No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Februar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 15 Seite 1]

- In der Sitzung des preuß. Kammer vom 14. Febr. wurde in Betreff der von Lasker angegriffenen Eisenbahn=Verwaltung eine königl. Botschaft verlesen. Dieselbe redet von der Einsetzung einer Special=Commission zur Untersuchung hervorgetretener Uebelstände und Mißbräuche im Eisenbahnconcessionswesen und zwar unter Vorsitz des Seehandlungs=Director Günther, zweier Justizbeamten, zweier Verwaltungsbeamten und ladet je zwei Mitglieder je des Abgeordneten= und Herrenhauses zur Theilnahme ein. Die Botschaft fordert sorgfältige Ermittelung der Thatsachen und sichert unparteiische Beurteilung der Verhältnisse und Personen zu.
- Das deutsche active Reichsheer ist (1874) 401,659 Mann stark: 17,033 Offiziere, 48,073 Unteroffiziere, 13,305 Spielleute, 31,207 Lazarethgehülfen, 9369 Oeconomie=Handwerker und 328,785 Gemeine. Hierzu kommen außerdem 1679 Aerzte 681 Zahlmeister, 604 Roßärzte, 587 Büchsenmacher, 93 Sattler und 98,158 Pferde.
- Die Aussichten auf eine Resttheilung aus den franz. Milliarden mindern sich gewaltig. An die Einzelstaaten werden einmal, wenn alle Rechnungen und Abrechnungeu bezahlt sind, etwa 700 - 800 Millionen Franks aus den französischen Milliarden zur Vertheilung kommen. Von den 5 Milliarden haben die Franzosen bis jetzt 3350 Millionen bezahlt.
- Der franz. Minister des Innern de Gulard versichert, daß die 4. Milliarde der Kriegsentschädigung längstens bis Juli bezahlt sein werde.
- Die spanische Krone, die König Amadeo freiwillig (und doch nicht ganz freiwillig) niedergelegt hat, ist dieselbe Dornenkrone, die 1870 dem Prinzen Leopold von Hohenzollern angeboten war, dieselbe, die für Napoleon zum Vorwande wurde, um Preußen den Krieg zu erklären. In Madrid ist die Republik ausgerufen und auch die Provinzen scheinen sich für dieselbe auszusprechen. Exkönig Amadeo ist in Lissabon angekommen und Gast des Hofes, bis die abgesendeten italienischen Fregatten ankommen, um ihn - ohne Krone - in die Heimath zu führen. Sein und Kaiser Maximilians von Mexiko Schicksal wird manchen Ehrgeizigen abschrecken, die Hand nach fremden Kronen auszustrecken.
- Eines der schönsten Blätter in der deutschen Geschichte füllen die Leistungen der deutschen Vereine zur Pflege deutscher Krieger von 1870/71. Die eingegangenen Gaben belaufen sich an baarem Gelde auf 12,973,000 Thlr., wozu Naturalgaben im Werthe von 5,958,000 Thlr. und freiwillige Eisenbahnleistungen im Betrage von 449,000 Thlr. hinzugetreten sind, so daß die Gesammtsumme der durch die vorerwähnten Vereine erwirkten Hülfsleistungen sich demnach auf 18,686,000 Thlr. berechnet. Von den baaren Beiträgen kommen davon auf Deutschland 10,274,000 Thlr. und 3,498,000 Thlr. auf die im Auslande lebenden Deutschen, davon allein 1,108,000 Thlr. auf die Deutschen in Amerika. Die Specialrechnungen einer ganzen Reihe von Vereinen stellen sich jedoch noch beträchtlich höher, als die erste Rechnungslegung betragen hatte und belaufen sich diese Ueberschüsse z. B. für die badischen und bayerischen Vereine allein auf 656,000 Thlr., so daß die Gesammteinnahmen nahezu auf 20 Millionen geschätzt werden können. Es sind indessen hierunter die zahllosen Leistungen einzelner Personen und Bezirks=Vereine, Genossenschaften und Corporationen für die von ihnen errichteten Privat=Lazarethe und überhaupt die nicht durch die vorgenannten Vereine gesammelten und verwendeten Spenden nicht mit inbegriffen und bleibt mit Einschluß dieser Thätigkeit das Gesammtergebniß der von der deutschen Nation dem letzten Kriege zugewendeten Geld= und anderen Beiträge sicher nicht unter 25 bis 30 Mill. Thaler zu veranschlagen. Wahrhaft riesig stellen sich dafür aber auch die den im Felde stehenden deutschen Heeren zugewendeten Unterstützungen, wobei in Betreff der einzelnen Zahlenangaben jedoch wiederum nur über die Hülfsleistungen der vorgenannten Vereine die genauen Ermittelungen vorliegen. Es sind der deutschen Armee von denselben nachgesendet worden 1,330,000 leinene und 740,000 wollene Hemden, 1,089,000 Leibbinden, 3,068,000 Paar Strümpfe, 47,000 paar Unterhosen, 167,000 wollene Decken, 4,729,000 Compressen, 3,383,000 Verbandbinden verschiedener Art, 961,000 Verbandtücher, 492,000 Pfund Charpie, 937,000 Pfund Schinken, 5,802,000 Pfund Hülsenfrüchte, 2,000,000 Eier, 362,000 Pfund Kaffee, 447,000 Pfund Zucker, 2,366,000 Flaschen Wein und Spirituosen und in dem gleichen ungeheuern Verhältniß noch eine lange Reihe andrer Bedürfnisse. Frankreich hat seinerseits 9,131,000 Francs für die dortigen gleichen Zwecke aufgebracht, es steht also in diesen seinen freiwilligen Kriegsbeiträgen und Leistungen gegen Deutschland um mehr als das Fünffache zurück, wogegen die ehedem so hoch angeschlagenen freiwilligen Gaben der deutschen Bevölkerung während der Befreiungskriege diesmal 36mal übertroffen worden sind.
- Der amerikanische Generalpostmeister hat nach längerem öffentlichen Streit entschieden, daß verheirathete Frauen verlangen dürfen, daß die für sie bestimmten Briefe an keinen Andern abgeliefert werden dürfen, als an sie selbst.
- Der Pariser Schachclub ist so wüthend, daß Moltke 1870 das Spiel gewonnen hat, daß er alle Deutsche von seinem Spiel ausgeschlossen hat.
- Die Berliner Bierbrauereien haben für ungefähr 300,000 Thaler 5 Mill. Centner Eis angeschafft.
- Die Berliner "Tribüne" schreibt: Lasker ist der Löwe des Tages, der Leopard des Abends. Noch niemals hat eine Primadonna mit ihrem Gesang ein solches Aufsehen erregt, wie Lasker mit dem Metall in Wageners Kehle. Keine Kunstleistung, keine Schaustellung, kein Virtuose, kein Circus, kein Ausverkauf vermag gegen diese Concurrenz aufzukommen: Lasker schlägt jede und Jeden. Seine Wohnung wird von Engländern förmlich überlaufen. Gestern erst, als Lasker erst die Treppe hinabstieg, um auszugehen, kamen ihm drei Engländer entgegen. "Wo wünschen Sie zu sein?" fragte Lasker. "Wir wollen sehen the little Lasker", sagten die Engländer. "Heute? sagte Lasker schnell gefaßt, heute? Am Montag? Am Montag wird Lasker nicht gezeigt!" Jeder Photograph will ihn in's Atelier haben, 20,000 Damenhände sticken ihm Pantoffeln und in allen Pfeifenläden fragt man nach einem Meerschaumlasker, jeder will um jeden Preis diesen hervorragenden Kopf der Volksvertretung anrauchen. Auch an Mitbürgern fehlt es nicht

[ => Original lesen: 1873 Nr. 15 Seite 2]

die ihn aushauen lassen wollen, und schließlich muß erwähnt werden, daß die in Berlin lebenden Franzosen augenblicklich den Beweis zu führen suchen, Lasker sei von französischer Abkunft, da dies bekanntlich alle bedeutenden Menschen zu sein pflegen.
- Hexenprocesse gibt's längst nicht mehr, die letzte Hexe in unserer Gegend wurde Ende des 17. Jahrhunderts zum Tode verurteilt, aber immer noch finden sich Ortschaften, in welchem ein Theil der Einwohner dem größten Aberglauben huldigt. Bei einem Landmann kam es neulich vor, daß sich ein Stück Vieh einige Nächte hintereinander im Stalle los gemacht hatte; daran mußten natürlich die Hexen und Unholde schuld sein, und der Wunderdoctor mußte sie aus dem Stalle treiben. Bei einem andern wollte ein Mutterschwein, wahrscheinlich wegen gestörter Verdauung seine jungen Ferkel einen Tag nicht saugen lassen: das Schwein war verhext. Ein herbeigerufener Sachkenner bestätigte dies und bei finsterer Nacht ging man zum Wunderdoctor, der durch einen dem Schwein um den Hals gehängten Zettel, auf welchem griechische und lateinische Rabenfüße gezeichnet waren, und ein neues, dreieckiges mit drei neuen Nägeln über die Stallthür genageltes Brettchen die Hexen vertrieb und den Stall befreite. Manche brave und redliche Leute werden fast öffentlich Hexen genannt. Dem Wunderdoctor fließt dadurch eine erhebliche Einnahme zu, denn solche Verzauberungen kommen vor. Der Bestohlene läßt sich von dem Wunderdoctor den Dieb beschreiben, in einem mir bekannten Fall seinen nächsten Nachbarn, einen biedern und redlichen Mann. Ob der Wunderdoctor an seinen Hokuspokus glaubt, wollen wir dahin gestellt sein lassen.


Die Vergeltung.
Eine wahre Geschichte aus dem Holländischen von Traugott.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1873 Nr. 15 Seite 3]

Die Vergeltung.
Eine wahre Geschichte aus dem Holländischen von Traugott.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Nachdem der Herr Amtmann Drevs zu Bauhof Schönberg auf seinen Wunsch von dem Amte eines Dirigenten des Aushebungsbezirks Vogtei Schönberg für Gestellung der Mobilmachungspferde nach Maaßgabe der Verordnung vom 2. März 1869 enthoben worden, ist der Herr Pächter Burmeister zu Rabensdorf wieder für dieses Amt erwählt und ernannt, was hierdurch zur Kenntniß der Eingesessenen des Bezirks der Vogtei Schönberg nach Maaßgabe der gedachten Verordnung mit der Anweisung bekannt gemacht wird, den Aufforderungen des Districts=Vorstandes, insbesondere bei dem Eintritte einer Mobilmachung, aber auch in Friedenzeiten, bei Vermeidung der in jedem Uebertretungsfalle nach § 28 des publicirten Regulativs festzusetzenden Strafe unweigerlich und ohne die mindeste Zögerung vollständig Folge zu leisten.
Schönberg, den 6. Februar 1873.

Der Bezirks=Commissarius des Landwehr=Compagnie=Bezirks Schönberg.
F. Graf Eyben.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 96 belegene Woraus c. p. des Kaufmanns Heinrich Creutzfeldt hieselbst wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht, daß sofort im Liquidationstermine am 10. d. M. der Präclusiv=Bescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg, den 11. Februar 1873.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Zwangsverkauf
einer in Mustin belegenen Anbauerstelle und Pfandgläubiger=Aufruf.

Zufolge Verfügung des Königlich Preußischen Herzoglich Lauenburgischen Kreisgerichts in Ratzeburg vom 20. d. Mts. soll die zu Mustin belegene Anbauerstelle des Anbauers Heinrich Schäper daselbst ausgeklagter Schulden wegen, im Wege der Zwangsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
In Ausführung dessen wird zum Verkauf der Anbauerstelle nebst Zubehör erster Termin auf
den 7. März d. J. Vormittags 11 Uhr,
zweiter Termin auf
den 4. April d. J. Vormittags 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf
den 2. Mai d. J. Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumt.
Dingliche Ansprüche und Forderungen an das zu verkaufende Gewese sind im zweiten Verkaufstermin, mithin
am 4. April d. J. Vormittags 11 Uhr,
zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben anzumelden und zu bescheinigen, wobei Auswärtige für Bestellung eines Bevollmächtigten Sorge zu tragen haben.
Ratzeburg, den 24. Januar 1873.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Oeffentlicher Verkauf einer Vollhufe.

Beauftragt mit dem Verkaufe der zu Groß=Schretstaken, Lübschen Gebiets, belegenen Vollhufe des Joach. Hinr. Christ. Mundt, setze ich Termin zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe derselben auf Freitag den 14. März d. J., Mittags präcise 12 Uhr, in hiesiger Börse an.
Die zu verkaufende Vollhufe hat zufolge Behrens - Vermessungsregister v. J. 1820 einen Flächeninhalt von 26,123 Quadratruthen (108 Tonnen 203 Q.=R.).
Reflectanten wollen sich wegen Besichtigung der Hufe beim Holzhändler Hans Joach. Christ. Mundt in Groß =Schretstaken melden, woselbst, wie auch beim Unterzeichneten, die bezüglichen Verkaufsbedingungen zur Einsicht bereit liegen.
Lübeck, den 15. Februar 1873.
A. Schmidt, beeidigter Auctionator.


Die Verlobung meiner Tochter Henriette mit dem Herrn Ludwig Harms aus Kogel beehre ich mich hiedurch anzuzeigen.
Selmsdorf den 14. Februar 1873.
P. H. C. Breuel.


Es hat dem Herrn über Leben und Tod gefallen heute Morgen 6 Uhr unsern lieben Carl im Alter von 9 Monaten nach langen und schweren Leiden in die Ewigkeit abzurufen.
Diese Traueranzeige allen Bekannten von den tiefbetrübten Eltern Registrator Scheel und Frau.
Schönberg, den 14. Februar 1873.


Für Confirmanden halte ich mein Tuch= & Manufacturwaarengeschäft bestens empfohlen. Dasselbe ist in schwarzen wie farbigen Stoffen für Knaben und Mädchen durch viele Neuheiten reich sortirt.
Ferner empfing ich eine große Partie Shawls, Tücher, Jacken, Jaquetts, Talma's etc. in den neuesten Façons, sowie die dazu nötigen Stoffe und Besätze in allen Farben und Preisen.
Schlagsdorf.
H. Siebenmark.


Da ich für das mir in den vorigen Jahren in so reichem Maaße geschenkte Vertrauen ergebenst danke, werde ich es stets durch reelle und prompte Bedienung zu erhalten suchen. Gleichzeitig empfehle ich mein reichhaltiges Lager von Gemüse= und Blumen=Sämereien, sowie späterhin Pflanzen von Kohl, Sellerie, Porro, Runkelrüben, Steckrüben, Levkojen, Astern, Phlox u. s. w. Auch werden sämmtliche Garten=Anlagen und Garten=Arbeiten, Bepflanzen von Gräbern auf dem Kirchhofe, Lieferungen von Obst= und Alleebäumen, Heckenpflanzen, hochstämmigen Rosen u. s. w. von mir besorgt.
Hochachtungsvoll H. Upahl, Handelsgärtner.


Alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß des in Thandorf vor Kurzem verstorbenen Halbhufners Heinrich Oldenburg zu haben glauben, werden hiedurch aufgefordert, diese ihre Forderungen innerhalb 14 Tagen bei den unterzeichneten Vormündern anzumelden; spätere Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden.
Thandorf, den 11. Februar 1873.
Hauswirth Jochen Burmeister
Hauswirth Heinrich Ziething
in Thandorf.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 15 Seite 4]

Wegen Wegzuges beginnt heute der gänzliche Ausverkauf meines Tuch- und Manufacturwaaren-Lagers.
Sämmtliche courante Waaren werden zum reellen Einkaufspreise verkauft; Modesachen und Putzartikel gebe unter dem Einkaufspreise. Ganz besonders mache ich auf die überaus billigen Preise meiner Buckskins, Seidenzeuge, Long=Shawls, Kleiderstoffe etc. aufmerksam. - Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein.
Schönberg, den 17. Februar 1873.
J. Borchardt.


Gicht und Rheumatismen sind heilbar. Das bewährteste, wahrscheinlich einzige Mittel hiefür ist die Gichtwatte von Dr. Pattison, vorzüglich anwendbar bei rheumatischen Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh u. s. w. - Ganze Packete zu 12 Schill. und halbe zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke in Schönberg.


Künstliche Düngemittel
zu Fabrikpreisen
bei F. Heitmann. Schönberg.

Kali= und Magnesiapräparate 32 Schilling (Mecklenburg) bis 5 Taler (Mecklenburg) pr. 100 Pfund beseitigen bei Wiesen die Moose, Duvoks etc. und liefern mehr und bessern Heuertrag. - Mit Schwefelsäureaufgeschlossenes Knochenmehl (Superphosphat aus Knochen) 3 Taler (Mecklenburg) pr. 100 Pfund incl. Sack.
Bei Abnahme von 100 Ctr. Rabatt und auf Wunsch franco Bahnhof Schönberg oder Ratzeburg.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 19. Februar 1873.
Mittagessen 3 Uhr.


Mit heutigem Tage habe ich hieselbst eine Leder=Handlung eröffnet. Bei guter und reeller Waare die billigsten Preise stellend bitte ich bei vorkommendem Bedarf um geneigten Zuspruch.
Hochachtungsvoll Carl Rahn jun.
Schönberg, den 28. Januar 1873.


Freitag den 21. Februar
im Saale der Wwe. Boye
Großes Militair-Concert
und Ball

ausgeführt von der Lübecker Militär=Capelle, wozu die geehrten Bewohner von Schönberg und Umgegend ergebenst eingeladen werden.
Das Nähere erfolgt später.
A. Lindemann, Stabstrompeter.


Verloren auf dem Wege vom Markt nach dem Zarnewenzer Gehölz oder in diesem eine goldene Damenuhr mit Kette, abzugeben in der Spedition dieses Blattes gegen eine sehr gute Belohnung.


Arco Am 27. Januar hat sich mein weißgelber Hund mittlerer Größe mit gestutztem Schwanz, auf den Namen "Wasser" hörend, verlaufen. Wer über denselben Auskunft geben kann, wolle sich bei mir melden.
Hauswirth Woisin in Kleinfeldt.


Landverkauf.
Mein im Schlauencamp befindliches Ackerstück von 105 []Rth. wünsche ich baldigst unter der Hand zu verkaufen. Ferner verkaufe ich einiges Mobiliar, Zeugrolle etc.
Wolgast, Maler.


Gesucht ein Lehrling für eine Papier=Handlung en gros et en détail in Lübeck.
Näheres zu erfahren bei W. Schacht in Schönberg.


Bei persönlicher Meldung findet ein nicht ganz unerfahrenes Stubenmädchen zu Ostern d. J. einen guten Dienst zu Hof Menzendorf.


10 Thaler Belohnung!
Da wiederholt Holzdiebstähle in meiner Buschkoppel stattgefunden und wahrscheinlich in der Nacht vom 8. bis 9. d. M. wieder 8 Buchen und 1 Eiche gestohlen worden sind, so verspreche ich obige Belohnung Demjenigen, der mir den Thäter so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann.
Zugleich wird hiedurch bekannt gemacht, daß Jeder, der unbefugter Weise, auf meiner Feldmark betroffen wird, dem Gerichte zur Bestrafung übergeben wird.
Kl. Molzahn, den 11. Februar 1873.
Hauswirth Oldenburg.


5 Thaler Belohnung
Demjenigen, der mir den Thäter nachweist, der mir in der Nacht vom 5. bis 6. Februar die Ruthen von meinen Pappeln gestohlen hat, so daß ich denselben gerichtlich belangen kann.
Gr. Mist. , Hauswirth.


Wegzugs halber werde ich mein Lager von Tapeten, Borden, Farben und Lackfirnissen gänzlich räumen und verkaufe zu herabgesetzten, theils Einkaufspreisen, theils darunter.
Um gefällige Abnahme bittet
Wolgast, Maler.


Meteorologische Beobachtungen.
Febr.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
38.13
42.26
44.12
-0.6
0.6
1.1
3.9
3.7
3.2
W
W
W
3
2
3
bewölkt.
-
trübe.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/4 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


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