No. 6
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Januar
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 6 Seite 1]

Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß in Folge, hoher Regimineller Bestimmung die Wählerlisten für die Neuwahl zur zweiten Legislatur-Periode des Reichstages des Norddeutschen Bundes vom heutigen Tage an ausliegen, und zwar an folgenden Orten:
I. für die Stadt und Vogtei Schönberg, sowie für die Vogtei Rupensdorf: im Registratur-Gebäude zu Schönberg;
II. für die Vogtei Stove: bei dem Landreiter Struck zu Carlow;
III. für die Vogtei Schlagsdorf: bei dem Landreiter Krüger zu Schlagsdorf:
IV. für die Vogtei Mannhagen: bei dem Forstaufseher Krüger zu Mannhagen.
Hinsichtlich der Einsprachen gegen die Listen wird auf den § 3 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes für den Reichstag des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai 1869 verwiesen.
Schönberg, den 19. Januar 1871.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


- Im großen Versailler Saale fand am 19. Januar die feierliche Proclamirung des deutschen Kaisers statt.
Versailles, den 19. Januar. Die Armee des Generals Bourbaki ist nach dem durch die dreitägigen siegreichen Kämpfe des Generals v. Werder vereitelten Entsatz-Versuche von Belfort in vollem Rückzuge. von Podbielski.
- Die franz. Westarmee unter Chanzy wurde bei Le Mans geschlagen und zersprengt, Paris wird bombardirt und die Ostarmee hat keinen Erfolg errungen. Das ist das Ergebniß der letzten Woche. Das Land ist militairisch niedergeworfen und selbst die großartigsten Anstrengungen der republikanischen Regierung reichen nicht mehr aus, um den Verlauf des Krieges zu ändern. Alle die Versuche, das Kriegsglück zu wenden, sind vergeblich und dienen nur dazu, um den Jammer und das Elend zu vermehren. Was nutzt den Parisern und Frankreich der Widerstand, den die Hauptstand leistet? Heute schon steht beinahe der ganze am linken Seineufer gelegene Stadtheil unter dem verheerenden Feuer der deutschen Geschütze. Das Pantheon, der Odeon, der Luxemburg, das Quartier St. Jaques, die Vorstadt St. Germain, das Boulevard St. Michel, die Vorstädte Grenelle, Vaurigard und Montrouge werden von den deutschen Granaten erreicht und verwüstet. Und worin besteht der Nutzen des Widerstandest Höchstens darin, daß die Stadt Paris mit Verlust von vielen Menschenleben und der Zerstörung von unschätzbaren Werthen um einige wenige Tage länger sich hält. Paris muß und wird capituliren, die Hoffnung auf Entsatz ist eine eitle, da nach den letzten Schlachten eine Ersatzarmee so gut wie nicht mehr vorhanden ist. Wie stehen die Dinge in Paris? Die Resultate der bisherigen Beschießung haben die unerhörte Thatsache ergeben, daß die Deutschen im Besitze von Geschützen sind, welche 10,000 Schritte oder eine deutsche Meile weit tragen. Es sind dies wahrscheinlich die neuen gezogenen Mörser des Capitän Collet, die nun die Probe vor Paris ablegen. Das Zielen und Treffen mit derartigen Geschützen ist auf so ungeheuere Entfernungen natürlich nicht leicht möglich, sie werden daher nur zum Bombardement von Städten verwendet werden können, wo man leicht ins Blaue hineinschießen kann und doch jedesmal einen Treffer erzielen muß. Deswegen kann die preuß. Artillerie für das zufällige Einschlagen von Granaten in irgend ein Spital nicht verantwortlich gemacht werden. - Die neuesten Nachrichten melden, daß neue weiter vorgeschobene, deutsche Batterien in Thätigkeit getreten sind. Das beweist, daß das Feuer der Forts von Issy, Vanvre und Montrouge vollständig zum Schweigen gebracht worden ist. Wenn es die deutsche Artillerie gewagt hat, näher heranzugehen, so ist dies ein Zeugniß, daß die Schweden französischen Marinegeschütze demontirt und wehrlos gemacht sind. Die nächste Folge ist, daß die deutschen Kugeln nicht nur das linke Seineufer, sondern auch das rechte Ufer, also die Cite, das Stadthaus, das Palais Royal, die Tuilerien, die Champs Elysee u. s. w. beschießen. Unter solchen Umständen ist es von den Machthabern gewissenlos, das Volk zu einem Straßenkampf aufzureizen; denn die Deutschen werden nicht eher in einen Stadttheil hineindringen, als bis sie mit ihren Geschützfeuer rein Haus gemacht haben.
- Professor Sepp setzte seinen geistlichen Collegen in der baierischen Kammer, die nicht ins deutsche Reich treten wollen, mit Frische und Humor zu. Ich glaube, sagte er, man wird kein schlechter Baier, wenn man ein guter Deutscher ist. Sie, meine Herren, wollen nicht preußisch werden, König Max hat einmal gesagt, Preußen müsse in Deutschland aufgehen; meine Ansicht ist, wir wollen nicht in Deutschland aufgehen, sondern eingehen (Heiterkeit). Den Baiern, Württembergern, Sachsen etc. sei in diesem Kriege ein voll gerüttelt Maß von Ehren zu Theil geworden, ohne daß die Stämme ihre Eigenthümlichkeit verloren hätten. Manche wollen von dem "Kaiser" nichts wissen, der neue Kaiser hat aber Schleswig-Holstein, Elsaß und Lothringen erworben, und wenn man als Bundesoberhaupt lieber einen Präsidenten will, so kann man freilich das Diadem sparen und braucht ihm nur eine Glocke in die Hand zu geben (große Heiterkeit). Nachdem wir genug Minderer des Reichs gehabt haben, war es Zeit, daß wir auch einen

[ => Original lesen: 1871 Nr. 6 Seite 2]

Mehrer bekommen habe. Ich glaube, daß ein Reich, welches eine Million Krieger in's Feld stellt, von Niemandem so bald wieder angegriffen wird. Die preußischen und süddeutschen Volksvertreter werden gern Hand in Hand gehen, um die Militairlasten zu vermindern. Es ist wahr, wir werden uns eine Flotte schaffen, die Geld kostet, sie wird aber nicht so theuer, wie viele meinen; denn die franz. Panzerschiffe, die in der Nordsee das Schwimmen gelernt haben, wollen wir gleich einladen, da zu bleiben. (Allgemeine Heiterkeit.) Der Redner wendet sich nun an die Geistlichkeit. Wegen der Religion des Monarchen wollen sie die Verträge nicht, ein katholischer Fürst soll sich einem protestantischen nicht unterordnen. Ich habe Balsam auch für diese Wunde. In Oesterreich mußte das Concordat aufgehoben werden, obwohl es ein katholischer Kaiser eingegangen hatte, die französische Politik war eine katholische, sie verbrannte die Protestanten zu Haus und unterstützte sie im Auslande. Mit Türken und Teufeln hat sich Frankreich verbunden, wo es einen Vortheil sah und die katholische Kirche verliert nichts daran, wenn Frankreich jetzt gedemüthigt wird. Germania sammelt alle ihre Kinder, auch Elsaß und Lothringen unter ihre Fittige, die Bismarcksche Locomotive fährt so tief ins deutsche Geleis, daß Niemand sie aufhalten kann, und auch wir werden eingeladen, einzusteigen. Was muthet uns aber Herr Jörg zu? - wir sollen einsteigen in einen Luftballon um in Norwegen oder Zwiefel anzufahren. (Große Heiterkeit.) Meine geistlichen Herren! Sie halten ein großes Stücks auf den seligen Lasaulx; dieser hat einmal gesagt, wenn er nochmals auf die Welt käme, so sollte es nicht wieder in diesem Deutschland sein, von dem schon Tacitus vor 1300 Jahren sagte, daß es die ganze Welt besiegen würde, wenn die Götter nicht Zwietracht unter seine Stämme gesäet hätten. Wir haben die französische Nation niedergeworfen, nachdem wir uns geeinigt haben, und wenn Lasaulx jetzt aus dem Grabe stiege, so würde er sagen: Ich bin glücklich ein Deutscher zu sein. Nehmen sie, meine Herren, die Verträge an, wie sie liegen, wir haben keine andere Wahl.
- Die Verproviantirung der Stadt Versailles wird jetzt in der von der preußischen Verwaltung vorgeschriebenen Weise vollführt werden, nachdem der Widerstand der Stadt besiegt ist. Die Stadt hat das ihr auferlegte Strafgeld von 58,000 Frcs. gezahlt und die wegen dieser Affaire verhafteten drei Municipalräthe und der Maire sind ihrer Haft entlassen worden.
[ => Original lesen: 1871 Nr. 6 Seite 0]- Ein sächsischer Officier schreibt u. A. Folgendes aus Clichy vom 3. d. M.: "Den Geschützkampf zu beobachten, gehört zu den Interessantesten , was ich noch je erlebt habe. Mit welcher Ruhe da verfahren wird, wie gelassen auf das Signal "Bombe" sich alles deckt, später aber, wenn man weggekriegt hat, wo die Bomben der feindlichen Geschütze gewöhnlich sitzen dem Rufe "Bombe" auch noch "links", "rechts", oder "die kommt hierher" hinzugefügt und dem entsprechend in die Deckung gegangen wird oder nicht: das Alles macht sehr viel Spaß; und wenn gar eine von unsern Granaten mitten in der feindlichen Kaserne platzt, dann schallt ein lautes Hurrah von der Batterie zum Himmel empor. Die außerordentlich günstigen Resultate der kurzen Beschießung haben bei Allen eine sehr frohe Stimmung hervorgebracht. So daß das Neujahr fröhlich gefeiert wurde. Wenn das Fort Rosny nicht so verteufelt weit ab von Pairs läge, so könnte man es nehmen und dann nach Paris hineinschießen, aber von Rosny tragen die Geschosse höchstens bis an die Enceinte von Paris, so daß der Besitz des Forts für uns so ziemlich keinen Werth hat. Jedenfalls genügte ein Bataillon, um es zu nehmen, denn es ist höchstens von schwachen Patrouillen besetzt. Aber man riskirt dabei, in die Luft zu fliegen, und daher wird man es wohl ziemlich unberücksichtigt lassen. Die Hauptsache ist, daß es nicht wieder von den Franzosen armirt wird, und um das zu verhüten, fliegen noch täglich einige Granaten hinüber. Ebenso verlassen scheinen Nogent und Noisy zu sein, so daß man eigentlich von einem vollständigen Siege auf der Ostseite reden kann.
- Eine der Bomben, welche auf den Mont Avron fielen und nicht platzten, hat noch nachträglich großen Schaden angerichtet. Ein Nationalgardist hatte dieselbe mitgenommen und sie bei einem Weinwirthe gezeigt. Sie entfiel dort seinen Händen, zerplatzte, tödtete ihren neuen Besitzer, verwundete mehr oder weniger die neun Personen, welche anwesend waren , und zertrümmerte die ganze Weinstube. Eine andere preußische Kugel sandte der Mannschaft vom Fort Nogent einen eigenthümlichen Neujahrsgruß. Sie schlug nämlich in die über dem Haupteingange angebrachte Uhr, als dieselbe die letzte Secunde des alten Jahres schlug.
- Gambetta arbeitet an einem Decret, das alle Franzosen bis zum 50. Jahre unter die Waffen ruft. Er will den Krieg auch nach dem Fall von Paris fortsetzen.
- Die Norddeutsche Packetgesellschaft, welche vor Jahr und Tag so viel von sich reden machte, indem sie versprach, alle Sendungen des Publikums um 25 % billiger zu befördern als die Post, liquidirt jetzt, d. h. stirbt eines sanften und seligen Todes, wahrscheinlich aus Kummer, daß sie ihre mächtige Concurrentin nicht zu besiegen vermochte.
- Eine originelle und glückliche Idee war auf dem in Baltimore abgehaltenen Frauenbazar zur Ausführung gekommen, und hat nicht nur allgemeine Anerkennung gefunden, sondern sich auch zu einer reichen Einnahmequelle gestaltet. Die Gebrüder Horstmann von Philadelphia hatten nämlich dem Bazar einen goldenen Ehrendegen geschenkt, über dessen Bestimmung abgestimmt werden sollte. Als Candidaten , über welche abgestimmt wurde, waren bezeichnet: Der Kronprinz von Preußen, Prinz Friedrich Carl, Graf Moltke, General v. Blumenthal, der Kronprinz von Sachsen, General von Hartmann, General von Obernitz und General von Beyer. Mit überwiegender Stimmenmehrheit wurde dieser Ehrensäbel dem General v. Moltke als dem tüchtigsten Feldherrn zugesprochen. Es soll ein Prachtstück sein. Der Griff des Degens ist von massivem Golde, herrlich ciselirt, und die Klinge wird als eine echte Tamascenerin bezeichnet.
- In Rom ist am 12. d. M. die erste protestantische Kirche eröffnet worden.


Anzeigen.

Holzverkauf.
Bei freier Concurrenz sollen gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
1. am Montag den 23. Januar im Rupensdorfer Holze

40 Cavelinge starkes eichen Durchforstungsholz,
und unter den bekanntenBedingungen:
8 Faden eichen, tannen und birken Kluft- und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr bei der Schönberger Ziegelei.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 6 Seite 3]

2. Am Mittwoch den 25. Januar im Sahmkower Zuschlage

22 Faden buchen Kluft-, Knüppel- und Olmholz,
und bei freier Concurrenz
24 Cavelinge starkes Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer am Schlagbaum des Sahmkower auf dem Wege von Lindow nach Pogetz Morgens halb 10 Uhr.
3. am Donnerstag den 26. Januar im Kleinfelder, Mahlzower und Schwanbecker Zuschlage unter den bekannten Bedingungen
3/4 Faden buchen Knüppel- und Olmholz,
2 1/4 Faden eichen Olm-,
3 Faden Tannenholz,
3/4 Faden ellern Knüppelholz,
und bei freier Concurrenz
40 Cavelinge starkes eichen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Kleinfelder Zuschlages auf dem Wege von Schönberg nach Zarnewenz.

4. am Sonnabend den 28. Januar im Schlagbrügger-Lankower Zuschlage bei freier Concurrenz

41 Cavelinge buchen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens halb 10 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes.
Schönberg, den 19. Januar 1871.
Dankwarth.


Verkaufs-Proclam und Edictal-Ladung.

Zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der dem Käthner Johann Heinrich Gründer zu Grönau gehörigen, daselbst belegenen Käthner- und Meierstelle ist im Wege der Hülfsvollstreckung erster Termin auf den 15. Februar d. J., Mittags 12 Uhr, zweiter Termin auf den 15. März d. J., Mittags 12 Uhr, und dritter und letzter Termin auf den 12. April d. J., Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzt worden. Es werden daher Kaufliebhaber geladen, sich an den gedachten Tagen im Geschäftslocal des unterzeichneten Amtsgerichts einzufinden, daselbst der Publication der Verkaufsbedingungen und im dritten Termine des Zuschlages gewärtig zu sein.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche dingliche Forderungen oder Ansprüche an die zu verkaufenden Grundstücke zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bei Vermeidung der Ausschließung mit denselben in dem auf den 15. März d. J., Mittags 12 Uhr, angesetzten Professionstermine anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 4. Januar 1871.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Am Donnerstag den 26. Januar von Morgens 9 Uhr, soll im Hause der Gastwirthin Wittwe Boye in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, als:
1 Ladentisch nebst Ladeneinrichtung, 2 Oxhoft (ca. zur Hälfte voll) mit Syrup, 1 Oxhoft mit Rum, 1 do. mit Branntwein, 1 do. mit Essig, 1 Sack mit Salz, 2 do. mit Kaffeebohnen, 1 Tonne mit Soda, 1 Sack mit Reis, mehrere Packete Cichorien, Rauchtaback, Cigarren, Kienrußbütten, Tellern, Tassen, Gläser, Flaschen, verschiedene Gewürze und andere Sachen mehr, sowie einige Bolzen flechsen und heeden Lein, Bett- und Handtuchdrell.
Schönberg, den 19. Januar 1871.
Seegert, Landreiter.


Wir haben noch erhalten: von N. N. aus Selmsdorf 2 Thlr.; von Schneidermeister Hecht aus Schlagresdorf 24 ßl.; von N. N. aus Schönberg für die Zurückgebliebenen der eingezogenen Reservisten 1 Thlr. 16 ßl. und berichtigen nur noch, daß statt früher aus Schlag - Sülsdorf angegebenen 3 Unterjacken deren acht eingegangen sind.
Wir haben jetzt an 37 Frauen eingezogener Reservisten und 39 deren Kinder eine Zulage zur Landesunterstützung zu gewähren, damit diesen Hinterbliebenen unserer Ratzeburger Soldaten doch einigermaßen ihre Versorger ersetzt werden mögen. Da nun unsere Kasse durch die viermaligen directen Sendungen nach Frankreich erschöpft ist, so bitten wir dringend, auch dieser Frauen und Kinder unserer tapfern Vertheidiger durch fernere Gaben zu gedenken.
Schönberg, den 19. Januar 1871.
Die acht Hauswirthe und zwei Schönberger Bürger.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags und während des bevorstehenden Antonitermines vom 17. bis 24. Januar d. J. täglich von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für die Einlagen, welche jetzt oder im Termine gemacht werden, vom Antonitermine d. J. an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehn gegen 5 % und gegen Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 12. Januar 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretair : R. Rackow, Adv.


Von der Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins bin ich beauftragt, Gelder von 16 ßl. an bis zu jeder beliebigen Summe anzunehmen, mit vier pro Cent jährlich zu verzinsen und Pöste bis 5 Thlr. sofort, bis 100 Thlr. nach dreimonatlicher und über 100 Thlr. nach sechsmonatiger Kündigung zurückzuzahlen; alles ohne sonstige Kosten. Da der Schweriner Vorschuß-Verein über tausend Mitglieder zählt, die Jeder für die eingezahlten Gelder haften, so hat derselbe als durchaus sicher allseitig Vertrauen gefunden.
Schönberg, im Januar 1871.
Kindler. Advokat.


Zum bevorstehenden Antoni-Termine kann ich Gelder, die mir anvertraut werden, gegen die bekannte sichere Hypothek und zu fünf pro Cent unterbringen.
Schönberg, 12. December 1870.
Kindler, Advocat.


Gegen gute hypothekarische Sicherheit suche ich zu Antoni 1871 noch verschiedene Pöste von 200 bis 1200 Thlr., und bitte ich hierauf Reflectirende, sich baldigst bei mir melden zu wollen.
Schönberg, den 23. Nov. 1870.
Carl Bade.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bist spätestens zu 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Baade, Buchbinder.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 25. Januar. Mittagessen um 3 Uhr.


Wollen-Strumpfgarn, haltbar und gut, das Pfund zu 32 und 40 ßl., Loth 1 und 1 1/4 ßl. empfehlen Gebr. Burchard.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 6 Seite 4]

Fleischmühlen, Wurststopfmaschinen, Wringmaschinen, Rübenschneidemaschinen, Plättmaschinen, Waagen, nebst Gewichte aller Art etc. empfiehlt billigst Heinr. Pagels Lübeck, Breitestraße beim Markt 945.


Der in der "Rost. Ztg." Nr. 12 vom 10. d. datirte Artikel aus Schönberg, betreffend die Opferwilligkeit der Bewohner der Stadt für unsere braven Truppen im Felde bedarf insofern der Berichtigung, als sich nicht nur die Bewohner der Stadt Schönberg, sondern mehr oder weniger die des ganzen Fürstenthums, insbesondere aber die Gemeinde Carlow an dieser Sendung betheiligt haben. - Durch die in der Gemeinde durch die Unterzeichneten gesammelten Geldsumme von 112 Thlr. ist es ermöglicht worden, die nachstehende Sachen zu kaufen:
133 Pfd. Speck, 3 Mettwürste, 2 Spickgänse, 1 Hut, Zucker, 1 Anker Rum, 1 Kiste Seife, 10 mille Cigarren, 50 Pfd. Rauch- und 20 Pfd. Rolltaback; ferner 72 Paar Strümpfe (sämmtlich geschenkt), 48 Unterhosen, 8 Unterjacken, 12 Shawls, außerdem noch 7 Thlr. baar. - Wäre der Eifer für die gute Sache überall ein solcher gewesen, wie hier, wie stände es da um die Sendung?
J. Holst. Krellenberg. Pumplün.


Erste musikalische Abendunterhaltung des Gesangsvereins am Freitag den 20. d. Mts. im Saale des Herrn Sen. A. Spehr. Anfang Abends 7 Uhr.
Programm.
1. Erster Theil der "Jahreszeiten" für Soli und Chor von Haydn.
2. Fantasie über "Der Pirat", für die Violine von Artot.
3. Hymne, über einen Text von E. Geibel für Solo und Chor von J. H. Meier.
Der Vorstand.


Knaben, welche zu Ostern d. J. das hiesige Gymnasium oder die Domschule besuchen sollen, finden bei mir freundliche Aufnahme, sowie Anleitung und Nachhülfe bei ihren Schularbeiten.
Auch nehme ich Anmeldungen neuer Schüler für die unter meiner Leitung stehende Domschule zum Ostertermine schon jetzt entgegen.
J. H. Voß. Lehrer.
Domhof-Ratzeburg, den 19. Jan. 1871.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1870 ca. 73 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgegeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1870 wird am Ende des Monates Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1871.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Um einen besseren Ueberblick über den Nachlaß des verstorbenen Kaufmann Heinr. Schrep zu gewinnen, ersuchen wir alle Diejenigen, welche Forderungen an denselben haben, ihre Rechnungen binnen 14 Tagen an uns einzureichen. Ferner fordern wir Alle auf, die demselben noch schulden, diese Schuld binnen obiger Frist zu berichtigen.
Die Vormünder der beiden minorennen Kinder.
H. Brüchmann,
J. Oldenburg jun.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


3 bis 400,000 beste Mauersteine, beste Drains zu heruntergesetzten Preisen, hat zu verkaufen C. Egert.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung.
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Zahnweh Nervöses Zahnweh wird augenblicklich gestillt durch Dr. Gräfströms schwedische Zahntropfen á Flacon 7 1/2 Sgr. ächt zu haben in Schönberg bei Carl Bade.


Grüne Koch-Erbsen empfiehlt A. Wigger.


2 bis 3 Kinder vom Lande, die die hiesige Schule zu besuchen wünschen, können bei mäßigem Kostgeld in einer bürgerlichen Familie freundliche Aufnahme finden. Näheres in der Exped. d. Bl.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 22. Januar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
17.
18.
19.
29.13
30.05
31.53
-2.0
1.0
0.8
2.1
2.8
2.2
SSW
SSW
SSO
1
1
0
trübe.
zieml. heit.
trübe.

Am 17. und 18. auf 1 []' 6 und 1 Cubikz. Reg.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.11 1/2 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 44 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 1/2 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken11 - 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 18Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 6 und eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 6 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 6 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 20. Januar 1871.


Im Ausverkauf empfehle bunte breite Seidenbänder für Landleute à Elle 8 ßl., Werth 16 ßl., schwarze Brocat-Bänder à Elle 4 ßl., gestickte bunte seiden Tücher 2 1/2 Thlr., schwarz seiden Umschlagtücher sehr billig, wollene Umschlag- und kleinere Tücher, Buckskin und Tuch à 16 ßl. billiger wie früher, Düffel, Biber, Leinen Handtuchdrell, alle Arten Futter und viele Sachen mehr.
Ludwig Creutzfeld.


In der am 15. December beendeten Ziehung der letzten und Hauptclasse 69. Braunschweiger Lotterie hat sich unsere Hauptcollecte wiederum, wie schon so oft, als die Allerglücklichste bewiesen, indem in dieselbe folgende größeren Gewinne fielen:

20000 Thlr. auf Nr. 17409   200 Thlr. auf Nr. 5818
6000 " " " 1264   200 " " " 5837
4000 " " " 5871   200 " " " 12682
4000 " " " 32130   200 " " " 13352
2000 " " " 5847   200 " " " 27259
1000 " " " 5814   200 " " " 29015
1000 " " " 12668   200 " " " 37620
1000 " " " 13340   100 " " " 5821
1000 " " " 27818   100 " " " 5853
1000 " " " 32129   100 " " " 14215
1000 " " " 40664   100 " " " 19195
400 " " " 1257   100 " " " 23468
400 " " " 5867   100 " " " 20364
400 " " " 5899   100 " " " 29001
400 " " " 7236   100 " " " 29062
400 " " " 17413   100 " " " 29063
400 " " " 24847   100 " " " 29067
400 " " " 27294   100 " " " 37635
400 " " " 27295   100 " " " 40015
400 " " " 27298   100 " " " 40682
400 " " " 40019   100 " " " 49657
400 " " " 40675
Auf obiges besonders günstiges Resultat hinweisend, welches sich keine andere Collecte zu erfreuen hat, empfehlen wir zu der ersten Classe 70. Lotterie, welche am 26. und 27. Januar 1871 gezogen wird, und in welcher folgende größere Gewinne gezogen werden als:
Pr. Thlr. 100.000, 60.000, 40.000, 20.000, 15.000, 12.000, 2 mal 10.000, 2 mal 8000, 6000, 2 mal 5000, 5 mal 4000, 2 mal 2500, 13 mal 2000, 24 mal 1500, 105 mal 1000, 7 mal 500, 160 mal 400, 17 mal 300, 281 mal 200, 430 mal 100, u. s. w.
Ganze Loose à 4 Taler (Mecklenburg), Halbe à 2 Taler (Mecklenburg), Viertel à 1 Taler (Mecklenburg), Achtel à 1/2 Taler (Mecklenburg).
Wir führen jeden an uns ergehenden Auftrag entweder durch Postvorschuß oder Baarsendung prompt und verschwiegen aus, senden nach jeder Ziehung Gewinngelder, Ziehungslisten und Apelloose in gewohnter Weise zu. Man wende sich baldigst direct an das glückliche Hauptcomptoir von Adolph Lilienfeldt & Co. Graskeller Nr. 7, Hamburg.


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