No. 77
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. September
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1870 Nr. 77 Seite 1]

Nach § 4 der Ausführungs-Gewerbe-Verordnung vom 16. December 1869 werden die im hiesigen Fürstenthum ansessigen Producten-, Lumpen- und sonstigen Händler und Hausirer aufgefordert, die Erneuerung ihrer Gewerbescheine für das nächstfolgende Jahr 1871 vor dem 1. November d. J. zu beantragen,
Schönberg, den 24. September 1870.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. C. v. Oertzen.


Nachdem heute die halbmonatlichen Unterstützungsgelder an die bedürftigen Familien der einberufenen Reservisten und Landwehrmänner des hiesigen Fürstenthums ausbezahlt worden, wird hiedurch bekannt gemacht, daß die nächste halbmonatliche Zahlung dieser Gelder am Donnerstag den 6. October d. J., Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des mitunterzeichneten Assessors von Oertzen stattfinden wird. Die Unterstützungsberechtigten haben sich daselbst zur genannten Stunde pünktlich einzufinden.
Schönberg, den 22. September 1870.

Das Kreis-Commissariat des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen. G. W. Wicke. H. Burmeister.


Mit der heutigen Nummer wird Nr. 35 und 36 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Straßburg hat am 27. Sept. Abends sich ergeben, 451 Offiziere und 17,000 Mann streckten die Waffen. Diese Siegesnachricht bewegt auf's Neue wieder jedes deutsche Herz. Mit Straßburg ist das Elsaß gewonnen, die deutschen Truppen, die vor Straßburg lagen, werden für andere Operationen frei, die Artillerie kann ihre schwere Arbeit vor Paris wieder aufnehmen.
- Die Lust zu Ausfällen scheint der Pariser Besatzung von angeblich 400,000 Mann seit dem 19 d. vollständig vergangen zu sein, an welchem Tage sie so empfindlich in die Stadt zurückgeworfen wurden; sie haben sich noch nicht wieder vor den Forts sehen lassen. - Die Bauern, die ihre Dörfer vor Paris theils aus Angst vor den Deutschen, theils auf Befehl verlassen haben und mit ihren Vorräthen in die Stadt geflüchtet sind, melden sich zu Hunderten bei unsern Vorposten, weil es in Paris für sie nicht mehr zum Aushalten ist. Von den Vorposten werden sie natürlich in die Stadt zurückgewiesen, wie überhaupt von einem Herauslassen aus dem eng zugezogenen Gürtel um Paris wohl kaum die Rede sein dürfte.
- Die Kölner Zeitung brachte zuerst die Nachricht, daß Bazaine in Metz sich nicht lange mehr halten werde und Unterhandlungen anknüpfen wolle; bis jetzt hat diese Nachricht sich nicht bestätigt, es wird vielmehr von einem Freudenfeste erzählt, das man in der Festung gefeiert und dabei die Kathedrale prachtvoll erleuchtet habe.
- Die Dörfer im nächsten Umkreise von Paris, also über Lagny hinaus, sind sämmtlich von den Einwohnern verlassen und bieten den Truppen eben nur leere Räume dar, indem jedes Geräth fehlt. Die Wegweiser sind nicht weggebrochen, sondern verkehrt worden, so daß sie die Wege falsch zeigen. - Vom Eingange der Ortschaften hat man die Tafeln mit der Bezeichnung des Ortsnamens und der der Entfernungen entfernt, so daß nur der Compaß und die Karte zur Orientirung übrig bleibt. Alles in Miethen aufgestapelte Getreide ist noch im Laufe des gestrigen Tages heruntergebrannt worden, so daß es überall wie von Kohlenmeilern raucht und flammt. Selbst die Kohl- und Kartoffelfelder sind ruinirt, überhaupt alle Maßregeln getroffen, um eine entschlossene Vertheidigung erwarten zu lassen.
- In Paris selbst geht es drunter und drüber. Kein Mensch ist seines Lebens sicher und das Eigenthum wird nicht geschont. Das Gesindel hat freien Lauf und lebt von Rauben und Plündern.
- Die englischen Blätter bringen folgende Depeschen aus Tours vom 23. September Abends. Die Umgegend von Paris ist von dem Thore von Neuilly bis zu den Thermes zur Wüste gemacht worden. Die Häuser wurden zerstört, nur die Capelle des Herzogs von Orleans wurde verschont. Alle Bäume wurden abgehauen mit Ausnahme von zwei Cypressen, an denen die Inschrift befestigt ist. 'Verboten, diese Bäume zu beschädigen,' Die Inschrift wurde auf Befehl des Geniecorps angeheftet.
- Vor St. Maux, 21. Sept. Heute den ganzen Vormittag starke Kanonade vor uns. Das Hauptquartier des Königs soll morgen vorwärts gehen. Wie die Landleute sagen, herrscht in Paris eine furchtbare Aufregung. Sie erzählen in ihrer Angst bereits, es sei wieder eine Guillotine aufgerichtet, alles sei in Terrorismus vor den Exaltirten und Rothen. Es wird wohl übertrieben sein, ist indeß immerhin bezeichnend für die Situation. Die Folgen des Wegschaffens aller Lebensmittel machen sich bereits fühlbar bei den Eingeborenen, die zurückgeblieben oder zurückgekehrt sind. Die Pfarrer, die ihren Platz behauptet, laufen mit Schaaren von armen Arbeitern umher, um Brot zu suchen. Einzelne dieser Unglücklichen haben schon seit mehreren Tagen keine Nahrung gehabt, gehen bei unsern Vorposten betteln oder ernähren sich von rohen Gartenfrüchten. Das Elend ist entsetzlich um ganz Paris herum.
- Die Steuern in den von den deutschen Truppen besetzten französischen Landestheilen sind veranlagt und für das Departement der Meurthe bereits zur Hebung gestellt. Es ist dabei die Summe der gesammten französ. directen und indirecten Steuern als das jährlich aufzubringende Steuerquantum zu Grunde gelegt und auf die Mairien vertheilt. Die französ. Domänen und Forsten werden binnen kur-

[ => Original lesen: 1870 Nr. 77 Seite 2]

zem occupirt sein, die Salinen sind in Betrieb, und ihre Einnahmen fließen zu der Kasse des General-Gouvernements.
- Wie die Redaction der 'Amtlichen Nachrichten' für das Generalgouvernement Elsaß anzeigt, wird gemäß Anordnung des Civil-Commissariats für Elsaß der nichtamtliche Theil dieses Blattes fortan nur in deutscher Sprache erscheinen.
- Die Justizverwaltung ist in Lothringen zur Zeit nicht thätig, da die französischen Richter sich bisher weigerten, anders als 'im Namen des französischen Volkes' Recht zu sprechen, während das General-Gouvernement forderte, daß dies wie bisher namens des einzigen anerkannten Gouvernements, d. h. 'im Namen des Kaisers' zu geschehen habe.
- Die Rinderpest, welche leider durch für die Armee nachgeführtes Schlachtvieh, von dem schon ganze Heerden haben getödtet werden müssen, eingeschleppt ist, hat sich auch in den von den deutschen besetzten französischen Departements ausgebreitet.
- Mehrere französische Provinzialblätter sprechen sich sehr belobend über die preußischen Offiziere aus. 'Die preußischen Offiziere', sagt eines derselben, 'haben zwei große Vortheile über die französischen Offiziere: sie kennen genau die Geographie und Topographie der Gegenden, durch welche sie kommen, und verstehen, sich Gehorsam zu verschaffen. Wer von unsern Offizieren, selbst wenn er unser Departement (die Aube) bewohnte, würde wissen, wo die Aube zu Fuß zu passiren ist? Ein preußischer Offizier wußte die Stelle zwischen Arcis und Vilette, und sandte vier Ulanen ab, um zu untersuchen, ob dem auch so sei. Als die Plänkler nach Sommesons zurückkamen, hatten sie diesen Theil der Mission auszuführen vergessen. Der Offizier sandte sie trotz der Gefahr, der sie ausgesetzt waren, wieder zurück, und sie kamen durch Arcis, um ihr Mandat auszuführen. Sie überzeugten sich, daß die Aube an der bezeichneten Stelle zu passiren sei, und kamen dann, um dem Offizier Bericht zu erstatten. Noch ein Beispiel der strengen Mannszucht. Ein preußischer Soldat hatte in Coclois in einem Garten einen Apfel genommen; auf Befehl des Offiziers wurde er in einen Stall eingesperrt und dort so lange bewacht, bis die Truppenabtheilung wieder abzog.
- Die erste bayerische Kugelspritzenbatterie ist unter Führung des Hauptmanns Thürheim auf den Kriegsschauplatz abgegangen. Sie soll vor Paris ihre Probeschüsse abgeben.
- Der deutsche Civilcommissar für Lothringen, Graf von Villiers, macht die Händler mit Getreide und Colonialwaaren aufmerksam, daß mit der Ausfuhr nach Lothringen ein gutes Geschäft zu machen und jeder Eingangszoll aufgehoben sei.
- Die Zustände in Lyon sollen schauderhaft sein. Zwei republikanische Parteien stehen sich im heftigsten Kampfe gegenüber. Alle Sicherheit der Person und des Eigenthums hat aufgehört; die größten Brutalitäten werden verübt. Die Häuser werden erbrochen, geplündert und demolirt, die Klöster erstürmt und die Nonnen hülfslos zur Stadt hinausgejagt, Priester und Beamte eingekerkert. Es fehlt nichts mehr als die Guillotine und der bluttriefende Henker.
- Napoleon hat noch nicht sein letztes Wort gesprochen, er will sogar ein Manifest an das französische Volk erlassen.
- Die Kaiserin Eugenie hat ihren Wohnsitz verändert, sie ist mit ihrem Sohne von Hastings nach Chilchurst in der Grafschaft Kent, 2 Meilen von London übergesiedelt.
- Die Stadtbehörde in Hadersleben hat den König von Preußen in einer besonderen Eingabe aus Anlaß der glorreichen Siege gebeten, den Bann, welcher in Folge des Artikels 5 des Prager Friedens auf Nordschleswig laste, zu lösen.
- In dem zweimonatlichen Feldzug, den die Deutschen gegen die Franzosen führen, waren die Erfolge für die deutschen Waffen glorreich. Gefangen sind von den Franzosen: der Kaiser, ein Marschall, 40 Generale, 3700 Offiziere, 121,750 Mann ohne die Verwundeten, deren Zahl sich auf 16,000 beläuft, 12,280 Pferde, 56 Adler, 102 Mitrailleusen, 690 Feld- und Festungsgeschütze, über 400 Fahrzeuge, Magazine, Eisenbahnzüge, große Vorräthe an Waffen, Munition, Bekleidungsgegenstände, Fourage und Proviant.
- Die über die preußische Corvette 'Hertha,' sie sei von franz. Kriegsschiffen genommen oder in Grund geschossen, durch die Zeitungen gegangenen Gerüchte werden jetzt für unbegründet erklärt.
- Den Franzosen mag's bei uns schon recht kühl vorkommen; unter den 12,00 Gefangenen, die in Schwerin ankamen, gingen viele barfuß und keiner hatte Ahnung, wohin sie das Schicksal verschlagen hatte, wo sie sich eigentlich befänden. Den Bayern, die sie nach Schwerin brachten, ging's dort sehr gut, es war ein Fest, vom Frühschoppen bis zur Schlafmütze, sie behielten aber den Kopf oben und blieben selbst beim steifen Grog Sieger. Von Frankfurt aus haben sie den gastfreien Schwerinern für ihre Aufnahme öffentlich gedankt.
- Die Damen Schwerin's sind den Militärbehörden, gleich denen in andern deutschen Städten in ihrer Gastlichkeit zu weit gegangen. Sie kokettirten zum Theil mit den französischen Gefangenen derart, daß es dem patriotisch denkenden Theil der Bevölkerung ein Aergerniß wurde und sie durch öffentliches Verbot von den Gefangenen fern gehalten werden mußten.
- Das unter dem Befehl des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin vereinigte Truppencorps führt nunmehr die Benennung 13. Armeecorps.
- Einem Vater in Berlin wurde die Hiobspost gebracht: Dein Sohn ist todt. Drei Tage nachher kam ein eigenhändiger Brief des Sohnes aus Sedan: Ich bin gesund und frisch. Der dankbare Vater drückte dem Briefträger 2 Friedrichsd'or in die Hand. - Der Briefträger ist ein Bote des Schicksals, aus seiner unschuldigen Tasche dringt täglich Freude und Leid in zahlreiche Häuser, er freut sich aber selber, wenn er gute Botschaft bringt und nimmts nicht übel, wenn man dankbar ist.
- Die Wittwe in Frankreich, die die meisten Liebhaber hat, ist die Wittwe Cliquot; denn ihren Namen führt der beste Champagner. Eine andere Wittwe, die sich auch eines schönen Namens erfreut, ist die Wittwe Rothschild. Auf ihrem prächtigen Landsitz Ferrieres bei Paris hat der König Wilhelm sein Hauptquartier aufgeschlagen und wird während der Belagerung da bleiben. Die Eigentümerin bedauerte, daß das Schloß seit dem Kriege nicht mehr fürstlich möblirt und der prächtige Park niedergebrannt worden sei. Möbel kann man kaufen, Bäume aber nicht aus der Hand wachsen lassen.
- Schwerin. Als am 19. d. der zur Internirung in Mecklenburg-Schwerin bestimmte Theil der französischen Gefangenen hier anlangte und bei der dann folgenden Registrirung Jeder nach Namen, Geburtstheil, Truppenteil etc. gefragt wurde, gab, wie die Kriegsztg. erzählt, zum großen Erstaunen der umstehenden Mecklenburger ein Zuave im besten Plattdeutsch die Antwort: "Ick heet Krischan Schröder un bün ut Matgendorf." Der Mann ist wirklich zu Matgendorf (einem im östlichen Mecklenburg belegenen Gute geboren, nach Amerika ausgewandert, von dort, weil sich seine Hoffnungen nicht erfüllten, nach Algier gegangen, hier in die Fremdenlegion getreten und so als Feind Deutschlands nach Frankreich gekommen, jedoch dies mit dem sogleich gefaßten Entschlusse, bei erster Gelegenheit sich von seinen Landsleuten fangen zu lassen, was ihm denn auch bei Sedan gelungen ist. - Der kleine Zwischenfall erregte bei den Zuschauern jener Bahnhofscene große Heiterkeit.
- Unter den Verwundeten im Offizierszimmer zu Würzburg lag der bayerische Lieutenant v. L.; er hatte einen Schuß in die rechte Brust, die Lunge war oben verletzt. Man konnte die Kugel nicht entfernen, doch nahm die Heilung den günstigsten Verlauf, weil sich eine Verwachsung gebildet, welche das Sinken der Kugel in die Lunge verhinderte. So schärfte man dem Patienten eine möglichst ruhige Haltung des Armes ein, da jede Bewegung die Verwachsung zerreißen und die Kugel senken könne. Mit musterhafter Geduld hält der lebhafte Offizier diese Geduldprobe acht Tage aus, er rührt den Arm nicht. Da tritt am Abend des 9ten Tages eine Ordonnanz in den Saal, fragt nach dem Lieutenant v. L. und überreicht ihm das eiserne Kreuz. Begeistert streckt der junge Held die Rechte nach dem köstlichen Ehrenschmuck aus und drückt ihn an das Herz. In der Nacht werden alle Aerzte schleunig herbeigerufen: die rasche Bewegung hat die Verwachsung zerrissen, die Kugel hat sich tief in die Lunge gesenkt, und unser junger tapferer Freund mußte sterben. Tödtliche Freude, tödtliche Ehre!
- Von den siamesischen Zwillingen ist der eine

[ => Original lesen: 1870 Nr. 77 Seite 3]

an einem Schlaganfall erkrankt; der Körper des andern soll durch diese Krankheit nicht im Geringsten berührt worden sein.
- Der Berliner Witz hat aus den Buchstaben des Namens Sedan folgenden Satz gebildet: So Endet Der Angriff Napoleons!
- Hoch oben von den Ruinen der Burg der Hohenstaufen in Württemberg sieht man seit einigen Tagen die norddeutsche Flagge wehen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Arbeitsmanns Joachim Wichmann daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 11. October 1870, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 19. Juli 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Zwei Postillone suche ich sofort.
G. Callies.
Dassow, den 29. Sept. 1870.


Holz-Auktion in Lübeck am Donnerstag den 6. October 1870, Vormittags präcise 10 Uhr, auf dem Holzplatze 3B. am neuen Hafen 1540 Zwölfter 9 Stück ebenkantige Bretter, 5 à 32 Fuß lang, 1, 1 1/4, 1 1/2 Zoll dick, 5, 5 1/2 , 6, 7, 8, 9 Zoll breit, in bequemen Cavelingen durch den beeidigten Makler Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Landes-Verein.
Laut unserer Bekanntmachung vom 30. v. Mts. betrugen die Gaben zur Pflege verwundeter und kranker Krieger etc. 176 Thlr. 32 ßl.
Ferner sind eingegangen: von Frau Pastor Kämpffer 4 Thlr., Fr. Hauswirth Ollrogge-Ollndorf 6 Thlr., Pastor Ohl in Selmsdorf Kirchen-Collecte ferner 20 Thlr., Probst Rußwurm Domhof desgl. 14 Thlr., N. N. 1 Thlr., N. N. 2 Thlr., Schulze Riese-Lindow 4 Thlr., Hauswirth Freitag daselbst 1 Thlr., Hauswirth Möller das. 1 Thlr., Hauswirth Maaß das. 1 Thlr., Schulmeister Boye 8 ßl., Pastor Giehrke-Herrnburg Kirchen-Collecte 17 Thlr., Pastor Ohl, Selmsdorf desgl. (3. Sendung) 23 Thlr., Rath Dr. Marung 5 Thlr., Pächter Hildebrandt-Römnitz 5 Thlr., Fr. M. Hildebrandt 1 Thlr., Frl. Seitz 16 ßl., Johannsen 8 ßl., Thies 8 ßl., Evers 4 ßl., Thies 2 ßl., Elvers 4 ßl., Leonhardt 4 ßl., Schütt 4 ßl., Brause 4 ßl., Bründel 8 ßl., Anna Lüdemann 12 ßl., Meierin Tügel 8 ßl., B. Persdotter 4 ßl., Johannsdotter 4 ßl., Id. Danieldotter 4 ßl., Joh. Wendland 4 ßl., Wilh. Bruse 4 ßl., Joh. Fischer 4 ßl., Strohkirch 4 ßl., Burmeister 4 ßl., Peters 4 ßl., Freitag 4 ßl., Wittwe Trilk 4 ßl., Beckmann 4 ßl., N. N. 1 Thlr., M. Bleuß 12 ßl., Mr. Bade 12 ßl., Frau Hamann in Demern 4 Thlr., Lunau 1 Thlr., N. N. 10 Thlr., G. Grapow ferner 5 Thlr., zusammen 306 Thlr. 2 ßl.
Davon sind 306 Thlr. an den Landesverein eingesandt und bitten wir dringend, da immer noch viele Hülfe erforderlich ist, um fernere Gaben.
Schönberg, den 29. September 1870.
Agnes Gräfin Eyben. G. W. Wicke. G. Grapow.


Gesucht werden hier im Fürstenthum gegen gute hypothekarische Sicherheiten auf dem Lande noch zu Michaelis mehrere Geldpöste von 500 Thlr., 650 Thlr., 1000 Thlr. u. a. m. zu 4 % Hierauf Reflectirende wollen sich melden bei Carl Bade.
Schönberg, den 19. Sept. 1870.


Allen, die meiner Frau auf ihrem Wege zur Ruhestätte die letzte Ehre erwiesen haben, sage ich hierdurch meinen herzlichen Dank.
Schönberg, den 29. Sept. 1870.
Carl Burmeister.


Uhren-Handlung von Ernst Rohr Wwe.
Uhrmacher in Schönberg empfiehlt ihr reichhaltiges Lager aller Sorten gut gehender Stuben- und Taschenuhren unter zweijähriger Garantie zu nachstehenden enorm billigen Preisen:
Silberne Cylinder-Uhren von 6 1/2 Thlr. an bis zu 14 Thlr.,
Silberne Anker-Uhren von 10 Thlr. an bis zu 22 Thlr.,
Goldene Herren-Cylinder-Uhren von 20 Thlr. an bis zu 40 Thlr.,
Goldene Damen-Cylinder-Uhren von 16 Thlr. an bis zu 40 Thlr.,
Goldene Anker-Uhren von 24 Thlr. an bis zu 60 Thlr.,
Pendulen in Bronce, Alabaster und Marmor mit Schlagwerk von 14 Thlr. an,
Amerikanische Uhren von 3 Thlr. an,
Schwarzwälder Uhren von 1 Thlr. 24 ßl. an.
Ferner: eine große Auswahl Uhrketten, silberne von 2 Thlr. an, echte Talmi-Hals- und Westenketten unter dauernder Garantie von 32 ßl. an,
Stählerne Westenketten von 4 ßl. an.
Reparaturen an jeglichen Arten Uhren werden prompt und gut ausgeführt.


Ich empfehle mein Lager von Gußeisenwaaren, als: Keller-, Stall- und Dachfenster, Oefen, Ofenthüren, Röhren, Rosten, Sparherdplatten, Ringe und Bratöfen, und emaillirtes Kochgeschirr.
C. Schwedt.


Pferd Am Dienstag den 11. October treffen des Morgens ca. 70 anderthalbjähr. Füllen, größtentheils Wilster Marsch-Race, hier ein.
Wir bitten die Herren, welche Füllen bestellt haben, am obengenannten Tage dieselben hier abzunehmen, und laden auch anderweitige Kaufliebhaber ganz ergebenst ein.
Rehna, im Sept. 1870.
Gebrüder Baumann.


Für 120 Thaler finden Kinder, die in Lübeck die Schule besuchen sollen, freundliche Aufnahme in einem bürgerlichen Hause. Näheres Fischstr. 87.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft am Montag den 3. October stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen-Brüderschaft.


Die geehrten Herren Landwirthe, welche im Laufe dieses Sommers Bier von mir bezogen, ersuche ich höflichst, mir die leeren Gebinde sobald als möglich zurückzustellen.
Wittwe Krüger.
(Schwiesow.)


[ => Original lesen: 1870 Nr. 77 Seite 4]

Specialität für Dresch-Maschinen.
Hand-Dreschmaschinen zu Thlr. 50 1/3, mit Strohschüttler und Schwungrad zu Thlr. 71 1/2.
Göpel-Dreschmaschinen ohne Strohschüttler 131 1/2, mit Strohschüttler 154 1/2.
Franco jeder Eisenbahnstation, unter Garantie für leichten Gang, vollkommenen Reindrusch ohne Beschädigung der Körner und Solidität.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.


Die Unterzeichneten, alleinige Concessionaire für den Import des Peruanischen Guano in Europa, beehren sich, den landwirtschaftlichen Kreisen die Anzeige zu machen, dass sie das General-Depôt von Peruanischem Guano unter der Norddeutschen Bank in Hamburg, errichtet, und Herrn Anton Möbius, als ihren Agenten, mit dem Verkauf des gedachten Artikels für ihre Rechnung betraut haben.
Paris, August 1870.
Dreyfus frères & Cie.
Peruanischer Guano.
General-Depôt unter der Norddeutschen Bank in Hamburg.
Auf obige Anzeige Bezug nehmend, erlaube ich mir, hiemit zur allgemeinen Kenntniss zu bringen, dass die Preise des Peruanischen Guano wie folgt sind:
Bco. Mark (Lübeck) 182 - pr. 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht, oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60.000 Pfund oder darüber,
Bco. Mark (Lübeck) 196 - pr. 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht, oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 Pfund bis 60.000 Pfund,
in Säcken, zahlbar pr. Compant, ohne Vergütung von Tara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Zu weiterer Auskunftsertheilung stehe gerne bereit.
Hamburg, August 1870.
Anton Möbius, Agent der Herren Dreyfus frères & Cie. Paris.


2 Thaler Belohnung.
Am Montag den 19. September sind zwei Chawltücher (das eine hell mit schottischer Kante und einer goldenen Nadel darin, das andere grau und sehr dick) verloren worden. Der Wiederbringer erhält eine Belohnung in der Exp. d. Bl.


Die Rechnungsvorlage der allgemeinen Gesellen-Krankenkasse findet am Sonntag den 2. October Nachmittags 4 Uhr im Locale der Gastwirthin Krüger statt, wozu die Mitglieder freundlichst hierdurch eingeladen werden. Auf dem Lande arbeitende Gesellen werden ersucht, ihre Beiträge am genannten Tage einzuliefern, widrigenfalls die Restantenliste Großherzoglicher Landvogtei zur Execution geben wird.
Der Vorstand.


Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.


Die berühmte preisgekrönte Anilin-Dinte von C. Haselhorst in Dresden in
1/1 1/2 1/4 und 1/8 Flaschen

à 10 Sgr. 6 Sgr. 3 Sgr. 2 Sgr.
ist nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


Wohnungsveränderung.
Ich wohne von jetzt ab in dem von mir gekauften Hause, Siemzerstraße Nr. 148, neben Herrn Webermeister Kloth.
H. Fick, Barbier und Chirurg.


Auf dem Gute Neuenhagen bei Dassow wird zum 24. October d. J. ein tüchtiger Schweineknecht oder -Mädchen gesucht gegen einen jährlichen Lohn von 30 Thalern nebst ca. 10 Thlrn. Neben-Einnahmen.


Zum letzten Ladentage, am Sonntag nach Michaelis, werden die sämmtlichen Maurergesellen des Fürstenthums hiedurch aufgefordert zu erscheinen.
Die Altgesellen.


Von Michaelis d. J. an wohne ich beim Drechslermeister Schleuß in der Siemzerstraße.
Schönberg.
Hebamme Söhlbrandt.


Meine Wohnung ist in der Sabower-Straße in dem Hause des Schuhmachermeisters Kleinfeldt, Nr. 21, zugleich bitte ich meine geehrten Freunde und Gönner, mich auch ferner mit ihren Aufträgen zu beehren.
G. D. Fischer, Gold- und Silberarbeiter.


Durch den Brand in der Nacht zum Sonntag, der mein Wohnhaus zerstörte, bin ich veranlaßt, meine Bäckerei in das angrenzende, dem Bauunternehmer Oldenburg gehörende Haus zu verlegen, und bitte meine geehrten Gönner, mir doch ihre Kundschaft auch ferner nicht zu entziehen.
Bäckermeister Vielhaack.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag den 2. October:
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.


Meteorologische Beobachtungen.
Sept.
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
27.
28.
29.
40.96
41.32
42.34
4.2
4.8
8.1
13.4
14.2
12.9
NNW
NNW
NO
0
0
0
völlig heit.
-
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 1/2 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide-Preise in Lübeck.

(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen17 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste10 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 1/2 - 10 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen9 1/2 - 10Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat30 - 30Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen29 - 29Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 34.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD