No. 81
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Oktober
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 81 Seite 1]

- Neustrelitz, 7. Octbr. Gestern Abend sind Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und der Erbgroßherzog aus Schloß Rumpenheim in erwünschtem Wohlsein nach längerer Abwesenheit hier wieder eingetroffen.
- Dem Vernehmen nach soll mit dem 1. Nov. d. J. für die Großherzogliche Friedrich Franz-Bahn ein neuer Fahrplan eingeführt werden.
- Der bisher auf dem Bahnhof zu Schönberg seit Eröffnung der Lübeck-Kleinen-Bahn angestellt gewesene Inspector Hagemann ist nach dem Rangir-Bahnhof bei Lübeck versetzt.
- Der letzte Termin der Option in Frankreich ist in Elsaß-Lothringen vorüber, wer sich für Frankreich erklärte, mußte bis zum 1. Oct. auswandern. Der 1. Oct. ist damit ein denkwürdiger Tag der Chronik geworden. Ein gewaltiger Riß, der mitten durch zahlreiche Familien ging, trennte plötzlich und für immer Elsaß und Lothringen von Frankreich und verleibte sie dem deutschen Reiche ein.
- Wir meinen immer, Herr Thiers handelt nicht klug, daß er seiner Eitelkeit nachgiebt, sich fürstliche Ehren erweisen läßt, das Elysee in Paris bezieht etc. Er verdirbt es auf diese Weise mit republikanisch und monarchisch Gesinnten zugleich. Die englische Fregatte, die ihn im Namen der englischen Regierung im Hafen von Havre begrüßte, hatte freilich ihren besonderen englischen Zweck, nämlich Herrn Thiers Gunst für den neuen französisch-englischen Handelsvertrag zu gewinnen. Es ist ihr dies vollständig gelungen; Herr Thiers giebt nach; England wird günstige Bedingungen erlangen. (Es ist auffallend, wie stark die Franzosen und Engländer mit einander kokettiren; eine aufrichtige Liebe ist es indeß nicht, sie fühlen sich beide nur etwas einsam und ungemüthlich. - In der allerjüngsten Zeit hat Thiers durch den nie ruhenden Gambetta Beschäftigung bekommen, der mehr als ihm lieb im Lande umherreist und Reden hält, die einen starken Strich röther sind, als die jetzige Republik es vertragen kann)
- Eine Kabinetsordre des Kaisers Wilhelm regelt vorläufig (vom 1. Oct. an) die Vollstreckung der Freiheitsstrafen im Heere. - Danach wird Gefängniß von 6wöchentlicher und kürzerer Dauer von Offizieren etc. in den für geschärften Stubenarrest bestimmten Offizier-Arrestzimmern, und zwar thunlichst je ein Gefangener in einem Zimmer, von Unterofficieren, Gemeinen, niederen Militairbeamten etc. in den für den gelinden Arrest bestimmten Räumen verbüßt; Gefängniß von längerer Dauer von Offizieren, Einjährig-Freiwilligen etc. in den Festungen, von Unteroffizieren, Gemeinen, niederen Militärbeamten "nach Maßgabe des Regulativs von 1858 über die Behandlung und Verpflegung der Militärsträflinge"; die Festungshaft in den Räumen der Festungsstuben-Gefangenen-Anstalten; die Strafe der Haft von Officieren etc. in deren Wohnung, von den anderen Militärpersonen im Lokale des gelinden Arrests; endlich die Arreststrafe in der bisherigen Weise mit den Modificationen der §§ 25 und 26 des Reichsmilitärstrafgesetzbuches.
- Kaiser Wilhelm hat auf den telegraphischen Gruß des evangelischen Kirchentags in Halle mit dem Schlusse: "Gott lasse im deutschen Reiche die christlichen Bekenntnisse im Frieden mit einander wohnen" - ebenfalls telegraphisch, dankend geantwortet und geschlossen: "Ich stimme überein in dem Wunsche nach kirchlichem Frieden."
- In Eisenach versammelte Directoren und Lehrer an Realschulen stoßen Schmerzensschreie darüber aus, daß die Realschulen von den Regierungen als Stiefkinder den Gymnasien gegenüber behandelt würden. Sie verlangen, daß die Realschüler, die ihre Abgangsprüfung bestehen, ebenso wie die Gymnasiasten, die Universitäten beziehen und wenigstens Jus und Medicin studiren dürfen.
- Der Gründungsschwindel ist bei den Gerichtsverhandlungen gegen die Deutsche Volksbank in Eutin in seiner ganzen traurigen Gestalt hervorgetreten. Nur daß wir es hier mit einer plumpen Manier, mit einem zu wenig intelligent-raffinirten Verfahren zu thun haben. Der Director Baumeister stand am 25. vor. Monats vor dem Eutiner Obergericht, indeß lediglich als Null, da er jede, auch die geringste Auskunft, durch beharrliches Schweigen verweigerte. Der Staatsanwalt entwickelte in zweistündiger Rede das hier vorliegende Uebermaß von Betrug, Unterschlagung und betrüglichem Bankerott. Der Vorsitzende legte dar, daß die Volksbank gar nicht hätte eröffnet werden dürfen, da nur 250 Actien wirklich gezeichnet und darauf 20 Thaler eingezahlt waren, während zur Eröffnung die Zeichnung von 5000 Actien erforderlich gewesen wäre; die wirklichen Actionäre seien demnach getäuscht worden, namentlich durch die Generalversammlungen, in denen angebliche Actieninhaber mit fingirten Einschußquittungen erschienen und stimmten. Außerdem hat der Angeklagte aus dem Vermögen der Bank Privatverbindlichkeiten getilgt, ohne für die Entnahme Ersatz zu leisten. - Mit der Actienausgabe war ersichtlich ein Geschäft nicht zu machen, es mußten deßhalb Banknoten, sogenannte Depositenscheine à 10 und 25 Thaler in die Welt gesetzt werden und gegen hohe Provisionsvergütung fand Baumeister - der alte Sünder zählt 72 Jahre - Personen in Hamburg, Berlin, Charlottenburg etc., welche sich der "Mühewaltung" der Verbreitung dieser Scheine unterzogen. Es sind ca. 25,000 Thaler dieser Banknoten an den Mann gebracht, man fand bei gerichtlicher Beschlagnahme der Bank nur 7 Thaler vor. Der Staatsanwalt trug auf 3 Jahre Gefängniß an. Der wesentlichste Mithelfer bei dem Banknotenschwindel ist der "Bankier", wie er sich wenigstens nennt, Grimme aus Hamburg, der mit Hinterlassung einer Caution von 2000 Thlr. flüchtig geworden ist.
- Der Vesuv raucht wieder sehr starken Tabak und die Neapolitaner fürchten, daß er zum Speien kommen wird.
- In Baltimore wird öffentlich für Arnold Jahn, den einzigen Sohn des deutschen Turnvaters Jahn, gesammelt. Er lebt dort als 60jähriger Arbeiter (sammt seiner Familie) kümmerlich von seiner Hände Arbeit.
- Die k. sächsischen Kassenscheine von 1855 sind schon seit längerer Zeit ungültig, es laufen aber noch so viele um, daß die Regierung mit dem Landtag eine neue Frist zur Einlösung vereinbaren will.
- Ein Gutspächter in der Nähe von Temesvar hatte zwei Pferde und ebenso viele Ochsen in seinem Stalle, die ihm nicht mehr des Futters werth schienen, welches er auf sie wenden mußte. Er selbst hatte keine Zeit, den Markt zu besuchen und sagte

[ => Original lesen: 1872 Nr. 81 Seite 2]

deßhalb einem Bekannten, der gerade dahin ging, daß er die beiden Pferde mitnehmen möge, um sie daselbst zu verkaufen oder zu vertauschen. Einen andern Bekannten belästigte er mit derselben Bitte in Bezug auf die Ochsen. Der gute Pächter hatte sich auch an die rechte Adresse gewendet, und schon andern Tages hatten die beiden Abgesandten ein vortreffliches Geschäft abgeschlossen. Der Eine theilte ihm nämlich mit, daß er die Pferde zwar nicht verkaufen konnte, allein er habe sie mit einer geringen Aufzahlung von nur 80 fl. gegen ein paar sehr schöner Ochsen ausgetauscht, und der Andere that ihm zu wissen, daß es ihm gelungen sei, die schäbigen Ochsen, die nur mehr aus Haut und Knochen bestanden, mit nur 50 fl. Aufzahlung gegen ein paar wunderschöner Wagenpferde umzutauschen. - Wenn man nun erfährt, daß der Pächter, als das umgetauschte Vieh nach Hause kam, in demselben sein eigenes erkannte, so kann man sich denken, ein wie erfreutes Gesicht er zu diesem Geschäfte machte.
- Ein Meisterritt. In Baden bei Wien ging dieser Tage der Husaren-Lieutenant Emil v. Leglas mit einem russischen Gutsbesitzer die Wette ein, daß er zu Pferde mit dem abgehenden Localzuge (drei Meilen in einer Stunde) zugleich in Wien ankommen werde; die Wette (500 Ducaten) wurde angenommen und von dem Lieutenant, nachdem er noch um zwei Minuten früher als der Zug bei der Maßleinsdörfer Linie angelangt war, gewonnen.


Der Verschwender.
Novelle von Emilie Heinrichs.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1872 Nr. 81 Seite 3]

Der Verschwender.
Novelle von Emilie Heinrichs.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Schönberg belegenen Grundstücke der Ehefrau des Bürstenmachers Licht zu Schönberg, Catharina geb. soll, als:

1) das an der Siemzerstraße sub Nr. 103 belegene Wohnhaus c. p.
2) die an der Hinterstraße sub Nr. 82 belegene Wohnbude c. p.,
3) die nachstehend näher bezeichneten, im Schönberger Ackerregister sub Nr. 60 aufgeführten Ländereien, als:
a) das angeblich ca. 3 Scheffel Aussaat große Ackerstück auf dem Cavalier, welches in Erbpacht liegt und eine unzertrennliche Pertinenz des Wohnhauses ad 1 ist;
b) die im, Köppenmoor zwischen Heinr. Boye und Creutzfedt belegene, angeblich ca. 4 Scheffel Aussaat große Wiese;
c) das im Stadtmoor zwischen Greiff und Retelsdorf belegene, angeblich 7 Scheffel Aussaat große Moor
und
d) das im Rübencamp zwischen Borschel und Lüth belegene Ackerstück von angeblich ca. 30 []Ruthen Größe
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 26. October d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. August 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Nach Anzeige des Knechtes Freitag zu Thandorf und des mit demselben in einer Kammer wohnenden Altentheilers Groth daselbst sind am 23. September d. J. dem ersteren ein schwarzer Düffelrock, eine grau und schwarz gestreifte Tuchhose, eine violett und braun carrirte baumwollene Jacke, ein halbleinenes Vorhemd und ein schwarzes Portemonnaies mit 16 Schillingen, dem letzteren 2 harte Thaler und 2 Thaler in kleinem Gelde entwendet.
Die bisherigen Nachforschungen nach dem Verbleibe der gestohlenen Sachen sind resultatlos gewesen.
Alle diejenigen, welche über dieselben Auskunft zu geben vermögen, werden hiemit aufgefordert, dem unterzeichneten Gerichte sofort die behufige Anzeige zu machen.
Schönberg, den 4. Oktober 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Die zum Nachlasse unseres verstorbenen Vaters, des Organisten Creutzfeldt zu Schönberg, gehörigen Ländereien, als:

1) die auf dem Iserberg belegene, ca. 7 Scheffel Aussaat große Wiese,
2) die auf dem Galgenmoor belegene, ca. 4 Schfl. Aussaat große Wiese,
3) die gleichfalls auf dem Galgenmoor belegene ca. 3 1/2 Scheffel Aussaat große Wiese und
4) die auf dem Köppenmoor belegene, ca. 210 []Ruthen große Wiese
werden wir am Mittwoch den 30. October d. J., Nachmittags 3 Uhr, in dem Hause der Gastwirthin Frau Boye hieselbst öffentlich meistbietend, und zwar jedes Grundstück für sich, verkaufen und erlauben uns dazu Kaufliebhaber hiemit einzuladen.
Die Verkaufsbedingungen, welche am 30. d. M. vor dem Verkaufe übrigens verlesen werden, sind vom 15. d. M. ab bei dem Goldschmied Creutzfeld hieselbst einzusehen.
Schönberg den 7. October 1872.
Die Erben des Organisten Creutzfeldt.


Zur Berathung wichtiger Angelegenheiten laden wir sämmtliche Meister der Schmiede- und Schlosserzunft ein, sich am Sonntag den 13. October, Nachmittags 1 Uhr, in unserm Amtshause einzufinden.
Schönberg, den 3. October 1872.
Die Aelterleute.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag den 13. Octbr., Nachmittags 3 1/2 Uhr, im Locale der Gastwirthin Krüger statt. Sämmtlich Mitglieder werden hierdurch aufgefordert, persönlich zu erscheinen, oder aber ihre Beiträge bis zum genannten Tage pünktlich einzuliefern unter Androhung executivischer Eintreibung.
Der Vorstand.


Rostocker Lager-Bier aus der Actien-Brauerei vorm. Constantin Steinbeck.
Alleinige Niederlage für Ratzeburg und Umgegend bei Chr. Thomson.
Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.


Ferd. Riesebeck, Portrait- und Landschafts-Photograph, empfiehlt sich mit allen in der Photographie vorkommenden Arbeiten.
Das transportable heizbare Atelier befindet sich im Garten des Boye'schen Gasthofes.
Ein vorheriges Anmelden ist, wenn auch nicht gerade nothwendig, doch aus mehrfachen Gründen wünschenswerth.
Ein Dutzend Karten-Portraits in dem beliebten englischen Ton liefere für 2 Taler (Mecklenburg).
Aufenthalt nur kurze Zeit.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 81 Seite 4]

Kölnische Feuerversicherungs-Gesellschaft Colonia.
Mit Gegenwärtigem zeigen wir ergebenst an, daß dem Herrn W. Holldorff in Schönberg eine Agentur für das Fürstenthum Ratzeburg übertragen ist.
Schwerin, den 26. September 1872.
Die General-Agentur.
H. Burth.


Kölnische Lebensversicherungs-Gesellschaft Concordia.
Hierdurch beehren wir uns anzuzeigen, daß der Herr W. Holldorff in Schönberg eine Agentur für das Fürstenthum Ratzeburg übernommen hat.
Schwerin, den 26. September 1872.
Die General-Agentur.
H. Burth.


Pferd Pferd
Am 14. October stellen Unterzeichnete einen großen Transport anderthalbjähriger Füllen in Rehna zum Verkauf.
Kaufliebhaber, welche am 13. oder 14. October von Schönberg durch unser Fuhrwerk abgeholt sein wollen, bitten wir, uns Mittheilung zu machen, von welchem Zuge.
Vor dem 14. dss. werden obige Füllen weder gemustert noch verkauft.
Rehna, den 1. October 1872.
Gebrüder Baumann.


Wohnungsveränderung.
Meinen geehrten Kunden und Gönnern zur Nachricht, daß ich von heute an nicht mehr im Hause des Maschinenbauers Hrn. Kleinfeldt, sondern beim Tischlermeister Hrn. Kiel in der Marienstraße wohne, und bitte mich auch in meiner neuen Wohnung mit recht zahlreichen Aufträgen zu beehren, indem ich billige und reelle Bedienung zusichere.
H. Grevsmühl, Schneidermeister.


Bestellungen auf frischen Gottländer Kalk aus dem Schiffe "Troheten", Capt. Jacobson, werden immer entgegengenommen bei W. J. Heymanson, Lübeck, Trave und Fischergrube-Ecke Nr. 465.


Agenten-Gesuch.
Personen jeden Standes kann ein leicht abzusetzender Artikel, der weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse erfordert, gegen hohe Provision zum Wiederverkauf zugewiesen werden.
Reflectanten belieben ihre Adresse unter den Buchstaben E. M. 520 an die Expedition d. Bl. zur Beförderung franco einzusenden.


Ueber meine Hauskoppel und große Koppel, die beide mit Wintersaat bestellt sind, ist ein Schleichsteig angelegt, der von Niendorf nach Ollndorf führt und den ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.
Hausw. Oldenburg in Niendorf.


Wohnungsveränderung.
Ich wohne jetzt beim Glasermeister Herrn Peters in der Siemzerstraße.
Schönberg, den 3. October 1872.
D. Stoffers, Schuhmachermeister.


Eine große Auswahl von fertiger Herrengarderobe zu den billigsten aber festen Preisen per comptant empfehlen Lange & Hundt.


Theater in Schönberg.
Sonntag den 13. October: "Die Belagerung von Metz" oder " Deutschlands Triumph bei Sedan". Patriotisches Zeitgemälde in drei Abtheilungen und Tableax, "Die Gefangennahme Louis Napoleons", von W. Tomola, Musik von Kapellmeister Krempelsetzer.
Montag den 14. Oct.: "Die Rose von Bacharach". Schauspiel mit Gesang in vier Acten von Th. Gaßmann.


Da uns der Wasserweg viel Geld gekostet hat, so bemerken wir hiermit, daß derselbe für Jedermann zur Benutzung freisteht gegen Zahlung von jährlich 2 Thlr.
E. Jannicke. H. Ollrogg.


15 Thaler Belohnung.
Am 8. d. M. als am Schönberger Markttage, ist Abends auf dem Wege vom Gastwirth Köster nach Gastwirth Boye, oder auf dem Wege von Schönberg über Dassow nach Johannstorf eine grünlederne Brieftasche 215 Taler (Mecklenburg) in Banknoten nebst übrigem Inhalt mit Adresse des Besitzers verloren gegangen. Abzugeben gegen obige Belohnung beim Herrn Thierarzt Reimer in Schönberg.
Vor Ausgabe der Banknoten wird gewarnt, da die Nummern bekannt sind.


Sonnabend den 12. d. Mts. ist mein Geschäft - des höchsten Festtages wegen - streng geschlossen.
J. Borchard.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
7. Oct. Dem Arbeitsm. Reuter zu Rabensdorf ein Sohn.

Gestorben:
2. Oct. Chr. Dorothea Sofie Luise Draeger, Arbeitsm.-Tochter vor Schönberg, 2 1/4 J. alt.

Copulirt:
29. Sept. Peter Asmus Ahrendt aus Klocksdorf verw. Arbeitsm. vor Schönberg, und Catharina Maria Mehlan zu Torriesdorf.
6. Oct. Johann Heinrich Peters aus Rabensdorf, Arbeitsm. vor Schönberg, und Engel Maria Elisabet Kuhrt aus Blüssen vor Schönberg.

Sonntag den 13. Oktober.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Oct.
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
8.
9.
10.
38.52
36.32
33.09
3.2
7.0
7.9
10.8
11.8
10.2
SSW
S
WSW
2
2
2
heiter.
zieml. heit.
bewölkt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 1/4 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.26 - 26Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.25 1/2 - 26Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl.16 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Enten18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. St.3 - 4 Mark (Lübeck),
Tauben4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.40 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Schinken pr. 500 Gr.10 Schilling (Mecklenburg),
Wurst pr. 500 Gr.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, 10 Lit.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 29.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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