No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Juni
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 46 Seite 1]

- Die Einzigen in Frankreich, die das Unglück zusammengeführt hat, sind die seither feindlichen Vettern, die Bourbons und die Orleans. Sie versöhnen sich, um den Thron zu besteigen. Von den alten Bourbons ist nur noch Einer da, der Graf Chambord, der sich Henri V. nennen läßt, ein altes, schwächliches Männlein, ohne Sohn und auch ohne Geist. Seine Söhne und Nachfolger werden die Orleans, von denen zunächst die Prinzen von Joinville und Aumale auf die Bühne treten. In der Nationalversammlung wird in diesen Tagen die Aufhebung der Verbannung der Prinzen verhandelt und dann der Eintritte der Prinzen in die Nationalversammlung. Die frommen Herren haben etwas von Napoleon gelernt, er hat sich auch s. Z. durch die Nationalversammlung eingeschlichen.
- In der Banksuccursale in Straßburg fand am 1. d. M. durch zwei französische Regierungscommissare die Ueberweisung der ersten Rate auf die Kriegskostenentschädigung in der Höhe von 40 Mill. Frcs. in Banknoten an die hierzu delegirten Mitglieder des kaiserlichen Civilcommissariats statt. Diese Summe soll zur Deckung von Kriegsschäden und Kriegsleistungen in Elsaß-Lothringen verwandt werden.
- Eine kurze Nachricht aus Versailles ist vielleicht die wichtigste von allen. Der Ausschuß für Besserung des Militärwesens hat sich einstimmig für Einführung der allgemeinen Wehrpflicht entschieden.
- Nach glaubwürdigen Privatnachrichten beläuft sich die Zahl der von der Versailler Regierung summarisch und ohne besonderes Vergehen erschossenen Communisten rund auf 15,000 Menschen; einem officiellen Telegramme des Generals von Fabrice vom Sonnabend nach zu urtheilen, dürfte die Zahl eher zu niedrig gegriffen als übertrieben sein.
- Bis auf weitere Anordnung darf Niemand nach 9 Uhr Abends die Thore von Paris passiren. Cavallerie-Patrouillen durchstreifen die ganze Nacht Paris und die Umgegend. "Figaro" sagt, daß noch immer an 50,000 Insurgenten in der Stadt seien, welche der "militairischen Gerechtigkeit" entgangen sind. Das Blatt schlägt vor, sie sämmtlich nach Cayenne etc. zu deportiren.
- Thiers hat sich unbändig darauf gefreut, von den Tuilerien aus Frankreich zu regieren. Da aber die Tuilerien abgebrannt sind, so baut ihm die Nationalversammlung für 1,600,000 Fr. sein eigenes Haus wieder auf.
- Die aus Frankreich vertriebenen Deutschen bekommen vom deutschen Reiche keine Entschädigung, sondern eine Beihülfe. 2 Mill. Thlr. aus den für sie in Frankreich eingetriebenen Contributionen und 2 Mill. Thlr. legt das Reich darauf.
- 800 Deutsche in Ungarn haben in Berlin angefragt, ob sie an den Einzugsfeierlichkeiten Theil nehmen dürfen; sie wollen sich mit einer Zigeuner-Musikbande von 50 Mann im National-Costüm dem Zuge anschließen.
- Die Anwesenheit des Grafen Moltke in Straßburg galt hauptsächlich der Feststellung der fortificatorischen Werke für die Festung. Man beabsichtigt die Hinausschiebung der Werke und die Anlegung neuer Forts bei Mundolsheim, Hausbergen etc. Kehl soll in den Festungsrayon hereingezogen und die Festung überhaupt so angelegt werden, daß bei einer eventuellen Beschießung die Stadt außer Gefahr steht.
- Das Reichskanzleramt macht bekannt: Nach einer Mittheilung der französischen Regierung ist durch Circular der Zollverwaltung vom 26. Mai angeordnet worden, daß alle vertragsmäßigen Bestimmungen, welche vor dem Kriege auf die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich Anwendung fanden, sofort wieder in Kraft zu setzen sind. Demgemäß ist im deutschen Zollgebiete der Zollsatz von 2 2/3 Thlr. vom Centner für französischen Wein wieder in Wirksamkeit getreten.
- Nach einer in Stade eingegangenen telegraphischen Meldung wird die auf dem Rückmarsch begriffene 17. Division am 11. d. M. bei Lauenburg über die Elbe gehen.
- "Aus bester Quelle"' wollen Wiener Blätter verbürgen, daß Graf Moltke vom Kaiser das Anerbieten einer Dotation im Betrage von einer Million Thaler erhalten, dieselbe jedoch abgelehnt habe. - Dem Beispiele Moltke's folgend verzichteten dann auch die Generale Manteuffel und Werder. Fürst Bismarck erhielt eine Dotation im Betrage von einer Million, jedoch nicht aus der Kriegscontribution, sondern als Geschenk des Kaisers in Form des auf eine Mill. Thlr. geschätzten, von der Lauenburger Landesregierung als Herzog von Lauenburg ausgeschiedenen Dominiums Schwarzenbeck mit dem Sachsenwalde.
- Vor einiger Zelt war in den "Fliegenden Blättern" ein Bild zu sehen, auf dem die Franzosen, ausgerüstet mit dem nöthigen Petroleum, den Schwarzwald hinaufziehen, um denselben zu vernichten, wie sie es vorhatten. Damals dachte wohl mancher Leser: nun, das ist ein Witz, so schlimm würde es wohl nicht geworden sein; nach den Vorgängen in Paris aber dürfen wir wohl annehmen, daß diese französischen Mordbrenner, die würdigen Söhne ihrer Väter, es fertig gebracht hätten, den herrlichen Schwarzwald mit sammt seinen Städten und Dörflein zu vernichten.
- Der König von Bayern nimmt dasmal an der Fronleichnams-Prozession in München nicht Theil. Hm!
- Die bayerische Regierung kündigt Rom gegenüber ein energisches Vorgehen zur Vertheidigung der durch die Unfehlbarkeit verletzten Verfassung und zur Wahrung der Rechte des Königs und der Autorität der Gesetze an.
- In manchen Schulen in Regensburg singen die Kinder nicht die Wacht am Rhein, sondern die Wacht an der Tiber. Das Lied beginnt: "Der Kirche Fels, St. Peters Dom umbrauset jetzt der Feinde Hohn." Der Refrain ("fest steht und treu die Wacht am Rhein") lautet: "Mag stürzen auch so mancher Thron, fest steht der Fels, der Fels zu Rom."
- Auf Befehl des Papstes wurde am 5. Juni in Rom für die in Paris erschossenen Geiseln eine Trauermesse gelesen.
- Eine englische medicinische Zeitschrift erwähnt, daß man beim Anfang der deutschen Belagerung die Weinvorräthe in Paris genau abgeschätzt und am Schluß derselben einen durchschnittlichen monatlichen Verbrauch von 8 Millionen Gallonen

[ => Original lesen: 1871 Nr. 46 Seite 2]

berechnet habe (1 Gallone = 4 Quart.) Unter der Herrschaft der Commune war der Weinverbrauch noch viel größer, und diese Thatsache dürfte wohl die Theorie von einer allgemeinen geistigen Ansteckung zur Erklärung der in Paris geschehenen wahnsinnigen Thaten überflüssig machen.
- Vor einigen Tagen stellte sich dem Officier der Königswache in Berlin ein junger Mann mit einem sonderbaren Anliegen vor. Er käme, sagte er, direct aus Kanada, woselbst die Deutschen, wie überall im Auslande, ein reges Interesse für die vaterländische Sache an den Tag gelegt hätten. Am Abend vor seiner Abreise nun hätte er mit mehreren Freunden einen Abschiedschmaus gehalten, bei welcher Gelegenheit ihm jeder einen Thaler mit der Bestimmung übergeben hätte, das Geld dem ersten Soldaten, dem er mit dem Eisernen Kreuze geschmückt begegnen würde, einzuhändigen. Der wachthabende Unterofficier der Königswache wäre nun dieser Glückliche, und er bäte sich die Erlaubniß aus, diesem Braven die Summe zu übergeben. Diese wurde bereitwilligst ertheilt, und der Unterofficier empfing ein Goldstuck, das ihm das Geschick aus dem fernen Canada gespendet hatte, und das ihm wohl gerade deshalb besonders werth sein wird.
- Die statistischen Ergebnisse der am 2. April d. J. stattgehabten Volkszählung in England gelangen allmählig in die Oeffentlichkeit. Einem Ausweise der "General-Registrar-Officiell" zufolge betrug die Bevölkerung von London am gedachten Tage 3,251,904 Seelen, was den enormen Zuwachs von 447,815 Seelen seit dem letzten Census im Jahre 1861 ergiebt. Die Bevölkerung bewohnt eine Fläche von 122 englischen Quadratmeilen und auf jede Quadratmeile kommen durchschnittlich 2669 Einwohner.
- Die am Pfingstheiligabend aus Hannover, Braunschweig, sowie aus Ost- und Westpreußen in Berlin eingetroffenen Extrazüge haben der Residenz nicht weniger als 11,500 Fremde zugeführt.
- In Berlin werden jede Woche 53 Vieh-, Getreide, und Wochenmärkte, außerdem noch jeden Monat ein Pferdemarkt abgehalten. - Der Fleischconsum betrug im vorigen Jahre 778,542 Centner, was durchschnittlich etwa 8 Loth pro Kopf und Tag ausmacht.
- Das Treibeis ist im bottnischen Meerbusen durch den anhaltenden Nord- und Nordwestwind stark ins Treiben gerathen und wird in mächtigen Massen der Ostsee zugeführt. Man sieht die in Nordeuropa vorherrschende kalte Temperatur als Folge dieser Verhältnisse an.
- Das Miniatur- Schiffchen "City of Ragusa", von 2 1/2 Tons Tragfähigkeit, das schon einmal den Ocean gekreuzt hat, ist am 22. Mai von Newyork nach Liverpool in See gegangen. Die Bemannung des winzigen Fahrzeuges besteht aus nur zwei waghalsigen Seeleuten mit ihrem Hunde.
- Ein erschütternder Unglücksfall hat am 4. d. M. eine Familie in Köln in tiefe Trauer versetzt. Der erst am Morgen aus dem Felde zurückgekehrte Vater saß im Kreise der Seinigen beim Nachmittagskaffee und beschäftigte sich mit einem aus Frankreich mitgebrachten Carabiner, nicht ahnend, daß derselbe noch geladen sei. Dies war leider doch der Fall. Die Kugel entlud sich und fuhr dem vierjährigen Söhnchen in's rechte Auge. Der Tod erfolgte sofort.
- In einer Stadt am Rhein trägt ein neuer Gasthof das Schild: "Zum Rebus". Der Wirth ist ein leidenschaftlicher Freund dieser Bilderräthsel. Tagtäglich wird ein Rebus auf eine große schwarze Tafel gemalt und den Tischgästen zum Rathen aufgegeben. Der erste Gast, welcher den Rebus löst, erhält eine Flasche Champagner. Dieser Scherz versammelt täglich viele Gäste und der Rebus-Champagner macht sich gut bezahlt.
- Eine arme Menschenruine aus dem letzten Kriege ist dieser Tage durch Landshut gekommen: der Jäger Clement aus Hammelburg. Vor Paris verlor er beide Arme und den linken Fuß und vermag sich nur nothdürftig fortzubewegen. Ein einarmiger Kamerad ist sein Begleiter und Unterstützer. - In Berlin ist ein Artillerist, der 30 Mitrailleusenschüsse erhalten hatte, in der Genesung.
- Dem türkischen Botschafter ergeht's schrecklich; er muß seit drei Tagen auf Porzellan essen, weil ihm sein Tafeldecker mit dem silbernen und goldenen Tafelgeräth durchgegangen ist.


Anzeigen.

Vorladung.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg am kalten Damm sub Nr. 6 belegene Wohnhaus c. p. des Sattlermeisters Heinrich Ollrogge daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag, den 20. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 4. April 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Auctions-Anzeige.
Am Donnerstag den 15. d. M. sollen im Saale der Madame Boye eine Partie Manufactur-Waaren, als: Tuch und Buckskin, halbwollene und carrirte leinen Hosenzeuge, Bettzeuge, Drells, Kleiderzeuge, Schürzenzeuge, Jaquetts und Mäntel, breite Bänder für Landleute, Handschuhe, Strümpfe, Garne, Damast, weiß Leinen, Umschlagetücher, seidene Schürzen, Gardinen u. s. w. öffentlich gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden.


Vermischte Anzeigen.

Der Unterzeichnete beehrt sich, die nachstehende
Quittung:
Von dem Localdelegirten für das Fürstenthum Ratzeburg, Herrn Landvogtei-Assessor von Oertzen in Schönberg, sind mir als 6te Rate der Haus-Collecte für die Kosten der freiwilligen Krankenpflege
25 Thlr.
Zwecks Beförderung an das Central-Comité der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger in Berlin heute übersendet worden, worüber ich hierdurch mit dem herzlichsten Danke quittire.
Feldberg, den 4. Juni 1871.
Der Landesdelegirte für die freiwillige Krankenpflege im Großherzogthume Mecklenburg-Strelitz.
v. Oertzen.
hiermit zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Schönberg, den 7. Juni 1871.
Der Delegirte für die freiwillige Krankenpflege im Fürstenthum Ratzeburg.
C. v. Oertzen.


Bekanntmachung.
Auf Veranlassung des patriotischen Vereins, District-Gadebusch hat das Großherzoglich Mecklenburgische Ministerium des Innern folgende Bekanntmachung erlassen:
In der Stadt Gadebusch wird in diesem Jahre am Montag den 4. September ein Markt für Jungvieh abgehalten werden.
Schwerin, den 14. Mai 1871.
Großherzogl. Mecklenb. Ministerium des Innern.
Wetzell.
welche hiemit, verbunden mit der Bitte um lebhafte Betheiligung, zur weiteren Kenntnißnahme mitgetheilt wird.
Das Districts-Directorium.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 46 Seite 3]

Weitere Meldungen zu den von uns zu 4 % und 4 1/2 % für den diesjährigen Johannistermin zur hypothekarischen Belegung in hiesigen Grundstücken bestimmten Geldern können nur dann berücksichtigt werden, wenn sie spätestens bis zum 14ten Juni c. erfolgen. Die zu Johannis d. J. fällig werdenden halbjährigen Zinsen auf die bei der Anstalt belegenen Capitalien werden bereits am Mittwoch den 21. Juni und am Donnerstag den 22. Juni, Vormittags von 8 - 12 Uhr, im Locale der Anstalt ausgezahlt werden.
Während des Johannistermins vom Sonnabend den 24. Juni bis Sonnabend den 1. Juli c. ist die Anstalt täglich Vormittags von 8 - 12 Uhr geöffnet.
Schönberg, den 27. Mai 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. Aug. Spehr. W. Gartz.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Gesucht wird gegen gute hypothekarische Sicherheit zu Johannis:
2000 Thaler, 1800 Thlr., 1600 Thlr., 1500 Thlr., 1000 Thlr., sowie mehrere Pöste von 500 Thlr., 250 Thlr., 150 Thlr., 100 Thlr., und 50 Thlr.
Näheres bei Carl Bade.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 29. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.
Buchbinder.


Zu Michaelis d. J. ist eine Wohnung zu vermiethen. Näheres in der Exped. d. Bl.


Haus Nach einem getroffenen Uebereinkommen mit Hrn. Wilh. Heincke ist sein von mir bewohntes Haus zu Michaelis d. J. durch mich entweder ganz oder theilweise zu vermiethen.
J. Borchardt.


Neue geaichte Maaße und Gewichte empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.
Preis-Courant und Reductions-Tabellen gratis.


Runkelrüben-, Sellerie-, Porro, Winterkohl-, Astern- und Levkojen-Pflanzen, nebst vielen anderen Gruppenpflanzen sind noch vorräthig zu billigen Preisen bei Carl Sörensen, Handelsgärtner.


Mit Newcastl. Schmiedekohlen empfiehlt sich Joh. Siegm. Mann.


Man biete dem Glücke die Hand!
250.000 M. Crt.
im günstigsten Falle als höchsten Gewinn bietet die neueste große Geldverloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen planes ist derart, daß im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 24,900 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von Mark Crt. 250,000, speciell aber 150,000, 100,000, 50,000, 40,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 3000, 105 mal 2000, 156 mal 1000, 206 mal 500, 350 mal 200, 11.600 mal 110 etc.
Die nächste erste Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geld-Verloosung ist amtlich festgestellt und findet
schon am 21. Juni 1871 statt
und kostet hierzu
1 ganzes Original-Loos nur Thlr. 2. -
1 halbes Original-Loos nur Thlr. 1. -
1 viertel Original-Loos nur Thlr. - 15 Sgr.
gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages.
Alle Aufträge werden sofort mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach ihrer Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Deutschlands veranlaßt werden.
Unser Debit ist stets vom Glücke begünstigt und hatten wir erst vor Kurzem wiederum unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen 3 mal die ersten Haupttreffer in 3 Ziehungen laut officiellen Beweisen erlangt und unseren Interessenten selbst ausgezahlt.
Voraussichtlich kann bei einem solchen, auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden; man beliebe daher schon der nahen Ziehung halber alle Aufträge baldigst direct zu richten an
S. Steindecker & Comp., Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehens-Loose.
P. S. Wir danken hiedurch für das seither geschenkte Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.


Zu vermiethen.
Das von den vereinigten Tischlermeistern als Möbel-Magazin benutzte geräumige Local in meinem Hintergebäude ist von Michaelis d. J. ab anderweit zu vermiethen.
Schönberg, Juni 1871.
H. Wieschendorff.


Eine Hobelbank nebst Werkzeug und ein fast neuer Mädchen-Koffer ist billig zu verkaufen. Wo sagt die Exped. d. Bl.


J. A. Penzel's Pianoforte-Magazin großes Lager Lübeck, Schlüsselbuden 188 empfiehlt einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum seine Piano's und Pianinio's aus den anerkannten Fabriken von

Ed. Steingräber Beyreuth
W. Biese Berlin
W. Schönlein Berlin
C. Rönisch Dresden
G. Schwechten Berlin
F. Lambert Berlin
unter mehrjähriger Garantie zu den billigsten Preisen. Gebrauchte Instrumente werden in Gegenrechnung angenommen. Zum Vermiethen stehen Pianino's und Piano's jederzeit bereit.
J. A. Penzel
Instrumenten-Handlung.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 46 Seite 4]

In Verbindung mit Mad. Boye beabsichtigt der Männergesangverein am Sonntag den 11. Juni ein allgemeines Vogelschießen mittels Armbrust auf der Boye'schen Koppel abzuhalten. Für die hiezu bestimmten 14 Gewinne ist die Summe von 32 Thlr. festgesetzt. Die Missive circulirt durch Hrn. Schneidermeister Boye und wird um rege Betheiligung gebeten.
Der Satz kostet 12 ßl.
Schönberg, den 9. Juni 1871.


Von höchster Regierung garantirte 1 Million 440.880 Thlr Pr. Crt.
Verloosungs-Prospect gratis.
Der Gewinn- und Ziehungs-Prospect der neuesten, von höchster Regierung garantirten, unter unmittelbarer Leitung der allein zuständigen Staatsbehörde (Finanz-Deputation) unter Zuziehung von zwei geschworenen Notaren gelangende Verloosung umfaßt Gewinne von eventuell
100.000 Thaler,
60.000 Taler (Mecklenburg), 40.000 Taler (Mecklenburg), 20.000 Taler (Mecklenburg), 16.000 Taler (Mecklenburg), 10.000 Taler (Mecklenburg), sowie 2 a 8000 Taler (Mecklenburg), 3 a 6000 Taler (Mecklenburg), 3 a 4800 Taler (Mecklenburg), 4400 Taler (Mecklenburg), 3 a 4000 Taler (Mecklenburg), 4 a 3200 Taler (Mecklenburg), 5 a 2400 Taler (Mecklenburg), 11 a 2000 Taler (Mecklenburg), 2 a 1600 Taler (Mecklenburg), 28 a 1200 Taler (Mecklenburg), 160 a 800 Taler (Mecklenburg), 6 a 600 Taler (Mecklenburg), 5 a 480 Taler (Mecklenburg), 156 a 400 Taler (Mecklenburg), 260 a 200, 2 a 120 Taler (Mecklenburg), 301 a 80 Taler (Mecklenburg), 11.600 a 44 Taler (Mecklenburg), 12 a 40 Taler (Mecklenburg), 12 a 20 Taler (Mecklenburg), 6 a 12 Taler (Mecklenburg), 30 a 8 Taler (Mecklenburg), 36 a 6 Taler (Mecklenburg), 5478 a 4 Taler (Mecklenburg), 6878 a 2 Taler (Mecklenburg).
Die Ausgabe geschieht lediglich in Original-Papieren auf Inhaber lautend, (keine verbotene Promessen).
Die Ziehung erfolgt öffentlich in der Art, daß ein Waisenknabe aus einem Nummernrade eine Nummer, ein anderer Waisenknabe aus einem gegenüberstehenden Glücksrade einen Gewinn greift.
Der erste Ziehungstag ist der 21. Juni 1871.
Zu dieser Ziehung kostet 1 Originalstück 2 Taler (Mecklenburg).
Um die Betheiligung an einer solchen interessanten Geld-Verloosung Jedem zu ermöglichen, sind seitens der Regierung auch
halbe Originalstücke zum Preise von 1 Taler (Mecklenburg),
viertel Originalstücke zum Preise von 15 Sgr.
ausgegeben worden.
Zu diesen Original-Preisen expedire ich gegen franco Einsendung des Betrages (welche am bequemsten mittels Post-Anweisung bewirkt wird, sofern die geehrten Auftraggeber mich nicht befugen, den Betrag durch Post-Vorschuß zu erheben) jeden mir zugehenden Auftrag nebst ausführlichem Prospect, ohne Berechnung irgend welcher Provision, selbst nach den weitesten Entfernungen.
Ziehungslisten mit dem Wappen des Staates versehen werden jedem Auftraggeber sofort nach der Entscheidung zugesandt.
Bei der voraussichtlich enormen Nachfrage nach den vorerwähnten, höchste Chancen bietenden Papieren, wolle man gefällige Aufträge ehestens meinem hiesigen Hause zugehen lassen.
Das Bankhaus Siegmund Heckscher in Hamburg.


Arbeiten von Portland-Cement, Grabdenkmäler in verschiedener Form und mit jeder Schrift (auf Verlangen auf dieselben eingravirt), sowie Pferde- und Kuh-Krippen-, Schweine- und Bärmtröge, Solbänke, Schornsteine, Platten, Fliesen-Rohre zu Wasserleitung, Abwaschen, und was sich sonst noch dergleichen vorfindet. Alle diese Arbeiten sind theils vorräthig oder werden auf Bestellung in jedem Maßstabe angefertigt.
Grieben.
J. Lenschow, Maurer.


Vom Sonnabend den 3. Juni d. J. an sind wieder alle Nummern Drainsröhren auf meiner Ziegelei vorräthig, die ich dem geehrten Landleuten hiedurch bestens empfehle.
Zieglermeister P. Tretow.


Zum Glücks-Versuche durch ihre soliden und für die Interessenten äußerst vortheilhaften Einrichtungen ganz besonders geeignet ist die in aller Kürze wieder beginnende, von hoher Regierung genehmigte und garantirte große Geldverloosung.
100.000 Thaler eventuell als Hauptgewinn
und speciell Gewinne von Thlr. 60,000 - 40,000 - 20,000 - 16,000 - 10,000 - 2 a 8000 - 3 a 6000 - 3 a 4800 - 4400 - 3 a 4000 - 4 a 3200 - 5 a 2400 - 11 a 2000 - 28 a 1200 - 106 a 800 - 5 a 600 - 156 a 400 - 206 a 200 etc. etc.
bietet dieselbe in ihrer Gesammtheit und verdient dieses Unternehmen schon deßhalb unstreitig den Vorzug vor vielen ähnlichen, weil 24,900 Loose, d. i. weit über die Hälfte der Gesammtzahl, im Laufe der Ziehung, resp. innerhalb einiger Monate mit Gewinn erscheinen müssen.
Die erste Ziehung ist auf den 21. dieses Monats amtlich festgesellt und kosten zu derselben
Ganze Original-Loose Thlr. 2.
Halbe Original-Loose Thlr. 1.
Viertel Original-Loose Thlr. - 15 Sgr.
Gegen Baarsendung, Post-Einzahlung oder Nachnahme des Betrages werden die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose von uns versandt und die amtlichen Pläne gratis beigefügt.
Sofort nach der Ziehung lassen wir unseren geehrten Interessenten die Gewinnliste zugehen und gelangen ebenso die Gewinngelder unmittelbar nach Entscheidung zur Auszahlung.
Erfahrungsgemäß tritt mit dem Herannahen des Ziehungs-Termins ein Mangel an Loosen ein und beliebe man, um sofortiger Ausführung der geneigten Aufträge sicher zu sein, sich baldigst direct zu melden an S. Sacks & Co., Staats-Effecten-Handlung in Hamburg.


Gesucht: ein ordentliches Mädchen zu Michaelis d. J.
Jul. Schweigmann.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 11. Juni.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Juni
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
33.14
32.96
34.40
6.8
7.0
7.4
8.2
10.7
12.3
N
OSO
OSO
2
1
1
trübe.
-
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 13 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.8 - 9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.4 1/2 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu eine Beilage.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 46 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 46 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. Juni 1871.


Der Letzte vom Regiment.
Von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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