No. 7
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Januar
1874
vierundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 7 Seite 1]

- Deutschland darf den Herren v. Mallinckrodt und v. Schorlemmer=Alst, den bekannten Ultramontanen im preuß. Abgeordnetenhaus, dankbar sein, daß sie am 16. Januar nicht bei der Stange, d. h. bei der Civilehe, die auf der Tagesordnung stand, geblieben sind, sondern den Fürsten Bismarck als den größten Revolutionär und Vaterlandsverräther angeklagt haben. Es sind dadurch alte und neue gehässige Verläumdungen, die wie Reptilien im Dunkeln zischelten, ein für alle mal widerlegt und die Luft ist gründlich gereinigt worden. Herr v. Mallinckrodt behauptete, seine katholischen Rheinländer seien viel patriotischer als Bismarck, sie wollten durchaus nicht französisch werden und hätten 1870 tüchtig auf die Franzosen geschlagen, Fürst Bismarck dagegen selbst erklärt, er wäre weit weniger deutsch als preußisch und es würde ihm gar nicht schwer werden, einen Theil des linken Rheinufers an Frankreich abzutreten: die Rheinpfalz und die Theile der Regierungsbezirke Coblenz und Trier, die auf dem rechten Moselufer liegen. - Sie rufen, meine Herren, nein, nein! ich habe aber, was ich behaupte, in amtlichen Actenstücken gelesen, und vergeblich auf Widerspruch gewartet. (Mallinckrodt bezieht sich auf das berüchtigte Buch des früheren italienischen Ministers und Generals La Marmora, in welchem eine Unterredung des italienischen Generals Govone mit Bismarck im Jahre 1866 mitgetheilt ist.) Bismarck wurde telegraphisch von dieser öffentlichen Anklage benachrichtigt, er erschien sofort in dem Hause und erbat sich das Wort: Ich habe niemals, sagte er, dem General Govone etwas von der Abtretung deutschen Landes gesagt, ich erkläre dies für eine lügenhafte Erfindung. Auch nicht eine Silbe ist davon wahr, ich habe Niemandem die Abtretung auch nur eines Dorfes oder eines Kleefeldes zugesagt. Diese Behauptung erkläre ich nochmals für eine dreiste, tendenziöse Lüge, die zur Anschwärzung meiner Person erfunden ist. Ich bin, schloß er, sofort in das Haus gekommen, um eine solche Lüge auch nicht 24 Stunden unwiderlegt und in die Welt hinaustelegraphiren zu lassen. -
- Sozialdemocraten gegenüber hat sich die Versagung der Diäten im Reichstage nicht bewährt. Trotz der Aussicht, das theure Leben in Berlin aus eigener Tasche bestreiten zu müssen, hat es den Sozialdemocraten allenthalben im Lande an Bewerbern nicht gefehlt, die bereit waren, im Interesse ihrer Partei dieses Opfer auf sich zu nehmen. Der Umstand, daß bis jetzt nur 7 dieser Männer zu Abgeordneten gewählt worden sind, widerlegt die Thatsache nicht, daß ihrer zehnmal so viele vorhanden waren, die eben so bereitwillig als jene Sieben sich der harten Bedingung gefügt haben würden. Wie diese unbemittelten Leute es anfangen werden, in Berlin ohne offenkundige Einnahmen jährlich vielleicht 4-5 Monate zu leben, wissen wir nicht, aber sie werden sich einstellen und ihre politischen Ueberzeugungen im Reichstage vertreten. - Auch die Ultramontanen, die Elsässer, die Polen und die Dänen geniren die fehlenden Diäten nicht.
- Am 18. Januar ist der deutsche Kronprinz mit seiner Gemahlin und dem Herzog von Coburg nach Petersburg abgereist. Die Rückkehr ist auf den 9. Februar bestimmt.
- Der Berichterstatter der Times in Petersburg hat Befehl, über die Trauungsfeier des Herzogs von Edinburg in 5000 Worten zu telegraphiren. Das kostet ungefähr 700 Thlr., den neuen schwarzen Frack, die weiße Binde und die in Rußland theuern

[Fehlstellen in der Originalseite]

ein Dutzend Austern zu öffnen und eine machte ihm so viel Mühe und Arbeit, daß er beinahe die Geduld verlor. Doch er wurde dafür belohnt, denn er fand in ihr eine kostbare Perle, die jetzt im Fingerreif einer Opernsängerin glänzt.
- Gegen Frauen ist der König von Bayern aufmerksamer als gegen Männer. Er kam extra von Hohenschwangau nach München, um die Kaiserin Elisabeth zu begrüßen.
- Die Cholera in München nimmt eher zu als ab; am 17. Januar erkrankten 33 Personen und starben 21.
- In Chicago hat eine große Demonstration stattgefunden. Mehr als 40,000 brodlose Arbeiter zogen zum Gouverneur und forderten Staatshülfe für ihre hungernden Familien.
- Es wird viel Geld jährlich durch Tabak und Cigarren in die Luft gepufft. Man hat berechnet, daß in Deutschland allein jährlich 4 Pfund im Durchschnitt von jedem Kopf geraucht werden, die Frauenköpfe, die sich emancipirt hatten, mit eingeschlossen. Das Tabakrauchen soll im Jahr 1620 durch englische Hülfstruppen des Königs Friedrich von Böhmen nach Deutschland gekommen sein Adolf Occo, Stadtphysicus in Augsburg, soll den Schnupftabak in Deutschland eingeführt haben.
- Die Benutzung der Dampfflüge hat in den letzten Jahren in Norddeutschland größeren Eingang gefunden. Freilich sind diese Pflüge noch sehr theuer. Bei Köslin hat der reiche Gutsbesitzer Holtz auf Bonin einen Dampfflug für 50,000 Thlr. in England angekauft. In Stettin vermiethet die Firma Schmitt u. Ahrens einen Dampfflug.


Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1874 Nr. 7 Seite 2]

Durch Liebe erlöst.
Original Novelle von Carl Zastrow.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Das alte Holländerhaus auf dem Pachthofe zu Menzendorf soll auf Abbruch öffentlich meistbietend verkauft werden, und ist dazu Termin an Ort und Stelle auf Sonnabend, den 24. d. M., Vormittags 11 Uhr, angesetzt, worden, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden, und sollen die zu Grunde zu legenden Bedingungen vor Eröffnung des Verkaufs bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 14. Januar 1874.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Antragsmäßig soll über das vor Schönberg an der Marienstraße sub Nr. 61 belegene Wohnhaus c. p. des Productenhändlers Friedrich Warnemünde hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 14. April d. J., Vormittags 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigem als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

[ => Original lesen: 1874 Nr. 7 Seite 3]

Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 15. Januar 1874.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
H. Wohlfahrt.
(L. S.)               A. Dufft.


In dem vorigen Wochenblatt hat Jemand das Exempel über den unbegründeten Profit der Bäcker bei der Semmellieferung verbessern wollen und wähnt, einen Fehler von 1/4 Gramm gefunden zu haben. Er möge das Exempel noch einmal rechnen und dabei bedenken, daß der zur Zeit noch nicht für ungültig erklärte Schilling, einzeln gerechnet, den gesetzmäßigen Werth von 6 Reichspfennigen hat.
Einsender scheint durch Hervorhebung dieser lächerlichen Kleinigkeit von 1/4 Gramm die Aufmerksamkeit von der Hauptsache ablenken zu wollen. Wäre nun, wie er wähnt, wirklich 1/4 Gramm verrechnet, so vergrößerte dieses noch den Schaden des Publikums von 13 3/4 auf 14 Gramm für jede 6 Pfennige. Dieser Unterschied von 14 Gramm (nicht jener von 1/4 Gr.) ist nicht klein zu nennen und hat sich mehreremal herausgestellt, ohne daß aus einem vollen Korbe die kleinen und die größeren Semmeln ausgesucht sind.
Was den "Hauptgrund" der "That" betrifft: "Vereinfachung der Bäckerei zu Ersparung von Arbeitskräften," So hätten doch die Herren Bäcker bedenken sollen, 1) daß schon vorher wegen theuren Brennmaterials und Arbeitslohns auf Erhöhung der Preise für das Backwerk von ihnen Bedacht genommen, 2) daß jetzt die Veränderung der Münze nicht wieder Grund dazu giebt und 3) daß dadurch ihnen ein weiterer Nutzen, dem Publikum aber Schaden werden soll. Das Publikum bleibt benachtheiligt, so lange nicht in alter Weise die Semmeln gebacken und 4 für 5 oder 8 für 10 Pf. gegeben werden. Diejenigen, welche sonst an einem früheren Semmel, für 1/5 Schilling, zur Zeit genug hatten, sollen jetzt einen neuen Semmel für (1/3 Schill.) 2 Pf. verzehren oder einen Rest übrig lassen, was in einem großen Hausstande, besonders in Gasthöfen auf die Dauer sehr fühlbar werden müßte.
Einsender dieses hat hiermit in dieser Sache jedenfalls sein letztes Wort gegeben, und beruhigt sich um so mehr dabei, als jegliches Backwerk auch anderweitig zu beschaffen ist und auch bereits verschiedentlich in letzter Zeit geliefert ist.


Aufruf zu Krieg oder - Frieden.

sollen die paar Bäcker oder die zahlreichen Familien, die sich nicht übervortheilen lassen wollen, nachgeben? Werden die Ratzeburger schwächer sein als die Grevesmühlener und Schweriner, die ihren Willen mit Leichtigkeit durchgesetzt haben? Soll die Absicht der Bäcker, auf Kosten der Kunden Profit zu machen, zum Ziele kommen? Denn klar ist es für jeden, der zählen kann: wenn sie nicht mehr Geld machen wollen, so müssen sie, nachdem bisher für 6 1/4 Pf. 5 Stück Semmel gegeben sind, jetzt auf ein Haar für 5 Pf. 4 Stück geben - eine andere Folge kann vernünftiger Weise der neuen Reichsmünze nicht in die Schuhe geschoben werden. Das Publikum möge die Sache doch mit Zähigkeit entscheiden, zu dem Zweck aber auch ganz und gar sich an Bäcker von soliden Preisen, z. B. den Lockwischer, halten; denn sonst werden die betreffenden schon einzurichten wissen, daß sie an Kreuz= und groben Brodten einbringen, was sie an dem streitigen Semmelgebäck verlieren. Einen hübschen Eindruck würde es machen, wenn z. B. am Tage nach dem Erscheinen des nächsten Blattes, wenn darin nicht befriedigende Erklärungen stehen sollten, das Publikum seinerseits die Arbeit einstellte. Die Entscheidung möchte nicht lange auf sich warten lassen; man lasse es nur einmal darauf ankommen.
Dem Syrups= und Zucker=Kenner des vorigen Blattes einige Fragen zur Beantwortung.

1) Wenn die Bäcker jetzt zu großer Unbequemlichkeit des Publikums, wie er angiebt, Arbeitslohn sparen, müßte denn dasselbe Gewicht Brodt nicht erst recht billiger werden, oder soll das Publikum allein den Verdruß, der Bäcker den Vortheil haben?
2) Wenn auf 3 Semmeln 14 Gramm zu geringes Gewicht kommen, darf er dann ehrlicher Weise sagen "das kommt bei einem Korb voll immer vor? Ist das nicht eine kleine Taschenspielerei auf den oberflächlichen Leser berechnet?
3) Wo hat er sein Rechnen gelernt? denn stolz ist er offenbar darauf und darf es auch, wenn er nämlich selbst seine hübsche Formel mit n und x zu lösen versteht; das können die wenigsten, der Schreiber dieses, wie er mit - Schaam gesteht, auch nicht, weswegen sein Namen auch nicht in der Expedition zu erfragen ist, das reicht schon in die höhere Wissenschaft.
4) Warum haben die Bäcker den Leuten auf dem Lande gegenüber längst nachgegeben?
5) Glaubt er mit seinem Syrupsgefasele Witze zu machen? (Himmel!)
Endlich ein Vorschlag zur Güte, der beiden Theilen die Eintracht erleichtert. Bisher backten die Bäcker aus 150 Gramm 5 Brödtchen, macht aus 3000 Gr. 100 Brötchen. Wollen sie sich nun entschließen, ebenso wie früher für 6 1/4 Pf. 150 Gr., d. h. für 1 Pf. 24 Gr. zu geben - macht für 5 Pf. (welches Geldstück nun einmal ins neue Decimalsystem besser paßt als 6 Pf.) 120 Gr. - So mögen sie um Arbeitslohn zu sparen, diese 120 Gr. (zu 5 Pf.) in 3 Brödtchen à 40 Gr. ausbacken, macht aus 3000 Gr. 75 Brödtchen, d. h. Sie sparen auf je 3 Kil. oder 6 Pfd. Gebäck den Arbeitslohn von 25 Brödtchen, was sicherlich für den nicht unbescheidenen Handwerker ein hinreichender Vortheil ist, wenn er nämlich die schickliche Rücksicht auf die Kunden nicht außer Augen läßt. Also nochmals, guter Rath: 3 Brödtchen, jedes 40 Gramm schwer, für 5 Pf. Ein einzelnes Brödtchen kann dann zwar nicht verkauft werden, das thut aber nichts, war früher auch nicht der Fall und ging doch. Möchte die lästige und langweilige Geschichte so ihr baldiges Ende finden.


Unser Sohn und Bruder, der Grenadier des 89. Infanterie=Regiments Joachim Heinrich Schütt aus Lüdersdorf, ist mit diesem Regimente im Jahre 1870 nach Frankreich gezogen und wird seit 11. November 1870 vermißt. Wir fordern deshalb hiedurch alle Diejenigen auf, die über seinen Verbleib genaue Angaben machen können, uns dieselben innerhalb 6 Monaten zukommen zu lassen. Im Fall nach Ablauf dieser Zeit keine genaue Nachricht über den Verschollenen bei uns eingegangen ist, sehen wir uns veranlaßt, bei der Behörde den Antrag auf seine Todeserklärung zu stellen.
Lüdersdorf den 22. Januar 1874.

Die Mutter: Büdnerwwe. Schütt, geb. Groth.
Der Bruder: Joachim Schütt.
Die Schwester: Marie Griebel geb. Schütt.
Maurergesell Planthaber zu Lüdersdorf, als Vormund der minorennen Schwester Elisabeth Schütt.


Durch die Geburt eines gesunden Knaben wurden erfreut Pastor Berger und Frau.
Russow, den 21. Januar 1874.


Am 20. d. M., Nachmittags 5 Uhr, starb nach längerem Leiden mein lieber Mann und meiner Kinder liebevoller Vater, der Schlachtermeister

Joachim Soltmann,

im 52. Lebensjahre; tief betrauert von mir, meinen Kindern und allen, die ihm nahe standen.
Schönberg, den 23. Januar 1874.
M. Soltmann geb. Rahn.
Die Beerdigung findet am Montag, den 26. d. M., Nachmittags 3 Uhr statt.


Kampfgenossen-Verein 1870/71
Sonntag, den 25. Januar d. J., Nachmittags 3 Uhr,
3. ordentliche Versammlung - im Vereinslocale.
Der Vorstand.


Blau gestreifte Kornsäcke à Dutzend 6 Taler (Mecklenburg) und 6 Thlr. 32 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt August Creutzfeldt.


Zu dem am Freitag, den 30. Januar stattfindenden

Bauern=Balle

ladet ergebenst ein

Carlow.      W. Creutzfeld.


[ => Original lesen: 1874 Nr. 7 Seite 4]

Ausverkauf
zu herabgesetzten Preisen.
Julius Schweigmann.

N.B. Die noch vorräthigen Damen=Paletots werden halben Preis verkauft.


Montag, den 19. Januar und folgende Tage:
Diesjähr. Ausverkauf!
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.


Masken-Ball
arrangirt
von der Schönberger "Liederkrone"
am Donnerstag, den 29. Januar 1874
im Saale der Frau Wittwe Boye.
Anfang 7 Uhr.
Maskenbillete à 16 ßl. sind bei den Mitgliedern des Vereins und numerirte Sitzplätze für Zuschauer à 24 ßl. bei den Herren Aug. Creutzfeldt und Conr. Schultze zu haben.
Das Comité.

NB. Von Dienstag Mittag, den 27. d. M. an, die elegante Masken=Garderobe des Herrn Dröge aus Lübeck bei der Gastwirthin Boye den geehrten Festteilnehmern zur Verfügung.


Die Dom=Apotheke in Ratzeburg von Th. Herold empfiehlt ächt Engl. Kropfpulver von anerkannt vorzüglicher Wirkung.
Niederlage: beim Herrn Kaufmann J. D. Ludwig Petersen in Schönberg.


Am Dienstag den 27. Januar:
Grosse Maskerade,

wozu ich ein geehrtes Publikum Schönberg's und Umgegend freundlichst einlade.
Numerirte Sperrsitz=Billets à 20 Schilling (Mecklenburg) Gallerie=Billets à 12 Schilling (Mecklenburg), Masken=Billets à 8 Schilling (Mecklenburg) sind vorher bei mir zu haben.
Anfang präcis 7 Uhr.
Am Sonntag, den 25. d. M. trifft der Theatergarderobier Herr Vitense aus Lübeck mit seiner reichhaltigen und eleganten Herren= und Damen=Garderobe ein, welche ich dem Publikum bestens empfehle. Ergebenst

J. Köster.     


Am Sonntag, den 25. d. M.,

Concert

der berühmten Berg=Capelle des Herrn Albrecht aus Böhmen. Entree à Person 8 ßl. Anfang 6 Uhr.
Nach dem Concert Tanz.
Ergebenst J. Köster.


Ein Rohrstock mit goldenem Knopf ist auf dem Wege zwischen Schönberg und Rottensdorf verloren worden. Der Finder erhält in d. E. d. Bl. ein angemessenes Trinkgeld.


Gefunden ist vor einigen Tagen am Markt ein Portemonnaie mit etwas Geld, welches der Finder gegen Erstattung der Insertionskosten zurück erhalten kann beim Sattler Tews.


Für die abgebrannten in Rhoden weiter eingegangen:

Von Organist Meyer hieselbst 16 Schilling (Mecklenburg), von Schneidermeister Schnoor hieselbst 4 Schilling (Mecklenburg), von Schulze Ollrogge=Niendorf 1 Taler (Mecklenburg), von einem Ungenannten hier 2 Taler (Mecklenburg) von einer Ungenannten 2 Taler (Mecklenburg). Summa 5 Taler (Mecklenburg) 20 Schilling (Mecklenburg). Total 17 Taler (Mecklenburg) 20 Schilling (Mecklenburg).

Kämpffer.        Fischer.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 8. Januar. Dem Fischer Heinrich Körner zu Gr. Bünsdorf eine Tochter. - 8. Jan. Dem Registrator Spickermann hieselbst eine Tochter. - 9. Jan. Dem Fuhrmann Beck vor Schönberg ein Sohn. - 10. Jan. Dem Landbriefträger Bohnhoff vor Schönberg eine Tochter - 15. Jan. Dem Arbm. Höpcke vor Schönberg eine Tochter, - 17. Jan. Dem Schneidermeister Lange vor Schönberg ein Sohn. - 19. Jan. Ein unehelicher Sohn vor Schönberg.

Gestorben. 10. Januar. Hans Heinrich Maaß, verwittw. Arbm. zu B. Resdorf, 77 J. 9 M. alt. - 10. Jan. Elisabet Oldenburg, geb. Maaß von Niendorf, Schneidermeisters Wittwe vor Schönberg, 68 J. 1 M. alt. - 13. Jan. Maria Catharina Luise Grevsmühl, Stadtbriefträgers Tochter vor Schönberg, 2 J. 4 M. alt. - 14. Jan. Heinrich Christoph Burde vor Schönberg, emerit. Lehrer zu Gletzow, angebl. 78 J. alt. - 20. Jan. Jochen Asmus Soltmann, Schlachtermeister hieselbst, 51 J. 7 M. alt. - 21. Jan. Hans Peter Johann Heinrich Langhof, Productenhändlers Sohn vor Schönberg, 3 J. und fast 10 M. alt.

Sonntag den 25. Januar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. pr. 500 Gr.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.2 - 3 Mark (Lübeck),
Schinken pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen16 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs. - Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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