No. 16
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 21. Februar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 16 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 4 und 5 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Zu der durch königl. Botschaft angekündigten Untersuchungs=Commission in Sachen der Eisenbahn=Concessionen hat das preuß. Abgeordnetenhaus Lasker und den Vicepräsidenten des Hauses v. Köller gewählt. Die Commission wird möglicherweise noch in dieser Woche zusammentreten.
- Ein Rundschreiben des Präsidenten der neu geschaffenen spanischen Republik an die Vertreter Spaniens im Auslande hebt hervor, daß die Republik in Spanien nicht in augenblicklicher Ueberraschung, sondern in wohl überlegter Absicht von den Cortes beschlossen sei. Das Rundschreiben läßt der Loyalität und den constitutionellen Grundsätzen des Königs Amadeus volle Gerechtigkeit widerfahren. Es sei demselben aber nicht gelungen, die stolze Abneigung der auf ihre Unabhängigkeit eifersüchtigen Nation zu besiegen. Die Gründung der Republik sei ohne jeden Zwang erfolgt. Die gewählte Republik sei entschlossen, mit ganzer Kraft die Ruhe aufrecht zu erhalten. Das Schreiben gibt den Vertretern Spaniens bei den Regierungen auf, darzulegen, daß die Republik Garantien für die Erhaltung der Ruhe biete und nach innen und außen den friedlichsten Charakter trage. Das Rundschreiben fordert endlich auf, die irrtümlichen Ansichten über die Haltung der Armee zu zerstreuen; die Armee sei entschlossen, die öffentliche Autorität, welche legitim sei, weil sie aus dem Volkswillen hervorgegangen, aufrecht zu erhalten.
- Die Spanier haben ihrem König Amadeo die Bürgerkrone verliehen. In seinen Koffer packen konnte er sie aber nicht, weil er einen Tag zu früh abreiste, die Nationalversammlung schickt sie ihm aber nach. Der Abschied war beiderseits etwas frostig, aber anständig. Der König verließ seine Residenz nicht bei Nacht und Nebel, sondern bei Tage; auf den Plätzen und Straßen standen die neuen Republikaner und ließen, als der König langsam vorüber fuhr, zwar die Republik leben, zogen aber die Hüte und Mützen, und die Soldaten auf Wache präsentirten das Gewehr.
- In den Zeitungen wird wieder einmal eine Verlobungskarte herumgereicht: König Ludwig von Bayern und Prinzessin Elisabeth von Dessau.
- Der Prinz Peter Bonaparte lebt in stiller Zurückgezogenheit in der Nähe von Lüttich und läßt sich von seiner Frau, die ein Putzgeschäft mit 20 Arbeiterinnen in London hat, ernähren. Unter Napoleon bezog er eine Unterstützung von jährlich 100,000 Franks, die jetzt weggefallen sind.
- Seit geraumer Zeit kursiren falsche 20 Thalerscheine der sächsischen Bank. Für die Entdeckung der Fälscher wurden 500 Thaler ausgesetzt.
- Die Basler haben für Errichtung eines zoologischen oder Tiergartens viel Geld aufgebracht und streiten sich jetzt, ob den Affen ein Plätzlein gegönnt werden soll. Da wird gejammert über unsittliches und unschönes Gebahren der menschlichen Stammväter (nach C. Vogt). Arme Affen, so gehts. Kaum ist Einer etwas klüger und gebildeter geworden, so schämt er sich seines Ursprungs.
- Mit der Heberlein'schen Bremsmaschine sind jetzt auf der Warschauer Bahn bei Petersburg Versuche gemacht worden. Der Zug war in 10 Secunden zum Stillstand gebracht, gerade wie auf Commandoruf. Der Salonwagen des Königs von Baiern enthält schon eine solche Vorrichtung. Durch allgemeine Einführung einer solchen Bremsmaschine kann viel Unglück verhütet werden.
- In der Stadt Soockow in China hatte sich ein Goldschmied an dem Zunftrecht vergangen. Die Arbeiter luden ihn zur Untersuchung in die Zunfthalle und schlossen und verrammelten das Thor, sobald er eingetreten war. Die Polizei hörte ihn furchtbar schreien und wimmern, erbrach endlich das Thor gewaltsam und fand den Goldschmied an eine Säule gebunden, nackt von Kopf bis zu den Füßen und von unzähligen Bissen von 120 Menschen zerfleischt. Die 120 Arbeiter und Zunftgenossen hatten den Unglücklichen entkleidet, an die Säule gebunden und ihm angekündigt, daß er zur Strafe für die verletzten Zunftrechte todt gebissen werde, und sie hatten es ausgeführt. Wegen Mordes können sie nicht verurtheilt werden, weil in den Gesetzen der Fall, daß Jemand todtgebissen wird, nicht vorgesehen ist.
- Ueber Julie v. Ebergenyi, bekannt aus dem Vergiftungsproceß "Chorinski=Ebergenyi" wird aus Wien geschrieben: Es waltet bei der Ebergenyi ein wirklicher Wahnsinn ob. Ihre Wärterinnen, die sie Tag und Nacht zu überwachen haben, erzählen, daß sie Anfangs alle 14 Tage, jetzt nur alle fünf bis sechs Wochen lichte Augenblicke habe, und daß sie jeder Tröstung unzugänglich sei. Die meiste Zeit sitzt sie auf einem Sessel in ihrer Zelle des Corridors, brütet und studirt stumpf und dumm dahin und giebt weder den Aerzten, noch jemand Anderm Rede und Antwort, nur manchmal bricht sie in Schimpf= und Scheltworte aus gegen eine Unterwärterin, die sie nicht leiden kann. Auch liegt sie viel im Bett und ahmt das Stricken, sowie auch Thierstimmen, meist die des Kukuk, nach. In der Nacht, wenn sie sich allein glaubt, springt sie aus dem Bette, reißt, was sie am Leibe hat von sich und tanzt aus Leibeskräften in der Zelle herum, bis sie zu Bett gebracht wird. Neulich wendete sie sich gegen die Wand, stierte lange dahin, als sähe sie einen Gegenstand und rief: "Gustav, Gustav! Du bist dort, schrecklich, ich hier, die Nemesis hat mich ergriffen - meine Stunde ist gekommen, ich leide schreckliche Qual!" Gewissensbisse haben ihr Antlitz entstellt und sie ist widerlich anzusehen.
- Was ist der Soldat? Die Metzer Z. beantwortet diese Frage folgendermaßen: Der Soldat ist ein vom Weibe geborenes, zum Leiden erkorenes, kurz geschorenes, vom Lande gekommenes, bei der Musterung genommenes, gleich anfangs geimpftes, dann manchmal geschimpftes, viel Hunger habendes, am Kommißbrod sich labendes, Dauerlauf trabendes, im Gleichmarsch gehendes, auf Commando stillstehendes, langsamen Schritt machendes, im Gliede nie lachendes, Schweißtropfen vergießendes, rechts und links schließendes, Erbsensuppe genießendes, Einjährigen bedienendes, zwei Groschen verdienendes, krampfhaft marschirendes, drei Winter lang frierendes, aus Verzweiflung capitulirendes, endlich avancirendes, dann andere bestrafendes, auf Wache gern schlafendes, sich als höheres Wesen fühlendes, Zulage erhaltendes, Corporalschaft verwaltendes, dort unumschränkt schaltendes, Kriegsherrn hochhaltendes, Demokraten verachtendes, nach Köchinnen

[ => Original lesen: 1873 Nr. 16 Seite 2]

schmachtendes, sich nach Ruhe sehnendes und endlich Pension nehmendes, zum Polizisten, Briefträger oder Nachtwächter sich bequemendes Individuum.
- Zwei Reisende verlieren einander im bayerischen Hochgebirg. Der Zurückgebliebene findet indessen die Spur seines Gefährten in einem Wirthshaus und fragt den Wirth über den Weg, den sein Gefährte wohl gegangen sei. Der Wirth gibt die Auskunft, er ist nach Ettal gegangen, fügt aber im schnellsten Trabe hinzu: Oberaberüberoberoderaberüberunterammergaugangaisdöswoasihnit. (Ob er aber über Ober= oder ob er über Unter=Ammergau ganga is, dös woas ih nit.)


Die Vergeltung.
Eine wahre Geschichte aus dem Holländischen von Traugott.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Nachdem der Herr Amtmann Drevs zu Bauhof Schönberg auf seinen Wunsch von dem Amte

[ => Original lesen: 1873 Nr. 16 Seite 3]

eines Dirigenten des Aushebungsbezirks Vogtei Schönberg für Gestellung der Mobilmachungspferde nach Maaßgabe der Verordnung vom 2. März 1869 enthoben worden, ist der Herr Pächter Burmeister zu Rabensdorf wieder für dieses Amt erwählt und ernannt, was hierdurch zur Kenntniß der Eingesessenen des Bezirks der Vogtei Schönberg nach Maaßgabe der gedachten Verordnung mit der Anweisung bekannt gemacht wird, den Aufforderungen des Districts=Vorstandes, insbesondere bei dem Eintritte einer Mobilmachung, aber auch in Friedenzeiten, bei Vermeidung der in jedem Uebertretungsfalle nach § 28 des publicirten Regulativs festzusetzenden Strafe unweigerlich und ohne die mindeste Zögerung vollständig Folge zu leisten.
Schönberg, den 6. Februar 1873.

Der Bezirks=Commissarius des Landwehr=Compagnie=Bezirks Schönberg.
F. Graf Eyben.


Auf Antrag der Hauswirthe Heinrich Lühr zu Kl. Mist und Retelsdorf zu Gr. Mist, Vormünder der Beneficialerben des am 20. August d. J. verstorbenen Hauswirths Heinrich Schütt zu Wahrsow, werden Zwecks Erforschung der Kräfte des Schüttschen Nachlasses, alle Diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den gedachten Nachlaß zu haben vermeinen, zur Anmeldung und urkundlichen Bescheinigung aller solcher Forderungen und Ansprüche zu dem dazu auf Dienstag den 4. März 1873, Vormittags 11 Uhr, vor Großherzoglichem Justiz=Amte hieselbst anberaumten Liquidationstermine hierdurch peremtorisch unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile des Ausschlusses und der Abweisung von der Nachlaßmasse geladen.
Schönberg, den 9. December 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)     A. Dufft.


Holzverkauf.
Am Mittwoch den 26. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen bei freier Concurrenz gegen baare Zahlung im Boitin=Resdorfer Kruge meistbietend verkauft werden:
aus dem Resdorfer Zuschlage

11 tannen Classenbäume,
15 tannen Schleete,
40 tannen Hopfenstangen,
7 Fuder eichen Durchforstungsholz,
20 Fuder buchen Durchforstungsholz,
und bei beschränkter Concurrenz
13 Raummeter tannen und ellern Kluft = und Knüppelholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und bestätigt werden.
Schönberg, den 18. Februar 1873.
Danckwarth.


Holz-Auction.
Montag den 24. Februar d. J. sollen im Woitendorfer Holze, Vitenser Forste, meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Eichhester, zu Pfahl= und Nutzholz tauglich,
eichen Klafterholz,
buchen Drümme,
buchen Klafterholz,
buchen Zweigholz,
allerlei Weichholz in Haufen,
Fichten von Hopfenstangen bis zu Rüstbaum=Stärke.
Die Auction beginnt Morgens 10 Uhr und wollen Käufer sich beim Holzwärterhause in Woitendorf einfinden.
Vitense, den 17. Februar 1873.
L. Wiegandt, Förster.


Oeffentlicher Verkauf einer Vollhufe.

Beauftragt mit dem Verkaufe der zu Groß=Schretstaken, Lübschen Gebiets, belegenen Vollhufe des Joach. Hinr. Christ. Mundt, setze ich Termin zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe derselben auf Freitag den 14. März d. J., Mittags präcise 12 Uhr, in hiesiger Börse an.
Die zu verkaufende Vollhufe hat zufolge Behrens - Vermessungsregister v. J. 1820 einen Flächeninhalt von 26,123 Quadratruthen (108 Tonnen 203 Q.=R.).
Reflectanten wollen sich wegen Besichtigung der Hufe beim Holzhändler Hans Joach. Christ. Mundt in Groß =Schretstaken melden, woselbst, wie auch beim Unterzeichneten, die bezüglichen Verkaufsbedingungen zur Einsicht bereit liegen.
Lübeck, den 15. Februar 1873.
A. Schmidt, beeidigter Auctionator.


Mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Großherzoglichen Consistoriums vom 5. d. M., betreffend die Seminar=Aspiranten (Officieller Anzeiger Nr. 3), werden diejenigen jungen Leute, welche zum Zweck ihrer Vorbildung für das Großherzogliche Seminar die Mirower Ortsschule besuchen und sich um die zu diesem Zweck im Seminar errichteten Freitische bewerben wollen, falls sie eingesegnet sind, aber das 16. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, hiedurch aufgefordert, ihre Gesuche unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes, eines Geburtsscheines und eines Zeugnisses des competenten Pastors über ihr sittliches Verhalten binnen 14 Tagen hieher einzusenden, worauf ihnen wegen der mit ihnen anzustellenden Prüfung und ärztlichen Untersuchung das Weitere schriftlich mitgeteilt werden wird.
Mirow, den 18. Februar 1873.
Beckström, Seminardirektor.


Bezugnehmend auf die Bekanntmachung vom 15. September v. J., betreffend den unter dem Patronat Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs stehenden Mecklenburg=Strelitz'schen Landes=Verein für deutsche Invaliden (Zweigverein der Kaiser Wilhelm=Stiftung), beehren sich die Unterzeichneten anzuzeigen, daß sie als Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses jederzeit gern bereit sind, Beitrittserklärungen sowie Geldbeiträge entgegenzunehmen, auch die Statuten des Vereins mitzuteilen, deren § 3 lautet:

"Die Mitgliedschaft des Vereins wird erlangt:
a. durch die Verpflichtung zur Entrichtung eines beliebigen jährlichen Beitrags,
b. durch Zahlung eines einmaligen Beitrags von mindestens 50 Thalern.
Der Rücktritt steht einem jeden Mitgliede jederzeit frei, auch wird derselbe als geschehen angenommen, wenn die fälligen Beiträge ungeachtet wiederholter Mahnung nicht gezahlt werden."
Die Unterzeichneten geben sich der Hoffnung hin, daß die Einwohner des Fürstenthums, welche, so oft die Gelegenheit sich bot, stets mit so reichen Gaben eingetreten sind, um Noth und Elend zu lindern, auch an dieser wahrhaft patriotischen Sache sich betheiligen und derselben ihr Interesse zuwenden werden.
Schönberg, den 20. Februar 1873.

C. v. Oertzen, Assessor.
G. Grapow, Steuer=Commissair.


Todes-Anzeige.
Heute Nachmittag 3 Uhr nahm mir der liebe Gott nach 8tägigem schweren Leiden meine liebe gute Frau Elise, geb. Rumohr, im 35. Lebensjahre.
Diese Anzeige widmet allen Verwandten und Theilnehmenden statt besonderer Meldung
der tiefgebeugte Ehemann Carl Otto, Webermeister.
Schönberg, den 19. Februar 1873.
NS. Die Beerdigung findet am Montag den 24. d. Mts., Nachmittags 2 1/2 Uhr statt.


Verloren:
am 11. d. Mts. auf meinem Holzlagerplatze eine Cigarrentasche, die auf beiden Seiten mit Perlen gestickt ist. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine Belohnung bei mir abzugeben.
Stove.
J. Kruse, Rademacher.


Ich suche zum 1. Mai 8 - 10 Torfbacker.
Reflectanten wollen sich bei mir melden.
Bäckermeister Joh. Greiff.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 16 Seite 4]

Wegen Wegzuges beginnt heute der gänzliche Ausverkauf meines Tuch- und Manufacturwaaren-Lagers.
Sämmtliche courante Waaren werden zum reellen Einkaufspreise verkauft; Modesachen und Putzartikel gebe unter dem Einkaufspreise. Ganz besonders mache ich auf die überaus billigen Preise meiner Buckskins, Seidenzeuge, Long=Shawls, Kleiderstoffe etc. aufmerksam. - Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein.
Schönberg, den 17. Februar 1873.
J. Borchardt.


Für Eltern lesenswerth und zu beachten!
Herrn L. W. Egers in Breslau, Fabrikant des Fenchelhonigs.

Bentheim, 11. Mai 1872.

Mit Gegenwärtigem erfülle ich die angenehme Pflicht Ihnen meinen verbindlichsten Dank für Ihren ausgezeichneten Fenchelhonig zu zollen. Mein Kleiner im Alter von 5 Jahren, wurde im Laufe des vergangenen Winters mehrfach von einem bösartigen Husten geplagt, sog. Stickhusten. Die verschiedenen Hausmittel, welche meine Frau sonst immer mit Erfolg angewandt, schlugen nicht an, und ich ließ nun 1 Fläschchen von Ihrem Fenchelhonig holen. Der Husten verlor sich, noch ehe das Fläschchen geleert war; und dies habe ich 3 Mal diesen Winter mit Ihrem geschätzten Fabrikat bei meinem Jungen erfahren. Selbst ich habe Ihren Honig gebraucht bei einer starken Erkältung mit Husten verbunden, und bin glücklich kurirt worden. Aehnliche Erfolge sind hier vielfach vorgekommen und selbstredend habe ich mich veranlaßt gesehen, Ihren Honig, wo ich ein solches Uebel sah, zu empfehlen. Möge Ihr ausgezeichnetes Fabrikat immer mehr und mehr Verbreitung finden und bei jeder Familie als Hausmittel gelten, denn hier ist Reellität und kein Schwindel oder Marktschreierei.

Mit achtungsvoller Empfehlung
A. Neuenhaus.

Verkaufsstelle nur allein

beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Gesucht ein Lehrling für eine Papier=Handlung en gros et en détail in Lübeck.
Näheres zu erfahren bei W. Schacht in Schönberg.


Bei persönlicher Meldung findet ein nicht ganz unerfahrenes Stubenmädchen zu Ostern d. J. einen guten Dienst zu Hof Menzendorf.


10 Thaler Belohnung!
Da wiederholt Holzdiebstähle in meiner Buschkoppel stattgefunden und wahrscheinlich in der Nacht vom 8. bis 9. d. M. wieder 8 Buchen und 1 Eiche gestohlen worden sind, so verspreche ich obige Belohnung Demjenigen, der mir den Thäter so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann.
Zugleich wird hiedurch bekannt gemacht, daß Jeder, der unbefugter Weise, auf meiner Feldmark betroffen wird, dem Gerichte zur Bestrafung übergeben wird.
Kl. Molzahn, den 11. Februar 1873.
Hauswirth Oldenburg.


5 Thaler Belohnung
Demjenigen, der mir den Thäter nachweist, der mir in der Nacht vom 5. bis 6. Februar die Ruthen von meinen Pappeln gestohlen hat, so daß ich denselben gerichtlich belangen kann.
Gr. Mist. , Hauswirth.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Rettungslos siechen Tausende Kranke frühzeitig dahin, die, wenn ihnen schnell die richtige Hilfe zu Theil geworden, ihre Gesundheit wieder erlangt hätten. Das berühmte, 160 Seiten starke Buch;

"Dr. Ayri's Naturheilmethode"

giebt allen Kranken einfache und bewährte Mittel an die Hand, um sich selbst vom frühzeitigen Tode retten zu können. Es sollte desshalb kein Kranker versäumen, sich dies vorzügliche Buch gegen Einsendung von 6 Freimarken à 1 Sgr. von der Rhein. Verlags-Anstalt in Duisburg kommen zu lassen.


Künstliche Düngemittel
zu Fabrikpreisen
bei F. Heitmann. Schönberg.

Kali= und Magnesiapräparate 32 Schilling (Mecklenburg) bis 5 Taler (Mecklenburg) pr. 100 Pfund beseitigen bei Wiesen die Moose, Duvoks etc. und liefern mehr und bessern Heuertrag. - Mit Schwefelsäureaufgeschlossenes Knochenmehl (Superphosphat aus Knochen) 3 Taler (Mecklenburg) pr. 100 Pfund incl. Sack.
Bei Abnahme von 100 Ctr. Rabatt und auf Wunsch franco Bahnhof Schönberg oder Ratzeburg.


Mein gelber Vollblut=Hengst, von dem im vorigen Jahre besonders schöne Füllen gefallen sind, und mein dunkelbrauner Halbblut=Hengst decken fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg).
Hausw. Hamann=Cronscamp.


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 16 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 16 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 21. Februar 1873.


Ausverkauf
von
Manufacturwaaren und Confectionen
- vom 28. Januar bis Ende Februar -
bei
Ludwig Wendt in Lübeck.


Montag den 27. Januar und folgende Tage

Ausverkauf

der bei der Inventur zurückgesetzten Manufactur= und Seidenwaaren.
Lübeck.

U. Beermann & amp; Co.,
Klingberg No. 927.


Für Zimmerleute:
Breitbeile, Stoß= und Bund=Aexte, Deestel, Winkel, Beetel, Bohrer, Hobel etc. etc.

Für Schmiede u. Schlösser:
Pflüge, Wagenbüchsen, Feilen, Schneidkluppen, Schneidemesser, Schlüssel, Beschlagtheile etc. etc.

Für Tischler:
Bau= und Möbel=Beschläge, Schrauben, Drahtstifte, Nägel, Handwerksgeräth etc. etc.
empfiehlt in größter Auswahl noch zu alten Preisen.

Ferner empfehle

zu Bauten:
Keller=, Dach= und Scheunen=Fenster=, Thür= und Fenster=Beschläge, Oefen und Spaarherde, Drahtgewebe vor Fenstern, Dachpappe.
Ratzeburg.                                                    Moritz Stein.


                                                    Ratzeburg, den 9. Februar 1873.
                          Sr. Wohlgeboren                                                     Herrn Beyer.
   Euer Wohlgeboren meinen herzlichsten Dank für die meiner Frau, welche seit mehreren Jahren am rheumatischen Kopfschmerz litt und durch den Gebrauch Ihrer Kette, welche ich bei Ihrer Anwesenheit in Lübeck im December v. J. von Ihnen erhielt, von demselben gänzlich befreit ist, gebrachte Hülfe, hierdurch abzustatten, beehre ich mich
                                                          Hochachtungsvoll
                                                    W. Bätcke, Töpfermeister.

                                                    Ratzeburg, den 9. Februar 1873.
   Ew. Wohlgeboren beehre ich mich hierdurch, für die meiner Frau, durch den Gebrauch Ihrer Kette, welche ich bei Ihrer Anwesenheit in Lübeck December v. J. von Ihnen bekommen habe, gebrachte Hülfe gegen rheumatischen Zahnschmerz, wovon sie jetzt ganz befreit ist, meinen herzlichsten Dank abzustatten.
                                                              Hochachtungsvoll
                                                    C. Wollwerth, Polizeioffiziant.


Zahnschmerzen jeder Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist.


Hilfe - Rettung suchen täglich Tausende, welche an Lungenschwindsucht Krebsschäden, Abzehrung, Drüsen, Flechten, Hämorrhoiden, Bleichsucht, Nervenschwäche, Gicht, Rheumatismus, Epilepsie, Syphilis etc. darniederliegen und glauben wir allen derart Leidenden einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie ganz besonders auf das in heutiger Nro. angezeigte, bereits in 3. Auflage erschienene berühmte Werk: "Dr. Airy's Naturheilmethode" aufmerksam machen.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren. 10. Febr. Eine uneheliche Tochter vor Schönberg. - 12. Febr. Dem Webermeister Otto hieselbst eine todte Tochter - 15. Febr. Dem Zimmergesellen Eckmann zur Lockwischer Mühle eine Tochter.

Gestorben. 12. Febr. Des Webermeisters Otto hieselbst todtgebornes Töchterlein. - 14. Febr. Carl Ad. Ludw. Max Scheel, Registrators=Sohn hieselbst, 9 M. alt. - Heinrich Söhlbrandt, Zimmergesell vor Schönberg, 82 J. 10 M. alt. - 19. Febr. Anna Maria Wigger, Zimmergesellen=Frau vor Schönberg, geb. Klatt aus Selmsdorf, angebl. 74 J. alt. - Anne Lise Otto, Webermeisters=Frau hies., geb. Rumohr vom Heiligenlande, 36 J. alt.

Copulirt 16. Febr. Johann Joachim Ressör von Palingen, p. t. zu Niendorf, angehender Arbeitsmann zu Bechelsdorf, und Anna Catharina Elisabet Wienck zu Bechelsdorf. - Peter Joachim Heinrich Clasen, Schuhmacher hieselbst, und Maria Catharina Elisabet Bade hieselbst.

Sonntag, den 23. Februar.

Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Febr.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
18.
19.
20.
44.86
44.38
41.76
1.6
1.5
0.2
3.8
2.3
3.5
W
W
W
2
3
3
trübe.
-
Nebel bed.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 1/4 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/2 - 14Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken10 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5 - 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


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