No. 8
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Januar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 8 Seite 1]

- In Berlin erzählt man sich mit bedeutsamem Zunicken, daß der Kronprinz mit dem Fürsten Bismarck eine Friedenspfeife geraucht habe. Einige Tage vor seiner Abreise nach Petersburg habe der Kronprinz Nachts 11 Uhr dem Fürsten sagen lassen, er wolle morgen (am 15. Jan ) Mittags bei ihm essen, wenn es ihm nicht unangenehm sei. Dem Fürsten sei das trotz der späten Stunde gar nicht unangenehm gewesen und andern Tages habe der Kronprinz nicht nur was zu essen, sondern auch sämmtliche Minister und ein paar andere Personen von Auszeichnung gefunden und die Fürstin habe dem seltenen Gaste die Honneurs gemacht. Die Friedenspfeife ist übrigens wörtlich zu nehmen, Nach Tisch rauchte der Kronprinz statt der Cigarre aus der Tabakspfeife, die Bismarck präsentirte - einem langen Weichselrohr mit rohem Meerschaumkopf und gefüllt mit türkischem Tabak. Das sind die Lieblingspfeifen Bismarcks und für Liebhaber können wir hinzusetzen, wer sie raucht wie Bismarck, kann's auch leicht dahin bringen, daß er sich räuspert und spuckt wie Bismarck.
- Der Dichter Hoffmann von Fallersleben ist in Corvey gestorben.
- Der Tod war den berühmten siamesischen Zwillingen ein gnädiger Operateur. Er hat die Zusammengewachsenen Brüder in New=York an einem Tage abgerufen, den einen nur zwei Stunden später als den andern.
- Den Krach, den es in dem Arbeitszimmer des Bankiers Merton in London gethan hat, spürt man in London, Paris und Wien. Es war ein Pistolenkrach, durch den sich der noch junge Bankier in jene Welt befördert hat. Er war von Wien gekommen, wo er ein Bankierhaus gegründet hatte, ebenso wie in Paris, um Hülfe bei seiner Familie zu suchen. Merton, ein geborner Engländer und verschwägert mit dem berühmten Bankierhaus Königswarter, das ihm eine Tochter mit 8 Mill. Mitgift gegeben hatte, war ein großartiger Wagehals an der Börse und wurde zur Zeit seines höchsten Glanzes auf 30 Mill. fl. geschätzt.
- "Waldfried, eine vaterländische Familiengeschichte", heißt der neueste Roman von Berthold Auerbach. Herr Cotta hat für die deutschen Familienbibliotheken viele tausend Exemplare drucken lassen.
- Die Bewaffnung des pr. Gardecorps mit Mausergewehren ist beschlossene Sache. Die Schießübungen ergeben eine nahezu 2000 Schritt erreichende Tragweite.
- In Frankreich geht Heinrich V. (Graf Chambord) wieder um. Sein Geist kann es aus bekannten Gründen nicht sein und doch stört er durch das bloße Gerücht die Geschäfte.
- Die Tagesfrage in England ist eine für Deutschland sehr interessante und ehrenvolle, Frau Times, das Zeitungsorakel Englands, verhandelt sie täglich in Aufsätzen und Eingesandts in ihren Riesenspalten. Und diese Tagesfrage lautet? - "Wie kommt's, daß die Deutschen so tüchtige Geschäftsleute sind? wie kommt's, daß die Deutschen in allen Ecken der Welt, in England, Amerika, Indien, China, Japan u. s. w. die tüchtigsten Geschäftsleute und die gefährlichsten und oft siegreichen Concurrenten Englands sind ?" Jedes der zahlreichen Eingesandts sucht das Geheimniß dieser deutschen Geschäftstüchtigkeit zu enträthseln und findet es theils in der Vortrefflichkeit der deutschen Realschulen oder Handelsschulen, theils in der großen Sparsamkeit der deutschen Handelsherren, theils und

[Fehlstellen in der Originalseite]

keiten. Alle aber stimmen überein, daß der Schulunterricht in Deutschland besser sei als in England.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 8 Seite 2]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Fortsetzung.]


Bekanntmachung.

Die nachstehende, von dem Großherzoglichen Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidations=Wesen unterm 7. d. M. erlassene Verfügung:

In Veranlassung desfallsiger Requisition der Königlichen Intendantur des 9. Armee=Corps zu Altona werden die sämmtlichen Ortsbehörden des hiesigen Landes darauf aufmerksam gemacht, daß sie sich fortan bei Aufstellung der Liquidationen für gelieferte Fourage der neuen Gewichts=Bezeichnung (Centner, Kilogramm und Gramme zu bedienen haben, und die Vergütigungen, sowohl in diesen Liquidationen, als auch in den Nachweisungen über vorschußweise gezahlte Marsch Kompetenzen an einberufene Heerespflichtige in preußischem Gelde anzugeben sind.
Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die Fourage= und Servis=Liquidationen quartaliter und die Marschgeld=Nachweisungen innerhalb 6 Wochen bei Strafe des Verlustes des Vorschusses einzureichen sind.
Strelitz, den 7. Januar 1874.

Der Groherzogliche Commissarius für das Marsch=Einquartierungs= und Liquidationswesen.
G. v. Fabrice

wird hierdurch zur Kenntnisnahme und Nachachtung der Betheiligten gebracht.
Schönberg, den 22. Januar 1874.

Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstentum.
Ratzeburg.
F. Graf von Eyben.


Hiedurch wird zur allgemein Kenntniß gebracht

1) daß, nachdem der Schulze Ollmann zu Schlag=Resdorf auf seinen Antrag aus dem Districts=Vorstande des Aushebungsbezirks Vogtei Schlagsdorf für Gestellung der Mobilmachungspferde entlassen, der Schulze Oldenburg in Schlagbrügge wiederum zum Mitgliede des gedachten Districts=Vorstandes ernannt worden ist;
2) daß an Stelle des verstorbnen Schulzen Oldörp zu Boitin=Resdorf der Schulze Ollrogge zu Niendorf wiederum zum Mitgliede des Districts=Vorstandes für den Aushebungsbezirk Vogtei Rupensdorf bestellt worden ist.
Schönberg, den 16. Januar 1874.

Der Bezirks=Commissarius.
F. Graf Eyben.


Auf dem Pachthofe zu Gr. Molzahn soll der Neubau eines Meiereigebäudes ausgeführt und im Wege der Minuslicitation in Entreprise gegeben werden.
Riß und Anschlag, sowie die näheren Bedingungen können in der Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 18. Februar d. J. hierher einzureichen.
Schönberg, den 25. Januar 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Es soll der Bau eines massiven Schweinestalles auf der Meierei Westerbäk ausgeführt und die Arbeiten im Wege der Submission, d. h. dem Mindestfordernden, übertragen werden.
Der Riß, der Bauanschlag sowie die Bedingungen können in der Registratur eingesehen werden, und sind die schriftlichen Offerten bis zum 15. Februar d. J. hierher einzureichen.
Schönberg, den 23. Januar 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt,
F. Graf Eyben.


Am Montag, den 2. Februar d. J. Morgens 9 Uhr sollen im Hause Nr. 89 der Siemzerstraße

1 Sopha, Tische, Stühle, Koffer, 1 Kleiderschrank, Spiegel, Wanduhr, Haus= und Küchengeräthe und was sich sonst noch vorfindet
in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kaufliebhaber ergebenst einladet

Wm. Abels.     

Schönberg, den 26. Januar 1874.


Die hiesige Stadtcasse nimmt an jedem Cassentage Geldanleihen zum Betrage von mindestens 500 Taler (Mecklenburg) auf 1/2jährige Kündigung zu 3 1/2 Procent Zinsen entgegen.
Rehna, den 22. Januar 1874.

Bürgermeister und Rath.
H. Lange.


Zu Ostern d. J. werden wiederum neue Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer=Seminar hieselbst aufgenommen werden. Die Aufnahmeprüfung wird am Mittwoch den 25. Februar von Morgens 8 Uhr an, die durch Regierungsverfügung vom 17. Februar 1872 (Off. Anz. Nr. 8 dess. J.) vorgeschriebene ärztliche Untersuchung wird Tags zuvor stattfinden, und haben die Aspiranten sich dieserhalb bis zum 24. Februar Mittags im Seminar vorzustellen. Bei der Aufnahme werden diejenigen jungen Leute, welche das 17. Lebensjahr zurückgelegt haben oder im laufenden Kalenderjahre noch zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 17. Februar einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar=Aspiranten selbst geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet

[ => Original lesen: 1874 Nr. 8 Seite 3]

wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangszeugniß von der zuletzt besuchten Schule bei beizufügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen:
ein Taufschein, ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung und eine vom Vater oder Vormunde vollzogne, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Eintrittsgeldes von Mark 16,50 und des Pensionsgeldes von jährl. Mark 75 auf 3 Jahre.
Noch wird bemerkt, daß in Folge Landesherrl. Bestimmung die Aufzunehmenden von ihrem Eintritt in die Anstalt sich durch Beibringung eines von ihnen selbst, wie von den Vätern rsp. Vormündern unterschriebenen, von der Ortsobrigkeiten zu beglaubigenden Reverses zum Landesherrlichen Dienst auf zehn Jahre zu verpflichten haben.
Mirow, den Januar 1874.

Beckström.     
Seminardirektor.


Ammen, Köchinnen, Stubenmädchen, Mädchen zum Alleindienen und namentlich solche welche melken können, hat hier und nach auswärts sofort und später gegen hohen Lohn zu placiren das Nachweis.=Bureau von Frau Stuht, Lübeck, Hundestr. 126. [H.0136 b.


Sämmtliche Maurer hiesigen Gewerks müssen am Quartalstage, den 9. Februar persönlich erscheinen und ihre Beiträge entrichten, widrigenfalls wir genöthigt sind, es gerichtlich einfordern zu lassen.
Der Vorstand.


Bis Ende Februar.
Ausverkauf
in der
Manufactur-Waaren-Handlung
von Lud. Wendt, Lübeck.


Eine Erbpachtstelle,

über 11000 []° groß, guter Roggenboden, Sämmtliche Gebäude neu, wenige Abgaben, Kaufpreis sehr billig, kann bis Ende d. M. nachweisen
Dassow, im Januar 1874.

H. Wigger.        
Conditor.          


Grüne Brecherbsen
Weiße Bohnen und
Amerikanische Backäpfel
empfiehlt Heinr. Schreep's Wwe.


An die Wähler!

Nachdem Ihr Eurer Pflicht gegen das Vaterland genügt, tritt eine andere nicht minder große an Euch heran, nämlich die Pflicht Eure Lage, Eure Finanzen zu verbessern. - Jeder Vernünftige weiß, daß dies niemals ohne Aufbietung von Mitteln geschehen kann; es wird daher für Alle erfreulich sein, wenn ich ihnen den Weg öffne, auf welchem sie ohne Unterschied der Partheistellung das Ziel für ein geringes Geldopfer erlangen.
Ebenso wie es viele Wege giebt, die nach Rom führen. So giebt es auch verschiedene Gelegenheiten sein Glück zu machen jedoch keine, welche durch die Staats=Garantie jedem die Gewißheit giebt, daß Gewonnene auch zu erhalten, wie die, auf welche ich hiermit die Aufmerksamkeit der Leser hinwenden möchte.
Von unserer Finanz=Deputation ausgegebene Original=Antheil=Loose, welche durch meine auf der Rückseite ausgefertigte Indossirung den Inhabern die Betheiligung an allen Gewinn=Ziehungen bis zum 19. Mai 1874 garantiren und mit welchem Treffer von ev. 120,000 Thaler, oder 80,000 Thaler, 40,000 Thaler, 30,000 Thaler, 20,000 Thaler, 16,000 Thaler, 12,000 Thaler, 10,000 Thaler, 8000 Thaler, 6000 Thaler, 4800 Thaler, 4000 Thaler, 3200 Thaler, 2400 Thaler, 2000 Thaler, 1600 Thaler, 1200 Thaler, 500 Thaler etc. etc. gewonnen werden können, sind von mir, dem concessionirten Einnehmer, für nur "Fünf Thaler" (5 Taler (Mecklenburg)) gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages zu erhalten.
Durch die Uebernahme einer bedeutenden Anzahl Original=Loose bin ich in den Stand gesetzt, allen Anforderungen zu entsprechen und auch später einlaufenden Bestellungen zu effectuiren; doch liegt es im Interesse eines Jeden, die zu wünschenden Antheil=Loose recht bald zu bestellen, da alle drei Wochen eine Gewinn=Ziehung stattfindet, welche für die säumigen Committenten verloren gehen würde.

Isaac Weinberg     
in Hamburg,         
Hohe Bleichen 41.  


- Die Neue Börsenzeitung hat unter den Privatcapitalisten in ganz Deutschland die größte Verbreitung gefunden, weil die Promptheit und Partheilosigkeit, mit der sie den Abonnenten auf ihre Anfragen in der Zeitung und auch brieflich Rath ertheilt, Viele vor Schaden bewahrt und Vielen großen Gewinn gebracht hat. Sie ist unter allen Börsenblättern Berlins die größte und billigste, kostet nur 1 Taler (Mecklenburg) 20 Sgr. vierteljährlich und ertheilt ihre Rathschläge bereitwillig und unentgeltlich. Auch besorgt sie ihren Abonnenten Ankauf und Verkauf von Börsenpapieren vortheilhaft und billig.


Heu und Stroh

hat zu verkaufen

J. P. Hinzelmann,
Bäckermeister.


Das Exempel ist so leicht, daß es sich nicht einmal der Mühe lohnt, darüber noch zu reden. Bekommt man für 1 Schilling (Mecklenburg) (gesetzmäßiger Werth 6 R.=Pfennig (Mecklenburg)) 150 Gramm und erhält er hernach für 6 R.=Pfennig (Mecklenburg) 130 Gr., so hat er 20 Gr. zu wenig. Nun gesteht er aber selbst, daß die Differenz zwischen einem alten Schilling und 6 R=Pfennig (Mecklenburg) 1/4 R.=Pfennig (Mecklenburg) beträgt; wie er da zu einem anderen Resultat kommen kann, ist nicht zu begreifen.
Daß Leute, die gar keine Idee von unserem Geschäfte haben, darüber schreiben wollen, ist doch nicht zu verzeihen. Die meisten von uns haben 1 Loth = 16 2/3 Gramm als kleinstes Gewichtsstück, und können wir kleinere Gewichte als 10=Grammstücke nicht gebrauchen. In Schönberg, einigen Dörfern des Fürstenthums und Dassow gaben oder geben die Bäcker 5 Semmel für einen Schilling im ganzen übrigen Mecklenburg nur 4. sollen wir bis in Ewigkeit mehr Stücke für einen Schilling geben als an irgend einem anderen Orte? Wenn Einzelne jede Veränderung zum Besseren vereiteln könnten, dann möchten wir fragen: Wie kommt es, daß wir nicht mehr nach der Münze und Methode, wie es vor Jahrhunderten Mode war, backen? Vor Gespenstern fürchten wir uns nicht, weil wir gute Freunde sind, und wer Geister citirt, muß sehen, wie er hernach mit ihnen fertig wird. Die Concurrenz haben wir unter uns schon so hoch getrieben, daß uns eine andere nicht mehr Schaden kann.
Daß die großen Semmel in den ersten Tagen nicht immer so groß waren, als wir sie eigentlich machen wollten, kam von der Ungewohnheit, solche große Semmel abzupflücken; doch dies können nur Gewerksgenossen beurtheilen. Wer behauptet, daß wir das Publikum übervortheilen wollten, sagt die Unwahrheit. Wie die Ratzeburger bereit sind, alle ungerechten Anmaßungen und Uebertheuerungen zurückzuweisen, ebenso erkennen sie gerechte, zeitgemäße Erforderungen gerne an.
Die drei ersten Fragen kann Einsender sich persönlich beantworten lassen, weil sie zu weitschweifig sind, bei der 4. und 5. stellen wir die Fragen an ihn:
Backen wir den Landleuten andere Waare als den Stadtleuten?
Ist ihm der angestellte Syrup so schlecht bekommen, daß er seinem Aerger durch Kraftausdrücke Luft machen muß? Könnte jeder Unberufene uns Vorschriften machen über Stückzahl und Gewicht, dann wäre unser sehnlichster Wunsch: er müßte Bäcker werden. Wie ordinaire Mittel zugewendet werden, um die Bäcker von ihrem Vorsatz abzubringen, ersieht man aus dem in Nr. 4 d. Bl. aus den "Mecklenburgischen Anzeigen" abgedruckten, auf die Schweriner Bäcker bezüglichen Artikel, wie ihn auch die "Rostocker Zeitung" brachte, daß die Bäcker in der Hauptstadt schon ebensoviel wie früher und noch mehr Stücken für 1 Schilling (Mecklenburg) geben. Alles dieses nichts als infame Lügen sind.
Dies unser letztes Wort auf alle weiteren anonymen Beschuldigungen und Fragen.

Die Bäcker Schönbergs.     


[ => Original lesen: 1874 Nr. 8 Seite 4]

Reductions=Tabellen
zur Umrechnung der alten in die neue Münze und
der neuen in die alte Münze
sind (das Stück für 10 Pfennig (Mecklenburg) , 50 Stück für 3 Taler (Mecklenburg) 50 Pfennig (Mecklenburg)) zu haben in der
Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


Guano der Peruanischen Regierung.

Wir zeigen hiermit an, dass nach Verfügung der Peruanischen Regierung die Preise für den direct importirten Peru-Guano ab Lager hier gegenwärtig unverändert die folgenden sind:

Rm. Mark (Lübeck) 264 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 289 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen, gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Die Preise für den aufgeschlossenen Peru-Guano in sofort verwendbarer Pulverform, unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
8 -9 % gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff und
9 - 10 % leicht löslicher Phosphorsäure,
haben wir dagegen ermässigt, ab Lager hier, auf:
Rm. Mark (Lübeck) 285 - bei Abnahme von 30,000 Ko. und mehr.
Rm. Mark (Lübeck) 300 - bei Abnahme von unter 30,000 Ko.
per 1000 Ko. brutto, incl. Säcke, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung in Reichsmünze oder preuss. Banknoten.
Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage gerne Auskunft.
Hamburg, im Januar 1874.

Ohlendorff & Co.,
Alleinige Importeure des Peru-Guano und ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano für Deutschland, Holland, Oesterreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.


Montag, den 19. Januar und folgende Tage:
Diesjähr. Ausverkauf!
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.


Masken-Ball
arrangirt
von der Schönberger "Liederkrone"
am Donnerstag, den 29. Januar 1874
im Saale der Frau Wittwe Boye.
Anfang 7 Uhr.
Maskenbillete à 16 ßl. sind bei den Mitgliedern des Vereins und numerirte Sitzplätze für Zuschauer à 24 ßl. bei den Herren Aug. Creutzfeldt und Conr. Schultze zu haben.
Das Comité.

NB. Von Dienstag Mittag, den 27. d. M. an, die elegante Masken=Garderobe des Herrn Dröge aus Lübeck bei der Gastwirthin Boye den geehrten Festteilnehmern zur Verfügung.


Zum

Fastnachts=Ball
am Dienstag, den 3. Februar 1874
ladet seine Freunde und Bekannten ergebenst ein
J. P. Kohs, Menzendorf.


Am Dienstag den 27. Januar:
Grosse Maskerade,

wozu ich ein geehrtes Publikum Schönberg's und Umgegend freundlichst einlade.
Numerirte Sperrsitz=Billets à 20 Schilling (Mecklenburg) Gallerie=Billets à 12 Schilling (Mecklenburg), Masken=Billets à 8 Schilling (Mecklenburg) sind vorher bei mir zu haben.
Anfang präcis 7 Uhr.
Am Sonntag, den 25. d. M. trifft der Theatergarderobier Herr Vitense aus Lübeck mit seiner reichhaltigen und eleganten Herren= und Damen=Garderobe ein, welche ich dem Publikum bestens empfehle. Ergebenst

J. Köster.     


Um baldige Zahlung der rückständigen Miethe für Kirchenstühle wir freundlich gebeten.
Schönberg, den 20. Januar.
H. Schulze, Küster.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 5.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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