No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. April
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 31 Seite 1]

Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Se. Königliche Hoheit der Großherzog die Annahme der Ehefrau des Schneiders Eckmann, Marie geb. Schlüter, hieselbst als zweite Hebamme zu genehmigen geruht haben und daß die Eckmann am heutigen Tage unter Zufertigung der Instruction vorschriftsmäßig beeidigt worden.
Schönberg, den 16. April 1873.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.


Auf Antrag der Hauswirthe Jürß und Fick zu Lüdersdorf, Vormünder der minderjährigen Beneficialerben des am 5. August 1872 verstorbenen Hauswirths Joachim Heinrich Lühr zu Wahrsow, werden Zwecks Erforschung der Kräfte des Lühr'schen Nachlasses, alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den gedachten Nachlaß zu haben vermeinen, zur Anmeldung und urkundlichen Bescheinigung aller solcher Forderungen und Ansprüche zu dem dazu auf Dienstag den 22. April 1873, Vormittags 11 Uhr, vor Großherzoglichem Justiz=Amte hieselbst anberaumten Liquidationstermine hiedurch peremtorisch unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile des Ausschlusses und der Abweisung von der Nachlaßmasse geladen.
Schönberg, den 31. Januar 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Der am Fuße dieses signalisirte Knecht Jonas Nelson aus Schweden hat sich durch seine heimliche Entfernung aus seinem bisherigen Dienste bei dem Hauswirth Hans Jochen Bahrs zu Niendorf dringend verdächtig gemacht, den 4 Pferden seines Dienstherrn in Niendorf in der vergangenen Nacht die Schwänze abgeschnitten und die Pferdehaare von etwa 4 Pfd. gestohlen, sowie einen ihm vom Knecht Prüßmann geliehenen schwarzen, wollenen Rock, welcher einen schwarzen Sammtkragen hat und an den Seiten mit s. g. Patten versehen ist, unterschlagen zu haben.
In der gegen den p. Nelson deswegen auf Grund der §§ 242 und 246 des St=G.=B. eingeleiteten Criminaluntersuchung ersuchen wir alle Gerichts= und Polizeibehörden geziemend auf den p. Nelson zu vigiliren und ihn im Betretungsfalle zu arretiren und an uns abliefern zu lassen.
Schönberg, den 16. April 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Götze.

A. Dufft.

Signalement:

Statur: schmächtig.
Größe: ca. 5 Fuß
Alter: 17 - 18 Jahre.
Gesichtsfarbe: blaß.
Bart: keiner.
Haar: hellblond.
Gesicht und Kinn: rund.
Nase: gewöhnlich.
Kleidung: grauer, langer Oberrock von Winterstoff, graue Hose von demselben Stoff, schwarze lakensche Weste, theilweise zerlöcherte Kniestiefel, schwarze Tuchmütze.


Schüleraufnahme
in der Real= und Bürgerschule zu Schönberg.
Montag, 21. April morgens,
Aula des Realschulgebäudes (eine Treppe hoch).

Für sämtliche neuen Schüler, deren Geburt nicht in den Schönberger Kirchenbüchern steht, ist der Geburtsschein vorzulegen.
Die Aufnahme in die Elementarklasse findet um 8 Uhr statt. Es können nur solche Knaben angenommen werden, die vor dem 2. Juni 1867 geboren sind. Außerdem wird besonders darauf hingewiesen, daß die Eltern, um Weitläuftigkeiten zu vermeiden, ihre Kinder zu deren eigenem Nutzen gleich am oben genannten Montage zu bringen haben und nicht etwa, wie bisher oft geschehen ist, nach Belieben an irgend einem Tage der ersten Schulwochen. Die Aufnahme von älteren Schülern, die in höhern Klassen der Bürgerknabenschule eintreten sollen, geschieht ebenfalls um 8 Uhr; dieselben haben ein Zeugnis von der bisher besuchten Schule vorzulegen.
Diejenigen Schüler welche in eine der sechs Realklassen einzutreten beabsichtigen, müssen sich um 10 Uhr einfinden. Sie haben zum Zweck einer Prüfung, die über die anzuweisende Klasse entscheidet, Papier und Schreibfeder mitzubringen und im Falle sie bereits eine andere Anstalt besucht haben, ein Abgangszeugnis von derselben vorzulegen.

Dr. Armknecht, Director.


Schul=Anzeige.

Der Sommercursus an der hiesigen Mädchenschule beginnt Montag den 21. April um 7 Uhr des Morgens. Die Aufnahme der neu in die Mädchen=Elementarklasse eintretenden Schülerinnen geschieht an demselben Tage um 9 Uhr des Vormittags in dem Neben=Schulgebäude der Real= und Knabenschule. Bemerkt sei, daß nach § 60 bezw. § 73 der Schulordnung die Schulpflichtigkeit mit dem zu Ostern d. J. vollendeten sechsten Lebensjahre eintritt, daß jedoch Kinder, welche bis zum 1. Juni incl. dieses Alter erreichen, gleichfalls aufgenommen werden können Von auswärts geborenen Kindern ist ein Geburtsschein vorzulegen.
Schönberg den 9. April 1873.

Rector C. Wesemann.


Die Restanten zur Feuerassecuranz des Füstenthums Ratzeburg werden hiedurch aufgefordert, nunmehr ihre Beiträge binnen 14 Tagen einzuzahlen. Nach dieser Zeit wird die zwangsmäßige Eintreibung erfolgen.
Schönberg den 8. April 1873.

Carl Bade.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 31 Seite 2]

Hiedurch ersuche ich Kapitalisten, welche im vorstehenden Johannis=Termin Gelder durch mich gegen gute hypothekarische Sicherheit abzugeben haben, solche möglichst rechtzeitig vorläufig in meinem Büreau bei Herrn Stephans oder meinem Sohne anzumelden. Ebenso Forderungen solcher Gelder von soliden Personen, und bemerke hierzu, daß ich noch zur gänzlichen Wiederherstellung meiner Gesundheit auf einige Zeit verreisen muß, daß aber trotzdem Alles so gut und so sicher wie bisher besorgt werden wird.

Carl Bade.


Vorzügliche Brillen, Lorgnettes, Barometer, Thermometer, Zeichenutensilien, Lupen, Fernröhre etc.
sind vorräthig, werden verfertigt, reparirt und zu den billigsten Preisen ergebenst empfohlen von Ludw. Vogel, Optiker und Mechaniker in Schönberg.


Gesucht wird für eine größere Bäckerei Lübecks 2 Lehrlinge, Lehrzeit 3 Jahre, jedes Jahr 28 Thlr. zur Kleidung, Ferner gesucht: 2 junge Mädchen als Kochlehrlinge für ein Hotel, Kostgeld für den Sommer 15 Thlr. Näheres in
Frau Reichert's Nachweis.=Bureau, Lübeck, Breitestraße 954.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherung=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 16. und 31. Mai d. J. mit 3/4 Simplum - drei Vierteln des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 5. April 1873.

Namens der Direction
                Bruhn, Secretair.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Montag nach Ostern den 21. April, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen oder im Behinderungsfalle ihr Krankengeld pünktlich einzuliefern, widrigenfalls die Restanten gerichtlich dazu angehalten werden müßten.

Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Bunge & Beyer, Lübeck.
Comptoir: Fischergrube Nr. 313/14,
empfehlen ihr Lager von

Butter, Schmalz, Käse, Gesalz. Heringe, geräuch. Speck, Russ. Seife, Essig und Essigsprit
zu billigsten Preisen.


Accordeons,
(Handharmonikas)
in neuen vorzüglichen Constructionen und verschiedenen Größen empfehle zu billigen Preisen.
F. Heitmann.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Wohnungsveränderung.

Meinen geehrten Kunden, Freunden und Gönnern hiermit zur Anzeige, das ich von jetzt an nicht mehr in dem Hause des Herrn Schuhmachermeister Kleinfeldt in der Sabowerstraße, sondern beim Herrn Tischlermeister Borschel in der Siemzerstraße wohne und bitte das mir bisher geschenkte Zutrauen auch in meiner neuen Wohnung zu bewahren.
Hochachtungsvoll H. H. Meier. Herrenkleidermacher.


Moderne Sonnenschirme in großer Auswahl empfiehlt billigst H. Scheer, Schirmmacher.


Joh. Hoff's weltberühmter Malzextract ist wieder vorrätig bei Wilh. Heincke.


Gesucht wird ein Kindermädchen bei H. Fick, Barbier.

Zur Anfertigung künstlicher Gebisse, reell billigst und schmerzlos empfiehlt sich Ludwig Vogel.


Hiesiges und russisches Säeleinsaat empfiehlt billigst Aug. Spehr.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse findet am Sonntag den 20. April, Nachmittags 3 Uhr, im Locale der Gastwirthin Küger statt. Sämmtliche Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Ein Sohn rechtlicher Eltern, der Lust hat Barbier zu werden, kann sich melden bei H. Fick, Barbier und Chirurg.


Wohnungsveränderung.

Von jetzt ab wohne ich nicht mehr beim Herrn Schneidermeister J. Renzow, sondern in dem Hause des Herrn Kühn vor dem Siemzerthore.
J. Lohse, Damenschneider.


Es wird beabsichtigt unter den Kriegern von 1870/71 einen Kampfgenossenverein zu gründen. Die Kameraden, welche sich für das Zustandekommen desselben interessiren, werden gebeten, sich zu einer auf
Sonntag, den 20. d. M., Nachmittags 2 Uhr, in Boye's Saal, verabredeten Zusammenkunft einzufinden.


Wilh. Heincke, Schönberg,
Haupt=Agentur
der
Annoncen-Expedition von
Haasenstein & Vogler,

besorgt Inserate und Reclamen in alle Zeitungen und Fachblätter des In= und Auslandes zu Originalpreisen ohne Nebenkosten und hält sich dem geehrten inserirenden Publikum zur Annahme und promptesten Ausführung von Annoncen jeglicher Art angelegentlichst empfohlen.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 31 Seite 3]

Meinen geehrten Freunden und Kunden erlaube mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich unter heutigem Dato mein Geschäft an Herrn Ernst Sander abgetreten habe. Für das mir bisher erwiesene Wohlwollen sage meinen innigen Dank und bitte, dasselbe meinem Nachfolger gütigst zu übertragen.
Ratzeburg den 10. April 1873.

Leonhard Dölle.

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Bezug nehmend auf obige Annonce, erlaube ich mir einem geehrten Publikum Ratzeburgs und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich am heutigen Tage, das Geschäft des Herrn Leonhard Dölle übernommen habe und dasselbe unter der Firma Ernst Sander in bisheriger Weise fortführen werde.
Unter Zusicherung billiger Preise und reeller Bedienung bitte ich um gütigen Zuspruch.
Ratzeburg den 10 April 1873.

Ernst Sander.


Die neuen Frühjahrsmoden sind das Thema der neuesten Nummer der in allen Familienkreisen unentbehrlich gewordenen "Modenwelt", welche dieses Mal, besonders sehnsüchtig erwartet, um so freudiger begrüßt werden dürfte. Die Modenwelt weiß nicht nur vom neuen das Schönste und geschmackvollste auszuwählen, sie hat auch stets guten Rath, Mittel und Wege bereit, wie man alles Wohlerhaltene auf das Modernste und Zweckmäßigste zu neuen Toiletten umgestalten kann. Ein prächtiges großes Bild in Nr. 12 zeigt charakteristische Toiletten, Nr. 13 bringt mit extragroßer Schnittmusterbeilage neben vollständigen Anzügen noch alle denkbaren Einzelheiten und Garnituren in gediegenster Mannichfaltigkeit; die schönen neuen Umhänge, Dolman, Mantille, Hyde=Park, elegante Schooßtaillen, einen gutsitzenden Rockschnitt und die noch immer Bürgerrecht bewahrende Tunica in verschiedenen Grundformen, mit Berücksichtigung der gebräuchlichsten Stoffbreiten. Auch den Hüten ist besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
In dieser Zeit des Jahres, welche weitaus die meisten Ausstattungen erstehen sieht, wußte sich auch die Modenwelt durch eine reichhaltige Auswahl der schönsten und zweckmäßigsten Modelle für Leib= und Bettwäsche ganz besonders Verdienst zu erwerben.
Abonnements (zum Preise von 12 1/2 Sgr. pro Quartal, resp. 1 Thlr. 5 Sgr. mit colorirten Modenkupfern) werden jederzeit bei allen Buchhandlungen und Postämtern angenommen.


Bei der Verloosung am 15. d. M. wurden folgende Gewinne gezogen:

Nr. 459   - 2 Kissen.
Nr. 655   - 2 Kissen.
Nr. 1002- 1 Oberbett.
Nr. 837   - 1 Unterbett.
Nr. 9         - 2 Kissen.
Nr. 251   - 2 Kissen.
Nr. 293   - 5 Ell. Baumwollenzeug
Nr. 449   - 2 Kissen.
Nr. 144   - 2 Kissen.
Nr. 599   - 1 Oberbett.
Nr. 34     - 1 Unterbett.
Nr. 500   - 2 Kissen.
Nr. 364   - 1 Oberbett.
Nr. 224   - 2 Kissen.
Nr. 578   - 1 Unterbett.
Nr. 1101 - 1 Unterbett.
Nr. 1148 - 1 Oberbett.
Nr. 374   - 1 Oberbett.
Nr. 1306 - 1 Oberbett.
Nr. 446   - 2 Kissen.
Nr. 444   - 1 Unterbett.
Nr. 426   - 2 Kissen.
Nr. 414   - 1 Unterbett.
J. J. Schäper.


Petroleum=Koch=Apparate und Petroleum=Schnellkocher, sowie eine reichliche Auswahl der verschiedensten lackirten Blechwaaren hält vorräthig und bestens empfohlen W. Wieschendorf, Klempner.
Schönberg.


Garten=Sämereien
empfiehlt
C. Klüssendorff,
Rehna.          Gärtner.


Geschäfts-Eröffnung.

Mit dem heutigen Tage eröffne ich hierselbst eine Buchbinderei und empfehle mich zu allen bezüglichen Arbeiten und Aufträgen bestens.
Schönberg, neben der Kirche.
E. Hempel.


Auf Gr. Molzahn werden 40 Sack rothe und 8 Sack weiße Kartoffeln, pr. 200 Pfd., zu resp. 4 und 5 Mark verkauft.


Stettiner
Pferde-Verloosung
abzuhalten am 5. Mai 1873
zu Stettin.

Loose à 1 Thlr. sind zu haben bei M. Fürstenberg, Linkstraße 13, Berlin.
Hauptgewinn eine vollständige 2 spännige Equipage im Werthe von 2000 Thlr.; niedrigster Gewinn im Werthe von ca. 5 1/2 Thlr.
Bei Abnahme einer größeren Quantität wird ein entsprechender Rabatt gewährt.


50 []Rth. Kartoffelland vor dem Siemzerthor sind auf mehrere Jahre in Pacht zu nehmen. Näheres in der Expedition dieses Blattes.


Verkauf der Scheunenplätze.

Unterzeichnete bringen hierdurch zur allgemeinen Kenntniß der daran Betheiligten, daß für die beiden Scheunenplätze vor dem Sabower Thore eine Kaufsumme von je 100 Thlr. für den einzelnen Platz geboten ist und fordern die Participienten hiemittelst auf, etwaige Einrede gegen den Verkauf, oder die Kaufsumme bis zum 1. Mai a. c. bei uns vorzubringen, mit dem Bemerken, daß Stillschweigen als Zustimmung angesehen wird.
Schönberg, den 15. April 1873.
F. Fick.      W. Gartz.


Zur gefälligen Beachtung

empfehle ich kräftige Pflanzen, als: Sommerkohl, Blumen= und Winterkohl, ferner:

60 verschiedene Blumensorten, von denen 12 sich schon zum Verpflanzen eignen, sowie auch die übrigen Sorten nach und nach zur Verpflanzung abgegeben werden können. Ein Katalog hierüber liegt zur Einsicht bereit.
Später Porre und Riesenporre, Sellerie, Kohlrabi, Rothen=Virsing= und Rosenkohl, Runkelrüben, rothe Beeten, Braunkohl und Steckrüben.
H. Brüchmann.


Sehr schönes Russisches Saatlein empfiehlt billigstens J. F. Eckmann.


Bei meiner Mobilien=Verloosung sind folgende Nummern als Gewinne gezogen:
280, 53, 186, 173, 347, 247, 357, 367, 19, 71.
Carlow, den 17. April 1873.
J. Horstmann.


Segelschiff

Frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Maria" Capt. Schulz.
Frischen Faxö=Kalk aus dem Schiffe "Eleonore" Capt. Hansen. Lüneburger Kron=Kalk.
Besten engl. Portland=Cement aus dem Schiffe "Henriette" Capt. Ihns,
empfiehlt W. J. Heymanson, Trave 300, Lübeck.


Loose zur Neu=Brandenburger Pferde=Lotterie sind zu haben, ? Stück 1 Thlr., bei A. Schwiesow.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 31 Seite 4]

Logo der Hagelassekuranz
Revidirter
Rechnungs=Abschluß
der
Hagel-Assecuranz-Societät
im Fürstenthum Ratzeburg pro 1872.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Stand der Gesellschaft.

Es sind 228 Mitglieder mit 478,525 Thlr. in 54 verschiedenen Ortschaften bei uns versichert.
Zu diesem Rechnungsjahre sind 11 neue Mitglieder mit 38,400 Thlr. Versicherungssumme neu beigetreten.
Von Hagelschlag ist die Gesellschaft in 1872 in neun verschiedenen Ortschaften bei 29 Mitgliedern betroffen worden.
Schönberg, den 12. April 1873.

Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.         Wilh. Heincke.


Seit vielen Wochen litt ich fürchterlich

an Keuchhusten und arger Verschleimung, namentlich wenn ich mich des Abends zu Bett legte und erwärmt hatte. Ich war schon froh, wenn sich Erbrechen sodann einstellte, weil ich dann minutenlange Linderung hatte. Mein Arzt gab mir verschiedene Medicin, Pulver u. s. w., nichts wollte helfen und mir Linderung schaffen. Es stellte sich gänzlicher Mangel an Eßlust ein und war ich deshalb recht krank. Da redete mir der Herr in der Handlung Weigerts Nachfolger in Rosenberg zu, ich möchte doch einmal den L. W. Egers'schen Fenchelhonig=Extract probiren. Ich kann dem Herrn nicht genug danken, denn schon nach Gebrauch der ersten Flasche hatte ich Linderung; nachdem ich 4 Flaschen verbraucht hatte, bin ich wieder Gott sei Dank ganz gesund. Ich kann wieder wie früher essen und arbeiten, der Husten hat ganz aufgehört.
Storkau, Kreis Rosenberg O/S, 23. Juli 1872.
Johann Kabus, Kreis=Schulze.
Verkaufsstelle nur allein in Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.


Nachdem ich hierselbst als Hebamme concessionirt bin, mache ich bekannt, daß ich sowohl Blutigel setze wie schröpfe und empfehle mich den geehrten Herrschaften hierzu bestens

Marie Eckmann geb. Schlüter,
wohnhaft in der Hinterstraße bei der Wittwe Wilms, neben dem Tischlermeister Dettmann.


Wohnungsveränderung!

Ich wohne jetzt nicht mehr beim Schuhmachermeister Kleinod, sondern beim Schuhmachermeister Kleinfeldt in der Siemzerstraße, in der Wohnung der verstorbenen Hebamme Spehr.

E. Söhlbrandt, Hebamme.


Sonntag, den 20. April:
Bockbier, à Seidel 3 Schilling (Mecklenburg), empfiehlt H. Schreep, Wwe.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 20. April:
Frühkirche fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.

Copulirt. D. 9. April. Joh. Wilh. Palow a. Abtshagen b. Rügenwalde, Sergeant 11 Comp. 2. Hanseat. Reg. Nr. 76 in Lübeck und Maria Catharina Elisabet Ohls hieselbst.

Geboren. 7. April. D. Arbeitsm. Rath vor Schönberg e. todter S. - D. 8. Arbeitsm. Olhöft zu Torriesdorf e. S. - D. 9. D. Maurerges. Busch zu Malzow Zwillinge (S. u. T.) der S. todt. - D. Pächter Heitmann vor Schönberg e. T.

Gestorben. D. 7. April. D. Arbeitsm.=sohn Rath vor Schönberg S. - D. 9.D. Maurerges. Busch zu Malzow S. - Aug. Peter Joachim Heinrich Törper, Handelsm.=sohn vor Schönberg, 7 J. 6 M. a. - D. 11. Joh. Jochen Koopmann. verw. Schulmeister a. D. zu Niendorf, 62 J. 2 M. a. - D. 14 Anne Caroline Marie Freitag, Hauswirthstochter zu Gr. Siemz 18. 2 M. alt.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St. 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 - 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 7
und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 31 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 31 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. April 1873.


- Mit der Ausführung der beabsichtigten neuen Gerichtsorganisation im deutschen Reiche hat es noch gute Wege. Bayern, Baden, Würtemberg und Hessen wollen ihre obersten Gerichtshöfe behalten und sich keinem obersten Reichsgerichtshofe unterwerfen.
- In Folge der Resultatlosigkeit der Minister=Conferenzen über die Gerichtsorganisation soll von der deutschen Reichs=Regierung die Absicht dem Reichstag schon in der diesjährigen Session die Justizreformgesetze vorzulegen, aufgegeben sein. Die drohende Herbstsession würde damit unnöthig werden. Auch das Project der erhöhten Tabacksteuer - und damit kann man schon zufrieden sein - kommt voraussichtlich nicht zu Stande, - freilich wird in Folge davon auch die Aufhebung der Salzsteuer in Frage gestellt. Die Sp. Ztg. äußert sich über diese Angelegenheit wie folgt: "Der Bundesrath allerdings wird das Tabacks= und Börsenproject wohl annehmen und dem Reichstag zur Beschlußnahme vorlegen; aber es geschieht dies nur, weil der Reichstag nun einmal im vorigen Jahre die Anregung zur Beseitigung der Salzsteuer gegeben und das Princip eines Ersatzes für dieselbe zugestanden hat. Man will, dem gegeben Versprechen gemäß, den Wünschen des Reichstags nach kommen, aber man ist der Ueberzeugung, daß der letztere aus politischen Gründen keine Neigung haben wird, gerade jetzt, - um eine altgewohnte Steuer wegzuschaffen, das Odium der Einführung neuer ungewohnter Steuern auf sich zu laden."
- Die Auswandererzüge werden jetzt bei dem Verlassen ihres Heimathsortes einer strengern Beaufsichtigung unterzogen und namentlich noch Militärpflichtiger oder Dienstboten, welche den Dienst ohne Aufkündigung verlassen haben, zurückgehalten.
- Aus der letzten Sitzung der Subcommission für den Reichsinvalidenfonds ist nachzutragen, daß General Voigt=Rhetz folgendes äußerte: "Ich glaube annehmen zu können, daß ehe der letzte Invalide aus diesem Kriege gestorben, wir wieder blutige Kriege mit vielen Invaliden gehabt haben werden."
- In Wilhelmshafen rüstet man sich, jedoch nicht um einem etwaigen Angriff sofort zu begegnen, sondern um den Reichstag würdig emfangen zu können. Wie das D. Wochenblatt vernimmt, liegt es nämlich in der Absicht, die Reichstagsmitlieder etwa zu Anfang des nächsten Monats zu einem Besuch des großen Etablissements einzuladen.
- Nach einer vom General=Postamt im Februar d. J. angeordneten statistischen Feststellung zählte das Personal der Reichs=Postverwaltung 50,202 Personen. Davon waren verheirathet 33,899; die Zahl der Kinder betrug 83,675; die Zahl der sonst zum Hausstande unmittelbar gehörenden Personen (Verwandte, Dienstboten etc.) 18,646. Hiernach ergiebt sich eine Gesammtzahl von 186,422 Seelen.
- Nach altem schönen Brauch hat am Gründonnerstag in der Hofburg in Wien die Fußwaschung stattgefunden. Der ganze Hof war versammelt, als die 12 alten Männer und eben so viele Frauen hereingeführt wurden. Nach einem Gebete wurden die Speisen für die Männer von Truchsessen und für die Frauen von Edelknaben hereingetragen. Der Kaiser setzte die Speisen allen Männern allein vor, die Kaiserin bloß der ältesten Frau, während die Erzherzoginnen die andern Frauen bedienten. Die viermal aufgetragenen, aus Krebsen, Kuchen und Obst bestehenden Fastenspeisen dienten bloß als Schaugerichte und wurden schnell wieder entfernt. Dann fand die Fußwaschung statt. Der Ober=Hofmeister der Kaiserin benetzte die Füße der Frauen und die Kaiserin trocknete dieselben; der Kaiser erzeigte den armen Männern diesen Dienst. Eine reellere Speisung mit Geschenken machte den Schluß.
- Wie es heißt, soll die technische Leitung und Ueberwachung des Eisenbahnbetriebes im Reiche neuerdings in Erwägung gezogen sein.
- Brigham Young, der Mormonen=Prophet, hat abgedankt. Er vertheilt sein ungeheures Vermögen unter seine 16 Frauen und 60 Kinder und setzt sich in Arizon zur Ruhe.
- Als Verlobte empfehlen sich (im Berliner Intelligenzblatt) "August Will - Caroline Nicht." Das Pärchen scheint also noch nicht ganz einig zu sein.
- Wir glauben die Herren Landwirthe auf den internationalen landwirthschaftlichen Congreß aufmerksam machen zu müssen, welcher während der Wiener Weltausstellung, unter dem Präsidium des Ackerbau=Ministers, Ritters von Chlumecky, zum Austrag wichtiger landwirthschaftlicher Fragen allgemeiner Natur im September d. J. in Wien stattfindet. Umfassende Voreinleitungen sind bereits getroffen, von der General=Direction der Weitausstellung die befriedigendsten Zusicherungen zu möglichster Förderung und Unterstützung des Unternehmens gegeben, und bis zum Zusammentritt des Congresses werden die Jury=Arbeiten, so wie die landwirtschaftlichen Feldversuche, die Maschinenproben, das moderne Kulturfeld u. s. w. vollendet sein. Nicht unerhebliches Interesse dürften auch die gleichzeitige Pferdeausstellung und das Wettrennen gewähren. Bezüglich des Kostenpunktes ist jedem Theilnehmer gestattet, so viel Geld mitzubringen, als er nur immer will und kann.
- Ein junger Schotte, Stuart, verliebte sich in ein englisches Mädchen und sie in ihn. Da die Eltern nicht sofort ihren Segen geben wollten, so floh das Pärlein zu dem Bruder der Braut, um Hochzeit zu halten. Tags vor der Hochzeit erfuhr der Bruder, daß der verliebte Schotte bereits eine Frau habe und glücklicher Vater von drei Kindern sei, ließ sich aber nichts merken. Als Morgens der Bräutigam zur Hochzeit angefahren kam, wurde er in ein Zimmer geführt, wo viele junge Leute versammelt waren. Die Thüre wurde verschlossen, ein Künstler zum Präsidenten ernannt, und dieser hielt an den "Gerichtshof" eine Ansprache, in welcher er das herzlose Benehmen des Burschen schilderte und ihn schließlich zur Vertheidigung aufforderte. Stuart versuchte die ganze Sache als Scherz zu behandeln. Da war er aber an unrechter Stelle. Zwei Frauenspersonen gossen auf Commando eine Ladung Syrup über ihn, und die ganze Versammlung schlug mit Säcken, die mit Mehl und Asche gefüllt waren, auf ihn los, worauf er zur Zahlung für die genossenen Getränke verurtheilt und auf die Straße geworfen wurde. Hier hatte er natürlich den Hohn der Menge zu tragen, und nur mit Mühe gelang es einem Polizisten, ihn an einen sichern Ort zu bringen.


Edeline.
Novelle von Carl Reinhardt.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 31 Seite 6]

Edeline.
Novelle von Carl Reinhadt.
[Fortsetzung.]


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