No. 78
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Oktober
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 78 Seite 1]

- Ein Jubiläum, zwar nur ein zehnjähriges, ist in aller Stille vorübergegangen, das denkwürdiger ist, als viele, die mit Pauken und Trompeten gefeiert werden. Vor 10 Jahren am 24. September ist Bismarck an die Spitze der preußischen Regierung getreten und unter Sturm und Drang, mit Blut und Eisen zum Schöpfer erst des Norddeutschen Bundes und endlich des Deutschen Reiches geworden. Der Kampf mit dem Abgeordnetenhause und dem Lande um die Neubildung des Heeres, (der eisernen Grundlage des Ganzen), die Kriege mit Dänemark, Oesterreich und Frankreich, die Ausschließung Oesterreichs aus Deutschland, die Sprengung des Bundestags, die Einverlerleibung Schleswig-Holsteins, Hannovers und Kurhessens in Preußen und schließlich die Zurückführung der verlorenen Provinzen Elsaß und Lothringen zum deutschen Reiche sind die Hauptmomente seiner Laufbahn. So sicher war er seiner Erfolge, daß er zur Zeit seiner größten Unbeliebtheit voraus sagte, er werde einst der populärste Mann in Deutschland sein.
- In ein paar Tagen wird man wissen, wie viel Elsaß-Lothringer mit dem Auswandern nach Frankreich Ernst gemacht haben; denn am 1. Oct. läuft die Frist ab. Einzelne Auswanderer aus guter Familie haben sogar die Särge aus ihren Familienbegräbnissen mitgenommen.
- In München sind viele Hunderte deutscher Land- und Forstwirthe versammelt. Mit größtem Nachdruck haben sie sich für die Zusammenlegung der Grundstücke als die allererste und allerwichtigste Bedingung eines vernünftigen Betriebes der Landwirthschaft ausgesprochen.
- Die Räumung der Departements Marne und Haut-Marne findet am 15. Oct. statt.
- In Marienburg in Westpreußen hatte den Kaiser Wilhelm sein sprüchwörtliches Wetterglück verlassen, der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet, als der Kaiser eintraf, und die armen Festjungfrauen bekamen ihr redliches Theil. Sie zitterten vor Nässe und Frost und nach den Worten: "Erhabener Kaiser, Deutschlands Retter!" blieb die Sprecherin stecken. - Der Kaiser drückte ihr sofort lächelnd die Hand und sagte: Danke, danke es ist gut gemeint, aber Sie werden sich erkälten, meine Damen, wir sehen uns wieder! - Damit waren Alle erlöst. Desto behaglicher war's dann im großen Remter der Marienburg, wo die Festtafel gedeckt war. Die westpreußischen Ritter hatten den berühmten Küchenmeister v. Curth aus Berlin verschrieben und zahlten ihm 18 Thaler für das Convert ohne Wein. Herr v. Curth ist der Concurrent des berühmten Kochkünstlers Huster in Berlin, der sich bei dem Festmahl der Stadt Berlin zu Ehren des Einzuges 1866 nur 11 Thaler für das Couvert hatte zahlen lassen. Die Berliner selber sagen, je weiter man von Berlin sei, desto besser esse man, in Berlin selber aber esse man am besten bei Bismarcks.
- Thiers ist von seiner einfachen Lebensweise abgekommen. Er liebt es jetzt, sich mit königlichem Glanz zu umgeben und der Welt zu zeigen, daß er zu den Gewaltigen der Erde gehört. Von Trouville hat er sich in einem neuen Salonwagen abholen lassen, an allen Bahnstationen mußten die Behörden zur Begrüßung bereit stehen und in Paris selbst mußten seine Minister versammelt sein. Er hört es auch sehr gern, wenn aus dem Volke Stimmen rufen: Es lebe Thiers!
- Am Jahrestage der Gründung der ersten Republik (21. Sept. 1792) sollte in Paris ein Festbanket abgehalten werden. Es hatten sich 150 Personen dazu gemeldet. Die Regierung aber ließ es untersagen mit der Bemerkung, daß sie nöthigenfalls Gewalt anwenden werde. Man vertheilte sich und aß in verschiedenen Restaurationen. An drohenden und herausfordernden Reden und Toasten hat es nicht gefehlt.
- Die Verhandlungen der Altkatholiken, die im großen Saale des Gürzenich in Cöln geführt wurden, waren jeden Tag sehr zahlreich besucht. Es waren noch in der letzten Versammlung über 4000 Zuhörer anwesend. Es waren alle christlichen Parteien, mit Ausnahme der Unfehlbaren vertreten. Unter den Protestanten war Geh. Rath Bluntschli ein hervorragendes Mitglied, der sich auch vernehmen ließ. Großes Gewicht wird auf die Wiedervereinigung der getrennten Kirchen gelegt und ihre Möglichkeit nachgewiesen, wenn die Reformen durchgeführt werden, die man für nöthig hält. Die Gottesdienste sollen in der Landesspräche abgehalten, schädliche Mißbräuche und Irrlehren abgeschafft, der Kirchengesang gehoben und der Kunst ihr gebührend Antheil im Gottesdienst gelassen werden. Das Cölibat, die Ohrenbeichte, die Reliquienverehrung sollen fallen, der Episcopat (Bischofswürde) aber erhalten werden. Da die Liebe das Hauptgebot des Christenthums sei, so müsse die Intoleranz und die Ketzerrichterei ganz und gar abgeschafft werden.
- Es werden neue Versuche gemacht, den verhaßten § 5 aus dem Vertrage mit Dänemark aus der Welt zu schaffen.
- Für die Eroberung der ersten feindlichen Fahne hat der Musketier Wilkel vom Th. Infanterie-Regiment Nr. 95 von den bei dem Kriegsministerium in Berlin deponirten patriotischen Gaben 1700 Thlr. und eine silberne Ankeruhr erhalten.
- In Newyork hat ein Arzt die Regierung darauf aufmerksam gemacht, daß die Ansteckung von Krankheiten hauptsächlich durch die vielen ekelhaft schmutzig aussehenden und riechenden Papierscheine bewirkt werde. Er empfiehlt die Ausgabe von neuen und die Einziehung der alten ...
[Fehlstellen]
... deutsche Bundesanleihe von 1870 zur Rückzahlung am 1. Januar 1873 gekündigt.
- Der deutsche Handwerkertag in Dresden hat die Gründung eines Verbandes sämmtlicher Arbeitgeber Deutschlands beschlossen und erklärt, daß die Einrichtung von Schiedsgerichten mit executiver Gewalt unbedingt nöthig sei.
- In London hat's am 20. Septbr. gefroren, und der Frost hat an den folgenden Tagen nicht nachgelassen. In Schottland sind die Berge bereits in Schnee gehüllt.
- Das Ereigniß in München ist die Eröffnung der Spitzeder'schen Volksküche. Zu ebener Erde kostet Suppe und Fleisch 8 - 10 Kreuzer und jeder Gast muß sich selber bedienen, im obern Stock

[ => Original lesen: 1872 Nr. 78 Seite 2]

kostet ein Mittagessen 14-16 Kreuzer und da ist der Tisch gedeckt. Ein paar Tausend Hungrige haben Platz, aber mit dem letzten Bissen muß Jeder seinen Platz räumen.
- Auf der Versammlung der deutschen Landwirthe in München brachte der älteste Gast, der bekannte Freiherr v. Seckendorff auf Meuselwitz, den Trinkspruch auf die Hausfrauen der Landleute, denn, sagte er, was ist ein Landwirth ohne Landwirthin? Tief überzeugt stießen alle mit den Gläsern an.
- In dem schottischen Städtchen Alyth arbeitete ein Maurer unverdrossen den ganzen Tag an einem Fabrikschornstein, der bereits 100 Fuß in die Höhe gestiegen ist, als er aber Abends seine erhabene Stellung anfgeben will, ist ihm der Rückzug abgeschnitten: das Seil war verschwunden, und er saß wie weiland Kaiser Max auf der Martinswand. Die Bevölkerung eilte herbei und alles wurde versucht, das Seil hinauf zu schaffen, aber vergebens, und die Nacht kam schnell heran. Da kommt dem Maurer ein Gedanke, er setzt sich auf den Schornstein, zieht den Strumpf aus, trennt ihn auf und läßt den so gewonnenen Faden in die Tiefe; unten bindet man das Seil an einen Bindfaden und dann diesen an das Seil, bald ist es oben und bald auch der Mann unten. Die Menge empfängt ihn mit Jubel, der Fabrikherr mit einem - neuen Paar Strümpfe.


Der Verschwender.
Novelle von Emilie Heinrichs.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Siemzerstraße sub Nr. 163 gelegene kleine Wohnhaus c. p. des Maurergesellen Heinrich Gothknecht hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 12. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzu-

[ => Original lesen: 1872 Nr. 78 Seite 3]

legenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen, betreffend die Subhastation der dem Kaufmann Heinrich Boye zu Schönberg gehörigen, daselbst belegenen Grundstücke wird nunmehr ein Ueberbotstermin auf Montag den 28. October d. J., Morgens 10 Uhr, hiermit anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber mit dem Bemerken geladen werden, daß die zu subhastirenden Grundstücke sowohl gemeinsam als auch - alternativ - separat zum Aufgebot gebracht werden und die desfallsigen Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 8 Tage vor dem Termine auf der Gerichts-Registratur eingesehen werden kann, in diesem Termin endgültig festgestellt werden sollen.
Dem Schuldner sowohl als dessen gesammten Gläubigern wird freigelassen, in dem anberaumten Termine, zwecks Regulirung der Verkaufsbedingungen, zu erscheinen.
Schönberg, den 24. September 1872.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Kaiser Wilhelms Stiftung.

Der Unterzeichnete beehrt sich, die nachstehende Bekanntmachung:

Um auch in unserm engeren Vaterlande für die Zwecke der Kaiser Wilhelms Stiftung wirken und auch seinen Invaliden aus dem großen Kampfe gegen Frankreich die Vortheile derselben zu gewähren, hat unter dem Patronat Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs ein Verein sich constituirt, welcher unter dem Namen Mecklenburg Strelitzscher Landesverein für deutsche Invaliden die Zwecke jener Stiftung fördern will und deßhalb sich derselben angeschlossen hat.
Wenn auch das neue Invaliden-Pensions-Gesetz sehr reichlich für die von seiner Wohlthat betroffenen Invaliden sorgt, so ist es andererseits aber auch natürlich, daß die staatliche Hülfe an gewisse Bedingungen gebunden ist und sich innerhalb genau bestimmter Gränzen halten muß. Es werden daher noch vielfach Fälle vorkommen, wo die Staatshülfe gesetzlich ausgeschlossen oder eng beschränkt ist und die Betreffenden auf die Hülfe ihrer Mitbürger angewiesen sind. Diese Hülfe zu gewähren ist Aufgabe und Zweck unseres Vereins, und da es unzweifelhaft zweckmäßiger ist, dieselbe in geregelte Bahnen zu lenken und ein ausgleichendes Verfahren zu beobachten, fordern wir unsere Mitbürger in Stadt und Land auf, sich dem Vereine anzuschließen und ihm ihre Gaben zuwenden zu wollen.
Nach § 3 der Statuten wird die Mitgliedschaft des Vereins erlangt durch
a. die Verpflichtung zur Zahlung eines beliebigen jährlichen Beitrages,
b. Zahlung eines einmaligem Beitrages von mindestens 50 Taler (Mecklenburg)
und nehmen Beitrittserklärungen sowie Geldbeiträge außer den Unterzeichneten folgende Herren entgegen, bei welchen auch die gedruckten Statuten zu erhalten sind,
in Neubrandenburg die Herren Syndicus Präfke und Buchhändler Brünslow,
in Friedland Hr. Kämmerer Bülle,
in Fürstenberg Hr. Dr. Götz,
in Stargard Hr. Dr. Müller,
in Strelitz Hr. Bürgermeister Gundlach,
in Woldegk Hr. Rath Wegner,
sowie in den Aemtern die Herren Drosten und
in Schönberg Hr. Assessor v. Oertzen.
Alle Mitglieder des Vereins, sowie diejenigen Herren, welche demselben noch beitreten wollen, laden wir zu einer Generalversammlung auf Freitag den 18. October c., Vormittags 11 Uhr, im Locale des geselligen Vereins hieselbst ein.

Tages-Ordnung.

1. Mittheilung der bisher von dem provisorischen Ausschuß gethanen Schritte,
2. Feststellung der Grundsätze, nach welchen bei der Bewilligung von Unterstützungen zu verfahren ist,
3. Entscheidung über etwa vorliegende Unterstützungsgesuche,
4. Bewilligungs-Recht des Ausschusses auf Höhe von . . . Taler (Mecklenburg) (§ 7 des Statuts),
5. Wahl der Mitglieder des geschäftsführenden Ausschusses.
Neustrelitz, 2. September 1872.
Blanck, Justizrath. Rath Fischer, Bürgermeister. F. Krüger, Senator, v. Pentz, Oberstlieut. und Bezirks-Commandeur. v. Nordenflycht, Oberforstmeister. v. Seckendorff, Hauptmann z. D. hiermit zur Kenntniß der Bewohner des Fürstenthums Ratzeburg zu bringen.
Schönberg, 15. September 1872.
C. v. Oertzen, Assessor.


Zu Michaelis d. J., werden wiederum neue Zöglinge in das Großherzogliche Schullehrer-Seminar hieselbst aufgenommen werden. Die Aufnahmeprüfung wird Mittwoch den 16. October von Morgens 8 Uhr an, die durch Regierungsverfügung vom 17. Februar d. J. (Off. Anz. Nr. 8) vorgeschriebene ärztliche Untersuchung wird Tags zuvor stattfinden, und haben die Aspirant sich dieserhalb bis zum 15. October Mittags im Seminar vorzustellen. Bei der Aufnahme werden solche junge Leute, die im laufenden Jahre ihr 18. Lebensjahr zurücklegen, in erster Linie berücksichtigt werden.
Die Meldung, welche bis zum 9. October einzureichen ist, geschieht durch Einsendung eines von dem Seminar-Aspiranten selbst geschriebenen Lebenslaufes an den Unterzeichneten, worin namentlich über den Gang der Vorbildung, den bisherigen Aufenthalt und die etwaige Dienststellung berichtet wird. Diejenigen Aspiranten, welche öffentliche Schulen in Städten besucht haben, haben ein Abgangszeugniß von der zuletzt besuchten Schule beizufügen. Außerdem ist von einem jeden beizubringen: ein Taufschein, ein von dem betreffenden Prediger auszustellendes Zeugniß über sittliche Befähigung und untadelhafte Führung und eine vom Vater oder Vormunde vollzogene, von der Ortsobrigkeit beglaubigte Bescheinigung über das Vorhandensein der erforderlichen Geldmittel zur Bestreitung des Pensionsgeldes - 5 Thlr. Gold Eintrittsgeld und jährlich 25 Thlr. Cour. - auf drei Jahre.
Mirow, den 19. September 1872.
Beckström, Seminardirektor.


Pferd Pferd
Am 14. October stellen Unterzeichnete einen großen Transport anderthalbjähriger Füllen in Rehna zum Verkauf.
Kaufliebhaber, welche am 13. oder 14. October von Schönberg durch unser Fuhrwerk abgeholt sein wollen, bitten wir, uns Mittheilung zu machen, von welchem Zuge.
Vor dem 14. dss. werden obige Füllen weder gemustert noch verkauft.
Rehna, den 1. October 1872.
Grbrüder Baumann.


Zur Jagd empfehle mein Lager von preiswürdigen Englischen und Lütticher Doppelflinten, Lefaucheux-Patronen, Zündhütchen, Pulver, Hagel, Pulverhörnern, Kugelbeutel, Jagdtaschen und sonstigen Jagdartikeln ergebenst.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Wegen Dämmung ist der Weg von Schönberg nach Blüssen auf ca. 3 Wochen gesperrt. Fuhrwerk hat während dieser Zeit den Weg über Rottensdorf einzuschlagen.
Blüssen den 16. Sept. 1872.
Die Dorfschaft Blüssen.


Am Mittwoch den 2. October werden auf dem Bauhoffelde Rappschoten verbrannt.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 78 Seite 4]

Krampfhusten und Schlaflosigkeit gehoben!
Der Wahrheit gemäß theile ich mit, daß ich von meinem seit vielen Jahren mich quälenden Krampfhusten, welcher den Schlaf hinderte, durch den Gebrauch einer Flasche des L. W. Ergers'schen Fenchelhonigextracts befreit bin. Der Schlaf hat sich wieder eingestellt und ich fühle mich körperlich überhaupt ganz besonders gut.
Hülshoff bei Teklenburg, 7. 11. 71.
Verwittw. Majorin Storch.
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Verkaufsstelle nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Kornsäcke, à Stück 32 ßl., pr. Dutz. 7 Thlr. 24 ßl., empfiehlt August Creutzfeldt.


Feinstes Java Reismehl Pfd. 4 ßl.
Fein Rangoon Reismehl Pfd. 3 ßl.
empfiehlt Aug. Spehr.


Rahmkäse, vorzüglich schön, empfing und empfiehlt C. H. Vock. Wwe.


Frischen Gottl. Kalk und Segeberger Kalk empfiehlt C. H. Vock. Wwe.


Zu vermiethen: Eine geräumige Wohnung parterre in der Siemzerstraße zu sogleich oder Ostern k. J. Näheres in der Expedition d. Bl.


Tuche, Buckskins, sowie sämmtliche Mantel- und Jackenstoffe empfiehlt in reichhaltiger Auswahl J. Borchard.


Pferdehaare, nur vom Schweif gestutzt, werden mit 18 - 20 Schilling (Mecklenburg) bezahlt bei J. Licht, Bürstenmacher.


Am Sonntag den 6. October findet der Haupt-Ladentag der Zimmerleute statt und wollen die Mitglieder sich Nachmittags 1 Uhr auf der Herberge einfinden.
Schönberg, den 26. September 1872.
Der Vorstand.


Frisch Portl. Cement, Frisch Faxö-Kalk, Frisch Segeberger Kalk, Frisch gebrt. Gips empfiehlt F. Heitmann.


Für Lederhändler und Schuhmacher.
Unterzeichneter empfiehlt sich als Ledereinwalker.
H. Meyer.
Lübeck, Böttcherstraße 247.


Bestellungen auf frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Troheten", Capt. Jacobson, werden immer entgegengenommen bei W. J. Heymanson, Lübeck, Trave und Fischergrube-Ecke Nr. 465.


Sämmtliche Stickereien, als: Kragen, Stulpen, Slipse, Fichu's, Chemisetts, Kinder-Beinkleider, Kinder-Lätzchen etc. etc. empfehle ich in einer bedeutenden und eleganten Auswahl.
J. Borchard.


Grüner und schwarzer Thee in ordinairer und feiner Qualität, empfiehlt billigstens F. Heitmann.


Am 12. September Abends ist auf dem Wege vom Gastwirth Köster hieselbst bis in die Stadt ein mit Lilla-Kante gestickter schwarzer Seelenwärmer verloren gegangen. Der Finder wird ersucht, denselben in der Expedition dieses Blattes gefälligst abzugeben.


Da ich wegen Krankheit die Wohnung am Markt nicht beziehen kann, so beabsichtige ich, einem andern Miether dieselbe zu sogleich zu überlassen.
Schönberg den 30. Sept. 1872.
Schmalfeldt, Schuhmachermeister.


Delicate neue Berger Flohm-Häringe empfiehlt Aug. Spehr.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich meine Conditorei- & Kuchenwaaren bestehend in recht schmackhaften Kuchen und Macronen, Theebrod, verschiedenen Backwerken, sowie in allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln.
Meine Bude steht vor dem Hause des Buchdruckereibesitzers Bicker.
Achtungsvoll Wwe. Greiff, Conditor.


Ferd. Riesebeck, Portrait- und Landschafts-Photograph, empfiehlt sich mit allen in der Photographie vorkommenden Arbeiten.
Das transportable heizbare Atelier befindet sich im Garten des Boye'schen Gasthofes.
Ein vorheriges Anmelden ist, wenn auch nicht gerade nothwendig, doch aus mehrfachen Gründen wünschenswerth.
Ein Dutzend Karten-Portraits in dem beliebten englischen Ton liefere für 2 Taler (Mecklenburg).
Aufenthalt nur kurze Zeit.


Der Festtage wegen ist mein Geschäft vom Mittwoch Mittag bis Sonnabend Abend streng geschlossen.
J. Borchard.


Ein Pferdeknecht, der der Zeugnisse seiner Brauchbarkeit beibringen kann, findet noch zu Michaelis einen Dienst auf dem Hof Selmsdorf.


Theater in Schönberg.
Mittwoch den 2. October: "Die Anna-Lise", oder "Des alten Dessauers erste und einzige Liebe". Historisches Schauspiel in 5 Abtheilungen von Hermann Hersch.
Freitag, den 4. October: Auf Verlangen zum zweiten Male: "Singvögelchen". Singspiel in 1 Act von Jacobson. Vorher: " Der Allerweltsvetter", oder: "Das vierfache Rendezvous im Gartenhause". Lustspiel in 3 Abtheilungen von Roderich Benedix.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 1/4 - 21Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.26 - 26Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.25 1/2 - 25Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Gänse2 1/2 - 4 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg),
Tauben4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.40 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.11 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, 10 Lit.6 - 7 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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