No. 92
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. November
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 92 Seite 1]

- Wunderbar! Die englischen Pfundlords wären um ein Haar bei den Deutschen borgen gegangen. Es handelte sich darum, daß die Regierung des deutschen Reiches der Bank von England, dem stolzen Crösus aller Banken, mit Geld und zwar mit der Kleinigkeit von 6-10 Millionen Pfund aushelfen sollte. Es wurde schon darüber unterhandelt, ob die Hülfe in Wechseln oder in grober Münze - im Berliner Schloßkeller liegen 430 Mill. Thaler - zu bringen sei, da traf die Depesche in Berlin ein, die Bank bedürfe der deutschen Hülfe nicht mehr, weil in Amerika die Handelskrisis nachgelassen habe und England nicht anstecken werde. Man läßt sich eben nicht gerne von Einem, den man früher über die Achseln angesehen hat, helfen - und wir behalten unser Geld.
- Der Preßgesetzentwurf für das deutsche Reich taucht als Schatten am Horizont wieder auf.
- Die deutschen Reichstagsabgeordneten erhalten auf Eisenbahnen freie Fahrt nach Berlin und zurück.
- Kaiser Wilhelm hat sich von seinem Unwohlsein so weit erholt, daß er wieder mit dem Militärkabinet arbeitet und die regelmäßigen Vorträge entgegennimmt.
- Gerhard Rohlfs, der berühmte Afrika=Reisende, tritt im Auftrage und auf Kosten des Vicekönigs von Egypten eine Erforschungsreise in die Libysche Wüste an. Rohlfs wird am 18. Novbr. Weimar verlassen, im December von Niniveh nach Kufra inmitten der Wüste aufbrechen und Ende März zurückkehren. 250 Kameele tragen in eisernen Kästen den Wasservorrath für die Reisegesellschaft und 100 Kameele den Proviant (Mehl, Kaffee, Fleisch und getrocknete Gemüse.)
- In mehren Orten in der Nähe von Passau ist die Rinderpest im stärksten Grade ausgebrochen und hat bereits großen Schaden gebracht. Aus Passau ist Militär abmarschirt, um die betr. Orte abzusperren. Die Seuche ist aus Oesterreich eingeschleppt.
- Auswanderung nach Brasilien. Es geht uns ein populäres Schriftchen mit dem Titel zu: "Mahnruf gegen die Auswanderung nach Brasilien von H. Schentke", welches, gestützt auf ein umfangreiches Material, in einfacher und klarer Weise das Loos der sogen. Colonisten in Brasilien schildert. Diese Schrift bietet an der Hand von Documenten eine solche Fülle von Thatsachen über das traurige Schicksal unserer deutschen Auswanderer, daß sie sehr geeignet ist, dem unseligen Treiben der Auswanderungs=Agenten endlich durch Verbreitung richtiger Ansichten ein Ende zu machen.
- Graf Roon wird den Winter zur Linderung seiner asthmatischen Leiden in Italien zubringen. -
- Der theuerste Dreck ist der Schnepfendreck. In Köln kostet im October eine Schnepfe auf dem Markte 2 Thlr.
- Ein Pariser Finanzblatt "l'Esparge francaise" bringt folgende interessante Schätzung über die Art und Weise, wie die Riesen=Contribution von Frankreich aufgebracht worden sei. Es seien bezahlt worden: 1) In Baar: a. aus den Baarbeständen der Bank von Frankreich 750 Millionen; b. aus dem Verkehr des Landes gezogen und durch Bankbillets ersetzt 1600 Millionen, zusammen baar 2350 Millionen Fr. 2) deutsches Geld von den deutschen Armeen in Frankreich ausgegeben 750 Millionen; 3) Entschädigung für die Obstbahnstrecken 325 Millionen; 4) durch Waarenausfuhr gedeckt 775 Millionen; 5) durch den Verkauf von fremden Fonds 800 Millionen, zusammen 5000 Millionen Fr.
- In Lehrte hat sich der Arzt B. erschossen, weil er 50,000 Thlr. bei dem Qistorp'schen Bankerott verloren hat.
- Nichts Neues unter der Sonne. In Egypten fand man an viel tausend Jahren alten Mumien mit Gold ausgefüllte Zähne und in Quito ein Skelet mit falschen Zähnen, die durch einen Goldfaden zusammengehalten waren.
- Aus Copenhagen fuhren kürzlich einige schwere Frachtwagen. Sie waren mit Acten der Herzogthümer Schleswig=Holstein beladen, die aus dem Archiv nach Deutschland geschafft wurden.
- In Cassel ist ein Milchkrieg entbrannt. Alle Hausfrauen haben sich in Reih und Glied gestellt, um wieder die Preiserhöhung auf 2 Sgr. per Liter zu protestiren. Nun kommt ein Einsender in der "Hessischen Morgenzeitung" und beweist, daß die Landwirthe eigentlich unter 4 (!) Sgr. per Liter nicht verkaufen können, und räth den Frauen, ihr Geld lieber auf ein so nützliches Nahrungsmittel, als auf kostbare Kleider zu verwenden. Es ist nicht zu bezweifeln, daß bei den Hausfrauen nun erst recht "die Milch der frommen Denkungsart in gährend Drachengift" verwandelt wird.
- In Berlin steht in vielen tausend Wohnungen der häusliche Heerd in der Wohnstube und das tägliche Brod wird im eisernen Kochofen oder auf der Petroleum=Maschine oder auch über der Spiritusflamme bereitet. Zu dem Kaffee=Extrakte, der condensirten Milch, dem präparirten Cacao=Pulver und dem Fleisch=Extrakte, die da eine große Rolle spielen, sind neuerdings die condensirten Suppen sehr in Aufnahme gekommen, d. h. Tafeln, aus welchen man je nach ihrer Verschiedenheit Erbsensuppe, Reissuppe, Graupensuppe, gebrannte Mehlsuppe etc. mit großer Leichtigkeit herstellen kann. Eine solche Tafel für 3 Sgr. gibt, mit Wasser etwa 10 Minuten hindurch aufgekocht, 6 Teller gute kräftige Suppe, welche man durch Zusatz von Fleischextrakt, Fett, Salz etc. noch schmackhafter machen kann.
- Carl Weiß, der sehr verdiente Direktor des Victoria=Bazars in Berlin, hält einen öffentl. Vortrag über das Thema: "Wie sichern Frauen und Töchter, welche darauf angewiesen sind, bei Zeiten ihre Existenz, und welches sind die Mittel, und Wege für solche, zu lohnendem Erwerb und zu ehrenvoller Selbständigkeit zu gelangen?" - Hoffentlich läßt Herr Weiß seinen Vortrag drucken.
- Italienische Zeitungen schildern die muthige That einer braven Frau also. Nachdem die Eisenbahn die Station Riola zurückgelegt hat, gewinnt sie zwischen Bologna und Porretia wieder das Ufer des Rheins (eines kleinen Flusses dieses Namens in Italien) etc. Wenn der Himmel lacht, und Ihr da vorüber fahret, verehrliche Leser, und die schöne Aussicht genießt, so werfet einen Blick auf das Wärterhäuschen Nr. 45. Darin lebt ein Wärter mit seinem Weibe und drei Kindern. Er hat den schönen Namen Lorenzo Alberti, doch er ist für ihn unnütz, denn man kennt ihn nur als Nr. 45. In dortiger Gegend entlud sich Abends ein schweres Gewitter und schwollen die Gewässer an und wälzten Bäume und Steine in ihren Wellen. Alberti, in der Besorgniß, die Rüfe zerstöre den Weg und verhindere ihn daran, das Signal zu geben, schloß die Thüre und eilte dem nächsten Wärterhäuschen zu. Die drei Kinder schliefen, die Mutter war in Unruhe und wachte, und da, wie sie wußte, es nöthig war, den Schaden dem nächsten anfliegenden Zuge zu signalisiren trat ihr die Gefahr der Lage vor die Seele. Sie nahm nicht Zeit, sich umzukleiden, zündete die Laterne an, ergriff die Signal=

[ => Original lesen: 1873 Nr. 92 Seite 2]

petarden und stieg zum Fenster hinaus. Wie ein weißer Geist schritt sie zwischen leuchtenden Blitzen dahin und schwankte im Sturme. Die arme Rosa Alberti verlor, getroffen von einer steinigen Welle, Laterne und Petarden, raffte sich blutend wieder auf und setzte muthig den gefährlichen Weg fort, schritt über die bereits beschädigte Brücke, begegnete ihrem Manne, ließ ihn als Wache für den niedersteigenden Zug zurück und eilte auf der Poststraße bis zur Station von Riole, um dem Stationschef Kunde von der Zerstörung der Straße zu geben. Die Eisenbahnverwaltung hat dem braven Weibe Fr. 1000 Belohnung zugesprochen, und man zweifelt nicht daran, daß die Regierung der Frau die Medaille bürgerlicher Tugend ertheilen wird.


Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Am hiesigen Hafen sollen 6 Plätze zur Lagerung von Materialien auf die 5 Jahre von Michaelis 1873 bis dahin 1878 meistbietend verpachtet werden, und ist dazu Termin auf Sonnabend, den 22. d. M. November, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle angesetzt worden. Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden, und wollen Pachtliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 9. Novbr. 1873.

Großherzogl. Mecklenb. Domainenamt.
F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 92 Seite 3]

In der Nacht vom Sonnabend den 15. auf Sonntag den 16. d. M. sind nach der gemachten Anzeige dem Hauswirth Foye zu Schwanbeck mittelst Einbruchs aus seiner Wohnung außer einer Summe von etwa 70 Thlr., welche in 2 blau und weiß gestreiften Beuteln waren, gestohlen: ein Portemonnaie von Juchtenleder mit breitem gelben Bügel, auf der einen Seite mit einer Perlmutterplatte, etwa 1 Dutzend neusilberner Löffel, ein paar graue Buckskinhandschuhe mit schwarzen Streifen und Gummizügen am Handgelenk, eine goldene Broche mit daran befestigtem goldenen Kettchen, ein einfacher goldener Ohrring, zwei blonde Haarschnüre mit Goldschieber und goldener Fassung, in Form zweier verschlungener Hände, ein Färberzeichen, den Buchstaben W. tragend, eine Cigarrentasche von dunklem Leder, inwendig mit Stickerei.
Wir ersuchen alle resp. Polizei= und gerichtlichen Behörden, auf die gestohlenen Sachen, sowie auf die Diebe vigiliren und sie im Betretungsfalle anhalten und an uns abliefern zu lassen.
Schönberg, den 19. November 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Oeffentlich meistbietender Verkauf eines in Gr. Grönau belegenen Grundstücks.

Es soll das zu Gr. Grönau belegene zum Nachlaß des weil. Dr. med. Eduard Michelsen gehörige Grundstück mit ca. 120 []Ruthen Ländereien, zum öffentlich meistbietenden Verkauf gebracht werden.
Es wird demnach erster Verkaufstermin auf den 9. December 1873, Mittags 12 Uhr, zweiter Verkaufstermin auf den 6. Januar 1874, Mittags 12 Uhr, dritter und letzter Verkaufstermin auf den 3. Februar 1874, Mittags 12 Uhr, angesetzt.
Kaufliebhaber wollen sich alsdann im Sitzungssaal des unterzeichneten Amtsgerichts einfinden.
Die Bedingungen sind 14 Tage vor dem letzten Verkaufstermine ebendaselbst einzusehen.
Ratzeburg, den 23. October 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Holz=Auction.

Montag, den 24. Nov. d. J., sollen im Woitendorfer Holze meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

eichen Drümme von verschiedener Stärke,
eichen Klafterholz,
eichen Zweigholz.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich beim Holzwärterhause zu Woitendorf einfinden.
Vitense, den 17. November 1873.
L. Wiegandt.


Für Landschulen.

Nachdem in allen Landschulen der geographische Unterricht jetzt obligatorisch, mithin ein Globus fast unentbehrlich ist, habe ich, von einigen Seiten aufgefordert, eine Musterauswahl von 8 Stück in verschiedener Größe kommen lassen. Indem ich dieses den verehrlichen Schulvorständen und den Herren Lehrern hierdurch anzeige, mache ich noch darauf aufmerksam, daß, jemehr Aufträge zu erledigen ich entgegen nehmen kann, desto geringer der Preis der einzelnen Globen wegen gemeinsamer Verpackung und Frachtunkosten sich gestalten wird. Auch wäre eine baldige Bestellung gerathen, da zu Anfang des kommenden Jahres ein nicht unerheblicher Preisaufschlag von Seiten der Fabrik in Aussicht genommen ist.

Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.

Einige Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die Schönberger Schule besuchen sollen, finden in einer bürgerlichen Familie in der Nähe des Schulhauses freundliche Aufnahme. Näheres in der Expedition der wöchentl. Anzeigen.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

In Folge eines Antrags von zwölf Vereinsmitgliedern (§ 9 der Statuten) wird eine außerordentliche Versammlung auf Mittwoch, den 20. November, Abends 7 Uhr, im Vereins=Locale anberaumt. Tagesordnung: Nochmalige Berathung über verschiedene den am 2. December stattfindenden Ball betreffende Punkte, namentlich die Einführung von Nichtmitgliedern.

Der Vorstand.


Mit besten

Newcastler
Schmiede-Steinkohlen,

à Hectoliter 1 Thlr., sowie groben
Westhartley
Steinkohlen

zum billigsten Preise hält sich empfohlen
P. H. Schrep. Schlossermeister.


Holst. Karpfen, Schleie und Karautschen empfiehlt Joh. Wilh. Schwoll.
Lübeck.


Prima
Westhartley Steinkohlen.
Besten engl. Coaks
empfehlen aus den Schiffen billigsten Preises
L. Possehl & Co.
Lübeck.


Spielwerke

von 4 bis 120 Stücke spielend; Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, Himmelsstimmen, Mandoline, Expression etc.
Ferner:

Spieldosen

von 2 bis 16 Stücke Spielend. Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Cigarren=Etuis, Tabaks= u. Zündholzdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste empfiehlt

J. H. Heller, Bern.

Preiscourante versende franko.
Nur wer direkt bezieht, erhält Heller'sche Werke.


Stets vorräthig!
Bruchbänder,

einfache und doppelte in reicher Auswahl, Suspensor (Tragbeutel), Wundspritzen, zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel-Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher (die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen), Warzendeckel (zum Gebrauch bei wunder Warze), Klystirspritzen, sehr praktisch und einfach zum Selbstgebrauch, Gummi-Luftkissen und Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi-Zahnringe (sehr gut für Kinder beim Zahnen), Brustgläser (zum Schutz beim Durchnässen der Milch), ächte Milchsauger von reinem Gummi, sind stets zu haben in Schönberg bei

Emil Jannicke,
Bandagist und Handschuhmacher.


Verloren.

Am Mittwoch, den 12. Nov., also am Ball=Abend, ist in der Nähe oder im Köster'schen Gasthause ein goldener Ring verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben in d. E. d. Bl. gegen eine angemessene Belohnung abzugeben.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 92 Seite 4]

Für Hals und Brust giebt es kein zuträglicheres diätisches Genußmittel, als den L. W. Eger'schen Fenchelhonig von L. W. Egers in Breslau, allein ächt zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


National-Dampfschiffs-Compapnie.
Körzeste, billigste und sicherste Reisegelegenheit
von Mecklenburg nach Amerika.

Von Stettin nach Neu=York via Hull=Liverpool jeden Mittwoch für 48 Thaler einschließlich vollständiger Beköstigung, so daß der Passagier von Stettin bis Neu=York Nichts weiter zu bezahlen hat.
Kinder unter 10 Jahren die Hälfte, Säuglinge 4 Thaler. Das ganze Passagiergeld ist, wie oben angegeben, an Consul C. Messing in Rostock, Neuer Markt 9 und 10 unter Beifügung des Auswanderungs=Consenses, worauf der Contract umgehend erfolgt, einzusenden.

Expeditionen:

am 19. November mit dem prachtvollen Dampfer Otto, Capitän Johnson,
am 26. November mit dem prachtvollen Dampfer Pacific, Capitän Munro,
am 3. December mit dem prachtvollen Dampfer Cato, Capitän King,
am 10. December mit dem prachtvollen Dampfer Bravo, Capitän Tholander,
am 17. December mit dem prachtvollen Dampfer Gozo, Capitän Standiage.

Für Betten, Eß= und Trinkgeschirre haben die Passagiere selbst zu sorgen. Alles zusammen kostet in Stettin 3 bis 4 Thaler höchstens nämlich: Eß= und Trinkgeschirr von Blech 25 Sgr., Matratze mit Keilkissen 25 Sgr., eine wollene Decke 1 Thlr 10 Sgr. Was die Passagiere von diesen Sachen bereits besitzen, brauchen sie natürlich nicht anzuschaffen. Es genügt, wenn die Passagiere am Dienstag Mittag in Stettin eintreffen. Der "Gasthof zum grünen Baum" berechnet für Morgenbrod, gutes Mittags=Essen, Abendbrot und Nachtlogis für Erwachsene 15 Sgr., Kinder 10 Sgr. Wechsel auf alle Plätze der vereinigten Staaten sind sowohl im Comptoir von C. Messing in Rostock, Neuer Markt 9 und 10, wie in Stettin grüne Schanze 1 A. und in Berlin Französische Str. 28 zu haben, woselbst auch jede weitere Auskunft gern ertheilt wird.

C. Messing Kgl. Preuß. und Großher. Mecklenb. concess. Unternehmer.
Rostock, Neuer Markt 9 und 10.
Comptoir in Berlin. Französische Str. 28.
Comptoir in Stettin. Grüne Schanze 1 A.
Ohne Auswanderungs Consens, welcher an C. Messing in Rostock einzusenden ist, wird kein Contract verabfolgt.


Wegen Separation
Gänzlicher Ausverkauf
zu Fabrikpreisen

unseres auf's beste assortirten Lagers in sämmtlichen Weisswaaren, Gardinen, Piqués, Halbleinen etc., sowie sämmtlichen Putzartikeln in Bändern, Blumen, Federn etc. bei

Schmidt & Wolters, Lübeck, Breitestrasse 824.


Ich mache hiemit die Anzeige, daß vom Mittwoch den 26. Nov. an ein Club bei mir jeden Mittwoch abgehalten wird, wozu ergebenst einladet

Gastwirth Kaven.


Der Schuhmachermeister H. Schwarz läßt verbieten, daß ihm in keiner Schenkwirthschaft noch Laden Branntwein verkauft wird.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. 29. Oct. Dem Hauswirth Renzow in Radensdorf eine Tochter. - 1. Nov. Dem Gastwirth Anerben Boye in Schönberg ein Sohn. - 3. Nov. Dem Agent Heincke in Schönberg ein Sohn. - 3. Nov. Eine uneheliche Tochter a. d. Olndorfer Kruge. - 4. Nov. Dem Hauswirth Lohse zu Gr. Siemz ein Sohn. - 6. Nov. Dem Bäckermstr. Vielhack vor Schönberg ein S. - 8. Nov. Dem Arbm. Lüders zu Lockwisch eine Tochter. - 11. Nov. Dem Musicus Behnke vor Schönberg ein Sohn. - 11. Nov. Dem Arbm. Bade vor Schönberg eine Tochter, geb. zu Gr. Siemz. - 12. Nov. Dem Büdner Maaß zu Rupensdorf eine Tochter.

Gestorben. 2. Nov. Johannes Carl Eduard Bößow hieselbst, 3 Tage alt. - 7. Nov. Magdalena Elisabet Retelsdorf, Arbm. Frau zu B. Resdorf, geb. Pfeifer von Schlamersdorf in Holstein, angebl. 66 J. alt.

Copulirt. 7. Nov. Joachim Heinrich Holst aus Sahmkow, Arbeitsmann zu Rupensdorf, und Anna Elisabeth Schütt zu Rupensdorf. - 9. Nov. Johann Heinrich Peters, verwitw. Arbm. vor Schönberg, und Catharina Elsabe Dorothea Arndt aus Pogetz daselbst. - 11. Nov. Joachim Heinrich Asmus Arndt, Maurergesell zu Sabow, und Anna Else Lenschow daselbst. - 14. Nov. Johann Heinrich Ernst Niemann, verwittw. Ziegler vor Schönberg, und Maria Elisabet Bohnhoff daselbst.

Sonntag den 23. November.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) - 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 600 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 3/4 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 3/4 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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