No. 79
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Oktober
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 79 Seite 1]

- Neustrelitz. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin ist am 26. Sept. vom Keppschloß bei Dresden wieder in Neustrelitz eingetroffen.
- Nach Zeitungsnachrichten soll der Justiz-Canzlei-Director v. Scheve in Schwerin, ein geborener Mecklenburg-Strelitzer, zum Mecklenburgs Strelitzischen Staatsminister ausersehen sein.
- Dem Bischof Crementz von Ermland, der der preuß. Regierung den Gehorsam gegen die Gesetze aufgekündigt hat, sind jetzt die Temporalien gesperrt, und der Brief des Cultusministers Falk, in welchem er Sr. Hochwürden dies "ganz ergebenst" mittheilt, steht schwarz auf weiß in den Zeitungen und ist vom 25. Septbr. datirt. Temporalien, ein lateinisches Wort, heißt auf Deutsch Zeitlichkeiten, Weltlichkeiten (auf die solche geistliche Herren bekanntlich keinen Werth legen) und bedeuten in diesem besonderen Falle 8000 preuß. Thaler, die dem Bischof von seinem weltlichen Gehalte inne behalten werden. Jedenfalls wird der Bischof den Brief zweimal lesen, denn er ist sehr verwöhnt; aber der Kaiser, Fürst Bismarck und der Cultusminister Falk haben die Briefe des Bischofs auch zweimal lesen müssen, um aus den geistlichen Schlangenwindungen herauszufinden, daß der Bischof die Gesetze heraussuchen wolle, denen er gehorchen werde. Uebrigens hat schon Friedrich der Große einmal mit einem Bischof von Ermland zu thun gehabt; er sagte ihm in seiner Weise: unter Ihrem Mantel hoffe ich doch noch in's Paradies zu kommen! - Schwerlich, antwortete der Ermländer, Ew. Majestät haben meinen Mantel zu sehr beschnitten. Es war also schon damals der Ermländer ein geriebener Mann.
- In einer engl. Zeitung stellt ein engl. Berichterstatter über die Manöver bei Berlin folgende Betrachtungen an: Dieses Land (Preußen) scheint übrigens den Vorzug zu haben, Greise lebensfrisch und jung zu erhalten, und es sieht sich ganz eigenthümlich an, den Kaiser über Stock und Stein im schwierigsten Terrain dahinsprengen zu sehen, als wäre er 20 Jahre alt, gefolgt von einem Generalstabe, der aus lauter jungen Leuten besteht, welche fast zur selben Zeit wie der Kaiser die Muttermilch eingesogen haben, jungen Leuten, 70-90 Jahre alt. Die Grenzen der physischen Thätigkeit ragen in Preußen weit in das Greisenalter hinein. So steigt der alte 91 jährige Marschall Wrangel täglich zu Pferde. Ich glaube, die Lebensfrische der Preußen gerade dieser täglichen Uebung zuschreiben zu sollen, und das erlaubt ihnen, auf dem Schlachtfelde aus der langen Erfahrung alter Generale den gehörigen Nutzen zu ziehen.
- Es wird viel gelogen in der Welt. Das bekannte Wort Napoleons über Oesterreich: "Mit einem Leichnam kann man sich nicht alliiren" gehört wahrscheinlich auch zu den Lügen, im Jahre 1870 hatte er große Lust, sich mit Oesterreich zu verbünden. Erfunden oder nicht erfunden - Graf Andrassy hat sich das böse Wort gemerkt. Meine höchste Aufgabe ist es, sagte er neulich, Oesterreich zu einem gesuchten Bundesgenossen und zu einem gefürchteten Feinde zu machen.
- Ein Diebstahl ist nach einer der Berliner Criminal-Polizei zugegangenen Meldung am 12. v. M. in einem Coupe eines Zuges der Stettin-Stralsunder Eisenbahn verübt worden, der schon wegen der dem Diebe hiebei in die Hände gefallenen Beute besondere Beachtung verdient. Dem katholischen Geistlichen Ladinky, der auf der Rückreise von Rußland nach Weimar begriffen war, verschwanden nämlich aus seinem Handgepäck eine Blechbüchse, die eine Priestermütze, einen russischen St. Annenorden, ein kleines goldenes Kreuz mit Brillanten und einen von der Großfürstin Katharina an die Prinzessin Marie von Mecklenburg gerichteten Brief enthielt.
- Das Salz wird billiger und der Tabak theurer werden im deutschen Reiche; denn die Salzsteuer wird sehr wahrscheinlich ganz aufgehoben, dagegen eine hohe Tabakssteuer (je nach dem Ertrage der Ernte) eingeführt werden. Vorbereitet ist auch ein Reichs-Militärgesetz.
- Milch und Butter sind auf vielen Märkten im Preise gestiegen. Das ist nicht zu ändern und erklärlich, denn die Kuh kostet im Einkauf mehr als früher und das Futter auch, und die Magd, die das Thier füttert, verlangt auch mehr Lohn. Das Publikum muß aber bei den hohen Preisen um so mehr auf richtiges Gewicht und reine Waare halten. In Hamburg wog die Polizei unvermuthet die Butter auf dem Markte nach; da sah's schlimm aus mit dem richtigen Gewicht und man sah viele Butterweiber mit ihren Körben davon laufen, ehe noch die Reihe an sie kam. Was die Milch betrifft, so ist die Polizei in Breslau im Besitz eines Milchmessers, mit dessen Hülfe genau jede Fälschung der Milch und sogar den Procentsatz der Verschlecherung festgestellt werden kann. Die gefälschte Milch wird in die Rinnsteine gegossen.
- Die unglückliche Kaiserin Charlotte von Mexiko weilt noch immer irrsinnig in dem belgischen Schlosse Tervüren. Sie lebt ganz zurückgezogen in zwei Gemächern des Schlosses und unterzieht sich selbst der Mühewaltung ihres kleinen Haushaltes. Die einzige Person, deren Gesellschaft sie duldet, ist ihr gelehrter und geschickter Arzt, der großen Einfluß auf sie ausübt. Sie speist immer allein und stehend und holt sich selbst aus dem anstoßenden Cabinet die Gerichte. Die meiste Zeit verbringt sie damit, Depeschen an Napoleon III. abgehen zu lassen, den sie noch auf dem Thron in den Tuilerien wähnt. Sie spielt viel mit Gliederpuppen und kleidet sie prächtig, verkehrt aber auch mit Geistern, die in den obern Stockwerken des Schlosses hausen, wie sie meint und deren Sprache sie zu verstehen vorgiebt. Von Zeit zu Zeit macht sie eine Promenade im Park. Von der königlichen Familie, an der sie früher so sehr hing, will sie jetzt nichts mehr wissen.
- Aus Colmar im Elsaß wird folgende Spukgeschichte berichtet: Seit einiger Zeit ging in dortiger Umgegend das Gerücht, daß die Mutter Gottes wiederholt Dem und Jenem erschienen sei. Sie kam sagar nach Schlettstadt und hielt um Mitternacht Umzüge um die Kirche. Einige Gens'darmen stellten sich nun auf die Lauer, um doch ein Mal die heilige Mutter Gottes in der Nähe und von Angesicht zu Angesicht schauen zu können. Schlag Zwölf schwebte sie auch daher, die Hände segnend ausbreitend. Als ihr aber auf einmal ein kräftiges "Halt, wer da?" entgegengerufen wurde, machte sie Kehrt und wollte Reißaus nehmen. "Jhre himmlischen Füße waren aber nicht so schnell wie die der preußischen Gens'darmen, sie wurde gefaßt und es entpuppte sich ein geisteskranker Franzose.

[ => Original lesen: 1872 Nr. 79 Seite 2]

Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll das dem Schneidermeister Joachim Maaß zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegte Wohnhaus mit Zubehörungen öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Montag den 16. December 1872, Vormittags 11 Uhr, der Ueberbotstermin auf Freitag den 10. Januar 1873, Vormittags 10 Uhr, vor hiesigem Großherzogl. Justizamte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner und den gesammten Gläubigern wird freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulirung der Kaufbedingungen in dem Verkaufstermine zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts-Registratur eingesehen werden, auch ist derselbe gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts-Ausführung ein Termin auf Montag den 16. December 1872, Vormittags 10 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 26. September 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Schlagsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Büdners Hans Heinrich Wegener daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 19. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister ist heute Fol. XXXI. Nr. 44 eingetragen worden:

Columne 3. Firma: Schönberger Eiskeller.
Columne 4. Ort der Niederlassung: Schönberg.
Columne 5. Name und Wohnort des persönlich haftenden Gesellschafters: Kaufmann Senator Aug. Spehr in Schönberg.
Columne 6. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: die Gesellschaft ist eine Commanditgesellschaft.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 3. October 1872.
Das Handelsgericht.


Bekanntmachung. Die diesjährigen Herbst-Controll-Versammlungen im Compagnie-Bezirk Schönberg, werden in Schönberg den 24. und Schlagsdorf den 25. October cr. jedesmal um 8 Uhr Morgens stattfinden.
Neustrelitz, den 30. September 1872.
Großherzogliches Bezirks-Commando.


Vermischte Anzeigen.

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler vom ersten des auf die Einlegung folgenden Monats an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit Gelder zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehen zu 5 % jährlich gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im Fürstenthume ansäßiger Männer oder gegen Hinterlegung guter Werthpapiere.
Schönberg, den 15. Juli 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Auctions-Anzeige.
Am Mittwoch den 9. d. Mtd., Morgens von 10 Uhr an, sollen im Hause der Gastwirthin Boye öffentlich meistbietend verkauft werden:

div. Mobilien, Glas- und Porzellan-Waaren, Anker und Tonnen, Leinenzeug, Bettlaken, Haus- und Küchengeräthe u. dgl. m.
Seegert, Landreiter.


Meinen vor dem Siemzer Thore belegenen Acker werde ich am Sonntag den 6. October, Nachmittags 4 Uhr, an Ort und Stelle in Parcelen von ca. 30 []Rth. Größe meistbietend auf 6 Jahre verpachten.
Schönberg, den27. September 1872.
J. Holz, Tischlermeister.


Alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß der verstorbenen Hebamme Wwe. Spehr haben, werden hiedurch aufgefordert, solche binnen 14 Tagen bei dem Vormund, Schneidermeister Chr. Voß hieselbst, einzureichen. sowie auch alle, die derselben noch schuldig sind, binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Schönberg den 23. Sept. 1872.
Der Vormund Chr. Voß.


Da uns der Wasserweg viel Geld gekostet hat, so bemerken wir hiermit, daß derselbe für Jedermann zur Benutzung freisteht gegen Zahlung von jährlich 2 Thlr.
E. Jannicke. H. Ollrogg.


Zur Berathung wichtiger Angelegenheiten laden wir sämmtliche Meister der Schmiede- und Schlosserzunft ein, sich am Sonntag den 13. October, Nachmittags 1 Uhr, in unserm Amtshause einzufinden.
Schönberg, den 3. October 1872.
Die Aelterleute.


Am Sonntag den 6. October findet der Haupt-Ladentag der Zimmerleute statt und wollen die Mitglieder sich Nachmittags 1 Uhr auf der Herberge einfinden.
Schönberg, den 26. September 1872.
Der Vorstand.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am Montag den 6. October stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen oder im Behinderungsfalle ihr Krankengeld pünktlich einzuliefern, widrigenfalls die Restanten gerichtlich dazu angehalten werden müßten.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft.


Wohnungsveränderung.
Ich wohne jetzt beim Glasermeister Herrn Peters in der Siemzerstraße.
Schönberg, den 3. October 1872.
D. Stoffers, Schuhmachermeister.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 79 Seite 3]

Delicate neue Berger Flohm-Häringe empfiehlt Aug. Spehr.


Olein-Seife à Pfd. 5 ßl. empfiehlt J. Ludw. D. Peters.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich meine Conditorei- & Kuchenwaaren bestehend in recht schmackhaften Kuchen und Macronen, Theebrod, verschiedenen Backwerken, sowie in allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln.
Meine Bude steht vor dem Hause des Buchdruckereibesitzers Bicker.
Achtungsvoll Wwe. Greiff, Conditor.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte werde ich mit einer reichen Auswahl Töpfergeschirre in Schönberg eintreffen.
Mein Stand ist vor dem Hause des Galsermeisters Schultz.
Töpfermeister Hoyer aus Rehna.


Zur bevorstehenden Saison halte ich mein Tuch- & Manufacturwaaren-Lager, ferner mein Lager von Paletots, Jaquetts und Jacken für Damen und Kinder, sowie dazu gehörende Stoffe und Besätze in allen Farben und Preisen bestens empfohlen.
Eine Partie hübscher Kleiderstoffe und schöner Seidenzeuge zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, October 1872.
H. Siebenmark.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend ganz ergebenst mit allen Sorten Kuchen, Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen.
Da ich 12 Jahre in der Prahl'schen Kuchenbäckerei in Lübeck thätig gewesen, so werde ich auch in meinem Geschäfte dafür sorgen, stets gute und wohlschmeckende Waare zu liefern, und verspreche reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll J. F. Schildt, Kuchenbäcker aus Lübeck.
Stand der Bude vor dem Hause des Ackerbürger Spehr; dieselbe ist mit der Firma versehen.


Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß ich am Schönberger Marktage mit meinem Tuch-, Manufactur- und Modewaaren-Lager eintreffe, und empfehle die reichhaltige Auswahl von Neuheiten für jetzige Saison so angelegentlich als ergebenst.
H. Rohde, Rehna.
Mein Stand vor dem Hause der Hrn. Gastwirth Fick.


Rostocker Lager-Bier aus der Actien-Brauerei vorm. Constantin Steinbeck.
Alleinige Niederlage für Ratzeburg und Umgegend bei Chr. Thomson.
Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.


Pferd Pferd
Am 14. October stellen Unterzeichnete einen großen Transport anderthalbjähriger Füllen in Rehna zum Verkauf.
Kaufliebhaber, welche am 13. oder 14. October von Schönberg durch unser Fuhrwerk abgeholt sein wollen, bitten wir, uns Mittheilung zu machen, von welchem Zuge.
Vor dem 14. dss. werden obige Füllen weder gemustert noch verkauft.
Rehna, den 1. October 1872.
Gebrüder Baumann.


Eine große Auswahl von fertiger Herrengarderobe zu den billigsten aber festen Preisen per comptant empfehlen Lange & Hundt.


Feinstes Java Reismehl Pfd. 4 ßl.
Fein Rangoon Reismehl Pfd. 3 ßl.
empfiehlt Aug. Spehr.


Grüner und schwarzer Thee in ordinairer und feiner Qualität, empfiehlt billigstens F. Heitmann.


Da ich mein Geschäft in dem Jahrmarkte für Schönberg aufgegeben, so sage ich Allen für das Wohlwollen, welches ich seit so vielen Jahren genoß, meinen besten Dank, und bitte ich, dasselbe auf meinen langjährigen Mitarbeiter, Herrn Heinrich Rogge, von dem ich überzeugt bin, daß er gute und reelle Waare liefert, zu übertragen.
Hochachtungsvoll Wilhelm Prahl, Lübeck.
Bezugnehmend auf Obiges empfehle ich mich mit allen Kuchenwaaren und Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen, Zuckerplätzen, sowie mit allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln.
Stand der Bude: Ecke der Marienstraße, mit der Firma versehen.
Heinrich Rogge aus Lübeck.


Zum bevorstehenden Markt empfehle ich den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend mein Lager von Tuch- & Manufacturwaaren, fertigen Damen-Mänteln Jacken und Herren-Röcken.
Sehr vortheilhafte Einkäufe in Tuch- und Wollenwaaren, sowie die große Auswahl in allen Mustersachen, städtischen und Landgeschmacks, setzen mich in den Stand, jedem Anspruch genügen zu können und bitte daher um recht zahlreichen Zuspruch.
Hochachtungsvoll G. A. Levissohn aus Rehna, vor dem Hause des Hrn. Gastwirths Fick.


Mein Pelzwaaren-Lager in Muffen, Boa, Manchetten bestehend aus Bisam, Astrachan, Iltis, Hermelin, u. s. w. empfehel ich zu den billigsten Preisen.
J. Borchardt.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 79 Seite 4]

Künstliche Düngmittel der chemischen Fabrik auf Wilhelmsburg bei Hamburg.
Verkauf ab Bergedorf zu Fabrikpreisen bei F. D. Meyns daselbst.
I. Fermentirtes Knochenmehl Thlr. 3. 9 Sgr. pr. Ctr. incl. Sack.
II. Saurer phosphatsaurer Kalk aus KnochenThlr. 3. - Sgr. pr. Ctr. incl. Sack.
Bei Abnahme von 100 Ctr. Rabatt.


Die Königl. Preuß. patentirte Kali-Fabrik von Dr. A. Frank in Staßfurt.
empfiehlt zur Herbstbestellung und Wiesendüngung, namentlich für Bruch- und Moorboden, sowie als sicherstes und billigstes Verbesserungsmittel saurer und vermooster Wiesen und Weiden ihre Kalidüngmittel und Magnesiapräparate unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landw. Versuchsstationen.
Prospecte, Preislisten und Frachtangaben gratis und franco.


Am bevorstehenden Hebstmarkttage, den 8. d. M., findet in meinem Garten Tanz-Musik in dem Zelte statt, sowie zur Unterhaltung in meinem Gartenlocal eine Sängergesellschaft während der Markttage eintreffen wird, wozu ein geehrtes Publikum von Stadt und Land ergebenst einlade.
A. Schwiesow.


Lefaucheux-Patronen-Hülsen, 1. Qualit. von Gevelot, Calib. 12. 16. 24. à 100 St. 2 Taler (Mecklenburg).
Gefettete und ungefettete Gewehrpfropfen, Calib. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
Zündhütchen in allen Sorten, sowie sonstige Jagdartikel empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.


Ferd. Riesebeck, Portrait- und Landschafts-Photograph, empfiehlt sich mit allen in der Photographie vorkommenden Arbeiten.
Das transportable heizbare Atelier befindet sich im Garten des Boye'schen Gasthofes.
Ein vorheriges Anmelden ist, wenn auch nicht gerade nothwendig, doch aus mehrfachen Gründen wünschenswerth.
Ein Dutzend Karten-Portraits in dem beliebten englischen Ton liefere für 2 Taler (Mecklenburg).
Aufenthalt nur kurze Zeit.


Bestellungen auf frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Troheten", Capt. Jacobson, werden immer entgegengenommen bei W. J. Heymanson, Lübeck, Trave und Fischergrube-Ecke Nr. 465.


Sämmtliche Stickereien, als: Kragen, Stulpen, Slipse, Fichu's, Chemisetts, Kinder-Beinkleider, Kinder-Lätzchen etc. etc. empfehle ich in einer bedeutenden und eleganten Auswahl.
J. Borchard.


Wohnungsveränderung.
Von heute an wohne ich beim Herrn Böttchermeister Maaß in der Siemzerstraße. Da ich nach wie vor ein Lager von Todtenanzügen, als: Hemden, Keppel, Badekappen u. dgl. vorräthig halte, so bitte ich das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend, mir bei vorkommenden Bedarf das bisher geschenkte Wohlwollen zu bewahren.
Schönberg, den 27. September 1872.
Wittwe Maria Bockwoldt, geb. Greve.


Da ich wegen Krankheit die Wohnung am Markt nicht beziehen kann, so beabsichtige ich, einem andern Miether dieselbe zu sogleich zu überlassen.
Schönberg den 30. Sept. 1872.
Schmalfeldt, Schuhmachermeister.


Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Gastwirths Herrn Fick empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publikum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen. Auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1872.
Die vereinigten Tischlermeister.


Ueber meine Hauskoppel und große Koppel, die beide mit Wintersaat bestellt sind, ist ein Schleichsteig angelegt, der von Niendorf nach Ollndorf führt und den ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.
Hausw. Oldenburg in Niendorf.


Agenten-Gesuch.
Personen jeden Standes kann ein leicht abzusetzender Artikel, der weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse erfordert, gegen hohe Provision zum Wiederverkauf zugewiesen werden.
Reflectanten belieben ihre Adresse unter den Buchstaben E. M. 520 an die Expedition d. Bl. zur Beförderung franco einzusenden.


Nächsten Sonntag treffen unsere Leipziger-Meß-Waaren ein. - Sämmtliche Waaren, besonders Tuche und Buckskins, sind bedeutend billiger im Preise geworden, und laden wir zu vortheilhaften Einkäufen ergebenst ein.
Gebr. Burchard.


Theater in Schönberg.
Sonntag den 6. Oktober: "Der Pariser Taugenichts". oder: "Ein Sohn aus dem Volke". Lustspiel in 4 Abtheilungen von Mendelsohn.
Montag den 7. Oktober: "Die böse Nachbarin", oder "Das war ich". Schwank in 2 Acten von Hut. - Zum Schluß: "List und Phlegma".
Singspiel in 1 Act von Angely.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 6. Oktober.
Früh-Kirche: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 1/4 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.26 - 26Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.25 1/2 - 25Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Gänse2 1/2 - 4 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg),
Tauben4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 79 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 79 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 4. October 1872.


- Die Zahlen sind oft recht niederschlagend. Die Berliner, denen die Steuerbehörden scharf auf den Mund sehen, haben im 2ten Quartal 1871 verzehrt 5166 Ochsen, 8874 Kühe, 37,633 Kälber, 32,351 Schafe und 83,903 Schweine; im 2ten Quartal 1872 dagegen 1386 Ochsen, 8347 Kühe, 28,103 Kälber, 26,930 Schafe und 88,231 Schweine. Das heißt: Sie haben in derselben Zeit 1872 weniger verzehrt 3780 Ochsen, 527 Kühe, 1530 Kälber und 5431 Schafe, mehr nur 4328 Schweine als in derselben Zeit 1871. Das Weniger ist um so trauriger, als an 56,000 Esser mehr geworden sind. Das sind die theuren Preise.


Der Verschwender.
Novelle von Emilie Heinrichs.
(Fortsetzung.)


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