No. 91
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. November
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 91 Seite 1]

- Es gibt wieder ein Ministerium Bismarck. Fürst Bismarck ist als Ministerpräsident wieder an die Spitze Preußens getreten, wie er als Reichskanzler immer an der Spitze Deutschlands gestanden hat. Dieser Rücktritt will sagen, daß das deutsche Reich und Preußen nicht verschiedene politische Bahnen wandeln, sondern denselben Curs halten werden. Im Inland und Ausland wird dieser Gleichschritt der deutschen und preußischen Politik gewürdigt, obgleich erst die Zukunft zeigen muß, ob Preußen mehr auf den Bahnen des deutschen Reiches, oder dieses mehr auf den Bahnen Preußens wandeln wird.
- Der deutsche Bundesrath in Berlin setzt das Berieselungsgeschäft glücklich fort. In den nächsten Wochen werden wieder 30 Millionen Thaler Kriegsentschädigungsgelder unter die norddeutschen Bundesstaaten verteilt.
- Damit es uns Deutschen nicht an Kleingeld fehle , werden in den Reichsmünzstätten Ein=Mark= und Zwanzig=Pfennigstücke (in Silber), und Einpfennigstücke (in Kupfer) in großen Massen geprägt.
- Viele Frauen in Franken und namentlich in Würzburg haben eine Adresse an den König von Bayern gerichtet, in welcher sie den König bitten, ihre Würde und Ehre zu schützen. Die katholische Kirche, die Klöster, die geistlichen Seminare und Unterrichtsanstalten, die Heiligkeit der Ehe und die Gewissensfreiheit sei in größter Gefahr - und wodurch bedroht? Durch die Austreibung der Jesuiten und die preußischen Kirchengesetze. Ihr, der Frauen, Angstruf sollte an dem Throne des Königs widerhallen u. s. w. Man kann sich denken, wer diese Adresse zu Stande gebracht hat.
- Wider alles Erwarten scheint der Prozeß Bazaine in eine Sackgasse auslaufen zu wollen. Jemehr das Zeugenverhör vorwärts schreitet, desto mehr drängt sich Jedermann die Ansicht auf, daß es entweder eine ganze Legion von Schuldigen gibt, die zur Verantwortung gezogen werden müssen, oder daß der Hauptschuldige frei ausgehen wird.
- Londoner Briefe der A. A. Z. über die Geld= und Arbeitskrisis malen stark grau in Grau. "Die amerikanische Industrie liegt schwer danieder, Tausende von Fabriken sind geschlossen und andere können sich nur durch große Beschränkung der übertriebenen Arbeitslöhne im Gang erhalten. Eine Bank und eine Eisenbahngesellschaft nach der andern sieht sich genöthigt ihre Zahlungen einzustellen; die Einfuhr aus Europa ist fast auf nichts zusammengeschmolzen. Die Finanzkrisis in Oesterreich ist noch nicht vorüber; in Deutschland hat die Krisis erst begonnen, während die finanzielle Lage Frankreichs fast verzweifelt ist, aber erst in einigen Wochen zur Krisis gelangen wird. In England wird die Bank den Diskont nächstens auf 9 PC. erhöhen. In allen Fabrikbezirken herrscht Einschränkung. Die Zeit der großen Profite, die länger als zwei Jahre die Vermögen der Fabrikanten, die Arbeiter und die Preise der Lebensbedürfnisse in die Höhe trieben, ist vorüber und namentlich die Eisenindustrie muß ihre Arbeiten sehr beschränken und den Arbeitern einen geringern Lohn zahlen, obwohl sie viele entlassen hat."
- Die durch Einführung der Goldwährung bei uns verdrängten alten Thaler, von denen man 20 Millionen einzufangen hofft, sollen, nachdem sie die Einschmelzung überstanden, nach Amerika verkauft werden, wo man sie wegen der beabsichtigten Einführung der Silberwährung mit offenen Armen und Säcken erwartet.
- Mit bloßem Auge kann man jetzt den vor einigen Monaten angekündigten Kometen vor 4 Uhr des Morgens im Osten sehen. Größer als jeder andere Stern hat er die Gestalt einer Kugel, keinen Schweif und einen glänzenden rothen Schein.
- Das deutsche Reich zählt gegenwärtig 21 Universitäten und 380 Gymnasien, Progymnasien und Lyceen, wobei 156 lateinische Schulen in Württemberg und Baiern nicht mitgerechnet sind. Davon gehen nicht wenige bis tief in das Mittelalter zurück; über 100 sind im Laufe des 16. Jahrhunderts, unter dem Einflusse der wiedererwachten classischen Literatur, von Fürsten und Magistraten neu gegründet; 53 sind im 17. Jahrhundert, fast alle übrigen im laufenden Jahrhundert errichtet worden.
- Es hat sich Jemand die Freude gemacht, die nicht offiziellen Titel des Kaisers Wihelm in den Zeitungen etc. zusammenzustellen und zwar aus der neuesten Zeit. Hier sind sie: Der Heldenkaiser, Heldengreis, Heldenvater, Heldensohn, Heldensproß, Schlachtenlenker, greiser Jüngling, Kaiser Weißbart, kaiserlicher Zollernsproß, der edelste Reis vom Hohenzollernstamme, Wilhelm der Tapfere, Wilhelm der Siegreiche, kaiserlicher Schirmherr, Deutschlands Hort, höchster Kriegsherr, Wilhelm der Feste, Wilhelm der Glückliche, Wilhelm der Gottesfürchtige.
- Die Predigten werden immer teurer. In Bajalunka bei Laibach hielt der Pfarrer Korositz eine Predigt, die zwar nicht lang, aber desto kräftiger war. Das Gericht taxirte sie oder vielmehr den Pfarrer zu 6 Monat Gefängniß. Jedes Wort war eine Aufreizung gegen die Regierung.
- Dem "Kerner Bauer" und seiner Bäuerin in Paring an der Isar war's am 6. Nov. Nachts, als drücke sie der Alp furchtbar. Sie wachten auf und spürten die Fäuste ein paar vermummter Räuber an ihrer Kehle, im Nu waren sie auch geknebelt. "Euer Geld, wo ist's ? Kein Schrei, so lieb Euch euer Leben!" - Bauer und Bäuerin blieben stumm; da wurden sie aus dem Bette gerissen und auf unglaubliche Weise viehisch gequält und gemißhandelt, bis sie gestanden, daß ihr Geld - fast 9000 fl. - unter den Dielen liege. Die Dielen wurden erbrochen, das Geld fortgeschafft, andern Tags fand man viele Guldenstücke im Hof und Garten verzettelt. Der armen Frau war der Hinterkopf zerschmettert, man fand sie todt unter dem Bette, den Bauer hofft man zu retten. Von den Räubern bis jetzt keine Spur.
- Neulich spät Abends tritt ein Herr in langem feinen Ueberzieher und hohen Stulpstiefeln in eine Weinstube in Berlin und läßt sich vom Besten auftragen und alles trefflich schmecken, nur mit dem Bezahlen der Zeche von 10 Thalern haperte es, der Gast hatte kein Geld. Dann belieben Sie Ihren Ueberzieher als Pfand da zu lassen, sagte der Wirth. - Ist unmöglich, in Hemdärmeln kann ich nicht nach Hause gehen, sagte der Gast, eher noch lasse ich die Hose als Pfand, der lange Rock und die hohen Stiefel decken das Defizit. - So geschah's unter dem Gelächter der Gäste. Der Gast zieht ab und beehrt einen nahen Gasthof mit seiner Einkehr; er ist müde und läßt sich sofort ein Zimmer geben. Andern Morgen klingelt er heftig und immer heftiger: Wo ist meine Hose? - Ihre Hose? - Nun Ja, ich bin doch nicht ohne Hose gekommen. Der Wirth erschrickt, es ist ein fataler Fall, sein Ruf steht auf dem Spiele, er bezahlt für die Hose 10 Thlr. und 10 Thlr. für das Geld, das in der Hose gesteckt haben soll, und bittet den Fremden um reinen Mund. Der hat ihn aber nicht gehalten. (Ein Originalstück ist übrigens dieser Gaunerstreich nicht gewesen.)
- Kalifornische Blätter erzählen eine romantische Legende von einem Weinstock. Eine amerikanische Lady war vor vielen Jahren im Begriff

[ => Original lesen: 1873 Nr. 91 Seite 2]

die lange Reise nach Santa Barbara in der damals allein möglichen Weise zu Pferde zurückzulegen. Als sie sich schon auf dem Pferde befand, überreichte ihr ihr Liebhaber eine Weinrebe, welche er so eben als Reitgerte für sie abgeschnitten hatte. Sie behielt dieselbe als Andenken und als sie bei ihren Angehörigen in Santo Barbara eintraf, pflanzte sie die Rebe, welche wunderbar gedieh. Das geschah vor ungefähr 48 Jahren; gegenwärtig ist der Stamm dieses Weinstocks am Boden 4 Fuß 4 Zoll im Durchmesser. Acht Fuß vom Boden beginnen die Zweige, welche waagerecht auf Spalieren ringsumher gezogen sind und jetzt 2 Acker Land bedecken. Der jährliche Ertrag an Trauben beläuft sich auf 100 bis 120 Centner, und Trauben von 2 bis 6 Pfund sind keine Seltenheit. Der Boden ringsum ist ganz hart, weshalb dort die Spanier im Schatten des grünen Blätterdachs zu tanzen pflegen. Dieser Weinstock ist der größte in Kalifornien, vielleicht in der ganzen Welt und liefert außer dem Wein mit einiger Nachhülfe der Phantasie auch Stoff zu einer poetischen Behandlung.


Die Korallenfischerin von Torre del Greco.
Novelle von Arthur Stahl.
(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1873 Nr. 91 Seite 3]

Anzeigen.

Am hiesigen Hafen sollen 6 Plätze zur Lagerung von Materialien auf die 5 Jahre von Michaelis 1873 bis dahin 1878 meistbietend verpachtet werden, und ist dazu Termin auf Sonnabend, den 22. d. M. November, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle angesetzt worden. Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden, und wollen Pachtliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 9. Novbr. 1873.

Großherzogl. Mecklenb. Domainenamt.
F. Graf Eyben.


Bekanntmachung.

den Concurs des Kaufmanns Jürgens (in Firma W. L. Jürgens) in Ratzeburg betreffend.

Nachdem in der am 27. d. Mts. stattgehabten Versammlung der Gläubiger des Kaufmanns Ernst Johann Ludwig Jürgens in Ratzeburg, (in Firma W. L. Jürgens) die Aufrechterhaltung des unterm 19. d. Mts. vorläufig abgegebenen Concurs=Erkenntnisses beschlossen worden ist, wird zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse gehörenden Grundstücke, nämlich:

1. des in der Töpferstraße hierselbst unter Nr. 51 belegenen Wohnhauses mit Speicher, (Schuld= und Pfandprotocoll Vol. II. Fol. 47.)
2. des in der Herrenstraße hierselbst unter Nr. 11 belegenen, im Schuld= und Pfandprotocoll der Stadt Ratzeburg Vol. I. Fol. 10 verzeichneten Wohnhauses nebst Zubehör,
erster Termin auf den 10. December 1873, Vormittags 9 Uhr,
zweiter Termin auf den 7. Januar 1874, Vormittags 9 Uhr,
dritter und letzter Termin auf den 4. Februar 1784, Vormittags 9 Uhr,
angesetzt, und werden Kaufliebhaber hierdurch geladen, sich alsdann im Sitzungssaal des unterzeichneten Amtsgerichts einzufinden.
Die Bedingungen sind 8 Tage vor dem ersten Termin auf dem Gericht und bei den Güterpflegern, Kaufmann Senator Haase und Kaufmann Bock hierselbst einzusehen.
Zugleich werden Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche oder Forderungen an den genannten Kaufmann Jürgens zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses, entweder bis zum 9. December 1873 schriftlich, oder am 10. December 1873, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und gehörig zu bescheinigen.
Auswärtige haben am Gerichtsort Bevollmächtigte zu bestellen und wird der Ausschließungs=Bescheid nur an hiesiger Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 29. October 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Gläubiger=Aufruf.

Anläßlich Verkaufs seiner in Salem belegenen Vollhufen=Stelle, hat der Vollhufner Heinrich Jürs daselbst, zur Sicherung gegen unbekannte dingliche Ansprüche, einen gerichtlichen Aufruf beantragt.
Es werden daher Alle und Jede, welche Ansprüche irgend und welcher Art an den Vollhufner Heinrich Jürs und dessen Grundbesitz zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, dieselben am 10. December d. J., Vormittags 10 Uhr, zur Vermeidung des Ausschlusses vor dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 3. November 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Gläubiger=Aufruf.

Anläßlich Verkaufs seiner in Crumesse belegenen Käthner=Stelle, hat der Käthner Heinrich Wilhelm Johannes Koch daselbst, zur Sicherung gegen unbekannte dingliche Ansprüche, einen gerichtlichen Aufruf beantragt.
Es werden daher Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde dingliche Ansprüche an die verkaufte Käthnerstelle zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, dieselben am 10. December d. J., Vormittags 11 Uhr, zur Vermeidung des Ausschlusses vor dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 6. Novbr. 1873.

Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Die diesjährige ordentliche Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag, den 2. Decbr. d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 13. Nov. 1873.
Namens des Vorstandes: C. Giehrke, Adv., d. Z. Secretär.


Alle Diejenigen, welche etwa noch Forderungen ab mich oder an mein jetzt verkauftes Gehöft haben sollten, ersuche ich, solche bis zum 1. December d. J. Zwecks Entgegennahme der Bezahlung, bei mir anzumelden. Ebenso wollen Alle, welche mir noch Schulden, binnen gleicher Frist ihre Schuld an mich berichtigen.

Büdner und Tischlermeister Joch. Greve zu Pogetz.


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Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Am Sonntag, den 16. d. Mts., ist vor dem Siemzerthore ein hellgrauer Gürtel verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben in d. E. d. Bl. abzugeben.


Zum Ball am Freitag, den 21. November, ladet ergebenst ein Gastwirth F. Sterly.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 91 Seite 4]

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Von Stettin nach Neu=York via Hull=Liverpool jeden Mittwoch für 48 Thaler einschließlich vollständiger Beköstigung, so daß der Passagier von Stettin bis Neu=York Nichts weiter zu bezahlen hat.
Kinder unter 10 Jahren die Hälfte, Säuglinge 4 Thaler. Das ganze Passagiergeld ist, wie oben angegeben, an Consul C. Messing in Rostock, Neuer Markt 9 und 10 unter Beifügung des Auswanderungs=Consenses, worauf der Contract umgehend erfolgt, einzusenden.

Expeditionen:

am 19. November mit dem prachtvollen Dampfer Otto, Capitän Johnson,
am 26. November mit dem prachtvollen Dampfer Pacific, Capitän Munro,
am 3. December mit dem prachtvollen Dampfer Cato, Capitän King,
am 10. December mit dem prachtvollen Dampfer Bravo, Capitän Tholander,
am 17. December mit dem prachtvollen Dampfer Gozo, Capitän Standiage.

Für Betten, Eß= und Trinkgeschirre haben die Passagiere selbst zu sorgen. Alles zusammen kostet in Stettin 3 bis 4 Thaler höchstens nämlich: Eß= und Trinkgeschirr von Blech 25 Sgr., Matratze mit Keilkissen 25 Sgr., eine wollene Decke 1 Thlr 10 Sgr. Was die Passagiere von diesen Sachen bereits besitzen, brauchen sie natürlich nicht anzuschaffen. Es genügt, wenn die Passagiere am Dienstag Mittag in Stettin eintreffen. Der "Gasthof zum grünen Baum" berechnet für Morgenbrod, gutes Mittags=Essen, Abendbrot und Nachtlogis für Erwachsene 15 Sgr., Kinder 10 Sgr. Wechsel auf alle Plätze der vereinigten Staaten sind sowohl im Comptoir von C. Messing in Rostock, Neuer Markt 9 und 10, wie in Stettin grüne Schanze 1 A. und in Berlin Französische Str. 28 zu haben, woselbst auch jede weitere Auskunft gern ertheilt wird.

C. Messing Kgl. Preuß. und Großher. Mecklenb. concess. Unternehmer.
Rostock, Neuer Markt 9 und 10.
Comptoir in Berlin. Französische Str. 28.
Comptoir in Stettin. Grüne Schanze 1 A.
Ohne Auswanderungs Consens, welcher an C. Messing in Rostock einzusenden ist, wird kein Contract verabfolgt.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 3/4 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 1/2 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 14 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps22 1/2 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.21 1/2 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.3 Mark (Lübeck) - 3 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 600 Gr.14 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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