No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Februar
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1871 Nr. 14 Seite 1]

Nachdem die Wahlen zum Reichslage auf den 3. März d. J. ausgeschrieben worden, werden hiedurch die Wahlbezirke, die Namen der Wahlvorsteher und Stellvertreter, wie endlich die Locale, in welchen die Wahl vorzunehmen, zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

1. Wahlbezirk: Stadt Schönberg, Ziegelei auf der Stadtfeldmark:

Wahlvorsteher: Hr. Apotheker Saß zu Schönberg.
Stellvertreter: Hr. Buchdrucker Bicker hieselbst.
Wahllocal: bei Wittwe Boye hier.
2. Wahlbezirk: Amt und Amtsfreiheit, Mühle, Bauhof, Bahnhof, Feldziegelei, Kleinfeld, Mahlzow, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf.
Wahlvorsteher: Hr. Amtmann Drevs zu Bauhof-Schönberg.
Stellvertreter: Hr. Inspector Oldörp daselbst.
Wahllocal: beim Gastwirth Köster hier.
3. Wahlbezirk: Sülsdorf, Teschow, Hof und Dorf Zarnewenz, Schwanbeck, Siechenhaus.
Wahlvorsteher: Hr. Pensionair Drevs in Zarnewenz.
Stellvertreter: Hauswirth Peter Grevismühl in Sülsdorf.
Wahllocal: Krug in Zarnewenz.
4. Wahlbezirk: Hof und Dorf Menzendorf mit Menzenberg, Rottensdorf, Lübseerhagen, Grieben, Blüssen, Rüschenbeck, Rodenberg, Papenhusen.
Wahlvorsteher: Hr. Pens. Langermann zu Menzendorf.
Stellvertreter: Schulze Wigger zu Rüschenbeck.
Wahllocal: Schulzenhaus in Menzendorf.
5. Wahlbezirk: Rabensdorf, Hof und Dorf, Retelsdorf, Sabow, Falkenhagen mit dem rothen Hause.
Wahlvorsteher: Hr. Pens. Burmeister zu Rabensdorf.
Stellvertreter: Schulze Boye daselbst.
Wahllocal: Krug in Rabensdorf.
6. Wahlbezirk: Selmsdorf, Hof und Dorf, Bardowiek, Hohemeile.
Wahlvorsteher: Hr. Pens. Breuel zu Selmsdorf.
Stellvertreter: Schulze Faasch daselbst.
Wahllocal: Krug ebendort.
7. Wahlbezirk: Gr. Siemz, Kl. Siemz, Lindow, Törpt.
Wahlvorsteher: Schulze Kähler zu Kl. Siemz.
Stellvertreter: Schulze Burmeister zu Gr. Siemz.
Wahllocal: Schulzenhaus in Kl. Siemz.
8. Wahlbezirk: Bechelsdorf, Ollndorf mit dem Kruge an der Chaussee, Niendorf, Boitin-Resdorf, Kl. Mist.
Wahlvorsteher: Lehrer Koopmann zu Niendorf.
Stellvertreter: Schulzen-Anerbe Ollrogge ebendort.
Wahllocal: Ollndorfer Krug an der Chaussee.
9. Wahlbezirk: Hof und Dorf Lockwisch mit Westerbeck, Lockwischer Mühle, Hof Wahrsow mit Lenschow, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf.
Wahlvorsteher: Hr. Pens. von Hobe zu Hof Lockwisch.
Stellvertreter: Hr. Pens. Hörcher zu Hof Wahrsow.
Wahllocal: Krug in Petersberg.
10. Wahlbezirk: Herrnburg, Pahlingen. Lauen, Duvennest, Lüdersdorf, Dorf Wahrsow.
Wahlvorsteher: Hr. Rentier Schön zu Lauen.
Stellvertreter: Krämer Mett zu Herrnburg.
Wahllocal: beim Hauswirth Grube ebendort.
11. Wahlbezirk: Hof und Dorf Demern, Schaddingsdorf, Röggeliner Ziegelei, Gr. Rünz, Kl. Rünz.
Wahlvorsteher: Hr. Amtmann Wicke zu Demern.
Stellvertreter: Dreiviertelhüfner Joh. Robrahn daselbst.
Wahllocal: Krug ebendort.
12. Wahlbezirk: Carlow, Cronscamp, Pogez, Sahmkow, Klocksdorf, Kuhlrade, Hof und Dorf Stove mit der Mühle, Röggelin, Neschow und Maurine-Mühle.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 14 Seite 2]

Wahlvorsteher: Herr Amtmann Kaiser zu Stove.
Stellvertreter: Hr. Mühlenpächter Wieschendorf daselbst.
Wahllocal: Krug in Carlow.
13. Wahlbezirk: Domhof
Wahlvorsteher: Hr. Maurermeister Spolert zu Domhof.
Stellvertreter: Hr. Apotheker Schlüter daselbst.
Wahllocal: beim Maurermeister Spolert.
14. Wahlbezirk: Mechow, Hof und Dorf, Wietingsbeck, Ziethen, Lankow, Bäk mit den Mühlen, Römnitz und Kalkhütte.
Wahlvorsteher: Hr. Oberamtmann Stamer zu Mechow.
Stellvertreter: Hr. Mühlenmeister Penkow zur Pfaffenmühle.
Wahllocal: Krug in Mechow.
15. Wahlbezirk: Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Schlagresdorf mit Perückenkrug, Schlagbrügge.
Wahlvorsteher: Schulze Oldenburg zu Schlagbrügge.
Stellvertreter: Schulze Parbs zu Kl. Molzahn.
Wahllocal: Krug in Schlagresdorf.
16. Wahlbezirk: Raddingsdorf, Rieps, Wendorf, Gr. Mist. Schlag-Sülsdorf.
Wahlvorsteher: Hauswirth Retelsdorf zu Gr. Mist.
Stellvertreter: Schulze Borchert zu Raddingsdorf.
Wahllocal: Krug in Rieps.
17. Wahlbezirk: Schlagsdorf, Hof und Dorf, mit Heilige Land, Neuhof, Campow mit Hoheleuchte, Thandorf.
Wahlvorsteher: Gastwirth Siebenmarck zu Schlagsdorf.
Stellvertreter: Schulze Ollmann daselbst.
Wahllocal: Krug ebendort.
18. Wahlbezirk: Mannhagen, Hammer mit den Mühlen, Panten, Walksfelde.
Wahlvorsteher: Freischulze Hennings zu Mannhagen.
Stellvertreter: Bauervogt Brüggemann zu Walksfelde.
Wahllocal: Krug in Mannhagen.
Die Wahlhandlung beginnt in Gemäßheit des § 9 des Wahlreglements um 10 Uhr Vormittags und wird um 6 Uhr Nachmittags geschlossen.
Sämmtliche Gemeindevorstände haben nach § 8 des Reglements in ihren Ortschaften den Namen des Wahlvorstehers ihres Bezirks und dessen Stellvertreters, das Wahllocal, sowie Tag und Stunde der Wahl spätestens bis zum 22. d. M. in ortsüblicher Weise bekannt zu machen.
Die Wahlvorsteher und deren Stellvertreter werden auf die genaue Befolgung der Bestimmungen des Wahlgesetzes für den Reichstag vom 31. Mai 1869 und des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 aufmerksam gemacht und noch besonders darauf hingewiesen, daß der Wahlvorsteher nach § 10 des Reglements den Protocollführer und die Beisitzer mindestens zwei Tage vor dem Wahltermine zum zeitigen Erscheinen an diesem Tage einzuladen hat.
Schließlich wird bemerkt, daß die vorstehende Bekanntmachung der Wahlbezirke, Wahlvorsteher, Stellvertreter und Wahllocale den jedesmaligen Gemeindevorständen Zwecks ortsüblicher Notification noch besonders zugehen wird.
Schönberg, den 15. Februar 1870.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


- Ueber die Wahlen in Frankreich liest man, daß unter den 750 Abgeordneten über 2 Drittheile der monarchischen Partei und kaum ein Fünftel der republikanischen Partei in ihren verschiedenen Färbungen zugefallen sind. Auch die kaiserliche Partei hat eine schwere Niederlage erlitten. Die Entscheidung schwankt vorzugsweise zwischen den Orleans und den Bourbons.
- Die erste Frage für die Nationalversammlung in Bordeaux wird sein: Krieg oder Friede? Dem deutschen Hauptquartier muß man es nachrühmen, daß es ihr die Antwort auf diese Frage sehr leicht macht und zwar durch folgende wenige Angaben über die Zahl deutscher Soldaten, die in Frankreich augenblicklich sich aufhält, nämlich: 615 Bataillone Infanterie, 401 Escadrons Cavallerie und 290 Batterien Artillerie, in Summa 780,000 Mann.
-- Man hört und liest jetzt viel von Verlegungen und Märschen von Truppentheilen auf dem Kriegsschauplatze innerhalb des den Deutschen durch die Waffenstillstands-Convention eingeräumten Gebiets. Aus Berlin schreibt man, daß diese nicht so zu deuten sind, als wenn auf deutscher Seite die Wiederaufnahme des Krieges nach Ablauf des Waffenstillstands erwartet werde. Sie seien vielmehr nur ein Beweis der Vorsicht unserer Heeresleitung, die für jeden möglichen Fall ihre Vorkehrungen trifft. Der Nationalversammlung in Bordeaux wird durch diese Maßregeln der Verzicht auf Widerstandsgedanken und somit der Friedensschluß sehr erleichtert werden, wenn sie sehen, daß die Deutschen gerüstet sind, falls es nöthig werden sollte, auch den Süden Frankreichs zu bezwingen.
- Es unterliegt jetzt wohl keinem Zweifel mehr, daß der Waffenstillstand verlängert wird. Der Ausfall der Wahlen in Frankreich giebt hiezu die beste Gewähr.
- Englische Zeitungen erhalten Mittheilungen von ihren Correspondenten in Versailles, wonach im deutschen Hauptquartier folgende Friedensbedingungen aufgestellt sein sollen: Abtretung des Elsaß und 60 Ouadratmeilen von Lothringen incl. Metz, Erstattung der Kriegskosten im Betrage von 1 1/2 Milliarden Thaler, Erstattung des der Schiffahrt zugefügten Schadens mit 30 Mill. und Schadloshaltung der ausgewiesenen Deutschen mit 40 Mill. Thaler.
- Der deutsche Kaiser wird sich Anfangs März nach Deutschland zurückbegeben um den ersten wirklich deutschem Reichstag in Person zu eröffnen. Die Armee-Commandos bleiben bis zur Beendigung des Krieges in Frankreich.
- Einer engl. Zeitung wird aus Versailles telegraphirt: Der Einzug der deutschen Truppen, welche abdetachirt werden, um die Häuser längs den Straßen (in Paris) auf der Linie des triumphirenden Durchzuges zu besetzen, wird am 19. d. Mittags stattfinden. Der Kaiser wird am 22. nach Paris gehen und zwar mittels der Eisenbahn von Versailles; von der Pariser Station wird er sich dann nach den Tuillerien begeben, um dort mit seinem Hofe und den Generalen seiner Armee ein Gabelfrühstück einzunehmen. Darauf wird Seine Majestät die Belagerungsarmee inspiciren, welche mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen auf dem festgesetzten Wege durch Paris marschiren wird. Nach dem Triumphzuge kehrt der Kaiser nach Versailles zurück, um dort zu übernachten, stattet aber der Hauptstadt Tags darauf einen abermaligen

[ => Original lesen: 1871 Nr. 14 Seite 3]

Besuch ab. Sollten sich aber die Tuillerien während der für die Vorbereitung in Aussicht genommenen drei Tage nicht für den Empfang des Kaisers herstellen lassen, so wird derselbe sich wahrscheinlich nach dem Palais de l'Elysee begeben.
- Der französische General Chanzy hat die Fortsetzung des Krieges für unmöglich erklärt.
- Aus Carlsruhe wird gemeldet: Belfort hat um Waffenstillstand nachgesucht und will capituliren.
- Lange haben sich unsere Mecklenburger Krieger nicht so wohl und behaglich gefühlt wie jetzt in Rouen. Sie sind mit ihren Quartieren und mit ihren Wirthen sehr zufrieden und können von ihren großen Strapazen und anstrengenden Märschen doch einmal ordentlich ausruhen.
- In dem französisch gewordenen Nizza, wo Garibaldi in die National-Versammlung gewählt wurde, gab's Unruhen. Die Präfectur wurde erstürmt. Garibaldi hat die Wahl abgelehnt, er erklärt seine (verunglückte) Mission für beendet und tritt seine Rückreise nach Caprera wieder an.
- Die N. Z. schreibt: Das Neustrelitzer Bataillon scheint bestimmt, den Waffenstillstand in Fecamp am Canal La Manche zuzubringen wo es am 3. Februar eingerückt ist. Auf dem Marsche dorthin über Alencon und Rouen hatte es keine Kämpfe zu bestehen und überall gute Quartiere vorgefunden, da in dortiger Gegend erst wenige Truppen gewesen. Der Gesundheitszustand war im Allgemeinen ein günstiger zu nennen, die Witterung abwechselnd gelinder Frost und Thauwetter mit Nebel und Regen, am 4. d. Frühlingstemperatur bei klarem Wetter am Meeresstrande. Gestorben war u. A. der Gren. Peter Eckmann aus Lindow am 6. Jan. zu Weißenfels.
- Aus Schwerin wird geschrieben, daß der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin sich nach dem Hauptquartier begeben wird, um dort, nachdem seine Armee-Abtheilung aufgehört hat ein Ganzes zu bilden , eine neue Bestimmung zu empfangen. In Betreff der Mecklenburger Truppen verlautet, daß es die Absicht sein soll, einen Theil derselben als Besatzung nach Metz zu legen.
- Amerika, hat das einige Deutschland um eine Bank hinaufgesetzt, und wenn wir so fortfahren , so können wir's noch zum Primus bringen. Durch eine Extrabotschaft an Congreß und Volk hat Präsident Grant beantragt, die Gesandtschaft in Berlin zu gleichem Range mit denen in Paris und London und die Besoldung des Gesandten auf 18,000 Dollars zu erheben. Der Präsident ist außerdem so freundlich, seinen Amerikanern den Verkehr mit uns angelegentlich zu empfehlen.
- Von der in Frankreich gemachten Kriegsbeute entfallen nach einer officiellen Mittheilung von je 1000 Stück 769 auf den norddeutschen Bund, 130 auf Bayern, 48 auf Württemberg, 38 auf Baden und 15 auf Hessen.
- Dem preuß. Oberst von Werdhern sind sechs Söhne als Offiziere im Kriege gefallen.
- Der Berner Bund giebt die Zahl der übergetretenen Franzosen auf 1798 Offiziere und 79,789 Mannschaften nebst 10,000 Pferden an.
- Von Bordeaux aus ist die sofortige Einstellung der Altersclasse 1871 in die active Armee angeordnet. Eine Loosung findet nicht statt.
- Die Stadt Leipzig hat Bismarck und Moltke das Ehrenbürgerrecht verliehen.
- Die Leute im westlichen Mitteldeutschland sind am 10. Februar Morgens wieder einmal stark an ihre Sterblichkeit erinnert; es gab Erdstöße von Südwest nach Nordost, die ziemlich stark waren und 5 bis 15 Secunden dauerten.
- Ein Nürnberger Blatt erzählt: "Aus Basel traf eine Correspondenzkarte mit folgendem Inhalt hier ein: Dieser Tage näherten sich den deutschen Truppen in der Nähe von Hüningen 2 Basler (Jäcky und Sülzer), bekannte Großmäuler, der eine ein Conditor, und fragten die preuß. Vorposten, "ob sie hungrige Preußen Elsaß noch nicht genug ausgefressen hätten?" Der Posten verstand die Frage schlecht und verhaftete die beiden, und der Hauptmann, zu dem sie geführt, ließ ihnen fünfundzwanzig unter großem Protestiren aufzählen und sie dann zum Teufel jagen. Seit der Zeit ist nun der Conditor in seinem Laden außerordentlich besucht, indem ihn die liebe Straßenjugend um "Ulanen-Leckerle" angeht." Dies ist in Basel das, was für Nürnberg die Lebkuchen und bei uns die Pfeffernüsse sind.
- Die deutschen Soldaten in dem Napoleonspark in St. Cloud dachten, wenn man keinen Spaß hat, macht man sich einen, und putzten die vielen Bildsäulen, Männlein und Fräulein an, die ohnehin sehr froren. Der Venus gaben sie ein Chassepot in die Hand, dem Jupiter zogen sie Pantoffeln und der Juno ein Halstüchlein an. Amor und Psyche, die wie ein Liebespärlein immer beisammen stehen, putzten sie am schönsten an. Der Psyche setzten sie ein Häubchen auf, gaben ihr ein Körbchen in den Arm und umhüllten ihre nackten Glieder bei dieser Kälte mit einem züchtigen Röckchen; Herr Amor bekam einen etwas mitgenommenen Cylinderhut auf den Kopf und allerlei reputirliche Kleider auf den Leib, also daß die lieblichen Götter aussahen, wie ein zu Markt gehendes Ehepaar.
- Seit einigen Monaten besteht beim Postamte zu Schönberg bekanntlich das Institut der Landbriefträger; da von hier aus aber nur ein Theil des Fürstenthums von denselben begangen wird, so wird es für manchen unserer Leser interessant und nützlich sein, die Orte zu kennen, wohin beim Postamte zu Schönberg Briefe etc. zur Beförderung mittelst Landbriefträger angenommen werden. Es sind die folgenden:
Bechelsdorf, Blüssen, Boitin-Resdorf, do. Ausbau, Carlow, Grieben, Gr. Bünsdorf, Gr. Mist, Gr. Siemz und Ausbau, Kl. Bünsdorf, Kleinfeldt, Kl. Mist, Kl. Siemz, Klocksdorf, Kronscamp, Kuhlrade, Lindow, Lockwisch und Hof, Lübsee, Lübseerhagen, Lüdersdorf, Mahlzow, Menzenberg.-Krug, Menzendorf, Maurienmühle, Neschow, Pogetz, Niendorf, Ollndorf, Peterberg, Rabensdorf Hof und Ausbau, Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rottensdorf, Rupensdorf, Sabow, Samkow, Schönberg Bauhof und Ziegelei, Selmsdorf und Hof, Siechenhaus, Stove, Sülsdorf, Teschow, Törpt, Torriesdorf, Wahlsdorf, Wendorf, Wahrsow, Westerbeck, Zarnevenz.


Anzeigen.

Verkaufs-Proclam und Edictal-Ladung.
Zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der dem Gärtner Hermann Eggers zu St. Georgsberg gehörigen, daselbst belegenen im Schuld- und Pfandprotocoll des Amts Ratzeburg -vol. VI. fol. 8. pag. 85 - verzeichneten Brinksitzer- und Meierstelle ist im Wege der Hülfsvollstreckung erster Termin auf den 14. März 1871, zweiter Termin auf den 11. April 1871, und dritter und letzter Termin auf den 9. Mai 1871 an hiesiger Gerichtsstelle angesetzt worden. Es werden daher Kaufliebhaber geladen, sich an den gedachten Tagen Mittags 12 Uhr im Geschäftslocal des unterzeichneten Amtsgerichts einzufinden, daselbst der Publication der Verkaufsbedingungen und im dritten Termine des Zuschlags gewärtig zu sein.
Zugleich werden alle diejenigen, welche dingliche Forderungen oder Ansprüche an die zu verkaufenden Brinksitzer und Meierstelle zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bei Vermeidung der Ausschließung mit denselben in dem auf den 11. April 1871, Mittags 12 Uhr angesetzten Professionstermine anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 30. Januar 1871.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Bekanntmachung.
Die Zahlung der Armensteuer zum vollen Beitrag ist nothwendig, und werden die Bewohner des Schönberger Armen-Districtes hiemit aufgefordert selbige an die resp. Vorsteher in Schönberg, Schuhmachermeister Aug. Lenschow, Webermeister Oldörp und Sattlermeister Bonhoff, in den Dörfern an die Hauswirthe Joach. Wigger in Kl. Bünsdorf, Heinr. Voß in Petersberg, Ollrogge in Menzendorf und Ollrogge in Boitin-Resdorf fördersamt zu bezahlen.
Schönberg, den 9. Februar 1871.
Die Armenbehörde.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 14 Seite 4]

Holzverkauf.
Bei freier Concurrenz sollen gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
am Mittwoch den 22. Februar in den Resdorfer Föhren
20 Cavelinge eichen Durchforstungsholz,
und unter den bekannten Bedingungen
4 Faden aspen Kluft- und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens halb 10 Uhr am Schlagbaum des Zuschlages auf dem Wege von Boitin-Resdorf nach Wendorf.
am Donnerstag den 23. Februar in den Hohenmeiler Tannen
60 Faden tannen Kluft- und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens halb 10 Uhr beim Forstgehöft Hohenmeile.
Schönberg, den 16. Februar 1871.
Dankwarth.


Von der Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins bin ich beauftragt, Gelder von 16 ßl. an bis zu jeder beliebigen Summe anzunehmen, mit vier pro Cent jährlich zu verzinsen und Pöste bis 5 Thlr. sofort, bis 100 Thlr. nach dreimonatlicher und über 100 Thlr. nach sechsmonatiger Kündigung zurückzuzahlen; alles ohne sonstige Kosten. Da der Schweriner Vorschuß-Verein über tausend Mitglieder zählt, die Jeder für die eingezahlten Gelder haften, so hat derselbe als durchaus sicher allseitig Vertrauen gefunden.
Schönberg, im Januar 1871.
Kindler. Advokat.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 22. Februar. Mittagessen um 3 Uhr.


Wichtig für den gesammten Handelsstand!
Im Verlage von Hasenstein & Vogler in Hamburg erschienen soeben und wird gegen Einsendung von 1 Thlr. Pr. Crt. versandt:
Hamburger Firmen-Register.
Verzeichniss der bis Ende 1870 erfolgten Eintragungen in das Handelsregister. Herausgegeben von Dr. Herrmann, Actuar des Hamburger Handelsgerichts. 20 Bogen gr. 8. Carton. Das Register, welches eine alphabetische Zusammenstellung aller noch bestehenden Firmen und Procuren, einschliesslich der Actiengesellschaften und Genossenschaften enthält, erscheint hiermit zum ersten Male seit Führung der Protocolle.
Haasenstein & Vogler in Hamburg.


Joh. H. Habich & Co., Celle, Mitglieder der Habich'schen Familie, in deren alleinigem Besitze sich die Fabrik-Geheimnisse der eingegangenen alten Firma: J. H. Habich's Sohn befinden, setzen die Fabrikation von Kau-, Rauch-, Schnupftaback und Cigarren unter der Firma: Joh. Hr. Habich & Co. fort. Die Fabrikate von der alten renommirten Qualität, von den bewährtsten Werkmeistern der früheren Firma angefertigt, werden bestens empfohlen und können sofort geliefert werden.
Aufträge werden brieflich erbeten.
Celle, Jan. 1871.


Von Ostern an kann ich einen Knaben in Pension nehmen.
Schönberg, den 16. Februar 1871.
Dr. Juling, Mathematiker.


Zucker-Riesen-Runkel-Rüben-Saamen.
Von einem Verwandten aus Ungarn erhielt ich 500 p Zucker-Riesen-Runkel-Rüben-Saamen. Diese Rüben werden auf mildem Boden 20 bis 30 Pfd. à Stück schwer, sind sehr blätterreich, mit krausen Blättern und gelbem Fleisch. Die Blähung kann alle 6 Tage geschehen, da die Rübe sehr wurzelfest ist, liefert somit den 3fachen Nutzen der hier sonst eingeführten Rüben.
Bestellungen werden Gebrauchsanweisungen beigefügt. Das Pfd. Saamen kostet 20 Sgr. oder 32 ßl. Briefe und Gelder franco.
Schwerin.
Aug. Reich, Waisenstr. 7.


In der Küpper'schen Verlagshandlung in Rheinberg (Rheinpreussen) erscheint und ist von derselben, sowie durch alle Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen:
Deutsche Justiz-Zeitung, Organ für Gesetzgebung der Neuzeit. (VIII. Jahrgang.)
Dieselbe erscheint monatlich zweimal in 1 - 1 1/2 Bogen Gross-Quart.
Preis pro Semester 1 Thlr.
Die ersten Nummer des Jahres 1871 sind bereits erschienen und liegen in allen Buchhandlungen offen. - Von den früheren Jahrgängen werden complette Exemplare à 2 Thlr. abgegeben.


400,000 Stück gut gebrannte Mauersteine, wovon Proben zur Ansicht vorliegen, sind zum soliden Preise franco Schönberg abzugeben. Näheres bei Aug. Spehr.


Gefunden wurde am 15. Februar auf der Chaussee nach Niendorf ein seidener Regenschirm, den der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten in Empfang nehmen kann bei Schornsteinfegermeister Schultz in Schönberg.


Gesucht wird zu Ostern ein fleißiges, ordentliches Mädchen, am liebsten vom Lande, gegen guten Lohn. Näheres in der Exped. d. Bl.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 19. Februar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Feb.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
14.
15.
16.
39.40
39.61
38.64
-6.0
-2.2
-2.2
-0.6
-1.5
0.8
SSO
SSW
WSW
0
0
1
bedeckt.
trübe.
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 14Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.30 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.24 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 1/2 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD