No. 55
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Juli
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 55 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 16, 17 und 18 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Der Reichskanzler, der das Horazische: beatus ille, qui procul uegoliis recht geneißen möchte, hat doch keine Ruhe in seinem Tusculum. Er bekommt täglich so viele Briefe, Telegramme etc., die er beantworten soll, daß er öffentlich bekannt macht, er könne und werde dergleichen Zuschriften nicht beantworten, da die Aerzte ihm die größte Ruhe zur Pflicht gemacht hätten, er aber sich nicht erholen könne, wenn er täglich mit so vielen Briefen und Depeschen heimgesucht werde.
- Der französische Finanzminister Magne, dem man doch ein Urteil über den Stand der französischen Finanzen zutrauen darf, hat beantragt, das Budget für die Marine um eine Million, für das Ministerium des Innern um 12 Mill., und für die übrigen Ministerien zusammen um 7 Mill. herab zu setzen. Eine Reduktion des Kriegsbudgets um 20 Mill. ist bereits angenommen. Daraus dürfte hervorgehen, daß ernstliche Bedenken vorliegen müssen, die Steuerschraube noch weiter in die Höhe zu treiben.
- Die Russen sind glücklich in der Residenz Khiwa eingerückt, trotz der beiden Lehmmauern, welche sie umgaben. Sie fanden kaum 5000 Einwohner in Häusern von Erde; nur wenige öffentliche Gebäude sind aus Backsteinen aufgeführt. Dem Khan von Khiwa, welcher entflohen, jedoch später auf Gnade und Ungnade zurückgekehrt war, theilte der russische General Kauffmann eine Ehrenwache zu, damit es ihm nicht einfällt abermals zu entwischen. Wahrscheinlich ist der ganze Feldzug zu Ende und es handelt sich nur noch um die Milliarden, da es auf eine dauernde Eroberung nicht abgesehen ist.
- Aus einer anscheinend offiziösen Quelle wird die Angabe, daß der Kaiser gegen den Grafen Roon verstimmt sei, weil dieser bei dem Verkauf von Gütergotz nur sein pecuniäres Interesse im Auge gehabt habe, darauf zurückgeführt: Der Kaiser habe es "nur mit Befremden angenommen, daß ein ihm so nahe stehender langjähriger treuer Diener seine letzten Lebensjahre nicht da zubringen wolle, wohin ihn die Erinnerungen eines so reichen Lebens naturgemäß weisen sollten." Uebrigens sei der Graf zum Verkauf von Gütergotz vollständig befugt gewesen, da er dieses Gut schon vor 1866 besessen und nicht erst von der Dotation nach dem Krieg erworben habe.
- Das Herannahen der Cholera ist eine Mahnung zur Vorsicht. Um sicher zu sein, keine unreifen, bei jetziger Witterung der Gesundheit schädlichen Kartoffeln zu kaufen. Schneide man eine Kartoffel der Länge nach durch; befindet sich in der Mitte ein kleines Loch oder eine breiartige Masse, so ist sie der Gesundheit höchst schädlich.
- Die Cholera macht in der Umgegend von Dresden immer größere Fortschritte. Da in den letzten Tagen 26 ungewöhnlich schnell eingetretene Todesfälle vorkamen, so hat der Stadtrath die sofortige Ausführung einer allgemeinen Desinfication der Stadt auf Kosten der Stadtkasse angeordnet. In Dresden selbst hat man bis jetzt 5 Cholerafälle, drei mit tödlichem Ausgang.
- Außer den zwei großen Panzerschiffen, die in London bei Sumada für die deutsche Flotte gebaut werden, die 6 Millionen Thaler kosten, sind noch drei auf deutschen Werften im Bau begriffen; der große Kurfürst, Friedrich der Große und Borussia.
- Nach einer Mittheilung im Sozialdemocrat wird die Losung der Demokraten künftig nicht sein; "Nieder mit dem Capital", sondern: "Her mit dem Capital!" (Hoffentlich durch Arbeit?)
- Nach Beschluß des Bundesraths steht ein baldiges Verbot der Annahme der österr. 1 und 2 fl. Stücken und holland. Ein= und Zwei einhalb fl.=Stücken bei den öffentlichen Kassen bevor.
- Der Pariser "Figaro" treibt seinen Spott mit Herrn Mohl, dem einzigen Professor der persischen Sprache in Paris; er beschuldigt ihn, seit Jahren dem Ofen und dem Heizer seines Hörsaals die Sprache Nasr=ed=dins vorgetragen zu haben, und nun werde der Herr Professor zwei Tage vor Ankunft des Schah plötzlich krank und lasse die prächtige Gelegenheit, sich mit den fremden Gästen in der Sprache Iran's zu unterhalten, in's Wasser fallen.
- In Wien können nicht viel Bänke mehr übrig sein, welche noch nicht aus dem Leim gegangen und zusammengekracht sind. Liquidation, Auflösung und Concurs stehen auf Tagesordnung noch immer obenan. Die Werthverminderungen, welche sich für die an der Wiener Börse notirten Papiere vom 1. April bis 16. Juni vollzogen haben, berechnet man auf 569 Millionen Gulden, aber auf 7 Millionen, wenn die nicht im Courszettel verzeichneten Papiere mit dazu genommen werden.
- Am 29. Juni eilte auf der Rigi=Eisenbahn ein Wagen mit 38 Personen unaufgehalten bergabwärts, weil sich unweit der Station Vitznau eine Hemmschraube gelöst hatte. Ein furchtbarer Schreck bemächtigte sich aller Passagiere, die den Sturz ihres Wagens und ihren Tod im Vierwaldstädter See vor Augen sahen. Auf diese Gefahr hin stürzten sich 3 Personen zum Fenster hinaus, aber ehe ihnen die andern folgen konnten, brachte eine zweite Bremse den Zug zum Stehen. Von den Hinausgesprungenen hatte einer das Handgelenk gebrochen, der andere eine Wunde am Bein erhalten, während der dritte mit einer leichten Quetschung davon kam. Die Gefahr dauerte nur eine Minute, aber eine Minute, die jenen 38 Reisenden lebenslänglich in Erinnerung bleiben wird.
- In Kleinen tagte am 9. d. M. eine Versammlung von Bäckern, namentlich aus Schwerin, Wismar, Rostock und Güstrow. Die "M. A.", welche zu vermuthen scheinen, daß diese Versammlung über eine Erhöhung von Brodpreisen berathen habe, fügen ihrer Mittheilung die Bemerkung hinzu: Vor ungefähr Jahresfrist versuchten die Bäcker in Lübeck auch, den Brodpreis in die Höhe zu treiben, indem sie anstatt der dort bisher üblichen 5 Semmeln für 1 ßl. derer nur noch 4 geben wollten, ohne das Gewicht der einzelnen Semmel zu erhöhen. Ein einziger Bäcker hatte sich dem nicht angeschlossen, und lieferte zu dem alten Preise; ihm wurde eine enorme Kundschaft zu Theil und für den Bedarf der öffentliche Anstalten, wurde eine Brodfabrik in Aussicht genommen, die auch Privaten zum alten Preise verkaufen sollte. Die Folge davon war, daß alle Bäcker zu dem bisher üblichen Preise wieder lieferten.
- Nach einem großen Manöver bei Potsdam

[ => Original lesen: 1873 Nr. 55 Seite 2]

saßen viele fremde Offiziere an der Tafel des Prinzen Albrecht. Man sprach von den Reiterkünsten der ungarischen Husaren und ein fremder Offizier erzählte, er habe einen Husaren mit vollem Gepäck über eine besetzte Tafel hinwegsetzen sehen, ohne daß ein Geschirr zerbrochen wäre. Glauben Sie, daß das ein Preuße nicht fertig bringt? fragte der Prinz. - Ein ungläubiges Lächeln war die Antwort. - Da ließ der Prinz den Dragoner=Wachtmeister Fieweger rufen. "Getrauen Sie sich über unsere Tafel wegzusetzen, ohne etwas zu zerbrechen?" - "Zu Befehl, königl. Hoheit! - Bald nachher kam der alte Reiter auf einem Rappen angeritten und setzte ohne Anlauf dreimal über die Tafel. Alles klatschte Beifall und der Prinz schenkte ihm 5 goldene Fritze und eine goldene Uhr. Fieweger und der alte Wrangel galten als die besten Reiter der Armee, Fieweger wurde nach 33jährigem Dienste in Gnaden verabschiedet und starb dieser Tage in Berlin als Kastellan.
[ => Original lesen: 1873 Nr. 55 Seite 0]- Die socialen Zustände in Berlin fangen an, immer bedenklicher zu werden. Die "Voss Ztg." enthält ein Inserat, in welchem drei Schwestern à 100.000 Thlr. Vermögen - "einen" gebildeten Mann zum Heirathen suchen.


Lotteriespiel.

Von Zeit zu Zeit erscheinen in den Zeitungen unter den verlockendsten Titeln, wie "Vortheilhafte Glücksofferte", "Capitalienvertheilung" etc. Bekanntmachungen, welche das Publikum zum Lotteriespiel auffordern. Daneben wird, besonders in kleineren Orten, jeder einigermaßen zahlungsfähige Mensch noch mit brieflichen Einladungen überschüttet, welche die Vortheilhaftigkeit des Spiels in den glänzendsten Farben malen und zu verstehen geben, wie thörigt es sein würde eine so vortreffliche Gelegenheit zum Reichwerden von der Hand zu weisen.
Wer sind die guten Leute, die sich das Glück ihrer Nebenmenschen so angelegen sein lassen? Es sind die Herren Lotterie=Collekteure Cohn, Steindecker, Schwarzschild, Levy, Reis und wie sie alle heißen, in Hamburg, Braunschweig, Frankfurt etc. Fühlt man sich diesen menschenfreundlichen Herren schon für ihre zarte Aufmerksamkeit zu Dank verpflichtet, so wird man gradezu gerührt, wenn man die mit übersandten Lotteriepläne liest; denn daraus ersieht man klar und deutlich, daß es ihnen nur um den Vortheil des Publikums, nicht um den eignen zu thun ist. In dem Plane der 264. Hamburger Stadt=Lotterie z. B. , der vor Kurzem in einer Unzahl von Exemplaren versandt worden ist, steht es deutlich zu lesen, daß die Einnahmen und die Gewinne gleich hoch, nämlich auf je 6,653,700 Mark Cour. sich beziffern. In die Taschen der Unternehmer und Collecteure fällt hiernach kein rother Heller und man muß annehmen, daß die Wackeren aus reinem Edelmuth, einzig und allein zum Wohle der geldbedürftigen Menschheit die Lotterie veranstalten und den Betrieb der Loose besorgen, ja daß sie großmüthiger Weise sogar 50,000 Thaler für Drucksachen, Porto, Büreaukosten etc. aus ihrer eignen Tasche bezahlen. - Ist man freilich ungläubig und mißtrauisch genug, dies für unwahrscheinlich zu halten und den Plan, dieses auf das leichtgläubige Publikum berechnete arithmetische Kunststückchen genau zu prüfen und nachzurechnen, so kommt ein etwas anderes Resultat heraus, nämlich ein kleiner Ueberschuß von ca. 500,000 Mark C. oder 200,000 Thaler. Dieses Sümmchen deckt nicht nur reichlich alle Auslagen und Kosten, sondern gewährt auch noch ein Gewinnchen von etwa 150,000 Thlr., welches die uneigennützigen und menschenfreundlichen Unternehmer und Collecteure wahrscheinlich benutzen, um den Südseeinsulanerinnen Schürzen und dem Mann im Monde Zahnstocher zu kaufen.
Die grünen Tische sind abgeschafft, aber mit der Lotterie treibt der Spielteufel nach wie vor sein Wesen. Um welche Summen es sich dabei handelt, erhellt daraus, daß die Bevölkerung mancher kleinen Stadt von 5 -6000 Einw., wie durch die Post festgestellt ist, jährlich mehrere tausend Thaler im Lotteriespiel vergeudet. Der materielle Verlust ist also schon groß genug, aber viel größer noch ist der moralische. Denn ein Mensch, der sich Jahr aus Jahr ein mit der trügerischen Hoffnung auf einen bedeutenden Lotteriegewinn trägt, wird schwerlich den allein sicheren, aber mühsamen Weg zum Wohlstand einschlagen, der Jedem in redlichem Fleiß und sorglicher Sparsamkeit geboten ist. Möchten daher die Leser die freundlichen, vielversprechenden Briefchen der Lotterie=Collecteure ungelesen dahin befördern, wohin sie allein gehören, nämlich in den Papierkorb oder sonst an einen passenden Ort!


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle c. p. der sub cura des Schmiedemeisters Teege zu Herrnburg stehenden Geschwister Schwarz daselbst, Vornamens: Maria Catharina; Maria Catharina Elisabeth und Johann Joachim Wilhelm, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 27. September d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzigen, als die künftigen Besitzer des Grundstücks erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Wendorf belegene Büdnerstelle c. p. des Rademachers Jochen Heinrich Lühr daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 27. September d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts ver=

[ => Original lesen: 1873 Nr. 55 Seite 3]

sehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Juli 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Auf Antrag der sämmtlichen legitimirten Erben des verstorbenen Büdners Johann Joachim Gerds zu Bülow ist zum öffentlich meistbietenden Verkaufe der zum Nachlaß desselben gehörigen Büdnerei No. II zu Bülow Termin auf Mittwoch den 16. Juli, 11 Uhr Vormittags, auf der Amtsstube zu Rehna angesetzt, zu welchem Kaufliebhaber hiedurch geladen werden mit dem Bemerken, daß auf annehmbar befundenen Bot, sofort der definitive Zuschlag erfolgen soll.
Aus den gerichtsseitig festgestellten Verkaufsbedingungen, welche auf der Amtsregistratur zu Rehna acht Tage vor dem Termine zur Einsicht bereit liegen, wird hervorgehoben, daß vor Ertheilung des Zuschlags eine Conventionalpoen von 500 Thaler Court, zu zahlen ist.
Die Besichtigung des Grundstücks ist nach geschehener Meldung beim Schulzen Jürß zu Bülow den Kaufliebhabern gestattet.
Die Büdnerei hat an Ländereien

  100 []R. Garten
1890 []R. Acker
  474 []R. Wiesen
  225 []R. Unbrauchbar
-------------
2689 []Ruthen
einen Hufenstand von 20 bonitirten Scheffeln und beträgt der darauf ruhente Canon 18 Scheffel Roggen.
Die Büdnereigebäude, bestehend in 2 Häusern und 2 Ställen, sind mit 800 Thlr. bei der Domanial=Brandcasse versichert.
Gadebusch, den 30. Juni 1873.

Großherzogliches Amtsgericht Rehna.


Auctions=Anzeige.

Am Montag den 21. Juli, von Morgens 9 Uhr an, sollen im Hause der Gastwirthin Boye hieselbst gegen gleich baare Zahlung nachstehende Sachen verkauft werden, als:

2 eichene Koffer, Betten, Leinenzeug, Tische, Stühle, gute Frauen= und Mannskleidungsstücke, weißes und graues Wollenzeug, 17 Bolzen flächsen und 15 Bolzen heeden Leinen, ein Schaf mit Lamm, Küchengeräth, ein Kleiderschrank, eine Chatoulle, eine Hobelbank und andere Sachen mehr.
Schönberg den 13. Juli 1873.
Seegert, Landreiter.


Auctions=Anzeige.

Am Donnerstag den 17. Juli, Nachmittags 3 Uhr sollen im Hause des Bäckers und Gastwirths Lenschow zu Selmsdorf nachstehende Sachen meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

ein Kleiderschrank,
eine Lade,
mehrere Frauenkleidungsstücke
und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg den 13. Juli 1873.
Seegert, Landreiter.


Torf=Auction.

Freitag den 18. Juli soll auf dem Woitendorfer Torfmoore

Baggertorf und
Stechtorf
meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Die Auction beginnt Morgens 9 Uhr und wollen sich Käufer bei der Hütte auf dem Moore einfinden.
Vitense den 12. Juli 1873.
L. Wiegandt, Förster.


Alle Diejenigen, die Forderungen an die Casse der Schützenzunft haben, wollen ihre Rechnungen binnen 8 Tagen bei uns einreichen.
Die Aeltesten der Schützenzunft.


Die Gewinner in der diesjährigen Tombola werden hiedurch aufgefordert ihre Gewinne innerhalb 3 Wochen vom heutigen Tage an gerechnet, beim Tischlermeister Flügge abzufordern, widrigenfalls dieselben zu Gunsten der Schützencasse verfallen.
Schönberg den 13. Juli 1873.
Das Comite der Tombola.


Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 1/2 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
4 % bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 1/2 % dreimonatlicher Kündigung.
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct.Mark (Lübeck) 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 23. Mai 1872.
Lübecker Bank.


Lübecker Bank.
Status am 30. Juni 1873.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Mit dem heutigen Tage habe ich mein seit 37 Jahren betriebenes Geschäft an meinen Sohn Eduard übergeben. Ich danke verbindlichst für das mir stets geschenkte Zutrauen und bitte, dasselbe meinem Sohne zu bewahren.
Rehna, den 1. Juli 1873.
Hochachtungsvoll G. A. Levissohn.

Bezugnehmend auf obige Anzeige, erlaube ich mir, mein

Tuch-, Manufactur= und Mode-Waaren-Geschäft

bestens zu empfehlen.
Ich werde mich stets bemühen, durch strengste Reellität und billigste Bedienung das meinem Vater geschenkte Vertrauen mir zu erhalten und bitte um ein ferneres gütiges Wohlwollen.
Die Agentur=Geschäfte für die "Mecklenburgische Hypotheken= und Wechselbank in Schwerin" gehen gleichfalls auf mich über, und halte mich auch dafür bestens empfohlen.
Rehna den 1. Juli 1873.
Hochachtungsvoll Eduard Levissohn.


Erntehandschuhe

in verschiedenen Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei
Emil Jannicke, Handschuhmacher.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


[ => Original lesen: 1873 Nr. 55 Seite 4]

Nach Amerika.
National=Dampfschiffs=Compagnie.
Segelschiff

Von Stettin jeden Mittwoch für 48 Thaler.
Alles in Allem.
Kinder unter 10 Jahren die Hälfte, Säuglinge 4 Thaler.
        Nach New=York jeden Mittwoch für 48 Thaler.
Alles in Allem.
Plätze durch Einsendung von 10 Thaler pro Person gesichert.

C. Messing, concessionirter Unternehmer und Consul
Berlin. Potsdamer Straße 134 B.        Stettin. A. d. grünen Schanze 1 A.


Aecht französische Kaninchen

offerire: Lapin belier Junge 6 Wochen alt per Paar Thlr. 3.
offerire: Lapin belier Junge 4 Monate alt per Paar Thlr. 5.
offerire: Lapin de garenne Junge 6 Wochen alt per Paar Thlr. 2.
offerire: Lapin de garenne Junge 5 Monate alt per Paar Thlr. 5.
offerire: Lapin de garenne zuchtfähige per Paar Thlr. 8.
offerire: belgische Kaninchen 6-8 Wochen per Paar Thlr. 2. 15.
letztere Race ist die zur Fleischproduction geeignetste und erreicht bei entsprechender Mast ein Gewicht von 10-16 Pfund, während erstere - Lapin belier - ein besseres Pelzwerk liefern.

Steinbach=Hallenberg.     Rich. Sasse.


So eben eingetroffen eine neue Sendung Sonnenschirme bei J. Schweigmann.


Warnung.
Das Erdbeerenpflücken, Himbeerenpflücken, Grasschneiden, überhaupt alles unbefugte Betreten meiner Holzkoppel, ist hiedurch verboten, und werde ich den Dawiderhandelnden dem Gerichte zur Bestrafung zur Anzeige bringen.
Lockwisch, den 7. Juli 1873.
Schulze Oldörp.


Reisekoffer, Reisetaschen, Geldtaschen & Damentaschen sind stets fertig zu haben bei H. Bockwoldt.


In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag dieser Woche sind mir meine Fischernetze, die zum Trocken auf der Wiese des Rottensdorfer Schulzen hängten, von ruchloser Hand total zerschnitten, so daß dieselben zur Fischerei unbrauchbar geworden sind. Ich sichere dem, unter Verschweigung seines Namens, der mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht, 5 Thaler Belohnung zu.
Fischer Dierck.


Verloren am 2. Königschußtage, auf dem Wege vom Schützenplatze bis zur Marienstraße, ein kleiner goldener Ring mit schlichter Platte, die die Buchstaben D. H. trägt. Der Finder wird gebeten, dieselbe in der Expedition d. Bl. abzugeben.


L. W. Egers'scher Fenchelhonig,

aus exquisiten species edelsten Honigs (mel depuratum) und Fenchel seit 1861 fabricirt von L. W. Egers in Breslau, weltbekanntes diätetisches Genußmittel, nicht Geheimmittel, auch keine Arznei, daher in keiner Apotheke zu haben, bietet durch langjährigen guten Ruf Bürgschaft seiner Vorzüglichkeit Wohl zu merken, um nicht einem Verkäufer nachgemachter Waare in die Hände zu fallen, daß jede Flasche mit im Glase eingebrannter Firma, Siegel und Facsimile von L. W. Egers in Breslau versehen und die Verkaufsstelle nur allein ist bei C. Sievers in Schönberg.


Zu Michaelis oder 24. October wird auf Torriesdorf noch ein Pferdeknecht gesucht.


Selter=Wasser,
Soda=Wasser,
Brause=Limonade

aus der Fabrik von W. Griese, Lübeck, empfehle ich zu Fabrikpreisen.
H. Duve.


Wegen Neubaues einer Brücke ist der Weg zwischen Lockwisch und Pahlingen auf ca. 14 Tage für schwer beladene Wagen gesperrt, leichtes Fuhrwerk kann nothdürftig diese Brücke durch Fahren über die daneben liegende Schulzenkoppel umgehen.
Die Dorfschaft Pahlingen.


Das von mir am Königschußtage verlooste Kaffee=Service wurde auf Nr. 43 gewonnen.
Schuhmacherwittwe Wiencke.


Die von mir am Königschußtage verlooseten Gegenstände wurden auf folgende Nummern gewonnen:

Nr. 50 ein Kaffeeservice,
Nr. 176 eine Kaffeekanne,
Nr. 35 eine Comtoirtasse.
J. Kleinfeldt.


Dreschmaschinen,

welche pr. Stunde so viel leisten als drei Drescher per Tag, liefert von Thlr. 66. an unter Garantie und Probezeit

Moritz Weil jr. in Frankfurt a. M.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 1/2 - 11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln junge12 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen22 1/2 - 23Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer14 - 15 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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