No. 80
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Oktober
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 80 Seite 1]

- Der Bischof von Ermeland will, wie verlautet, gegen die Entziehung seines Gehaltes den Rechtsweg betreten. (Viele Juristen in Preußen sind allerdings zweifelhaft, ob man dem Bischof den Gehalt nehmen und sein Amt lassen könne; Amt und Gehalt gehören zusammen, sagen sie. Doch der Cultusminister Falk, der auch Jurist ist, wird den Fall vorher wohl berathen haben.
- Es wird den Franzosen schwer werden, Straßburg wieder zu holen. Die Festungswerke werden ungemein verstärkt und erweitert und vor allem mit fünf Außenwerken umgeben, die 7-8000 Meter weit um die Stadt laufen, so daß die Franzosen nur noch mit dem Fernrohr in die Stadt hinein sehen können. Zu dem größten dieser Außenwerke bei Oberhausbergen ist am 28. September, dem zweiten Jahrestag der Capitulation, mit großen militärischen Feierlichkeiten der Grundstein gelegt worden. Der commandirende General v. Fransecky that die ersten drei Hammerschläge mit den Worten: "Fest steh' und treu die Wacht am Rhein"; Oberpräsident v. Möller: "Möge das schöne Land, welches hier vor unsern Blicken liegt, unter dem Schutze dieser Wälle in seiner deutschen Eigenart sich glücklich fortentwickeln, möge es Deutschland dankbar dafür sein, daß es befreit worden ist vom fremden Joche." Der Gouverneur v. Hartmann führte seine Hammerschläge mit den Worten: "Den Freunden zum Schutz, den Feinden zum Trutz!" Der Bezirkspräsident v. Ernsthausen: Vivat, floriat, crescat Germania!" - Oberstlieutenant Grund, Ingenieur von Platz: "Den ersten Schlag dem, der das Werk befahl, den zweiten dem, der es hat gedacht, den dritten dem, der es hat gemacht." Mit dem Präsentiren der Soldaten, dem Senken der Fahnen, dem Hoch auf den Kaiser, dem Absingen des "Heil Dir im Siegeskranz" und der "Wacht am Rhein" und dem Abfeuern von 21 Kanonenschüssen, die die Kunde weit durch das Land trugen, schloß die Feier.
- Der arme Papst! Er sieht und hört nichts in Rom als von seinem Tode. Die Jesuiten und ihre Gegner streiten sich bereits herum über den Ort der Papstwahl und über die Person des Nachfolgers. Die Jesuiten sind für den Cardinal Panebianco, der Minister Antonelli für Sisto-Riario-Sforza, Erzbischof von Neapel, die Gemäßigten sind für Cardinal Pietro. Die Jesuiten möchten die Papstwahl in der Stadt Trient halten und dringen in den armen Pius, dahin auszuwandern; er will aber in Rom bleiben und sterben und wird von Antonelli und Thiers darin unterstützt. Der Jesuitengeneral Beckx hat einen so heftigen Auftritt mit thm gehabt, daß er nicht mehr vor sein Antlitz kommen darf.
- Am 27. September haben 3000 Montenegriner das türkische Dorf Colaschinji überfallen und 18 Muselmänner niedergemacht. - Der Sultan verlangt eclatante Genugthuung, oder will sie sich selber holen.
- Dem jüngst mitgetheilten, nicht ganz genauen Verzeichniß der größten deutschen Städte lassen wir folgendes nach den neuesten statistischen Ermittelungen folgen. Berlin 825,389, Hamburg 240,251, Breslau 208,025 Dresden 177,089, München 169,478, Cöln 129,233, Magdeburg mit Neustadt Magdeburg und Buckau 114,552, .Königsberg 112,123, Leipzig 106,925, Hannover mit Linden 104,248, Stuttgart 91,623, Frankfurt am Main 90,922, Danzig 89,121, Straßburg 85,529, Bremen 82,950, Nürnberg 82,929, Stettin 76,149, Barmen 74,496, Elberfeld 71,394, Aachen 74,328, Altona 74,131, Düsseldorf 69,351, Chemnitz 68,229, Braunschweig 57,782, Crefeld 57,128, Mainz 53,918, Posen 53,392, Mühlhausen 52,825, Halle 52,639, Essen 51,526, Metz 51,388, Augsburg 51,284, Cassel 46,375, Dortmund 44,454, Potsdam 43,784, Erfurt 43,616, Frankfurt a. O. 43,211, Görlitz 42,224, Würzburg 40,008.
- Man streitet sich viel, ob es besser sei, braunes oder helles Bier zu trinken. Ein alter Spruch macht allem Streit ein Ende, er heißt: Rede, was wahr, trinke, was klar, liebe, was rar.
- Der Gipfel des Montblanc ist von drei kühnen Engländerinnen, den Geschwistern Murray, bestiegen worden. Die jüngste Schwester, 13 Jahre alt, war zu ermüdet und blieb zurück.
- Die Japanesen sollen in einigen Industriezweigen die Europäer übertreffen. Vorzüglich sollen es die Lack-, Emaille-, Papier- und Metallarbeiten sein. Es sollen nun darüber an Ort und Stelle Studien gemacht werden, um das Verfahren kennen zu lernen und für Europa zu verwerthen.
- Musketier Winkel, der in der Schlacht bei Wörth ihrem Träger eine Compagniefahne nach persönlichem Kampfe entriß, ist ein armer Böttchergeselle aus Gotha. Diese Fahne gehörte einem Regiment Turkos und besteht aus einer nicht sehr großen blutrothen dreieckigen Fplagge mit dem weißen Halbmond.
- In Sachsen hat sich das Gerücht verbreitet, der König Johann werde bald nach seiner goldenen Hochzeit zu Gunsten des Kronprinzen die Regierung niederlegen.
- Die Reisernte im nördlichen China wird ein reichliches Erträgniß liefern.
- Die Spielbank in Ems ist am 1. October geschlossen worden, um nie wieder aufgethan zu werden. Die Croupiers wandern nach Monaco aus, wo eine Spielhölle im großartigsten Maßstab errichtet werden soll. Die Gimpel aus aller Herren Ländern werden nun künftig in Italien gerupft.
- Die Rigibahn verspricht in diesem Jahre eine Dividende von 30 Procent abzuwerfen.
- Zwischen Oschwitz und Schirnding bei Arzberg in Oberfranken hat man ein mächtiges Steinkohlenlager entdeckt.


Die Fortsetzung der Erzählung "Der Verschwender" folgt in nächster Nummer.


Anzeigen

Nachdem über das Vermögen des Bäckermeisters Freitag zu Carlow in Folge seiner erklärten Güterabtretung mittelst Bescheides vom heutigen Tage der förmliche Concursproceß, unter Vorbehalt der creditorischen Rechte, erkannt worden, wird ein Liquidationstermin auf Sonnabend den 11. Januar 1873, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem

[ => Original lesen: 1872 Nr. 80 Seite 2]

Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel, unter dem hiedurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, hiemit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Sonnabend den 1. Februar 1873, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und eventuell zur Prioritätsausführung, zu welchem die Bäcker Freitag'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichts wegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall gar nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritäts-Deduction hiedurch geladen werden.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwanigen Bäcker Freitagschen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern nur an das unterzeichnete Justizamt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 5. October 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen, betreffend die Subhastation der dem Kaufmann Heinrich Boye zu Schönberg gehörigen, daselbst belegenen Grundstücke wird nunmehr ein Ueberbotstermin auf Montag den 28. October d. J., Morgens 10 Uhr, hiermit anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen werden, daß die zu subhastirenden Grundstücke sowohl gemeinsam als auch - alternativ - separat zum Aufgebot gebracht werden und die desfallsigen Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 8 Tage vor dem Termine auf der Gerichts-Registratur eingesehen werden kann, in diesem Termin endgültig festgestellt werden sollen.
Dem Schuldner sowohl als dessen gesammten Gläubigern wird freigelassen, in dem anberaumten Termine, zwecks Regulirung der Verkaufsbedingungen, zu erscheinen.
Schönberg, den 24. September 1872.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XXXI. Nr. 44 eingetragen worden:

Columne 3. Firma: Schönberger Eiskeller.
Columne 4. Ort der Niederlassung: Schönberg.
Columne 5. Name und Wohnort des persönlich haftenden Gesellschafters: Kaufmann Senator Aug. Spehr in Schönberg.
Columne 6. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: die Gesellschaft ist eine Commanditgesellschaft.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 3. October 1872.
Das Handelsgericht.


Ausschließungs-Bescheid.
Gegen alle Diejenigen, die an den Nachlaß des am 4. April d. Js. in Mustin verstorbenen ledigen Dienstknechts Johann Friedrich Garber auf das ordnungsmäßig erlassene und veröffentlichte Proclam vom 5. Juni d. Js. Forderungen und Ansprüche nicht angemeldet haben, wird die angedrohete Ausschließung hiemittelst erkannt.
Von Rechts Wegen.
Ratzeburg, den 26. September 1872.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Dölle i. V.
Bodmer.


Die zum Nachlasse unseres verstorbenen Vaters, des Organisten Creutzfeldt zu Schönberg, gehörigen Ländereien, als:

1) die auf dem Iserberg belegene, ca. 7 Scheffel Aussaat große Wiese,
2) die auf dem Galgenmoor belegene, ca. 4 Schfl. Aussaat große Wiese,
3) die gleichfalls auf dem Galgenmoor belegene ca. 3 1/2 Scheffel Aussaat große Wiese und
4) die auf dem Köppenmoor belegene, ca. 210 []Ruthen große Wiese
werden wir am Mittwoch den 30. October d. J., Nachmittags 3 Uhr, in dem Hause der Gastwirthin Frau Boye hieselbst öffentlich meistbietend, und zwar jedes Grundstück für sich, verkaufen und erlauben uns dazu Kaufliebhaber hiemit einzuladen.
Die Verkaufsbedingungen, welche am 30. d. M. vor dem Verkaufe übrigens verlesen werden, sind vom 15. d. M. ab bei dem Goldschmied Creutzfeld hieselbst einzusehen.
Schönberg den 7. October 1872.
Die Erben des Organisten Creutzfeldt.


Auctions-Anzeige.
Am Mittwoch den 9. d. Mtd., Morgens von 10 Uhr an, sollen im Hause der Gastwirthin Boye öffentlich meistbietend verkauft werden:

div. Mobilien, Glas- und Porzellan-Waaren, Anker und Tonnen, Leinenzeug, Bettlaken, Haus- und Küchengeräthe u. dgl. m.
Seegert, Landreiter.


Landes-Gewerbe-Ausstellung.
Die Gewinnliste für die heute vorgewesene Ziehung der mit der Landes-Gewerbe-Ausstellung verbundenen Lotterie ist in der "Rostocker", der Mecklenburgischen", der "Neuen Wismarschen" und der "Neustrelitzer Zeitung" veröffentlicht und dort nachzusehen.
Rostock, den 3. October 1872.
Die geschäftsführende Committe.
A. Bolten, Dr., Vorsitzender.


Folgenden Nummern sind in der Rostocker Gewerbe-Lotterie mit Gewinnen gezogen:
Nr. 1260 mit 20 Taler (Mecklenburg), 1256, 1376 mit 10 Taler (Mecklenburg),1379, 1382 mit 5 Taler (Mecklenburg).


Alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß der verstorbenen Hebamme Wwe. Spehr haben, werden hiedurch aufgefordert, solche binnen 14 Tagen bei dem Vormund, Schneidermeister Chr. Voß hieselbst, einzureichen. sowie auch alle, die derselben noch schuldig sind, binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Schönberg den 23. Sept. 1872.
Der Vormund Chr. Voß.


Da uns der Wasserweg viel Geld gekostet hat, so bemerken wir hiermit, daß derselbe für Jedermann zur Benutzung freisteht gegen Zahlung von jährlich 2 Thlr.
E. Jannicke. H. Ollrogg.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Zur Berathung wichtiger Angelegenheiten laden wir sämmtliche Meister der Schmiede- und Schlosserzunft ein, sich am Sonntag den 13. October, Nachmittags 1 Uhr, in unserm Amtshause einzufinden.
Schönberg, den 3. October 1872.
Die Aelterleute.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 80 Seite 3]

Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag den 13. Octbr., Nachmittags 3 1/2 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtlich Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich den bevorstehenden Jahrmarkt mit meinen bekannten Schumacher-Arbeiten als: alle Sorten Damenstiefel in Zeug und Leder, Herren-Stiefel, Stiefeletten in Lack und Leder, Kinderstiefel aller Größen, besuchen werde. Mein Stand ist vor der Stadt-Apotheke und mit meiner Firma versehen.
J. Schleuß, Schuhmachermeister aus Lübeck, früher Rehna.


Zur bevorstehenden Saison halte ich mein Tuch- & Manufacturwaaren-Lager, ferner mein Lager von Paletots, Jaquetts und Jacken für Damen und Kinder, sowie dazu gehörende Stoffe und Besätze in allen Farben und Preisen bestens empfohlen.
Eine Partie hübscher Kleiderstoffe und schöner Seidenzeuge zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, October 1872.
H. Siebenmark.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu dem diesjährigen Jahrmarkte mit einer reichhaltigen Auswahl von allen Sorten Fußzeug, und bitte um geneigten Zuspruch.
Carl Kindt aus Rehna.
Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye. Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Am bevorstehenden Markttage den 8. d. Mts. findet in meinem Gartenlokal Tanz-Musik in dem Zelte statt, wozu freundlichst einladet A. Schwiesow.


Die in der vorigen Nummer d. Bl. annoncirte Sängergesellschaft zur Unterhaltung in meinem Gartenlokal während des Marktes findet nicht statt.
A. Schwiesow.


Rostocker Lager-Bier aus der Actien-Brauerei vorm. Constantin Steinbeck.
Alleinige Niederlage für Ratzeburg und Umgegend bei Chr. Thomson.
Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.


Eine große Auswahl von fertiger Herrengarderobe zu den billigsten aber festen Preisen per comptant empfehlen Lange & Hundt.


Grüner und schwarzer Thee in ordinairer und feiner Qualität, empfiehlt billigstens F. Heitmann.


Ferd. Riesebeck, Portrait- und Landschafts-Photograph, empfiehlt sich mit allen in der Photographie vorkommenden Arbeiten.
Das transportable heizbare Atelier befindet sich im Garten des Boye'schen Gasthofes.
Ein vorheriges Anmelden ist, wenn auch nicht gerade nothwendig, doch aus mehrfachen Gründen wünschenswerth.
Ein Dutzend Karten-Portraits in dem beliebten englischen Ton liefere für 2 Taler (Mecklenburg).
Aufenthalt nur kurze Zeit.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Bestellungen auf frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Troheten", Capt. Jacobson, werden immer entgegengenommen bei W. J. Heymanson, Lübeck, Trave und Fischergrube-Ecke Nr. 465.


Agenten-Gesuch.
Personen jeden Standes kann ein leicht abzusetzender Artikel, der weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse erfordert, gegen hohe Provision zum Wiederverkauf zugewiesen werden.
Reflectanten belieben ihre Adresse unter den Buchstaben E. M. 520 an die Expedition d. Bl. zur Beförderung franco einzusenden.


Ueber meine Hauskoppel und große Koppel, die beide mit Wintersaat bestellt sind, ist ein Schleichsteig angelegt, der von Niendorf nach Ollndorf führt und den ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.
Hausw. Oldenburg in Niendorf.


Wohnungsveränderung.
Ich wohne jetzt beim Glasermeister Herrn Peters in der Siemzerstraße.
Schönberg, den 3. October 1872.
D. Stoffers, Schuhmachermeister.


Wohnungsveränderung.
Von heute an wohne ich beim Herrn Böttchermeister Maaß in der Siemzerstraße. Da ich nach wie vor ein Lager von Todtenanzügen, als: Hemden, Keppel, Badekappen u. dgl. vorräthig halte, so bitte ich das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend, mir bei vorkommenden Bedarf das bisher geschenkte Wohlwollen zu bewahren.
Schönberg, den 27. September 1872.
Wittwe Maria Bockwoldt, geb. Greve.


Wohnungsveränderung.
Meinen geehrten Kunden und Gönnern zur Nachricht, daß ich von heute an nicht mehr im Hause des Maschinenbauers Hrn. Kleinfeldt, sondern beim Tischlermeister Hrn. Kiel in der Marienstraße wohne, und bitte mich auch in meiner neuen Wohnung mit recht zahlreichen Aufträgen zu beehren, indem ich billige und reelle Bedienung zusichere.

H. Grevsmühl, Schneidermeister.


2 Schneidergesellen, aber nur ganz tüchtige Arbeiter, können sofort dauernde Arbeit erhalten bei H. Grevsmühl, Schneidermeister.


Theater in Schönberg.
Mittwoch den 9. Oct.: "Die Einquartierung" oder "Die Oesterreicher in Hamburg". Charactergemälde mit Gesang in 3 Acten von Georg Starke. Musik von Stiegmann.
Freitag den 11. Oct.: "Mathilde", oder "Ein deutsches Frauenherz". Schauspiel in 4 Aufzügen von Roderich Benedix.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 80 Seite 4]

Kölnische Feuerversicherungs-Gesellschaft Colonia.
Mit Gegenwärtigem zeigen wir ergebenst an, daß dem Herrn W. Holldorff in Schönberg eine Agentur für das Fürstenthum Ratzeburg übertragen ist.
Schwerin, den 26. September 1872.
Die General-Agentur.
H. Burth.


Kölnische Lebensversicherungs-Gesellschaft Concordia.
Hierdurch beehren wir uns anzuzeigen, daß der Herr W. Holldorff in Schönberg eine Agentur für das Fürstenthum Ratzeburg übernommen hat.
Schwerin, den 26. September 1872.
Die General-Agentur.
H. Burth.


Es ist eine unwiderlegbare Thatsache, daß auf Hals- und Lungenleidende oder solche, die mit Bronchialverschleimungen, Katarrhen, Husten Heiserkeit, Athemnoth etc. zu kämpfen haben, der L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract den heilsamsten Einfluß übt. Derselbe reinigt die Brust, öffnet den Leib und führt die schlechten Säfte ab, er sondert ab schleimige Sachen und Unreinigkeiten, erregt Appetit und verbessert das Blut. Der regelmäßige Gebrauch desselben bei diäter Lebensweise und den Kräften entsprechender Bewegung in frischer Luft ist daher auch Hämorrhoidal-, Unterleibs- und an Verstopfung Leidenden dringend anzuempfehlen. Bei veralteten Uebeln wirkt der Extract erwärmt genossen oft wunderbar. Nur wolle sich das Publikum vor schwindelhaften Nachpfuschungen in Acht nehmen und sich merken, daß der weltberühmte L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract, kenntlich an eingebrannter Firma, Siegel und Namenszug von L. W. Egers in Breslau, nur echt zu haben ist beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Bilanz der Mecklenburgischen Lebensvericherungs- und Spar-Bank in Schwerin pro ultimo September 1872.

Activa. Passiva.
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen 18,989 16 6   151,588 19 9
Spar-Bank-Einlagen 1,414,155 10 9   3,083,719 21 9
Belegungen 4,887,054 45 3   2,709,751 42 6
Konto pro Diverse 713,180 16 9   719,602 20 9
Agenturen-Konto 2,159,782 14 3   2,129,356 7 -
Kasse 1,976,723 42 9   1,950,455 2 3
Fonds, Gewinn- und Verlust-Konto 146,683 42 -   572,096 45 3
---------- ----------- ---- --   ------------ ---- --
Crt. Taler (Mecklenburg) 11,316,569 44 3   11,316,569 44 3
Umsatz und Bestände.1871.
Am Schluß des Jahres
 1872.
Am Schluß des September.
Gesammt-Umsatz 22,474,629 17 -   19,856,905 17 -
Werbendes Kapital 2,050,359 42 9   2,247,027 13 -
Zinstragendes Kapital 1,908,486 20 9   2,190,332 13 3
Lebens-, Sterbekassen- und Leibrenten-Versicherungen 2,093,224 32 9   2,165,188 43 3

Schwerin, den 2. October 1872.

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg.
Carl Bade.


Meteorologische Beobachtungen.
Oct.
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
5.
6.
7.
39.46
41.45
41.74
6.5
3.6
2.8
7.2
9.8
10.9
N
ONO
SW
2
1
1
trübe.
heiter.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 1/4 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.26 - 26Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.25 1/2 - 26Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Gänse2 1/2 - 4 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg),
Tauben4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 28.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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