zu berichtigen, widrigenfalls das Restantenverzeichniß zur executivischen Beitreibung der Beträge an die Behörde übergeben werden muß.
Schönberg, den 15. Januar 1874.

F. Stüve,          
Rechnungsführer.     


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung

Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.

Lübecker Bank.     


[ => Original lesen: 1874 Nr. 10 Seite 3]

Kampfgenossen-Verein 1870/71
Sonntag, den 25. Januar d. J., Nachmittags 3 Uhr,
3. ordentliche Versammlung - im Vereinslocale.
Der Vorstand.


Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha.

Versicherungsbestand am 1. Dec. 1873 83,663,000 Thlr.
Effektiver Capitalfonds am 1. Dec. 1873 20,410,000 Thlr.
Versicherungen werden vermittelt durch

Schönberg.       Wilh. Schreep.


Sonnabend=Verein.
==============
Freitag, den 13. Februar:
Gesellschafts=Abend.
Anfang 7 Uhr.
Der Vorstand.


Dem geehrten Bewohnern Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich meinen Laden jetzt wieder vollständig mit bedeutender Auswahl

Schuhmacherarbeiten

versehen habe und ersuche daher meine Freunde und Gönner, mir das bisher geschenkte Zutrauen auch ferner erhalten zu wollen.
Schönberg, den 2. Febr. 1874.

A. Lenschow, Schuhmachermeister.
Hinterstraße 79.


Unentgeldl. Kur der Trunksucht.

Allen Kranken und Hülfesuchenden sei das unfehlbare Mittel zu dieser Kur dringenst empfohlen, welches sich Schon in unzähligem Fällen aufs glänzenste bewährt hat, und täglich eingehende Dankschreiben die Widerkehr häuslichen Glückes bezeugen. Die Kur kann mit, auch ohne Wissen des Kranken vollzogen werden, hierauf Reflektirende wollen vertrauensvoll ihre Adressen an F. Vollmann, Droguist in Guben, einsenden.


Mecklenb. Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin

schließt Lebens=Versicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlagen, Dahrlehns und alle sonstigen Geld=Incasso, Bank= und Commissionsgeschäfte durch Vermittelung der unterzeichneten Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospecte für Lebens=Versicherungen, für Leibrenten=Versicherungen und für Spar=Bank sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Agentur Rehna.
A. Wengler.


Eine Erbpachtstelle,

über 11000 []° groß, guter Roggenboden, Sämmtliche Gebäude neu, wenige Abgaben, Kaufpreis sehr billig, kann bis Ende d. M. nachweisen
Dassow, im Januar 1874.

H. Wigger.        
Conditor.          


Bis Ende Februar.
Ausverkauf
in der
Manufactur-Waaren-Handlung
von Lud. Wendt, Lübeck.


Karte
vom
Herzogthum Lauenburg
unter Zugrundelegung der Kopenhagener Generalstabskarte,
entworfen von
H. J. Wollheim.
Maaßstab 1 : 83,333.
Preise:

schwarz 1 Taler (Mecklenburg) 10 Sgr.; colorirt 1Taler (Mecklenburg) 20 Sgr.; -aufgezogen auf Leinwand zum Zusammenlegen: schwarz 2 Taler (Mecklenburg); colorirt 2 Taler (Mecklenburg) 10 Sgr.; - als Wandkarte an Rollen aufgezogen und lackirt, colorirt 3Taler (Mecklenburg).
Ratzeburg.

Linsen'sche Buchhandlung.
(F. Grautoff.)


Ueber 50 Jahre erfreut sich das Dr. med. Doeck'sche Mittel gegen Magenkrampf und Verdauungsschwäche des besten Rufes und wird allen derartig Leidenden auf's Wärmste empfohlen. Zeichen des Magenkrampfs etc.: Unbehagliches Gefühl, Vollsein nach Speisen und Getränken, belegte Zunge, Blähungen, saures Aufstoßen, Kopfweh, unregelmäßiger Stuhlgang etc., später schmerzhaft nagendes Gefühl, Druck in der Herzgrube, kurzes Athmen, Erstickungs=Anfälle, reizbare Gemüthsstimmung.

Ganze Curen (6 Wochen) à 6 Taler (Mecklenburg),
halbe Curen (3 Wochen) à 3 Taler (Mecklenburg)
sowie Prospect gratis und franco, allein zu beziehen durch den Apotheker Doecks in Harpstedt bei Bremen.      [H. 60.


Dr. Pattison's
Gichtwatte

lindert sofort und heilt schnell Gicht und Reumatismen aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Pakten zu 12 Schilling (Mecklenburg) und halben zu 7 Schilling (Mecklenburg) bei

Wilh. Heincke in Schönberg.


Auf Frco.- Verlangen versendet Richter's Verlags-Anstalt in Luxemburg und Leipzig unentgeltlich einen 48 Seiten starken Auszug aus dem berühmten, illustrirten Buche Dr. Airy's Naturheilmethode
Tausende, welche jahrelang schrecklich an Krebsschäden Abzehrung, Drüsen, Flechten, Hämorrhoiden, Bleichsucht, Nervenschwäche, Gicht, Epilepsie etc. gelitten, wurden schnell und dauernd durch diesen treuen Ratgeber von ihren Leiden befreit, selbst in Fällen, wo alle ärztliche Hilfe vegebens. In dieser Aufl. befindet sich eine Abhandl. über radicale Heilung der Lungenschwindsucht. Gratis.

Dr. Airy's Naturheilmethode


Wir machen dem geehrten Publicum von Stadt und Land die ergebene Anzeige, daß wir einen Laden von

fertigen Schuhmacherarbeiten

errichtet haben und versprechen bei soliden Preisen gute und reelle Arbeit. Der Laden befindet sich beim Schuhmachermeister H. Eckmann, Sabowerstraße Nr 43.
Schönberg, den 29. Januar 1874.
Mehrere Schuhmachermeister.


Den geehrten Bewohnen Schönberg's und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das, der Zeit von meinem seligen Vater, geführte

Maler- und Lackier=Geschäft

wieder eröffnet habe und bitte, das demselben geschenkte Vertrauen, auch auf mich zu übertragen.

Conrad Schultze,
Maler u. Lackier.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 10 Seite 4]

Guano der Peruanischen Regierung.

Wir zeigen hiermit an, dass nach Verfügung der Peruanischen Regierung die Preise für den direct importirten Peru-Guano ab Lager hier gegenwärtig unverändert die folgenden sind:

Rm. Mark (Lübeck) 264 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 289 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Die Preise für den aufgeschlossenen Peru-Guano in sofort verwendbarer Pulverform, unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
8 -9 % gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff und
9 - 10 % leicht löslicher Phosphorsäure,
haben wir dagegen ermässigt, ab Lager hier, auf:
Rm. Mark (Lübeck) 285 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 300 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gerne Auskunft.
Hamburg, im Januar 1874.

Ohlendorff & Co.,
Alleinige Importeure des Peru-Guano und ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano für Deutschland, Holland, Oesterreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.


Ich hatte einen schrecklichen Husten,

an dem ich bereits ersticken sollte, da ich nicht die Probe von Schleim losbekam und ich habe daher den Fenchelhonig von L. W. Egers in Breslau (Messergasse 17, zum Bienenstock) nicht blos erwärt, sondern zum Theil sogar heiß gebraucht und davon ein Riesenwirkung erlangt.

Bittner, Schullehrer in Löwenstein.     


Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist keine irgend einer Arzneiform gleich zu achtende Zubereitung zu Heilzwecken, auch kein Geheimmittel, aber für Groß und Klein das beste, wohlschmeckendste, diätische Genußmittel von allen, die es für die Athmungswerkzeuge giebt. Man hüte sich vor den vielen Nachpfuschungen unter gleichem und ähnlichem Namen. Der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist einzig und allein zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Montag, den 19. Januar und folgende Tage:
Diesjähr. Ausverkauf!
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.


Bekanntmachung.
Das Reiten und alles Viehtreiben in dem Kirchsteig zwischen meiner Wintersaat kann ich nicht länger dulden; diejenigen Leute, die ich dabei treffe, werde ich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Bechelsdorf,      Hauswirth Tews.


Die Dom=Apotheke in Ratzeburg von Th. Herold empfiehlt ächt Engl. Kropfpulver von anerkannt vorzüglicher Wirkung.
Niederlage: beim Herrn Kaufmann J. D. Ludwig Petersen in Schönberg.


An die Wähler!

Nachdem Ihr Eurer Pflicht gegen das Vaterland genügt, tritt eine andere nicht minder große an Euch heran, nämlich die Pflicht Eure Lage, Eure Finanzen zu verbessern. - Jeder Vernünftige weiß, daß dies niemals ohne Aufbietung von Mitteln geschehen kann; es wird daher für Alle erfreulich sein, wenn ich ihnen den Weg öffne, auf welchem sie ohne Unterschied der Partheistellung das Ziel für ein geringes Geldopfer erlangen.
Ebenso wie es viele Wege giebt, die nach Rom führen. So giebt es auch verschiedene Gelegenheiten sein Glück zu machen jedoch keine, welche durch die Staats=Garantie jedem die Gewißheit giebt, daß Gewonnene auch zu erhalten, wie die, auf welche ich hiermit die Aufmerksamkeit der Leser hinwenden möchte.
Von unserer Finanz=Deputation ausgegebene Original=Antheil=Loose, welche durch meine auf der Rückseite ausgefertigte Indossirung den Inhabern die Betheiligung an allen Gewinn=Ziehungen bis zum 19. Mai 1874 garantiren und mit welchem Treffer von ev. 120,000 Thaler, oder 80,000 Thaler, 40,000 Thaler, 30,000 Thaler, 20,000 Thaler, 16,000 Thaler, 12,000 Thaler, 10,000 Thaler, 8000 Thaler, 6000 Thaler, 4800 Thaler, 4000 Thaler, 3200 Thaler, 2400 Thaler, 2000 Thaler, 1600 Thaler, 1200 Thaler, 500 Thaler etc. etc. gewonnen werden können, sind von mir, dem concessionirten Einnehmer, für nur "Fünf Thaler" (5 Taler (Mecklenburg)) gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages zu erhalten.
Durch die Uebernahme einer bedeutenden Anzahl Original=Loose bin ich in den Stand gesetzt, allen Anforderungen zu entsprechen und auch später einlaufenden Bestellungen zu effectuiren; doch liegt es im Interesse eines Jeden, die zu wünschenden Antheil=Loose recht bald zu bestellen, da alle drei Wochen eine Gewinn=Ziehung stattfindet, welche für die säumigen Committenten verloren gehen würde.

Isaac Weinberg   
in Hamburg,      
Hohe Bleichen 41.  


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 10 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 10 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 3. Februar 1874.


Glück und Zufriedenheit ist in mehr wie Tausend, durch Krankheiten stark heimgesuchte Familien dadurch wieder eingekehrt, daß sie die ihnen in dem berühmten illustrieren ca. 266 Seiten starken Buche: "Dr. Airy's Naturheilmethode" gegebenen Rathschläge befolgt und die Krankheiten beseitigt haben. Gewiß die beste Empfehlung dieses nur 10 Sgr. kostenden Werkes, welches durch jede Buchhandlung, am Schnellsten aber direct von Richters Verlags=Anstalt in Luxemburg und Leipzig zu beziehen ist.- Man verwechsele diese allein berechtigte Original=Ausgabe nicht mit nachgepfuschten ähnlichen Machwerken.


Am Freitag, den 13. Februar wird bei mir ein
Ball
stattfinden, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner hiedurch freundlichst einlade.
Anfang 6 Uhr.
Selmsdorf.     J. Lenschow.


Pianino's.
Gänzlicher Ausverkauf.
Wegen Aufgabe des Geschäfts

Sollen sämmtliche Piano's und Pianino's zu Fabrikpreisen und darunter verkauft werden. Gebrauchte Pianino's zu bedeutend billigen Preisen. 3 Tafelform à 12 Taler (Mecklenburg), 1 gut erhaltenes Tafelform 80 Taler (Mecklenburg).
[H. 057b.

Lübeck, Schlüsselbuden 187.        J. A. Penzel.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen18 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


- Fürst Bismarck hat der Regierung von Belgien eine mündliche Verwarnung zu besserem freundnachbarlichem Benehmen gegen Deutschland zukommen lassen. Darob großer Aufsehen. Die Belgier können aber selbst nicht läugnen, daß ihre Bischöfe und Zeitungen (die meist von Franzosen geleitet werden) eine sehr feindliche Sprache gegen Deutschland geführt haben.
- Freiherr von Gablenz, der populärste General Oesterreichs, hat in Zürich, wo er bei seinem erkrankten Bruder als Gast weilte, seinem Leben durch einen Pistolenschuß ein Ende gemacht. Er soll ein Opfer des Börsenspiels sein. Gablenz wurde in Jena 1814 geboren und trat 1833 in das Heer Oesterreichs, kämpfte tapfer in Italien, kommandirte die Oesterreicher 1864 im Winterfeldzuge gegen Dänemark und war 1866 der einzige General, der über die Preußen bei Trautenau einen Erfolg davon trug. Seit 1871 war er pensionirt.
- In München hat sich die schwarze Frau sehen lassen und die Uhr der Theatiner=Kirche ist plötzlich stehen geblieben. Das sind zwei böse Zeichen, wie die Tiefsinnigen und die Klatschmäuler versichern. Die schwarze Frau ist eine berechtigte Münchener Eigenthümlichkeit, wie die weiße Frau eine Berliner. Vorige Woche ist sie dem Kammerkätzlein der Oberhofmeisterin der Königin=Mutter auf dem Gange von der alten Hofcapelle zum weißen Saale begegnet und es ist dieselbe schwarze Frau, die bei dem Tode der Königin Therese eine Rolle gespielt hat. Königin Therese wohnte damals, im Sommer 1854, im Schlosse in Aschaffenburg und saß eines Abends mit ihrem Gemahle, dem König Ludwig, und ihrem Schwiegersohne, dem Darmstädter Großherzog, beim Thee. Da trat die schwarzgekleidete, dicht verschleierte Dame in das Gemach und stellte sich hinter den Stuhl der Königin. Als der Großherzog die Erscheinung gewahrte und sich vom Stuhl erhob, verließ die schwarze Dame das Zimmer; der Großherzog folgte ihr ins Vorzimmer, um sie zur Rede zu stellen, traf aber Niemand als den diensttuenden Hoffourier, der keine Dame gesehen haben wollte. Verstört kehrte er zurück und gestand den Majestäten, was er gesehen hatte. Das geht mich an! rief die Königin. König und Königin reisten sogleich nach München zurück und Königin Therese wurde bald das Opfer der Cholera (?), sie allein im ganzen Schlosse. Diese schwarze Frau hat sich nun wieder sehen lassen, und dazu das Stillestehen der Uhr der Theatiner=Kirche, derselben Kirche, in welcher die Fürstengruft ist: - denn auch mit dieser Uhr hat's eine besondere Bewandtniß. Sie ist früher stehen geblieben in derselben Stunde, da den König Max I. in Nymphenburg der Schlag traf. Das is's was sich München erzählt. Die Münchener würden aber besser thun, den schwarzen Männern aufzupassen als den schwarzen Frauen.
- Der wegen der spanischen Affaire gemaßregelte Capitän zur See Werner wird wahrscheinlich nächstens zum Contre=Admiral befördert werden.
- Der Kaiser hat entschieden, daß das Schloß in Hannover für das Polytechnicum eingerichtet wird; der Umbau kostet 350,000 Thlr.
- Die Mitgift der russ. Großfürstin Marie (Prinzeß Alfred) beträgt 4 Mill. baare Thaler.
- Die Universität München hat ihr bemoostes Haupt an der Cholera verloren. Das war der Student Franz Xaver Albrecht, der seit 1847 sich in München Studirens halber aufgehalten und im vorigen Jahre sein silbernes Studentenjubiläum gefeiert hat. Er war seines Zeichens Mediziner und bekannt unter dem Spitznamen Bürger Iglauer.
- Der Tabaksbauer in Weisweil war ein gescheidter Mann; damit sein Tabak anziehe und in's Gewicht falle, brachte er ihn in den Kuhstall. Der Tabak zog wirklich an, aber die Kühe, sie fraßen ihn Nachts mit Stumpf und Stiel auf und lagen Morgens todt im Stall. Die dummen Thiere konnten den Tabak nicht vertragen.
- In München machte die Tochter eines Generals Einkäufe in einem Laden und hatte denselben kaum verlassen, als man einen werthvollen Gegenstand vermißte. Ein zufällig anwesender Offizier versicherte auf Ehrenwort, die junge Dame habe das Vermißte eingesteckt, er habe es gesehen. So war es auch und so kam es, daß die Dame in derselben Woche ihre Ehre, ihren Bräutigam und den Verstand verlor. Sie war nach einigen Tagen im Irrenhaus.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 10 Seite 6]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Fortsetzung.]


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