No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Januar
1873
dreinundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1873 Nr. 3 Seite 1]

(Unfehlbar und doch verblendet.) Die Anrede, welche am 23. Dec. der Papst an das Consistorium der Cardinäle und Priester gehalten hat, enthält nach scharfen und boshaften Ausfällen gegen die italienische Regierung auch ein Capitel über Deutschland von so feindseliger und verletzender Art, daß es nicht möglich ist, die (lateinisch gesprochenen) Worte deutsch wieder zu geben, und mehrere deutsche Zeitungen, die das wagten, sind confiscirt worden, und wird ihnen der Prozeß gemacht. Man fragt sich verwunderte wie auf einmal der Papst in einen so heftigen, maßlosen Zorn gegen Deutschland gerathen ist, der ihn sogar alle Regeln des Anstandes und der Schicklichkeit unserm Kaiser gegenüber vergessen und überschreiten läßt. Die Beziehungen zwischen dem deutschen Reich und der römischen Kirche sind ja längst durch Verträge festgestellt; nur da, wo von Rom aus diese Verträge überschritten worden sind oder wo die Gefahr vorlag, sie könnten überschritten werden, da haben die neuen Reichsgesetze eine feste Schranke gegen alle Anmaßungen von jener Seite her gezogen. Das allein würde schwerlich ein Anlaß für den Papst gewesen sein, in einer Weise ausfällig gegen die deutsche Reichsregierung zu werden, die allen diplomatischen Beziehungen ein Ende macht; es müssen andere Gründe vorwalten, um einen so tief eingefressenen und so bitter kund gegebenen Ingrimm zu erklären. Zu allererst dürfen wir nicht vergessen, daß hinter dem Papste die Jesuiten stecken; das stimmt zwar nicht sehr mit der Unfehlbarkeit, aber es ist doch wahr. Und damit ist sehr viel, wenn nicht Alles erklärt. Die Jesuiten haben, sei es im Glauben, sei es aus Berechnung, seinerzeit dem Papste Hoffnung gemacht, die deutsche Reichsregierung werde ihm wieder zu seinem Kirchenstaat verhelfen, diese Hoffnung ward sehr getäuscht und die Erfahrung, daß der Mensch nichts so wenig verzeiht und nichts so schwer vergißt, als getäuschte Hoffnungen, erfüllte sich an dem Papste sehr bald. Dabei werden die Jesuiten, die aus dem deutschen Reiche schmählich Hinausgejagten, ohne Zweifel das Feuer tüchtig geschürt haben. So kommt es auch in der Weltgeschichte zur Geltung, was die klassischen Trauerspiele des Altertums und der Neuzeit uns lehren, daß der dem selbstgeschaffenen Untergang Entgegenschreitende in einer tragischen Verblendung immer die Wege gehen und die Mittel wählen muß, die ihn nur um so rascher und sicherer seinem Sturze zuführen. - § -
- Kaiser Wilhelm hat dem General v. Podbielski ("Nichts Neues vor Paris") an v. Hindersins Stelle zum Chef der Artillerie ernannt.
- Die deutsche Landwehr erhält Bajonnetsäbel mit eiserner Scheide, Beute aus den Chassepots.
- In Berlin ist Fürst Boguslav Radziwill am Schlag gestorben, ein naher Verwandter des königlichen Hauses und eine Säule des Ultramontanismus. Man sagt, der Weihnachtsgruß des Papstes habe ihn zum Tod erschrecke R. stand mit dem Kaiser auf Du.
- Kaiser Napoleon hat eine Steinoperation überstanden, sein Befinden sich aber bedenklich verschlimmert haben.
- Der Kaiser von Japan will in seinem Lande große Reformen vornehmen. Er will eine constitutionelle Verfassung einführen, ein Parlament mit zwei Häusern einrichten und die Abgeordneten nicht durch Wahlmänner, sondern unmittelbar vom Volke wählen lassen. Die Volksschulen sollen nach der Art der preußischen organisirt werden. Es sollen auch preuß. Lehrer nach Japan berufen sein.
- Es ließ sich erwarten, daß die Sturmfluth an der Ostsee manche Erscheinungen von Interesse für die Naturforschung bringen werde. Als höchst merkwürdig verdient Erwähnung, daß bei einem niedrigen Wasserstande mitten im Hafen von Eckernförde eine große Anzahl von Baumstämmen zum Vorschein gekommen ist, tief unter dem gewöhnlichen Wasserspiegel, die man bisher nicht kannte. Die Wurzeln sind noch vollständig erhalten, das Holz aber ganz morsch. Also mehrere Ellen unter dem jetzigen Meeresboden ist früher ein Wald gewesen.
- Ein Trauerspiel in Dessau macht die Runde durch die Zeitungen. Die Sängerin Kreyßel=Behrendt hatte eine Liebschaft mit dem ebenfalls verheiratheten Sänger Weiß und wurde von ihrem Manne und Sohne überrascht, nachdem ersterer sie früher wiederholt gewarnt. Weiß springt zum Fenster hinaus und erhält zwei Dolchstöße; er schleppt sich noch einige Schritte fort und ist eine Leiche. Der Frau Behrendt, die sich zwischen die Beiden geworfen, werden die Finger und die Pulsader durchschnitten; auch sie liegt hoffnungslos darnieder. Behrendt ist in Haft.
- Sämmtliche Eisenbahnen der Welt haben 234,000 Kilometer Länge, befördern täglich 3 Mill. Menschen und 30 Mill. Centner Güter mit 50,000 Locomotiven und 1 Mill. Wagen. Das Anlage=Capital beträgt etwa 12,000 Mill. Thaler.
- Die im Januar im Freien in manchen deutschen Gärten blühenden Rosen und Veilchen werden von den reifen Pflaumen übertroffen, die in diesen Tagen ein Fabrikant in Görz von den Bäumen seines Gartens gepflückt und den Kindern des Erzherzogs Carl geschickt hat. In Arnsberg hat man am 1. Januar Maitrank von frischem im Walde gefundenen Waldmeister getrunken.
- Die Savojarden mit ihren Murmeltieren erhalten Concurrenten; denn das Murmelthier soll auch als Braten gut schmecken und wird von den Gutschmeckern in Paris gesucht.
- Als vor neun Jahren der jetzige deutsche Kronprinz in dem durch seine Pferdezucht berühmten Litthauen reiste, wurde er an der Grenze von einem Trupp eigenthümlicher Reiter begrüßt und geleitet. Es waren mehr als 50 hochgewachsene, langhaarige junge litthauische Mädchen, eine schlanker und schöner als die andere, die auf ihren windschnellen Rossen, nicht etwa auf Damensätteln, sondern wie die Männer sitzend, den Wagen des Königssohnes umdrängten, vorausjagten, zurücksprengten, rufend, lachend, jubelnd, singend, aber immer, wenn dieser sie anzureden versuchte, die Flucht ergreifend. Es war ein märchenhafter Anblick und ein märchenhaftes Wesen. Lange suchte der Prinz und seine Begleiter vergebens den Grund zu errathen, warum die Mädchen kein Wort mit sich reden lassen wollten, da Schüchternheit allein sie nicht abzuhalten schien. Endlich wurde gemeldet, daß sie sich schämten, kein deutsch zu verstehen. "O, ist nur das der Grund?" sagte lächelnd der Königssohn, und seine stattliche Gestalt im Wagen hoch

[ => Original lesen: 1873 Nr. 3 Seite 2]

richtend, rief er mit kräftiger Stimme in den fröhlichen Haufen hinein: Labe deena, mihligi behrni! Wie sie da aufhorchten, sich es einander zuschrieen: "Der Kronprinz spricht litthauisch!" Wie sie nun auf den Wagen eindrängten, jede ein litthauisches Wort aus dem Munde des schönen Prinzen hören wollte, daß die feurigen Rosse fast den Insassen des Wagens Gefahr drohten. Das war ein Entzücken und Lärmen und Jauchzen und ein Schauspiel, wie es sich wohl nicht leicht wiederholt und keine Kunst herstellen kann. Die glücklichen Litthauer konnten in ihrer eigenen Sprache mit dem Sohne ihres Königs verkehren!


Der Brautring.
Erzählung von Robert Schweichel.
(Fortsetzung.)


[ => Original lesen: 1873 Nr. 3 Seite 3]

Anzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden
am Donnerstag den 16. Januar, Morgens 1/2 11 Uhr, im Lüdersdorfer Kruge aus den Wahrsower, Duvennester und Herrnburger Tannen

290 Raummeter tannen Kluftholz;
am Freitag den 17. Januar, Morgens 10 Uhr, im Kruge zu Schlagresdorf
120 größere und kleinere Fichten und
250 Raummeter tannen Kluft= und Knüppelholz.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Schönberg, den 9. Januar 1873.
Danckwarth.


Holzverkauf.
Am Montag den 13. Januar 1873, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiner Forstreviere

1 Cavel. Aspen Nutzholzstämme,
9 Cavel. Eichhester do.
92 Cavel. diverses Buschholz und
ca. 40 Cavel. ausgeforst. div. Buschholz
öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
Im Auftrag der SS. TT. Herren Vorsteher des St. Johannisklosters.
C. H. Haug, Oberförster.
Waldhausen den 2. Januar 1873.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt zahlt die zu Antonii 1873 fällig werdenden halbjährigen Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien bereits zu Anfang Januar k. J. aus und ist zu diesem Zweck in der Woche vom 2. bis 8. Januar 1873, beide Tage einschließlich, täglich von 8 - 12 Uhr Vormittags, und im Antoniitermine k. J. in der Woche vom 17. bis 24. Januar 1873, beide Tage einschließlich, täglich von 8 - 12 Uhr Vormittags, geöffnet.
Schönberg, den 21. December 1872.

Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger. Burmeister.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Die von mir annoncirten Capitalien sind begeben; ich ersuche daher Capitalisten, welche ferner noch Gelder zu Antoni k. J. durch mich belegen wollen, diese rechtzeitig bei mir anzumelden.
Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse zu Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 20. Januar 1873 bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Anmeldungen zu mecklenburgischen ritterschaftlichen Pfandbriefen nehme ich entgegen und wird für jede eingezahlten 96 Taler (Mecklenburg) ein Pfandbrief von 100 Taler (Mecklenburg), zu 4 pro Cent verzinslich, ausgestellt, für den sämmtlich nur niedrig taxirte hundert Hauptgüter haften.
Schönberg, im Januar 1873.
Kindler, Advocat.


Danksagung.

Die Ueberschwemmung am 13. November vor. Jahres hat uns mehr oder minder hart betroffen und uns einen Schaden zugefügt, den wir aus eigenen Mitteln größtentheils gar nicht oder doch nur schwer hätten tragen und decken können. Durch die auf Grund des Aufrufes vom 21. November v. J. vorgenommenen Sammlungen ist uns unter Vermittelung des Schönberger Hülfscomite's eine rasche und ausreichende Hülfe gebracht, welche wir dankbewegten Herzens angenommen haben. Wir können aber nicht umhin, jetzt auch öffentlich allen gütigen Gebern hiedurch unsern innigsten Dank für die uns gewährte Unterstützung und Hülfe auszusprechen.
Mahlzow, Zarnewenz und Schwanbeck den 5. und 6. Januar 1873.
Rademacher Grahmkow, Productenhändler Schrep, Arbeitsm. Clasen, Arbeitsm. Joachim Vagt und Schneiderin Elisabeth Resenhöft, sämmtlich in Mahlzow.
Arbeitsm. Wichmann, Wwe. Meyer, Arbeitsm. Jochen Sterley, Arbeitsm. Köpcke, Wwe. Rabe, Arbeitsm. Oldenburg und Arbeitsm. Heinrich Beckmann, sämmtlich in Zarnewenz.
Arbeitsm. Peter Meyer, Zieglermstr. Homberg, Arbeitsm. Heinrich Eckmann, Arbeitsm. Kelling, Büdner Haack, Ziegeleipächter Basedow und Arbeitsm. Heinrich Meyer, sämmtlich in Schwanbeck.


Am nächsten Sonntage den 12. Januar soll im Saale der Gastwirthin Krüger am Markte Nachmittags 5 Uhr die Rechnungsablage vom Königschuß des vorigen Jahres geschehen und sollen zugleich die nicht abgeforderten Gewinne aus der Tombola verauctionirt werden.
Capitain und Aelteste der Schützenzunft.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Teilnehmern für 1872 ca. 70 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1872 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1872.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Ein Hausknecht wird zum sofortigen Antritt für ein auswärtiges Hotel gesucht durch H. Benecke, Sabowerstraße 39, Schönberg.


4 Brettsäger finden dauernde Arbeit bei H. Hein in Schönberg.


Eine neue Sendung besten Berger Flohm-Hering empfing und empfiehlt C. H. Vock Wwe.


Stärksten Seifenstein empfiehlt C. H. Vock Wwe.


Für Landwirthe empfehlen wir unsere auf das Beste gearbeiteten und mit allen Verbesserungen versehenen Landwirtschaftlichen Maschinen, worunter besonders hervorheben:
Häckselmaschinen zum Hand= und Pferdebetrieb=
Hafer= & Malzquetschmaschinen zum Handbetrieb, sowie Rübenschneider.
Herr W. Holldorf in Schönberg hat eine Agentur hierin übernommen und ist in den Stand gesetzt, zu Original=Preisen zu verkaufen.
Lübeck, Trave 299.
Zäckel & Achenbach.


Am Sonntag den 5. Januar ist mir ein rothbunter zweijähriger Bolle entlaufen. Wer darüber Auskunft geben kann, wird ersucht, sich bei mir zu melden.
Hauswirthin Wienck in Bardowieck.


[ => Original lesen: 1873 Nr. 3 Seite 4]

Mein diesjähriger Ausverkauf beginnt heute und dauert bis Sonntag den 18. Januar.
Alle noch vorräthigen Wintersachen zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Eine Parthie Paletots und Jacken unter Einkaufspreis. Bei fast allen andern Artikeln des Lagers sind die Preise um 10 % ermäßigt.
Julius Schweigmann.


Lübecker Nähmaschinen-Fabrik von Zäckel & Achenbach, Trave bei der Fischergrube 299 empfiehlt ihre auf das Sorgfältigste gearbeiteten Nähmaschinen, als:
New Taylor, beste Doppelsteppstich=Schiffchen=Maschine,
do. zum Handbetrieb,
Wheeler & Wilson, Doppelsteppstich=Maschinen,
Cylinder-Maschinen, größte und stärkste für Schneider, Mützenmacher, Schuhmacher etc.,
Willcox & Gibbs, Kettenstich=Handnähmaschinen.
Herr W. Holldorff in Schönberg hat den Verkauf obiger Maschinen zu Original=Preisen übernommen.


Geld ist die Losung!
Ohne dieses keine Wohlfahrt, kein wahres Glück; doch es zu erlangen ist so schwer und doch manchmal so leicht. Die günstigste Gelegenheit hiezu bietet die vom Staate genehmigte und garantirte grosse Geldverloosung.
3000,000 Mark Gold Rw. ev. als Hauptgewinn; ausserdem aber Gewinne von 180,000, 120,000, 90,000, 60,000, 48,000, 36,000, 30,000 2 à 24,000, 3 à 18,000, 5 à 14,400, 13,200, 12 à 12,000, 11 à 9600, 10 à 7200, 32 à 6000, 5 à 4800, 64 à 3600, 122 à 2400, 6 à 1800, 3 à 1440, 256 à 1200, 306 à 600, 6 à 360, 410 à 240, und circa 35,000 à 132, 120, 60 Mark, demnach im Gesammtbetrage von über 6 Million 484,000 Mark Gold Rw.
Die Beliebtheit, welche diese, durch ihre vortheilhafte Einrichtung in der ganzen Welt bekannte Geldverloosung erworben hat, documentirt sich am besten dadurch, dass die nächste Ziehungsperiode, welche aus 69,000 Loosen mit 36,000 Gewinnen besteht, schon die 236ste ist; dieselbe ist planmässig in sieben Abtheilungen eingetheilt und findet die nächste Ziehung bereits am 15. u. 16. Januar d. J. statt. Hiezu kostet
1 ganzes Originalloos nur Pr. Taler (Mecklenburg) 4. -
1 halbes Originalloos nur Pr. Taler (Mecklenburg) 2. -
1 viertel Originalloos nur Pr. Taler (Mecklenburg) 1. -
Gegen Einsendung des Betrages, am bequemsten pr. Postvorschuss, werden die mit dem Staatswappen versehenen Originalloose von mir, selbst nach weitester Entfernung, prompt und verschwiegen versandt unter Beifügung des amtlichen Verloosungsplanes. Nach jeder Ziehung erfolgt dann sofort das officielle Nummernverzeichniss der mit Gewinnen gezogenen Loose, sowie auch die Auszahlung der Gewinne nach Entscheidung unmittelbar geschieht.
Man wende sich baldigst in directen Zuschriften an das Bankhaus Siegmund Heckscher, Hamburg.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser, Brauselimonade, angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr


Concert-Anzeige.
Unterzeichnete Berg=Capelle aus Böhmen wird am Sonntag den 12. Januar im Saale des Herrn Köster ein grosses Instrumentalconcert geben.
Entrée à Person 8 ßl. Anfang 6 Uhr.
Wozu das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend höflichst einladet
Josef Albrecht, Musikdirector.


Am Donnerstag den 16. Januar wird bei mir ein Ball u. allgemeines Abendessen stattfinden, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner hiedurch einlade.
Anfang 6 Uhr Abends.
Gastwirth Michaelsen in Selmsdorf.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Am 17. d. Mts. feiern die Brodträger Fahlschen Eheleute hieselbst ihre goldene Hochzeit.
Ein langes Leben voller Mühe und schwerer Arbeit hat nicht ausgereicht, ihnen ein sorgenfreies Alter zu verschaffen. - Wer erinnert sich nicht in Schönberg und Umgegend des alten rechtschaffenen Brodträgers Fahl, wenn er, weder Hitze noch Kälte scheuend, gewöhnlich entblößten Hauptes, vom sauren Gange zurückkehrte?
Mögen Bemittelte der Fahl'schen Eheleute zu ihrem seltenen Ehrentage freundlichst gedenken!
H.
Anmerkung. Als besondere Merkwürdigkeit sei hier noch erwähnt, daß auch die Kiepenmacher Maaß'schen Eheleute mit den Fahl'schen Eheleuten zusammen vor 50 Jahren in der Kirche zu Schönberg vor dem Traualtar standen; auch diese sind noch am Leben und feiern am 17. Januar ebenfalls ihre goldene Hochzeit.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1873.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
7.
8.
9.
39.48
38.52
36.54
5.8
0.9
0.6
6.7
3.7
4.3
WSW
SSW
SSW
3
2
2
trübe.
heiter.
trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.15 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.30 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Gänse pr. 500 Gr.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.30 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf pr. 500 Gr.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 3 - 4 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen19 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 1/4 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/2 - 12 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 3/4 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 1/2 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 1.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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