No. 47
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Juni
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 47 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 23 des Reichsgesetzblattes versandt.


-Der am 14. Mai d. M. bevorstehende Einzug des mecklenburgischen Militairs in Schwerin setzt dort schon viele Hände in Bewegung. Man baut eine Ehrenpforte am Berliner Thore, wo der erste Bürgermeister, Pohle, die rückkehrenden Truppen mit einer Rede willkommen heißen wird. Auch wird hier eine Anzahl Ehrenjungfrauen aufgestellt sein, theils um die Fahnen zu bekränzen, theils um den Kriegern Kränze und Blumen zu reichen. Die nicht zur Schweriner Garnision gehörenden Truppen werden theils am 15., theils einige Tage später nach Wismar, Rostock, Ludwigslust, Parchim abgehen. Das Strelitzer Bataillon (2. Bat. 89. Reg.) nimmt an dem Einzug nicht Theil, wird also wohl gleich nach Neustrelitz befördert, wo demselben gleichfalls ein festlicher Empfang bereitet wird.


Anzeigen.

Der Herr Consul Thomas Johann Heinrich Mann hat in sein in Lübeck unter der Firma Joh. Siegmd. Mann bestehendes Handelsgeschäft hier in Schönberg unter gleicher Firma eine Zweigniederlassung eingerichtet. Nachdem er die Eintragung der Hauptniederlassung bei dem Handelsgerichte derselben nachgewiesen und die Firma der Zweigniederlassung beim hiesigen Handelsgerichte angemeldet hat, ist heute ins hiesige Handelsregister Fol. XXV. Nr. 38 eingetragen:

Handelsfirma der Zweigniederlassung: Joh. Siegmd. Mann.
Ort der Zweigniederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann Consul Thomas Johann Heinrich Mann in Lübeck.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 9. Juni. 1871.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Auctions-Anzeige.
Am Donnerstag den 15. d. M. sollen im Saale der Madame Boye eine Partie Manufactur-Waaren, als: Tuch und Buckskin, halbwollene und carrirte leinen Hosenzeuge, Bettzeuge, Drells, Kleiderzeuge, Schürzenzeuge, Jaquetts und Mäntel, breite Bänder für Landleute, Handschuhe, Strümpfe, Garne, Damast, weiß Leinen, Umschlagetücher, seidene Schürzen, Gardinen u. s. w. öffentlich gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden.


Auctions-Anzeige.
Am Donnerstag den 22. d. M. Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Kaufmann Siebenmark hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

6 Kühe, 3 Ackerwagen mit Leitern und Brettern, 1 Stuhlwagen, 1 Chaise, 1 zweisp. Wagen ohne Federn, 1 Walze, 1 pr. schottische Eggen, 1 Reißer, 1 Krümmel, 2 Pflüge, 4 Eggen, 1 Schleife, diverse Schleete und Pfähle, 1 Dreschmaschine, 1 Häckselmaschine, 1 Häcksellade, 6 Sielen, davon 2 zum Stuhlwagen, Betten, Bettstellen, Kisten, Tonnen und noch verschiedene Sachen.
Carlow, den 11. Juni 1871.
Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Weitere Meldungen zu den von uns zu 4 % und 4 1/2 % für den diesjährigen Johannistermin zur hypothekarischen Belegung in hiesigen Grundstücken bestimmten Geldern können nur dann berücksichtigt werden, wenn sie spätestens bis zum 14ten Juni c. erfolgen. Die zu Johannis d. J. fällig werdenden halbjährigen Zinsen auf die bei der Anstalt belegenen Capitalien werden bereits am Mittwoch den 21. Juni und am Donnerstag den 22. Juni, Vormittags von 8 - 12 Uhr, im Locale der Anstalt ausgezahlt werden.
Während des Johannistermins vom Sonnabend den 24. Juni bis Sonnabend den 1. Juli c. ist die Anstalt täglich Vormittags von 8 - 12 Uhr geöffnet.
Schönberg, den 27. Mai 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Gesucht wird gegen gute hypothekarische Sicherheit zu Johannis:
2000 Thaler, 1800 Thlr., 1600 Thlr., 1500 Thlr., 1000 Thlr., sowie mehrere Pöste von 500 Thlr., 250 Thlr., 150 Thlr., 100 Thlr., und 50 Thlr.
Näheres bei Carl Bade.


Mit Newcastl. Schmiedekohlen empfiehlt sich Joh. Siegm. Mann.


Zu vermiethen.
Das von den vereinigten Tischlermeistern als Möbel-Magazin benutzte geräumige Local in meinem Hintergebäude ist von Michaelis d. J. ab anderweit zu vermiethen.
Schönberg, Juni 1871.
H. Wieschendorff.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 47 Seite 2]

Eisenbahn Bekanntmachung.

Am Mittwoch den 14. Juni d. J., am Tage des feierlichen Einzugs der Mecklenburgischen Truppen werden neben den fahrplanmäßigen Zügen folgende Extrazüge abgefertigt.

1. von Hagenow nach Schwerin
im Anschluß an den von Wittenberge und Ludwigslust, Morgens 7 Uhr 3 Min. in Hagenow eintreffenden Zug.
Abfahrt von Hagenow 7 Uhr 8 Min. Morg.
Abfahrt von Zachun 7 " 28 " "
Ankunft in Schwerin 8 " - " "
2. von Schwerin nach Hagenow
im Anschluß an den von Wittenberge, Grabow und Ludwigslust, Abends 8 Uhr 48 Min. von Hagenow abgehenden Zug.
Abfahrt von Schwerin 8 Uhr - Min. Abends.
Ankunft in Zachun 8 " 23 " "
Ankunft in Hagenow 8 " 42 " "
3. von Lübeck nach Kleinen
im Anschluß an den nach Schwerin Morgens 8 Uhr 42 Minuten in Kleinen abgehenden Zug.
Abfahrt von Lübeck 6 Uhr 10 Min. Morg.
Abfahrt von Schönberg 6 " 53 " "
Abfahrt von Grevesmühlen 7 " 32 " "
Abfahrt von Bobitz 8 " 4 " "
Abfahrt in Kleinen 8 " 22 " "
Ankunft in Schwerin 9 " 7 " "
4. von Schwerin nach Lübeck
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 30 Min. Abends.
Ankunft in Kleinen 9 " 55 " "
Ankunft in Bobitz 10 " 21 " "
Ankunft in Grevesmühlen 10 " 47 " "
Ankunft in Schönberg 11 " 21 " "
Ankunft in Lübeck 12 Uhr - " Nachts.
5. von Malchin nach Güstrow
im Anschluß an den nach Bützow, Schwerin etc. Morgens 6 Uhr 50 Minuten von Güstrow abgehenden Zug.
Abfahrt von Malchin 5 Uhr 40 Min. Morg.
Abfahrt von Teterow 6 " 4 " "
Abfahrt von Lalendorf 6 " 23 " "
Abfahrt in Güstrow 6 " 43 " "
Ankunft in Schwerin 9 " 7 " "
6. von Schwerin nach Wismar, Rostock, Malchin und zwischenliegenden Stationen.
Abfahrt von Schwerin 10 Uhr - Min. Abends.
Ankunft in Kleinen 10 " 22 " "
Ankunft in Wismar 11 " 3 " "
Ankunft in Ventschow 10 " 38 " "
Ankunft in Blankenberg 10 " 53 " "
Ankunft in Warnow 11 " 14 " "
Abfahrt von Bützow 11 " 29 " "
Ankunft in Schwaan 12 Uhr 8 " Nachts.
Ankunft in Rostock 12 " 35 " "
Ankunft in Güstrow 12 " - " "
Ankunft in Lalendorf 12 " 27 " "
Ankunft in Teterow 12 " 48 " "
Ankunft in Malchin 1 " 9 " "

Zu vorstehenden Extrazügen werden Personenbillets nur zur I., II. und III. Wagenclasse ausgegeben, jedoch haben die Retour-(Tages-) Billets ebenfalls zu den Extrazügen Gültigkeit.
Schwerin, den 7. Juni 1871.

Großherzogl. Eisenbahn-Direction.


Die Johannis d. J. fälligen Zinsen aus dem Landkasten bitte ich bei mir abzuholen.
Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 29. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.
Buchbinder.


Zu Michaelis d. J. ist eine Wohnung zu vermiethen. Näheres in der Exped. d. Bl.


100,000 Thaler als größten Gewinn im glücklichen Falle bietet die neueste vom Staate genehmigte und garantirte große Geldverloosung.
24,900 Gewinne, betragend Thlr. 1440,880, kommen binnen wenigen Monaten zur Entscheidung.
Größter Gewinn event. 100,000 Thaler.
Hauptpreise Thlr. 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 mal 8000 - 3 mal 6000 - 3 mal 4800 - 4400 - 3 mal 4000 - 4 mal 3200 - 5 mal 2400 - 11 mal 2000 - 2 mal 1600 - 28 mal 1200 - 106 mal 800 - 156 mal 400 - 206 mal 200 etc.
Schon am 21. Juni findet die erste Gewinnziehung statt und kostet dazu planmäßig
1 ganzes Originalloos 2 Thlr.
1 halbes Originalloos 1 Thlr.
1 viertel Originalloos - Thlr. 15 sgr.
Die vom Staate garantirten Originalloose sind gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages von mir zu beziehen. Einer jeden Bestellung lege den amtlichen Ziehungsplan unentgeldlich bei, sende pünktlich amtliche Gewinnlisten und ertheile bereitwilligst jede Auskunft. Ich war so glücklich, auch in den abgelaufenen Ziehungen durch Auszahlung vieler bedeutenden Gewinne meine werthen Interessenten zu erfreuen und deren Zufriedenheit durch aufmerksame gute Bedienung zu erlangen. Mein eifrigstes bestreben wird es auch künftig sein, mir das geschenkte Vertrauen zu erhalten. Da die Ziehung ganz nahe ist, so beliebe man sich recht bald zu wenden an Gustav Schwarzschild, Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.


Zum Glücks-Versuche durch ihre soliden und für die Interessenten äußerst vortheilhaften Einrichtungen ganz besonders geeignet ist die in aller Kürze wieder beginnende, von hoher Regierung genehmigte und garantirte große Geldverloosung.
100,000 Thaler eventuell als Hauptgewinn
und speciell Gewinne von Thlr. 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 a 8000 - 3 a 6000 - 3 a 4800 - 4400 - 3 a 4000 - 4 a 3200 - 5 a 2400 - 11 a 2000 - 28 a 1200 - 106 a 800 - 5 a 600 - 156 a 400 - 206 a 200 etc. etc.
bietet dieselbe in ihrer Gesammtheit und verdient dieses Unternehmen schon deßhalb unstreitig den Vorzug vor vielen ähnlichen, weil 24.900 Loose, d. i. weit über die Hälfte der Gesammtzahl, im Laufe der Ziehung, resp. innerhalb einiger Monate mit Gewinn erscheinen müssen.
Die erste Ziehung ist auf den 21. dieses Monats amtlich festgesellt und kosten zu derselben
Ganze Original-Loose Thlr. 2.
Halbe Original-Loose Thlr. 1.
Viertel Original-Loose Thlr. - 15 Sgr.
Gegen Baarsendung, Post-Einzahlung oder Nachnahme des Betrages werden die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose von uns versandt und die amtlichen Pläne gratis beigefügt.
Sofort nach der Ziehung lassen wir unseren geehrten Interessenten die Gewinnliste zugehen und gelangen ebenso die Gewinngelder unmittelbar nach Entscheidung zur Auszahlung.
Erfahrungsgemäß tritt mit dem Herannahen des Ziehungs-Termins ein Mangel an Loosen ein und beliebe man, um sofortiger Ausführung der geneigten Aufträge sicher zu sein, sich baldigst direct zu melden an S. Sacks & Co., Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 47 Seite 3]

Wir erlauben uns hiermit anzuzeigen, daß wir den Herrn A. Groth in Schönberg die Agenturen

der Kölnischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia,
der Kölnischen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft Concordia, und
der Kölnischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft
übertragen haben.
Schwerin, den 5. Juni 1871.
Die General-Agentur der Colonia, der Concordia und der Kölnischen Hagel-Versicherungs-Gesellschaft.
Hr. Burth.
-------------------------------
Auf obige Anzeige Bezug nehmend empfehle ich mich zum Abschluß von Versicherungen für die von mir vertretenen Gesellschaften und bin zur Aufnahme der Anträge, sowie zur Ertheilung jeder wünschenswerthen Auskunft gern erbötig.
Schönberg, den 5. Juni 1871.
A. Groth.


Kölnische Lebens-Versicherungs-Gesellschaft Concordia.

Grund-Capital Taler (Mecklenburg) 10,000,000.
Gesammt-Reserven " 4,026,173. 6. 5.

 

Geschäftsstand am 31. Dezember 1870:
1. Versicherungen auf den Todesfall:
15,809 Personen mit Taler (Mecklenburg) 27,527,496. Capital
und " 22,728. Rente.
2. Versicherungen auf den Lebensfall:
628 Personen mit Taler (Mecklenburg) 114,220. Capital
und " 64,256. Rente.
3. Kinderversorgungs-Cassen:
Eingeschriebene Kinder: 33,678.
4. Gegen die Gefahr der Beschädigung auf Reisen
waren im Laufe des Jahres 1870 versichert:
1510 Personen mit Taler (Mecklenburg) 4,462,638.

Tarife, Prospecte, Formulare und jede Auskunft ertheilen die Agenten der Gesellschaft als:
Herr W. Schulz in Gadebusch,
Herr W. Köpcke in Grevesmühlen,
Herr Wilh. Harmsen in Ratzeburg,
Herr H. Schreiber in Rehna,
Herr A. Groth in Schönberg.


Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia.

Grund-Capital Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Gesammte Reserven " 2,036,452.
Versicherungen in Kraft am 31. December 1870 " 760,087,488.
Prämien und Zinsen-Einnahme pro 1870 " 1,319,871.

Die Gesellschaft versichert Mobilien und Immobilien jeder Art in Städten und auf dem Lande zu billigen und festen Prämien.
Nähere Auskunft ertheilen die Agenten der Gesellschaft, in:

Gadebusch Herr W. Schulz,
Grevesmühlen Herr W. Köpcke,
Ratzeburg Herr Wilh. Harmsen,
Rehna Herr H. Schreiber,
Schönberg Herr A. Groth.


Es müssen gewonnen werden 200,000 Gulden im glücklichen Falle, als höchster Gewinn der 160. von der Königlich Preussischen Regierung genehmigten Frankfurter Lotterie. Fernere Hauptgewinne:

fl. 50,000, 25,000, 20.000, 15,000, 12,000, 10,000, 5000, 4000, 3000, 2000, 1000 etc.
Schon am 19. und 20. Juni d. J. findet die Gewinnziehung 1. Classe statt; hierzu ist der Planpreis für
1 ganzes Original-Loos Thlr 3. 13 Sgr.
1 halbes Original-Loos Thlr 1. 22 Sgr.
1 viertel Original-Loos Thlr - . 26 Sgr.
Von dem unterzeichneten, amtlich bestellten Haupt-Collecteur werden nur die von der Lotterie-Direction ausgegebenen, mit Stempel und Directionsunterschrift versehenen, wirklichen Original-Loose versendet, deren Besitz allein die Auszahlung der Gewinne sichert. Jedem Theilnehmer behändige ich den amtlichen Plan und nach jeder Ziehung sende ich die Gewinnliste gratis. Man ist daher durch mich reeller Bedienung versichert und bleibt von Schreibgebühren etc. verschont.
Ich bitte alle Aufträge bald einzusenden, deren prompte Ausführung zugesichert ist durch den Haupt-Collecteur Meier Schwarzschild, Zeil 58, Frankfurt a. M.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 47 Seite 4]

Für Blumenfreunde.
Hyacinthen, Tulpen, Crocous, Narcissen, Tazetten, Lilien, Amarillis, Anemonen, Gladiolus u. dgl. m. werden auch in diesem Jahre auf rechtzeitig eingegangene Bestellungen direct aus Holland durch mich besorgt. Ausführliche Cataloge mit billiger Preisnotierung und Culturanweisung werden auf Verlangen sofort und gratis zugesandt.
Grevesmühlen i. M.-Schw.
Lehrer C. Drevs.


Jacaranda, schlichte und Pyramiden-Mahagoni-Fournire und Mahagoni-Dickten empfehle zu billigsten Preisen F. Heitmann.


Frisch gebrannten Gothl. Kalk, Frischen Cement, Segeberger Kalk, Gyps bei F. Heitmann.


Prima Wagenfett (Fett und Schmalz) in Schachteln und Gebinden bei F. Heitmann.


Alle unsere Meister werden aufgefordert, ihr Quartalgeld am nächsten Quartal, am 19. Juni, zu entrichten, widrigenfalls wir dasselbe auf ihre Kosten von Gerichtswegen einfordern lassen werden. Das Quartal beginnt Nachmittags 2 Uhr.
Schönberg, den 1. Mai 1871.
Aelterleute der Schneiderzunft.
J. C. Boye. J. H. Maaß.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Mit Adler-, Tannin-, Mandel-, Rosen-, Honig-, Veilchen-, Cocos-, Theer-, Glycerin- und Gallseife empfiehlt sich Adolph Dreyer.
Rehna, den 1. Juni 1871.


Runkelrübenpflanzen sind zu haben bei Carl Sörensen, Handelsgärtner.


Am Montag und Dienstag, den 19. und 20. Juni, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach 10 Gewinnen, bestehend aus Mobilien, stattfinden, wozu ich hierdurch ergebenst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir geliefert.
Der Satz kostet 16 Schilling (Mecklenburg).
Auf einen Satz von 3 Schüssen kann nur ein Gewinn fallen.
Gastwirth Lühr in Schlagsdorf.


Mit japanesischer Dinte empfiehlt sich A. Dreyer.
Rehna, den 1, Juni 1871.


Von höchster Regierung garantirte 1 Million 440,880 Thlr. Pr. Crt.
Verloosungs-Prospect gratis.
Der Gewinn- und Ziehungs-Prospect der neuesten, von höchster Regierung garantirten, unter unmittelbarer Leitung der allein zuständigen Staatsbehörde (Finanz-Deputation) unter Zuziehung von zwei geschworenen Notaren gelangende Verloosung umfaßt Gewinne von eventuell
100,000 Thaler,
60,000 Taler (Mecklenburg), 40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg), 16,000 Taler (Mecklenburg), 10,000 Taler (Mecklenburg), sowie 2 a 8000 Taler (Mecklenburg), 3 a 6000 Taler (Mecklenburg), 3 a 4800 Taler (Mecklenburg), 4400 Taler (Mecklenburg), 3 a 4000 Taler (Mecklenburg), 4 a 3200 Taler (Mecklenburg), 5 a 2400 Taler (Mecklenburg), 11 a 2000 Taler (Mecklenburg), 2 a 1600 Taler (Mecklenburg), 28 a 1200 Taler (Mecklenburg), 160 a 800 Taler (Mecklenburg), 6 a 600 Taler (Mecklenburg), 5 a 480 Taler (Mecklenburg), 156 a 400 Taler (Mecklenburg), 260 a 200, 2 a 120 Taler (Mecklenburg), 301 a 80 Taler (Mecklenburg), 11.600 a 44 Taler (Mecklenburg), 12 a 40 Taler (Mecklenburg), 12 a 20 Taler (Mecklenburg), 6 a 12 Taler (Mecklenburg), 30 a 8 Taler (Mecklenburg), 36 a 6 Taler (Mecklenburg), 5478 a 4 Taler (Mecklenburg), 6878 a 2 Taler (Mecklenburg).
Die Ausgabe geschieht lediglich in Original-Papieren auf Inhaber lautend, (keine verbotene Promessen).
Die Ziehung erfolgt öffentlich in der Art, daß ein Waisenknabe aus einem Nummernrade eine Nummer, ein anderer Waisenknabe aus einem gegenüberstehenden Glücksrade einen Gewinn greift.
Der erste Ziehungstag ist der 21. Juni 1871.
Zu dieser Ziehung kostet 1 Originalstück 2 Taler (Mecklenburg).
Um die Betheiligung an einer solchen interessanten Geld-Verloosung Jedem zu ermöglichen, sind seitens der Regierung auch
halbe Originalstücke zum Preise von 1 Taler (Mecklenburg),
viertel Originalstücke zum Preise von 15 Sgr.
ausgegeben worden.
Zu diesen Original-Preisen expedire ich gegen franco Einsendung des Betrages (welche am bequemsten mittels Post-Anweisung bewirkt wird, sofern die geehrten Auftraggeber mich nicht befugen, den Betrag durch Post-Vorschuß zu erheben) jeden mir zugehenden Auftrag nebst ausführlichem Prospect, ohne Berechnung irgend welcher Provision, selbst nach den weitesten Entfernungen.
Ziehungslisten mit dem Wappen des Staates versehen werden jedem Auftraggeber sofort nach der Entscheidung zugesandt.
Bei der voraussichtlich enormen Nachfrage nach den vorerwähnten, höchste Chancen bietenden Papieren, wolle man gefällige Aufträge ehestens meinem hiesigen Hause zugehen lassen.
Das Bankhaus Siegmund Heckscher in Hamburg.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
37.16
37.19
37.50
6.0
8.9
8.5
16.6
15.2
11.6
NO
NNO
NO
1
1
1
heiter.
trübe.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.4 1/2 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 26 und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 47 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 47 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 13. Juni 1871.


- Die Neustrelitzer Zeitung schreibt unter'm 10. Juni über die Rückkehr des Strelitzer Bataillons: Vor einigen Tagen soll eine Depesche hier angekommen sein, welche meldet, daß das mecklenburg-strelitzische Contingent am 15. Juni auf der Eisenbahn in Neubrandenburg eintreffen und am 16. den Einzug in Neustrelitz halten werde. Von anderer Seite versichert man uns, daß die genannten Tage noch keineswegs ganz fest bestimmt seien.
- Berlin rüstet sich mit Macht zum festlichen Empfang der siegreich heimkehrenden Truppen. Auf der ganzen 3/4 Stunden langen Siegesstraße vom Halleschen Thor an, wo eine kolossale Berolina die Sieger begrüßen wird, bis zum Brandenburger Thor und von da die Lindenpromenade hinab bis zum Lustgarten, wo die Enthüllung des Standbilds Friedrich Wilhelm III. die Schlußscene der Feier bildet, ist man in fieberhafter Thätigkeit mit den decorativen Arbeiten beschäftigt, die Privathäuser vervollständigen ihre Illuminationseinrichtungen, die Fahnenfabrikanten werden kaum im Stande sein, den Anforderungen auf Ausfüllung der Lücken in dem stark mitgenommenen Flaggenschmuck zu genügend. Das Fest verspricht ein großartiges, der jungen Kaiserstadt würdiges zu werden. Der Fremdenzuzug dürfte ein außerordentlicher sein. Neben den öffentlichen Vorbereitungen wird auch in Privatkreisen das Möglichste geleistet, um die heimkehrende Garnison festlich zu bewillkommnen. Ueberall sind Hauscollecten im Gange, von deren Ertrag eine besondere Feierlichkeit bei dem Einrücken in die Casernen und eine spätere Bewirtung der Truppen stattfinden soll. In den Kreisen der Stadtbehörden trägt man sich mit dem Gedanken einer großartigen Festtafel für die Heerführer. Bei den Herren Stadträthen tauchen jedoch Bedenken auf, in drei Monaten zweimal aus dem Stadtsäckel zu schmausen.
- Werden wir einen dauernden Frieden behalten? General v. Kirchbach, der Commandeur des 5. Armeecorps, der soeben mit seinen Truppen in Posen festlich eingezogen ist, bezweifelt es. Als der Oberbürgermeister Kohleis bei der Empfangsrede seine Freude über den hoffentlich lange dauernden Friede aussprach, antwortete der General: Ich glaube nicht daran; denn ich habe in den letzten Monaten unter der französischen Nation, die ewig unser Erbfeind sein und bleiben wird, in beinahe friedlichen Verhältnissen gelebt und manches gesehen und erfahren, was zu dem Schlusse berechtigt, daß das Gottesgericht, welches über sie hereingebrochen, sie nicht zur Buße und Erkenntniß geführt hat.
- Ein badischer Beamter, der jetzt im Elsaß angestellt ist, schreibt, daß seit der Fürst Bismarck seine große Parlamentsrede gehalten, mit den Leuten fast nicht mehr auszukommen sei. Wenn einem etwas nicht recht gefalle, so drohe er gar protzig: Wir schreiben's dem Bismarck, der wird's schon anders machen.
- In Paris herrscht jetzt schon wieder völlige Ruhe, obwohl noch immer zahlreiche Verhaftungen stattfinden. Große Massen strömen noch immer von allen Theilen nach Paris.
- Rothschild ist nach Paris zurückgekehrt, die Taube mit dem Oelblatt. Die Sündfluth hat sich also verlaufen. In der letzten Woche sollen circa 400,000 flüchtige Pariser zurückgekehrt sein. Den Wein haben sich alle Parteien schmecken lassen. Während der ersten Belagerung durch die deutschen wurden monatlich 533,000 Eimer getrunken, während der letzten Belagerung durch die Versailler noch ein paar 100,000 Eimer mehr. So versichert eine medicinische Zeitung in London.
- Die französ. Regierung will jetzt eine Anleihe von 2 1/2 Milliarden aufnehmen, um einen Theil der Kriegsentschädigung abzutragen.
- 35 Züricher Bummler, welche das deutsche Friedensfest störten, sind vom Schwurgericht mit je 1 - 10 Monaten Gefängniß und 20 -100 Franks Geld bestraft worden.
- Die Zeitung "Volksstaat" in Leipzig, das Organ der Bebel-Liebknecht'schen Sozial-Democraten, schreibt: "Wir sind und wir erklären uns solidarisch mit der (Pariser) Commune, und sind bereit, jeder Zeit und gegen Jedermann die Handlungen der Commune zu vertreten."
- Mac Mahon und Changarnier, die bei der franz. Armee noch am besten angeschriebenen Generale, haben sich dem alten Thiers, also vorläufig der Erhaltung der Republik zur Verfügung gestellt.
- Die französ. Nationalversammlung hat die Verbannungsgesetze gegen die Bourbons aufgehoben und die Wahlen der Prinzen Aumale und Joinville für gültig erklärt.
- Der alte Moltke gedenkt die Thore in Elsaß und Lothringen, die man Festungen nennt, sehr fest zu machen. Den Sängern der Stadt Freiburg im Breisgau sagte er daher, als sie ihn begrüßten: seien sie ruhig, meine Herren, wir lassen sie (die Franzosen) nie mehr herein.
- Einer englischen Correspondenz zufolge hat sich die Kaiserin Eugenie in starken Ausdrücken gegen eine Schilderhebung zu Gunsten ihres Sohnes ausgesprochen. Sie wolle sich nicht dem Schicksal der Marie Antoinette, den Kaiserprinzen nicht dem Schicksal Ludwigs XVII. aussetzen. Der Kaiser verhält sich schweigsam. Prinz Napoleon dagegen dränge auf eine Schilderhebung in Frankreich und wolle sie auf eigene Faust versuchen.
- Aus Bern (Schweiz) schreibt man: Seit dem 2. Juni haben wir hier eine Kälte wie im Winter. Im Engadin hat es am 3. Juni (Sonnabend) den ganzen Tag geschneit. Mittags 12 Uhr lag in der Thalsohle der Schnee 1 1/2 Fuß hoch.
- Die aus amerikanischen Häfen, nach Deutschland zurückkehrenden Dampfer sind mit Passagieren überfüllt. Die Amerikaner wollen sich alle überzeugen, ob die Deutschen im letzten Jahre wirklich einen Kopf größer geworden sind.
- Die Zeitungen arbeiten an einer Verlobungskarte: König Ludwig (von Bayern) - Großfürstin Marie (von Rußland.)
- In Persien wüthet Hunger und Pest furchtbar; in den Straßen der Hauptstadt starben Hunderte vor Hunger und in manchen Provinzen verkaufen die Eltern ihre Kinder den Turcomanen, um sie vom Hungertode zu retten.
- Wie hoch der Berg Sinai sammt seinen Collegen ist, weiß man schon lange; wie tief die deutschen Meere sind, wird man bald erfahren. Eine Gesellschaft von Gelehrten in Kiel (Physiker, Botaniker und Zoologen) wird in diesem Sommer die Tiefe der deutschen Meere, den Gehalt des Meerwassers an Salzen und Gasen, ihre Temperatur und Strömungen und endlich die Beschaffenheit des Meeresbodens untersuchen. Die deutsche Flotte leiht den Herren ein eigenes Schiff.
- Ausgestochen kann das berühmte Heidelberger Faß nicht werden; denn es ist leer, aber übertroffen wird es von sechs Fässern der Brauer Barklay und Parkins in London, die mehr als die Hälfte größer sind. Zurückstehen müssen aber die Nebenbuhler dennoch, es sind Bierfässer und das Heidelberger ist ein Weinfaß und ist daher wie die Rose im Lübecker Rathskeller besungen worden, was den Londoner Riesen schwerlich passiren wird.
- In der Umgegend von Chemnitz hat es eine Diebsbande namentlich auf die Pfarrhäuser abgesehen; in einem Jahre wurde 13mal in Pfarrhäuser eingebrochen. Zu dem Pfarrer in Reichenheim kamen am hellen Tage zwei Männer und baten um eine Unterredung, der eine schloß sofort die Studirstube ab, der Andere setzte dem Pfarrer die Pistole auf die Brust und verlangte 100 Thaler. Auf den entstandenen Lärm entflohen die Mörder.
- Ueber die edle That eines französischen Gefangenen wird aus Colberg Folgendes berichtet: Philipp Taillade, Soldat im 69. französischen Infanterie-Regiment, sah am 29. März eine Frau in die Persante fallen. Während zwei seiner Gefährten, die mit ihm in den Fluß gesprungen waren, umkehrten, als sie keinen Grund mehr hatten, setzte der nur 4 Fuß 10 Zoll große Taillade schwimmend seine Bemühungen fort und bewirkte mit großer Hin-

[ => Original lesen: 1871 Nr. 47 Seite 6]

gebung, trotz der starken Strömung, die Rettung. Die Geldbelohnung, die bei solchem Anlaß geboten zu werden pflegt, schlug er aus und äußerte dabei: "Hundert Thaler würden mir nicht so lieb sein, wie die preußische Rettungsmedaille". Diese letztere ist ihm soeben laut königlicher Cabinets-Ordre zu Theil geworden. Das Ehrenzeichen wurde demselben auf der Heimfahrt in Coblenz eingehändigt.


Der Letzte vom Regiment.
Von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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