No. 57
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Juli
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1871 Nr. 57 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 30 bis 32 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Das französische Gesandtschaftshotel in Berlin, das über 12 Monate unbewohnt war, ist wieder bewohnt. Marquis v. Gabriac hat sich mit seiner Frau häuslich darin niedergelassen, hat bereits dem gesammten diplomatischen Corps seine Besuche gemacht und giebt sich alle erdenkliche Mühe, ein besseres Verhältniß der beiden Regierungen wieder herzustellen. Er soll mehrfach längere Besprechungen mit dem Staatssecretär v. Thiele gehabt haben.
- Die deutschen Krieger, die in Metz in Garnison liegen, es ist das 42. und 45. Regiment, klagen über die Theuerung aller Lebensbedürfnisse und über den brennenden Haß der Bevölkerung gegen die Deutschen. Man könne sich gar keine Vorstellung davon machen, wie die Einwohner bei jeder geringen Veranlassung dieses zu erkennen geben. Da fügten sich die Landleute viel leichter in ihr Schicksal und wären dem deutschen Wesen viel zugänglicher.
Man bemüht sich in den militärischen Kreisen Frankreichs jetzt vor Allem die Artillerie auf eine entsprechende Höhe zu bringen und namentlich die Zahl der Geschütze bis in's Unendliche zu vermehren, um die Leistungsfähigkeit des deutschen Heeres in dieser Waffe gerade durch die Massenhaftigkeit der Artillerieparks zu überbieten.
- Mit dem 11. Januar 1872 soll in Metz eine deutsche Kriegsschule in's Leben treten.
- Die Ministerkrisis in Baiern ist noch immer nicht vorüber. Graf Bray wird jedenfalls abtreten, da er nicht mit den übrigen Ministern in der Unfehlbarkeitsfrage übereinstimmt und von einem Vorgehen gegen die Bischöfe, die in's Jesuitenhorn blasen, nichts wissen will.
- In Spanien sieht es wieder sehr trüb und traurig aus. Man macht dem jungen König Amadeo das Leben recht sauer und es wäre kein Wunder, wenn er den spanischen Staub von seinen Füßen schütteln und in das Land seiner Väter zurückkehren wollte.
- Man warnt die deutschen Arbeiter, nach Paris zurückzukehren, weil sie dort nur Jammer und Elend haben. Jeder deutsche Arbeiter, der sich in Paris blicken läßt, wird nicht nur verhöhnt und verspottet, sondern auch auf die roheste Art mißhandelt und ist keinen Augenblick seines Lebens sicher.
- Die Stadt München läßt sich sehen. Sie hat zum Einzug der Truppen Ehrenthaler prägen lassen und zwar 3000 Stück zu 2 fl. 45 kr. für die Unterofficiere und 10,000 Stück zu 1 fl. 45 kr. für die Soldaten.
- Deutschland muß doch mit ausländischen Loospapieren sehr überschwemmt sein. Nicht nur in Frankfurt, sondern auch in ändern größeren Städten reicht das Personal nicht aus, das zur Abstempelung solcher Papiere bestimmt ist. In München kamen beim Oberaufschlagamt zwei Frachtwagen angefahren, hochbepackt mit Kisten, in welchen ein Bankhaus Werthe im Betrage von 80 Millionen zum Abstempeln präsentirte. Man spricht schon davon, daß der Termin über den 15. Juli hinaus verlängert werden müsse.
- Der Feldmarschall Prinz Friedrich Carl hat sich nach Sylt begeben, um dort Seebäder zu nehmen.
- Zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald hat ein Gewitter mit Hagelschlag großen Schaden angerichtet. Der Erndtesegen ist zum großen Theil vernichtet. Die Schlossen fielen zum Theil in der Größe von kleinen Hühnereiern. Sehr viele Vögel sind erschlagen worden. In Straßburg sind viele Glasdächer zertrümmert und Fenster eingeschlagen worden.
- In den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist die Weizenerndte sehr günstig ausgefallen und übertrifft die vom vorigen Jahre.
- Die Rinderpest im Elsaß nimmt täglich mehr Überhand.
- Der Kaiser von Brasilien, der mit seiner Gemahlin in England angekommen ist, soll ein grundgelehrter Herr sein. Er spricht 6 Sprachen sehr geläufig und ist auch im Häbräischen und Arabischen gut bewandert. In London hat er eine Synagoge besucht und die hebräischen Gebete mit großer Geläufigkeit mitgesprochen.
- Der deutsche Juristentag soll vom 28. - 30. August in Stuttgart abgehalten werden. Es sind nicht weniger als 17 Gegenstände zur Verhandlung ausersehen und darunter einige von großer practischer Wichtigkeit.
- Die Königin Olga von Württemberg hat an ihrem 25jährigen Ehejubiläum ein gutes Werk gethan. Sie hat ein Capital von 105,000 fl. zu 30 Jahrespräbenden für unverheirathete bedürftige Töchter verstorbener Beamten und Offiziere gestiftet. Die silberne Hochzeit selbst ist im Familienkreise in Friedrichshafen abgehalten worden.
- Bei dem Festessen, welches die Bürgerschaft von Halberstadt ihren zurückgekehrten Kürassieren gab, kam auch die Rede auf die Trompete von Gravelotte, welche Freiligrath in einem Gedicht besungen. Der Trompeter wurde von einem der Anwesenden nach dem Schicksal der Trompete gefragt. O, erwiederte der Trompeter, die ist gleich wieder geflickt worden, ich blase sie heute noch.
- Es tauchen wiederum mehrfach falsche preußische 10. Thaler. Banknoten auf, welche sich durch schwächeres und weicheres Papier, unreine Schraffirung der Medaillenköpfe auf der Rückseite und durch unklare Ausführung des auf der Vorderseite befindlichen Controlstempels von den echten Banknoten gleichen Betrages unterscheiden. Diese falschen Banknoten tragen das Datum vom 18. Juni 1867.
- Im Krystallpallast zu London, wo vor Kurzem eine große Hunde-Ausstellung ein zahlreiches Publikum anzog, begann am 11. d. M. eine Katzenausstellung, die als die erste Schau dieser Art für die Menge den Reiz der Neuheit und für den Liebhaber ein großes Interesse bietet. Etwa 150 Katzen aus allen Theilen der Welt sind zusammengebracht, und Freunde und Freundinnen des Katzengeschlechts finden darunter manche Augenweide.


Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 57 Seite 2]

Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Auctions-Anzeige.
Am Sonnabend den 22. Juli, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Gastwirthin Boye in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

1 Bolzen heeden Lein, 1 do. Wollenzeug, 1 do. Tischzeug, 4 do. flächsen Lein, 2 eichene Koffer, 3 Oberbetten, 2 Unterbetten, 2 Pfühle, 8 Kopfkissen, Manns- und Frauenkleidungsstücke, 2 Taschenuhren, Bettstellen, Laden, Küchengeräthe und verschiedene Sachen mehr.
Schönberg, den 17. Juli 1871.
Seegert, Landreiter.


Verkaufs-Anzeige.
Am nächsten Sonntag den 23. d. Mts., Nachmittags um 5 Uhr, werde ich meinen Roggen (ca. 8 Scheffelsaat) und Hafer (6 Scheffelsaat) auf dem Halm öffentlich meistbietend auf Credit bis Michaelis d. J. an Ort und Stelle verkaufen.
Käufer werden ersucht, sich zu genannter Zeit auf dem Schützenplatze einfinden zu wollen. Zu eben der Zeit werde ich auch einige Fuder Heu gegen gleich baare Bezahlung verkaufen.
Schönberg, den 17. Juli 1871.
Kutzbach.


Zur geneigten Beachtung.
Mit der soeben ausgegebenen Nr. 48 (Schluß-Nummer) ist nunmehr die so beliebte "Illustrierte Zeitschrift" Die Wacht am Rhein, vollständig geworden.
Die verehrlichen Abonnenten, denen noch Nummern davon fehlen, können dieselben entweder auf einmal, oder auch nach und nach durch ihre seitherige Bezugsquelle entnehmen.
Preis je Nummer 2 1/2 sgr. = 9 kr. rh.
Leipzig, Mitte Juli 1871.
Verlagsbuchhandlung von Otto Spamer.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 57 Seite 3]

Der Schönberger Königschuß findet in diesem Jahre am 24. und 25. Juli in gewohnter Weise statt.
Anschluß beim Festzuge wird von Corporationen und von jedem unbescholtenen Einwohner des Fürstenthums erbeten und steht einem Jeden frei, mit eigener Büchse, jedoch ohne Diopter, nach der Gewinnscheibe zu schießen.
Die Aufnahme zum Ehrenmitgliede der Zunft kostet für's erste Jahr 2 Taler (Mecklenburg), ferner jährlich 1 Taler (Mecklenburg), und genießt das Ehrenmitglied die rechte der Zunftgenossen.
Die Ausloosung der bedeutenden Tombola-Gewinne geschieht am 2ten Festtage Nachmittags 4 Uhr.
Krieger! die Ihr vor einem Jahre an unserem Königschußtage von uns zoget, um gegen den Feind für uns einzustehen, Ihr seid jetzt ruhmbeladen wieder heimgekehrt. Wir haben Euch damals das Geleite gegeben und Euch von uns scheiden sehen mit bewegtem Herzen. Ihr seid, wenn leider nicht in voller Zahl doch jetzt wieder bei uns, und wenn wir Euch schon einzeln begrüßt, so möchten wir Euch doch gerne Alle bei uns sehen um Eure Erinnerung, Eure Erlebnisse, Eure Gefahren, Euer Leid und Eure Freude mit zu durchleben. Marschirt im Festzuge mit uns hinaus nach dem Festplatze und seid dort froh mit uns, ein Jeder wird Euch mit der ungetheiltesten Achtung, Liebe und Verehrung an sich zu ziehen suchen, um Euch den Tag so angenehm als möglich zu machen.
Soldaten!!! Antreten ist commandirt zu 8 Uhr Morgens den 24. Juli auf dem Marktplatze, woselbst Ihr unter eigener Fahne unserm Zuge voran gehen sollt!
In Aufforderung mehrerer Bürger
Captain und Aelteste der Schützenzunft.
C. Egert. Schwedt. Hagemeister.


Friedr. Rocksien, F. W. Kaibel sen. Nachf., 172. Beckergrube 172, Lübeck.
Lager: ächt importirter, sowie Bremer und Hamburger Cigarren, Rauch- und Schnupftabak.


Von höchster Regierung garantirte 1 Million 538.500 Thlr Pr. Crt.
Verloosungs-Prospect gratis.
Der Gewinn- und Ziehungs-Prospect der neuesten, von höchster Regierung garantirten, unter unmittelbarer Leitung der allein zuständigen Staatsbehörde (Finanz-Deputation) unter Zuziehung von zwei geschworenen Notaren gelangende Verloosung umfaßt Gewinne von eventuell
100,000 Thaler,
60,000 Taler (Mecklenburg), 40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg), 15,000 Taler (Mecklenburg), 12,000 Taler (Mecklenburg), 2 a 10,000 Taler (Mecklenburg), 2 a 8000 Taler (Mecklenburg), 3 a 6000 Taler (Mecklenburg), 3 a 5000 Taler (Mecklenburg), 8 a 4000 Taler (Mecklenburg), 14 a 2000 Taler (Mecklenburg), 28 a 1500 Taler (Mecklenburg), 105 a 1000 Taler (Mecklenburg), 7 a 500 Taler (Mecklenburg), 160 a 400 Taler (Mecklenburg), 17 a 300 Taler (Mecklenburg), 331 a 200 Taler (Mecklenburg), 470 a 100 Taler (Mecklenburg), 10 a 70 Taler (Mecklenburg), 25 a 60 Taler (Mecklenburg), 35 a 50 Taler (Mecklenburg), 15.350 a 47 Taler (Mecklenburg), 1450 a 40 Taler (Mecklenburg), 2350 a 31 Taler (Mecklenburg), 25 a 30 Taler (Mecklenburg), 2050 a 22 Taler (Mecklenburg) und 2050 a 12 Taler (Mecklenburg).
Jeder Gewinn wird durch das unterzeichnete Bankhaus ausgezahlt in baaren Gelde.
Es werden nur Gewinne gezogen.
Die Ausgabe geschieht lediglich in Original-Papieren auf Inhaber lautend, (keine verbotene Promessen).
Die Ziehung erfolgt öffentlich in der Art, daß ein Waisenknabe aus einem Nummernrade eine Nummer, ein anderer Waisenknabe aus einem gegenüberstehenden Glücksrade einen Gewinn greift.
Die ersten Ziehungstage sind am 27. und 28. Juli 1871.
1 Originalstück 4 Taler (Mecklenburg).
halbe Originalstücke 2 Taler (Mecklenburg),
viertel Originalstücke 1 Taler (Mecklenburg).
Zu diesen Original-Preisen expedire ich gegen franco Einsendung des Betrages (welche am bequemsten mittels Post-Anweisung bewirkt wird, sofern die geehrten Auftraggeber mich nicht befugen, den Betrag durch Post-Vorschuß zu erheben) jeden mir zugehenden Auftrag nebst ausführlichem Prospect, ohne Berechnung irgend welcher Provision, selbst nach den weitesten Entfernungen.
Ziehungslisten mit dem Wappen des Staates versehen werden jedem Auftraggeber sofort nach der Entscheidung zugesandt.
Bei der voraussichtlich enormen Nachfrage nach den vorerwähnten, höchste Chancen bietenden Papieren, wolle man gefällige Aufträge ehestens meinem hiesigen Hause zugehen lassen.
Das Bankhaus Siegmund Heckscher in Hamburg.


Kampfgenossen!
Als wir vor einem Jahre hinausgerufen wurden zum blutigen Streite, sahen es die zum frohen Feste versammelten Mitglieder der Schönberger Schützenzunft für eine Ehrensache an, uns Scheidenden mit dem Ausdrucke der innigsten Theilnahme bis zum Bahnhofe das Geleite zu geben. Mit Dank erinnern wir uns, daß uns ihre Liebe und Opferwilligkeit auch in's fremde Land während des langanhaltenden Kampfes folgten. Zurückgekehrt zum heimischen Herde unterließ es die geehrte Schützenzunft abermals nicht, uns durch eine ehrenvolle Einladung zur Betheiligung am Schützenfeste einen neuen Beweis ihrer Achtung zu geben. Darum, Waffenbrüder! ergreifen wir diese Gelegenheit, um durch recht zahlreiches Erscheinen unsere dankbare Anerkennung für diese ehrende Auszeichnung zu bethätigen und nun, da wir in Noth und Gefahr so treu zusammengestanden, auch einmal einen frohen, friedlichen Tag gemeinsam versammelt zu feiern.
Kameraden! erscheinet daher am Königschußtage Morgens 7 Uhr im Garten-Locale des Hrn. Gastwirths Schwiesow (Marienstraße), von wo der Abmarsch erfolgen wird.
Mehrere Kampfgenossen.


Siegel Siegel

Stollwerk'sche Brust-Bonbons prämiirt auf allen Ausstellungen. Eine Verbindung von Zucker und solchen Kräuter-Extracten, deren wohltätige Einwirkung auf die Respirations-Organe von der medizinischen Wissenschaft festgestellt sind.
Depôts dieser Brust-Bonbons in versiegelten Packeten mit Gebrauchsanweisung à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) befinden sich in Schönberg bei Carl Bade, in Carlow beim H. Siebenmark, in Dassow bei H. C. Bühring, in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.


Da ich in diesen Tagen mein Klempner-Geschäft eröffnet habe, bitte ich ein geehrtes hiesiges und auswärtiges Publikum um recht zahlreichen Besuch. Für prompte und reelle Ausführung jeder Bestellung der in meinem Fache vorkommenden Arbeiten werde ich bestens Sorge tragen.
Schönberg, Sabowerstraße.
W. Wieschendorf, Klempner.


Das von mir bewohnte Haus des Hrn. Wilh. Heincke ist zu Michaelis d. J. oder Ostern k. J. zu vermiethen.
J. Borchardt.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 57 Seite 4]

Am 27. u. 28. Juli d. J. findet wie amtlich bekannt gemacht der Wiederanfang einer von der Herzoglichen Landes-Regierung garantirten neuen Geld-Verloosung umfassend
1 Million 538,500 Thlr. Pr. Crt.
statt. Von 46,,000 Nummern werden 24,500, also weit über die Hälfte, mit Gewinnen vermittelst des Glücksrades entschieden, und repräsentiren hierunter die Treffer:
100,000 Taler (Mecklenburg), 60,000 Taler (Mecklenburg),
40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg),
15,000 Taler (Mecklenburg), 12,000 Taler (Mecklenburg), etc. etc.
Zur vorbenannten 1. Gewinnziehung, in welcher keine Niete existirt, erlasse ich
Ganze Originalloose à 4 Thlr.
Halbe Originalloose à 2 Thlr.
Viertel Originalloose à 1 Thlr.
(keine verbotenen Promessen)
gegen Baarzahlung durch die jetzt üblichen Postanweisungen, deren Rückseite als Bestellungsformular besonders dient, oder Nachnahme, unter promptester Bedienung nach jeder Entfernung hin. Es ist selbstredend, daß auch nach stattgefundener Ziehung meine geehrten Theilnehmer ohne Zögern mit einer amtlichen Gewinnliste bedient, sowie im Gewinnfall, derselbe sofort in baarem Silber oder sonst gültigen Banknoten von mir ausbezahlt werden wird.
Der sich immer schneller und schneller herannahenden Ziehung wegen, bitte gefl. Aufträge baldigst zu richten an die Staats-Effecten-Handlung von
Hermann Weinberg, Hamburg, St. Pauli.
NB. Ich bitte genau auf meine Firma zu achten, und sich nicht durch eine gleichnamige irritiren zu lassen. - Bestellungen bitte entweder mittelst Postkarte oder recommandirten Briefe zu machen.


Schmiedeeiserne Bettstellen zum Zusammenklappen mit Bandeisengurte 3 Taler (Mecklenburg),
mit Drahtboden 5 Taler (Mecklenburg).
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Für Unterleibsbruchleidende.
Die Bruchsalbe von G. Sturzenegger in Herisau, Schweiz, hat in Folge ihrer vorzüglichen Wirksamkeit bei Unterleibsbrüchen, Muttervorfällen und Hämorrhoiden vielseitigen Dank geerntet. Zahlreiche Atteste bestätigen eine vollständige Heilung selbst bei veralteten Fällen. Auf frankirte Anfrage wird Gebrauchsanweisung gratis versandt. Zu beziehen in Töpfen zu Rthlr. 1.20 Sgr. sowohl durch den Erfinder selbst als durch Hrn. A. Günther zur Löwenapotheke, Jerusalemerstraße 16 in Berlin.


Für Mütter!
Kindern das Zahnen zu erleichtern und die so gefährlichen Zahnkrämpfe zu beseitigen, dienen Gebrüder Gehrig's Zahnhalsbänder, welche ächt zu haben sind bei Wilh. Heincke.


Am Sonntag den 23. Juli, Abends 8 Uhr, Concert im Schützenzelte.
Um 10 Uhr Zapfenstreich durch die Stadt vom Festplatze aus.
Die Vereins-Musiker.


Königschuß in Rehna.
Am Montag den 24. und Dienstag den 25. d. Mts.
feiert die hiesige Schützenzunft ihren diesjährigen Königschuß. - Die unterzeichneten Aelterleute beehren sich, zu demselben das geehrte hiesige und auswärtige Publikum zur Theilnahme so freundlich als ergebenst einzuladen.
Rehna, den 12. Juli 1871.
Die Aelterleute der Schützenzunft.
A. Behrmann. C. Wolf.


Neuen Matjes-Hering empfiehlt F. Heitmann.


Accordeons (Handharmonica's) in neuester Construction, mit Trompeten- und Zitterton, Glocke 1 und 2 Zügen, empfehle zu billigen Preisen.
F. Heitmann.


Honig, das Pfd. 10 Schill. verkauft D. Hempel.


Am Mittwoch den 28. Juni ging auf dem Wege von Lübeck nach Rehna 1 Sack Locken-Wolle, gezeichnet AHT. Z. 253, 38 p schwer, verloren. Abzugeben in der Exped. d. Bl. oder beim Fuhrmann Gertz in Rehna.


Grobe Kaminkohlen zu Zimmerheizung passend, empfängt dieser Tage und empfiehlt aus dem Boot Joh. Siegm. Mann.
Schönberg.


10 bis 12 Arbeiter werden noch als Erntemäher gegen gutes Tagelohn angenommen zu Hof Wahrsow.
W. Hörcher.


Das Betreten meiner mit Erbsen besäeten Koppel vor dem Dorfe, von wo aus dem daselbst befindlichen Torfmoore Wasser geholt wurde, verbiete ich hierdurch, und werde alle Contravenienten dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Kramp in Rabensdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
25. Juni. Dem Arbeitsmann Iben zu B.-Resdorf eine Tochter.
2. Juli. Dem Schneidermeister Meier hieselbst eine Tochter.
6. Juli. Dem Bildhauer Müller hieselbst ein Sohn.
9. Juli. Dem Arbeitsmann Kähler hieselbst ein Sohn.
Dem Handelsmann Müller aus Sibesse, p. t. hieselbst ein Sohn.
11. Juli. Eine uneheliche Tochter in Petersberg.
12. Juli. Dem Arbeitsmann Bockwoldt hieselbst eine Tochter.
14. Juli. Dem Hauswirth Joh. Wigger zu Gr. Bünsdorf Zwillingssöhne.
15. Juli. Dem Weichensteller Horstmann vor Schönberg ein Sohn.
Dem Weichensteller Krull vor Schönberg ein Sohn.

Gestorben:
1. Juli. Anna Maria Catharina Arndt, Arbeitsm.-Tochter vor Schönberg, 7 1/2 M. alt.
11. Juli. Anna Maria Dorothea Vick, Arbeitsm.-Tochter vor Schönberg, fast 12 J. alt.
Hans Heinrich Eduard Spehr vor Schönberg, Klempnergesell und Musketier, 21 J. 5 M. alt.
12. Juli. Anna Else Christen vor Schönberg, Arbeitsm.-Tochter aus Resdorf, 36 J. 4 M. alt.
13. Juli. Maria Lisette Klatt vor Schönberg, 7 1/2 M. alt.
13. Juli. Trine Lise Behncke zu Retelsdorf, Arbeitsm.-Tochter aus Olndorf, 38 J. 3 M. alt.


Meteorologische Beobachtungen.
Juli
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
38.98
38.58
39.60
14.3
14.2
11.3
21.8
16.7
17.9
S
W
WSW
1
3
1
trübe.
heiter.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/4 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.11 1/2 - 12Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 1/2 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7-8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, alte d. Faß.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
, junge d. Faß.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf4 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pfd.3 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD