No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. November
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1873 Nr. 93 Seite 1]

- Die jüngsten Thronreden in Berlin, Wien und Rom hören sich wie ein schönes Trio an und sind in der That der gemeinsame harmonische Nachklang der Fürstenbesuche in Wien und Berlin. Die drei Thronreden sind, was den Frieden und seine Sicherung betrifft, alle auf denselben Ton gestimmt und dieser Ton ist zugleich der Kammerton. Die drei Kammern in Berlin, Wien und Rom sind vollständig einverstanden, daß sich die drei mächtigen Fürsten und Staaten in der Noth der Zeiten gefunden haben und den Frieden unter sich verbürgen; die mißtönenden geistlichen Brummstimmen können glücklicherweise an dem energischen deutsch=östreichisch=italienischen Tutti nichts ändern. Ein Zuhörer dieses Monster=Friedens=Concertes ist vielleicht weniger als alle Andern erbaut davon, das ist Frankreich; wir verlangen aber gar nicht lauten Beifall, es genügt uns, wenn es sich so recht innerlich ergriffen zeigen wird.
- Der Reichskanzler Bismarck hat dem Bundesrathe in Berlin die Gerichtsverfassung im deutschen Reiche zur Berathung vorgelegt. Die Gerichte erster und zweiter Instanz (Amtsgerichte, Landesgerichte und Handelsgerichte und die Oberlandesgerichte) bleiben Landesgerichte, nur das Gericht 3ter Instanz, welcher als einziger oberster Gerichtshof fungirt, das deutsche Reichsgericht, ist, wie sein Name sagt, ein Reichsgerichtshof. Die Competenz (Zuständigkeit desselben) erstreckt sich (nach dem Entwurfe) auf die Oberrevision in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, auf die Revision der Urtheile der Strafgerichte 1. und 2. Instanz, der mittleren und großen Schöffengerichte und endlich auf die Beschwerden, so weit dieselben gegen Entscheidungen der Oberlandesgerichte stattfinden.
- Der Kriegsminister in Berlin läßt 2 Millionen Mausergewehre anfertigen, 240,000 von dem Fabrikanten Werndl in Steyer, 260,000 in England, die übrigen in den königlichen Fabriken in Preußen.
- Marschall Mac Mahon nimmt Gratulationen an, er ist auf sieben Jahre Präsident der Republik geworden. Ob die Republik und Frankreich sich dazu gratuliren können, wird man nach sieben Jahren oder etwas früher erfahren. Die National=Versammlung (d. h die monarchische Rechte,) hat ihn mit 68 Stimmen Mehrheit gewählt und zwar mit der einzigen Bedingung, daß eine aus 30 Mitgliedern bestehende Verfassungs=Commission eingesetzt werde. Die Frau Marschallin scheint ihrer Wahl schon länger sicher gewesen zu sein, denn sie sieht (in der Leipziger Modezeitung) schon seit 14 Tagen sehr hübsch und sehr ruhig in die Welt hinein.
- Bayern hat aus der franz. Kriegsentschädigung 141,845,000 Gulden bereits bezahlt erhalten und erhält den Rest mit 16 Millionen noch in diesem Jahre. 24 Mill. Gulden von diesen Geldern beantragt die Regierung für Heeresausrüstung verwenden zu dürfen.
- Die Regierung der Vereinigten Staaten nimmt den Handel mit Spanien über die Insel Cuba ernst und rüstet eilig Kriegsschiffe; über die Kriegserklärung kann aber nur der Congreß entscheiden, der am 1. Decbr. sich versammelt und von der öffentlichen Meinung gedrängt werden wird. Die Spanischen Minister in Madrid würden gern für die hingerichteten Amerikaner Genugthuung geben, denn sie hat im Mutterland übergenug zu thun, aber ihr Arm ist zu kurz, um zur Insel zu reichen, und wahrscheinlich zu schwach, um die Schuldigen zu strafen. Die Engländer hängen sich aber freundschaftlich in den Arm der Amerikaner, sie wollen

[Fehlstellen in der Originalseite]

stecken und, wenns nicht anders geht, helfen, daß Cuba unabhängig erklärt wird von Spanien.
- Der Berliner Oberbürgermeister kriegt jetzt 10,000 Thaler Besoldung und versichert, daß das gar nicht zu viel sei.
- Die Freizügigkeit der Apotheker, die bis jetzt nur zwischen einzelnen deutschen Staaten besteht, wird demnächst auf das ganze Reich ausgedehnt und in diesem Sinne gesetzlich festgestellt.
- Vor dem Schwurgericht in Stralsund wird am 4. Dec. der Knecht Schütt stehen, welcher der Ermordung der Anna Böckler angeklagt ist.
- In Berlin kauft man die beste Luft, das Ozon, in der Apotheke. Da gibts Ozonwasser, dessen heilender Inhalt der electrische Sauerstoff ist, sowohl zum Trinken wie zum Einathmen. Besonders gut wirkt das Ozonwasser (auch Ozoniden=Pulver) bei schlechter Blut= und Säftemischung, bei geschwächter Nerventhätigkeit und bei Athmungsbeschwerden.
- Prinz Peter Bonaparte, der Pistolenpeter, ist in Paris angekommen.
- In der Apostel Philippuskirche in Berlin ist ein äußerst frecher Kirchenraub begangen worden. Geld zwar fanden die Diebe nicht, denn die Opferstöcke und Armenbüchsen waren einen Tag zuvor ausgeleert worden; dagegen raubten sie die kostbaren Altartücher, die Leuchter und ein Crucifix, stahlen aus der Sacristei ein Predigerornat, zerrissen die Agenden und warfen sie auf den Boden und aus Aerger darüber, das sie kein Geld fanden, beschmutzten sie die Sacristei auf eine sehr gemeine Art. Die Diebe hatten sich nach dem Abendgottesdienst in die Kirche einschließen lassen.
- Ueber die Nachzählung des Geldes beim Empfange hat das Hamburger Handelsgericht vor Kurzem in folgender Weise entschieden: Ein Kaufmann sandte einen Beutel mit dem Inhalte von 1000 Thalern in Silber zur Vereinsbank. Der den Beutel in Empfang nehmende Cassenbeamte sagte zu dem Ueberbringer dieses Beutels: "Es ist gut," worauf Letzterer sich entfernte. Beim Nachzählen des Geldes stellte sich heraus, daß an dem Gelde 200 Thaler fehlten. Der betreffende Kaufmann - hiervon in Kenntniß gesetzt - weigerte sich, die fehlende Summe nachzuzahlen, indem er behauptete, richtig gezählt zu haben: es sei überdies Pflicht des betr. Cassenbeamten gewesen, die 1000 Thlr. gleich beim Empfange derselben und im Beisein des überbringenden Boten nachzuzählen. Das Gericht hat zum Nachtheil des Kaufmanns erkannt, indem es ausführt, der Bote habe auf alle Fälle auf sofortige Nachzählung des Geldes bestehen müssen, selbst wenn sich derselbe durch die Bemerkung: "Es ist gut!" verabschiedet geglaubt habe.
- In Berlin gewann ein Lehrling, armer Leute Sohn, in der Classenlotterie ein Viertel vom großen Loose. Der Kaufmann nahm den Knaben vor, wo er das Geld zum Loose hergenommen. Er gestand, dem Prinzipal ein Stück Waare entwendet, verkauft und damit das fragliche Loos angeschafft zu haben. Nun beansprucht der Kaufmann den Gewinn für sich. Die Angehörigen des Knaben verweigern aber die Herausgabe und so wird ein fetter Proceß daraus entstehen.
- Salomonisches Urtheil. In Illinois entgleiste vor einiger Zeit ein Eisenbahnzug und zwei Passagiere kamen zu Schaden; der Eine fand seinen Tod, der Andere verlor ein Bein. Dieser sowohl wie die Wittwe des Ersteren klagten gegen die Eisenbahn=Gesellschaft auf Schadenersatz. Die Jury sprach der Wittwe 5000, dem Einbeinigen 15,000 Dollars zu. Das war der Wittwe nicht

[Fehlstellen in der Originalseite]

[ => Original lesen: 1873 Nr. 93 Seite 2]

Bein dreimal soviel werth sei, als ein ganzer Mann. Der Richter antwortete: "Die Sache ist ganz in Ordnung. Der Mann, dem jetzt sein Bein fehlt, bekommt für 15,000 Dollars kein neues wieder, aber eine Wittwe mit 5000 Dollars findet sehr leicht wieder einen Mann, der nicht nur so gut wie neu ist, sondern vielleicht sogar noch besser ist als der erste."


Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
Schluß.


Anzeigen.

In der Nacht vom Sonnabend den 15. auf Sonntag den 16. d. M. sind nach der gemachten Anzeige dem Hauswirth Foye zu Schwanbeck mittelst Einbruchs aus seiner Wohnung außer einer Summe von etwa 70 Thlr., welche in 2 blau und weiß gestreiften Beuteln waren, gestohlen: ein Portemonnaie von Juchtenleder mit breitem gelben Bügel, auf der einen Seite mit einer Perlmutterplatte, etwa 1 Dutzend neusilberner Löffel, ein paar graue Buckskinhandschuhe mit schwarzen Streifen und Gummizügen am Handgelenk, eine goldene Broche mit daran befestigtem goldenen Kettchen, ein einfacher goldener Ohrring, zwei blonde Haarschnüre mit Goldschieber und goldener Fassung, in Form zweier verschlungener Hände, ein Färberzeichen, den Buchstaben W. tragend, eine Cigarrentasche von dunklem Leder, inwendig mit Stickerei.
Wir ersuchen alle resp. Polizei= und gerichtlichen Behörden, auf die gestohlenen Sachen, sowie auf die Diebe vigiliren und sie im Betretungsfalle anhalten und an uns abliefern zu lassen.
Schönberg, den 19. November 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In der Concursmasse des Hauswirths Asmus Faasch zu Kuhlrade steht ein Termin auf Sonnabend, den 6. December d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Justiz=Amte an zur Erklärung und Beschlußfassung

1) über die von der Ehefrau des Cridars als Illaten in Anspruch genommenen, zu 202 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) taxirten und unter Aufsicht des interimistischen Güterpflegers gestellten Mobiliargegenstände,
2) über die von dem letzteren geführte Administration und abgelegte Rechnung, sowie über das ihm zu bewilligende Honorar, -
wozu die nicht präcludirten Faasch'schen Concursgläubiger unter dem Nachtheil hiemit geladen werden, daß sie mit ihren resp. Erklärungen und Einreden ausgeschlossen und an die Beschlüsse der Erscheinenden als gebunden erachtet werden.
Schönberg, den 19. Novbr. 1873.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 181 belegene Wohnhaus c. p. des Arbeitsmanns und Fuhrmanns Johann Barkenthin hieselbst giebt das

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

auf das am 15. d. Mts. abgehaltene Liquidations=Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidations=Termine am 15. d. M. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 17. Novbr. 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holst. Karpfen, Schleie und Karautschen empfiehlt Joh. Wilh. Schwoll.
Lübeck.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 93 Seite 3]

Marie Spehr
Wilhelm Holldorf
Verlobte.
Schönberg, den 23. November 1873.


Kampfgenossen=Verein 1870/71.

In Folge eines Antrags von zwölf Vereinsmitgliedern (§ 9 der Statuten) wird eine außerordentliche Versammlung auf Mittwoch, den 20. November, Abends 7 Uhr, im Vereins=Locale anberaumt. Tagesordnung: Nochmalige Berathung über verschiedene den am 2. December stattfindenden Ball betreffende Punkte, namentlich die Einführung von Nichtmitgliedern.

Der Vorstand.


Prima
Westhartley Steinkohlen.
Besten engl. Coaks
empfehlen aus den Schiffen billigsten Preises
L. Possehl & Co.
Lübeck.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Für Landschulen.

Nachdem in allen Landschulen der geographische Unterricht jetzt obligatorisch, mithin ein Globus fast unentbehrlich ist, habe ich, von einigen Seiten aufgefordert, eine Musterauswahl von 8 Stück in verschiedener Größe kommen lassen. Indem ich dieses den verehrlichen Schulvorständen und den Herren Lehrern hierdurch anzeige, mache ich noch darauf aufmerksam, daß, jemehr Aufträge zu erledigen ich entgegen nehmen kann, desto geringer der Preis der einzelnen Globen wegen gemeinsamer Verpackung und Frachtunkosten sich gestalten wird. Auch wäre eine baldige Bestellung gerathen, da zu Anfang des kommenden Jahres ein nicht unerheblicher Preisaufschlag von Seiten der Fabrik in Aussicht genommen ist.

Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.


Zu Stickerei=Einsätzen passende Gegenstände für den Hausstand sowohl, wie für den Näh= u. Schreibtisch sind jetzt in großer Auswahl angekommen, die ich den verehrten Damen zur gefälligen Auswahl empfehle.
Auf Wunsch werden auch die Stickereien dazu in kurzer Zeit angefertigt.

Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.


Donnerstag voriger Woche sind von meinem Wagen zwischen Lübeck und hier 6 kleine zusammengebundene Brettchen zu einer Kiste verloren, welche der Finder gegen Vergütung der Mühe mir zuschicken wolle.

C. Egert.


Heinrich Kock,
Uhren-, Gold- & Silberwaaren-Handlung,
empfiehlt

goldene und silberne Taschen=Uhren, Regulateure, Pendulen und Rahmen=Uhren, sowie eine reichhaltige Auswahl seiner goldener Ketten, Brochen, Bouton's, (Ohrringe), Medaillon's, Chemisettknöpfe, Verlobungsringe, silberne Potage=, Eß= und Theelöffel u. s. w.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Trocknes Buchen=Klobenholz, soweit der Vorrath reicht, 4 Taler (Mecklenburg) pro Meter frei vor's Haus, verkauft am liebsten sofort C. Egert.


Auf dem Hofe Neuhof bei Ratzeburg finden zu Ostern 4 Tagelöhner=Familien Wohnung.


Aechte

Limburger Käse
in Stücken zu circa 2 Pfund das Stück 12 1/2 Sgr.
empfiehlt Friedr. Dierking.
Ratzeburger Vorstadt.


Rostocker dopp. Kümmel,
à Liter 7 1/2 Sgr., empfiehlt
Friedr. Deirking.
Ratzeburger Vorstadt.


Nordische Anschovis,
in Tonnen von 3 Pfund Inhalt die Tonne 20 Sgr. pro Pfund 10 Sgr.
empfiehlt
Friedr. Dierking.
Ratzeburger Vorstadt.


Zur Anfertigung künstlicher Gebisse von vulkanisirtem Kautschuck nach bewährter amerikanischer Methode, empfiehlt sich ganz ergebenst

Ludwig Vogel.

Der präparirte Kautschuck hat keinen Geruch noch Geschmack, ist schadlos wie Gold; die Zähne sind Porzellan und angenehm zu tragen, garantire ich für sicheres Schließen und verspreche in den Fällen, wo der Gaumen noch nicht zu sehr abgenutzt ist, kräftiges Beißen. Die Procedur ist schmerzlos, der Preis für in meiner Wohnung abgenommene Piecen à Zahn 1 Taler (Mecklenburg), außerhalb 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg, den 24. Novbr. 1873.


Ich habe

2 eichen Bohlen

zu verkaufen, welche zur Ansicht bei dem Hauswirth Grevesmühl in Sabow liegen; auch noch einige

eichen Bretter.

Marie Renzow, geb. Grevesmühl.


Spielwerke

von 4 bis 120 Stücke spielend; Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, Himmelsstimmen, Mandoline, Expression etc.
Ferner:

Spieldosen

von 2 bis 16 Stücke Spielend. Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Cigarren=Etuis, Tabaks= u. Zündholzdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste empfiehlt

J. H. Heller, Bern.

Preiscourante versende franko.
Nur wer direkt bezieht, erhält Heller'sche Werke.


Sogleich oder zu Ostern wird ein

Dienstmädchen

von einem Hauswirth hiesigen Fürstenthums gesucht. Näheres in d. E. d. Bl.


Zum

Ball

am Freitag, den 28. Novbr., ladet ergebenst ein

Carlow.          W. Creutzfeldt.


Einige Knaben oder Mädchen vom Lande, welche die Schönberger Schule besuchen sollen, finden in einer bürgerlichen Familie in der Nähe des Schulhauses freundliche Aufnahme. Näheres in der Expedition der wöchentl. Anzeigen.


Verloren.

Am Mittwoch, den 12. Nov., also am Ball=Abend, ist in der Nähe oder im Köster'schen Gasthause ein goldener Ring verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben in d. E. d. Bl. gegen eine angemessene Belohnung abzugeben.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 93 Seite 4]

Schüsselbuden 186 Lübeck   S. Adolphs   Schüsselbuden 186 Lübeck

empfiehlt sein wohlassortirtes Lager von sämmtlichen

Manufactur- und Mode-Waaren
en gros                          en détail.

Durch persönliche comptant Einkäufe erlaube ich mir, ein geehrtes Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß die Preise meiner Stoffe um 30 - 40 % billiger sind, als die Fabrikanten jetzt verlangen.
Kleiderstoffe in allen denkbaren Qualitäten. Einfarbige rein wollne Rippse 9 Schilling (Mecklenburg) Diagonals, Popeline, Jacquard, Velours, Epinglas Mohairs, Cachemirs in den neuesten Farben 5, 6 u. 8 Schilling (Mecklenburg).
Wintermäntel u. Jacquettes, anschließend und weit, das Neueste dieser Saison, in besonders schöner Ausstattung
Abendmäntel u. Regenmäntel in carrirt, gestreift und uni, 15 Mark (Lübeck) 800 Stück Chales u. Tücher, bestehend in den neuesten Erzeugnissen für die Jetztzeit. Velour-Chales 7 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), do. für Kinder 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 3 Mark (Lübeck). Gewirkte echte Long-Chales in den prachtvollsten Zeichnungen 25 Mark (Lübeck).
Double-Stoffe in blau, braun, Schwarz und grau. Sehr guten schweren Double u. Ratiné 10/4 nur 24 Schilling (Mecklenburg) und 2 Mark (Lübeck).
Zuschneiden gratis. Unterröcke uni u. gestreift 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 4 Mark (Lübeck) do. elegant garnirt 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 5 Mark (Lübeck). Moiré-Röcke u. 300 Stck. Steppröcke in allen Farben 6 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) u. 7 Mark (Lübeck).
Ball-Roben abgepaßt und vom Stück geschnitten. Die 12-14 Mark (Lübeck) pr. Robe gekostet haben nur 6 Mark (Lübeck), 7 Mark (Lübeck) und 8 Mark (Lübeck). Französische Linons in schönen Lichtfarben als Unterkleider für Ball-Toilette nur 6 Schilling (Mecklenburg).
Atlas-Kragen, wollne Kragen, seidene u. Moiré-Schürzen, wollne u. seidene Mäntel, Tücher, Chälchen, Schleier, Slipse, Damen-Wäsche, Leine u. Batist-Tücher.
Gardinen in Mull, Sieb, Gaze u. Zwirn. Eine Parthie englische elegante Tüll-Gardinen 6 Schilling (Mecklenburg), die 10 Schilling (Mecklenburg) gekostet haben. Mull= u. Sieb-Gardinen 2 1/2 u. 3 Schilling (Mecklenburg).
Bettdecken mit langen Frangen 3 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg), do. ganz schwere 3 Mark (Lübeck) 12 Schilling (Mecklenburg) u. 4 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg).
Weisswaaren und Baumwollenwaaren sehr preiswerth.
Waschechte Cattune u. Möbelgardinen nur 2 1/2 Schilling (Mecklenburg).

Auswahlsendungen von Chales & Mänteln, sowie Muster des ganzen Lagers stehen gern zu Gebote.
Alle Sendungen geschehen portofrei.

S. Adolphs.
Lübeck.    


Das
Herren-Mode-Magazin
von
B. Birawer,
am Kohlmarkt, vis à vis Brockmüllers Hotel, Lübeck, empfiehlt

Großes Lager Großes Lager
eleganter Herren=Anzüge, der neuesten Stoffe und
eleganter Herren=Paletots,
eleganter Herren=Schlafröcke etc.      Herren-Artikel.
Bestellungen nach Maaß in kürzester Zeit.


Theater in Schönberg.

Mittwoch den 26. November: Die Zurücksetzung, oder: Alter schützt vor Thorheit nicht. Lustspiel in 4 Akten.
Donnerstag den 27. Novbr., auf Verlangen zum 2. Male: Lüge und Wahrheit, oder: Spielt nicht mit dem Feuer, Lustspiel in 3 Akten.
Freitag den 28. Novbr.: Der Sonnwendhof oder: Der Brandstifter, Schauspiel in 5 Akten.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) - 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 600 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 3/4 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 3/4 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 25.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD