No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. April
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 28 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 9 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Schönberg. Nachstehende Mitteilung ist uns vom Herrn Rath Dr. Marung zugegangen:
Vergiftungen durch Früchte des Goldregens (Citysus laburnum) sind erst in den letzten Jahren beobachtet worden. Am vergangenen Sonntag starben in dem Dorfe Lüdersdorf zwei blühende vorher ganz gesunde fünfjährige Knaben unter Krämpfen und Erbrechen nach Verlauf von zwei Stunden fast zu gleicher Zeit. Nach Erhebung des Thatbestandes hatten dieselben vermuthlich von dem Inhalt der an einem Goldregenbaum überwinterten Schoten gegessen. In dem Magen des einen Knaben, der weniger gebrochen hatte, fanden sich noch mehrere schwarze Körper, welche bei der exacten mikroskopischen Untersuchung auf das Deutlichste als Hülsenreste von Goldregenfrüchten erkannt wurden. Und gerade in der Hülsensubstanz ist nach der chemischen Analyse das äußerst giftige Citysin enthalten. Grund genug vor diesem gemeiniglich für unschädlich gehaltenen Zierbaum auf's Neue zu warnen und, indem sich vielleicht durch die Ueberwinterung der Schoten das Citysin besonders stark entwickelt, ernstlich zu rathen, dieselben rechtzeitig von den Bäumen zu entfernen.
- Um dem fühlbaren Mangel an Scheidemünze abzuhelfen, hat nun auch die Mecklenburg=Schwerinsche Regierung bestimmt, daß der vorhandene Vorrath von nach dem Marksystem geprägten kupfernen 5 Pfennig= (1/2 Sgr.) und 1 Pfennigstücken (1/10 Sgr.) dem Verkehr nach Bedarf übergeben werde. Die öffentlichen Gassen sind angewiesen, 6 Pfennige zum Werthe von 1 Schill. anzunehmen.
- Dem Reichstag wird ein Gesetzentwurf über die Börsensteuer vorgelegt werden. Darnach sollen alle Schlußnoten, Schlußzetteln, Auszüge oder Abschriften aus Tage= oder Geschäftsbüchern etc. etc. mit je 2 1/2 Sgr. besteuert werden, wenn das Geschäft 300 Mark oder mehr beträgt und darüber so viel mal 2 1/2 Sgr., wie sich die Umsatzsumme des Geschäft durch 300 theilen läßt. Eine gleiche Abgabe zahlen alle Rechnungen etc. im Betrage von 300 Mark und mehr. Die Umgehung dieses Gesetzes wird mit 30 Mark bestraft.
- Das baierische Militär behält sein Himmelblau im deutschen Reichsheer und sieht im Uebrigen so aus. Die Infanterie erhält insgesammt scharlachrothe Kragen, Aermelaufschläge und Achselklappen; auf letzteren wird die Regimentsnummer von gelber Schnur angebracht, eben so sind die Gradauszeichnungen der Unterofficiere, die Epauletten der Officiere und die Knöpfe gelb; nur das Leibregiment, bei welchem statt der Nummer der Namenszug des Königs auf den Achselklappen aufgenäht ist, wird Knöpfe etc. von weißem Metall haben. Die Ulanen und Chevaurlegers verlieren die verschieden rothfarbigen Brustklappen, die Kürassiere erhalten statt der weißen Mäntel graue, die Officiere der Artillerie, des Ingenieurkorps und der Pionierbataillone erhalten schwarzsammte Kragen und Aermelaufschläge. Der Generalstab verliert die Achselschnüre, erhält Epaulette, carmosinrothe Kragen und Aufschläge, desgleichen Streifen auf den Beinkleidern; die Generale bekommen den Helm, Kragen und Aufschläge und Hosenstreife wie der Generalstab. Die tuchene Feldmütze - für die Mannschaft ohne Schirm - hat die Farbe des Waffenrockes mit einem der Farbe des Kragens entsprechenden Unterrande, auf welchem die bayerische Kokarde angebracht ist; nur die Kürassiere erhalten weiße Mützen. Der Schnitt der Uniform ist wie bisher, nur wird der Schooß etwas länger.
- Die Leiche des in London verstorbenen preußischen Botschafters wird einbalsamirt und auf seinem Erbsitz Stintenburg im Herzogthum Lauenburg beigesetzt werden.
- Die Altkatholiken gehen jetzt mit dem Gedanken um, sich zwei Bischöfe zu wählen, einer für den Norden, den andern für den Süden Deutschlands. Man hat bereits geeignete Männer dazu in Vorschlag gebracht.
- Der Herzog von Braunschweig hat der Landesversammlung einen Gesetzentwurf vorgelegt, wie es nach seinem Tode mit der Regierung des Landes gehalten werden soll. Zunächst soll der Großherzog von Oldenburg als Regent eingesetzt werden. Später kann auch ein anderer deutscher Fürst als Regent auf den Thron gelangen.
- Unter den Geburtstagsgeschenken, die der deutsche Kaiser am 22. März erhielt, haben ihn zwei besonders erfreut. Das erste war ein Riesenbouquet der schönsten Rosen von liebenswürdigen deutschen Frauen aus Hamburg, das zweite eine Fontaine, dessen Bassin von 76 frischen Forellen groß und klein angefüllt war, von einem reichen Berliner Bürger.
- Es wäre recht gut, wenn in allen Schulen das Verbot, Singvögel wegzufangen und ihre Nester auszunehmen, nicht nur erneuert, sondern auch mit Strafen belegt würde. Es geschieht noch immer viel Unfug durch unverständige und rohe Schulknaben.
- Das Hofbräuhaus in München, diese altehrwürdige Stätte berechtigster Eigenthümlichkeit, ist eine Stätte der Wehmuth und der Trauer geworden; denn es soll abgebrochen werden und von der Erde verschwinden. Da, wo es steht und rings umher werden neue, helle und himmelhohe Wohnhäuser errichtet, die noch höhere Zinsen tragen; Gambrinus weicht dem Mammon. So hat es das Hofbräuamt, dem der Platz gehört, unwiderruflich beschlossen. Jeder Münchner nimmt täglich zweimal Abschied, in jedes Maßkrüglein rinnen bittere Thränen; jeder Trinker ist ein König von Thule geworden: "die Augen gehen ihm über" und bald wird's heißen: "Trank keinen Tropfen mehr."
- Beim Abgraben des Walles beim Burgthor in Lübeck ist ein Soldatengrab aufgefunden. Die Gerippe sind mit Kalk bedeckt; in einem Schädel steckte noch die von hinten eingedrungene Kugel, auch wurde ein Geldbeutel mit etwas preuß. und hannoverschem Gelde in dem Grabe gefunden. Man glaubt, daß dies Grab aus der Zeit der Erstürmung Lübecks 1806 herrührt.
- Ein unglaubliches Verbrechen ist von einem 20jährigen Bauernsohn in Serin in Frankreich begangen worden. Er überfiel seinen Vater beim Holzmachen im Walde, schoß ihn nieder, zerschmetterte ihm den Kopf mit dem Gewehrkolben, versetzte ihm noch unzählige Messerstiche und ließ ihn für todt liegen. Der alte Mann erholte sich aber und schleppte sich bis auf die Straße, wo er Begegnenden sein Schicksal erzählte und bald darauf starb. Der Sohn

[ => Original lesen: 1873 Nr. 28 Seite 2]

bekannte sein Verbrechen. Was aber hatte ihn zu solcher Bestie gemacht? - Die Scheu Soldat zu werden. Er ermordete seinen Vater, mit dem er in gutem Einvernehmen gelebt, um als einziger Sohn seiner Mutter vom Soldatendienst frei zu werden.
- Fürst Bismarck erzählte neulich seinen Gästen ein Stücklein aus Frankreich. Eines Abends kam er von vielstündigem Ritt müd und hungrig in dem Rothschildschen Schlosse Ferrieres an. Der Hofmeister begegnete den bescheidenen Wünschen des deutschen Gastes nach Speise, Trank und Lager mit hochfahrenden französischen Redensarten, die darauf hinausliefen, daß für die Herren Officiere nichts vorhanden sei. Bismarck erkannte in dem wohlbeleibten Diener Rothschilds einen Sohn Frankfurts und fragte ihn deutsch, ob er wisse, was ein Strohbündel sei. Der Frankfurter sah ihn verblüfft an, worauf Bismarck sagte: Sehen Sie, auf solchen Strohbündel werden ungezogene Haushofmeister mit dem Rücken in die Höhe gebunden und das andere ergibt sich von selbst. - In einer Viertelstunde war alles Gewünschte da.


Anzeigen.

In der Nachlaßsache des Krämers Carl Ludw. Creutzfeldt zu Schönberg wird hiermit öffentlich bekannt gemacht, daß die Vormünder der Kinder des verstorbenen Creutzfeldt die ihren Mündeln ab intestato angefallene väterliche Erbschaft ausgeschlagen haben.
Die Nachlaßsachen befinden sich im Hause und im Besitz der Wittwe Creutzfeldt.
Schönberg, den 1. April 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.
(L. S.)     A. Dufft.


Die in Nr. 27 erlassene Bekanntmachung, daß der Verkauf der Sählcke'schen Anbauerstelle in Dechow "am Mittwoch den 8. April d. J." stattfinden soll, wird dahin berichtigt, daß der Verkauf der gedachten Stelle am Dienstag den 8. April d. J. stattfindet.
Ratzeburg den 2. April 1873.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Verkauf= eines Boot= und Waaren=Schuppen=Antheils,
sowie
Aufruf dinglicher Ansprüche.

Die zum Nachlaß des weiland Böter Johann Friedrich Ernst Greßmann in Ratzeburg gehörige Hälfte eines sog. Böterkahns und am See belegenen Waarenschuppens (Schuld= und Pfandprotocoll Vol. I. fol, 22) soll - höherer Genehmigung vorbehältlich - in einem einzigen Termine am 22. April 1873, Vormittags 11 Uhr, öffentlich meistbietend verkauft werden.
Der eventuelle Zuschlag vertritt die Stelle des statutenmäßigen Uebertrags und sind alle an das Gewese des weil. Böter Greßmann etwa zu erhebenden dinglichen Ansprüche im vorgedachten Termine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls Betreffende späterhin mit denselben nicht weiter werden gehört werden.
Ratzeburg, den 20. März 1873.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden im Saal des Gastwirths und Bäckers Lenschow zu Selmsdorf am Mittwoch den 9. April, Morgens 9 Uhr aus den Hohenmeiler Tannen

240 Raummeter tannen Kluft= und Knüppelholz und
bei freier Concurrenz
11 große Fichten,
160 fichtene Classenbäume und
20 - 30 Fuder tannen Zweigholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg den 3. April 1873.
Danckwarth.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schillingen auf jeden eingelegten Thaler vom ersten des auf die Einlage folgenden Monates an.
Ebenso nimmt die Vorschuß=Anstalt jederzeit Gelder zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen zu 5 % jährlich gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im Fürstenthume ansässiger Männer oder gegen Hinterlegung guter Werthpapiere.
Schönberg, den 8. März 1873.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr. W. Gartz. Wigger. Burmeister.
Secretair: R. Rackow, Adv.


Die Mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefe, für die das Geld Antoni d. J. bei mir eingezahlt wurde, sind jetzt eingetroffen, und bitte ich um Abholung derselben.
Für Pfandbriefe, die Johanni d. J. untergebracht werden sollen, bitte ich um baldige Bestellung.
Schönberg den 3. April 1873.
Kindler, Advokat.


Schulprüfung.

Die diesjährige öffentliche Prüfung an der hiesigen Mädchenschule wird am Sonnabend den 5. April von 8 Uhr des Morgens an stattfinden. Zu derselben wird hiedurch ergebenst eingeladen.
Gegenstände der Prüfung werden in ihrer Aufeinanderfolge sein: 3. Klasse - Religion; 4. Klasse Rechnen; 5. Klasse - Biblische Geschichte und Lesen; 2. Klasse - Geographie; 1. Klasse - Deutsch.
Schönberg den 31. März 1873.
Rector C. Wesemann.


Der District Gadebusch des Mecklenburgischen patriotischen Vereins hat beschlossen, die im vorigen Jahre ausgefallene Thierschau und Industrie=Ausstellung in Gadebusch in diesem Jahre (1873) zu veranstalten. Indem dieser Beschluß zur Anzeige gebracht wird, wird vorläufig bemerkt, daß Prämien für die Thierschau ausgesetzt sind, für die Industrie=Ausstellung werden soviel Gegenstände angekauft, als die Loose für die zu veranstaltende Tombola ergeben.
Das Nähere wird zu seiner Zeit bekannt gemacht werden.

Das Districts=Directorium.


Allen Verwandten und Freunden machen wir hierdurch die Anzeige, daß es dem Herrn gefallen hat, am 2. April Mittags 1 Uhr, unsern lieben Sohn Jochen Heinrich im seinem 20. Lebensjahre zu sich zu rufen.
Tief betrübt stehen wir an dem Sarge des Dahingeschiedenen, der als Soldat die Strapazen des letzten Feldzuges zu unserer Freude glücklich überstanden hatte, aber jetzt durch den unerbittlichen Tod uns doch entrissen wurde.
Bechelsdorf den 3. April 1873.
Hauswirth Tews und Frau.


Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Gastwirths Herrn Fick empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publikum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen. Auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1872.
Die vereinigten Tischlermeister.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 28 Seite 3]

Ein Bursche, der Lust hat das Schmiede=Handwerk zu erlernen, kann zu Ostern eine Stelle finden bei
J. Oldenburg, Schmiedemeister.
Schönberg.


Die Unterzeichnete giebt sich die Ehre, einem hochgeehrten Publikum von Stadt und Land hiemit ergebenst anzuzeigen, daß sie nach Vollendung ihrer Lehrzeit in dem Putzgeschäft der Madame Hustedt in Lübeck von jetzt ab Putzarbeiten in und außer dem Hause unter Zusicherung billigster Bedienung anfertigt, und bittet um geneigte Aufträge.
Ergebenst
Emma Greiff.
Schönberg im März 1873.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Den Herren Schuhmachern und Lederhändlern empfehle mein Lager in allen Arten Leder zu möglichst billigen Preisen.
Ratzeburg im März 1873.
Chr. Schmidt.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, von wo ich dasselbe abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg.
J. C. Wihe, Bleicher.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.


Nachdem ich aus dem Geschäft des Herrn Lange, bisher unter der Firma Lange und Hundt geführt, ausgetreten bin, so erlaube ich mir hiermit meinen Gönnern und Freunden die Anzeige zu machen, daß ich jetzt mein eigenes Geschäft betreibe und bitte um geneigten Zuspruch unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung.
Meine Wohnung ist bei der Frau Wittwe Hundt vor dem Siemzerthore.
Schönberg im März 1873.
Heinrich Hundt, Herren=Kleidermacher.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich am 10. April hier Selbst als Barbier und Bader niederlassen werde , um geneigtes Wohlwollen bittend. Meine Wohnung ist einstweilen im Hause meiner Schwiegermutter, der Wittwe Kummerow, vor dem Siemzerthore.
C. Wulff.


Lager von frischem Portland=Cement,
frischem gebrannten Faxö=Kalk.
frischem Segeberger Kalk,
frischem Gyps
bei F. Heitmann in Schönberg.


Hiesiges und russisches Säeleinsaat empfiehlt billigst Aug. Spehr.


Sämmtliche Gesellen des Maurer=Gewerks werden hiedurch aufgefordert, am 6. April in der Herberge zu erscheinen. Zugleich werden die Gesellen, die mit ihren Beiträgen zur Krankenkasse im Rückstand sind, aufgefordert, dieselben dann zu berichtigen.
Der Vorstand.


Auf dem Hofe Neuhof bei Ratzeburg finden in Folge Neubaus zu Ostern d. J. noch 4 Tagelöhner=Familien Wohnung.

Heinr. Kock, Uhrmacher,
Uhren=, Gold= und Silberwaaren=Handlung.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.


Einige Tonnen ausgesucht guter Eßkartoffeln sind zu verkaufen. Näheres in der Expedition dieses Blattes.


Gesucht zum 1. Mai ein gewandtes sittsames Dienstmädchen für alle häuslichen Arbeiten meines kleinen Hausstandes.
Obercontroleur Olzscha in Lübeck, Waknitzstraße 6, Hinterthor.


W. Wilms, Korbmacher in Rehna,
empfiehlt sich zu allen Korbarbeiten bei reellen und billigen Preisen, sowie zu Reparaturen. Sämmtliche bei mir gekaufte Sachen werden franco Schönberg gesandt. Bestellungen nehmen auch entgegen die Rehnaer Omnibusfahrer M. Timm und J. Dietz.


Bahnhofs-Restauration
Am Sonntag den 6. d. M.
Bockbier vom Fass.


Gesucht zum 1. Mai: Eine Köchin und ein Kindermädchen, die gute Zeugnisse vorzeigen können, gegen hohen Lohn.
C. L. Kaibel in Lübeck, Breitestraße Nr. 787. 1. Etage.

Vorzügliche Brillen, Lorgnettes, Barometer, Thermometer, Zeichenutensilien, Lupen, Fernröhre etc.
sind vorräthig, werden verfertigt, reparirt und zu den billigsten Preisen ergebenst empfohlen von Ludw. Vogel, Optiker und Mechaniker in Schönberg.

Zur Anfertigung künstlicher Gebisse, reell billigst und schmerzlos empfiehlt sich Ludwig Vogel.


Ein Knabe der Lust hat das Schneiderhandwerk zu lernen, kann Ostern eine Stelle finden bei Bruhn in Carlow.


Gesucht wird für eine größere Bäckerei Lübecks 2 Lehrlinge, Lehrzeit 3 Jahre, jedes Jahr 28 Thlr. zur Kleidung, Ferner gesucht: 2 junge Mädchen als Kochlehrlinge für ein Hotel, Kostgeld für den Sommer 15 Thlr. Näheres in
Frau Reichert's Nachweis.=Bureau, Lübeck, Breitestraße 954.


Das zu Herrnburg belegene Rademacher Schwarz'sche Gehöft, zu welchem 3 Schffl. Land und eine 1 Schffl. große Wiese, soll vorbehaltlich der obervormundschaftlichen Genehmigung, unter der Hand verkauft werden. Reflectanten wollen sich werden an den Vormund Schmied Teege.


Auf Gr. Molzahn wird Saathafer zu 5 Thaler pr. 200 Pfund verkauft.


Kranken jeder Art

sende ich auf portofreie Anfragen franco und unentgeltlich die 13. Auflage der Schrift:

unfehlbare Hülfe allen Leidenden auf bewährte Heilkräfte der Natur gegründet.

William Becker in Braunschweig.


100 Mille feine importirte Havanna=Cigarren, à Mille 30 Thlr. - Probekistchen zu 50 und 100 Stück werden gegen Einsendung oder Nachnahme von 1 1/2 und 3 Thlr. versandt durch das Cigarren=Engros=Geschäft von Th. Laube & Co. in Hannover.
Nichtconvenirendes wird umgetauscht.

[ => Original lesen: 1873 Nr. 28 Seite 4]

Geschäfts-Eröffnung.
H. Duve in Schönberg,
Colonial-, Kurz-, Porzellan- und Glaswaaren-Geschäft
im früher H. Boye'schen Hause am Markt.


Berlinische Lebens-Versicherungs-Gesellschaft,
Gegründet 1836.

Hiedurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß daß die Direction der Berlinischen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft den Kaufmann Herrn Heitmann in Schönberg i. M. zu ihrem Haupt=Agenten ernannt hat.
Hamburg den 27. März 1873.

Die Subdirection.
Carl L. Schmidt.
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Unter Bezugnahme auf obige Bekanntmachung gebe ich mir die Ehre, mich zur Effectuirung gefälliger Aufträge bestens zu empfehlen.
Die 1836 gegründete Berlinische Lebens=Versicherungs=Gesellschaft zählt bekanntlich zu den besten und solidesten in ganz Deutschland.
Die Gesammt=Reserven betrugen ultimo 1871 Thaler 3,901,157 oder 21,1 % des versicherten Kapitals, der höchste Prozentsatz, der unter den deutschen Lebens=Versicherungs=Gesellschaften bisher erreicht worden ist.
Ebenso behaupten die Actien der Gesellschaft an der Börse den höchsten Cours (Thaler 700 für eingezahlte Thaler 200).
Nähere Auskunft, Prospecte und Antragsformulare stellt bereitwilligst zur Verfügung

F. Heitmann,
Haupt=Agent.

Schönberg i. M. den 27. März 1873.


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin
pro ultimo März 1873.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, den 2. April 1873.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt=Agentur Schönberg.
Carl Bade.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Freitag den 4. April.
Passionspredigt: Pastor Fischer.
Sonntag, den 6. April.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags, Prüfung der Confirmanden: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.36 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 - 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 28 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 28 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 4. April 1873.


Edeline.
Novelle von Carl Reinhardt.
(Fortsetzung.)


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