No. 63
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Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. August
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 63 Seite 1]

Publicandum.

Auf Allerhöchsten Befehl soll im Fürstenthume Ratzeburg für das Jahr vom 1. Juli 1871 bis dahin 1872 zur Deckung der Kosten des Landesfonds, sowie des dem Fürstenthume an den Bundeslasten obliegenden Antheils nach dem unterm 5. October 1853 erlassenen und durch den officiellen Anzeiger Nr. 13 publicirten Edicte eine Steuer erhoben und fördersamst angefangen werden, welches zur allgemeinen Nachachtung und mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß der 8. d. Mts. August als Normaltag für die Bestimmung des status quo, wonach die Steuer zu bezahlen, festgesetzt ist.
Diejenigen Landesbewohner, deren Gesellen und Dienstboten ihr Geschäft, resp. ihren Dienst vor Erhebung der Steuer verlassen, haben von denselben die edictmäßige Steuer zurückzubehalten und am Zahlungstage mitzuberichtigen.
Schönberg, den 2. August 1871.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


- Neustrelitz, 5. August. Heute Morgen 4 Uhr rückte die hier garnisonirende 6. schwere Batterie des schleswig-holsteinischen Feldartillerie-Regiments Nr. 9 unter Führung des Premier-Lieutenants Köhler aus, um sich bei den in Loherheide bei Rendsburg abzuhaltenden Schießübungen zu behelligen. Dieselbe nimmt den Weg über Mirow, Röbel, Plau, Granzin, Crivitz und Schwerin, vereinigt sich am letztgenannten Orte mit der dortigen Artillerie-Abtheilung und tritt von dort den Weitermarsch zum Bestimmungsorte an. - Nach eingegangenen Nachrichten hat Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin-Mutter Ischl verlassen und sich nach dem Salzkammergute begeben, von wo aus Sie die Reise nach Rumpeuheim antreten wird. Die Abreise Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs nach Homburg soll, wie man erfährt, auf den 7. August festgesetzt sein. Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog wird längere Zeit hier verweilen und an den in der Umgegend stattfindenden Enten- und Hirschjagden Theil nehmen.
- Ems, das deutsche Kaiserbad, hat wieder einmal die herrlichste Zeit hinter sich und findet nun Muße, der Erinnerung zu leben und von dem zu zehren, was die 40 fürstlichen Gäste aus den Regentenhäusern von ganz Europa während der letzten 3 Monate an Schätzen hinterlassen haben. Kaiser Wilhelm ist am 1. August nach Coblenz abgereist und wird demnächst mit seinem badischen Schwiegersohn eine Lustfahrt auf den Bodensee unternehmen. Dann geht's mit der besten Laune nach Gastein zum Kaiser von Oesterreich, wo er am 11. August eintreffen wird.
- Frankreich hat die Verpflegungskosten für die deutsche Armee in der Stärke von 500,000 Mann bis Ende Juli zu bezahlen. Von da ab soll die Verpflegung nur auf 150,000 Mann sich erstrecken.
- Es ist rechnungsmäßig festgestellt worden, daß Preußen dem ersten Napoleon für den Krieg von 1806 und 1807 über eine Milliarde - genau 1,020,299,494 Fr. 11 Cent. - Kriegsentschädigung gezahlt hat. Und damals, nach dem Tilsiter Frieden, hatte Preußen nur etwas über 4 1/2 Mill. Einwohner, während dem heutigen Frankreich mit seinen mehr als 36 Mill. Bewohnern nur viermal mehr auferlegt worden ist. Frankreichs jährliches Einkommen beträgt jetzt noch über zwei Milliarden, so daß die zu zahlende Kriegsentschädigung noch nicht 3 Jahreseinnahmen absorbirt; Preußens damalige Milliarde wog über beinahe 12 Bruttoeinnahmen des damaligen Staatshaushaltes auf.
- In Warschau sind in der letzten Zeit viele Brandstiftungen vorgekommen und es sind mehrere reiche Etablissements dadurch zerstört worden. Der Sicherheitspolizei ist es endlich gelungen, eine Anzahl jugendlicher Verbrechen von 12-14 Jahren zu entdecken, die sich gegen eine geringe Vergütung zu dieser Brandstiftung verleiten ließen. Sie haben mehrere ihrer Verführer denuncirt und man hat diese gefänglich eingezogen.
- Das deutsche Nationallied: Die Wacht am Rhein hat schon mehr als 20 Uebersetzungen erlebt, darunter 2 hebräische, 2 griechische, 2 lateinische, 3 französische, 7 englische, 1 holländische, 1 polnische und 1 littauische. Noch mehr aber das Kutschkelied.
- Die Frauen in Coblenz haben dem deutschen Kaiser einen prachtvollen Teppich gestickt und ihn demselben bei seiner Ankunft überreicht.
- Die Kaiserin Eugenie ist schwer erkrankt. Der Kaiser hat darum Chislehurst noch nicht verlassen und die Reise nach Arenenberg vorderhand aufgegeben.
- Aus Japan ist eine Bestellung auf 80,000 Zündnadelgewehre eingelaufen. Die Engländer nennen deßhalb Japan "Neupreußen".
- Den Wintergarten des Königs von Bayern auf der Münchener Residenz beschreibt ein Feuilletonist des "Nürnb. Corresp." in folgender Weise: "In unserm rauhen Norden wandelt da oben dein Fuß unter herrlichen Palmen; üppige Schlinggewächse hemmen den Blick und breiten reiches Grün über die mächtigen Eisenrippen, die den kunstvollen Glasbau tragen, dieselben dem Auge völlig verbergend. Aus der saftgrünen Wildniß glänzt ein See dir entgegen, Schwäne gleiten auf demselben, buntfarbige Wasservögel lassen es sich wohl sein unter den breitblättrigen, üppigen Wasserpflanzen. Du traust deinen Augen nicht, du weißt ja, daß du dich hoch oben auf dem Dache des königlichen Palastes befindest, du glaubst zu träumen und dennoch ist es Wirklichkeit. Der Zauber, den hier ein Königswort hervorgerufen, ist greifbar. Da liegt ein Kahn, steige hinein und lasse dich schaukeln von der klaren, tiefen Fluth, in welcher Fische ihr lustiges Spiel treiben, fasse getrost in die Welle, sie ist kalt und naß, greifbare Wirklichkeit. Staunend wanderst du weiter, da blickt dein Auge in unendliche Fernen, ein weites blaues Meer schlägt seine Wellen, und darüber hinaus dehnt sich ein ungeheures Gebirge. Wilde Schneekuppen, höher als die unserer deutschen Alpen, ragen in den tiefblauen Himmel; du glaubst jetzt an

[ => Original lesen: 1871 Nr. 63 Seite 2]

Alles; du, würdest dich gar nicht wundern, wenn jetzt auf dem Meere da, dessen Wellen du factisch siehst, ein Dampfschiff daher käme und dich aufnähme und hinübertrüge zu seinen märchenhaften Bergen. Diesmal ist es aber doch ein Zauber, der dein Auge blendet. Optik, Decorationsmalerei und Maschinerie haben zusammengewirkt, um hier ein Märchen zu ersinnen, das du glauben mußt, so plastisch, so schön und so natürlich stellt es sich dar in jenem Wunderbaue, von dem so viel gefabelt worden ist und den so wenige gesehen haben. Was ich dir aber erzählt habe, lieber Leser, ist keine Fabel, sondern die reine Wahrheit, die du getrost glauben darfst."
- Die strikenden Maurer in Berlin sind wieder einen Schritt weiter gegangen: sie haben beschlossen, ihren arbeitenden Collegen das Handwerkszeug zu stehlen. Die Idee selber aber ist aus England eingeführt und hat dort bereits früher gedient. Nach diesem Programm fehlt nun blos noch Mord und Brand, das kommt aber vielleicht auch noch.
- Ein polnischer Haideläufer auf dem Gute K. unweit der russischen Grenze fand eines Tages in Begleitung mehrerer Straßniks (russische Grenzsoldaten) in seine Behausung tretend, in welcher er zugleich einen kleinen Branntweinschank betrieb, seine dem Trunke sehr ergebene Frau, die beinahe alltäglich total berauscht auf der Bank am Ofen schnarchend liegen. Da alle Mittel, selbst die in Polen nicht ungewöhnliche tüchtigste Tracht Prügel bisher bei Mutter Antola fruchtlos geblieben, ihr den übermäßigen Hang für Wodka (Schnaps) abzubringen, fiel dem Manne heute in seinem Aerger bei, durch einen Schreck vielleicht einen bessern Erfolg zu erzielen. Paßt auf! sagte er zu seinen Freunden, sie wird gleich nüchtern werden. Dies sagend, nahm er sein Pulverhorn, schlich sich an die Alte heran und schüttete ihr, da sie auf der Seite lag, das Ohr voll Pulver - legte ein Stück brennenden Zunder darauf - und wartete vergnügt lächelnd des Augenblicks, wo das Pulver aufblitzen und nach seiner Meinung seine Frau erschrocken und entsetzt von der Bank springen würde. Dieser ließ nicht lange auf sich warten - das Pulver blitzte auf - Mutter Antola aber sprang nicht von der Bank, sondern fiel mit einem dumpfen Schrei von derselben auf die Lehmdiele - zuckte noch einige Male und blieb zum Entsetzen des Mannes und seiner Freunde auf der Stelle todt. Das Mittel hatte geholfen - für immer.


Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1871 Nr. 63 Seite 3]

Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)


Eisenbahn Bekanntmachung.
Die diesjährigen Sommer-Ferien für die Schönberger Schulanstalten werden am 15. Juli beginnen und bis zum 14. August währen. Auch soll, damit den Kindern dürftiger Eltern das Aehrensammeln ermöglicht werde, für die Knaben- und Mädchen-Bürgerschulclassen noch die drei auf die Ferien folgenden Schulwochen hindurch der Nachmittagsunterricht ausfallen; wogegen der während dieser drei Wochen um eine Stunde verlängerte, also von 7 bis 12 Uhr dauernde, Vormittagsunterricht von den Schülern und Schülerinnen der Bürgerschulen regelmäßig zu besuchen ist.
Schönberg, den 10. Juli 1871.
Das Scholarchat.
C. L. v. Oertzen. Kämpffer. Armknecht.


Bekanntmachung.
Am Sonntag den 13. August d. J.
Extrazug
von Lübeck, resp. Hamburg nach Schwerin und zurück zu ermäßigten Fahrpreisen.

Abfahrt von Hamburg 5 Uhr 30 Min. Morg.
Ankunft in Lübeck 7 " 15 " "
Ankunft in Schönberg 7 " 46 " "
Ankunft in Grevesmühlen 8 " 13 " "
Ankunft in Bobitz 8 " 34 " "
Ankunft in Kleinen 9 " 7 " "
Ankunft in Schwerin 9 " 30 " "
--------------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 35 Min. Abends.
Abfahrt von Kleinen 9 " 57 " "
Abfahrt von Bobitz 10 " 17 " "
Abfahrt von Grevesmühlen 10 " 36 " "
Abfahrt von Schönberg 11 " 1 " "
Ankunft in Lübeck 11 " 30 " "
Ankunft in Hamburg 1 " 10 " Nachts.

Zu diesem Extrazuge werden auf den genannten Stationen Billets nach Schwerin für den einfachen Fahrpreis zur Hin- und Rückfahrt und auf 2 Tage gültig ausgegeben.
Diese Billets berechtigen nicht allein für den 13. August Abends zurückkehrenden Extrazug, sondern auch für alle Personenzüge am Sonntag und Montag den 13. und 14. August cr.
Freigewicht für Gepäck wird auf vorgedachte Billets nicht gewährt.
Schwerin, den 5. August 1871.

Großherzogl. Eisenbahn-Direction.


Am Mittwoch den 9. August werden auf dem Bauhoffelde bei Schönberg Rappschoten verbrannt.
Amtmann C. Drevs.


Donnerstag den 10. und Freitag den 11. d. Mts. werden auf dem Hoffelde zu Kl. Rünz Rappschoten gebrannt.


Feinen delicaten Blumenkohl empfiehlt sehr billig C. Sörensen.


Gute Eß-Kartoffeln à 8 ßl. per Faß empfiehlt C. Sörensen.


Rußkohlen von vorzüglicher Qualität für den Hausbedarf empfehlen zu billigen Preisen.
Lübeck, 26. Juli 1871. Bollow & Oderich. Holstenstraße 177.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


K. Preuss. Lotterie-Loose 2. Klasse (Ziehung 8, 9. u. 10. August, versendet gegen baar: 1/4 Originale 10 1/2 Thlr., Antheile: 1/8 4 Thlr., 1/16 2 Thlr., 1/32 1 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Neanderstr. 34.


Berger Flohm-Hering empfiehlt Leonhard Dölle in Ratzeburg.


Carl Topp in Lübeck Marlesgrube Nr. 522 empfiehlt sein Mobilien-Lager, sowie Betten und Bettfedern.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich mit hundertfach bewährten Mittel A. Witt, Linden-Strasse 18. Berlin.


Die Mitglieder des hiesigen Leder-Vereins werden aufgefordert, sich am Montag den 14. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr beim Lagerhalter J. Wagner einzufinden zur Rechnungsablage und Vorstandswahl.
Der Vorstand.


Ein Knabe, der Lust hat, die Schuhmacher-Profession zu erlernen, kann in die Lehre treten bei Kirstein, Herren- und Damen-Schuhmacher.


Erntehandschuhe in verschieden Sorten und in großer Auswahl sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 63 Seite 4]

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Das unterzeichnete Direktorium bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß bei Prolongation von länger als 1 Jahr bei der unterzeichneten Bank anhängigen Bürgschaftswechseln außer den Zinsen für den verbleibenden Restbetrag regelmäßig mindestens fünf pro Cent des ursprünglichen Anleihebetrages zurückgezahlt werden müssen, widrigenfalls die Prolongation nicht zu genehmigen steht, vielmehr der ganze Wechselbetrag sofort zurückgefordert werden wird.
Gegen gute Wechsel steht Geld übrigens fortwährend zu Gebote und wird speciell bemerkt, daß Schuldner, welche ihre Anleihen in obiger Weise successive ausgeglichen haben, unter sicheren Verhältnissen stets wieder neue Wechsel bei uns contrahiren können.
Darlehen auf Hypothek in größeren Pösten bewilligt die Bank unter der Hauptagentur Schönberg bekannt gegebenen Bedingungen.
Schwerin am 29. Juli 1871.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
Th. Oesten, In Vertretung des Direktors. C. L. F. Soltau, General-Agent.


Als gerichtlich bestellter Bevollmächtigter des in Amerika lebenden Maurergesellen Peter Boye aus Lübseerhagen fordere ich alle diejenigen auf, die an den Nachlaß des bereits vor einem halben Jahre verstorbenen Vaters desselben, des Maurergesellen und Pumpenmachers Peter Boye zu Lübseerhagen, noch Forderungen zu machen haben, und ebenso, wer demselben noch schuldig ist, sich innerhalb drei Wochen bei mir zu melden.
Schulze H. Callies zu Lübseerhagen.


Der ächte Dr. med. Koch's Universal-Magenbitter ist jedem Magenleidenden auf das Beste zu empfehlen. Dieser starke, aromatische, kräftige Magenbitter ist ein sehr bewährtes Mittel bei schwacher Verdauung, Verschleimung, Hömorrhoidal-, Unterleibs- und Magenbeschwerden, überhaupt allen Verdauungsmängeln entsprechenden Uebeln und entgegenwirkendes Verdauungsgetränk.
In allen Fällen, welche auf Erschlaffung und Verschleimung der Ernährungsorgane beruhen, kann seine Wirkung eine sichere genannt werden.
Für Schönberg hält Lager in Originalflaschen à 10 Sgr. Herr Aug. Spehr.


Zum Mittwoch den 9. August d. J. an sind wieder Drainröhren in allen Weiten auf meiner Ziegelei vorräthig, die ich dem geehrten Landleuten zur gefälligen Abnahme bestens empfehle.
Zieglermeister P. Tretow.


Prof. Dr. Lapiérre's Einspritzung heilt *) innerhalb von 3 Tagen jeden Ausfluss der Harnröhre sowie weiss Fluß, selbst ganz veralteten. Preis pro Flasche mit Gebrauchsanweis. 1 Thlr. 20 Sgr. Gegen Einsend. des Betrages streng discret zu beziehen durch A. Witt, Linden-Strasse 18, Berlin.
*) Hunderte geheilt.


Bekanntmachung.
Auf Veranlassung des patriotischen Vereins, District Gadebusch, hat das Großherzoglich Mecklenburgische Ministerium des Innern folgende Bekanntmachung erlassen:
In der Stadt Gadebusch wird in diesem Jahre am Montag den 4. September ein Markt für Jungvieh abgehalten werden.
Schwerin, den 14. Mai 1871.
Großherzoglich Mecklenb. Ministerium des Innern.
Wetzell.
welche hiemit, verbunden mit der Bitte um lebhafte Betheiligung, zur weiteren Kenntnißnahme mitgetheilt wird.
Das Districts-Directorium.


Gußeiserne Keller-, Stall- und Dachfenster hält in großer Auswahl zu Fabrikpreisen auf Lager Moritz Stein.
Ratzeburg.


Verloren: am ersten Königschußtage auf dem Wege vom Markt bis nach Köster's Hôtel eine goldene Broche. Der Finder wird ersucht, dieselbe in der Exped. d. Bl. gegen eine gute Belohnung abzugeben.


Für Unterleibsleidende.
Die Bruchsalbe von G. Sturzenegger in Herisau, Schweiz, hat in Folge ihrer vorzüglichen Wirksamkeit bei Unterleibsbrüchen, Muttervorfällen und Hämorrhoiden vielseitigen Dank geerntet. Zahlreiche Atteste bestätigen eine vollständige Heilung selbst bei veralteten Fällen. Auf frankirte Anfrage wird Gebrauchsanweisung gratis versandt. Zu beziehen in Töpfen zu Rthlr. 1.20 Sgr. sowohl durch den Erfinder selbst als durch Hrn. A. Günther zur Löwenapotheke, Jerusalemerstraße 16 in Berlin.


Baek.
Donnerstag den 10. August 5tes Abonnements-Concert.
Anfang 6 Uhr. J. Winkler.


Boye's Garten.
Montag den 14. August d. J. Großes Militair-Concert, ausgeführt vom Trompeter-Corps der Mecklenb. Artillerie unter Leitung des Stabstrompeters Freudenthal.
Entrée 4 ßl. Anfang 6 Uhr Nachmittags, Abends Illumination.


Eine Sau, die um 3 Wochen Ferkel bekommt, habe ich zu verkaufen und bitte Kaufliebhaber, sich ehestens bei mir zu melden.
Arbeitsmann Godmann in Kl. Rünz.


Meteorologische Beobachtungen.
Aug.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
5.
6.
7.
37.23
39.40
40.48
11.5
9.4
10.3
15.7
16.1
17.0
W
W
N
2
2
1
trübe.
bewölkt.
völlig heit.


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat28 1/2 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27 1/2 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10Schilling (Mecklenburg),
Eier 7-8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pfd.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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